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Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 209

18 Sonntag Nov 2018

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Erster Weltkrieg, Europa, Monarchie

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1808, 1818, 9. November 1918, Bayern, Bayernbund, Erster Weltkrieg, Friedrich Ebert, Großherzogin Charlotte von Luxemburg, Großherzogtum Luxemburg, Herzog Franz von Bayern, Kaiser Wilhelm II., König Alfons XIII., Königreich Bulgarien, Philipp Scheidemann, Sozialdemokraten, SPD, Verfassung, Weiβ-Blaue Rundschau, Zar Boris III., Zar Ferdinand

In diesem November jährte sich zum 100. Mal, daβ Deutschland seine Monarchien verlor. Dem Anlaβ geschuldet, erscheint diese Ausgabe von Corona in erweitertem Umfang:

Themen in dieser Ausgabe:

  • Persönliche Ansichten zum 9. November                      Seite 1
  • Sozialdemokraten als Vorkämpfer für eine Republik? Seite 2
  • Briefe an den König – Hilfsgesuche an Alfonso XIII.    Seite 3
  • Optionen des Kaisers am 9. November 1918                Seite 3
  • Die Wilson Falle                                                                   Seite 4
  • Darf man um deutsche Soldaten trauern?                     Seite 5
  • Hundert Jahre Freistaat sind genug                               Seite 6
  • Der Wohlfahrtsstaat als Erbe des Ersten Weltkriegs   Seite 6
  • Die Monarchie muβte nicht notwendigerweise im
    November 1918 fallen                  
                                        Seite 7

Bayern: Hundert Jahre Freistaat sind genug

Einhundert Jahre lang stützten die Wittelsbacher – hier Ludwig I. – ihre Herrschaft auf die Verfassung von 1818. Die Verfassungstreue ihrer Könige wurde im November 1918 leider nicht von allen Bayern geteilt.

Während im übrigen Deutschland lediglich des Novemberumsturzes gedacht wird, dürfen sich die Bayern an zwei bedeutende Ereignisse erinnern, die in einem eigenartigen Kontrastverhältnis stehen: 100 Jahre Revolution und 200 Jahre Verfassungsstaat. Einmal abgesehen von der Frage, wieso die Verkündigung der zweiten Verfassung von 1818 als herausragende politische Zäsur gefeiert wird, die erste, letztlich deutlich fortschrittlichere Konstitution von 1808 jedoch kaum Erwähnung findet, dürfte Bayern damit wohl das einzige Land der Welt sein, das zeitgleich sowohl die Einführung einer Verfassung, als auch deren Abschaffung im Zuge eines revolutionären Umsturzes feiert. Im November 1918 fand eben nicht nur die 738-jährige Herrschaft der Wittelsbacher ihr Ende. Es wurde auch eine hundertjährige, unter teils schwerem Ringen zwischen Parlament und Monarch verlaufene organische Entwicklung vom Staatsabsolutismus hin zur parlamentarischen Demokratie jäh abgebrochen. Das Kulturreferat der Landeshauptstadt München ist sich dabei nicht zu schade, linksextreme Initiativen und Organisationen in die Planung und Durchführung einer umfangreichen Veranstaltungsreihe einzubinden, deren Titel 1918/2018 – Was ist Demokratie? unter diesen Umständen geradezu zynisch wirkt. Während der rätekommunistische Terror einer kleinen, durch nichts und niemanden legitimierten Clique von Ausländern zum Meilenstein auf dem Weg in eine strahlende demokratische Zukunft umgelogen wird, gilt die Befreiung Münchens auf Befehl der SPD-geführten Regierung (wovon die Sozialdemokraten heute natürlich nichts mehr wissen wollen) durch reguläre Truppen und Freikorps, die freilich mit großen Härten einherging, dementsprechend als die grausame Niederschlagung eines verheißungsvollen gesellschaftlichen Experiments. Das zögerliche Verhalten des offiziellen Bayern, das das Revolutionsgedenken verschämt weitgehend ins Internet auslagert, ist verständlich, denn auch in der Staatskanzlei weiß man natürlich: Hätte die kommunistische Revolution vom Frühjahr 1919 Erfolg gehabt, herrschten heute in Bayern ganz andere Verhältnisse, und in gewisser Hinsicht pflegt halt auch die gegenwärtige Staatsregierung nach wie vor ihre eigene Interpretation von der Ordnungszelle Bayern.

Immerhin widmet sich für den Bayernbund der Historiker Prof. Dr. Dieter Weiß in einem Beitrag in der Weiß-Blauen Rundschau dem Schicksal des Königshauses in den Revolutionswirren (Teil 1 und Teil 2). Doch was wäre eine Revolution ohne Konterrevolution? Am 17.11. von 8:05-9:00 und am 18.11. von 20:05-21:00 sendet Bayern 2 unter dem Titel Unter Königstreuen – Guglmänner, Patrioten, Monarchisten ein Hörfunkfeature über das Ende der Monarchie in Bayern und über die bayerischen Monarchisten unserer Tage. Wir lauschen gespannt. (Die Podcastdatei kann hier heruntergeladen werden.)  Niemand wird leugnen, daß sich Bayern, Deutschland und Europa heute in einer schweren politischen Krise befinden. Die Gesellschaft ist so tief gespalten, wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Was uns in den kommenden Jahren bevorsteht, ist nicht abzusehen, doch Herzog Franz bringt es auf den Punkt: „Wenn die Menschen nach der Monarchie riefen, dann würde der Wagen schon sehr im Dreck stecken.“ Noch ist es nicht so weit. Wirklich zum Feiern scheint aber auch niemand zumute zu sein. T.G.

Optionen des Kaisers am 9. November 1918

Der 9. November 1918 gilt bei Freunden der Monarchie als ein großer Unglückstag in der Geschichte unseres Landes. Kurz zur Vorgeschichte: Am 2. Oktober 1918 war die erste parlamentarische Reichsregierung ins Amt gekommen. Der Reichskanzler Prinz Max von Baden bat den amerikanischen Präsidenten, zu Friedensverhandlungen einzuladen. Dieser stellte zwei Vorbedingungen, nämlich die Entwaffnung des Reiches und die Entmachtung des preußischen Königs. Es entstand im Reich die Stimmung, daβ der Kaiser einem Friedensschluβ im Wege stand. Es ertönte nun vielfach der Ruf: „Der Kaiser muβ weg!“ Die eingeleitete Verfassungsreform trat am 28. Oktober 1918 in Kraft, das Kaiserreich war zur parlamentarisch-demokratischen Monarchie geworden. Daraufhin hätte sich eine demokratische Entwicklung vollziehen können.

Die Villa du Neubois im belgischen Spa war seit April 1918 der Aufenthaltsort Kaiser Wilhelms II. Der englische Autor Paul Foster hat die Zeit des deutschen Kaisers im belgischen Kurort in Wort und Bild nachgezeichnet.

Am 29. Oktober reiste der Kaiser vom Bahnhof Wildpark in Potsdam nach Spa ins Große Hauptquartier in Belgien ab. Er verließ das politische Zentrum Berlin, wo seine Rolle beschränkt worden war. In Belgien fuhr er an die Front und besuchte Truppen. Ende des Monats Oktober 1918 kam es zu Revolten von Matrosen in den Hafenstädten an Nord- und Ostsee. Die Revolten pflanzten sich auf die Arbeiter in den Fabriken fort. Die alten Gewalten wuβten dem nichts Wirksames entgegenzusetzen und begannen, bald sang- und klanglos zusammenzubrechen. Auf der Seite der Sozialdemokraten wurde die Abdankung des Kaisers gefordert. Dies forderte nun ebenso Reichskanzler Prinz Max von Baden am 9. November 1918 in einem Telegramm an den Kaiser, um sein Kabinett zu retten.

Die Frage war: Was hätte der Kaiser tun sollen? Verschiedene Optionen wurden im Großen Hauptquartier erörtert.

Es wurde erwogen, die Lage in der Heimat mit Waffengewalt wiederherzustellen. Das wurde verworfen, weil der Kaiser keinen Bürgerkrieg wollte.

Der Kaiser neigte dem Gedanken zu, nach dem Waffenstillstand mit den Entente-Mächten, an der Spitze der eigenen Truppen in die Heimat zurückzukehren. Dem hielt General Groener entgegen, daβ die Truppen nicht mehr unter dem Befehl des Kaisers nach Hause marschieren würden, weil die Armee nicht mehr hinter ihm stünde. Diese Ansicht wurde zwar nicht von allen Truppenkommandeuren geteilt, dennoch wurde dieser Plan nicht weiterverfolgt.

Der Kaiser war indes bereit, als Deutscher Kaiser abzudanken, aber König von Preußen zu bleiben. Doch kam seine Erklärung aus Spa zu spät, es war bereits unautorisiert in Berlin seine Abdankung als Kaiser und König verkündet worden.

Was blieb dem Kaiser in dieser Lage noch übrig zu tun? Er schien bei seiner Armee bleiben zu wollen, obwohl es Anzeichen gegeben haben soll, daβ Truppen zwar nichts gegen ihn, aber auch nichts mehr für ihn unternehmen würden. Im Großen Hauptquartier wurde ihm geraten, zur Vermeidung eines Bürgerkrieges ins neutrale Ausland zu gehen. Man wollte offenbar auch vermeiden, daβ ihm das Schicksal des russischen Zaren widerführe.

Der Kaiser entschied sich, auf holländisches Gebiet zu gehen. Am frühen Morgen des 10. November 1918 setzte sich der Zug mit der engeren Umgebung des Kaisers von Spa in Richtung holländische Grenze in Bewegung. Unterwegs stieg er mit wenigen Herren auf sein in der Dunkelheit wartendes Kraftfahrzeug um, während der Hofzug unter Sicherung einer Mannschaft des Sturmbataillons Rohr und eines MG-Zuges weiterfuhr. Die aus mehreren Kraftwagen bestehende Kolonne erreichte vor 7 Uhr die holländisch-belgische Grenze bei Eysden, wo der Übertritt des Kaisers mit seinen Begleitern auf holländisches Gebiet geschah. Der Hofzug folgte bald darauf, nachdem vorher die Sicherungsmannschaft ausgestiegen war. Weder Wagenkolonne noch Hofzug waren unterwegs in der Etappe von meuternden Truppen aufgehalten worden.

Den Zeitpunkt des Übertritts auf holländisches Gebiet hatte der Kaiser selber erwogen. Es ist nicht bekannt, daβ Feldmarschall von Hindenburg ihm dazu geraten hatte. Diesen Opfergang hatte der Kaiser allein zu verantworten. Sein Handlungsspielraum war also noch nicht erschöpft gewesen.

Was hätte der Kaiser noch tun sollen? Es gab Stimmen, die meinten, er hätte sich mit einem Adjutanten ins Auto setzen sollen und über Köln nach Kadinen in Westpreußen auf sein Schatullgut fahren sollen. Hätte sich ihm jemand entgegengestellt, hätte er den Mann angedonnert: „Platz machen, ich bin der Kaiser“. Der Mann hätte wohl die Hacken zusammengeschlagen und das Gewehr präsentiert.

Wie alles gekommen wäre, weiß man nicht, die Aussicht des Hauses Hohenzollern wäre aber rosiger gewesen als sie es heute ist.

Nach seinem Übertritt nach Holland hat er eine große Gelegenheit verpaβt, als die Entente-Mächte von der niederländischen Regierung seine Auslieferung verlangten. Er hätte sich freiwillig stellen können und wahrscheinlich die Entente-Mächte bei der Schuldfrage stellen können. Ein solcher Schritt hätte letztlich den Namen Kaiser Wilhelms II. in ein anderes Licht getaucht. H.H.

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Die siebenseitige 209. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 209

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

85. Geburtstag Herzog Franz von Bayern: Benefizauktion brachte knapp 800.000 €

10 Freitag Aug 2018

Posted by monarchistundlegitimist in Deutsche Innenpolitik, Monarchie

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Anselm Kiefer, Bayern, Bayerns Königshaus, Benefizauktion, Haus Wittelsbach, Herzog Franz von Bayern, Hilfsverein Nymphenburg, Königshaus, Neumeister, Prinz Ludwig von Bayern, Wittelsbach

Als S.K.H. Herzog Franz von Bayern ankündigte, seinen 85. Geburtstag am 14. Juli nicht groβ zu feiern, zeigte er gleichzeitig eine Alternative für ihm zugedachte Ge-schenke: In der Benefiz-auktion „Helfen ohne Limit“ sollte Kunst versteigert und die Erlöse zugunsten von Projekten in Kenia und Süd-Sudan eingesetzt werden.

Die Süddeutsche Zeitung schrieb: „Die Spendenbereitschaft von Künstlern, Sammlern, Galeristen und Kunsthändlern war riesig. Wer noch nicht wusste, in welchem Maß Herzog Franz von Bayern die Sympathien zufliegen, erfährt es durch die Resonanz auf die angekündigte Benefizauktion zugunsten des ‚Hilfsvereins Nymphenburg‘, die sich der Chef des Hauses Wittelsbach zu seinem 85. Geburtstag gewünscht hat. Die Einnahmen der von Neumeister ehrenamtlich durchgeführten Auktion sollen dem Hilfsverein zukommen, insbesondere einem Herzensprojekt des Jubilars: den so genannten ‚Value Villages‘ in Kenia und Südsudan, dörflichen Initiativen für eine nachhaltige Zukunft. Es geht um sauberes Wasser, medizinische Grundversorgung, schulische, handwerkliche und landwirtschaftliche Ausbildung.“

Nun hat Neumeister das Ergebnis der Benefizauktion veröffentlich und Corona erhielt die Erlaubnis, den Rechenschaftsbericht zu veröffentlichen.

Knapp 800.000 Euro für den guten Zweck
Top-Ergebnisse bei der Zeitgenössischen Kunst:
– Photografie von Andreas Gursky erzielt 140.000 Euro,
– Skulptur von Anselm Kiefer bringt 100.000 Euro,
– Arbeit auf Papier von Georg Baselitz für 75.000 Euro,
– Skulptur von Senkrechtstarterin Mia Florentine Weiss brachte aus dem Stand 50.000 Euro.
– 100 Prozent Verkaufsquote bei Alter Kunst und Kunsthandwerk.

Neben dem Erlös von 783.800 Euro konnte der Hilfsverein Nymphenburg e.V. noch Spenden in beachtlicher Höhe einnehmen.

Bei der Offerte von Kunsthandwerk, Silber, Glas, Münzen und Schmuck fand jedes der 201 Lose seinen Käufer – eine sensationelle Verkaufsquote von 100 Prozent.

Diese Quote wurde mit Graphik und Gemälden vom 15. bis 20. Jahrhundert sowie Post War & Contemporary Art nicht ganz erreicht – hier gab es dafür eine ganze Reihe sehr erfreulicher Spitzenergebnisse, wie etwa 140.000 Euro für Andreas Gurskys Werk „Leipzig“ aus dem Jahr 1995 oder 100.000 Euro für Anselm Kiefers Objekt „Aurora“ aus dem Jahr 2011.

Ein Grund für die zahlreichen herausragenden Ergebnisse und die ausgezeichnete Verkaufsquote lag sicher darin, daβ die Bieter kein Aufgeld und keine Mehrwertsteuer auf die ersteigerten Objekte zahlen muβten. Sie hatten also pro Gebot ein zusätzliches Bietpotential von knapp 30 Prozent, das viele auch für die gute Sache nutzten.

S.K.H. Herzog Franz von Bayern freute sich über den erfolgreichen Verlauf der Auktion:
„Ich freue mich sehr, daβ so viele Menschen meiner Bitte gefolgt sind, bei dieser Auktion kräftig und großzügig mitzusteigern!
Das erfreuliche Ergebnis ist in der Tat für mich das schönste Geburtstagsgeschenk. Ich möchte gern drei ganz herzliche Dankeschön loswerden: an die vielen freiwilligen Helfer der Auktionsvorbereitung, an die großzügigen Spender der fast 450 Kunstobjekte und an die nicht minder großzügigen Käufer dieser Kunst!“

S.K.H. Prinz Ludwig von Bayern über die geplante Verwendung der in der Auktion erlösten Mittel:
„Die Auktion war mit einem Erlös von 783.800 Euro ein großartiger Erfolg für den Hilfsverein Nymphenburg und natürlich für das Projekt Value Villages in Kenia und dem Südsudan. Mit dieser Summe können wir bis Ende 2018 sieben Dörfern und deren Bewohnern – die ohne jede Schulbildung sind, nur ihre Stammessprache sprechen und mit weniger als einem US-Dollar am Tag auskommen müssen – durch Grundversorgung und Erwerbsmöglichkeiten eine nachhaltige Zukunft ermöglichen. Derzeit sind bereits drei Dörfer dank Value Villages auf einem sehr guten Weg und verfügen bereits über Wasserversorgung, Kindertagesstätten und teilweise auch Schulzugang. Was uns besonders freut ist, daβ zusätzlich zu dem Auktionserlös beim Hilfsverein Nymphenburg noch Spenden in beachtlicher Höhe eingegangen sind. Ich danke allen freiwilligen Helfern, Spendern und Käufern und natürlich dem Auktionshaus NEUMEISTER für die tatkräftige und effiziente Unterstützung.“

Katrin Stoll, geschäftsführende Gesellschafterin von NEUMEISTER, die die Auktion leitete:
„Das hervorragende Ergebnis der Benefizauktion spricht für sich selbst! Ich freue mich vor allem, daβ u. a. auch unser Verzicht auf Aufgeld und die Tatsache, daβ dadurch keine Mehrwertsteuer anfiel, viele Bieter motiviert hat, dieses zusätzliche Bietpotential für die gute Sache zu nutzen. Im Grunde zeigt diese Auktion, wofür NEUMEISTER steht: für kontinuierlich sehr gute bis hervorragende künstlerische Qualität, ausgezeichnete Provenienzen, exzellentes Marketing, vor allem auch bei Sammlungs- und Sonderauktionen und in der Folge konstant gute bis ausgezeichnete Ergebnisse.
Ich darf S.K.H Herzog Franz von Herzen für das in unser Haus, mich und mein Team gesetzte Vertrauen danken!”

Geburtstag von Herzog Franz von Bayern Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 203

15 Sonntag Jul 2018

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Monarchie

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1933, Bayern, Corona, Haschemitisches Königreich Irak, Haus Wittelsbach, Herzog Albrecht von Bayern, Herzog Franz von Bayern, Herzog Max in Bayern, Irak, Iran, König Faisal II. von Irak, Kronprinz Reza, Kronprinz Rupprecht von Bayern, Prinz Ra'ad, Schah Reza II., Schloβ Nymphenburg

Herzog Franz von Bayern 85 Jahre alt

Seine Königliche Hoheit Herzog Franz von Bayern, Chef des Hauses Wittelsbach, im Studio des Bayerischen Rundfunks. Er ist überall ein gesuchter Gesprächspartner.

Ein Leben, das 85 Jahre währt, hält viele Geschichten bereit. Für Seine Königliche Hoheit Herzog Franz von Bayern, der am 14. Juli 1933 im Schloβ Nymphenburg geboren wurde, gilt das in besonderem Maβ: Die Nationalsozialisten waren ein halbes Jahr zuvor in Deutschland an die Macht gekommen. Die Versuche bayerischer Königstreuer, den Nazis wenigstens in Bayern durch die Proklamation von Kronprinz Rupprecht zum König einen Riegel vorzuschieben, scheiterten am 17. Februar 1933 und der Bayerische Heimat- und Königsbund mit 70.000 Mitgliedern hatte am 6. Juli 1933 seine Selbstauflösung verkündet. Kein guter Start für den ältesten Sohn von Erbprinz Albrecht von Bayern, die beide für das Haus Wittelsbach als nächste Anwärter für den bayerischen Thron bereitstanden.

Auf Prinz Franz folgten noch drei Geschwister, die mit ihm in Kreuth aufwuchsen: S.K.H. Herzog Max in Bayern,  I.K.H. Prinzessin Marie Gabrielle von Bayern, verheiratet mit S.D. Fürst Georg von Waldburg zu Zeil und Trauchburg, und I.K.H. Prinzessin Marie Charlotte von Bayern, verheiratet mit S.D. Fürst Paul von Quadt zu Wykradt und Isny. Doch in diesen Zeiten gab es keine unbeschwerte Kindheit, da machten auch Königskinder keine Ausnahme.

Der Erbprinz und seine Familie übersiedelten 1939 aus Widerspruch zum NS-Regime nach Ungarn und lebte vier Jahre lang in Budapest, bevor alle Ende 1943 auf Schloβ Sárvár zogen. Albrecht stellte sich jedoch bei Kriegsausbruch zum Wehrdienst, wurde aber aus politischen Gründen als »wehrunwürdig« abgelehnt. Nach der Besetzung Ungarns durch die Wehrmacht wurde die gesamte Familie am 6. Oktober 1944 verhaftet und ins Konzentrationslager Oranienburg verfrachtet. Im April 1945 verschleppten die Nazis sie ins Konzentrationslager Dachau, wo sie am 30. April von der 3. US-Armee befreit wurden. Wiederholt hat Herzog Franz in Fernsehinterviews von seinem traumatischen Aufenthalt in den Nazi-KZs gesprochen. Sie haben ihn geformt, aber nicht gebrochen.

Nach der Befreiung besuchte er das Benediktiner-Internat im Kloster Ettal, wo er auch sein Reifezeugnis ablegte. Danach studierte er Betriebswirtschaft an den Universitäten München und Zürich und darf sich seit der Abschluβprüfung Diplomkaufmann nennen. Seine wahre Passion ist jedoch die moderne Kunst, deren vielgefragter Experte er ist. Diesem Engagement wurde bereits an seinem 75. Geburtstag Rechnung getragen, als ihm die Ludwig-Maximilians-Universität die Ehrendoktorwürde verlieh. Christopher Balme, Dekan der Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften, die den Antrag dazu gestellt hatte, begründete den Dr. h. c. in einer Laudatio und lobte das Engagement von Herzog Franz von Bayern in diversen Gremien, etwa im Hochschulrat oder den Kuratorien der Akademie der Wissenschaften und des Instituts für Bayerische Geschichte, in diesem Kontext erwähnte er lobend auch das Patronat über die Berchtesgadener Gespräche, in denen er aufgreift, was König Max II. mit seinen gelehrten Abendunterhaltungen angestoßen hatte. In der Verleihungsurkunde hieβ es, der Herzog brenne „schon von Jugend an für die bildende Kunst“ und habe es auf diesem Feld, insbesondere dem der modernen Malerei, zu großer Kompetenz und Anerkennung gebracht. Er sitzt in vielen Gremien, sein Rat wird weltweit gerne gehört. In seinen Sammlungen befinden sich Kernstücke der Gegenwartskunst, Werke, die er 1984 dem Wittelsbacher Ausgleichsfonds unter der Bedingung schenkte, daβ sie den staatlichen bayerischen Museen, also der Öffentlichkeit, zur Verfügung stünden.

In einem Interview wurde der Jubilar einmal gefragt, wie er seine Rolle als Chef des Königshauses, die er seit dem Tod Herzog Albrechts 1996 innehat, verstehe. Dabei antwortete er ebenso bescheiden wie diplomatisch: „Im Wesentlichen sehe ich mich als Familienchef vor zwei Aufgaben gestellt: Eine betrifft die inneren Angelegenheiten der Familie, den Frieden und den Zusammenhalt. Nach außen erfülle ich eine mehr repräsentative Aufgabe. Die rund 800-jährige Verbindung des Hauses Wittelsbach mit dem Land Bayern hat zwar 1918 ein äußerliches Ende gefunden, nicht geendet hat jedoch die gegenseitige Verbundenheit und Wertschätzung und der Bezug zur Geschichte und Tradition. Man könnte sagen, daβ meiner Familie aus diesem Bewuβtsein heraus sehr viel Respekt entgegengebracht wird, den wir erwidern, unter anderem, indem ich offizielle Einladungen annehme und mich in vielfältigen Gremien engagiere.“

Vor fünf Jahren: Herzog Franz von Bayern feierte in Schloβ Schleiβheim seinen 80. Geburtstag und hieβ viele Gäste willkommen.

Zu seinem 85. Geburtstag verreiste der Jubilar, aber Marcus von Bechtolsheim von der Verwaltung des Hauses Wittelsbach machte Hoffnung: „Zum 90. Geburtstag des Herzogs könnte es eine groβe Feier geben.” In diesem Sinne: Ad multos annos, Königliche Hoheit! H.S.

Weiter Unruhen in Persien

Der Kampf um die Freiheit des Irans wird auch im Internet ausgefochten.

Die Unruhen im Iran, über die Corona zu Beginn des Jahres berichtete, sind in den vergangenen Wochen wieder aufgeflammt. Die Nachrichten, die nach außen dringen, sind spärlich, doch sollen sich zeitweilig ganze Städte unter den Fahnen des Schah gegen das Regime der Mullahs erhoben haben, da die Versorgungslage der Bevölkerung unverändert schlecht ist. Gegenwärtig gibt es Unruhen in zwei Provinzen.

Der in den USA lebende Kronprinz Reza Pahlavi äußerte sich in diesem Zusammenhang mehrfach gegenüber der internationalen Presse und wird nicht müde, den Sturz des iranischen Regimes zu fordern, wobei er sich jedoch gleichzeitig gegen eine militärische Intervention in seinem Land ausspricht. Vergleiche mit syrischen Verhältnissen, wie sie von den Mullahs getroffen werden, sollten die Proteste weitergehen, wies der Prinz zurück. Schon einen Tag nach dem Sturz des Regimes würde der Wiederaufbau beginnen und Persien und sein Volk haben alle Voraussetzungen, ein wohlhabendes Land zu sein. Auch müsste das Volk dann bestimmen, welche Institutionen es haben wolle. Reza Pahlavi steht für die Planung der Zeit nach den Mullahs auch in einem regelmäßigen Austausch mit Oppositionsgruppen.

Ob man das hören will, oder nicht: Der Widerstand gegen das iranische Regime ist wohl auch ein Erfolg der US-amerikanischen Auβenpolitik unter Donald Trump, der es durch die Drohung, Unternehmen mit Geschäftsbeziehungen in den Iran zu bestrafen, konsequent erschwert, daß Teheran wirtschaftlich wieder auf die Beine kommt. Gleichzeitig wird auch der außenpolitische und militärische Einfluβ des Iran in Syrien und anderen Ländern zurückgedrängt, was dem Frieden in der Region sicher sehr zuträglich ist. Am zuträglichsten für das iranische Volk und die Region wäre aber eine Rückkehr des Iran in die Weltgemeinschaft unter dem rechtmäßigen Schah. L.R.

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Die vollständige 203. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona -Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 203

Inhalt der 203. Ausgabe:

  • Herzog Franz von Bayern 85 Jahre alt
  • Weiter Unruhen in Persien
  • Der 14. Juli ist ein Tag der Trauer: Jahrestag des Putschs gegen die haschemitische Monarchie Irak
  • Gedenken an ermorderte Zarenfamilie in Ruβland

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Margareta, Königin in einer Republik Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 193

17 Sonntag Dez 2017

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Europa, Geschichte, Monarchie

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Schlagwörter

8. November 1918, Ausrufung der Republik, Bayern, Breitscheidplatz, Bukarest, König Carl XVI. Gustaf, König Juan Carlos, König Michael I. von Rumänien, Königin Anne-Marie, Königin Margareta, Königin Silvia, Königin Sofía, Königreich Belgien, Merkel, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Prinz Laurent von Belgien, Prinz Nicolae von Rumänien, Regele Mihai I., Rumänien

Margareta, Königin in einer Republik

Königin Margareta schreitet an (v.l.n.r.) Königin Anne-Marie, Prinz Charles, Königin Sofía, König Juan Carlos, Großherzog Henri, Königin Silvia und König Carl XVI. Gustaf vorbei. In der 2. Reihe Erzherzog Karl, Herzog Dom Duarte, Kronprinz Alexander und (leicht verdeckt) der Apostolische Nuntius in Deutschland Nikola Eterović.

Nach dem Tod von König Michael I. von Rumänien am 5. Dezember erfolgt seine Beisetzung am 16. Dezember, nachdem die Rumänen zwischen dem 13. und dem 16. Dezember drei Tage lang in Bukarest vor seinem Sarg Abschied nehmen können. Zur Beerdigung des ehemals regierenden Monarchen werden unter anderem Prinz Charles, König Juan Carlos und Königin Sofia von Spanien, König Carl Gustaf und Königin Silvia von Schweden, König Simeon II. der Bulgaren, Königin Anne-Marie von Griechenland, Kronprinz Alexander von Serbien, Prinzessin Astrid von Belgien und viele andere Vertreter mehr erscheinen. Aus Deutschland wird Prinz Georg Friedrich von Preußen das Gesamthaus Hohenzollern vertreten. Anreisen werden auch Markgraf Max und Markgräfin Valerie von Baden und für das Haus Württemberg Herzog Eberhard.

Prinz Georg Friedrich von Preußen erweist vor dem im Thronsaal aufgebahrten Sarg König Michael die letzte Ehre.

Als Chef des rumänischen Königshauses folgt Michael Kronprinzessin Margareta nach. In unmittelbarer Reaktion auf die Kunde vom nahenden Tod des Königs hat das rumänische Parlament umgehend beschlossen, der Königsfamilie einen offiziellen Status einzuräumen. Dies beinhaltet auch, daß sich die bisherige Kronprinzessin Margareta jetzt „Königin” nennen darf.

Während des Gottesdienst in der Patriarchenkathedrale saß inmitten der rumänischen Königsfamilie Prinz Georg Friedrich neben Nicolae Medforth-Mills.

Die Aussichten, daß Rumänien nicht nur eine Königin hat, sondern auch wieder ein Königreich wird, sind mit dem Tod von König Michael dagegen wahrscheinlich eher geringer geworden. 1992 durfte König Michael erstmals seit seiner von den Kommunisten erzwungenen Abdankung wieder ins Land einreisen und wurde von über einer Million Menschen begrüßt. Wäre er einfach in den Präsidentenpalast eingezogen, wären Rumäniens Politiker vom Volk hinweggefegt worden. Dies war der beste Moment für eine Restauration. Wohl deswegen gaben sie ihm nach diesem Auftritt fünf Jahre Einreiseverbot, bis er 1997 erneut Rumänien besuchte, wo ihm aber schon nicht mehr ganz so viele Menschen ihre Aufwartung machten. Heute ist zum einen zu befürchten, daß die Politik dem Königshaus nur auf Drängen des Volkes einen offiziellen Status eingeräumt hat, weitere Schritte aber unterläßt. Außerdem ist der beliebte Nicolae Medforth-Mills von König Michael kurz vor seiner schweren Krankheit aus dem Königshaus verstoßen worden, man vermutet wegen eines unehelichen Kindes. Der Gemahl von Königin Margareta, Prinz Radu, ist dagegen weit weniger beliebt im Volk.

Derweil wurde zeitgleich zu dem Gesetz, welches der Königsfamilie einen offiziellen Status einräumt, auch die Justizreform verabschiedet, die korrupte Politiker besser vor Verfolgung schützt. Die Neue Zürcher Zeitung faßte dies gut zusammen: Nach dem Tod von Mihai I. bleibt Rumänien mit seinen Politikern allein.   L.R.

Feiertag zur Aufrufung der Republik nicht in Bayern

Bei den Landtagswahlen in Bayern im kommenden Jahr kann die Einparteienherrschaft der CSU durchaus gefährdet werden. Die Erzählung einer positiven Geschichte über das Ende einer erfreulicheren Einherrschaft ist in Bayern dagegen erst einmal abgeschmettert worden: der 8. November, Tag des Sturzes der bayerischen Monarchie und damit Tag der Gründung des Freistaats in seiner jetzigen Form wird kein Feiertag, auch nicht einmalig. Für einen solchen Feiertag hatte sich die SPD im Land eingesetzt. Zwar steht die abschließende Abstimmung im Parlament noch aus, jedoch hat sich die CSU dagegen ausgesprochen. Damit ist zumindest in Bayern die Gefahr einer Verklärung jener Republik, die am 30. Januar 1933 Adolf Hitler zu ihrem Kanzler machte, anläßlich des hundertjährigen Jubiläums des Sturzes der Monarchie unwahrscheinlicher geworden.

Wahrscheinlich ist hingegen, daß die Verklärung dieser Republik, die genausowenig lebensfähig war, wie jene von 1848, auf Bundesebene im kommenden Jahr in großem Umfang betrieben wird, Feiertag in Bayern hin oder her. Schon liest man fabelhafte Dinge über die Bestrebungen nach 1918, eine funktionierende allgemeine Friedensordnung herzustellen, obwohl es gerade das Versailler Diktat war, welches keinen Frieden bedeutete, sondern nur einen Waffenstillstand auf 20 Jahre, wie etwa der französische Marschall Foch äußerte, obwohl er dabei freilich eher die völlige Vernichtung Deutschlands im Sinn hatte. Man wird wieder von unprovoziertem Terror des deutschen Heers gegen die belgische Zivilbevölkerung lesen, obwohl dies längst widerlegt ist. Die SPD wird sich als Widerstandspartei gegen das Kaiserreich generieren, obwohl sie die Kriegskredite aus Überzeugung verabschiedet hat. Man wird das Kaiserreich als unfrei und undemokratisch darstellen, obwohl das Wahlrecht des Reichs sehr fortschrittlich war und die Meinungsfreiheit wahrscheinlich höher als in der Bundesrepublik. Nichts dagegen wird man über die Seeblockade der Engländer erfahren, oder über die späteren Gesetze zum Schutz der Republik, die ganz wesentlich dazu beigetragen haben, Monarchisten in Weimar zu Staatsfeinden zu machen.

In der Vergangenheit hat es sich bereits erwiesen, daß es desto einfacher ist, Geschichtsklitterung zu betreiben, je weniger Zeitzeugen noch leben, und die letzten Menschen, die noch im Kaiserreich gelebt haben, waren damals Kleinkinder, auch wenn einige Menschen sich zumindest noch an die Erzählungen ihrer Eltern von der „guten alten Zeit” erinnern. Erlischt diese Erinnerung, ist es sehr leicht für die bundesrepublikanischen Hofhistoriker, die Geschichte so zu interpretieren, wie es denen, die sie dafür in Form von Lehrstühlen und Fördermitteln bezahlen, beliebt. Was kann man dagegen tun? Wahrscheinlich nicht so viel, daß es einen Unterschied machen würde. Dennoch gilt es, ein Zeichen zu setzen und zumindest den Versuch zu unternehmen: Im digitalen Zeitalter haben die meisten Artikel eine Kommentarfunktion, für diese muß man sich zwar bei den entsprechenden Medien mit seinem Klarnamen registrieren, das sollten aber diejenigen nicht scheuen, die die historischen Fakten auf ihrer Seite haben. Insofern gilt es, sich gegenseitig über falsche historische Darstellungen zu informieren und diese, wenn immer möglich, in den Kommentaren zu demaskieren, damit diejenigen, die sich jenseits bundesrepublikanischer Geschichtsklitterung über das Kaiserreich informieren wollen, auch die Gelegenheit dazu haben. L.R.

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Die vollständige 193. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 193

Inhalt der 193. Ausgabe:

  • Margareta, Königin in einer Republik
  • Opfern die gebührende Ehre entgegenbringen
  • Feiertag zur Ausrufung der Republik nicht in Bayern
  • Prinz Laurent von Belgien: Das schwarze Schaf der Königsfamilie

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Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 176

24 Samstag Dez 2016

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Europa

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Schlagwörter

9. November 1918, Australien, Bayern, Bundesversammlung, Corona, Fake News, Gauck, Heiko Maas, Kaiser Akihito, König Ludwig III., König Philippe der Belgier, Königin Elizabeth II., Königin Marie-Antoinette, Königin von Australien, Kretschmann, Scheidemann, Steinmeier, Turnbull

Monarchistischer Rückblick 2016 und -ausblick 2017

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Corona wünscht königliche Weihnachten

Die Corona-Redaktion wünscht jedenfalls allen Lesern ein gesegnetes Weihnachtsfest 2016 und ein frohes, gesundes und erfolgreiches Jahr 2017.

Wie immer rund um die Weihnachtszeit und das neue Jahr folgt hier bei Corona der Jahresrückblick 2016 und der Ausblick auf 2017 aus monarchistischer Perspektive:

Während das alte Europa weiterhin in der ökonomischen Krise und der Migrationskrise gefangen ist, leisteten die europäischen Königshäusern mit ihren Monarchen weitgehend ohne größere internationale Aufmerksamkeit ihren Dienst für ihre Länder. Königin Elisabeth II. vermittelte ihren Untertanen Stabilität und Kontinuität nach dem Brexitvotum im Juni und der Aufgeregtheit im Politikbetrieb danach, König Philippe I. der Belgier tat dasselbe während der Terroranschläge von Brüssel im März. Außerhalb Europas verstarb im Oktober der am längsten regierende Monarch der Welt, König Bhumibol von Thailand. Der Übergang der Krone an Kronprinz Vajiralongkorn, jetzt Rama X., verlief jedoch reibungslos. Der japanische Kaiser Akihito verkündete seinen Wunsch nach Abdankung zugunsten seines Sohnes Naruhito, jedoch bedarf dies einer Gesetzesänderung und diese steht bislang noch aus. In der Reihe der Thronprätendenten erkrankte der hochbetagte König Michael I. von Rumänien, dessen Gattin im August verstarb und ein Staatsbegräbnis erhielt, außerdem an Blutkrebs und die Verantwortlichkeit für die Tätigkeiten des rumänischen Königshauses ging formell auf Kronprinzessin Margareta über.

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Zu den Höhepunkten von 2016 zählt die Hochzeit von Kronprinz Leka II. von Albanien und Elia Zaharia am 7. Oktober in der albanischen Hauptstadt Tirana, an der auch Prinz Georg Friedrich von Preußen teilnahm (im Hochzeitsphoto oberste Reihe mit der orangenen Schärpe des Schwarze Adlerordens).

In Österreich jährte sich der 100. Todestag Kaiser Franz Josefs I. und in Deutschland der 75. Todestag Kaiser Wilhelms II. Öffentliche Aufmerksamkeit wurde dabei nur Franz Josef zuteil. Kronprinz Georg Friedrich von Preußen und seine Frau bekamen ihr viertes Kind, einen Sohn, der auf den Namen Heinrich Albert Johann Georg hört. Solche Ereignisse werden jetzt immerhin mit einiger Regelmäßigkeit von den Medien registriert.

Zahlenmäßig stagnierte die Corona-Leserschaft im Bereich des Newsletters. Auf Facebook konnte eine Steigerung registriert werden und dort kommt Corona jetzt auf rund 890 Verfolger. Der Corona-Blog konnte seine Leserschaft wie in den Jahren zuvor ebenfalls steigern, und zwar um rund 50 Leser am Tag auf jahresdurchschnittlich 379 täglich. Trotz dieser erfreulichen Zahlen ist Mithilfe in Form von Kritik, Beiträgen, Kommentaren und ähnlichem natürlich weiter gewünscht und erforderlich, um unsere Anliegen einer breiteren Masse bekanntmachen zu können.

Was ist aber für 2017 zu erwarten? Die russische Revolution jährt sich zum einhundertsten Mal und man darf gespannt sein, wie Rußland damit umgehen wird, da Präsident Putin in den vergan-genen Jahren eine Kontinuität sowohl zum Zarenreich als auch zum kommunistischen Reich herstellte, ohne dabei eindeutig zu sein. Im Jubiläumsjahr der Reformation werden außerdem die Monarchen der mehrheitlich protestantischen europäischen Länder in Wittenberg erwartet.

In Deutschland wird neben den Bundestagswahlen von den Parteien im Februar 2017 via Bundesversammlung auch ein neuer Bundespräsident ernannt. Amtsinhaber Gauck hat angekündigt, nicht mehr anzutreten. Besser dürfte es jedoch kaum werden, aber auch von monarchistischer Seite ist nicht zu erwarten, daß etwas gegen die Alternativlosigkeit eines grauen, von den Parteien im Konsens und meist gegen den Volkswillen bestimmten Kandidaten getan wird. Die Phase der Krise und des Umbruchs, die Europa derzeit durchschreitet, dürfte daher zumindest hierzulande nicht genutzt werden, um wirkliche Veränderungen im monarchistischen Sinne zu erreichen, doch lassen wir uns bezüglich 2017 auch gerne eines Besseren belehren lassen.

H.S. und L.R.

Geld– oder Gefängnisstrafe für Verleumder

Wer Falschmeldungen verbreitet, müsse sich dafür verantworten, fordern die SPD-Politiker Heiko Maas und Martin Schulz. Geld- oder sogar Gefängnisstrafen seien denkbar (Die Zeit, 18. Dezember 2016). Vorbei sind die Zeiten, als im Internet die frohen Zustände der Teilnahme aller an allem gefeiert wurden. Skeptiker sahen bereits früh die ungehemmte Lust zum Schimpfen und Schmähen heraufziehen, doch sie galten als die Ewiggestrigen, die nicht an die Schwarmintelligenz glauben mochten.

„Verleumdung und üble Nachrede sind nicht von der Meinungsfreiheit gedeckt“, erklärt Justizminister Heiko Maas. Bei übler Nachrede und Verleumdung einer Person des öffentlichen Lebens drohten bis zu fünf Jahre Freiheitsstrafe. Schade, daß in Monarchien früher keine so beherzten Justizminister amtierten. Der Beispiele gäbe es zuhauf zu nennen, hier seien nur die eklatantesten aufgeführt, die nach Justizminister Maas mit Gefängnis geahndet werden sollten. Die französische Königin Marie Antoinette hätte sich gegen die Verunglimpfungen besser wehren sollen, als den ganzen Schmutz und Schund geduldig zu ertragen. Nicht nur die Halsbandaffaire hängte man ihr an, auch der Satz: „Sollen sie doch Kuchen essen“, klebt an ihr, obwohl sie ihn nachweislich nicht sagte. In pornographischen Flugblättern wurde ihr Ansehen untergraben. Selbst Inzest mit ihren Kindern wurde ihr unterstellt.

Die für Deutschland folgenschwerste Fakenews verbreitete am 9. November 1918 der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann, als er verkündete: „Der Kaiser hat abgedankt.“ Diese Behauptung war durch nichts gedeckt und nahm entscheidenden Einfluß auf die Politik, Zuvor hatten ab 1916 in Bayern Falschmeldungen das Ansehen König Ludwigs III. untergraben. Er, der zum Beispiel die Milch seiner eigenen Bauernhöfe in die Stadt schaffen und kostenlos verteilen ließ, wurde beschuldigt, diese teuer in den Norden zu verkaufen. Er sei Kriegsgewinnler, behaupteten böswillige Lügner. Anonyme Flugblätter während des Kriegs legten auf Wahrheit keinen Wert. Sie unterhöhlten, wie von den Autoren gewünscht, die monarchische Staatsform und bereiteten den Umsturz vor.

Damals wie heute stellt sich aber die Frage, wie gegen Falschmeldungen vorzugehen ist. Selbst eine Zensur – wie zu Zeiten des Weltkriegs in allen Staaten üblich – konnte Lügen und Erfindungen nicht stoppen. Auch in der BRD wird es unter völlig anderen Umständen nicht einfach sein, Autoren unliebsamer Meldungen mit Prozessen von ihrem Tun abzuhalten. Es müßte ja in jedem Einzelfall immer eine Lüge nachgewiesen werden. Die Justiz und die Rechtsanwälte werden sich über das Arbeitsbeschaffungsprogramm freuen.

Analog dem Maas’schen Strafkatalog könnte diese Erfahrung gezogen werden: Wer in einer Monarchie Verleumdungen unters Volk streut, wird mit Republik nicht unter 100 Jahren bestraft.            H.S.

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Die vollständige 176. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 176

Inhalt der 176. Ausgabe:

  • Monarchistischer Rückblick 2016 und –ausblick 2017
  • Streit im Vorfeld soll langweilige Bundesversammlung aufpeppen
  • Australischer Premierminister mit republikanischen Umtrieben
  • Geld– oder Gefängnisstrafe für Verleumder und üble Nachredner

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Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 159

03 Sonntag Jan 2016

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Europa, Monarchietheorie

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Schlagwörter

Anton Ritthaler, Bayern, Commonwealth, Gauck, Gelbe Hefte, Japan, Kaiser Akihito, Kaiser Wilhelm II., König Felipe VI., König Ludwig III. von Bayern, König Michael I. von Rumänien, König Philippe I. der Belgier, König Willem-Alexander, Königin Elizabeth II., Max Buchner, Merkel, Monarchie, Monarchietheoretiker, TuL, Weihnachtsansprache, Weimarer Republik, Zentrumspartei

Weihnachts– und Neujahrsansprachen der Monarchen weltweit

Weihnachts- und Neujahrsansprachen sind eine der wenigen Gelegenheiten, zu denen sich die konstitutionellen Monarchen in der Welt regelmäßig politisch äußern. Sie tun dies nicht mit markigen Worten und Teile ihrer Reden sind auch von den jeweiligen Regierungen vorgegeben. Jedoch ist es ihnen auch möglich, eigene Akzente zu setzen.

Erstmals richtete ein spanischer König sich aus dem königlichen Palast ans spanische Volk und nicht mehr aus der königlichen Residenz La Zarzuela.

Erstmals richtete ein spanischer König sich aus dem königlichen Palast ans spanische Volk und nicht mehr aus der königlichen Residenz La Zarzuela.

Dem spanischen König Felipe VI. ging es angesichts separatistischer Bestrebungen in Katalonien und unklaren Mehrheitsverhältnissen im Parlament um die nationale Einheit, die zwei Drittel seiner Rede ausfüllte. Dabei sprach er davon, daß die Spanier auf das seit Francos Tod und im speziellen in den letzten Jahren zur Überwindung der Wirtschaftskrise Geleistete stolz sein könnten. Dem König der Belgier, Philippe, ging es um die Abwehr der terroristischen Bedrohung nach den Anschlägen von Paris. Er dankte den belgischen Sicherheitskräften, machte die Notwendigkeit von mehr Investitionen in diesem Bereich deutlich und drückte den Wunsch aus, daß die freiheitliche Ordnung des Landes nicht unter der Gefahrenabwehr leiden soll und die Belgier miteinander mehr über die Dinge, die ihnen wichtig sind, diskutieren sollen.

Die britische Königin stellte 2015 den Rekord als längstregierende Monarchin im Vereinigten Königreich ein, sondern sie ist auch bei den Weihnachtsansprache Rekordhalterin: Seit 1957 wendet sich Königin Elisabeth per Fern-sehen an ihre Völker auf den britischen Inseln und im Commonwealth. Auch 2015 war ihre Weihnachtsan-sprache das Programm mit den meisten Zuschauern, gefolgt von der letzten Folge von Downton Abbey.

Die britische Königin löste 2015 ihrer Ururgroßmutter, Königin Victoria,  als längstregierende Monarchin des Vereinigten Königreichs ab. Auch bei den Weihnachtsansprache ist sie Rekordhalterin: Seit 1957 wendet sich Königin Elisabeth per Fernsehen an ihre Völker auf den britischen Inseln und im Commonwealth. 2015 war ihre Weihnachtsansprache das Programm mit den meisten Zuschauern und lag vor der letzten Folge von Downton Abbey.

Ähnlich äußerten sich Elisabeth II. und Wilhelm Alexander I., der König der Niederlande, welcher auch über die Verteidigung der Freiheit sprach. Neben Elisabeth II. schrieb auch König Michael von Rumänien in seinem Weihnachtskommuniqué über die christliche Bedeutung von Weihnachten und den Wert der Familie – in der zunehmend individualistischen Gesellschaft Europas ist diese Erinnerung an das Gemeinsame nicht geringzuschätzen. Carl XVI. Gustav von Schweden schließlich sprach über die Flüchtlingskrise und deren Bewältigung in dem neben Deutschland und Griechenland davon am stärksten betroffenen Land innerhalb Europas. Eine Weihnachtsansprache kennt das japanische Kaiserhaus aufgrund der fehlenden christlichen Tradition zwar nicht, jedoch ist der Geburtstag des Tenno am 23. Dezember eine der wenige Gelegenheiten im Jahr, an denen sich der noch immer von weiten Teilen der Japaner als Gott betrachtete Akihito kurz öffentlich zeigt. Der nunmehr 82-jährige Monarch sprach davon, daß sein Land noch immer mit den Auswirkungen der vergangenen Naturkatastrophen zu kämpfen habe, zeigte sich aber davon überzeugt, daß das neue Jahr ein glückliches werden wird. In einer darauf folgenden, ausführlicheren Pressekonferenz ging Akihito auch auf andere Ereignisse ein. Unter anderem gedachte er des 70. Jahrestags des Kriegsendes und der Opfer beider Seiten und freute sich darüber, daß in diesem Jahr gleich zwei Japaner den Nobelpreis gewonnen haben.

Im Ausland erregte es Irritationen, daß das ZDF die Neujahrsansprache Angela Merkels mit arabischen Untertiteln (im syrischen Dialekt oder in der arabischen Hochsprache?) ausstrahlte.

Im Ausland gab es Irritation darüber, daß das ZDF die Neujahrsansprache Angela Merkels mit arabischen Untertiteln (im syrischen Dialekt oder in der arabischen Hochsprache?) ausstrahlte.

In den Republiken wird das Thema der Ansprachen unterschiedlich gehandhabt: In Frankreich gibt es keine derartige Ansprache, da die streng laizistische Republik Weihnachten nicht ihre Referenz erweisen will. In Deutschland spricht zu Weihnachten der Präsident und zum neuen Jahr die Kanzlerin: Beide legten den Schwerpunkt ihrer Reden auf die Flüchtlinge, schafften es dabei aber, den Staat, den sie vertreten, fast gar nicht zu erwähnen. Das sie theoretisch legitimierende Staatsvolk, die Deutschen, kamen in der Rede des Bundespräsidenten genau einmal vor, bei der Kanzlerin wurde einmal Deutschland erwähnt. Sie sagte, daß sich die Gesellschaft nicht spalten lassen solle, gab aber die Schuld an einer Spaltung nicht sich selbst und der katastrophalen Flüchtlingspolitik ihres Kabinetts, sondern denen, die davor gewarnt haben und warnen – die Republik bleibt ein die Menschen nicht verbindendes Elitenprojekt, welches sich zunehmend von den Menschen, die es vorgibt, zu vertreten, entfernt. L.R.

 

Monarchietheorie bei Max Buchner: Katholischer Monarchismus in der Weimarer Republik

Der Kulturkampf gehört zu den tragischsten Facetten des zweiten deutschen Kaiserreiches, führte er doch zu einer nachhaltigen Entfremdung weiter Teile der katholischen Bevölkerung vom Hohenzollernstaat. Wenn sie auch die Revolution und das Ende der Monarchie nicht gerade bejubelten, fanden sich viele Katholiken doch recht schnell als „Vernunftrepublikaner“ mit den neuen Verhältnissen ab, und trotz eines starken monarchistischen Flügels entwickelte sich die Zentrumspartei zu einer tragenden Stütze der Republik.

gelbe HefteEiner der wenigen entschiedenen katholischen Verteidiger des Kaisertums der Hohenzollern war der bayerische Historiker Max Buchner (1881-1941), seit 1919 Professor für mittelalterliche Geschichte in Würzburg und München. Zwischen 1924 und 1941 gab Buchner gemeinsam mit dem Münchner Historiker und späteren Mitbegründer von Tradition und Leben e.V. (TuL) Anton Ritthaler die rechtskatholisch-monarchistischen Gelben Hefte heraus. Aus katholischer Sicht wurde dort eine große Bandbreite historischer und aktueller Themen behandelt, doch der monarchische Gedanke zieht sich wie ein roter Faden durch die Zeitschrift. Nach 1933 war der Kurs der Gelben Hefte wie bei vielen konservativen Veröffentlichungen ambivalent: Einerseits wurde verhaltene Systemkritik im Rahmen des Sagbaren geübt (immerhin war Ritthaler im September 1939 im Zusammenhang mit der Zerschlagung des monarchistischen Widerstandskreises um den Rechtsanwalt Adolf von Harnier kurzzeitig verhaftet worden), andererseits bestand die Bereitschaft, dem neuen Regime einen gewissen Vertrauensvorschuß zu gewähren und sich ihm auch ideologisch anzunähern.

Buchner Kaiser Wilhelm1929 veröffentlichte Buchner sein politisches Hauptwerk Kaiser Wilhelm II., seine Weltanschauung und die Deutschen Katholiken, in dem er über das eigentliche Thema hinaus auch der Frage nach dem Verhältnis von Katholizismus und Monarchismus nachging. Buchner bestritt vehement den Anspruch des Zentrums und der mit ihm verbundenen Presse, den deutschen Katholizismus zu repräsentieren. Geradezu absurd erschien ihm der Schulterschluß des Zentrums mit dezidiert antichristlichen sozialistischen und liberalen Parteien gegen den preußisch-protestantischen Konservatismus. Dabei seien es schon im wilhelminischen Deutschland meist die liberalen und linken Stimmen gewesen, die öffentliche Bekenntnisse zur Religion verurteilten, nicht jedoch die protestantischen Kirchen oder gar der monarchische Staat. Als der nachmalige Ludwig III. von Bayern 1910 in Altötting seine Überzeugung von der alleinigen katholischen Wahrheit kundtat, wurde er von der liberalen Presse heftig angegangen, während ihn die konservativ-protestantische Kreuzzeitung in Schutz nahm, freilich ohne sich seinen konfessionellen Standpunkt zu eigen zu machen.

Max Buchner (1881 - 1941)

Max Buchner (1881 – 1941)

Die lauten Klagen vieler katholischer Politiker und Publizisten über die angebliche Zurücksetzung ihrer Konfession unter Wilhelm II. im Vergleich zur neuen republikanischen Freiheit sollten nach Buchners Auffassung lediglich das bohrende schlechte Gewissen übertönen, das sie aufgrund ihrer Treulosigkeit gegenüber dem Kaiser und König von Gottes Gnaden plagte. Die aufrichtigen Treuebekenntnisse zahlreicher katholischer Würdenträger, ja sogar die Garantien Leos XIII. für die Loyalität der deutschen Katholiken würden vom Zentrum, das lediglich Parteiinteressen verfolge, konsequent ignoriert.

Für Wilhelm II. hätten Preußentum, Hohenzollern und Protestantismus eine unauflösbare Einheit gebildet, scharf kritisiert habe er deswegen die Abkehr einiger seiner Angehöriger vom Protestantismus (wie im Falle der Landgräfin Anna von Hessen oder seiner Schwester Sophie), nicht jedoch die Hinwendung zu einer anderen Konfession – oder gar diese an sich. Buchner zeigt Wilhelm II. als tiefgläubigen protestantischen Christen, der gerade aufgrund der festen Verankerung im eigenen Glauben zu wahrhafter Toleranz befähigt gewesen sei. Der Kaiser sei überzeugt gewesen vom Wirken Gottes in der Geschichte und vom Gottesgnadentum der Könige. Leider habe der Kaiser in den entscheidenden Tagen im November 1918 in dem Irrglauben, durch den Gang ins Exil dem Volk zu dienen, den göttlichen Auftrag zur Herrschaft aus den Augen verloren. Für Buchner waren das protestantische Kaisertum der Hohenzollern und das Gottesgnadentum Wilhelms II. die authentische Manifestation des überzeitlichen deutschen Kaisergedankens im 20. Jahrhundert. Welche Form wird die Kaiseridee wohl in Zukunft annehmen?
T.G.

Volkes Stimme ist wechselnd wie das Lachen und Zürnen eines asiatischen Despoten. Sie wird ja fabriziert oft in weit kürzerer Zeit, als ein gediegener Handwerker zur Herstellung eines kunstvollen Schreines nötig hat – Gottes Stimme aber bleibt durch die Jahrhunderte und Jahrtausende sich selber gleich. Das Königtum von Gottesgnaden soll ihr Lautsprecher sein. – M. Buchner

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Die vollständige 159. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 159

Inhalt der 159. Ausgabe:

  • Weihnachts– und Neujahrsansprachen der Monarchen weltweit
  • Die Monarchie bringt 2015 Stabilität für die Länder, die sie haben
  • Monarchietheorie bei Max Buchner – Katholischer Monarchismus in der Weimarer Republik

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Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 143

01 Sonntag Feb 2015

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Erster Weltkrieg, Monarchie

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Schlagwörter

1994, Ausbürgerung, bayerische Monarchisten, Bayern, Corona, Georg Lohmeier, Griechenland, Griechenlandkrise, Griechischer Kronprinz, König Abdel Aziz ibn Saud, König Abdullah, König Georg II., König Konstantin II., König Otto I. von Griechenland, König Salman, Königlich bayerisches Amtsgericht, Kronprinz Paul, Kronprinz Paul von Griechenland, Prinz Andrew, Prinz Aristidis-Stavros, Saudiarabien

Griechischer Kronprinz begrüßt Abwahl der Altparteien

„Der wichtigste Gegenstand für einen König von Griechenland ist ein Koffer„. Dieser Satz wird König Georg II. der Hellenen (1890 – 1947) zugeschrieben und beschreibt den Umstand, daß fast jeder griechische Monarch einige Zeit seines Lebens im Exil verbracht hat. Die Notwendigkeit gelegentlicher Auslandsaufenthalte leitete sich davon ab, daß der griechische König zumeist mit der schon im 19. Jahrhundert von Mehrheitsparteien gestellten Regierung im Streit lag.

Im griechischen politischen System war eine gemeinwohlorientierte Instanz wie ein König in der Tat von Anfang an im Weg: Nach einer Wahl besetzte die Mehrheitspartei schon im 19. Jahrhundert sofort alle wichtigen und unwichtigen Ämter im Staat mit Günstlingen, welche sich deswegen loyal gegenüber der Partei und ihrem Führer verhielten. Aufträge des Staats wurden nach dem gleichen Muster an Unternehmen vergeben. Dieses politische System war für das späte 19. Jahrhundert tatsächlich nicht untypisch, verschwand aber nach und nach aus Europa und wird heute allenfalls noch in einigen Ländern Zentralasiens und in afrikanischen Staaten in dieser extremen Form gelebt. Griechenlands Könige haben ausnahmslos versucht, dagegen aufzubegehren und in die Politik der Parteien zu intervenieren, durch die Besetzung der zentralen Stellen mit Gefolgsleuten der Parteiführer sind sie aber ebenso ausnahmslos gescheitert und die Monarchie wurde schließlich abgeschafft, damit sich die Parteien die Macht alleine teilen konnten. Nach dem Sturz der Monarchie wurde Griechenland von zwei Clans, den Papandreous (links) und den Karamanlis (konservativ) regiert. Das Wohlstandsversprechen für die eigene Klientel wurde unter ihnen dahingehend erweitert, daß man mit anderen europäischen Ländern mithalten wollte, was aber nicht der Wirtschaftsleistung Griechenlands entsprach, und seit diesem Moment lebt das Land über seine Verhältnisse. Griechenlands Könige dagegen wurden vorsichtshalber ausgebürgert.

Im Exil verfolg Kronprinz Paul (hier mit Sohn Prinz Aristidis) die Verkündung der Ergebnisse der griechischen Parlamentswahl. Die eigene Klientel bedienen die griechischen Parteien sehr großzügig. Mit Konkurrenz an den Futtertrögen wird hingegen durchaus rabiat verfahren. So wurden 1994 Prinz Paul und seine Familie aus Griechenland ausgebürgert und sind heute dänische Staats-bürger. In Griechenland kann man die Klientel-politik der Parteien sicher am deutlichsten beob-achten, sie existiert aber in allen parlamentari-schen Republiken.

Im Exil verfolg Kronprinz Paul (hier mit Sohn Prinz Aristidis) die Verkündung der Ergebnisse der griechischen Parlamentswahl. Die eigene Klientel bedienen die griechischen Parteien sehr großzügig. Mit Konkurrenz an den Futtertrögen wird hingegen durchaus rabiat verfahren. So wurden 1994 Prinz Paul und seine Familie aus Griechenland ausgebürgert und sind heute dänische Staatsbürger. In Griechenland kann man die Klientelpolitik der Parteien sicher am deutlichsten beobachten, sie existiert aber in allen parlamentarischen Republiken.

Im Grunde genommen wären die gegenwärtigen Entwicklungen also zu begrüßen, da es scheint, daß sich die Griechen der Gauner, die sie die letzten Jahrzehnte regiert haben, endlich entledigen wollten. Daher hat sich der griechische Kronprinz Paul (Pavlos) auch darüber erfreut gezeigt, daß die sozialistische PASOK-Partei der Papandreou-Familie unter 5 % der Stimmen erhielt und damit offenbar Geschichte ist. Dies bedeutet jedoch nicht, daß er gleichzeitig den Wahlsieg Syrizas begrüßte. Deutschenhaß und die Weigerung, wirtschaftliche Realitäten anzuerkennen zur Staatsraison zu erheben, kann in der Tat nicht die Lösung sein, und unabhängig davon wird der neue Ministerpräsident Alexis Tsipras die gleichen Probleme damit bekommen, gegen die immer noch im Staatsapparat sitzende Klientel der griechischen Altparteien aufzukommen, wie einst die griechischen Könige. Nach jüngsten Meldungen will er das aber gar nicht, da eine seiner ersten Ankündigungen war, Staatsbeamte wieder einzustellen, sich also seine eigene Klientel zu kaufen. Es deutet also einiges daraufhin, daß weitergemauschelt wird.

Die griechischen Könige haben trotz ihres historischen Scheiterns ihr Land stets aufrichtig und vor allem aufrichtiger als jene geliebt, die über die Parteien und damit das griechische Klientelsystem an die Macht gelangten. So hat der erste griechische König, der Wittelsbacher Otto, im bayerischen Exil in seinen letzten Tagen verfügt, daß er in traditioneller griechischer Uniform bestattet werden möchte und hat auch seine letzte Worte dem Land gewidmet. Will Griechenland zu Europa gehören, muß es an die Tradition derer anknüpfen, die am Gemeinwohl interessiert waren, und historisch waren dies die Könige und nicht die Parteien. L.R.

König Abdullah verstorben

Saudi-Arabiens hochbetagter Monarch Abdullah ist am 23. Januar 2015 verstorben. Er regierte das Land rund zehn Jahre als König und davor schon etwa zehn Jahre als Kronprinz für den erkrankten damaligen König Fahd. Nachfolger wird sein bereits 79jähriger Halbbruder Salman. Kronprinz wird der 69jährige Muqrin.

Der Staatsgründer Saudi-Arabiens: Abdel Aziz ibn Saud

Der Staatsgründer Saudi-Arabiens: Abdel Aziz ibn Saud

Saudi-Arabien gibt es seit 1932. Nach dem Zerfall des Osmanischen Reich entstand es aus der Vereinigung zweier Folgestaaten in dem Gebiet. Es gilt als recht zwielichtiges Land, da unter anderem Osama bin Laden aus diesem Land stammt und die Saudis immer wieder in Zusammenhang mit dem internationalen Terrorismus genannt werden, sowie Heimstätte eines absolut orthodoxen Islam sind. Gleichzeitig jedoch ist das Land Verbündeter des Westens in Arabien und wirkt im Vergleich zu seinen Nachbarn Jemen, Irak und Iran geradezu als Anker der Stabilität in der Region. Der wirtschaftliche Wohlstand des Königreichs, welcher auf Öl basiert, ist ebenfalls bekannt.

Vor diesem Szenario galt König Abdullah als verläßlicher Partner und vorsichtiger Refomer, der beispielsweise die erste Universität zuließ, an der Frauen und Männer gemeinsam studieren. Das hat das Gesamtbild seines ultrakonservativen Reichs natürlich nicht geändert – Frauen dürfen immer noch nicht selbst Auto fahren und andere Religionen sowie freie Meinungsäußerung werden knallhart und mit mittelalterlichen Methoden verfolgt. Man müßte sich jedoch einmal fragen, wie es ohne den König und seine Dynastie aussähe. Den Ländern, die ihre Monarchie in der arabischen Welt gestürzt haben, ist es in der Regel alles andere als gut ergangen. Sie fielen entweder in die Hände von Fanatikern, wie zum Beispiel im Iran, oder von Militärdiktatoren, wie in Libyen oder Ägypten, oder sonstigen Despoten, wie in Syrien oder dem Irak. Es kann schließlich auch bloße Anarchie geben, wie im Jemen. Tatsächlich sind nur Jordanien und die Golfmonarchien etwas stabil und nur die Könige hatten dort historisch die Macht und den Willen, ohne Blut moderate Veränderungen durchzuführen, und sei es eben sehr langsam.

Der neue König Salman, welcher vorher Gouverneur von Riad und Verteidigungsminister war, wird den Kurs seines Vorgängers sowohl außenpolitisch als auch innenpolitisch fortsetzen. Prononcierte eigene Akzente werden ihm ob seines Alters und eines Schlaganfalls nicht zugetraut.

L.R.
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Die vollständige 143. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 143

Inhalt der 143. Ausgabe:

  • Griechischer Kronprinz begrüßt Abwahl der Altparteien
  • Nachruf auf Georg Lohmeier
  • König Abdullah verstorben
  • Vaterschaftsklagen: Es geht um Geld und Aufmerksamkeit

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun.

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Ein Kenner der Monarchie in Bayern feiert Geburtstag

02 Dienstag Jul 2013

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Bayern, FAZ, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Freiherr Karl Otmar von Aretin, Kronprinz Rupprecht von Bayern

Freiherr Karl Otmar von Aretin wird 90 Jahre alt

Ein Neunzigjähriger ist wie ein lebendes Geschichtsbuch. Den Beweis dafür liefert Freiherr Karl Otmar von Aretin, der am heutigen 2. Juli seinen 90. Geburtstag feiern kann.

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) erinnert an Freiherrn von Aretin und sie vergißt in ihrem Artikel auch seinen Vater nicht:

Erwein Freiherr von Aretin war von 1926 an der innenpolitische Leitartikler der „Münchner Neuesten Nachrichten“ gewesen. Als Berater des Thronprätendenten Rupprecht war er 1932 an Überlegungen beteiligt, die Machtübernahme Hitlers durch die Restauration der bayerischen Monarchie abzuwenden. Am 9. März 1933 wurde er verhaftet, später auf das Gut seiner Schwester in Württemberg verbannt.

Die heute wenig bekannten Bestrebungen bayerischer Royalisten, die Nationalsozialisten aus Bayern fernzuhalten durch die Wiedereinführung der Monarchie, bildeten den Mittelpunkt eines Referats, das Freiherr von Aretin am 27. September 2008 auf dem 1. Monarchieforum in Laufen an der Salzach hielt. Vor den Forumsteilnehmern erläuterte Freiherr von Aretin Das Scheitern der Weimarer Republik, Widerstand in der bayerischen Monarchistenbewegung gegen das NS-Regime in den Jahren 1932-33; Versuche zur Wiedereinfürung der Monarchie in den Jahren 1950-52  und sagte dabei unter anderem:

Hinter diesem etwas merkwürdigen Titel verbirgt sich eigentlich die Geschichte der Möglichkeiten in Bayern wieder eine Monarchie einzurichten, die zwei mal eigentlich relativ nahe an der Verwirklichung war. Das Ende der Monarchie 1918 kam für viele überraschend.

Für Fritz Schäffer [1949/57 Bundesfinanzminister; 1957/61 Bundesjustizminister] war die Restaurierung der bayerischen Monarchie die letzte Möglichkeit eine Diktatur Hitlers zu verhindern. Diese Frage spielte bei den bayerischen Monarchisten zum Teil nur eine untergeordnete Rolle, sie wollten einfach die Monarchie. In den Nationalsozialisten sahen sie sogar einen Verbündeten im Kampf gegen die Weimarer Republik. Die Idee Schäffers die demokratischen Kräfte unter einem König Rupprecht zusammenzufassen wurde von einigen Monarchisten wie Erwein Aretin oder Eugen Fürst Oettingen-Wallerstein, aber auch von Kronprinz Rupprecht geteilt. Der strebte eine parlamentarische Monarchie an, in der die Politik von den Parteien mitbestimmt wurde. Daher war, als die Frage der bayerischen Monarchie am Jahresende 1932/33 akut wurde, die Haltung der Parteien zu Kronprinz Rupprecht so wichtig. Durch mehrere Tagungen des Heimat- und Königbundes im Dezember 1932 und Januar 1933 wurde die Diskussion um die Monarchie in die Öffentlichkeit getragen. Die Redaktion der Münchner Neuesten Nachrichten stand angesichts der Krise der Republik auf Seite der Monarchisten. Professor Paul Nikolaus Kossmann, einer der Herausgeber der Münchner Neuesten Nachrichten und der Süddeutschen Monatshefte war für die Monarchie als Rettung vor den Nationalsozialisten gewonnen. Die Süddeutschen Monatshefte spielte eine ähnliche Rolle, wie heute der Spiegel. Das Januarheft trug den Titel „König Rupprecht“.

Warum der Rettungsversuch scheiterte, kann jeder im Referat erfahren. Auch nach dem 2. Weltkrieg sahen die bayerischen Monarchisten gute Chancen für die Einführung der Monarchie. In der begleitenden Ausstellung zum Monarchieform lagen Dokumente zum Thema – wie eine Originalausgabe der Sonntagspost. Freiherr von Aretin widmete diesem Abschnitt der bayerischen Geschichte den zweiten Teil seines Referats.

Kronprinz Rupprecht meldet auch nach dem 2. Weltkrieg seine Rechte an.

Kronprinz Rupprecht meldet auch nach dem 2. Weltkrieg seine Rechte an.

Am 16. Oktober [1945] legte [Kronprinz Rupprechts Hofmarschall Franz Freiherr von] Rettwitz den Antrag zur Zulassung der Königspartei der amerikanischen Militärregierung vor. Für die Amerikaner war das eine unangenehme Situation, aber am 23. Januar ’46 haben sie dann die Königspartei für den Stadtkreis München zugelassen. Die Königspartei hatte in der amerikanischen Militärregierung keine Sympathien. Dort waren damals ziemlich abenteuerliche Gestalten in der amerikanischen Militärregierung bestimmend und die waren immer noch vom festen Glauben überzeugt, daß die eigentlichen Gegner der Nationalsozialisten die Kommunisten waren.

Eine Gründungsversammlung der Königspartei im Prinzregententheater unter der Leitung des Chirurgen Max Lipzsche verlief glanzvoll. Die Gründung einer monarchistischen Partei schien geglückt. Am 10. Mai 1946 wurde die Königspartei von der Militärregierung verboten. Wie stark der monarchistische Gedanke in diesem Frühjahr ’46 noch in Bayern lebte, ist nicht abzuschätzen. Jedenfalls bedeutete dies das Ende aller Versuche in Bayern die Monarchie wieder einzuführen. Kronprinz Rupprecht hatte sich in diesen Monaten noch großen Hoffnungen hingegeben. In der von den Amerikanern herausgegebenen neuen Zeitung erschien am 2. Februar 1946 ein Interview mit ihm, in dem er seine Idee einer modernen parlamentarisch-konstitutionellen Monarchie erläuterte. Mit dem Verbot der Königspartei war ein Schlußpunkt gesetzt.

Freiherr Karl Otmar von Aretin trat auch mit journalistischen Arbeiten in die Fußstapfen seines Vaters, mit Artikeln in der „Süddeutschen Zeitung“, dem Nachfolgeblatt der „Münchner Neuesten Nachrichten“, und Filmen für den Bayerischen Rundfunk. Von 1959 bis 1965 war er Deutschland-Korrespondent der linkskatholischen Wiener Wochenzeitung „Die Furche“. Auf Empfehlung von Eugen Kogon wurde er 1964 auf den Lehrstuhl für Zeitgeschichte der TU Darmstadt berufen.

Seine Zuhörer vom 1. Monarchieforum gratulieren dem Jubilar und wünschen ihm noch viele erfolgreiche Schaffensjahre.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, 1. Halbjahr 2011

25 Sonntag Sep 2011

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Ägypten, Bayern, Belgien, Brasilien, Bund aufrechter Monarchisten BaM, Europäische Union, Fürst von Wales, Filmkritik, Geschichtsbilder, Großbritannien, Guttenberg, Herzog Carl von Württemberg, Hohenzollern, Italien, Japan, Jemen, Jordanien, Kaiser Wilhelm II., Lateinamerika, Libyen, Monarchie, Monarchistische Jugend, Nepal, Norwegen, Potsdam, Prinz Charles, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Prinzessin Sophie von Isenburg, Qaddafi, RBB, Rezension, Rundfunk Berlin-Brandenburg, Sachsen, Schweden, Sikkim, Tunesien, Uganda, Württemberg, Wettiner

Sie finden hier die Ausgaben 72 bis 80 von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ zum Herunterladen als pdf-Datei,  wie sie im 1. Halbjahr 2011  erschienen.

Corona Ausgabe 72

Inhalt: Republikanische Finanzen hinterfragen; Eine Prinzessin war die erste Frau an der Spitze Brasiliens; Sikkim: Ein besetzter Staat erhielt königlichen Besuch; Für mehr Öffentlichkeitsarbeit.

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Corona Ausgabe 73

Inhalt: In Tunesien bietet sich die Chance zur Erneuerung der Monarchie; Netzpräsenz über Kaiser Wilhelm II.; Filmkritik: The King’s Speech, Neujahrsempfang des Herzogs von Württemberg; Verlobung Prinz Georg Friedrichs von Preußen.

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Corona Ausgabe 74

Inhalt: Monarchien der arabischen Welt stabil; Verlobung im Haus Hohenzollern; Sächsische Königsfamilie wird für Enteignung entschädigt; Alternder Revolutionsführer sucht den ehrenvollen Abgang; BaM-Arbeitstagung zur Monarchie: Rebellentum oder Wende?.

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Corona Ausgabe 75

Inhalt: Libyscher Volksaufstand unter monarchistischen Fahnen; Potsdam als Gastgeber der Hohenzollernhochzeit; Rezension: Ausstellung über Begas im Deutschen Historischen Museum; Namenstilgung als moderner Exorzismus; Die britische Hochzeit kurbelt die Wirtschaft an.

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Corona Ausgabe 76

Inhalt: Zum Rücktritt des Verteidungsministers, Reichsfreiherr Karl-Theodor von und zu Guttenberg; Libysche Prinzen im Kampf gegen Qaddafi; Japan nach Tsunami und Fukushima: Das Unerträgliche ertragen; Monarchistische Jugend gegründet.

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Corona Ausgabe 77

Inhalt: Chancengleichheit für Republikaner und Monarchisten in den Medien; Schwedische Sozialdemokraten suchen ihr Heil im Republikanismus; Was wichtig ist in Belgien; Rezension: Interesse am Kaiserhaus.

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Corona Ausgabe 78

Inhalt: Libyscher Kronprinz spricht vor EU-Parlamentariern; Hochzeit in britischem Königshaus weckt Interesse an deutscher Monarchie; Vor 65 Jahren: Umberto II. zum König von Italien proklamiert; Aktiv werden für die Hochzeit unseres Prinzen.

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Corona Ausgabe 79

Inhalt: Rebellion mit royalistischen Wurzeln im Jemen; Nachsetzen für die Live-Übertragung aus Potsdam; Die Monarchie als Provokation wider den Zeitgeist; Prinz Charles beeindruckt Politiker.

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Corona Ausgabe 80

Inhalt: Jahrestag des Königsmords in Nepal: Ruf nach Monarchie wird lauter; Gedenken an Kaiser Wilhelm II. in Doorn; Filmkritik: Zum Tod von Peter Schamoni; Kein Vertrauen in Politiker; Das Königreich Bunyoro-Kitara.

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus einem idealistischen Grund herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun.

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Corona – Nachrichten für Monarchisten, 2. Halbjahr 2010

25 Sonntag Sep 2011

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben

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9. November 1918, Australien, Ägypten, Bayern, China, Christian Wulff, Frankreich, Gauck, Griechenland, Großbritannien, Hohenzollern, Horst Köhler, Iran, Jordanien, Katar, König Konstantin II. der Hellenen, Lateinamerika, Luisenbund, Monarchieforum, Nepal, Niederlande, Papst Benedikt XVI., Portugal, Südafrika, Serbien

Sie finden hier die Ausgaben 64 bis 71 von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ zum Herunterladen als pdf-Datei,  wie sie im 2. Halbjahr 2010  erschienen.

Corona Ausgabe 64

Inhalt: Bundespräsidentenwahl: War da was?; Budget der britischen Monarchie seit 1990 eingefroren; Luisenbund gründet sich neu; Republikanische Mythen.

Corona Ausgabe 65

Inhalt: Nepal sucht einen Ausweg aus der republikanischen Krise; Klebriger Sieg für niederländische Republikaner; Südafrikanische Monarchien bedroht, König Lerou Tshekedi Moletlegi der Bafeking; Bayerische „Königstreue“ ehren CSU-Mann Horst Seehofer.

Corona Ausgabe 66

Inhalt: Königliche Hochzeit in Griechenland; Revolutionäre Justiz gegen iranische Monarchisten; Keine Republik in Australien; Drittes wissenschaftliches Monarchieforum.

Corona Ausgabe 67

Inhalt: Der Fürst von Hohenzollern ist tot! Es lebe der Fürst von Hohenzollern!; Parteilicher Wulff; Der Papstbesuch im Vereinigten Königreich und britische Thronfolge; Australien: Knickrige Schenker.

Corona Ausgabe 68

Inhalt: Deutschland zahlt nicht mehr für 1. Weltkrieg; Deutschland, beliebig Vaterland; Führer der Tschetniks vor Rehabilitierung; König Fuad – ein ägyptischer Juan Carlos?

Corona Ausgabe 69

Inhalt: 100 Jahre Republik = 100 Jahre Chaos in Portugal; Christian Lindners „republikanische Offensive“ ein PR-Gag; Ruf nach der Monarchie in Serbien; Literaturnobelpreis für Kritik an (republikanischen) Machtstrukturen.

Corona Ausgabe 70

Inhalt: Zum 9. November: Ein deutscher Sonderweg war möglich; Schweden: Skandal oder nur Skandälchen?; Wahlen im Haschemitischen Königreich Jordanien frei und fair; Unwort „alternativlos“ – deshalb ist es Zeit zum Umdenken.

Corona Ausgabe 71

Inhalt: Das Entstehen von Dynastien; Kaiser waren die gerechteren Herrscher Chinas; Neue Umfrageergebnisse positiv für deutsche Monarchisten; Emirat Katar richtet Fußball-WM 2022 aus.

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus einem idealistischen Grund herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun.

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