Schlagwörter
Charette, Hohenzollern, Infantin Leonor, König Charles III., Königin Camilla, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Prinz Ludwig von Bayern, Royalisten, Spanien
Hohenzollern ziehen Klage zurück
Das Haus Hohenzollern hat die Klage auf Schadensersatz für die Enteignung von Immobilien und etwa 4000 Kunstgegenständen, die sich in ihnen befunden haben, zurückgezogen. Hierbei ging es um eine Forderung von etwa 1,2 Millionen Euro. Kronprinz Georg Friedrich sagte, daß er diese Entscheidung unabhängig von seinen Erfolgschancen getroffen habe. Ein Rechtsstreit hätte sich außerdem über ein gutes weiteres Jahrzehnt hinziehen können. Was in den verschiedenen Artikeln zwischen den Zeilen zu lesen war, ist, daß es jetzt wohl Verhandlungen um die von den Hohenzollern der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellten Leihgaben an Museen und andere Einrichtungen geben wird. In diese Richtung äußerte sich Kulturstaatsministerin Claudia Roth und es wäre nicht überraschend, wenn Bund und Länder dann mehr als 1,2 Millionen Euro zahlen müssen, damit die entsprechenden Leihgaben da bleiben, wo sie sind.
Vorausgegangen war eine beispiellose Medienkampagne gegen das Haus, der sich auch eigentlich seriöse Blätter wie die FAZ anschlossen. Immer wieder wurde versucht, den Kronprinzen Georg Friedrich als jemand darzustellen, der einen freien wissenschaftlichen Diskurs unter Historikern zur Rolle des Kronprinzen Wilhelm im Nationalsozialismus durch Einschüchterungsversuche verhindern würde – als ob es einen freien Diskurs geben könnte, wenn der Staat, der hier die beklagte Partei war, die Universitäten und damit die Gehälter derer finanziert, die Gutachten über den Kronprinzen schreiben. Es war vielmehr die Staatsmacht, die einschüchternd wirkte und selbst zahlreiche Historiker äußerten sich im Buch „Die Hohenzollerndebatte“ kritisch über die Politisierung von historischen Fragen. Es bleibt festzuhalten, daß das, was nach der deutschen Wiedervereinigung im Osten teilweise recht gut geklappt hat, offenbar auch im Westen gut ankommt: nämlich den Adel als Sündenbock zu nehmen, um von anderen Problemen abzulenken. Im Osten wollten zahlreiche Adlige die während der sowjetischen Besatzung und der DDR enteigneten Güter wiederhaben, hatten aber gleichzeitig einen Bezug zur Region und wären auch bereit gewesen, dort zu investieren. Schnell wurde der Zorn der Ostdeutschen auf sie gelenkt, um vom Agieren der unsäglichen Treuhandgesellschaft abzulenken. Auch heute gibt es sicher andere Fragen, als einen Streit um 1,2 Millionen Euro. Man muß gar nicht von den verschiedenen Sondervermögen reden, welche in Wirklichkeit 300 Milliarden Euro neue Schulden an der Schuldenbremse vorbei sind. Auch so wirkt der Betrag klein im Vergleich beispielsweise zum geplanten Anbau des Kanzleramts, welcher einen hohen dreistelligen Millionenbetrag kosten soll, und überhaupt zu dem, was Politiker gerne für ihre Wunschprojekte an Steuergeldern aufwenden, während die Ersparnisse der Bürger bei einer Inflation von 10 % ständig schrumpfen.
Eine wie vom Haus Hohenzollern gewünschte faire Debatte über Kronprinz Wilhelm oder auch eine über das Kaiserreich wird natürlich trotzdem nicht stattfinden. Niemand in der Politik hat Interesse daran, daß irgendjemand auf die Idee kommen könnte, daß es vorher mal etwas anderes gegeben hat, was gar nicht so schlecht und vielleicht sogar besser funktioniert hat, als der gegenwärtige Staat. L.R.
FAZ entdeckt französischen royalistischen Film
In Corona wurde bereits im Januar über einen französischen Kinofilm berichtet, der Hunderttausende in die Filmsäle zog: Vaincre ou mourir (Siegen oder sterben). Mitte März hat auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung erkannt, welch großen Zuspruch die Geschichte des royalistischen Generals François-Athanase Charette de La Contrie im heutigen Frankreich findet. Allerdings will das Blatt keine positive oder gar nur eine unvoreingenommene Filmkritik abliefern, sondern ordnet den Streifen als Kampfansage ein: „Gemacht, um Frankreich politisch zu spalten.“ Nicht die Massaker an der royalistischen Bevölkerung sind für die FAZ ein Problem, vielmehr wird thematisiert, daß hier französische Geschichte einmal nicht aus der Perspektive der Pariser Elite, sondern aus der Sicht der marginalisierten Landbevölkerung gezeigt wird: „Mit Kitsch und Kamera gegen die Moderne: Der Film ‚Vaincre ou mourir‘ ist ein kulturelles Mittel zum politischen Zweck.” Das wäre ja etwas ganz Neues: Ein Film mit einer politischen Botschaft. H.S.
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Die vollständige 285. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:
Inhalt der 285. Ausgabe:
· Hohenzollern ziehen Klage zurück
· FAZ entdeckt royalistischen Film
· Kronprinzessin Leonor beginnt militärische Ausbildung
· Britisches Königspaar zum ersten Staatsbesuch in Deutschland
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