Unzufriedenheit mit dem deutschen Staat erreicht historische Werte
Die Zufriedenheit mit dem deutschen politischen System erreicht laut einer Studie der Körberstiftung im Sommer 2023 Tiefstwerte. Neu ist dabei vor allem, daß die Unzufriedenheit, die in Ostdeutschland stabil wie eh und je etwa zwei Drittel der Menschen betrifft, auch Westdeutschland erreicht. Neu ist dabei ebenfalls, daß diejenigen, die nur noch geringes Vertrauen in die Demokratie haben, mit 54 % in der Mehrheit sind. Darüber hinaus denken 72 % der Deutschen, daß man aufpassen müsse, was man sagt, um keine Nachteile zu erleiden.
Grund für diese Werte sind eine Mischung aus jetzt erst für die breite Masse offensichtlich gewordenen Versäumnissen in 16 Jahren Merkelregierung und aktiver Politikgestaltung der Ampel. Der Ukrainekrieg kann in der Tat nicht darüber hinwegtäuschen, daß auch in den letzten Monaten davor die Inflation schon hoch war und die Deutschen bereits mit billigem russischen Gas die höchsten Strompreise der Welt bezahlten, was die Ampelregierung dann nicht davon abhielt, die Atomkraftwerke entgegen des europäischen Trends trotzdem abzuschalten. Hinzu kommt, daß Deutschland mittlerweile unter allen Industrienationen den letzten Platz beim Wirtschaftswachstum belegt, während man in Fragen der Migration in Europa immer einsamer ist, während fast alle anderen Länder konkrete Maßnahmen zu Regulierung und Begrenzung ergreifen. Währenddessen fällt dem deutschen Staatsoberhaupt nichts weiter ein, als in den Chor derer einzustimmen, die die Unzufriedenen bepöbeln, weil sie einfach die Handlungen der geliebten Führung in ihrer unendlichen Weisheit nicht verstehen. Sollen sie doch Kuchen essen, wenn Brot zu teuer ist, könnte man in Anlehnung des fälschlicherweise Königin Marie Antoinette in den Mund gelegten Spruchs sagen, wenn es um die Haltung der deutschen politischen Elite zum Wahlvolk geht.
Eine Trendwende ist dabei eher nicht in Sicht und eigentlich sollte es in diesem Klima viele Menschen geben, die andere Möglichkeiten suchen. Ob sich daher demnächst einmal ein paar ehemalig regierende Fürstenhäuser oder andere Prominente öffentlich für die Monarchie aussprechen? L.R.
Machtvererbung in Kambodscha
In Kambodscha hat König Norodom Sihamoni die neue Regierung vereidigt. Nach den Neuwahlen ist der seit Jahrzehnten amtierende Premierminister Hun Sen in die zweite Reihe getreten und hat seinen Sohn Hun Manet als Nachfolger wählen lassen. Äußerlich wurde die Form gewahrt und der Monarch machte gute Miene zum bösen Spiel, aber wie lange Kambodscha mit zwei Dynastien zurechtkommen wird, muß sich erst erweisen. (Siehe Corona 284)
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Inhalt der 292. Ausgabe:
· Unzufriedenheit mit dem deutschen Staat erreicht historische Werte
· Kaiser Wilhelm in Norwegen
· Titelsüchtige Republikaner– Zum Tod des „schönen Konsuls“
· Ausstellung auf Burg Hohenzollern für Kaiserin Auguste Viktoria
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Die vollständige 292. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:
Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an die corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.
Der älteste monarchistische Verein Deutschlands hat auf seiner Mitgliederversammlung am 5. November seine Auflösung beschlossen. Zuletzt zählte er auf dem Papier noch etwa 120 Mitglieder, von denen aber nur ein Zehntel aktiv waren. Von Gesprächskreisen in einzelnen Städten, wie es sie früher gegeben hat, war man schon sehr lange weit entfernt.
Wie die Coronabereits berichtete, soll das Vereinsvermögen nun an einen anderen Verein namens Preußeninstitut und nicht, wie eigentlich in der Satzung vorgesehen, an die Prinzessin-Kira-von-Preußen-Stiftung gehen. Dies wurde so auf der letzten Mitgliederversammlung vor der Auflösung beschlossen. Es handelt sich hier wohl um eine kleine fünfstellige Summe. Damit schaffen die Verantwortlichen in einem Verein, der sich selbst monarchistisch nennt, zum Ende seines Bestehens noch etwas ganz Bemerkenswertes, denn die Stiftung wird von niemand anderem als von Prinzessin Sophie von Preußen als Vorstandsvorsitzende geleitet. Weitere Vorsitzende sind unter anderem auch ihr Mann sowie Fürst Karl Friedrich von Hohenzollern und Sandra Gräfin Bernadotte. Für die Monarchie eintreten, aber gleichzeitig verhindern, daß eine von den Erben des deutschen Kaiserhauses geleitete Stiftung Geld bekommt, ist ziemlich einmalig. Ein G‘schmäckle hat das Ganze auch deswegen, weil der langjährige stellvertretende Vorsitzende des Vereins zugleich Schatzmeister im Preußeninstitut ist und dort mutmaßlich eine Aufwandsentschädigung bekommt.
Um Tradition und Leben, wie es von seinen Gründern erdacht und bis in die achtziger und frühen neunziger Jahre geführt worden ist, ist es also schade. Um das, was aus dem Verein in der Folge ab den 90er Jahren geworden ist, nicht. Wir wünschen jedenfalls dem Preußeninstitut und seinem Schatzmeister viel Glück. Wenn das Institut auf das Geld des Vereins mehr angewiesen ist, als die Kinder, denen die Prinzessin-Kira-von-Preußen-Stiftung im Rahmen ihrer Tätigkeit Ferien ermöglicht hätte, werden sie es sicher dringend brauchen. L.R.
Ein bißchen kaiserlicher Glanz erstrahlt für kurze Zeit in Äthiopien
Äthiopien hat kaiserlichen Besuch empfangen. Prinz Ermias Sahle Selassie, ein Urenkel Kaiser Haile Selassies, besuchte Addis Abeba. In der koptischen Kathedrale wohnte er der heiligen Messe bei. Nach einem neuen Friedensschluß mit der abtrünnigen Provinz Tigray hat der Prinz, der Vorsitzender des äthiopischen Kronrats ist, mit Vertretern Tigrays Gespräche geführt. Zu den Bewohnern Addis Abebas, die sich über den Besuch freuten, gehörte Lij Daniel Jote Mesfin, Leiter einer Vereinigung von Nachkommen kaiserlicher Beamter und Opfern des Derg, der kommunistischen Militärmachthaber, die 1974 nach ihrem Putsch ein Blutbad anrichteten, dem auch Kaiser Haile Selassie letztlich zum Opfer fiel. H.S.
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Die vollständige 279. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:
· Verein „Tradition und Leben e.V.“ wird aufgelöst
· Claudia Roth erkennt nur Repression im Kaiserreich
· Hohenzollern reichen Klage ein
· Royalisten bei Parlamentswahlen in Nepal erfolgreich
· Kaiserlicher Glanz für Äthiopien
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In einem Kondolenzschreiben an den britischen König Charles III. hat der Chef des Hauses Hohenzollern, Prinz Georg Friedrich von Preußen, die tiefe Trauer seiner Familie über den Tod von Königin Elizabeth II. bekundet. Die Gedanken und Gebete der Mitglieder des Hauses Hohenzollern seien bei König Charles, Königin Camilla und der gesamten britischen Königsfamilie, so der Prinz.
Mit ihrer einzigartigen Persönlichkeit, ihrer Herzlichkeit und ihrem ausgeprägten Pflichtbewusstsein, das stets das Gemeinwohl über Einzelinteressen gestellt habe, sei Ihre Majestät für ihn persönlich ein Vorbild gewesen, so Prinz Georg Friedrich. Schon sein Großvater Prinz Louis Ferdinand (1907-1994) habe ihm von seinen Gesprächen mit Königin Elizabeth stets mit größter Hochachtung berichtet, die sich nach dem 2. Weltkrieg wie wenige andere für die britisch-deutsche Versöhnung eingesetzt habe. Auch er selbst sei zutiefst dankbar, daß er Ihrer Majestät persönlich habe begegnen dürfen, so der Chef des Hauses Hohenzollern weiter. Prinz Georg Friedrich und Prinzessin Sophie hatten Königin Elizabeth und Prinz Philip zuletzt im Rahmen ihres Staatsbesuchs in Deutschland im Juni 2015 getroffen.
Als Zeichen des Respekts seiner Familie hat Prinz Georg Friedrich angeordnet, daß am Tag des Staatsbegräbnisses von Königin Elizabeth II. die britische Flagge auf dem Fahnenturm der Burg Hohenzollern, der Stammburg der Familie, auf Halbmast wehen wird. Es ist das erste Mal, daß die Familie auf diese Weise eines ausländischen Staatsoberhaupts gedenken wird.
Prinz Georg Friedrich von Preußen (*1976) ist ebenso wie Königin Elizabeth II. und ihr im vergangenen Jahr verstorbener Ehemann Prinz Philip (1921-2021) ein direkter Nachkomme der britischen Königin Victoria (1819-1901). Die deutsche Kaiserin Victoria (1840-1901), die Mutter Kaiser Wilhelms II. (1859-1941), war die älteste Tochter Königin Victorias.
Die Nachricht hielt Einzug in mehrere große Medien: Der Staat beendet die seit 2014 andauernden und seit 2019 ausgesetzten Verhandlungen zur Entschädigung der Hohenzollern für Güter, die sich in der sowjetischen Besatzungszeit in enteigneten Immobilien befanden. Für eine Weiterführung der Verhandlungen war am Ende nur Brandenburgs Finanzministerin Katrin Lange. Für Berlin lehnte Kultursenator Klaus Lederer aus der SED-Nachfolgepartei sowie der grüne Finanzsenator ab, für den Bund Kulturstaatsministerin Claudia Roth. Letztere hat bekanntlich auch ein Problem mit der Inschrift auf der Kuppel des Stadtschlosses, zeigte sich dafür aber in der Vergangenheit auf Demonstrationen gerne mit Plakaten mit der Inschrift „Nie wieder Deutschland! Gegen die Annexion der DDR! Gegen den deutschen Nationalismus“ und marschierte dort zu „Deutschland, Du mieses Stück Scheiße“-Rufen wacker mit. Damit liegt es jetzt an den Gerichten, über den Streitwert von insgesamt 1,4 Mio. Euro zu befinden.
Ein Gerichtsurteil über eine verbindliche Interpretation der Geschichte fällen zu müssen, ist in Rechtsstaaten äußerst unüblich. Wenn es nun in Deutschland dazu kommt, ist ein Sieg der Hohenzollern wahr-scheinlich, zumindest dann, wenn die Formel „Im Zweifel für den Angeklagten“ noch gilt. Ob dies so ist, ist allerdings unklar, denn die Interessenlage des gegenwärtigen Staates ist alles andere als vorteilhaft für sie. Schon in den 1990er Jahren lenkte die Bundesrepublik den Zorn der Ostdeutschen über die ausbleibenden blühenden Landschaften auf den Adel, um vom Wirken der Treuhand abzulenken. Auch heute gibt es durch Negativzinsen, Inflation und gestiegene Lebenskosten, die man zu einem nicht unerheblichen Teil durchaus der Regierung ankreiden kann, genug, wovon man ablenken wollen könnte und ein Urteilsspruch pro Hohenzollern wäre nach der massiven Medienkampagne gegen sie zumindest sehr unpopulär. Es bleibt zu hoffen, daß die Gerichte sich davon nicht werden beeindrucken lassen. L.R.
Karl von Habsburg spricht sich für Energieembargo gegen Rußland aus
Die Solidarität mit den ehemaligen, heute ukrainischen Kronlanden und eine gewisse andauernde Feindschaft gegenüber dem alten Zarenreich verpflichtet: Als Mehrheitsgesellschafter des ukrainischen Radionetzwerkes Kraina FM leistet der Chef des österreichischen Kaiserhauses, Karl von Habsburg, einen aktiven Beitrag für das Land. Beispielsweise sendet er humanitäre Informationen darüber, wo welche Medizin vorhanden ist. Auch alltägliche Bedürfnisse des ukrainischen Militärs wie zum Beispiel an PCs werden kommuniziert.
Außerdem sprach sich Karl von Habsburg für ein sofortiges und komplettes Öl- und Gasembargo gegen Rußland aus. Die Hilfszahlungen, die der Westen an die Ukraine geleistet hat, stünden in keinem Verhältnis zu dem Betrag, den Rußland täglich für die Versorgung mit fossilen Brennstoffen überwiesen bekommt, sagte der Prätendent.
· Staat und Hohenzollern beenden ihre Verhandlungen
· Karl von Habsburg spricht sich für Energieembargo gegen Rußland aus
· Schwedisches Kabinett informiert König über NATO-Beitritt
· Schwieriger Besuch von Prinz Charles in Kanada
· Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate gestorben
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Burg Hohenzollern, ein Hohenzollernort par excellence
Ungeachtet der gegenwärtigen Kontroverse um die Rückgabe von Kunstgütern durch Bund und Länder an die Hohenzollern fand am 12. Oktober der erste Hohenzollerntag an vierzehn Orten in Deutschland sowie in Haus Doorn in den Niederlanden statt. Bereits im Vorfeld hatten sich 20 Orte, deren Geschichte eng mit den Hohenzollern verbunden ist, zusammengeschlossen, um mit den Hohenzollern auf der Seite https://www.hohenzollern-orte.de/ für sich zu werben. Dabei gibt sich die Seite durchaus modern: So wurde zu einem Photowettbewerb aufgerufen, im Zuge dessen über Instagram die schönsten Photos der mit den Hohenzollern verbundenen Orte eingereicht werden konnten. Die Seite scheint auch regelmäßig aktualisiert zu werden. Als Betrei-ber wird eine „FTM FrankenTourismus Marketing GmbH“ genannt. Auch wenn diese begrüßenswerte Initiative also leider einmal wieder nicht von Brandenburg ausgeht, ist es umso schöner, daß man sich vor allem in Franken der Erinnerung an die Hohenzollern annimmt. So werden Veranstaltungen dann eben auch vor allem in Franken beworben. Leider erfuhr der erste Hohenzollerntag im Vorfeld aber nur wenig mediale Aufmerksamkeit, erst Anfang Oktober erfuhr man allmählich von den bevorstehenden Veranstaltungen und auch wir berichteten nicht, da wir von dem Tag schlichtweg keine Kenntnis hatten. Trotzdem kann der 1. Hohenzollerntag als ein Erfolg und der Beginn einer schönen und wichtigen Tradition gesehen werden, den es in der Zukunft weiter zu bewerben gilt, und dem sich weitere Städte und Orte anschließen sollten.
Im Rückgabestreit mit den Hohenzollern setzt sich in der Presse im übrigen langsam die Erkenntnis durch, daß deren Forderungen vor Gericht mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit Erfolg haben würden, auch wenn der brandenburgische Noch-Finanzminister Christian Görke (Die Linke), der momentan eigentlich mit dem Räumen seines Schreibtischs beschäftigt sein sollte, in Interviews weiter gegen die Hohenzollern schießt und auch immer mal wieder der bis dato weniger bekannte Historiker Malinowski zitiert wird, den die brandenburgische Regierung als Gutachter gegen den renommierten Christopher Clark ins Feld geführt hatte, um einen vermeintlichen Vorschub des Nationalsozialismus durch das preußische Königshaus zu belegen. Das sind aber Rückzugsgefechte. Die Bundesregierung versuche demnach momentan, sich mit den Hohenzollern dahingehend zu einigen, daß Kunstschätze von nationaler Bedeutung nicht ins Ausland ausgeführt werden sollen. Auch ein Wohnrecht in Cecilienhof soll es nicht geben, was sehr schade ist, da dem Prinzen eine offizielle Rolle so weiter verweigert wird. Trotzdem ist eine Einigung sehr viel wahrscheinlicher, als noch im August. Die ganze Situation ist dabei sicher nicht optimal, da die Kulturgüter natürlich weiter der Öffentlichkeit zugänglich sein sollten, was Prinz Georg Friedrich auch grundsätzlich zugesichert hat, wofür es aber im Einzelfall nie eine vollständige Garantie geben kann. Ob weitere Familien den Hohenzollern folgen und ihr Recht einfordern, muß abgewartet werden. Dies alles hätte sicher vermieden werden können, wäre es nach der Wende 1990 zu einer Regelung gekommen, bei denen die alten Familien ihre Immobilien zurückbekommen und beispielsweise als Auflage bekommen hätten, die Kunstgüter dort zu belassen. So rächt sich, was damals versäumt wurde. L.R.
Herzog Ludwig von Württemberg verstorben
Der Chef des Hauses Württemberg muß binnen anderthalb Jahren einen weiteren Todesfall beklagen. Nach dem tödlich verunglückten Hauserben Herzog Friedrich im Mai 2018 ist am 6. Oktober 2019 Herzog Ludwig Albrecht von Württemberg (*23. August 1930) in Weingarten verstorben.
Herzog Ludwig von Württemberg (23. August 1930 – 6. Oktober 2019)
Als erstgeborener Sohn von Herzog Philipp Albrecht und Herzogin Rosa von Württemberg war er eigentlich prädestiniert, einmal an der Spitze des Hauses Württemberg zu stehen, doch am 29. Juni 1959 und nochmals am 19. Januar 1960 in Altshausen verzichtete er für sich und seine Nachkommen auf seine etwaigen Thronrechte und die Mitgliedschaft zum königlichen Haus.
Am 16. Februar 1960 ehelichte er Freifrau Adelheid von und zu Bodman. Sie ließen sich 1970 wieder scheiden. Das Paar hatte drei Kinder. Am 14. August 1972 heiratete Herzog LudwigAngelika Kiessig. Die Eheleute wurden 1988 geschieden. Dieser Ehe entstammte ein weiteres Kind.
Im Gegensatz zu anderen Häusern, wo die freiwillig geleistete Verzichtserklärung des Erstgeborenen nach dem Tod des Vaters angesichts des verlorenen Erbes zu langwierigen gerichtlichen Auseinandersetzungen führte, die sogar die obersten bundesrepublikanischen Instanzen beschäftigten, blieb das Haus Württemberg von solch unschönen Querelen verschont. Herzog Ludwig arbeitete als Innenarchitekt und war zu allen großen Feierlichkeiten in Altshausen, dem heutigen Stammsitz der Familie, eingeladen. Seinem Bruder, Herzog Carl von Württemberg, gilt unser Mitgefühl. H.S.
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Die vollständige 225. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:
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Steinmeier äußert sich parteipolitisch, die Queen nicht
Während von deutschen Medien das Eingreifen der britischen Königin im Rahmen des Brexit im Sinne einer gegen einen EU-Austritt gerichteten Aussage gefordert wurde, worüber Corona in der letzten Ausgabe berichtete, schweigt die Queen dazu weiter beharrlich. Dabei waren und sind auch britische Politiker nicht davor gefeit, das Staatsoberhaupt in Versuchung zu führen: Wie jetzt bekannt wurde, intervenierte David Cameron vor der Abstimmung zum Verbleib Schottlands im Vereinigten Königreich bei der Queen, sie möge sich gegen einen Abfall aussprechen und damit für ihn die Kohlen aus dem Feuer holen. Über das Öffentlichmachen dieser Information durch Cameron ließ „der Palast“ sein Mißfallen ausrichten, Cameron wurde damals aber richtigerweise ebenso abgewiesen, wie Brexitkritiker heute und auch Boris Johnson soll sich lieber alleine eine blutige Nase holen.
Unverzeihlicher Fehler: David Cameron plauderte in den Medien über seine Gespräche mit der Königin.
Ganz anders der deutsche Bundespräsident Steinmeier: Dieser äußert sich zum wiederholten Male partei- und tagespolitisch. Aufsehen erregt hatte Steinmeier bereits, als er nach den ausländerfeindlichen Unruhen von Chemnitz zum Besuch eines Konzerts mit linksextremen und zeitweilig vom Verfassungsschutz beobachteten Musikgruppen aufrief. Jetzt hat er der Partei „Alternative für Deutschland” die Bürgerlichkeit abgesprochen. Er nahm damit Stellung in einer aktuellen Debatte nach den Landtagswahlen in Sachsen, in deren Zuge eine Journalistin vom Mitteldeutschen Rundfunk von einer bürgerlichen Koalition zwischen CDU und AfD gesprochen und damit eine Debatte um die Bürgerlichkeit der immerhin größten Oppositionspartei ausgelöst hatte. Es soll hier nun nicht Position zu Gunsten der AfD bezogen werden. Dennoch ist anzumerken, daß sich ein Staatsoberhaupt in einem parlamentarischen System, welches diesen Namen verdient, aus solch einer tages- und parteipolitischen Debatte gefälligst herauszuhalten hat. Die parteipolitische Neutralität des Bundespräsidenten ist zwar nirgendwo festgeschrieben. Diejenigen, die ein aktives und tagespolitisches Handeln befürworten, sollten sich aber einmal vorstellen, ein der AfD entstammender Bundespräsident würde das Amt für tagespolitische Statements nutzen, die den Inhalten dieser Partei entnommen sind.
Das Schauspiel, das Großbritannien bietet, mag momentan zwar oftmals zumindest ungeordnet wenn nicht chaotisch wirken, auch neutral und nicht nur durch die Brille der deutschen Medien betrachtet, die den britischen Premierminister Boris Johnson als neuen Bösewicht zeichnen, mit dem es an Verwerflichkeit nur Donald Trump aufnehmen kann. Es ist aber zum einen unangebracht, wenn die Medien einer Republik, die in Teilen seit 1949 und in ihrer momentanen Form seit 1990 besteht, einer jahrhundertealten parlamentarischen Monarchie Lektionen über Parlamentarismus geben möchten. Zum anderen können auch jene in Großbritannien, die die Regierungsposition nicht teilen, sich durch ihre strikte Neutralität immer noch mit der Monarchie und damit auch mit den Traditionen ihres Landes identifizieren. Eine vielberedete Spaltung der Gesellschaft ist somit trotz der historischen Bedeutung des umstrittenen Brexit eher unwahrscheinlich. Wenn man jedoch das Pech hat, nicht in einer Monarchie zu leben, sondern dort, wo das Staatsoberhaupt aus Parteiräson gewählt wird, sind tagespolitische Äußerungen schnell getätigt. Wie sollte sich ein Mensch schließlich das abgewöhnen, was er Jahrzehnte getan hat, nur weil er jetzt Präsident ist? Diejenigen, die Steinmeiers Position nicht teilen, können dabei leicht den Eindruck bekommen, daß hier eben nicht nur ein GroKo-Minister oder die CDU-Kanzlerin sprechen, sondern der deutsche Staat und sie werden sich geistig (weiter) von diesem entfernen. Der Bundespräsident spaltet die Gesellschaft, nicht die Queen.
L.R.
Gedenken an Prinz Louis Ferdinand von Preußen
Für Monarchisten ist die Weitergabe der Verantwortung innerhalb eines Hauses immer zwiespältig. Einerseits freut man sich über das junge, frische Gesicht, das nun die neue Verantwortung repräsentiert, und andererseits trauert man um einen Verstorbenen, mit dem einen gute Erinnerungen verbinden.
Prinz Louis Ferdinand mit seinem Enkel und Nachfolger Prinz Georg Friedrich von Preußen
So verhält es sich mit dem 25. September 1994, als Prinz Louis Ferdinand von Preußen im Alter von 86 Jahren starb. Dreiundvierzig Jahre hatte er an der Spitze des Hauses Hohenzollern gestanden und nie auf seine ihm daraus erwachsenden Rechte verzichtet – und sich auch nie gescheut, sie zu betonen, wenn er danach gefragt wurde. Sein Nachfolger wurde der gerade 18-jährige Prinz Georg Friedrich. Sein Silbernes Jubiläum als Hauschef – und damit als Thronprätendent – dürfte er nicht gefeiert haben, weil damit immer auch der Tod seines Großvaters verbunden ist. Diese Einstellung teilt übrigens auch Königin Elizabeth II., die den 6. Februar, der im Vereinigten Königreich und im Commonwealth als Accession Day (Tag der Thronbesteigung) begangen wird, persönlich nie feiert. Das überläßt sie anderen.
Die Urnen mit den sterblichen Überresten von Prinz Louis Ferdinand und Prinzessin Kira von Preußen sind im Kapellenboden eingelassen und mit den Wappen des Hauses Preußen bzw. Romanow gekennzeichnet.
In Deutschland wurde am Jahrestag wenigstens an den Tod des langjährigen Thronprätendenten erinnert. Eine kleine Delegation von Corona-Lesern samt Corona-Redakteur gedachten des Prinzen Louis Ferdinand an seiner Begräbnisstätte auf der Burg Hohenzollern. Er wurde im Oktober 1994 in der russisch-orthodoxen Kapelle neben seiner 1967 verstorbenen Gattin, Prinzessin Kira von Preußen zur letzten Ruhe gebettet.
Eine Gedenktafel erinnert in der russisch-orthodoxen Kapelle an Prinz Louis Ferdinand jr (1944 – 1977) und Prinzessin Donata (1950 – 2015), die Eltern von Prinz Georg Friedrich. Beide sind nicht auf Burg Hohenzollern beerdigt.
Gedenktafeln an den Wänden erinnern an die bereits verstorbenen Kinder des Paars. Unter den Ikonen ragt die der heiliggesprochenen Zarenfamilie heraus. Die Ruhe und Schlichtheit der Kapelle korrespondiert mit dem Leben und Wirken der Verstorbenen, die hier bestattet wurden.
Links des Altars sind die Gedenktafeln für die bereits verstorbenen Kinder von Prinz Louis Ferdinand und Prinzessin Kira an der Wand zu sehen. Die Tafel rechts des Altars gilt Prinz Friedrich Wilhelm.
Im Zentrum der Ikonen steht die Ikone der heiliggesprochenen 1918 ermordeten Zarenfamilie.
Da die russisch-orthodoxe Kapelle nicht für den allgemeinen Publikumsverkehr geöffnet wird, könnte es wieder einige Jahre dauern, bevor sich die Tür für ein Gedenken öffnet. Vielleicht werden zum 30. Todestag von Prinz Louis Ferdinand am 25. September 2024 einige Getreue mehr den Weg auf die Burg Hohenzollern finden. H.S.
Die russisch-orthodoxe Kapelle auf Burg Hohenzollern.
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Die vollständige 224. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:
Steinmeier äußert sich parteipolitisch, die Queen nicht
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Frankreichs Royalisten organisieren Messen und Demonstrationen
Während am Samstag die Gelbwesten anläβlich ihres zehnten landesweiten Protests gegen Präsident Emmanuel Macron und seine Regierung durch die Straβen zogen, stellen die neuesten Umfragezahlen der Republik und ihrem obersten Repräsentanten ein katastrophales Zeugnis aus: Nur 21 % der Franzosen finden, Macron erledige seine Aufgaben zufriedenstellend – 72 % lehnen seine Politik ab. Angesichts dieser Zahlen wirkt es lächerlich, wenn die Süddeutsche Zeitung einen Korrespondentenbericht mit der Überschrift veröffentlicht „Spaniens Monarchie wackelt“, weil „nur“ 62 % der Spanier mit König Felipe VI. und der Monarchie des Landes einverstanden sind. Verkehrte Welt, denn Macron bleibt Liebling deutscher Medien.
Messen und Demonstrationen um den 21. Januar 2019 herum werden hier gelistet.
Aber es wackelt weder die Monarchie in Spanien, noch die Republik in Frankreich. Bevor die Institution in einem der beiden Staaten ausgetauscht wird, muβ noch mehr passieren als einige unzufriedene Demonstranten in Madrid oder Paris. Spanische Republikaner haben ihre Rituale und holen zu bestimmten Anlässen die Fahnen der gescheiterten Zweiten Republik aus dem Schrank und durchlüften sie bei Straβenumzügen. Ein fester Termin für französische Royalisten ist in jedem Jahr das Gedenken an König Ludwig XVI., der am 21. Januar 1793 ermordet wurde. In diesem Jahr veröffentlichte der royalistische Nachrichtendienst La faute à Rousseau („Rousseau ist schuld“) wieder eine Liste mit Orten, an denen des Königs gedacht wird, beginnend mit der Vogesenstadt Épinal am 18. Januar, zehn Orten am 19. Januar, zwölf am 20. Januar und am eigentlichen Gedenktag, am Montag, den 21. Januar werden in 34 Kirchen des Landes Gedenkmessen für Ludwig XVI. gelesen. Hinzu kommen Gottesdienst, die im Ausland für ihn ausgerichtet sind. Erstmals taucht in der Liste auch eine deutsche Adresse auf: In Saarlouis wird am 21. Januar das Requiem um 18.30 Uhr für König Ludwig in der Canisiuskirche in der Stiftstraβe 18 gefeiert. Für Royalisten aus Baden besteht noch am 26. Januar die Möglichkeit der Teilnahme an einem Gottesdienst um 16 Uhr in der Kathedrale von Straβburg, wo ein gregorianischer Chor für einen besonders feierlichen Rahmen sorgen wird.
Um die Republik durch das Königtum zu ersetzen, wird es mehr bedürfen, als Messen für das Seelenheil des toten Königs lesen zu lassen, doch immerhin sind die Orte, an denen das geschieht, über ganz Frankreich verteilt und immer ein Anlaβ, daβ Gleichgesinnte zusammenkommen, sich kennenlernen und sehen, wieviele sie eigentlich sind. H.S.
In den Vorjahren war die Mittagsmesse am 21. Januar besonders in der Pariser Kirche Saint-Germain-l’Auxerrois, gut besucht. Sie gilt als Pfarre der Könige Frankreichs und die Mitglieder der französischen Königsfamilie nehmen an dieser Messe zum Gedenken König Ludwigs XVI. teil.
König von Malaysia dankt ab
Der König von Malaysia, Agong Mohammed V., hat mit Wirkung zum 6. Januar überraschend abgedankt. Seit der Unabhängigkeit von Großbritannien im Jahr 1957 ist dies das erste Mal, daß ein Monarch diesen Schritt geht. Malaysia ist eine parlamentarische Wahlmonarchie, in der sich die Monarchen der neun monarchisch regierten Bundesstaaten des Landes mit dem Herrschen abwechseln, indem sie alle fünf Jahre einen neuen Monarchen aus ihrer Mitte bestimmen. Gründe für seinen Schritt gab der Monarch, dessen Herrschaftszeit eigentlich noch bis ins Jahr 2021 andauern sollte, nicht an, er will aber künftig wieder in seinem Bundesstaat an der Grenze zu Thailand leben. Vermutet werden je nach Kommentator gesundheitliche Probleme, eine nicht standesgemäße Heirat des Sultans mit Miss Moskau 2015 und Differenzen mit dem 93-jährigen Regierungschef Malaysias, Mahathir Mohamed. Es wird erwartet, daß die Monarchen der Bundesstaaten sich sehr schnell auf einen Nachfolger einigen werden.
Obwohl nicht zu erwarten ist, daß durch die plötzliche Abdankung eine Gefahr für die Popularität der Monarchie entsteht, denkt die Regierung derweil darüber nach, die Gesetze zur Majestätsbeleidigung zu verschärfen. L.R.
Agong Mohammed V. bei einer Ansprache 2018.
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Frankreichs Royalisten organisieren Messen und Demonstrationen
Die Kaisertage sind frisch erschienen
Die britische Königsfamilie stabilisiert das Land
König von Malaysia dankt ab
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Beim Referendum am 6. Dezember 1978 gab auch das Königspaar seine Stimme ab.
Am 6. Dezember 1978 wurde in Spanien die nach dem Tode General Francos ausgearbeitete Verfassung vom Volk mit knapp 88 % der Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 67 % angenommen. Anderthalb Jahre zuvor hatten die Spanier eine verfassungsgebende Versammlung gewählt, in der alle gesellschaftlich wichtigen Kräfte vertreten waren, gemäßigte Christ- und Sozial-demokraten aber die Mehrheit hatten. Bei der Ausarbeitung der Verfassung wurde darauf geachtet, daß kein politisches Lager sich als Verlierer fühlt, um eine Situation zu vermeiden, die erneut in einen Bürgerkrieg führen könnte. Zum Zeitpunkt der Annahme der Verfassung war Juan Carlos I. schon drei Jahre Staatsschef und es ist auch und vor allem ihm zu verdanken, daß Spanien diese Verfassung bekommen und behalten hat. Er hätte stattdessen auch die Politik des Ancien Régime fortsetzen können, auch wenn Beispiele wie das benachbarte Portugal dies vielleicht nicht als geraten erscheinen ließen.
Als König Felipe VI. die spanische Verfassung würdigte, saβen neben König Juan Carlos I. und Königin Sofía (rechts im Bild) auch die heute noch lebenden Ministerpräsidenten (v.l.) Rajoy, Zapatero, Aznar und Gonzáles im Parlamentsplenum.
„Die besten 40 Jahre der Geschichte Spaniens“, nannte der gegenwärtige sozialistische Premier Pedro Sánchez denn auch die Zeit unter der aktuellen Verfassung. Die Feierlichkeiten im Parlament zu dem Jubiläum wurden von König Felipe VI. und seinem Vater samt Gattinnen sowie der Kronprinzessin Leonor und ihrer Schwester Sofía und den ehemaligen Ministerpräsidenten unter der aktuellen Verfassung begleitet. Der König hielt im Parlament dann eine Rede, die hier im Original in spanischer Sprache eingesehen werden kann
Die Einheit Spaniens, die parlamentarische Monarchie, die Gewaltenteilung und die individuellen Rechte und Freiheiten seien die Grundlage der Verfassung, hob Felipe VI. hervor.
Der König würdigte die Vertreter der verfassungsgebenden Versammlung, die die Verfassung im Geiste der Versöhnung und Hoffnung auf eine bessere Zukunft ausgehandelt hätten. Die Einheit Spaniens, die parlamentarische Monarchie, die Gewaltenteilung und die individuellen Rechte und Freiheiten seien die Grundlage dieser Verfassung, hob Felipe VI. hervor. Er erinnerte daran, daß es in einem Gemeinwesen nicht darum gehen kann, seine Maximalforderungen auf Kosten anderer durchzusetzen und der Kompromiβ und die Verständigung die Verfassung ausmachen, was auch als Anspielung auf die aktuelle politische Lage Spaniens verstanden werden kann.
Den Feierlichkeiten fern blieben in der Tat separatistische Abgeordnete aus dem Baskenland und Katalonien. Die extreme Linke applaudierte nicht, als die Königsfamilie das Parlament betrat. Gleichzeitig demonstrierten zahlreiche Menschen in Barcelona für die Einheit Spaniens. Die jüngsten, vor allem von den Separatisten verursachten Verwerfungen veranlaβten einige deutsche Kommentatoren zu guten Ratschlägen, man möge die spanische Verfassung reformieren und aktualisieren und könne sich dabei an der deutschen Verfassung ein Beispiel nehmen. Gerade die Deutschen sollten sich nicht aus dem Fenster lehnen, durften sie doch weder 1949 noch 1990 über ihre Verfassung abstimmen. Bestrebungen zur Einführung von mehr direktdemokratischen Elementen werden von den Parteien stets mit dem Verweis auf die Komplexität politischer Prozesse – die offenbar nur sie selbst meistern können – abgeschmettert. Die spanische, monarchische Verfassung genießt damit ein weit höheres Maß an demokratischer Legitimität als die deutsche. L.R.
Das erste Exemplar der spanischen Verfassung von 1978.
Kronprinz Georg Friedrich mit voller Agenda
Gegen Ende des Jahres hat Kronprinz Georg Friedrich von Preußen seine öffentlichen Auftritte und Interviews deutlich ausgeweitet. So eröffnete er im November nicht nur wie jedes Jahr auf der Burg Hohenzollern den traditionellen Weihnachtsmarkt. Er trat auch in seiner neuen alten Heimat Potsdam öffentlich auf, hielt eine Rede in der Oberlinkirche und eröffnete eine Ausstellung über die Hohenzollern in der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Dies ist eine durchaus nicht vollständige Auswahl der Termine des Prinzen, welcher seine Rolle als öffentliche Person gewiβ besser von Potsdam als von Fischerhude aus wahrnehmen kann und wahrnimmt. Wer von weiteren Aktivitäten des Kronprinzen erfährt, kann dies der Corona-Redaktion natürlich gerne mitteilen, damit wir unsere Leserschaft darüber informieren können. L.R.
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Der 8. August 1918 war eigentlich gar kein so besonderer Tag. Seit Mitte Juli war das Deutsche Kaiserreich nach den Frühjahrsoffensiven und einem Vormarsch über die Marne an der Westfront aufgrund des Eintreffens von immer mehr amerikanischen Truppen wieder in die Defensive geraten und muβte die Front zurücknehmen – erst wieder über die Marne, später noch weiter zurück.
Bei der Frühjahrsoffensive 1918 konnte das Deutsche Heer Geländegewinne erzielen – doch keine kriegsentscheidenden und im August muβte es sich überall zurückziehen.
Am 8. August kam es erstmalig zu einem etwas größeren Einbruch in die deutschen Stellungen, der allerdings am Folgetag mit Reserven aufgefangen werden konnte. Das Neue: Erstmals im gesamten Krieg ergab sich eine große Zahl kaiserlicher Soldaten. So konnte die Entente mindestens 15.000 Gefangene machen. Schlechte Moral gab es bis dahin eigentlich nur beim Feind oder bei den Verbündeten. Die Oberste Heeresleitung, die noch im Juli, als die sogenannte Hunderttageoffensive der Entente schon begonnen hatte, unter völliger Verkennung der Lage auf einen günstigeren Moment für Friedensverhandlungen warten wollte, bewegte der 8. August daher zum Umdenken. General Ludendorff selbst prägte den Ausdruck des „schwarzen Tages des deutschen Heeres”. Für ein Umdenken war es aber leider schon zu spät, da die Entente aufgrund der für sie günstigen militärischen Lage keine Notwendigkeit für einen Verständigungsfrieden sah, wenn sie überhaupt je die Notwendigkeit gesehen haben sollte: Bereits anderthalb Monate nach dem 8. August kapitulierte Bulgarien. Das Osmanische Reich sollte bald nachfolgen. Die deutschen Truppen waren, wie bereits beschrieben, ebenfalls demoralisiert, denn es war offensichtlich, daß die Frühjahrsoffensiven, die das Versprechen eines Siegfriedens nach einer letzten großen Kraftanstrengung einlösen sollten, verpufft waren. Bald waren sie auf ihre Ausgangsstellungen vorm März 1918 und dahinter zurückgeworfen. Sowohl in der Heimat als auch an der Front waren alle Kräfte aufgebraucht. Kaiser Wilhelm II. versuchte in dieser Zeit, Volk und Armee zum Durchhalten zu bewegen, da der Eindruck von Schwäche und Unordnung nur härtere Friedensbedingungen mit sich bringen würde, wie er auf mehreren Reden vor Fabrikarbeitern betonte. Gleichzeitig wurden politische Reformen vorbereitet, die im Oktober zur Parlamentarisierung des Kaiserreichs führen sollten. Erich Ludendorff teilte dem Kaiser am 29. September im Hauptquartier in Spa mit, daß sofort Waffenstillstandsverhandlungen aufgenommen werden müβten, was er zwei Monate zuvor noch rundweg ablehnte. Die Diktatur der Obersten Heeresleitung war damit an ihr Ende gelangt und von nun an gaben wieder zivile Politiker die Richtlinien vor. Leider scheiterten die angedachten Reformen dann jedoch an den falschen Versprechungen von US-Präsident Wilson, darauf wird jedoch in einem späteren Artikel eingegangen. L.R.
Schwedische Kronjuwelen gestohlen
König Gustaf V. Adolf war der letzte schwedische Monarch, der die Krone nicht nur symbolisch trug.
Seit 1907 Gustaf V. Adolf als letzter schwedischer König mit den Reichsinsignien gekrönt wurde, erlebte diese jahrhundertealte Tradition in Schweden keine Wiederholung. Die Reichssymbole liegen bei der Thronbesteigung eines Monarchen nur noch in seiner Nähe. Und nun haben dreiste Diebe sich an den Kronjuwelen vergriffen: Zwei Kronen und ein Reichsapfel aus dem Jahr 1610 wurden am 1. August aus der Kathedrale von Strängnäs, östlich von Stockholm, gestohlen. Die beiden Räuber entkamen auf einem Schnellboot und trotz umfangreicher Suche sind Verbrecher wie das gestohlene Gut unauffindbar.
In Schweden wurde ein sogenannter „nationaler Alarm“ ausgerufen, die höchste Stufe auf der Polizeiskala, mit dem die Sicherheitskräfte in den nordischen Ländern mobilisiert werden, auβerdem erlaubt er der Polizei, auβergewöhnliche Maβnahmen zu ergreifen. Welche das im Fall der gestohlenen Kronjuwelen sind, wurde, das liegt in der Natur der Sache, nicht bekanntgegeben. Weil die Gefahr besteht, daβ das Diebesgut ins Ausland verschoben wird, hat Schweden auch Interpol eingeschaltet.
Die Kronen gehörten König Karl IX. (1550 bis 1611, König ab 1604) und seiner Gattin, Königin Kristina († 1625, eine Prinzessin aus dem Haus Holstein-Gottorf). Bereits 2013 entwendeten Langfinger die Krone von König Johann III. (1537 bis 1592, König ab 1568). Vor fünf Jahren hatte es die schwedische Polizei mit reuemütigen Gaunern zu tun. Aufgrund eines anonymen Hinweises fanden die Beamten das geraubte Königsgut in einem Müllsack in einem Straβengraben. Vielleicht hofft sie auch jetzt wieder auf königstreue Räuber.
Ähnliches passierte auf der Burg Hohenzollern, wo am 31. Juli 1953 eingebrochen wurde. Paul Falk, ein mehrfach vorbestrafter Einbrecher, verschaffte sich Zugang in die Schatzkammer, in der er Gold und Juwelen, die Tabatieren Friedrichs des Großen, einen Marschallstab und verschiedene Orden erbeutete. Der reine Materialwert wurde damals auf 500.000 DM geschätzt, der historische Wert läβt sich nicht beziffern. Die preußische Königskrone von 1889 lieβ er zurück. Er erklärte im Prozeβ, er habe das von so vielen Menschen verehrte Symbol nicht berühren wollen, weil er Monarchist sei. Alle hoffen 2018 auf eine solche Wiederholung in Schweden. H.S.
Beim Einbruch auf Burg Hohenzollern war die preuβische Krone, die hier Prinz Louis Ferdinand begutachtet, für den Dieb Paul Falk sakrosankt, denn er sei Monarchist, erklärte er in seinem Prozeβ.
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Die vollständige 204. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:
Rätselraten um das Erbe von Prinz Richard zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg
Japan bereitet Thronfolgezeremonie vor
Schwedische Kronjuwelen gestohlen
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Vor einigen Jahren lief im russischen Fernsehen eine ähnliche Sendung wie das Format „Deutschlands Beste”, bei dem die Zuschauer wählen konnten, wer ihrer Ansicht nach der bedeutendste Deutsche gewesen sei. Bei dem, wie man heute weiß, durch den Gebührensender manipulierten Ergebnis siegte politisch korrekt Konrad Adenauer, weil man dem deutschen Fernsehpublikum offensichtlich nicht zutraute, selbst einen geeigneten Kandidaten zu wählen. In besagtem russischen Format gab es ohne Manipulation bei der Frage, wer der bedeutendste Landsmann gewesen sei, seinerzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Stalin und Nikolaus II.
Pilger führen Ikonen mit den heiliggesprochenen Mitgliedern der Zarenfamilie mit sich.
Dies war wie gesagt vor einigen Jahren. Es deutet jedoch einiges darauf hin, daß die Waage mittlerweile zugunsten des Zaren ausschlägt. So gibt es kein offizielles Gedenken an die Oktoberrevolution, die zwar nicht den bereits nicht mehr herrschenden Nikolaus II. hinwegfegte, sondern vielmehr diejenigen, die ihn damals zum Abdanken gezwungen haben. Dennoch wurde damit eine Bewegung in Gang gesetzt, an deren Ende die Ermordung der Zarenfamilie im Sommer 1918 stehen sollte. Trotz des eigentlich historisch äußerst wichtigen Datums, welches immerhin das für viele Millionen Menschen tödliche Experiment des Kommunismus einleitete, wird des Ereignis‘ also nicht gedacht. Stattdessen streitet man sich in Rußland vielmehr um einen Film, der vom Zaren handelt: Der Film Matilda zeigt Nikolaus II. eigentlich in einem recht guten Licht und gibt die Schuld an den Ereignissen, die zur Revolution führten, anderen Akteuren. Dennoch gab es von monarchistischer und orthodoxer Seite Proteste, da Nikolaus II. unterstellt wurde, vor seiner Heirat eine Geliebte gehabt zu haben. Dieser Protest konnte mit der prominenten Unterstützung von Abgeordneten und hochrangigen Kirchenmännern zählen und erhitzte die Gemüter so sehr, daß der Film in einigen der bedeutendsten Kinos tatsächlich nicht gezeigt werden konnte. Majestätsbeleidigung scheint in Rußland nicht mehr möglich zu sein, so etwas kannte man bislang nur aus Thailand.
Derweil hat die Chefin des Hauses Romanow, Großfürstin Maria Wladimirowna, versöhnliche Töne angeschlagen, und auch eine Mitschuld der Romanows an den Geschehnissen 1917 eingeräumt. Sie kritisierte ebenso die Übergangsregierung, die das Land nach dem Sturz des Zaren in das Chaos gestürzt habe, und die beiden Parteien im russischen Bürgerkrieg. Die Russen sollen ihre Geschichte nicht fälschen oder uminterpretieren, um Versöhnung oder Einheit auf falschen Grundlagen zu schaffen. Sie müßte vielmehr der Wahrheit entsprechend aufgearbeitet werden.
Die Sympathien für die Monarchie sind in Rußland also ungebrochen, da die Zarenfamilie auch und vor allem mit der Unterstützung der gesamten orthodoxen Kirche zählt und Monarchisten in Rußland sich anders als andere politische Gruppen frei äußern dürfen. Zu einer möglichen Nachfolgelösung, wie sie Franco einst in Spanien getroffen hat, hat sich der Herrscher im Kreml jedoch (noch) nicht positiv geäußert. L.R.
Umstritten ist selbst der Umgang mit Lenin. Während Kommunisten die Erinnerung an ihren Revolutionsführer hochhalten, scheint Putin sich eher an Traditionen des Zarenreichs zu orientieren. Vor Jahren schon wurde der Revolutionsfeiertag am 7. November zugunsten des 4. November (Einheit des Russischen Volkes), abgeändert. Manuela Rosenthal-Kappi
Das Kaiserreich könnte der BRD als Beispiel dienen
Die Deutschen sind es eigentlich gewohnt, daß sich nach einer Wahl die Parteien relativ schnell zusammenraufen und eine Regierung bilden. Mögen im Wahlkampf die Fetzen geflogen sein und die Verbalinjurien noch so sehr die Arena vergiftet haben, sobald die Stimmenauszählung beendet ist, setzten sich die Kontrahenten wieder an den Tisch, um die Wahlperiode zu besprechen. Das ging in den 60er Jahren mit Franz-Josef Strauß (CSU) und Herbert Wehner (SPD) so, in den 80er Jahren bei Holger Börner (SPD) und Joseph Fischer (Grüne), in den 2000er Jahren bei Carl-Friedrich Arp Ole Freiherr von Beust (CDU) und Christa Goetsch (Grün-Alternative Liste). Immer nur Machthunger zu unterstellen, wäre ebenso verkehrt wie ausschließlich edle Motive. Die Wahrheit wird zwischen beiden Polen pendeln.
In diesem Jahr liegen die Verhältnisse auf einer anderen Ebene, da sich zu den bisherigen Bundestagsparteien ein Mitspieler gesellte, der noch von allen gemieden wird. Die Alternative für Deutschland (AfD) ist als Schmuddelkind bei den anderen Partei als Neuankömmling verpönt. Das schränkt Regierungskombinationen beträchtlich ein. Erste Koalitionsverhandlungen scheiterten am Nein der FDP, es bleiben nur drei Varianten: Eine Neuauflage der Großen Koalition, die mit zusammen knapp 54% der abgegebenen Stimmen diese Bezeichnung eigentlich nicht mehr verdient, weshalb als zweite Option die Hinzuziehung der Grünen ins Spiel gebracht wird, oder eine Minderheitsregierung, mit der in der deutschen Politik selten gearbeitet wird. In den drei skandinavischen Monarchien sind Minderheitsregierungen eher die Norm als die Ausnahme. In Spanien ist sie nicht unüblich. Ministerpräsident Mariano Rajoy hat seit 2015 keine eigene Mehrheit im spanischen Congress und sucht stets nach Unterstützern für seine Vorhaben. In Dänemark, Schweden oder Norwegen brauchen die Regierungsfraktion(en) mehr Verhandlungsgeschick als in Deutschland, denn laufend müssen sie überzeugende Argumente zur Mehrheitsbildung ins Feld führen. Trotz dieser Minderheitsregierungen verbreiten die Länder nicht den Eindruck, als seien sie instabil. Im Gegenteil. Was in Deutschland nun als Neuerung entdeckt wird – daß das Staatsoberhaupt mit allen Parteiführern redet -, ist in Monarchien langgeübte Praxis. Die Monarchen von Dänemark, Norwegen, Schweden oder Spanien sind anerkannt als neutrale Gesprächspartner, als der sich Frank-Walter Steinmeier plötzlich ausgibt, weil er vor ein paar Monaten das SPD-Parteibuch in eine Plastikfolie hüllte, aus der er es in fünf Jahren nach seiner Amtszeit wieder herausziehen wird. Monarchen haben keine Berührungsängste, was schon Königin Margrethes Vater, König Frederik IX. bewies, als er den Fraktionsvorsitzenden der Kommunisten im Folketing begrüßte und der ihm sagte: „Sie wissen ja, daß wir Kommunisten die Monarchie abschaffen wollen.“ „Ja“, antwortete Frederik, „aber ich bin auch der König der dänischen Kommunisten.“ Wird sich Steinmeier auch als Präsident der AfD‘ler bezeichnen?
Fürst Bismarck in der Reichstagssitzung vom 6. Februar 1888, gemalt von Ernst Henseler 1901
Daß sich Kanzler eine Mehrheit suchten, hatte in Deutschland eine 40 Jahre währende Tradition. Der vom Kaiser ernannte Reichskanzler mußte für Gesetzesvorhaben und Jahreshaushalte bei den Fraktionen um Unterstützung werben, um sie vom Parlament absegnen zu lassen. Ein Reichskanzler brauchte das Vertrauen des Kaisers, aber im Lauf der Zeit war die Macht des Reichstags so gewachsen, daß dort Mehrheiten zum Regieren gebraucht wurden. Bismarck hat es immer wieder verstanden, in einem ihm eigentlich feindlich gesonnenen Gremium, Mehrheiten zu gewinnen. Im Oktober 1918 war die parlamentarische Monarchie in Deutschland eingeführt, aber sie bekam nicht die Chance, ihre Vorteile zu entfalten. Wie würde 2017 ein deutscher Kaiser mit der im September entstandenen Situation umgehen? H.S.
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Die vollständige 192. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:
Das Kaiserreich könnte der BRD als Beispiel dienen
Prinz Georg Friedrich spricht auf IHK-Herbstempfang
Rußland gedenkt der Oktoberrevolution nicht
Afrikanische Delegation aus den Kolonien des Kaiserreichs in Berlin
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