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Islamische Republik Afghanistan am Ende Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 257

22 Sonntag Aug 2021

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Afghanistan, Ahmad Shah Massoud, Hochzeitstag, Karzai, König Felipe VI., König Mohammed Zahir Schah, König von Spanien, Königreich Afghanistan 1973, Loriot, Meinungsumfrage zur Monarchie, Otto von Bismarck, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Prinzessin Sophie von Preußen, Taliban

Beginn einer neuen Furchtherrschaft der königslosen, der schrecklichen Zeit

Manchmal freut es einen nicht, recht zu haben, und es freut einen noch nicht einmal, wenn eine Republik vom Antlitz dieses Planeten getilgt wird: Die Corona–Redaktion hat seit ihrem Bestehen, also seit 2006, die militärische Niederlage der Westmächte in Afghanistan vorausgesehen und vorhergesagt. Die Taliban übertreffen dabei derzeit alle Prognosen der Amerikaner, die mit mindestens sechs Monaten rechneten, bis das Land nach ihrem Rückzug von ihnen erobert werden würde. Nicht nach dem Abzug aller amerikanischen Truppen, sondern bereits einen Monat davor, kapitulierten die afghanischen Regierungstruppen vor den Taliban. Der afghanische Präsident Ashraf Ghani floh am 15. August ins Exil.

Die Niederlage hat in bezug auf Migration, die Möglichkeit von Abschiebungen nach Afghanistan sowie innere Sicherheit und Terrorismus auch Konsequenzen weit über das Land hinaus, also auch und vor allem für die ehemaligen Verbündeten der Militärkoalition, die die Taliban bekämpft haben. Hierbei sind vor allem die Länder betroffen, die wie Deutschland eine laxe Einwanderungspolitik beziehungsweise keinen Willen haben, geltende Regelungen zu Asyl- und Aufenthaltsrecht auch umzusetzen. Es droht eine Flüchtlingswelle mehrheitlich extrem konservativer Muslime. Zwar dürften Chinesen und Russen auch nicht gerade begeistert von den neuen Talibannachbarn sein, die im Grunde genommen die alten Nachbarn sind, sie werden jedoch aufmerksam die Schwäche des Westens zur Kenntnis genommen haben. In Afghanistan selbst ist die schiitische Minderheit von einem Völkermord bedroht. Alle, die für die Regierung oder die Westmächte gearbeitet haben, sind ihres Lebens ebenfalls nicht mehr sicher und, während in Deutschland das BMVg in gendergerechter Sprache fabuliert, daß „7 zu Schützende“ aus Kabul ausgeflogen worden und unterwegs ins bundesdeutsche Paralleluniversum seien, werden Frauen in Afghanistan in Zukunft wieder wie eine Art Haustiere behandelt werden, ohne daß dagegen etwas unternommen werden würde. Es fällt in der Tat schwer, sich ein Szenario vorzustellen, welches noch katastrophaler ausfiele als das gegenwärtige.

König Mohammed Zahir Shah 1914 – 2007

Wie hätte es anders gehen können? Die Weigerung der USA, die damals von der Bevölkerung und auch von der Versammlung der Stammesführer, der Loja Djirga, gewünschte Wiedereinführung der Monarchie in Afghanistan zuzulassen, war ein schwerer Fehler, wenngleich es ein König alleine sehr schwergehabt hätte, da in der muslimischen Welt immer eine starke Hausmacht von Nöten ist, um ein Land zu regieren, und sie notfalls auch mit Gewalt verteidigt und ausgebaut werden muß. Diese Hausmacht hatte König Mohammed Zahir Shah im Jahr 2002 nicht mehr. Zahir Shah war 2002 87 Jahre alt, er hat während seiner Regierungszeit nie ein Todesurteil unterschrieben und Gewalt war ihm in seinem blutigen Umfeld überhaupt zuwider, weswegen er sich auch nicht wirklich gewehrt hat, als ein Verwandter gegen ihn putschte und sich selbst zum Präsidenten machte. Dennoch hatte er in einem multhiethnischen Land den Zuspruch aller Volks- und Religionsgruppen und dies wäre ein wichtiges Element gewesen, um für den neuen afghanischen Staat Akzeptanz zu schaffen. Dem von den USA eingesetzten Hamid Karzai haftete immer der Makel an, eine US-Marionette zu sein und seine Herrschaft wurde von den Afghanen als Fremdherrschaft empfunden. Die Westmächte begannen ihr Demokratieexperiment in Afghanistan mit Wahlmanipulation und damit war der moralische Kompaß gesetzt. Heute hat Hamid Karzai sich übrigens den Taliban angedient und ihnen Gespräche über die Zukunft Afghanistans angeboten.

Afghanistan ist ein Vielvölkerstaat, dessen Ethnien nicht nur auch in allen Nachbarländern leben, sondern die innerhalb der Volksschaften noch in zahllose Clans, Familienverbände und Stammesloyalitäten gespalten sind.

Ein afghanischer König wäre jedoch auf einen knallharten und rücksichtslosen Premierministers mit eben jener Hausmacht angewiesen gewesen, ähnlich wie es in Kambodscha mit König Norodom Sihamoni und Premierminister Hun Sen der Fall ist. Ein solcher hätte der am 9. November 2001 bei einem Selbstmordanschlag von belgisch-tunesischen Helfern von Al-Qaida ums Leben gekommene General Ahmad Shah Massoud sein können. Zusammen hätten sie Afghanistan befreien und einen eigenen Weg für das Land einschlagen können, während die Westmächte im Hintergrund geblieben wären. Statt auf die Wirkung von Wahlen, Schulen, nachhaltiger Landwirtschaft und allem zu vertrauen, was sonst noch so mit Entwicklungshilfegeldern gemacht wurde, hätte erst einmal ein umfassender Sicherheits- und Geheimdienstapparat aufgebaut werden müs-sen, der jede Regung zugunsten der Taliban in den Dörfern und jede Veruntreuung von Geldern in den Städten erfaßt und ahndet. Das mag den westlichen Vorstellungen widersprechen, funktioniert aber anderswo in der arabischen Welt auch genauso. Gut also, daß der Westen aus seinen Fehlern gelernt hat, und in Libyen und dem Irak ganz anders vorgeht, oder etwa nicht? L.R.

Ihre Durchlaucht Fürstin Marie von und zu Liechtenstein †

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Die vollständige 257. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 257Herunterladen

Inhalt der 257. Ausgabe:

  • Die Islamische Republik Afghanistan ist am Ende
  • Spanier stehen weiter zur Monarchie
  • Rettungsverein für Bismarck-Denkmal in Görlitz
  • Prinz Georg Friedrich und Prinzessin Sophie von Preußen feiern 10. Hochzeitstag

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Historiker richten Hohenzollern-Webseite ein Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 255

11 Sonntag Jul 2021

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Europa, Monarchie

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Afghanistan, Dom Duarte Pio von Bragança, Erzherzog Otto von Österreich, Gedenken, Herzog Franz von Bayern, Herzog von Bragança, Hohenzollern, Kaiser Wilhelm II., König Mohammed Zahir Schah, König Willem-Alexander, Königin Máxima, Königreich der Niederlande, kronprinz wilhelm, Libyen, Pöcking, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Prinz Louis Ferdinand von Preußen

Und da gibt es manche, die behaupten, einen Hauschef der Hohenzollern gebe es gar nicht …

Historikerverein mit Webseite gegen Hohenzollern

Im Rahmen des in Corona schon mehrfach beschriebenen Kampfes von David gegen Goliath hat Goliath jetzt eine weitere Webseite eingerichtet. Nach dem abgabenfinanzierten Jan Böhmermann, der zur besten Sendezeit im sogenannten öffentlich-rechtlichen Rundfunk einmal mehr das Vorurteil zu bestätigen scheint, daß Deutsche keinen Humor haben, und, sollte er im Zuge seiner Tiraden doch einmal wegen Beleidigung verklagt werden, mit der großzügigen Hilfe von öffentlich-rechtlichen Anwälten und damit vom Abgabenzahler rechnen kann, hat jetzt auch der Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands e.V. eine Webseite eingerichtet, die sich mit den Hohenzollern beschäftigt. Auf einer Seite der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf publiziert der Verein als inhaltlich Verantwortlicher dort die sogenannte „Hohenzollern-Klage-Wiki“. Los geht es mit einem sogenannten „Überblick der Ereignisse“, im Zuge derer Dinge herausgegriffen werden, die die Sicht des Vereins bestätigen sollen. So finden sich Hinweise zur SA-Mitgliedschaft von Prinz August Wilhelm oder zeigt Photos von Kronprinz Wilhelm, welcher systematisch „ehemaliger Kronprinz“ genannt wird, mit Hitler, läßt aber die Aussagen Kaiser Wilhelms II. zum Nationalsozialismus oder die Kontakte von Prinz Louis Ferdinand zum Widerstand unerwähnt. Unter der Rubrik „Historischer Hintergrund“ ergreift der Verein offen Partei für diejenigen, die der Meinung sind, daß Kronprinz Wilhelm dem Nationalsozialismus Vorschub geleistet habe. „An der dargestellten Faktenlage einer – bei allen Bewertungsunterschieden – Mitwirkung des preußischen und deutschen Kronprinzen Wilhelm an der Zerstörung der Weimarer Republik und seiner – in der Gesetzessprache – Vorschubleistung für die nationalsozialistische Machtübernahme ändert dies nichts“, heißt es dort. Schließlich wird in der Kategorie „Rechtlicher Hintergrund II“ bestritten, daß es so etwas wie einen Chef des Hauses Hohenzollern überhaupt gebe. In den weiteren Kategorien beschäftigt sich die Seite dann mit dem Hauptthema, den von den Hohenzollern angestrengten Verfahren.

Kurios ist, daß jene Historiker sich offenbar tatsächlich als Opfer der Hohenzollern betrachten. Wer an so etwas wie die Unabhängigkeit von Wissenschaft und Forschung glaubt, sollte sich einmal fragen, von wem diese finanziert werden. Es wäre natürlich viel angenehmer, wenn Historiker, die selten einen Job haben, der nicht von staatlichen Mitteln zumindest zum Teil abhängt, mit anderen Historikern, die ebenfalls staatsfinanziert sind, in einem sogenannten wissenschaftlichen Diskurs im Rechtsstreit mit den Hohenzollern den Staat unterstützen, der sie zum großen Teil finanziert, ohne daß die eigentlichen Opfer sich dagegen wehren können. Ganz so einfach ist es aber Gott sei Dank doch nicht: Wie man auf der Seite durchaus auch sehen kann, verlieren die Hohenzollern ihre Prozesse nur in den seltensten Fällen und dann mag es tatsächlich so sein, daß sich der eine oder andere Historiker oder Journalist beim Gedanken an zu erwartende Bußgelder lieber mit einem anderen Thema beschäftigt. Ist das schlimm für den wissenschaftlichen Diskurs? Wenn der Verband tatsächlich für den freien wissenschaftlichen Diskurs eintreten würde, würde er sich auch gegen eine Definition der historischen Wahrheit vor einem Gericht aussprechen, welche dann Anrecht auf Entschädigungsleistungen gibt, oder eben nicht. Da er das nicht tut, bleibt eben das G‘schmäckle der Parteilichkeitsvermutung. L.R.

Zu der eingerichteten Seite des Historikerverbands hat S.K.H. Prinz Georg Friedrich von Preußen auf der Internetseite des Hauses Hohenzollern Stellung genommen.
 

Afghanistan und Libyen

Nun ist es soweit, die letzten deutschen Soldaten haben nach fast 20 Jahren Afghanistan verlassen. Die letzten Amerikaner werden sehr schnell folgen. Am Ende steht für sie wie schon nach Vietnam eine militärische Niederlage. Der jetzigen afghanischen Regierung werden nach amerikanischer Einschätzung noch zwischen sechs und zwölf Monaten gegeben, bevor sie gewaltsam von den Taliban verdrängt werden wird, gegen die die westliche militärische Koalition einst ins Feld gezogen war. Damit einher wird gehen, daß ein wesentlicher Teil der von der Koalition geleisteten wirtschaftlichen Aufbauarbeit, aber auch Reformen im Hinblick auf die bürgerlichen Freiheiten, vor allem jene der Frauen, wieder eingerissen werden. Das Scheitern des Militäreinsatzes ist olympisch und in Deutschland fand sich niemand von Rang, um die Soldaten in der Heimat willkommen zu heißen. Wie konnte es dazu kommen? Zwischen 2002 und heute hat es in Afghanistan immer einmal wieder Wahlen gegeben. Am Anfang wurde das Land von Hamid Karzai regiert, dann von seinen Nachfolgern. Niemand von diesen Figuren war so etwas wie vertrauenswürdig, ehrlich oder nicht korrupt, aber leider bestand die Koalition, allen voran die Amerikaner, auf einer Republik mit einem gewählten Staatsoberhaupt, obwohl der mittlerweile verstorbene König Zahir Shah auch zur Verfügung gestanden hätte und die anfangs einberufene verfassungsgebende Versammlung Loja Djirga sich auch die Rückkehr zur Monarchie gewünscht hatte, was dann von den Amerikanern und Karzai verhindert wurde.

Die Rückkehr des Königtums in und für Afghanistan wurde von vielen propagiert, doch die politischen Herren (und auch die eine oder andere Dame) des Westens ignorierten alle Vorschläge.

Macht alles nichts, Afghanistan ist weit weg und aus Fehlern wird man klug, oder? Nun, in Libyen wiederholt sich fast 1:1 das, was sich bereits in Afghanistan abgespielt hat. Nach einer Militärintervention gegen einen brutalen Machthaber haben sich jetzt andere, nicht weniger zweifelhafte Machthaber hervorgetan. Die internationale Gemeinschaft, darunter Deutschland, sieht aber wieder in Wahlen den Ausweg – als ob der Verlierer seine Niederlage akzeptieren, seine Milizen abrüsten und sich ins Privatleben zurückziehen würde. In einer Konferenz zum Thema Libyen, die in Berlin stattfand, war das vorrangige Thema, eben diese Wahlen zu organisieren, die Ende des Jahres stattfinden sollen. Die Monarchie, unter deren Fahne der Aufstand gegen den alten Machthaber Gaddafi stattfand, ist wie Afghanistan oder auch im Irak keine Option für die kurzsichtigen deutschen und internationalen Politiker. Wie in Afghanistan und dem Irak droht Libyen daher das Schicksal, dauerhaft unregierbar zu sein. Hoffnung macht nur, daß Libyen direkt vor der Haustür der Europäer liegt und der Migrationsdruck, der in Europa dazu geeignet ist, heimische Wahlen zu entscheiden, kann vielleicht irgendwann unkonventionelle Lösungen ins Spiel bringen. Ob die Monarchie Libyen retten kann oder Afghanistan gerettet hätte? Das wäre Spekulation, denn auch für einen König, der von einem größeren Teil der Bevölkerung akzeptiert wäre, sind die Herausforderungen in diesen Ländern gigantisch. Da alles andere aber nicht funktioniert hat, wäre es sicher einen Versuch wert.   L.R.

Thronprätendent Prinz Mohamed Al-Rida Al-Senussi mit einem Exemplar der Verfassung des Königreichs Libyen, die bis 1969 galt und die als Vorbild für eine Neufassung dienen sollte.

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Die vollständige 255. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 255Herunterladen

Inhalt der 255. Ausgabe:

  • Historikerverein mit Webseite gegen Hohenzollern
  • Niederländisches Königspaar bezaubert Berlin
  • Afghanistan und Libyen
  • In Pöcking wurde des zehnten Todestags von Erzherzog Otto von Österreich gedacht

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Afghanistans neuerlich verpaßte Chance Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 232

15 Sonntag Mrz 2020

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Afghanistan, BBC, Corona, Coronavirus, COVID-19, Filmkritik, Iran, Kabul, Karsai, König Al-Sultan Abdullah Ri’ayatuddin Al-Mustafa Billah, König Mohammed Zahir Schah, Königreich Afghanistan 1973, Khomeini, Le fils d'un Roi, Loya Jirga, Malaysia, Petersberg, Premierminister Muhyiddin Yassin, Schah Mohammed Reza Pahlevi, Shahpur Bakhtiar, Shirin Ebadi, Vater der Nation"

Afghanistan: Die verpaßte Chance

Als die USA in der Folge des Anschlages vom 11. September 2001 in Afghanistan einmarschierten, taten sie dies mit der erklärten Absicht, die Taliban von der Regierung zu verdrängen und ein demokratisches Regime zu etablieren, damit Terroristen für alle Zukunft dort keinen Rückzugsort mehr fänden. Der bis dahin über das Land wenig informierte Leser konnte dann plötzlich erfahren, daß unter den Taliban Frauen unterdrückt werden, Vergnügungsmittel wie etwa Musik oder Bilder verboten sind, ein Islam propagiert wird, wie er im Mittelalter üblich war und die Haupteinnahmequelle der afghanischen Wirtschaft der Export von Schlafmohn ist.

Afghanistan ohne Königtum – Ausländische Soldaten, Frauengestalten in Burkas und raketenzerstörter Königspalast, ein Musterbeispiel für die Erkenntnis: Ein Land ohne König wird bald ein weiterer „failed state“ werden.

Etwas weniger als 19 Jahre später unterschreibt eine andere amerikanische Regierung nun in Doha ein Abkommen, welches den Taliban die Rückkehr an die Macht ermöglichen wird. Zwar geht es nur um den Abzug der amerikanischen Truppen für den die Taliban im Gegenzug zusichern, aus Afghanistan nicht wieder einen Rückzugsort für Terroristen zu machen. Im Anschluß an das Abkommen sollen die Taliban jetzt mit der offiziellen afghanischen Regierung den Frieden aushandeln. Wie dies ausgehen wird, kann man sich jedoch denken: Die durch und durch korrupte und inkompetente Marionettenregierung wird schnell weggespült werden, natürlich haben ihre prominenteren Vertreter aber schon so viel Geld auf Konten im Ausland deponiert, daß sie dort dann bequem leben können. Wahrscheinlich wird die Machtübernahme der Taliban sogar anfänglich mit der Zustimmung der Bevölkerung geschehen, denn eines sind fanatische Extremisten in der Tat meist nicht: korrupt.

Die Taliban werden die afghanische Bevölkerung dann schon bald so unterdrücken, wie sie es vor 2001 getan haben und es wird ein Islam einkehren, wie er zu Zeiten des Propheten Mohammed geherrscht und für das 7. Jahr-hundert ein Fortschritt gewesen sein mag. Die Afghanen können einem also leidtun, obwohl vielleicht sogar Friede in dem Land einkehrt, denn für jeden, der nicht mitmacht, hat die Scharia einfache aber wirkungsvolle disziplinarische Möglichkeiten parat.

Es hätte dabei anders kommen können, denn zu Zeiten des amerikanischen Einmarsches war König Mohammed Zahir Schah zwar hochbetagt, doch noch am Leben. Das letzte Staatsoberhaupt, unter dem die Afghanen in Frieden gelebt haben, genoß ein hohes Ansehen und stand für einen nicht ganz so rückständigen Islam. Hätten die Afghanen damals wirklich eine Wahl gehabt, wäre er Staatsoberhaupt gewoden und wenn überhaupt hätte es nur ihm gelingen können, Kriegsherren und verfeindete Stämme zu einem halbwegs friedlichen Auskommen zu bewegen, ohne dafür eine Steinzeitdiktatur zu errichten. Leider bestanden die Amerikaner damals auf die Einsetzung der von ihnen kontrollierten Marionette Karsai und der Ex-König bekam einen bedeutungslosen Titel als „Vater der Nation“. 2007 verstarb er 92-jährig in seinem Palast in Kabul und der mittlerweile auch schon 85-jährige Kronprinz Ahmed Schah Khan genießt nicht die hohe Popularität des alten Königs und hat auch nicht den Titel eines Vaters der Nation. Diesen Fehler der USA im Umgang mit dem Königshaus wird die afghanische Bevölkerung nun teuer bezahlen. L.R.

Iranische Friedensnobelpreisträgerin bittet um Entschuldigung für „unheilvolle Revolution“

Shirin Ebadi (* 21. Juni 1947) studierte ab 1965 Jura in Teheran und wurde 1969 Richterin. 1975 wurde sie zur ersten Vorsitzenden Richterin im Iran ernannt. Mit dem neuen Regime verlor sie 1979 das Richteramt und mußte Sekretärinnenarbeiten verrichten. 2003 erhielt sie den Friedensnobelpreis.

Daß die Revolution ihre Kinder frißt, ist eine Binsenweisheit, auch wenn sie Revolutionäre immer verdrängen. Es kommt eher selten vor, daß sich Umstürzler einmal bei der nachfolgenden Generation entschuldigen für den Schaden, den sie anrichteten. Die iranische Juristin und Friedensnobelpreisträgerin von 2003, Shirin Ebadi, hat die junge Generation im Iran in einem offenen Brief um Verzeihung für die „unheilvolle Revolution“ gebeten. Die Washington Post veröffentlichte ihn am 25. Februar 2020 auf englisch: „I thought the Iranian Revolution would bring freedom. I was wrong.“ Eine deutsche Übersetzung erschien im schweizerischen Journal 21. Unter anderem schrieb Frau Ebadi darin:

„Dieser Brief, geschrieben 41 Jahre nach der Revolution, die meine Generation und ich angestiftet haben, richtet sich an meine Töchter und ihre Altersgenossen. Sie bitte ich hiermit um Verzeihung für unseren Fehler, der ihre Welt zerstört hat. Das war nicht unsere Absicht. Wir hätten vor 41 Jahren nach Reformen streben müssen, denn der Schah war krank und hatte 1978 den unumstrittenen Patrioten Shahpur Bakhtiar zum Ministerpräsidenten ernannt. Wir hätten ihn statt Khomeini unterstützen müssen.

Damals hörten wir dessen Mitteilungen im Radio BBC Persian. Als der Schah und sein Umfeld dem Sender Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Landes und die Lenkung der Revolution vorwarfen, hieß es von der BBC, sie würde unparteiisch berichten – die offiziellen Nachrichten aus dem Iran und die Nachrichten der Gegner des Schahs. Tausende von uns hörten Khomeinis Mitteilungen in der BBC und folgten seinen Anweisungen zu den Demonstrationen. Die Schuld dafür, für ein politisches System zu votieren, von dessen Inhalt wir keine Ahnung hatten, liegt einzig und allein bei uns.

Der Iran ist in den Händen von 100 korrupten Familienclans, und wer außerhalb dieses Kreises steht, hat keine Hoffnung auf Fortschritt und ein gesundes und würdiges Leben.“

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Die vollständige 232. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 232

Inhalt der 232. Ausgabe:

    • Afghanistan: Die verpaßte Chance
    • Ein Virus kann eine Chance sein
    • Malaysischer König im Zentrum der Aufmerksamkeit
    • Entschuldigung für „unheilvolle Revolution“

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Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 184

11 Sonntag Jun 2017

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Afghanistan, Erbprinz Felix zu Hohenlohe-Waldenburg, Fürst Friedrich Karl zu Hohenlohe-Waldenburg, Fürst Hubertus zu Hohenlohe-Waldenburg, Invictus Games, König Peter II. von Jugoslawien, König Willem-Alexander, Königin Elizabeth II., Kronprinz Alexander II., Niederlande, Prinz Harry, Serbien, Vereinigtes Königreich, Veteranen

Serbien sammelt Unterschriften für die Wiedereinführung der Monarchie

König Peter II. war elf, als sein Vater ermordet wurde und 17, als die deutsche Wehrmacht in Jugoslawien einfiel und er für volljährig erklärt wurde, um den Widerstand gegen die Deutschen anzuführen. Sein Sohn Alexander tut alles, um den Serben die Monarchie zurückzugeben.

Die Vereinigung „Königreich Serbien“, die auf etwa 18000 Mitglieder, 80 Büros landesweit und ihren Schirmherrn Kronprinz Alexander Karadjordjevic zählt, möchte eine Petition für die Wiedereinführung der Monarchie ins Parlament einbringen. In einer einzigen Woche sammelten Serbiens Monarchisten dabei 123.500 Unterschriften. Sollten 150.000 Unterschriften inklusive einer nachweislichen Anschrift der Unterschreibenden zusammenkommen, wären die Hürden für eine Verfassungsänderung, die sonst hohe Quoren erfordern würde, recht niedrig. „Der König wird die politischen Prozesse im Land steuern und die Bestrebungen mancher Individuen und Parteien nach immer mehr Macht beschränken“, sagte der Vorsitzende der Organisation, Mario Majstorovic.

Um die fehlenden Unterschriften zusammenzubekommen – gerade die Auflage der nachweislichen Anschrift ist ein Problem – wollen die Monarchisten öffentlichkeitswirksame Aktionen durchführen, so zum Beispiel ein Benefizfußballspiel gegen eine rumänische Monarchiebewegung.

Serbiens Monarchie wurde zunächst durch die deutsche Besetzung im 2. Weltkrieg gestürzt und aufgrund der Niederlage der Tschetniks, der monarchistischen Guerilla, gegen die Partisanen Titos nach dem 2. Weltkrieg auch nicht wiedereingeführt. In jüngerer Zeit kam es aber zur öffentlichkeitswirksamen Rehabilitierung einiger von Tito hingerichteter prominenter Tschetniks und auch Mitglieder des Parlaments sehen monarchistische Bestrebungen mit Sympathie. Ob dies reicht, wird man sehen. L.R.

Die serbische Königsfamilie heute (v.l.): Erbprinz Peter, Prinz Alexander, Kronprinzessin Katharina, Kronprinz Alexander (II.) und Prinz Philip.

Prinz Harry: Anwalt der Veteranen und Kriegsversehrten

Was es bedeutet, wenn ein königlicher Prinz sich für eine Sache einsetzt, konnte man vor wenigen Tagen wieder in Australien beobachten. Prinz Henry of Wales (aka Prinz Harry) besuchte Sydney, um den Countdown für die übernächsten Invictus-Spiele einzuläuten. In 500 Tagen (20.-27.Oktober 2018) wird die Veteranenolympiade (die so nicht heißen darf aufgrund einer Intervention des IOC) in der australischen Stadt ausgetragen und Prinz Harry warb mit allen Kräften für die Wettkämpfe von verwundeten Soldaten. Vollen Körpereinsatz leistete er auch in strömendem Regen und bei pfeifender Kälte.

In Sydney erläuterte Prinz Harry seinen Zuhörern, wie ihm die Idee für die Invictus-Spiele auf dem Rückflug aus Afghanistan kam: „While we waited to board, a coffin of a young Danish soldier was put on the plane, and three soldiers in induced comas, all three wrapped in plastic, some with missing limbs and tubes coming out everywhere.“

Zehn Jahre diente Prinz Harry in der britischen Armee und er war selbst in Afghanistan stationiert. Er kennt also besser als die Politiker, die in Kabinettssitzungen bei Kaffee und Gebäck Truppen in gefährliche Einsätze schicken, die Gefahren und Risiken. Mit eigenen Augen beobachtete Prinz Harry, wie Kameraden starben oder verwundet wurden. Um ihrem Einsatz Anerkennung zu verschaffen, organisierte er 2014 in London die ersten Invictus Games. Die zweiten Spiele fanden in Orlando, Florida, statt. Deutsche Teams waren auch dabei, aber über zwei Dutzend Teilnehmer kam die jeweilige Gruppe nicht hinaus. Für beinamputierte ex-Soldaten oder unter posttraumatischen Belastungsstörungen leidende Bundeswehrangehörige setzt sich eben in Deutschland niemand ein. Während die Invictus Games in der angelsächsischen Welt ein fester Begriff sind und sie – auch dank der Medienpräsenz von Prinz Harry – große Aufmerksamkeit erhalten, fehlt es in Deutschland an Sponsoren oder auch nur an Zuschauern. Kein Interesse. Deutsche Kriegsopfer sind kein Thema. Darüber haben sich gelegentlich Veteranen beklagt und für ihre Anliegen einen Veteranenverband gegründet. In Großbritannien hätte sich schnell ein Mitglied der königlichen Familie gefunden, der die Patenschaft übernommen hätte. Davon war in Deutschland bislang nichts zu sehen. Kein Prominenter bot sich an, in der Öffentlichkeit die Anliegen der Veteranen anzunehmen. Vom Spruch: „Deutschland wird auch am Hindukusch verteidigt“, blieb eben nur das: Ein wohlfeiler Satz ohne Wirkung und Inhalt.    H.S.

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Die vollständige 184. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 184

Inhalt der 184. Ausgabe:

  • Serbien sammelt Unterschriften für die Wiedereinführung der Monarchie
  • Prinz Harry: Anwalt der Veteranen und Kriegsversehrten
  • Leserbrief
  • Königin Elizabeth II. besucht Anschlagsopfer
  • Keine Regierungsbildung in den Niederlanden ohne den König
  • Fürst Friedrich Karl zu Hohenlohe-Waldenburg verstorben

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 156

01 Sonntag Nov 2015

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Adolfo Suárez, Afghanistan, Felipe Gonzalez, Invictus Games, José Calvo Sotelo, König Alfons XIII., König Juan Carlos I., König Michael I., Koruna Česká, Ministerpräsident Adolfo Suárez, Monarchietheoretiker, Nepal, Prinz Harry, Rumänien, Südafrika, Spanien, Tschechien, USA

Monarchietheorie: José Calvo Sotelo und der Ständestaat

José Calvo Sotelo

José Calvo Sotelo (1893 – 1936)

José Calvo Sotelo (1893-1936) galt als einer der aussichtsreichsten und durch seinen brillianten Verstand bemerkenswertesten Politiker Spaniens in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Nach einem mit Bestnote bestandenen Staatsexamen in Jura begann er seine politische Karriere in den 1920er Jahren als Abgeordneter. Von 1925 bis 1930 war er Finanzminister, um dann nach dem Sturz der Monarchie 1931 allmählich zum Führer der Opposition in der Republik aufzusteigen. Calvo Sotelo wollte einen korporatistischen Ständestaat, in der die parlamentarische Vertretung des Volkes nicht in Parteien und Fraktionen, sondern durch die verschiedenen Berufsgruppen und andere Akteure der Gesellschaft wie zum Beispiel den Klerus gestellt werden sollte. Kombiniert werden sollte das Ganze mit einer sehr weitgehenden kommunalen Selbstverwaltung. Wie der in der letzten Ausgabe vorgestellte Charles Maurras sah auch Calvo Sotelo in den Kommunen den Hort der Seele der Nation. Die Einheit des Staates auf übergeordneter Ebene zu wahren und die verschiedenen Gruppen im Sinne des Allgemeinwohls zu lenken, wäre jedoch dem Monarchen zugefallen, dem also automatisch eine wichtige Rolle mit vielen Rechten zugedacht war. Die 1931 gestürzte Monarchie sollte daher keineswegs „restauriert”, sondern „neu errichtet” und mit weitergehenden Rechten ausgestattet werden.

Der Ständestaat hat in der Praxis viele Fragen unbeantwortet gelassen, weil er historisch betrachtet entweder gar nicht oder wie in Österreich in den 1930er Jahren nur sehr kurz und ohne Monarchie verwirklicht wurde. Seine Kritiker haben ihm vorgeworfen, daß das einzige Ziel seiner Verfechter nur die Wahrung der tradierten Herrschaftsverhältnisse zu ungunsten der Besitzlosen gewesen sei. Diese Betrachtung greift jedoch zu kurz, denn Calvo Sotelo zeigte in seiner Zeit als Finanzminister, daß er vielmehr überhaupt nicht gewillt war, nur den status quo zu wahren. Er versuchte vielmehr, auch die reichen Grundbesitzer stärker zu besteuern und trug sich den Beinamen „roter Minister” ein. Ob Calvo Sotelo also recht behalten hätte, und er ein gerechteres Spanien geschaffen hätte, in dem es nicht zum Bürgerkrieg gekommen wäre, wäre es zur Umsetzung seiner Ideen gekommen, ist heute im Bereich der historischen Spekulation – seine Ermordung und der kurz darauf beginnende Bürgerkrieg ließen diese Frage bald obsolet werden. Interessanterweise werden in den heutigen Politikwissenschaften korporatistische Theorien wieder aufgegriffen, um die Einflußnahme von Verbänden und Lobbygruppen zu rechtfertigen, auch wenn die Provenienz dieser Theorien bei der konservativen Rechten des Beginns des 20. Jahrhunderts meist völlig verschwiegen wird.

Calvo Sotelo hat wie der spanische Nationalheld El Cid, den seine engsten Gefolgsleute kurz nach seinem Tod in voller Rüstung auf ein Pferd setzten, um sein Ableben während einer Schlacht gegen die Mauren zu verschleiern und ihn noch ein letztes Mal Angst und Schrecken in ihren Reihen verbreiten zu lassen, seine bedeutendste Schlacht erst als Toter gewonnen: Seine Ermordung, die in der Nacht vom 13. auf den 14. Juli 1936 unter Mittäterschaft von Angehörigen der republikanischen Polizei und persönlicher Sicherheitsleute sozialistischer Abgeordneter vollzogen wurde, gab dem Militärputsch am 18. Juli 1936 erst die notwendige Unterstützung bei weiten Teilen der Spanier, ohne die sich das Militär nicht hätte durchsetzen können. So vertreten einige Historiker die Auffassung, daß selbst der damals noch sehr zögerliche General Franco durch den Tod Calvo Sotelos dazu bewogen wurde, sich dem Aufstand anzuschließen. In jedem Fall gilt dies jedoch für die Royalisten, die vor der Ermordung ebenfalls zögerten, da die Herstellung einer neuen Monarchie eigentlich nicht auf der Agenda der Militärs stand. Dies änderte sich dann jedoch und 1939 wurde die Republik besiegt, 1947 die Monarchie auf dem Papier erneuert und nach dem Tod General Francos 1975 bestieg Juan Carlos I. den Thron, den Alfons XIII. 1931 verlassen mußte. Heute erinnert im Geschäftsviertel von Madrid an der Plaza Castilla ein Denkmal an José Calvo Sotelo. L.R.

Adolfo Suárez, center, with his successors Felipe Gonzalez, right, and Leopoldo Calvo Sotelo in 1998. Credit Eloy Alonso

Leopoldo Calvo Sotelo, 1. Marqués de la Ría de Ribadeo (1926 – 2008) (links im Bild) war der Neffe José Calvo Sotelos und spanischer Ministerpräsident vom Februar 1981 bis Dezember 1982. Während seiner Wahl im spanischen Parlament zum Nachfolger von Adolfo Suárez (Mitte) stürmte Oberstleutnant Antonio Tejero am 23. Februar das Gebäude und versuchte, einen Putsch zu initiieren. Die Revolte wurde durch die unvergessene Intervention von König Juan Carlos nach 24 Stunden beendet. Der dritte Politiker im Bild (rechts) ist Felipe Gonzalez, der 1982 Nachfolger von Leopoldo Calvo Sotelo als Ministerpräsident wurde.

Prinz Harry kämpft für Veteranen

Wie immer man zur westlichen Intervention in Afghanistan steht, so bleiben doch die Männer und Frauen, die auf Anordnung ihrer Regierung am Hindukusch, wo angeblich Deutschland verteidigt wurde, den Kopf – nein, ihren ganzen Körper – hinhielten und oft mit zerstörten Gliedmaßen und kaputter Seele zurückkamen.

Prinz Harry in Fort Belvoir, Virginia.

Prinz Harry in Fort Belvoir, Virginia.

Während sie die Bundesrepublik weitgehend unbeachtet läßt, hat im Vereinigten Königreich Prinz Harry die Rolle des Veteranenanwalts übernommen. Er kennt Afghanistan aus eigenem Erleben und organisiert seit 2014 die Invictus Games, eine Art Paralympics für verwundete ex-Soldaten. Um für die Wettkämpfe im Mai 2016 in Florida zu werben, zu denen 500 Sportler aus 15 Ländern erwartet werden, bereiste er in der letzten Woche die USA. Mit einer Ansprache an Kriegsversehrte lud er sie zu den Invictus Games 2016 ein. H.S.

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Die vollständige 156. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 156

  • Wieso Deutschland die Monarchie braucht
  • Monarchietheorie: José Calvo Sotelo und der Ständestaat
  • Mehr Rechte für Südafrikas Monarchen?
  • 94. Geburtstag von König Michael I.
  • Präsidentin führt Nepal
  • William und Kate trafen 007
  • Prinz Harry kämpft für Veteranen

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 134

27 Sonntag Jul 2014

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Monarchie

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

Afghanistan, Iran, König Mohammed Zahir Schah, König Willem-Alexander, Königreich der Niederlande, MH 17, Preußen, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Schah Mohammed Reza Pahlevi, Ukraine, ZDF

Deutschlands Beste manipuliert

Mit dem ZDF manipuliert es sich leichter.

Mit dem Zweiten manipuliert es sich leichter.

Das ZDF strahlte in den vergangenen Wochen zwei Sendungen aus, in denen einmal Deutschlands „beste“ lebende Männer und zum anderen Deutschlands „beste“ lebende Frauen vorgestellt wurden. Berechnungsgrundlage dafür war eine Forsa-Umfrage. Nun kam heraus, daß die Verantwortlichen der Sendung das Ergebnis dieser Umfrage manipuliert haben. Das hatte zwar scheinbar keine ideologischen Hintergründe. Es ging vielmehr darum, diejenigen, die ihre Teilnahme an der Sendung zugesichert hatten, im Ranking höher zu positionieren. Dennoch erregte der Vorfall einiges Aufsehen und es kam unter anderem auch heraus, daß dies nicht die erste Manipulation war. So wurde 2007 bei der Sendung „Unsere Besten – Musikstars aller Zeiten“ das Ergebnis dahingehend manipuliert, daß nicht die damalige Rockband Böhse Onkelz die Abstimmung gewann, wie es nach dem Willen der Abstimmenden eigentlich der Fall gewesen wäre, sondern Mozart. Dies geschah dann sehr wohl aus ideologischen Motiven heraus, auch wenn geschmackliche Fragen vielleicht auch eine Rolle gespielt haben mögen.

Was hat das nun mit der Monarchie zu tun? Vor Jahren gab es einmal eine Sendung über Deutschlands Beste in historischer Perspektive. Damals gewann Konrad Adenauer, also der Mann, der eine tiefe Abneigung gegen Preußen hegte, in der Zwischenkriegszeit für eine Abspaltung des Rheinlandes von Deutschland eintrat und in den Anfängen der Bundesrepublik anders als sein großer Kontrahent Kurt Schuhmacher kaum wirklich an einer Wiedervereinigung interessiert war. Von der offiziösen bundesrepublikanischen Geschichtsschreibung wird Adenauer jedoch als Gründervater und großer Staatslenker verklärt, was sich dann laut ZDF scheinbar auch in der Meinung der Deutschen widerspiegelte. Bismarck, Friedrich, Hardenberg oder ähnliche landeten in der ZDF-Sendung dagegen auf hinteren Rängen. Wie wenig dieses Ergebnis die tatsächliche Meinung der Deutschen widerspiegelt, kann man sich jetzt denken. L.R.

Nostalgie bei den Alt-68ern

Die Einladung, 2014 des 34. Todestags des iranischen Schahs zu gedenken, erging an alle Getreuen.

Die Einladung, 2014 des 34. Todestags des iranischen Schahs zu gedenken, erging an alle Getreuen.

Wenn bei Redakteuren der tageszeitung (taz) die Vergangenheitssehnsucht ausbricht, dann ist das kein Gedenken an die Zeiten, als Geld für die Aktion „Waffen für El Salvador“ gesammelt wurde, sondern inzwischen macht sich die Traurigkeit breit, weil in der Mitte der 2. Dekade im 21. Jahrhundert vom freien Reisen immer weniger geblieben ist. Richtung Osten geht es „nicht mehr ganz so entspannt wie 1968, als man mit dem VW-Bus gemütlich von München nach Kabul tuckern konnte” (taz, 24. Juli). Auch die freie Schiffahrt und sogar inzwischen ein Flug dem Sonnenaufgang entgegen, sind gefährlicher, als es 1968 war, als in Kabul noch ein König und am Ausgang des Roten Meers gegenüber dem Horn von Afrika in Südjemen Sultane regierten. Während Studenten gegen den Schah des Irans demonstrierten, genossen sie die wirtschaftliche Prosperiertät des Irans, die sich entwickelnde Infrastruktur und die Toleranz des Kaiserreichs, um sich in Westasien umzutun. Ja, das Wort Toleranz ist bewußt eingesetzt, denn obwohl es einen Geheimdienst gab und obwohl politische Gefangene einsaßen – jeder einzelne Fall ist bedauerlich – herrschten im Iran von damals mehr Freiheiten als heute. Nach Wikipedia-Angaben wurden im Iran zwischen 1971 und 1979 100 politische Gefangene exekutiert, zwischen 1981 und 1985 7900. Auch 2013 rissen die Hinrichtungen nicht ab: Laut Amnesty International wurden 544 Menschen im Iran staatlich getötet. Eine Statistik, die zur Kenntnis genommen wird…

Am 27. Juli jährt sich der Todestag von Schah Mohammed Reza Pahlewi zum 34. Mal. In Deutschland wird seiner nicht gedacht, aber in Frankreich – natürlich – versammelten sich seine Anhänger, z.B. in Paris, Rathaus des 16. Arrondissements, um Sa Majesté le Shah-in-Shah (Roi des Rois) de Perse zu würdigen. Die taz wird dabei fehlen und weiterhin nur die Auswirkungen seines Sturzes bedauern. H.S.

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Die vollständige 134. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona  Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 134

Inhalt der 134. Ausgabe:

  • Deutschlands Beste manipuliert
  • In eigener Sache: Die Zukunft von Corona
  • Nostalgie bei den Alt-68ern
  • Ausstellung über adlige Rückkehrer in Cottbus
  • Menschlichkeit und Monarchie

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Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 129

13 Sonntag Apr 2014

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Europa, Monarchie

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

Afghanistan, Alliance Royale, Australien, Äthiopien, Corona, Erbprinz Ernst-August von Hannover, Eritrea, Frankreich, Kanada, Königreich Spanien, Kroninsignien, Kronprinz Mohammed Hassan al-Rida al-Senussi, Libyen, Neue Deutschland, Québec, Schloß Marienburg, Tony Abbott

Wird 2014 das Jahr der Abspaltungen?

Eindeutiges Ergebnis im spanischen Parlament: Legal kann kein Referendum in Katalonien abgehalten werden.

Eindeutiges Ergebnis im spanischen Parlament: Legal kann kein Referendum in Katalonien abgehalten werden.

Das spanische Parlament hat zu fast 85% das Ansinnen eines Referendums in der Region Katalonien abgelehnt. Nach siebenstündiger Debatte stimmten am Dienstagabend 297 Abgeordnete gegen den Antrag auf Abhaltung einer Befragung am 9. November, 47 sprachen sich dafür aus, ein Abgeordneter enthielt sich der Stimme. Der katalanische Regierungschef Artur Mas kündigte an, der Urnengang werde dennoch stattfinden. Um das von ihm und den noch fanatischeren Nationalisten gewünschte Ergebnis zu erzielen, sollen auch im Ausland lebende Katalanen abstimmen dürfen. Das öffnet Manipulationen Tür und Tor. Doch egal wie das Resultat ausfallen mag, eine selbsternannte „katalanische Versammlung“ hat bereits beschlossen, ohne Rücksicht auf Verlust am 23. April 2015 den unabhängigen Staat Katalonien auszurufen.

Vermutlich werden die Katalanen nicht den großen Bruder zuhilfe rufen, der – wie auf der Halbinsel Krim und anderen Teilen der Ukraine – dafür sorgt, daß ein verfassungsrechtlich nicht vorgesehener Weg beschritten wird, um die Grenzen neu zu ziehen. Der für Katalonien nicht mögliche Urnengang wird hingegen am 18. September in Schottland stattfinden. Dort will die örtliche Regierung die staatliche Trennung von Großbritannien, aber gleichzeitig sowohl das britische Pfund wie auch die Königin als Staatsoberhaupt beibehalten. Da augenblickliche Umfragen einen Verbleib Schottlands im Vereinigten Königreich nahelegen (52 zu 32%), wollen die Unabhängigkeitsbefürworter etwas weniger radikal erscheinen und Monarchisten auf ihre Seite ziehen. Diese Taktik versuchen die separatistischen Katalanen erst gar nicht, auch wenn vereinzelt die Idee lanciert wird, eine Alternativmonarchie zu propagieren (so laut der Tageszeitung El Pais vom baskischen Senator Iñaki Anasagsti, der von der Gründung einer katalanisch-baskischen-navarrischen Monarchie unter Domingo de Habsburgo-Borbón, dem habsburg-bourbonisch-carlistischen Thronprätendenten, sprach).

Die üblichen Verdächtigung bei einer antimonarchistischen Demonstration in Quebec. Vom Bild her könnte man auf eine riesige Menge in blanker Aufruhr schließen, in Leserbriefen an kanadische Zeitungen wurde darauf aufmerksam gemacht, daß die Menge keine 100 Leute umfaßte. Es kommt eben immer auf die Perspektive an. Vive la reine de Canada!

Die üblichen Verdächtigen bei einer antimonarchistischen Demonstration in Québec, die sich gegen den Besuch der Königin wandte. Vom Bild her könnte man auf eine riesige Menge in blanker Aufruhr schließen, in Leserbriefen an kanadische Zeitungen wurde darauf aufmerksam gemacht, daß die Menge keine 100 Leute umfaßte. Es kommt eben immer auf die Perspektive an. Vive la Reine du Canada!
Gary Sims, a staunch monarchist and amateur historian, said the protesters don’t know their history. “If it wasn’t for the British influence in North America, there would be no French at all,” he said, noting that, had the Americans and not the British triumphed in the War of 1812, French-speakers would likely have been assimilated and Quebec as we know it would not exist.
The Globe and Mail, 3rd July 2011

Auch in der kanadischen Provinz Québec gebärden sich die Separatisten als lautstarke und beleidigende Republikaner ohne Sympathie für die monarchische Staatsform. Nach zwei Jahren im Amt bekam die Separatistenführerin Pauline Marois jetzt die Quittung: Sie verlor nicht nur die Regierungsmacht, sondern auch ihren Parlamentssitz. Die statt ihrer gewählten Liberalen versprachen eine konstruktive Rolle innerhalb der kanadischen Gemeinschaft und keinen Sprachpuritanismus, wie ihn die fanatischen Frankophonen des Parti Québecois praktizierten. Das von Madame Marois angestrebte dritte Referendum in Québec wird es mit den Liberalen nicht geben. Die Königin von Kanada muß nicht um La Belle Province fürchten, wo es selbstverständlich auch Monarchisten gibt.

Das von der Lega Nord in Venetien vom 16. bis 21. März abgehaltene Referendum war selbstverständlich ein voller Erfolg: Die Organisatoren reklamierten 89% für sich, fast so siegreich wie die Abstimmung auf der Krim. Wie im Fall Spaniens erkennt auch die italienische Regierung das Unterfangen nicht an. Aber das wird die Los-von-Rom-Bewegten nicht davon abhalten, den Sieg zu feiern.

Es gibt auch eine Monarchie, die unabhängig werden will. In der Bundesrepublik Nigeria erklärte der Lamido von Adamawa, Muhammadu Barkindo Mustapha, sein Königreich habe zwar in Nigeria seinen Sitz, aber der größte Teil des Territoriums liege in Kamerun: „Mein Königreich existiert seit vielen hundert Jahren, bevor eine Struktur wie Nigeria ins Leben gerufen wurde.“ Lossagungen aus einem Staatsverband waren in Afrika selten mit besseren Lebensbedingungen für die Bevölkerung gekrönt. Erinnert sei nur an Eritrea. Einst die 14. Provinz im Kaiserreich Äthiopien, verkam Eritrea nach einem blutigen Sezessionskrieg zu einer der schlimmsten Diktaturen der Gegenwart, die mit Nordkorea um den untersten Platz bei den Menschenrechten konkurriert. Terror kann in kleinen Einheiten grausamer und effektiver sein als in einem großen, unübersichtlichen Staat.

Trotz des großen Wirbels, den Separatisten um sich herum entwickeln, sind ihre Ziele weit davon entfernt, automatisch Mehrheiten hinter sich zu scharen. Die vernichtende Wahlniederlage des Parti Québecois zeugt davon. H. S.

Libyscher Außenminister für Rückkehr zur Monarchie

Der libysche Außenminister Mohamed Abdel Aziz hat sich auf einem Treffen zur Vorbereitung des 25. Gipfels der Arabischen Liga für die Rückkehr zur Monarchie ausgesprochen. Wenig später wiederholte er seine Ansichten gegenüber der britischen Presse: „Die Rückkehr der al-Senussi-Dynastie bedeutet heute die Rückkehr von Sicherheit und Stabilität“, sagte der Außenminister. Gespräche mit dem Kronprinzen hätten bereits stattgefunden und seien weiter im Gange.

Gleichwohl sprach Abdel Aziz jedoch offenbar nicht für seine Regierung, denn wenig später erklärte er auch, daß seine Bürgerrechte auf freie Meinungsäußerung wichtiger als seine Pflichten als Minister seien, während andere ihn beschuldigten seine Kompetenzen überschritten zu haben.

US-Außenminister John Kerry und sein libyscher Amtskollege Mohamed Abdel Aziz beim Phototermin der internationalen Hilfskonferenz für Libyen in Rom am 6. März 2014.

US-Außenminister John Kerry und sein libyscher Amtskollege Mohamed Abdel Aziz beim Phototermin der internationalen Hilfskonferenz für Libyen in Rom am 6. März 2014.

Derzeit diskutiert Libyen emotional über sein Staatsoberhaupt. Die Anhänger der Monarchie wollen der Regierung durch die konstitutionelle Monarchie nicht zuletzt auch die Zustimmung der Stammesfürsten, neudeutsch Warlords genannt, sichern und dem Land so die Stabilität bringen, die sonst nicht zuletzt durch die sich im Besitz der Warlords befindlichen Waffen ernsthaft gefährdet wäre. Anders als in Afghanistan, wo den Einheimischen nicht zu ihrem Wohl die Republik aufgezwungen wurde, mischen sich die Großmächte diesmal nicht in die inneren Angelegenheiten Libyens ein. Dies könnte für das libysche Volk anders als für das afghanische den Frieden unter einem König bedeuten. L.R.

Monarchisten in französischen Gemeindewahlen erfolgreich

Mit "Vive le Roi" gegen Antifa - in Frankreich alltäglich.

Mit «Vive le Roi» gegen Antifa – in Frankreich alltäglich.

Die französischen Kommunalwahlen vom März brachten für Monarchisten ermutigende Ergebnisse. Der Begriff „Monarchisten“ umfaßt Bonapartisten und Royalisten, die unterschiedliche Staatsformen anstreben, gelegentliche Zusammenarbeit schließt dies nicht aus. Auf Korsika waren die Bonapartisten in Ajaccio erfolgreich, wo sie jetzt den Bürgermeister und fünf Gemeinderäte stellen. Ein Bonapartist gewann einen Sitz im Toulouser Gemeinderat, zwei Bonapartisten wurden in Lothringer Gemeinden gewählt.

Die Alliance Royale holte acht Gemeinderatssitz und zwei beratende Mitglieder im Großraum Paris, erzielte im 5. Arrondissement jedoch nur 0,6%.

In der Stadt Oloron-Sainte-Marie im französischen Baskenland gewann die Liste mit einem unabhängigen Royalisten an der Spitze eine Mehrheit und löste in der Gemeindeverwaltung die bis März regierenden Sozialisten ab.

Insgesamt sieht das Ergebnis so aus: Bonapartisten gewannen einen Bürgermeister, elf Gemeinderäte und einen Beraterposten. Royalisten stellen einen Bürgermeister, 26 Gemeinderäte und sieben Berater. H.S.

Ein Plakat der Jugendorganisation der Alliance Royale.

Ein Aufkleber der Jugendorganisation der Alliance Royale.

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Die vollständige 129. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 129

Inhalt der 129. Ausgabe:

  • Wird 2014 das Jahr der Abspaltungen?
  • Monarchisten in französischen Gemeindewahlen erfolgreich
  • Libyscher Außenminister für Rückkehr zur Monarchie
  • Das Neue Deutschland und die australische Monarchie

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Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 121

27 Sonntag Okt 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Erster Weltkrieg

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Schlagwörter

1. Weltkrieg, 11. November 1975, 4. August 1914, Afghanistan, Australien, Barack Obama, Deutsches Kaiserreich, Generalgouverneur, Georges Orwell, Gough Whitlam, Großherzogtum Luxemburg, Josef Stalin, Kaiser Wilhelm II., König Mohammed Zahir Schah, Königreich Belgien, New Statesman, Prinz Georg von Cambridge, Theobald von Bethmann Hollweg, USA

100 Jahre Ausbruch des Weltkriegs: Die belgische Neutralität

Wenn sich im nächsten Jahr der Ausbruch des 1. Weltkrieges zum 100. Mal jährt, wird im Rahmen der Kriegsschuldfrage viel die Rede von der Verletzung der belgischen Neutralität durch deutsche Truppen sein, die England wiederum als Grund für die Kriegserklärung an Deutschland angab.

Theobald von Bethmann Hollweg war als Reichskanzler der beste Griff von Wilhelm II. Beliebt und angesehen bei allen Parteien setzte er sich im Krieg für Mäßigung ein.

Theobald von Bethmann Hollweg war als Reichskanzler der beste Griff von Kaiser Wilhelm II. Beliebt und angesehen bei allen Parteien, setzte er sich im Krieg für Mäßigung ein.

Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg erklärte hierzu am
4. August 1914 im Reichstag offen, daß das Deutsche Reich Unrechtes tue. Wörtlich sagte er: „Unsere Truppen haben Luxemburg besetzt, vielleicht schon belgisches Gebiet betreten. Meine Herren, das widerspricht den Geboten des Völkerrechts. (…) Das Unrecht, das wir damit tun, werden wir wieder gutzumachen versuchen, sobald unser militärisches Ziel erreicht ist.“ Die Rede geht dann mit dem Hinweis auf vitale militärische Interessen weiter, die die Besetzung Belgiens unumgänglich machten – nicht nur die deutschen Militärs, sondern alle europäischen Generalstäbe glaubten damals (fälschlicherweise, wie wir heute wissen), daß die Offensive das Primat über die Defensive habe. Das Kaiserreich, welches einen Angriff gegen den französischen Festungsgürtel an der deutsch-französischen Grenze für unmöglich hielt, sah in der Besetzung Belgiens die einzige Möglichkeit, diesen Gürtel zu umgehen und somit eine Chance auf einen erfolgreichen Kriegsverlauf zu wahren.

Die Erklärung Bethmann Hollwegs ist später immer wieder für den Beweis der Schuld des Deutschen Reiches am Krieg und vor allem als Rechtfertigung für den britischen Kriegseintritt herangezogen worden. In Wirklichkeit nahm Großbritannien den deutschen Einmarsch in Belgien dankbar auf, um einen Vorwand für eine Kriegserklärung zu besitzen, denn mit der durch das Kaiserreich gefährdeten wirtschaftlichen Vorherrschaft der Inselnation in der Welt gab es auch für die Engländer einen hervorragenden Grund für einen Krieg, der zwar jenseits aller völkerrechtlicher Betrachtungen, dafür aber im ureigensten nationalen Interesse lag. Daß die Briten später weder die in der Kongoakte festgelegte Neutralität der Kolonien in einem Krieg in Europa noch die griechische Unabhängigkeit achteten, spricht Bände.

Bemerkenswert an der Rede Bethmann Hollwegs ist etwas ganz anderes, als der darauffolgende Kriegseintritt Großbritanniens: Militärische Operationen mit einem Eingeständnis zu beginnen, etwas Unrechtes zu tun, und Wiedergutmachung zuzusichern, ist in der Geschichte wohl in der Tat ziemlich einzigartig und widerspricht dem gerne gezeichneten Bild der kriegslüsternen und unverantwortlichen Entourage Wilhelms II. Hätte Bethmann gewußt, daß seine Rede noch heute eine wichtige Rolle dabei spielt, eine vermeintliche Hauptschuld Deutschlands am Krieg zu untermauern, hätte er sie jedoch kaum gehalten. Was gut gemeint war, nämlich die Zusage einer künftigen Kriegsentschädigung, wurde zur diplomatischen Katastrophe. L.R.

USA: Blockierte Republik

Daß es in einer Republik keinen ehrlichen Makler gibt, der zwischen den streitenden politischen Gruppierungen ausgleicht, ist für Monarchisten ein gewichtiges Argument. Nie wurde dies besser demonstriert als im sogenannten Haushaltsstreit, der in diesem Herbst die USA blockierte. Wenn die Entscheidungsträger verschiedenen Parteien angehören, die sich nichts gönnen, paralysieren sie die gesamte Regierungsarbeit. Die Zahlungsunfähigkeit der US-Regierung gefährdete sogar die Weltwirtschaft.

Angesichts dieses chaotischen Verhaltens der republikanischen Politiker ist es kein Wunder, daß sich US-Journalisten Alternativen ansehen. Und selbst eine liberale Zeitung wie die Washington Post entdeckte die Problemlösungsmöglichkeiten einer Monarchie. Max Fisher erkannte Australia had a government shutdown once. In the end the queen fired everyone in Parliament. Das ist allerdings eine sehr freie Interpretation der Ereignisse vom 11. November 1975, denn kein Parlamentarier wurde gefeuert und die Krise wurde auch nicht direkt von der Königin gelöst, sondern von ihrem Repräsentaten in Australien, Generalgouverneur Sir John Kerr. Ansonsten war die Situation durchaus mit der US-amerikanischen Krise vergleichbar.

Der von der Liberalen Partei beherrschte Senat bewilligte Premierminister Whitlams Haushalt nicht und der Regierung drohte, das Geld auszugehen. Die Opposition beharrte darauf, den Haushalt nur freizugeben, wenn Whitlam Neuwahlen ausschreiben würde, aber der Premierminister stimmte nur zu, Teilwahlen ansetzen. Beide Blöcke hatten sich festgefahren. In dieser Krise fand der Generalgouverneur die Lösung. Er entließ Premierminister Gough Whitlam und ernannte Oppositionsführer Malcolm Fraser unter der Maßgabe, daß sofortige Neuwahlen angesetzt würden, zum Regierungschef. Obwohl Demonstrationen wegen des angeblichen Putschs von Sir John zu Straßenschlachten ausarteten und die Australian Labor Party (ALP) einen emotionalen Wahlkampf mit ihrem gefeuerten Premierminister führte, gewann Fraser die Neuwahlen am 13. Dezember 1975 mit der größten jemals bis dahin erzielten Parlamentsmehrheit – ein Votum für den Befreiungsschlag des Generalgouverneurs.

Gruppenbild am 22. Oktober 1975 (v.l.): Margaret Whitlam, Generalgouverneur Sir John Kerr, Prinzessin Margaret, Premierminister Gough Whitlam, Lady Anne Kerr.

Gruppenbild am 22. Oktober 1975 (v.l.): Margaret Whitlam, Generalgouverneur Sir John Kerr, die Schwester von Königin Elizabeth, Prinzessin Margaret, Premierminister Gough Whitlam, Lady Anne Kerr.

Bis heute, fast vierzig Jahre nach den Ereignissen, haben weder Gough Whitlam noch seine Partei der Monarchie ihre Rolle bei den Ereignissen von 1975 verziehen. Als in einem Referendum 1999 die Australier über die Staatsform abstimmten, standen ironischerweise Whitlam und Fraser gemeinsam für die Republik ein. Diesmal verloren beide.

Aber in Australien kam es auch nie wieder zu einer Blockade durch eine der beiden Gewalten, während in den USA Präsident Obama lediglich einen Aufschub erwirkte. In drei Monaten treffen die Kolosse wieder aufeinander und ein erneutes Machtringen wird auf der Theaterbühne in Washington aufgeführt werden. H.S.

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Die vollständige 121. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 121

Inhalt der 121. Ausgabe:

  • 100 Jahre Ausbruch des Weltkriegs: Die belgische Neutralität
  • Republikanische Kaffeesatzleserei
  • Wird ein Monarchist nächster Präsident Afghanistans?
  • USA: Blockierte Republik

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Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 118

25 Sonntag Aug 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Monarchie

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Afghanistan, Ägypten, Japan, Kaiser, König Fuad II. von Ägypten, König Mohammed VI., König Mohammed Zahir Schah, Kronprinz Muhammad Ali von Ägypten, land der aufgehenden sonne, Marokko

Japan will Status des Tenno verbessern

„Der Kaiser ist das Symbol des Staates und der Einheit des Volkes und bezieht seine Stellung vom Willen des Volkes, bei dem die souveräne Herrschaftsgewalt liegt.“ So heißt es in Artikel 1 von Japans Nachkriegsverfassung aus dem Jahr 1947. Mit diesem Artikel wurde die verfassungsrechtliche Stellung des Kaisers als Staatsoberhaupt Japans de facto aber nicht de jure festgelegt, da er in diesem Artikel als solches nicht benannt ist.

Ein Gedenkstein erinnert in Yokohama an die Verabschiedung der Meiji-Verfassung, welche mit Hilfe von preußischen und britischen Verfassungsrechtlern erarbeitet wurde.

Ein Gedenkstein erinnert in Yokohama an die Verabschiedung der Meiji-Verfassung, welche mit Hilfe von preußischen und britischen Verfassungsrechtlern erarbeitet wurde.

Nach Wunsch der regierenden Liberaldemokraten (LDP) soll der Tenno nun jedoch auch de jure den Status eines Staatsoberhauptes zurückbekommen. Damit einhergehen könnten weitere verfassungsrechtliche Befugnisse, die dem Tenno auch Einfluß auf die Regierungsgeschäfte geben würden, ähnlich wie sie schon in der Meiji-Verfassung von 1889 enthalten waren. In jener Verfassung konnte der Kaiser internationale Verträge abschließen, hatte formell alle Regierungsgewalt und den Oberbefehl über die Streitkräfte. Außerdem wurde seine Person explizit als heilig bezeichnet und ähnlich wie im deutschen Grundgesetz gab es auch eine Ewigkeitsklausel, nur eben für die Monarchie anstatt für die Republik. Die Politik im Land der aufgehenden Sonne will damit den genau entgegengesetzten Weg der meisten europäischen Länder gehen, wo die Parteien viel eher über eine Beschneidung der Befugnisse des Monarchen zu eigenen Gunsten diskutieren.
Nötig wäre die Verfassungsänderung wohl nicht. Neben der Festschreibung des Tenno als Staatsoberhaupt, welches er ohnehin schon ist, gab es ein aktives Eingreifen des Kaisers in die Politik schon in der Meiji-Ära nicht und wäre trotz anderslautender verfassungsrechtlicher Bestimmungen aufgrund der japanischen Traditionen ziemlich unvorstellbar.

Die geplante Verfassungsänderung dürfte vielmehr dem japanischen Nationalstolz geschuldet sein und ganz anders als in Deutschland ist die formelle Revision der Nachkriegsverfassung für viele Japaner eine Frage der Ehre, auch wenn niemand auch in der Praxis ernstlich zurück zur Meiji-Verfassung zurückwill: Man möchte sich in Tokio einfach nicht gerne von außen vorschreiben lassen, was man zu tun hat.
Das Thema war auch schon länger auf der politischen Agenda der LDP und von Premierminister Shinzo Abe, der bereits während seiner ersten Amtszeit ab 2006 die Verfassung ändern wollte. Damals jedoch verlor die LDP aufgrund ihrer Unfähigkeit, die jahrzehntelange wirtschaftliche Rezession des Landes zu beenden, die Oberhauswahlen im Jahr 2007 und wenig später trat Abe zurück. Gerade der wirtschaftliche Erfolg von Abes Politik scheint sich aber in seiner zweiten Amtszeit seit 2012 einzustellen. Die bekanntesten Wirtschaftsexperten loben die als Abenomics bezeichneten Maßnahmen einer massiven Deregulierung, die mit staatlichen Infrastrukturprogrammen und Geldentwertung einhergeht, über den grünen Klee und das Land scheint offenbar erstmals eine Chance zu haben, die Rezession zu beenden. Haben die Abenomics dauerhaft Erfolg, kommt auch die Verfassungsänderung, da die LDP dann nach Belieben Schalten und Walten kann.

L.R.

Hochzeit in der Türkei

Kronprinz Muhammad Ali von Ägypten und Prinzessin Noal Zaher von Afghanistan.

Kronprinz Muhammad Ali von Ägypten und Prinzessin Noal Zaher von Afghanistan.

Prinz Muhammad Ali von Ägypten und Prinzessin Noal Zaher von Afghanistan werden am 30. August im Çirağan Palast, auf der europäischen Seite Istanbuls, heiraten.

Der ägyptische Bräutigam wurde 1979 in Kairo als ältester Sohn von König Fuad II. von Ägypten geboren. Prinzessin Noal Zaher kam 1980 in Rom, dem Exilsitz ihres Großvaters, König Mohammed Zahir Schah von Afghanistan, zur Welt. Ihr Vater ist Prinz Mohammed Daoud Khan Pachtounyar, fünfter Sohn König Mohammed Zahir Schahs und Königin Homeiras.

Die Verbindung zwischen dem ägyptischen und dem afghanischen Königshaus ist Anlaß zur Freude in beiden Ländern, denen die republikanische Staatsform wenig Glück brachte.

Kronprinz Muhammad Ali, Prinzessin Noal Zahers Mutter, Fatima Aref Begum, Muhammads Vater, König Fuad II und Prinzessin Noal Zahir.

Kronprinz Muhammad Ali, Prinzessin Noal Zahers Mutter, Fatima Aref Begum, Muhammads Vater, König Fuad II und Prinzessin Noal Zahir.

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Die vollständige 118. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 118

Inhalt der 118. Ausgabe:

  • Japan will Status des Tenno verbessern
  • Ein königlicher Zug der Deutschen Bahn
  • König Mohammed VI. von Marokko wird 50
  • Bei monarchischen Themen besser keine Wikipedia-Abfrage

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun.

Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt. corona_redaktion@yahoo.com

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Mythen der Französischen Revolution – Teil III

01 Samstag Sep 2012

Posted by monarchistundlegitimist in Französische Revolution, Monarchie

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Schlagwörter

Afghanistan, Frankreich, Französische Republik, Französische Revolution, Kaiserreich, Spanien, USA

Das Selbstbestimmungsrecht der Völker

Die Französische Revolution gilt als die Geburtsstunde des Selbstbestimmungsrechts der Völker: Zum ersten Mal wurde formuliert, daß alle Macht vom Volk ausgehen muß und indem es eine verfassungsgebende Versammlung wählte, entschied das französische Volk dann auch tatsächlich selbst, wie es in Zukunft konstituiert sein möchte. Gleichzeitig sollte dieses Recht für alle Völker auch jenseits der französischen Grenzen gelten.

Bei einer näheren Betrachtung galt das Selbstbestimmungsrecht der Völker aber auch schon zu Zeiten der Französischen Revolution nur für diejenigen, die den Köpfen der Revolution genehme Positionen vertraten.

Um zu sehen, wie das Selbstbestimmungsrecht der Völker während der Französischen Revolution gehandhabt wurde, lohnt es sich vor allem, einen Blick auf die von der Französischen Republik geführten Kriege zu werfen. Insgesamt war die Französische Republik in ihrer kurzen Existenz zwischen 1792 und 1799, als Napoleon zum Ersten Konsul gekürt wurde, in drei Kriege verwickelt: die sogenannten Koalitionskriege, die sich zwischen 1792 und 1797 sowie zwischen 1798 und 1802 zwischen Frankreich auf der einen und den meisten europäischen Staaten auf der anderen Seite abspielten und den Bürgerkrieg in der Vendée zwischen 1793 und 1795. Schon anhand dieser Kriege des revolutionären Frankreichs können Handlungsmuster erkannt werden, die sich im Zeitalter der Moderne noch oft wiederholen sollten.

Richtig ist zwar, daß die Koalitionskriege zur Widerherstellung der Monarchie von den europäischen Staaten gegen die Französische Republik geführt wurden und sich die Französische Republik hier zunächst nur verteidigt hat. Dies gilt aber nicht für den Bürgerkrieg gegen die Royalisten und Katholiken im eigenen Land, denn wie bereits in den ersten beiden Artikeln der Serie ausgeführt, verhielten sich diese zwar ablehnend gegenüber der Republik, das setzte sich aber nicht in gewalttätigen Widerstand um. Erst als sie in einem bis dahin nie gekannten Ausmaß zum Heeresdienst für die Republik gepreßt sollten (levée en masse) und man ihre Priester verfolgte, begannen sie einen Aufstand und wurden gnadenlos verfolgt. Für sie galt das Recht auf Selbstbestimmung also schon einmal nicht.

Um wieder auf die äußeren Konflikte der Republik zurückzukommen: Trotz der Tatsache, daß die Republik sich hier vor allem verteidigte, ist doch die klare Tendenz zur Missionierung ihrer Gegner zu erkennen: Sobald die Französische Republik gegen einen ihrer Gegner die Oberhand gewann, machte sie sich sofort daran, in dessen innere Verhältnisse einzugreifen. In der Zeit bis 1799 riefen die revolutionären Franzosen nicht weniger als 25 sogenannte „Schwesterrepubliken“ in Deutschland, Italien, Irland und den Beneluxstaaten aus, von denen die meisten allerdings kaum mehr als ein paar Monate oder wenige Jahre bestand hatten. Daß viele Einheimische mit diesen erzwungenen Veränderungen nicht einverstanden waren, war den Revolutionären egal.

Die Farben der Parthenopäischen Republik, die 1799 im wesentlichen auf dem Boden des Königreichs Neapel bestand. Sie konnte sich ganze sechs Monate halten, hatte aber schon eine Woche nach ihrer Gründung mit einem Aufstand der Einheimischen zu kämpfen, die keine Republik wollten. Nach sechs Monaten wurde die Republik aufgelöst und die alten Verhältnisse wurden wiederhergestellt.

Napoleon setzte diese Praxis dann fort und gestaltete nicht nur die Verhältnisse in Deutschland, sondern auch in Italien und dem Rest von Europa dauerhaft um. Dies betraf sowohl die territoriale Gliederung als auch die Verfassung der jeweiligen Staaten. Es ist daher kein Wunder, daß es gegen diese von Napoleon durchgeführte, aber von der Republik erfundene Praxis in Rußland, Deutschland, Österreich und Spanien zu bedeutenden Aufständen kam. Besonders die Absetzung des spanischen Königs und die Vergabe von Tirol an Bayern führten bei den Einheimischen zu großer Verbitterung und mündeten in Widerstand. Vom Selbstbestimmungsrecht der Völker kann hier also gar keine Rede sein. Parallelen zur Einführung veränderter politischer Verhältnisse gegen den Willen der Bevölkerung kann man zum Beispiel im Umgang der USA mit dem Deutschen Kaiserreich 1918 oder in der politischen Neugestaltung Afghanistans ab 2002 sehen, wo trotz aller monarchistischen Gefühle der Bevölkerung jeweils auf die Schaffung einer Republik nach Vorbild der USA gedrungen wurde – beide staatlichen Gebilde scheiterten bekanntlich kläglich.

Es ist zwar auch richtig, daß die Koalitionen gegen die Französische Republik und später die Heilige Allianz auch einen ideologischen (royalistischen) Hintergrund hatten. Jedoch gingen diese ja auch nicht mit dem Selbstbestimmungsrecht der Völker hausieren. Im Zuge des Wiener Kongresses ist es sogar als äußerst bemerkenswert anzusehen, daß Frankreich, welches über 20 Jahre Krieg gegen seine Nachbarn geführt hatte, territorial nicht angetastet wurde – eine vergleichbare Großzügigkeit bewies die Französische Republik 1918 gegenüber den besiegten Staaten nicht und ordnete im Zuge der Pariser Vorortverträge die territorialen Verhältnisse auch dort zu Gunsten der Sieger, wo die lokale Bevölkerung eindeutig dagegen war.

Beispiele dafür, wie mit dem Selbstbestimmungsrecht der Völker nach der Französischen Revolution verfahren wurde, gibt es auch nach 1918 unzählige. Ein Volk darf sich nur solange selbst bestimmen, wie es bestimmt, sich als parlamentarische Republik konstituieren zu wollen.

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