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Schlagwort-Archiv: Französische Revolution

Französische Royalisten gedenken auch in Pandemiezeiten König Ludwigs XVI.

17 Sonntag Jan 2021

Posted by monarchistundlegitimist in Europa, Französische Revolution

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21. Januar 1793, Frankreich, Französische Revolution, Gedenken, Graf von Paris, König Ludwig XVI., König Ludwig XVI. von Frankreich, Prinz Jean von Frankreich, Royalisten

Die Bewegungsfreiheit mag in Frankreich coronabedingt eingeschränkt sein, doch hindert dies Royalisten nicht, des am 21. Januar 1793 ermordeten Königs Ludwig XVI. zu gedenken.

Am Samstagnachmittag zog ein erster Zug royalistischer Sympathisanten durch Paris.

Am eigentlichen Hinrichtungstag – am nächsten Donnerstag – werden trotz limitierter Gottesdienstbesuchzahlen in verschiedenen Städten Frankreichs Heilige Messen für das prominenteste Opfer der Französischen Revolution gefeiert:

Paris : Messe am 21. Januar um 12h15 in der Kirche Saint-Roch  

Die Requiemmesse für König Ludwig XVI. und alle Opfer der Französischen Revolution wird traditionsgemäß auf Anforderung des Cercle de l’Œillet Blanc, in der Kirche Saint-Roch, 296 rue Saint-Honoré, Paris Ier (Métrostation Tuileries oder Palais Royal) gefeiert.  

Fontainebleau, 21. Januar um 19 Uhr

Heilige Messe für Ludwig XVI. und alle Märtyrer der Revolution
Église du Carmel 6-8 Boulevard du Maréchal Leclerc 77300 

Marseille : Messe am 21. Januar

11h, Basilique du Sacré-Cœur, 81 avenue du Prado. Die Messe wird gelesen auf Wunsch der Union Royaliste Provençale (Action Française) und des Souvenir Bourbonien.

Messe in Béziers am 21. Januar

… für König Ludwig XVI. und alle Opfer der Verbrechen der Revolution
Kirche Saint-Jacques, plan Saint-Jacques. Aufgrund der Coronamaßnahmen wird der Gottesdienst auf 16 h 30 vorgezogen.

Messe in Nancy, am 24. Januar

10 Uhr 30, Église Marie-Immaculée, 33 Avenue du Général Leclerc.

In Mirepoix wird der Graf von Paris König Ludwigs XVI. gedenken

Das Oberhaupt der französischen Königsfamilie, Prinz Jean, Graf von Paris, wird dem Requiem für König Ludwig XVI., die königliche Familie und die Opfer der Revolution am 21. Januar, um 11 Uhr in der Kathedrale von Mirepoix beiwohnen.

Demonstration für König Ludwig XVI. in Compiègne am Sonntag, 24. Januar um 15 Uhr 30.

Weiter Kampf um Französische Revolution Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 228

22 Sonntag Dez 2019

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Europa, Französische Revolution, Geschichte, Monarchie

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1793, 1946, Dennis Skinner, Französische Revolution, Hohenzollern, König Felipe VI., König Umberto II., Königreich Spanien, konstitutionelle Monarchie, Le Mans, Prinz Emanuele Filiberto von Italien, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Referendum, Vendée

Die Kämpfe der Französischen Revolution dauern bis heute an

Journalisten sind sich uneinig, ob der französische Präsident François Mitterrand oder der chinesische Ministerpräsident Tschu En-Lai auf die Frage, welche Bedeutung die Französische Revolution habe, antwortete: „Dazu ist es noch zu früh.“ In diesen Tagen läßt sich eine neue Facette des Kampfs um die Deutungshoheit eines Massakers von 1793 beobachten. Der europäische Nachrichtensender Euronews berichtete, daß es am vergangenen Sonntag nach einer royalistischen Demonstration in Le Mans fünf Festnahmen gegeben habe. Knapp einhundert Royalisten gedachten der rund 15.000 Opfer, die bei der Schlacht von Le Mans*) am 12. und 13. Dezember 1793 getötet wurden. Die vom Marche du Souvenir Vendéen (Erinnerungsmarsch der Vendée) organisierte Veranstaltung lenkte das Augenmerk auf eines der weniger bekannten Blutbäder der Französischen Revolution.

Nachdem die Royalisten Le Mans am 10. Dezember 1793 eingenommen hatten, fühlten sie sich in der Stadt zu sicher. Ihre Verteidigungsmaßnahmen waren unzureichend und als Republikaner sie am 12. und 13. Dezember zum Kampf stellten, waren sie rasch besiegt und suchten mit ihren Frauen und Kindern ihr Heil in der Flucht. Nach einem Bericht des Wohlfahrtsausschusses starben zwischen zwei- bis fünftausend Königstreue, während die eigenen Truppen lediglich 30 Mann verloren und 100 verletzt wurden. Die Zahlen, die seit jeher von Royalisten genannt wurden, sprechen von mindestens 15.000 Toten, vor allem Frauen und Kinder, die in der Stadt selbst oder auf  Flucht von Kavalleristen erschlagen wurden.

Die Schlacht von Le Mans gemalt von Jean Sorieul.

Seit mehr als 200 Jahre haben Jakobiner und ihre Nachfahren versucht, die Opferzahlen kleinzureden. Als jedoch 2009 und 2010 bei Bauarbeiten in Le Mans Massengräber gefunden wurden, konnten die offiziellen Angaben über die Gefallenen nicht mehr gehalten werden. Von „mindestens 10.000 Toten während der Kämpfe und den Unterdrückungsmaßnahmen“ spricht seither der Historiker Jean-Clément Martin, der als Experte für den Krieg in der Vendée gilt.

Der Gedenkmarsch wurde in diesem Jahr – wie auch schon in den Vorjahren – von Antifa-Aktivisten angegriffen und gestört. Der Bürgermeister von Le Mans, der Sozialist Stéphane Le Foll, machte die Royalisten für die Krawalle verantwortlich und sprach sich dafür aus, daß inakzeptables Verhalten von der Justiz geahndet werden müsse. Angesichts des Umstands, daß nur Royalisten verhaftet wurden, meinte er offensichtlich nicht Antifa-Aktivisten. Aber die Gedenktafel, die die Erinnerung an das Massaker wachhält, ist seit letztem Sonntag ebenfalls verschwunden. Royalisten dürften sie kaum entwendet haben. H.S.

Eine Leerstelle markiert den Punkt, an dem bis zum 14. Dezember 2019 die Gedenkplakette für die Opfer des 1793er Massakers von Le Mans hing.

*) Der Link führt zur Schilderung der Schlacht von Le Mans auf den englischen Seiten von Wikipedia. Einen deutschen Wikipediaeintrag dazu gibt es nicht, auch im deutschen Eintrag zur Stadt Le Mans findet sich kein Hinweis auf 1793. Ein Massaker an ein paar tausend Royalisten war deutschschreibenden Wikipedia-Autoren bisher nicht der Mühe wert.

Italienischer Prätendent mit mißverständlichem Werbespot

Emanuele Filiberto von Savoyen ist – sagen wir einmal – ein ungewöhnlicher Thronprätendent. So betreibt der 47-jährige zum Beispiel einen Food Truck in Los Angeles, den er Prinz von Venezien genannt hat. Die Idee kam ihm, als er ähnliches mit mexikanischem Essen oder Fast Food beobachtete und der Meinung war, es fehle italienisches Essen. Zwar arbeitet er nicht selbst in dem Food Truck, ließ sich aber dort ablichten. Davor nahm er zum Leidwesen italienischer Monarchisten schon an mehreren TV-Realityshows im italienischen Fernsehen teil.

Emanuele Filiberto di Savoia

Die letzte Aktion des Prätendenten war, einen nicht als solchen gekennzeichneten Werbespot zu drehen, in welchem er zur besten Sendezeit die Rückkehr des königlichen Hofes ankündigte. Umgehend gab es zahlreiche Reaktionen in den sozialen Netzwerken, die zwischen euphorischer Zustimmung und Verwünschungen alles enthielten. Wie sich später jedoch herausstellte, war die Ausstrahlung ein Werbespot für die dritte Staffel der Serie „The Crown“ auf Netflix, die sich mit dem britischen Königshaus beschäftigt, welches seine Ablehnung der Serie bereits zum Ausdruck gebracht hatte. Emanuele Filiberto gab sich über die Emotionalität der Reaktionen dann auch überrascht: In Italien herrsche ein großes politisches und soziales Unbehagen, welches ihn traurig stimme, da die Italiener im Hinblick auf die Politik mehr verdienen würden, als sie zur Zeit haben. Italiens Monarchisten waren zunächst hocherfreut, als die Sendung sich jedoch als Werbung herausstellte, warfen sie Emanuele Filiberto fehlenden Ernst vor.

Daß der Enkel des 1946 durch ein manipuliertes Referendum abgesetzten Umberto II. auch anders kann, beweist unter anderem, daß er lange und am Ende erfolgreich gegen die Gesetze kämpfte, die der kõniglichen Familie die Einreise nach Italien verwehrten. Er hat auch deutlich gesagt, daß er als König zur Verfügung stünde, wenn die Italiener dies wünschten. In einem Land, wo Regierungen nach dem Sturz der Monarchie im Durchschnitt etwas mehr als ein Jahr halten und gerade die Partei eines Clowns regiert, ist die etwas ungewöhnliche Art von Emanuele Filiberto vielleicht gar nicht der schlechteste Weg, um sich im Gespräch zu halten. L.R.

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Die vollständige 228. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 228

Inhalt der 228. Ausgabe:

  • Die Kämpfe der Französischen Revolution dauern bis heute an
  • Spanien: Ein König redet mit allen
  • Italienischer Prätendent mit mißverständlichem Werbespot
  • Die Ansprüche des Hauses Hohenzollern nüchtern betrachtet

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Der Graf von Paris ist tot

21 Montag Jan 2019

Posted by monarchistundlegitimist in Europa, Französische Revolution, Monarchie

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Algerienkrieg, Frankreich, Französische Revolution, henri comte de paris, Henri d'Orléans, Herzogin Marie Therese von Württemberg, Herzogin Marie-Thérèse von Montpensier, Prinz Jean von Frankreich, Royalisten

Der französischen 20-Uhr-Nachrichtensendung des staatseigenen Senders France 2 «Journal 20h00» war es nicht mal eine Kurzmeldung wert, aber bei Twitter häuften sich die Trauerbotschaften zum überraschenden Tod von S.K.H. Prinz Henri, Graf von Paris, Herzog von Frankreich:

Der Sohn und Nachfolger als Graf von Paris gab die Nachricht vom Tod seines Vaters über Twitter bekannt.

Henri Comte de Paris est mort! Vive Jean Comte de Paris!

Es entbehrt nicht eines tragischen Moments, daβ der französische Thronprätendent am gleichen Tag starb, da sich die Royalisten anschickten, des 226. Jahrestags zu gedenken, an dem König Ludwig XVI. öffentlich enthauptet wurde.

Als Prinz Henri am 14. Juni 1933 als zweites Kind und erster Sohn des Grafen und der Gräfin von Paris geboren wurde, lebte die Familie im Exil. Die Republik hatte 1886 soviel Angst vor einer Restauration, daβ sie die Königsfamilie ebenso wie die Familie Bonapartes zwang, im Ausland zu leben. Prinz Henri von Orléans (1908 – 1999) und Prinzessin Isabelle von Orléans-Bragança (1911 – 2003) hatten deshalb 1931 in Palermo auf Sizilien geheiratet und ihren Familiensitz in Woluwe-Saint Pierre in Belgien genommen, wo der Erbe, Prinz Henri, auch zur Welt kam. Seit sein Vater 1940 die Nachfolge von Prinz Jean, Herzog von Guise, antrat, galt Prinz Henri jr als Dauphin des Hauses Orléans.

Nach Aufhebung der Exilgesetze 1950 konnte die Königsfamilie nach Frankreich zurückkehren und Prinz Henri studierte Politische Weissenschaften in Paris. 1957 wurde er zum Wehrdienst eingezogen und kämpfte in Algerien, wofür er auch mit dem Croix de la Valeur militaire ausgezeichnet wurde. Sein Bruder, Prinz François, fiel 25-jährig im Algerienkrieg. Dank einer Sonderlaubnis von Präsident Charles de Gaulle konnte er nach Beendigung seines Wehrdiensts weiterhin in der Armee tätig sein und blieb bis 1974 im Secrétariat général de la Défense nationale.

Danach verdiente er als mittelständischer Unternehmer sein Geld und widmete sich seiner Passion: Der Malerei. In seinen späten Jahren wurden seine Bilder in zahlreichen Ausstellungen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Mit dem Tod seines Vaters 1999 wurde er automatisch neuer Chef des Königshauses, auch wenn die Beziehung zwischen beiden nicht einfach waren und der Zwist die Klatschspalten der Zeitungen gefüllt hatte. Zeitweise hatte der alte Graf von Paris versucht, die Erbfolge zu überspringen und seinen Enkel Jean zum Nachfolger zu küren, doch dieser Versuch scheiterte an den legitimistischen Getreuen, die auf die korrekte Einhaltung der Thronfolge pochten.


Ein Grund für den Zwist war die Scheidung 1984 von Prinz Henri jr. und Herzogin Marie Therese von Württemberg. Die Hochzeit der beiden hatte 1957 mit zur deutsch-französischen Aussöhnung beigetragen und Prinz Henri sr. schätzte seine Schwiegertochter sehr. Da sie nicht mehr den gleichen Namen wie ihr ex-Mann tragen konnte, verlieh ihr ihr Schwiegervater den Titel Herzogin von Montpensier, als solche ist sie auch heute noch bekannt. Die Prinzenehe wurde später vom Vatikan annulliert, so daβ Prinz Henri jr. am 29. Oktober 1989 Micaela Cousino in Deutschland wieder kirchlich heiraten konnte.

Nachrufe:

Le Soir (belgische Tageszeitung)

Le Monde (linksliberale französische Abendzeitung)

Le Figaro (konservative französische Tageszeitung)

La Croix (katholische französische Tageszeitung)

Libëration ([einst] radikale französische Tageszeitung, die der taz bei ihrer Gründung Vorbild war, nun aber die monarchistischste Überschrift von allen hatte: «Monarchie : le prétendant est mort, vive le prétendant !»

La Couronne (royalistischer Blog)

Secretos cortesanos (spanischer Blog)

ABC (monarchistische spanische Tageszeitung)

 

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 180

19 Sonntag Mrz 2017

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Erster Weltkrieg, Europa, Französische Revolution, Geschichte, Monarchie

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1918, 1952, 1953, Ägypten, Corona, Dom Duarte, Dom Duarte Pio von Bragança, Frankreich, Französische Republik, Französische Revolution, Genozid, Henri de la Rochejaquelein, König Faruk, König Fuad II., Mubarak, Portugal, Putin, Romanow, Rußland, The Hidden Rebellion, Vendée, Zar Nikolaus II., Zarenfamilie

Film über den Widerstand der Vendée: The Hidden Rebellion

Henri du Vergier, comte de la Rochejaquelein (30. August 1772 – 28. Januar 1794) war der jüngste General der royalistischen Armee der Vendée. Sein Motto lautete: Mes amis, si j’avance, suivez-moi! Si je recule, tuez-moi! Si je meurs, vengez-moi! (Meine Freunde, wenn ich vorwärtsstürme, folgt mir! Wenn ich zurückweiche, tötet mich! Wenn ich sterbe, rächt mich!)

Der Film The Hidden Rebellion, der in den USA im März in die Kinos kam, erzählt von den Kämpfen in der westfranzösischen Region Vendée während der Französischen Revolution. Die Geschichte der Vendée dürfte den meisten Royalisten bekannt sein: Der Aufstand, der sich gegen die Ziehung von Rekruten, hohe Steuern und Verfolgung und Ermordung katholischer Priester richtete, die sich weigerten, einen Eid auf die Verfassung der Republik zu schwören, fand im Namen Gottes und des 1793 von den Revolutionären ermordeten Königs statt. Nach Anfangserfolgen der „katholischen und königlichen Armee”, eines von einigen ehemaligen adligen Offizieren geführten Bauernheeres, wurde der Aufstand nach rund zwei Jahren blutig niedergeschlagen und im Rahmen der Vergeltungsmaßnahmen wurden ganze Dörfer ohne Rücksicht auf Frauen und Kinder niedergemacht. Insgesamt kosteten Kampfhandlungen und anschließende Terrorhandlungen rund 200.000 Menschenleben, was von nicht wenigen Historikern als erster Genozid der Neuzeit bewertet wird.

The Hidden Rebellion erzählt die Geschichte der Aufständischen, ihres Kampfs und des Leids durch die Vergeltung der revolutionären Eiferer. Der Titel des Films (zu deutsch: Der versteckte Aufstand) weist dabei darauf hin, daß der Aufstand der Vendée lange Zeit von den französischen Autoritäten verschwiegen wurde: die Linke betrachtete die Aufständischen ohnehin ohne jegliche Sympathie, jedoch widmete sich auch die Rechte nicht dem Thema, um nicht als unpatriotisch zu gelten, da die Bauern der Vendée schließlich in einer Zeit zu den Waffen griffen, in der Frankreichs Außengrenzen bedroht waren. Autor Daniel Rabourdin, ein in den USA lebender Franzose, sieht seinen Film jedoch von großer Aktualität. Die political correctness führe dazu, ein Klima wie zu Zeiten der Französischen Revolution zu schaffen, in welchem diejenigen, die nicht für die großen Prämissen der Moderne eintreten, verfolgt werden. Auch heute müßten zum Beispiel Katholiken ihren Glauben verstecken. Um ein Zeichen gegen den Zeitgeist zu setzen, opferte Rabourdin seine eigenen Ersparnisse, damit der Film fertiggestellt werden konnte.

In Deutschland dürfte der Film aller Erwartung nach nicht in die Kinos kommen, wer jedoch des Englischen mächtig ist, kann ihn sich gegen eine geringe Gebühr im Internet anschauen, auf derselben Seite gibt es auch den Trailer. L.R.

Vergangenheit, die nicht vergeht: Tagungen an diesem bzw. übernächsten Wochenende (in Nancy) zu Verbrechen in der Vendée.

Monarchistische Gefühle am Nil

Ägypten hat in den letzten Jahren mehrmals die Sehnsucht nach der Monarchie gepackt. In jedem Umsturz gab es Stimmen, die nach einem König verlangten. Bei den Präsidentschaftswahlen 2014 ging ein monarchistischer Kandidat ins Rennen.

Die Zeiten sind so miserabel, daß es wieder Zeit für monarchistische Gefühläußerungen in der von Militärs beherrschten Republik ist. Joyce van de Bildt – de Jong macht die Unsicherheit, den Mangel an Freiheitsrechten und die schlechte Wirtschaftslage in der ägyptischen Geselllschaft von heute dafür verantwortlich, daß die Zeit des Königtums (1805 bis 1953) als die goldene Periode des Landes betrachtet wird.

Die Sehnsucht nach der Monarchie begann noch unter Präsident Mubarak. In den Schulbüchern wurde König Faruk, der 1952 von Offizieren ins Exil vertrieben wurde, in den negativsten Farben geschildert, doch in der Endphase Mubaraks begannen die Zeitungen, andere Töne anzuschlagen. König Faruks Tochter, Prinzessin Farial, und seine ehemalige Ehefrau, Königin Fadila, gaben Interviews, die ein großes Interesse fanden. Die Memoiren von Prinzessin Nevine ‘Abbas Halim, 2010 veröffentlicht, vertieften den Blick in die Gedankenwelt der Königsfamilie. Die Wochenzeitung Al-Ahram setzte mit einer Serie die Ära des Königtums in die richtige Perspektive und schrieb als Quintessenz, die Könige hätten Ägypten in die Modern befördert.

Ägyptens moderne Monarchen seit 1805 – im Zentrum König Fuad II., der im Alter von sechs Monaten König von Ägypten wurde.

Eine Fernsehserie über Leben und Regierungszeit von König Faruk brachte republikanische Reaktionen, weil sie so erfolgreich am negativen Image des Monarchen polierte, daß gefürchtet wurde, man könnte der monarchistischen Gefühle nicht mehr Herr werden. Nasseristen verdammten die Fernsehserie als Versuch Saudiarabiens, die Monarchie an den Nil zurückzubringen. Von „Diffamierung der Juli-Revolution“ war die Rede. Niemand bestreitet in Ägypten, daß die republikanischen Experimente vom Januar 2011 und Juni 2013 gescheitert sind. In einem Interview von 2013 schlug deshalb Prinz Osman Rif’at Ibrahim, ein Angehöriger der Königsfamilie, die Wiedererrichtung der Monarchie – analog zum spanischen Beispiel – vor.

Doch noch immer wartet im europäischen Exil König Fuad II. auf den Ruf aus der Heimat. H.S.

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Die vollständige 180. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

  • Film über den Widerstand der Vendée: The Hidden Rebellion
  • Monarchistische Gefühle am Nil
  • Kontroverse über die Romanows

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Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 167

19 Sonntag Jun 2016

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Europa, Französische Revolution, Geschichte, Monarchie

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16. Oktober 1793, 1793, Bundespräsident, Christian Wulff, Französische Revolution, Gauck, Genozid, Horst Köhler, Königreich Beider Sizilien, Maximilien de Robespierre, Savoyer, Vendée

Bundespräsidentschaft:
Es kann nur schlimmer werden

Joachim Gauck verzichtet auf eine zweite Amtszeit als Bundespräsident. Dies ist zu begrüßen, denn er trieb aktiv die Spaltung zwischen einem nach seiner Definition hellen und einem dunklen Deutschland voran. Freude über seinen Abtritt und Hoffnung auf eine Aussöhnung der deutschen Gesellschaft sind aber unbegründet: Wer auch immer der nächste Bundespräsident wird, es ist mehr als wahrscheinlich, daß er die Spaltung in der deutschen Gesellschaft vertiefen wird. Einen Ausblick auf das, was in Deutschland passieren wird, bot bereits die österreichische Bundespräsidentenwahl: ein Kandidat (van der Bellen) hatte angekündigt, er werde nie einen Führer der Opposition zum Kanzler machen, der andere (Hofer) sagte, er würde die Regierung bald nach seinem Antritt auflösen. Beide Lager stehen sich heute unversöhnlicher gegenüber, als je zuvor und gegenwärtiger Stand ist, daß die Wahl vom unterlegenen Lager angefochten worden ist.

Auch in Deutschland gibt es jenen Riß in der Gesellschaft, wie er gerade durch so viele europäische Gesellschaften geht, selbst wenn das eine Lager recht deutlich schwächer ist, als jenes der bislang sogenannten Etablierten. Letztere werden ihren oder einen ihrer Kandidaten durchbringen, haben sie doch die überwältigende Mehrheit in der Bundesversammlung, wenn diese auch nicht mehr den tatsächlichen Mehrheitsverhältnissen unter der Bevölkerung in Bund und Ländern entspricht. Schon Gauck hatte politische Kontrahenten als „Dödel“, „Chaoten“, „Verfassungsfeinde“ oder „Verräter“ (an den Werten der Revolution in Ostdeutschland) bezeichnet. Wer auch immer nachkommt, im Gespräch sind Manuela Schwesig, Kathrin Göring-Eckard und Annegret Kramp-Karrenbauer, dürfte in dasselbe Horn stoßen, und dies wahrscheinlich noch lauter. Zu Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit wird dies nicht beitragen, wohl aber zur weiteren Polarisierung und damit zur Fundamentalopposition jener, die sich unter der Ägide des letzten Bundespräsidenten in Politik und Medien als Dunkeldeutsche und vieles mehr bezeichnen lassen mußten.

Ist vorstellbar, daß s i e einen Teil der Bevölkerung als Dödel abqualifizieren?

Ist vorstellbar, daß s i e einen Teil der Bevölkerung als „Dödel“ abqualifizieren?

Interessanterweise hat also genau der Bundespräsident, der als Konsens- und Wunschkandidat der Deutschen galt und nach den zwei gescheiterten, aus parteipolitisch motivierten Gründen gewählten Präsidenten Wulff und Köhler von den Parteien aufgestellt werden mußte, um das Amt nicht völlig zu entwerten, die Deutschen gespalten wie kein zweiter. Damit ist auch all denen eine Absage zu erteilen, die glauben, ein überparteilicher Präsident könne überhaupt und auch nur theoretisch die Integrationskraft besitzen, die ein Monarch hat. Natürlich gibt es auch und gerade in Monarchien wie Belgien und den Niederlanden aufgrund der Einwanderung und in Großbritannien wegen dem Referendum über den Verbleib in der EU Spannungen ähnliche Spannungen innerhalb der Gesellschaft wie in Frankreich, Polen oder Italien. Daß ein König seine Untertanen beleidigt und Partei für eine der beiden Seiten ergreift, ist aber im Europa der Gegenwart nicht bekannt. Die Monarchen sind zu Neutralität und Gerechtigkeit gegenüber allen Landsleuten verpflichtet und so dürfte man sich dort wesentlich freier und auch eher als Bürger fühlen, als hierzulande und in den anderen Republiken. L.R.

Paris: Dem Massenmörder eine öffentliche Ehrung?

Das Gesicht eines kaltblütigen Mörders: Ein französischer Mediziner hat das Gesicht Maximilien de Robespierres wiederhergestellt (seingemaltes Portraitbild von 1793 ist im Corona-Nachrichtenbrief 167 abgedruckt).

Das Gesicht eines kaltblütigen Mörders: Ein französischer Mediziner hat das Gesicht Maximilien de Robespierres wiederhergestellt (sein gemaltes Portraitbild von 1793 ist in Corona 167 abgedruckt).

Während in Deutschland allenthalben Straßennamen und Denkmäler von vermeintlichen oder tatsächlichen Verbrechern der Geschichte getilgt werden, soll in Paris einer Symbolgestalt des Terrors während der Französischen Revolution eine Straße gewidmet werden: Maximilien de Robespierre. Wenn es nach dem Willen der Pariser Stadträtin Danielle Simonnet (Parti de Gauche – Linke) geht, muß die „Karikatur des blutrünstigen Tyrannen Robespierre“ korrigiert werden, weil „alle seriösen Historiker/innen gezeigt“ hätten, daß sie falsch sei. Eine Straße, ein Platz oder ein anderer Ort in Paris müßte deshalb seinen Namen tragen.

Massenerschießungen in Nantes im September 1793, angeordnet von Robespierre.

Massenerschießungen in Nantes im September 1793, angeordnet von Robespierre.

Gegen diese Geschichtsklitterung hat der Essayist und Historiker Jean Sévillia Einspruch erhoben. Das sei ein neuerlicher Versuch der extremen Linken – nachdem erste Vorstöße 2011 scheiterten -, den Mythos der Revolution im allgemeinen und Robespierres im besonderen wiederzuerwecken. Bis in die 60er Jahre hinein sei die Geschichte der Revolution an den Universitäten von Marxisten geschrieben worden, die die Ansicht vertraten, der Terror sei ein notwendiges Element  des historischen Prozesses gewesen. Das habe sich unter dem Einfluß von ehemaligen Marxisten, die sich von ihrer alten Lehre abwandten, in den 70er Jahren geändert. In jüngster Zeit setzte aber wieder die Negation ein, die bestreite, daß Robespierre für den Terror verantwortlich sei. Sie überginge die Anweisungen, die von Robespierre kamen, die z. B. zum Genozid in der Vendée führten.

Der Kopf Robespierres nach seiner Exekution. Seine Hinrichung ließ das Volk in Jubel ausbrechen - anders als eineinhalb Jahre zuvor, als der Tod König Ludwigs XVI. von der Menge von Schweigen begleitet war.

Der Kopf Robespierres. Seine Hinrichtung ließ das Volk in Jubel ausbrechen – anders als eineinhalb Jahre zuvor, als der Tod König Ludwigs XVI. von der Menge mit Schweigen begleitet war.

Sévillia will es nicht hinnehmen, daß Frankreich „als Land der Menschenrechte“ einem Schlächter die Ehre erweise, ihn auf einem herausgehobenen Platz zu nennen. In seinem Dekret vom 10. Juni 1794 betonte Robespierre, jeder sei verdächtig (gegen die Revolution eingestellt zu sein) und deshalb potentiell schuldig. Das zu erkennen brauchte es keine Zeugen, keine Justiz, keine Verteidigung, keine Anhörung. „Nimmt es wunder, daß Pol Pot Robespierre bewundert hat?“, fragt Sévillia. Statt mehr Straßen nach ihm zu benennen, sollten vielmehr die, die seinen Namen tragen, umgetauft werden. H.S.

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Die vollständige 167. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 167

Inhalt der 167. Ausgabe:

  • Es kann nur schlimmer werden
  • Nachfolgeregelungen – wie ändern?
  • Dem Massenmörder Robespierre eine öffentliche Ehrung?
  • Kanada: Monarchie bewahrt vor Extremen
  • Königreich Beider Sizilien: Tochter zur Erbin ernannt

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 157

22 Sonntag Nov 2015

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Europa, Französische Revolution, Monarchie, Monarchietheorie

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de Gaulle, Frankreich, Französische Revolution, Iran, Kaiserin Farah, König Juan Carlos I., König Ludwig VI., Monarchietheorie, Spanien, Walther Schotte, Weimarer Republik

Die Republik ist die Antwort schuldig geblieben

Kirchenfenster (hier in Luçon) halten die republikanischen Massaker an der royalistisch gesonnenen Bevölkerung für die Nachwelt fest - in den Geschichtsbüchern kommen sie nicht vor.

Kirchenfenster (hier in Luçon) halten die republikanischen Massaker an der royalistisch gesonnenen Bevölkerung für die Nachwelt fest – in den Geschichtsbüchern kommen sie nicht vor.

Als im Jahre 1789 noch unter Ludwig XVI. die schriftliche Erklärung der Menschenrechte verabschiedet wurde, erhob die französische Nationalversammlung damit erstmals den Anspruch, universelle Werte zu vertreten, die auch über Frankreichs Grenzen hinaus wirksam sein sollten. Wenig später fiel die Monarchie, die Republik verfolgte und ermordete im Namen dieser universellen Werte, welche es zu verteidigen galt, zahlreiche Andersdenkende und in der Folge berief Frankreich sich immer wieder auf das republikanisch-universalistische Prinzip, welches nach außen oftmals als Rechtfertigung für oder während verschiedener Kriege diente. Gerade im 1. Weltkrieg beispielsweise spielten in der französischen Propaganda nach außen die universellen Werte von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, die Frankreich sich auf die Fahnen geschrieben hatte, eine bedeutende Rolle, auch wenn sie ironischerweise viel weniger gut umgesetzt waren, als im Deutschen Kaiserreich mit seinem Sozialstaat.

Nach innen hatte dieser Republikanismus jedoch weit weniger Strahlkraft und war lange auch nicht unumstritten. Hätte man im 1. Weltkrieg einen französischen Soldaten gefragt, hätte er sicher nicht angegeben, die Republik und die Brüderlichkeit verteidigen zu wollen, sondern die Heimat. So erlebte Frankreich dann auch immer wieder konservativ-royalistische Restaurationsversuche, und selbst General de Gaulle sagte man noch solche Bestrebungen nach. Gerade aber mit dem Schwächerwerden dieser Bestrebungen fing auch Frankreich an, schwächer zu werden. Dinge, die eine Nation auch ausmachen – gewachsene traditionelle Werte und Überlieferungen – wurden zunehmend ausgehöhlt. Es wurde nur noch das republikanische Prinzip der Revolution von 1789 proklamiert, für welches Frankreich von außen weiter von vielen bewundert wird, welches aber nach innen zu wenig ist. Nach dem Verlust der Kolonien beging Frankreich dann den fatalen Fehler, jeglichen Einwohner dieser ehemaligen französischen Besitzungen aufnehmen zu wollen – die Menschen aus anderen Kulturen würden schon sehr schnell die universellen und überlegenen republikanischen Werte annehmen und sich integrieren. Wer einmal in einem beliebigen Pariser Problemvorort, in einem Vorort von Marseille oder sonstigen Städten mit vielen Zuwanderern aus den ehemaligen Kolonien war, konnte sich selbst ein Urteil machen, wie gut dies funktioniert hat.

Nach dem Anschlag auf die Redaktion von Charlie Hebdo fiel die französische Regierung wieder auf die alten Reflexe zurück und wollte eine „republikanische” Antwort geben, was bedeutet, daß sie herausstellte, daß die Bevölkerung die aus Sicht der Regierung universell-republikanischen Werte zu akzeptieren und aktiv zu vertreten habe. Man konnte sich in Frankreich in der Folge vor Republikanismus dann förmlich gar nicht mehr retten. Jeder wollte republikanischer sein als der andere, von den Kommunisten bis zum Front National. So benannte sich die konservative UMP beispielsweise in „Die Republikaner” (Les Républicains) um, Politiker und Medien beschworen den republikanischen Geist und die republikanischen Werte und „unrepublikanisch” wurde zum Schimpfwort.

Nach den neuerlichen Anschlägen von Paris kann man dieses republikanische Glaubensbekenntnis getrost als tragische Illusion bezeichnen: Republikanische Werte sind offenbar nicht universell, da sich ein signifikanter Teil der Einwohner Frankreichs davon nicht vertreten fühlen. Republikanische Werte haben auch nicht genug Bindekraft, um beliebige Bevölkerungsgruppen in ihrer Unterschiedlichkeit an ein staatliches Gemeinwesen zu binden.

Wer republikanische Werte so oft beschworen hat, wie die französische Regierung, muß jetzt nach dem zweiten Terroranschlag innerhalb kürzester Zeit auch das Scheitern dieses Vorgehens zugeben. Was aber könnte die Alternative sein? Europa und seine Mitgliedsstaaten sind mehr als nur bloße Verwaltungseinheiten mit einer austauschbaren Bevölkerung und auch sonst völlig beliebigen Parametern und die französischen Politiker täten besser daran, die nationale Kohäsion und damit die Traditionen Europas und Frankreichs zu beschwören, statt irgendwelchen angeblich universell-republikanischen Wertvorstellungen nachzuhängen. Diese Traditionen beginnen aber in Frankreich ebensowenig 1789, wie sie in Deutschland 1918 beziehungsweise 1949 beginnen. Frankreich ist auch Karl Martell („der Hammer“), die Jungfrau von Orléans und der Sonnenkönig. Was liegt nach dem Scheitern des Republikanismus näher als die Monarchie? L.R.

Monarchietheorie und Walther Schotte: Das Ende der Republik

Was monarchistische Theoriebildung betrifft, war die Weimarer Republik keine ergiebige Zeit. In den einschlägigen Publikationen dominierte die Tagespolitik, für abstrakte Begründungen des Monarchismus war angesichts der lebendigen Erinnerung an das Kaiserreich kein Bedarf. Erst zu Beginn der 30er Jahre und verstärkt durch die Konfrontation mit dem nationalsozialistischen Totalitarismus wuchs die Notwendigkeit, das Königtum neu zu durchdenken. Einer der wichtigsten der sogenannten Neomonarchisten war der Historiker und Journalist Walther Schotte (1886-1958), obgleich sein 1931 erschienenes Buch Das Ende der Republik im Gegensatz zu seinem Hauptwerk Der neue Staat aus dem darauffolgenden Jahr kaum öffentliche Beachtung fand. Schotte war zwischen 1919 und 1927 Herausgeber der meinungsbildenden Preußischen Jahrbücher und Mitte der 1920er Jahre einer der Mitbegründer des einflußreichen Deutschen Herrenklubs. Als enger Vertrauter und Berater von Reichskanzler Franz von Papen hatte er maßgeblichen Einfluß auf dessen Denken und politisches Programm. Wohl auch, weil er in seinem jungkonservativen und konservativ-revolutionären Umfeld nicht mit ungeteilter Zustimmung zu seinen dezidiert monarchistisch-restaurativen Vorstellungen rechnen durfte, entschied er sich für die anonyme Publikation des Endes der Republik, das nicht weniger als eine Verteidigung des Gottesgnadentums und des überzeitlichen Reichsgedankens darstellte.

Um seine Argumentation eingängiger zu machen, präsentierte Schotte sie vor dem Hintergrund einer fiktiven Rahmenhandlung. Den Ausgangspunkt bildet die Verteidigungsrede eines Journalisten, der wegen monarchistischer Umtriebe angeklagt wird. Als Hauptteil folgt ein umfangreiches Gespräch alter Freunde und Weggefährten des inzwischen zu drei Jahren Haft Verurteilten auf dem Landsitz eines königlichen Prinzen, dem die Rolle des Vermittlers zwischen den oft konträren Positionen der Beteiligten zukommt. In seiner Anlage erinnert dieser Teil an Joseph de Maistres Les Soirées de Saint-Pétersbourg. Am Schluß stehen einige Briefe, die einzelne Aspekte der Diskussion vertiefen, sowie das politische Testament des Prinzen.

Im Mittelpunkt der Überlegungen steht Gustave Le Bons soziologische Feststellung von der Entstehung der Massengesellschaft, die spezifische Anforderungen an Herrschaft und Regierung stelle. Der Cäsarismus, jene Neudefinition der Monarchie als quasi diktatorische Einherrschaft, wird dabei ausdrücklich verworfen. Auch Wilhelm II. sei ungeachtet bester Absichten und politischen Geschicks letztlich am Versuch der Synthese preußischen Gottesgnadentums, altdeutschen Kaisertums und dem Cäsarismus des Massenzeitalters gescheitert. Vielmehr gelte es, aus der Masse wieder ein Volk zu formen. Für diese Aufgabe sei die Monarchie prädestiniert, denn sie spreche den Einzelnen an und hebe ihn heraus aus der Anonymität, indem sie ein persönliches wechselseitiges Treueverhältnis zwischen König und Individuum schaffe. Gerade heute, in Zeiten nie dagewesener globaler Mobilität und Entwurzelung, erscheint dieser Gedanke zukunftsweisend. Die auf den ersten Blick paradox wirkende Forderung nach einer Verknüpfung von Konstitutionalismus und Absolutismus wird klarer, wenn man Schottes Unterscheidung von Herrschaft und Regierung nachvollzieht: Der absolut herrschende Monarch habe sich jeglicher Beeinflussung der konstitutionellen Regierung zu enthalten, während diese sich nicht Elemente der Königsherrschaft anmaßen dürfe.

Die Revolution dagegen habe zwar die Herrschaft der Dynastien unterbrochen, nicht jedoch ihre Legitimität. Die Republik usurpiere lediglich die den Fürsten zustehende Herrschaft und stelle sie damit der menschlichen Willkür anheim, der sie nur durch die Wiederherstellung des Gottesgnadentums und der dynastischen Erbfolge wieder entrissen werden könne. Dennoch sei die Königsherrschaft kein Besitz des Monarchen, über den dieser frei verfügen und auf den er durch Abdankung verzichten könne, sondern eben eine ohne eigenes Zutun gewährte Gnade und damit unauflösbare Verpflichtung.

Die Menschen in ihrer Not – das Buch erschien auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise – fragten aber zu recht danach, welche konkrete Hilfe die Monarchie ihnen bieten könne. Auch wenn diese zeitgebundenen Überlegungen für den Leser des 21. Jahrhunderts weniger von Interesse sind, sind einige grundsätzliche Überlegungen wie etwa die Kritik am ausufernden Sozialstaat auch heute noch aktuell. Freilich, auch Schotte stellt letztlich die Systemfrage, seine strikt antidemokratische Haltung dürfte auf viele Monarchisten in der Bundesrepublik beunruhigend wirken. Existenzielle Krisen jedoch, und das hatte Schotte richtig erkannt, bedürfen einer fundamentalen Neuorientierung – und dabei sollte es, wie bei der Diskussionsrunde in seinem Buch, zumindest keine Denk- und Sprechverbote geben. T.G.

„Der König wahrt das Recht auch gegen die Gesetze, welche es verletzen.“ – W. Schotte

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Die vollständige 157. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 157

  • Die Republik ist die Antwort schuldig geblieben
  • Königsproklamation vor 40 Jahren in Spanien
  • Monarchietheorie und Walther Schotte: Das Ende der Republik
  • Kaiserin Farahs Kunstsammlung wird in Berlin ausgestellt

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 147

26 Sonntag Apr 2015

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Europa, Französische Revolution

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

14. Juli, 1919, Dänemark, FIFA, Französische Republik, Französische Revolution, Großherzog Henri, Großherzog Henri von Luxemburg, Großherzogtum Luxemburg, Jordanien, Königin Margrethe II., Oman, Prinz Ali bin al-Hussein, Sepp Blatter, Sultan Qabus

Großherzog von Luxemburg verliert Rechte

Anders als die Deutschen erhielten die Luxemburger 1919 das Recht, über ihre Staatsform abzustimmen. Wie im Nachbarland, so hatten auch im Großherzogtum Luxemburg sozialistische und liberale Politiker am 9. Januar 1919 die Republik ausgerufen (nachdem ihre Initiative im Parlament gescheitert war). In einer Volksabstimmung erklärten am 28. September 1919 77,8% der Luxemburger, daß sie ihre Monarchie nicht verlieren wollten. Seither hat sich die monarchische Staatsform sehr zum Wohl des kleinen Landes ausgewirkt. Gelegentlich fordern Politiker aus Kleinstparteien eine Republik, doch dienen solche Vorstöße wohl nur dazu, daß diese Randfiguren des politischen Lebens nicht ganz vergessen werden. Wie in anderen Monarchien auch sind die republikanischen Luxemburger am lautesten und beleidigendsten im Internet, wo sie im Schutz der Anonymität ihre plumpen Angriffe gegen das Herrscherhaus führen können. Am 7. Juni steht wieder ein Referendum an, das sich jedoch nicht direkt um die Monarchie dreht. Die seit Herbst 2013 amtierende Koalitionsregierung aus Liberalen, Sozialdemokraten und Grünen ruft die Luxemburger dazu auf, Änderungen am Wahlrecht vorzunehmen. Künftig sollen bereits 16-jährige abstimmen dürfen. Das aktive Wahlrecht soll auch für Nichtluxemburger gelten, die mindestens zehn Jahre im Land leben und bereits einmal an Kommunal– oder Wahlen zum Europäischen Parlament teilnahmen. Schließlich wird die Finanzierung der Religionsgemeinschaften geändert. Galt sie bisher fast ausschließlich der katholischen Kirche, soll sie künftig auch andere Glaubensgruppen (Protestanten, Muslime usw) zugute kommen. Ein Minister soll künftig höchstens zehn aufeinanderfolgende Jahre amitieren dürfen. Übertragen auf Deutschland würde das bedeuten, daß Angela Merkel in diesem Jahr ihren Abschied nehmen müßte, weil sie bereits zehn Jahr den Kanzlerstuhl besetzt.

Anläßlich des 60. Geburtstags von Groß-herzog Henri am 16. April veröffentlichte der großherzogliche Hof neue Photos, hier mit Großherzogin Maria Teresa. In der offiziellen Liste seiner Titel führt er nach dem des Großherzogs von Luxem-burg auch den des Herzogs von Nassau. Zahlreiche Besuche in Deutschland zei-gen die Verbundenheit mit dem alten Herzogtum Nassau.

Anläßlich des 60. Geburtstags von Großherzog Henri am 16. April veröffentlichte der großherzogliche Hof neue Photos, hier mit Großherzogin Maria Teresa. In der offiziellen Liste seiner Titel führt Henri nach dem des Großherzogs von Luxemburg auch den des Herzogs von Nassau. Zahlreiche Besuche in Deutschland zeigen die Verbundenheit mit dem alten Herzogtum Nassau.

Diese Fragen rühren nicht unmittelbar an der Stellung des Großherzogs, wenngleich Kritiker der Monarchie anführen werden, warum man einen Minister nur zehn Jahre im Amt lassen solle und der Monarch regiere zeitlich unbegrenzt. Doch keine der vier großen Parteien Luxemburgs stellt die Monarchie als solche in Frage. Änderungen an den Einflußmöglichkeiten des Staatsoberhaupts nahm das Parlament schon 2008 vor, als Großherzog Henri dem Euthanasiegesetz seine Billigung verweigerte (Corona berichtete in Ausgabe 36). Damals wurde Hals über Kopf eine Neuformulierung von Artikel 34 der Verfassung in die Wege geleitet; außerdem verabschiedete das Parlament eine Resolution, mit der der zuständige parlamentarische Institutionenausschuß beauftragt wurde, die Befugnisse des Großherzogs bei der nächsten Verfassungsreform noch einmal zu überdenken. Der Entwurf, der im April 2009 vorlegt wurde, beschnitt die Befugnisse des Großherzogs deutlich. Der Staatschef soll danach weiter Teil der Exekutive bleiben, aus der Judikative müsse er sich aber ganz heraushalten; seine Zuständigkeiten bei der Legislative sollen sich auf das Recht zur Auflösung des Parlaments beschränken, wozu es jedoch der Zustimmung der Regierung bedürfe. Damit eine Wiederholung der Verfassungskrise von 2008 ausgeschlossen wird, sieht die Vorlage Mechanismen für den Fall vor, daß „das Staatsoberhaupt seiner verfassungsrechtlichen Rolle nicht gerecht wird“, wie das die Parteien formulieren. Dies wurde in den Entwurf der neuen Verfassung übernommen, der im März im Vorfeld des konsultativen Referendums auf der Internetseite der Abgeordnetenkammer veröffentlicht wurde. Andere Passagen warfen die Verfassungsgeber hingegen wieder über Bord: Der Staatschef wird auch künftig Gesetzestexte verkünden dürfen; auch soll er weiterhin die Richter und Staatsanwälte berufen und er darf wieder Beamte ernennen – eine Funktion, die im ursprünglichen Entwurf der Regierung vorbehalten war. Wenn die Änderungen das Parlament passiert haben, wird das Volk in ein paar Jahen erneut um Zustimmung zur veränderten luxemburgischen Verfassung gebeten. Die Verteidiger der monarchischen Staatsform müssen deshalb im Vorfeld aktiv werden. Bei der reinen Ja-/Nein-Abfrage können die Motive der Ablehner bei ultramonarchistisch oder republikanisch liegen. Was sich zwischen diesen Polen bewegt, wird sich in einem Ja-Votum niederschlagen. H.S.

Die Republik der Gleichmacher

Die Gleichmacherei, die seit 225 Jahren in Frankreich manchmal mehr, manchmal weniger rigoros regiert, bringt immer neue Blüten hervor. Die jüngste Schulreform geht gegen „elitäre“ und „enzyklopädistische“ Unterrichtspläne vor, was dazu führen könnte, daß der Deutschunterricht an französischen Schulen völlig unattraktiv wird. Der französischen Bildungsministerin Najat Vallaud-Belkacem mißfällt, wie bisher die zweite Fremdsprache in bilingualen Klassen erlernt wurde. Statt in sechs Wochenstunden soll eine zweite Fremdsprache künftig nur noch in zweieinhalb Stunden die Woche gelehrt werden. Das berührt in großem Maß Deutsch, aber auch Latein oder Italienisch. Auf die Proteste der Pädagogen gab die frühere Sprecherin des sozialistischen Präsidentschaftskandidaten François Hollande an, es gehe ihr um mehr Chancengleichheit. Das Deutschangebot sei „zu elitär“. Es würde „nur von wohlhabenden Familien“ genutzt und verstärke damit die „soziale Segregation“. Jürgen Ritte, Germanistikprofessor an der Sorbonne, nannte dies in einem Interview mit Deutschlandradio Kultur „ein schamloses Argument”. Das sei ein „idiotischer Ansatz des Gleichheitsprinzips“. Nun werde nach dem Motto verfahren, lieber alle gleich schlecht zu behandeln als einige gut. Auch den Geschichtsunterricht entrümpelt Madame Vallaud-Belkacem. Vom christlichen Mittelalter sollen die französischen Schüler nichts mehr erfahren. Dieses Thema nannte sie „zu enzyklopädistisch“. Meint sie, daß dieses Wissen bei Wikipedia nachgeschlagen werden sollte? Laut Ritte zerrt die Ministerin den Streit auf ein ideologisches Feld. Damit haben die Republikaner in Frankreich Erfahrung. Schon Clemenceau sagte, die Französische Revolution sei ein Block, entweder lehne man sie komplett ab oder man akzeptiere sie ohne Abstriche. Das macht es Royalisten einfach. H.S.

Die Französische Revolution, das sind Massaker an Hunderttausenden von Zivilisten. Sagt NEIN zum 14. Juli.

Die Französische Revolution, das sind Massaker an Hunderttausenden von Zivilisten. Sagt NEIN zum 14. Juli (bzw.: am 14. Juli).

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Die vollständige 147. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit: Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 147

  • Großherzog von Luxemburg verliert Rechte
  • Königin Margrethe II. von Dänemark wurde 75 Jahre alt
  • Thronfolgeregelung im Sultanat Oman
  • Republik der Gleichmacher

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220. Jahrestag der Ermordung von Königin Marie-Antoinette

16 Mittwoch Okt 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Europa, Französische Revolution

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

16. Oktober 1793, 1793, Französische Republik, Französische Revolution, König Ludwig XVI. von Frankreich, Königin Marie-Antoinette, Royalisten, Terror

In den letzten Jahren hat sich selbst in Deutschland ein Wandel zugunsten der französischen Königin Marie-Antoinettes vollzogen. Das WDR-Zeitzeichen hatte vor zwei Tagen den Beginn des Prozesses gegen die Königin vor einem revolutionären Tribunal am 14. Oktober 1793 zum Inhalt. Der Zuhörer staunte nicht schlecht, als dabei viel Sympathie für die verfemte Königin zutage trat.

Das revolutionäre Tribunal tritt mit einem vorgefertigten Urteil an.

Das revolutionäre Tribunal tritt mit einem vorgefertigten Urteil gegen die Königin an.

Die Königin wird wenige Stunden nach der Urteils-verkündung aufs Schafott geführt. Einen einzigen Brief darf sie schreiben. Sie richtet ihn an ihre Schwägerin, Madame Elisabeth, die jüngste Schwester König Ludwigs XVI., die 1794 ebenfalls dem republikanischen Terror zum Opfer fiel.

Hier ist das Dokument der Königin in der Originalsprache:

Ce 16 octobre 1793 à 4h1/2 du matin.

C’est à vous, ma sœur que j’écris pour la dernière fois. Je viens d’être condamnée non pas à une mort honteuse – elle ne l’est que pour les criminels – mais à aller rejoindre votre frère. Comme lui innocente, j’espère montrer la même fermeté que lui dans ses derniers moments. Je suis calme comme on l’est quand la conscience ne me reproche rien ; j’ai un profond regret d’abandonner mes pauvres enfants. Vous savez que je n’existais que pour eux et vous, ma bonne et tendre sœur. Vous qui avez par votre amitié tout sacrifié pour être avec nous, dans quelle position je vous laisse ! J’ai appris par le plaidoyer même du procès de ma fille était séparée de vous. Hélas ! La pauvre enfant, je n’ose pas lui écrire, elle ne recevrait ma lettre. Je ne sais pas même si celle-ci vous parviendra. Recevez pour eux deux ici ma bénédiction. J’espère qu’un jour, lorsqu’ils seront plus grands, ils pourront se réunir avec vous et jouir en entier de vos tendres soins. Qu’ils pensent tous deux à ce que je n’ai cessé de leur inspirer, que les principes et l’exécution exacte de ses devoirs, sont la première base de la vie, que leur amitié et leur confiance mutuelles en feront bonheur. Que ma fille sente qu’à l’âge qu’elle a, elle doit toujours aider son frère, par les conseils que l’expérience qu’elle aura de plus que lui et son amitié pourront lui inspirer ; que mon fils à son tour, rende à sa sœur tous les soins, tous les services que l’amitié peuvent inspirer ; qu’ils sentent enfin tous deux que dans quelque position qu’ils pourront se trouver, ils ne seront vraiment heureux que par leur union ; qu’ils prennent exemple (sur) nous. Combien dans nos malheurs, notre amitié nous adonné de consolation, et dans le bonheur on jouit doublement quand on peut le partager avec un ami, et où en trouver de plus tendre, de plus uni que dans sa propre famille ? Que mon fils n’oublie jamais les derniers mots de son père que je lui répète expressément : qu’il ne cherche jamais à venger notre mort. J’ai à vous parler d’une chose bien pénible à mon cœur. Je sais combien cet enfant doit vous avoir fait de la peine : pardonnez-lui, ma chère sœur, pensez à l’âge qu’il a et combien il est facile de faire dire à un enfant ce qu’on veut, et même ce qu’il ne comprend pas. Un jour viendra, j’espère, où il ne sentira que mieux le prix de vos bontés et de votre tendresse pour tous deux. Il me reste à vous confier encore mes dernières pensées. J’aurais voulu les écrire dès le commencement du procès, mais, outre qu’on ne me laissait pas écrire, la marche a été si rapide que je n’en aurais réellement pas eu le temps.

Je meurs dans la religion catholique, apostolique et romaine, dans celle de mes pères, dans celle où j’ai été élevée, et que j’ai toujours professée. N’ayant aucune consolation spirituelle à attendre, ne sachant s’il existe encore ici des prêtres de cette religion, et même le lieu où je suis les exposerait trop s’ils y entraient une fois. Je demande sincèrement pardon à Dieu de toutes les fautes que j’ai pu commettre depuis que j’existe. J’espère que, dans Sa bonté, Il voudra bien recevoir mes derniers vœux, ainsi que ceux que je fais depuis longtemps, pour qu’Il veuille bien recevoir mon âme dans Sa miséricorde et Sa bonté. Je demande pardon à tous ceux que je connais et à vous ma sœur, en particulier, de toutes les peines que, sans le vouloir, j’aurais pu leur causer. Je pardonne à tous mes ennemis le mal qu’ils m’ont fait. Je dis ici adieu à mes tantes et à tous mes frères et sœurs. J’avais des amis ; l’idée d’en être séparée pour jamais et leurs peines sont un des plus grands regrets que j’emporte en mourant. Qu’ils sachent du moins que jusqu’à mon dernier moment, j’ai pensé à eux.

Adieu, ma bonne et tendre sœur. Puisse cette lettre vous arriver. Pensez toujours à moi ; je vous embrasse de tout mon cœur, ainsi que ces pauvres et chers enfants. Mon Dieu ! qu’il est déchirant de les quitter pour toujours ! Adieu, adieu, je ne vais plus que m’occuper de mes devoirs spirituels. Comme je ne suis pas libre dans mes actions, on m’amènera peut-être un prêtre, mais je proteste ici que je ne lui dirai pas un mot et que je le traiterai comme un être absolument étranger.

Der Abschiedsbrief Königin Marie-Antoinettes

Der Abschiedsbrief Königin Marie-Antoinettes

Französische Royalisten gedenken an jedem 16. Oktober auf der Place de la Concorde ihrer ermordeten Königin.

Französische Royalisten gedenken an jedem 16. Oktober auf der Place de la Concorde ihrer ermordeten Königin.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 109

17 Sonntag Feb 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Französische Revolution, Monarchie

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

Berliner Stadtschloß, Bosworth, England, Frankreich, Französische Republik, Französische Revolution, Großbritannien, Helmut Schmidt, Kambodscha, König Heinrich IV., König Juan Carlos I, König Ludwig XVII., König Richard III., König Sihanouk, Königin Beatrix, Königreich der Niederlande, Königreich Spanien, Kronprinz Felipe, Papst Benedikt XVI., Prinz Charles, Spanien, Vatikan, Vereinigtes Königreich

Thronverzicht?

Der Papst wird am 28. Februar 2013 endgültig den Stuhl Petri verlassen.

Der Papst wird am 28. Februar 2013 endgültig den Stuhl Petri verlassen.

Ansprache ans niederländische Volk am 28. Januar 2013.

Ansprache ans niederländische Volk am 28. Januar 2013.

Das Jahr 2013 beginnt mit zwei Rücktritten. Neben dem Verzicht Papst Benedikts XVI. ist die aus royalistischer Sicht bedeutendere Nachricht, daß auch Königin Beatrix der Niederlande am 30. April zugunsten ihres Sohnes in den Hintergrund rücken wird, was sie im Januar ankündigte. Journalisten und andere Interessierte nahmen dies sogleich zum Anlaß, auch die Monarchen in Spanien und Großbritannien explizit oder implizit zum Rücktritt aufzufordern und die Royalisten in den jeweiligen Ländern diskutierten lebhaft über einen eventuellen Thronverzicht. Die Befürworter eines Generationswechsels führen an, daß „der ewige Kronprinz“ Charles und auch der Fürst von Asturien schon recht betagt sind und es daher, wird zulange gewartet, nur noch einen sehr begrenzten Verjüngungseffekt der Monarchie gebe. Dieser Verjüngungseffekt der Monarchie sei aber notwendig, denn schließlich müsse sie mit der Zeit gehen und auch für die neuen Generationen attraktiv bleiben. Dieses Argument ist zwar nicht ganz von der Hand zu weisen, jedoch gibt es auch Gegenargumente.

1. Die durch die windigen amerikanischen Finanzprodukte und ihre fehlende Regulierung ausgelöste Wirtschaftskrise, die in den meisten europäischen Staaten bei weitem noch nicht ausgestanden ist, braucht erfahrene Staatsmänner. Gerade Spanien, wo zu der Krise von außen eine selbstverursachte Immobilienkrise kommt, ist schwer getroffen und ein Rücktritt des Königs könnte das Land zusätzlich destabilisieren.

2. Die regierenden Monarchen Europas haben alle ihre Verdienste und es ist durchaus nicht gesagt, daß die jüngere Generation dies nicht auch so sieht. Eine royale Imageverbesserung durch einen jüngeren Monarchen hängt daher sehr stark vom jeweiligen Fall ab.

3. Während die Meinung der republikanischen Presse zu den Thronfolgeregelungen in den Monarchien nicht von Bedeutung ist, weil derartige Medien ohnehin einen Präsidenten der Republik befürworten, sollten die Anhänger der Monarchie den Willen des Königs auch respektieren und sich mit öffentlicher Kritik zurückhalten – sie wären sonst nur schlechte Anhänger der Monarchie.  L.R.

Französische Republik hat Probleme mit einem toten König

Das rekonstruierte Gesicht König Richards III. von England.

Das rekonstruierte Gesicht König Richards III. von England.

Welch ein Zufall: Die Gebeine von zwei Königen wurden nach fast fünfhundert bzw. vierhundert Jahren eindeutig identifiziert: In England wurde König Richard III. in Leicester geborgen, wo er 1483 in der Schlacht von Bosworth fiel; in Frankreich starb 1610 König Heinrich IV. bei einem Mordanschlag. Sein Haupt bereitet jetzt der Republik Kopfzerbrechen. Es tauchte 2008 bei einem Ehepaar auf.

Das wiederhergestellte Gesicht König Heinrichs IV., wie es 1610 im Jahr seiner Ermordung aussah.

Das wiederhergestellte Gesicht König Heinrichs IV., wie es 1610, im Jahr seiner Ermordung, aussah.

Das Familienerbstück war während der mörderischen Französischen Revolution aus der geschändeten Kathedrale von Saint-Denis entwendet worden. Die Grabstätte der französischen Könige wurde geplündert, sämtliche Leichname entehrt. 2011 wurde die Identität bestätigt: König Heinrich IV., einer der populärsten französischen Monarchen, soll nun wieder in Saint-Denis bestattet werden. In Großbritannien ist bereits jetzt klar, daß König Richard III. im September in einem Staatsakt zur letzten Ruhe gebettet wird (Burial fit for a king). Er hat zwar einen schlechten Leumund, aber er war unzweifelhaft König und Staatsoberhaupt Englands. In der Geschichtsschreibung steht König Heinrich positiv da, aber die sozialistische Regierung der französischen Republik will jeden monarchischen Glanz unterbinden. Als 2004 das Herz des Kindkönigs Ludwig XVII. in Saint-Denis beigesetzt wurde, konnte die Republik noch die Unbeteiligte spielen und sich damit herausreden, er sei ja kein wirklich regierender Monarch gewesen. Diese Ansicht gilt nicht für König Heinrich. Ihm stünde ein Staatsbegräbnis zu wie König Richard III. auf der anderen Seite des Kanals und so schreiben es auch französische Zeitungen wie Le Figaro: Le bon roi Henri IV embarrasse la république.

Zwar sehen sich die französischen Staatspräsidenten in der Nachfolge ihrer Könige – und nicht wenige haben sich schlimmer als diese verhalten -, doch mit einem königlichen Staatsakt sollen Royalisten und Prätendenten nicht aufgewertet werden. Und so ruht das Haupt in einem Banktresor in Paris, «sépulture peu digne qu’elle soit royale ou pas » (eine nicht eben würdige Begräbnisstätte, egal ob für einen König oder nicht). Das selektive Geschichtsverständnis zeugt von einem Kleinmut, der Republikanern eigen ist. Selbst der gute König Heinrich ist den heutigen Jakobinern ein Dorn im Auge.   H.S.

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Die vollständige 109. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona -Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 109

Inhalt der 109. Ausgabe:

  • Thronverzicht?
  • Kambodscha: Abschied von König Sihanouk
  • Helmut Schmidts Meinung zum Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses: Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen
  • Französische Republik hat Probleme mit einem toten König

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Serbien: König Peter II. kehrt endlich heim Corona – Nachrichten, Ausgabe 108

27 Sonntag Jan 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Europa, Französische Revolution, Monarchie

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

1945, BILD-Zeitung, Braunschweig, Burg Hohenzollern, Comte de Paris, Exil-Serben, Fürst Karel Schwarzenberg, Fürst Karl zu Schwarzenberg, François Hollande, france 3, Französische Republik, Französische Revolution, Graf von Paris, Griechenland, Hechingen, henri comte de paris, Henri d'Orléans, Herzog Ernst-August, Herzog Ernst-August zu Braunschweig und Lüneburg, Herzogin Viktoria Luise zu Braunschweig und Lüneburg, Illinois, Josip Broz, König Ludwig XVI. von Frankreich, König Peter, König Peter II. von Jugoslawien, Königin Alexandra von Jugoslawien, Kronprinz Alexander II., Libertyville, London, Märkische Allgemeine, Prinz Alexander von Serbien, Prinz Carl Friedrich von Preußen, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Prinz Louis Ferdinand von Preußen jr., Prinz Paul von Jugoslawien, Prinzessin Margarita von Baden, Prinzessin Margarita von Jugoslawien, Prinzessin Sophie von Preußen, Prinzessin Viktoria Luise von Preußen, Südwest Presse, Serbien, Tito, Tschechien, USA, Vereinigtes Königreich, Welfenhaus

Frankreich: Fackelzug und Gottesdienst für einen Reformer

«Les Rois ont fait la France. Elle se défait sans Roi» - Frankreich wurde durch seine Könige begründet, ohne sie kann Frankreich nicht sein. Dies ist das traditionelle Motto der französischen Royalisten.

«Les Rois ont fait la France. Elle se défait sans Roi» – Frankreich wurde durch seine Könige begründet, ohne sie kann Frankreich nicht sein. Dies ist das traditionelle Motto der französischen Royalisten.

Traditionell haben die französischen Royalisten in Paris mit einem Fackelzug und einem Gottesdienst in der Église de la Madeleine der Ermordung König Ludwigs XVI. am 21. Januar 1793 gedacht. Die Veranstalter sprachen von 300 Teilnehmern. Prominentester Teilnehmer war Prinz Sixtus Henri von Bourbon-Parma, welcher auch ein Grußwort an die Versammelten richtete. Der Thronprätendent der Linie der spanischen Bourbonen, Prinz Louis, und der Thronprätendent der Linie Bourbon-Orléans, Prinz Henri, Comte de Paris, würdigten das Andenken des Märtyrerkönigs in anderen Pariser Kirchen. Landesweit wurden etwa 50 Gedenkgottesdienste ausgerichtet und selbst in Belgien gab es drei Messen für den König. Nach Paris war Nantes der wichtigste Versammlungsort der Royalisten. Dort kamen noch einmal etwa 100 Menschen zum Gedenken zusammen. Bemerkenswerterweise berichtete auch der öffentlich-rechtliche Sender France 3 von dem Gedenken und gegen die Monarchie wurde in dem Bericht nur gesagt, daß ihre Einführung derzeit utopisch sei. Gleichzeitig wurde den Royalisten jedoch die Gelegenheit gegeben, ihre Sicht auf Ludwig XVI. zu erklären und die Monarchie als Garant für die Einheit einer Nation zu präsentieren – und dies ohne die in Deutschland übliche Gegendarstellung aus „aufgeklärt-republikanischer“ Perspektive.

Die nach wie vor große Anteilnahme am Tod Ludwigs XVI. zeugt davon, daß dieses Kapitel der französischen und europäischen Geschichte nur mangelhaft verarbeitet wurde: Im Geschichtsunterricht an europäischen Schulen wird die Revolution als eine Art Befreiung der Menschheit gefeiert, was bei einer näheren Betrachtung der Bemühungen des Königs jedoch absurd ist: Ludwig XVI. vermied nach Kräften den Krieg – die Schulden, die Frankreich aus seinen militärischen Engagements entstanden, gingen im wesentlichen auf die außenpolitischen Entscheidungen seines Vorgängers zurück, auch wenn er später allerdings die amerikanische Unabhängigkeit mit einem Hilfskorps militärisch unterstützte. Er weigerte sich auch, die steuerliche Belastung der Armen zu erhöhen und versuchte interessanterweise rund 150 Jahre vor Maynard Keynes auch, die Industrie durch staatliche Infrastrukturprogramme und bedeutende Steuersenkungen anzukurbeln, ohne jedoch gleichzeitig die unternehmerische Freiheit zu beschneiden, wie dies etwa der derzeitige Präsident Hollande tut. Ein weiterer Mythos der französischen Republik ist übrigens die Religionsfreiheit, die angeblich im Gegensatz zum Ancien Régime begründet wurde. Ludwig XVI. sprach sich jedoch schon 1774 für die Aufhebung der Protestantenverfolgung aus. Er wollte auch die politische Dezentralisierung fördern, mit der sich Frankreich noch heute schwertut. Es handelt sich bei der Geschichte der letzten Jahre der französischen Monarchie und des Königs also keineswegs um den Zusammenbruch des Alten und Morschen. Ludwig XVI. scheiterte an den inneren Widerständen, die seine Reformbemühungen auslösten. L.R.

Serbien: Ein König kehrt heim

Wenn der Begriff des „traurigen Königs“ nicht schon mit dem belgischen König Baudouin fest verbunden wäre, gebührte er König Peter II. von Jugoslawien. Kaum ein Monarch hatte ein solch tristes Leben wie er und Shakespears Satz trifft gerade auf König Peter zu: Schwer ruht das Haupt, das eine Krone drückt. Am 22. Januar 2013 wurde ihm endlich die Ehre zuteil, die ihm sein ganzes kurzes Leben verweigert wurde:

Bis zu seiner Rückführung war König Peter II. von Jugoslawien der einzige König der Neuzeit, der in den USA zur Ruhe gebettet wurde. Er starb 1970 mit nur 47 Jahren und wurde im serbisch-orthodoxen Kloster von Libertyville in Illinois bestattet.

Bis zu seiner Rückführung war König Peter II. von Jugoslawien der einzige König der Neuzeit, der in den USA zur Ruhe gebettet wurde. Er starb 1970 mit nur 47 Jahren in Denver, Colorado, und wurde im serbisch-orthodoxen Kloster von Libertyville im US-Bundesstaat Illinois bestattet.

Feierlich wurde er in seine Heimat zurückgebracht. Sein Enkel, Prinz Alexander, begleitete die sterblichen Überreste aus den USA nach Serbien, wo König Peter in der königlichen Kapelle Dedinje ruht, bis er im Frühling 2013 endgültig in die königliche Begräbnisstätte von Oplenac überführt wird. Dann wird ein Menschen zur letzten Ruhe gebettet, dessen Leben nicht tragischer hätte sein können.

Kronprinz Peter von Jugoslawien ist elf Jahre alt, als sein Vater König Alexander I. 1934 in Marseille von einem mazedonischen Attentäter (der von kroatischen Drahtziehern bezahlt ist) ermordet wird. Ein dreiköpfiger Regentschaftsrat unter Leitung von Prinz Paul, dem Bruder des Ermordeten, führt die Staatsgeschäfte für den minderjährigen König Peter. Als im März 1941 Hitler Durchmarschrechte zur Invasion Griechenlands verlangt, zeigt sich der Regentschaftsrat bereit, nachzugeben. Die Bevölkerung reagiert empört, das Militär putscht und der Regentschaftsrat tritt zurück. Erst 17-jährig wird König Peter II. für volljährig erklärt und er versucht, der Invasion der Wehrmacht etwas entgegenzusetzen. Am 14. April 1941 muß er nach Athen ausweichen, doch auch Griechenland fällt und die königlich-jugoslawische Regierung geht zuerst nach Ägypten, schließlich nach London ins Exil. Dort heiratet er 1944 Prinzessin Alexandra von Griechenland. In einem zum jugoslawischen Territorium erklärten Hotelzimmer in London kommt 1945 Kronprinz Alexander II., der heutige Chef des Königshauses, zur Welt. Im Machtkampf im Königreich Jugoslawien unterliegen die royalistischen Partisanen den kommunistischen von Josip Broz, genannt Tito, der 1945 die „föderatische Volksrepublik“ ausruft. Für König Peter II. beginnt eine schwere Exilzeit, in der er von den Spenden royalistischer Exil-Serben leben muß, da die Königsfamilie keinerlei Mittel außerhalb Jugoslawiens besitzt. In den USA findet er Hilfe, doch die Ehe zerbricht, Kronprinz Alexander wird bei seiner Tante, Prinzessin Margarita, abgegeben und König Peter glaubt, im Alkohol Trost suchen zu müssen. Nach einer mißlungenen Lebertransplantation in Denver, Colorado, stirbt er 1970, erst 47-jährig.

Es ist fast eine Ironie des Schicksals, daß die einst kommunistische Nachrichtenagentur Tanjug heute Videos von der Rückkehr König Peters im Internet verbreitet. Vielleicht siegt die gerechte Sache am Ende doch. H.S.

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Die vollständige 108. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 108

Inhalt der 108. Ausgabe:

  • Frankreich: Fackelzug und Gottesdienst für einen Reformer
  • Braunschweiger Ausstellung zur Prinzenhochzeit von 1913
  • Zwillinge für‘s Preußenhaus
  • Serbien: Ein König kehrt heim
  • Fürst Schwarzenberg verliert Wahl in Tschechien

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