• Wofür Corona steht

corona

~ Nachrichten für Monarchisten

corona

Schlagwort-Archiv: Rastriya Prajatantra Party of Nepal (RPP-N)

Deutschland feiert seinen 150. Geburtstag Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 246

03 Sonntag Jan 2021

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Geschichte, Monarchie

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Schlagwörter

18. Januar 1871, Commonwealth, Deutsches Kaiserreich, Deutsches Reich, Kaiser Naruhito, Kaiser Wilhelm I., König Gyanendra, Königin Elizabeth II., Nepal, Otto von Bismarck, Prinz Hridayendra von Nepal, Prinz Philip, Rastriya Prajatantra Party of Nepal (RPP-N), Reichsgründung, Spiegelsaal, Versailles

Am 150. Jahrestag der Kaiserproklamation

In der Amtszeit von Bundespostminister Georg Leber (SPD) wurde 1971 diese Sondermarke mit eindrucksvollem Ersttagsbrief zum 100. Jahrestag der Reichsgründung herausgegeben. Der heute für Briefmarken zuständige Bundesfinanzminister Olaf Scholz (ebenfalls SPD) folgt nicht dem Vorbild seines Genossen und veröffentlicht zum 150. Jahrestag – nichts.

Die Proklamation des Deutschen Reichs jährt sich am 18. Januar zum 150. Mal. Alle, die quasi von Amts wegen der Reichseinigung gedenken müßten, haben 2021 eine nicht zu widerlegende Entschuldigung: Die Corona-Pandemie läßt größere Menschenansammlungen nicht zu. Weder im Bundestag noch vor dem Reichstag können Reminiszenzen auf die Geschichte gezogen werden. Gut für die Politiker, die dieser Pflicht enthoben sind, gut für die Zuhörer, denen so manche Peinlichkeit deshalb erspart bleibt. Die Leistungen der Beteiligten von 1870/71, die deutschen Staaten zu einem Bundesstaat zu vereinigen, sind im historischen Gedächtnis kaum mehr vorhanden. Anders ist es nicht zu erklären, daß die außerordentlichen Verdienste, die sich der preußische Ministerpräsident Otto von Bismarck dabei erwarb, zwar den Zeitgenossen deutlich vor Augen standen, was sich in zahlreichen Denkmälern niederschlug, aber im 150. Jahr der Reichseinigung wird vielerorts nur an den Sturz der Wahrzeichen dieser komplexen Persönlichkeit gedacht, nicht mehr an ihr Schaffen.


Anton von Werner hielt die Kaiserproklamation in drei Gemälden fest. Nur das jüngste blieb erhalten und setzte sich im Gedächtnis fest, obgleich es das Geschehen historisch am unkorrektesten darstellt.
 

Daß der eigentliche Akt der Kaiserproklamation einer langwierigen Vorarbeit bedurfte, versteht sich von selbst. Mit dem Sieg bei Sedan am 2. September 1870 stand den deutschen Truppen der Weg nach Paris offen und Bismarck verhandelte ab September 1870 mit den süddeutschen Staaten, um noch vor Kriegsende die Reichseinigung zu vollenden. Baden, Hessen-Darmstadt, Württemberg und Bayern traten dem Norddeutschen Bund bei und ebneten den Weg zur Reichseinigung. Am Ende komplizierter Verhandlungen standen die „Novemberverträge“: Sie umfaßten den Vertrag mit Baden und Hessen über die Gründung des Deutschen Bunds – so die ursprünglich vorgesehene Bezeichnung des Deutschen Reichs – vom 15. November, die norddeutsche Militärkonvention vom 25. November sowie die Verträge mit den Königreichen Bayern und Württemberg über den Beitritt zur Deutschen Bundesverfassung vom 23. und 25. November 1870.

Die Verfassung des Deutschen Reichs, die zum 1. Januar 1871 in Kraft treten sollte, mußte zunächst durch den Bundesrat, den Reichstag des Norddeutschen Bunds und die süddeutschen Parlamentskammern genehmigt werden, womit die These widerlegt ist, daß die Reichseinigung nur von den Fürsten ausgehandelt wurde. Die Gründung des Deutschen Reichs war demokratisch durch die gewählten Parlamente legitimiert. Eine Deputation des Reichstags reiste anschließend ins militärische Hauptquartier nach Versailles, um König Wilhelm I. um die Annahme der Kaiserwürde zu bitten und so das Werk der Einigung zu vollenden. Der preußische König kam diesem Antrag am 18. Dezember 1870 nach, genau einen Monat später – auf seinen Wunsch am 170. Jahrestag der Erhebung des Kurfürsten von Brandenburg zum König in Preußen vom 18. Januar 1701 – rief der Großherzog von Baden, Friedrich I., im Spiegelsaal von Versailles aus: „Seine Kaiserliche und Königliche Majestät, Kaiser Wilhelm, lebe hoch, hoch, hoch!“ Diese Proklamation blieb, nicht zuletzt wegen der eindrucksvollen Gemälde Anton von Werners,  im deutschen Bewußtsein als der eigentliche Reichgründungsakt haften.

Der am 18. Januar 1871 sichtbar gewordene Staat der Deutschen hat zwei Weltkriege, zwei Diktaturen und unzählige Abspaltungen und Krisen überstanden. Nach der Überzeugung von uns Monarchisten hat der Gründungsakt mit einem Monarchen an der Spitze dem Land einen erfolgreichen Weg in Wohlstand und kulturelle Vielfalt beschert, was bis zum Verlust dieser Staatsform 1918 anhielt. Es würde dem inzwischen im Vergleich zur Reichsgründung 1871 geschrumpften Deutschland wohlanstehen, wenn ein gekröntes Staatsoberhaupt über den Parteien stehend als Brückenbauer handeln könnte. Am 150. Jahrestag der Proklamation eines Deutschen Kaisers soll diese Utopie gestattet sein. Utopien werden ja oft wahr. H.S.

Krise in Nepal setzt sich fort

In der nepalesischen Stadt Jhapa wurde König Gyanendra kurz vor Jahresende begeistert von seinen Anhängern gefeiert.
 

Wie Corona in seiner 245. Ausgabe berichtete, kommt es in Nepal seit November zu monarchistischen Demonstrationen. Nun wurde von Nepals Präsidentin auf Wunsch des Premierministers das Parlament aufgelöst. Regierungskrisen hat es seit dem Sturz der Monarchie 2008 immer wieder gegeben, vor ihrem endgültigen Machtverlust konnten sich die Oligarchen in Nepals politischen Parteien jedoch immer wieder zusammenraufen. Auch dieses Mal berichtet die Presse zwar über monarchistische Demonstrationen, jedoch wird die Auflösung des Parlaments auf einen Schachzug des Premierministers zurückgeführt, der sich so gegen innerparteiliche Widersacher durchsetzen und sich eine breitere Mehrheit sichern will. Ein Zeichen, daß es dieses Mal doch ernster sein könnte, ist, daß König Gyanendra sich offen mit den Führern der monarchistischen Parteien zeigt und sich sowohl er als auch Kronprinz Hridayendra vor Anhängern öffentlich gegen die Republik aussprechen, während der Monarch vorher in der Regel nur bei der Wahrnehmung religiöser Zeremonien auftrat. Auch haben die royalistischen Parteien den Protest gegen die Regierung für sich vereinnahmt, und die bislang größte Oppositionspartei, der Nepali Congress (NC), spielt nur eine untergeordnete Rolle. Die Unzufriedenheit wird verstärkt, daß Nepal schon ohne Covid in einer schweren Wirtschaftskrise war und diese jetzt durch die Pandemie noch viel schlimmer geworden ist. Außenpolitisch beklagen die Gegner der Republik, daß das Land in eine verstärkte Abhängigkeit von China geraten ist, wohingegen sich die Monarchie immer gegen äußere Einflußnahme zur Wehr gesetzt hat. L.R.

————————————————————————————————–

Die vollständige 246. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 246Herunterladen

Inhalt der 246. Ausgabe:

  • 18. Januar 1871: Am 150. Jahrestag der Kaiserproklamation
  • Krise in Nepal setzt sich fort
  • Elisabeth II. zeigt, daß das Leben weitergeht————————————————————————————————–

Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an die corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 142

10 Samstag Jan 2015

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Geschichte, Monarchie

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

1871, Charlie Hebdo, Corona, Corona-Redaktion, deutsche Monarchisten, Deutschlandradio Kultur, DRadio Wissen, Dresdner Friedenspreis, Erich Honecker, Friedrich der Große, Graf von Paris, Guttenberg, Herzog von Kent, Je suis Charlie, Kaiser Wilhelm II., König Gyanendra, König Mohammed VI., Monarchie, Nepal, Rastriya Prajatantra Party of Nepal (RPP-N), Royalisten, Schah Reza II., Semper Oper, Tobias Haas, Verena von Keitz

Königshäuser und Prätendenten kondolieren Opfern von Paris

Bereits eine Stunde nach dem Anschlag auf die Redaktion von Charlie Hebdo kondolierte der Graf von Paris („HCP“) per Twitter-Botschaft.

Bereits eine Stunde nach dem Anschlag auf die Redaktion von Charlie Hebdo kondolierte der Graf von Paris („HCP“) per Twitter-Botschaft.

Die Bestürzung über das feige und niedrige Attentat von Paris hat Europa wieder näher zusammenrücken lassen. Unter den ersten, die den Opfern kondolierten, befanden sich die französischen Thronprätendenten. Der Graf von Paris schrieb, daß er „von ganzem Herzen mit den Opfern von Charlie Hebdo“ sei und sich gegen die Barbarei stelle, „die über uns herfällt.“ Der Prinz von Orléans wiederum schrieb, daß „die Worte fehlen, um den Horror des Anschlags zu beschreiben, welcher heute die Redaktion von Charlie Hebdo getroffen hat.“ Gleichzeitig drückte er den Opfern und ihren Familien seine Solidarität aus.

Botschaft der britischen Königin, Elizabeth II.

Botschaft der britischen Königin Elizabeth

Ihre Majestät Königin Elizabeth II. von England übersandte ebenfalls ein Telegramm, um den Opfern zu kondolieren. Das spanische Königshaus gedachte in einer Schweigeminute der Opfer, und drückte dem französischen Präsidenten Hollande „seine erneuerte Solidarität und Entschlossenheit zum Ausdruck, gemeinsam mit einer befreundeten Nation gegen terroristische Gewalt und für die Prinzipien und Werte der Demokratie zu kämpfen.“ König Wilhelm Alexander der Niederlande äußerte sich ähnlich. Auch Irans Kronprätendent, Kronprinz Reza II., verurteilte den Mordanschlag. L.R.

Muslimische Monarchen wie König Mohammed V. von Marokko verurteilten den mörderischen Akt von Paris (s. o.). Das Sultanat Oman ließ an seiner Haltung ebenfalls keinen Zweifel.

Muslimische Monarchen wie König Mohammed VI. von Marokko verurteilten den mörderischen Akt von Paris (s. o.). Das Sultanat Oman ließ an seiner Haltung ebenfalls keinen Zweifel.

In der französischen Botschaft in London trug sich Prinz Henri auch im Namen der Königin in das Kondolenzbuch ein.

In der französischen Botschaft in London trug sich Prinz Henri auch im Namen der Königin in das Kondolenzbuch ein.

Radiowissen noch verbesserungsbedürftig

Öffentlich-rechtliches Radio steht eigentlich für Qualität. Muß diese Aussage neuerdings mit einem Fragezeichen versehen werden? In Corona 141 ging die Redaktion auf eine Anfrage ein, die an sie herangetragen wurde. Keine einfachen Antworten von Monarchisten wurden versprochen, als DRadio Wissen nach Adelsbegeisterten suchte und meinte, sie bei Corona gefunden zu haben. DRadio Wissen ist, nach eigener Aussage „ein junges, anspruchsvolles und unterhaltendes Informationsprogramm. Ein Programm von Deutschlandradio, ein Programm zum Mitdenken.“

Ankündigung für das Thema des 6. Januars: Her mit der Krone.

Ankündigung für das Thema des 6. Januars: Her mit der Krone.

Anspruchsvoll und unterhaltend muß kein Widerspruch sein, aber bei der Sendung Redaktionskonferenz am 6. Januar verwechselte Moderatorin Verena von Keitz unterhaltsam mit flapsig. „Her mit der Krone!“ lautete das Motto, was schon den Sendungscharakter andeutete. Verena von Keitz gab an, sie kenne den [vorläufig] letzten deutschen Kaiser, aber „an einen König kann ich mich eigentlich nicht mehr erinnern“. Jo mei, ned amol an ‘nen bairischen? Hilfsmoderator Michael Begasse wartete mit erlesenem RTL-Wissen auf und erklärte die Kaiserwahl von 1871 ganz locker so: „Mit 1871, der Reichseinigung, haben die Reichsfürsten zu Kaiser Wilhelm gesagt, du bist jetzt unser oberster Kerl, wir Könige oder Fürsten wählen dich zum Kaiser. Und deshalb gab es seit 1871 keinen gesamtdeutschen König mehr, sondern einen gesamtdeutschen Kaiser. Kaiser Wilhelm II. ging 1918 ins Exil und hat abgedankt und mit ihm haben dann alle deutschen Könige abgedankt.“ So einfach kann Geschichte sein. Anspruchsvoll!

Während sich Michael Begasse als König den inzwischen fast vergessenen einstigen Verteidigungsminister Karl Theodor zu Guttenberg vorstellen konnte, wandte sich die Moderatorin nach ihren schenkelklopfend komischen Gesprächen dem Freiburger Politikwissenschaftler Tobias Haas zu, der seine Dissertation zum Thema Monarchien versus Republiken schrieb und als erster wirklich Ahnung vom Thema hatte. Er erläuterte die grundgesetzlichen Republikvorgaben und zeigte gleichzeitig plausible Wege zur Neueinrichtung einer deutschen Monarchie, die jedoch u. a. unwahrscheinlich sei, weil es nur marginal Monarchisten in Deutschland gebe. Verena von Keitz faßte nach: „Nehmen wir mal an, der Adel rottet sich zusammen mit anderen Anhängern der Monarchie und würde es schaffen, das Grundgesetz außer Kraft zu setzen, würden die dann aus sich heraus sagen, den und den krönen wir jetzt zum König?“ DRadio Wissen, ein Programm zum Mitdenken …

Bei soviel geballter Fröhlichkeit zum Thema Monarchie blieben von 100 Sendeminuten ganze fünf übrig für Corona-Redakteur Lukas Rottnick. Doch auch ihm ersparte Verena von Keitz nicht ihren Humor. Er sei in Thüringen auf die Welt gekommen, zu einer Zeit also, als Erich Honecker noch Kaiser der DDR gewesen sei, kündigte sie ihren Gesprächspartner von Corona an. Auf den rationalen Ansatz des Interviewpartners („Ich sitze nicht vor dem Fernseher und schaue mir Königshochzeiten an.“) konnte sie nicht eingehen. Auch mit der Aussage „Wir in Brandenburg waren vor den Hohenzollern arm und sind seit 1918 wieder arm und wenn wir’s dazwischen nicht waren, hat das mit der Familie [die das Land regierte] zu tun.“ war sie klar überfordert. Es gab von ihrer Seite keine Nachfrage, wie diese Feststellung zu verstehen sei.

Die Monarchie taucht als Thema immer wieder dann auf, wenn die Medien glauben, damit ließe sich eine gute Quote erzielen. Journalisten sollten aus ihrem Berufsverständnis heraus nicht nur andere informieren wollen, sondern zuerst selbst informiert sein. H.S.
————————————————————————————————–
Die vollständige 142. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 142

Inhalt der 142. Ausgabe:

  • Königshäuser und Prätendenten kondolieren Opfern von Paris
  • Radiowissen noch verbesserungsdürftig
  • Demonstration für Hindumonarchie in Nepal
  • Buchbesprechung: Geschichte meiner Zeit
  • Leserbrief zu afrikanischen Königen

————————————————————————————————–

Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun.

Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen , dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Die Mailadressen werden zu keinem anderen Zweck als dem Versand von „Corona“ benutzt. Die Adressen werden weder kostenlos weitergegeben noch gar verkauft.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 123

08 Sonntag Dez 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Erster Weltkrieg

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Schlagwörter

1914, 1917, bonnet rouge, Bretagne, Chouans, Christian Wulff, Erster Weltkrieg, François Hollande, Frankreich, Gambia-Koalition, Großherzogtum Luxemburg, Kaiser Wilhelm II., Lusitania, Nepal, Otto von Bismarck, Rastriya Prajatantra Party of Nepal (RPP-N), Seeblockade Deutschlands, U-Bootkrieg, Woodrow Wilson, Xavier Bettel, Zivilcourage

100 Jahre Ausbruch des Weltkriegs: Die Seeblockade und der U-Bootkrieg

In seinem 14-Punkte-Programm, mit welchem den Deutschen vorgespielt wurde, einen milden Frieden bekommen zu können, forderte der US-Präsident Wilson unter anderem die Freiheit der Meere. Der Grund dafür schien auf der Hand zu liegen: Der deutsche uneingeschränkte U-Bootkrieg, im Zuge dessen auch Tausende Zivilisten ihr Leben lassen mußten. Was die Amerikaner dagegen nicht störte, war die britische Seeblockade Deutschlands, die in weiten Teilen völkerrechtswidrig war, noch vorm U-Bootkrieg begann und Hunderttausende zivile Opfer forderte.

Die europäischen Kriegsparteien gingen 1914 von einer schnellen Entscheidung des Krieges aus und dementsprechend hatte niemand Vorkehrungen für eine vierjährige Auseinandersetzung getroffen, auch nicht das in besonderem Maße von Rohstoff- und Nahrungsimporten abhängige Deutschland. Da dies auch den Kontrahenten des Kaiserreichs nicht entgangen war, hatte die britische Admiralität folgerichtig am 2. November die gesamte Nordsee zum Kriegsgebiet erklärt und ein paar Routen für neutrale Schiffe festgelegt, auf denen diese beispielsweise nach Skandinavien oder Dänemark fahren konnten. Jenseits dieser Routen durften auch neutrale Schiffe angegriffen und versenkt werden. Gleichzeitig führten die Briten auf den erlaubten Seewegen strenge Kontrollen durch, ob die Schiffsfracht der neutralen Dampfer etwas beinhaltete, daß Deutschland nützen könnte. Hierin lag auch das Völkerrechtswidrige am britischen Vorgehen, da nach internationalem Recht nur wenige Güter legal aufgebracht werden durften.

Die kaiserliche Botschaft in Washington warnte in Zeitungsanzeigen auf Englisch und Deutsch vor der Passage auf der Lusitania.

Die kaiserliche Botschaft in Washington warnte in Zeitungsanzeigen auf Englisch und Deutsch vor der Passage auf der Lusitania.

Auf der anderen Seite war der deutsche U-Bootkrieg zweifellos ebenfalls völkerrechtswidrig. Zu Beginn des Jahres 1915 erklärte die Reichsregierung als Reaktion auf die Seeblockade ihrerseits die Gewässer rund um die britischen Inseln zum Kriegsgebiet, in dem auch unter britischer Fahne fahrende Schiffe versenkt wurden, die keine Kriegsgüter geladen hatten. Rund drei Monate später wurde der uneingeschränkte U-Bootkrieg jedoch schon wieder eingestellt, da die Amerikaner nach der Versenkung der Lusitania scharfen Protest erhoben und mit Kriegseintritt drohten. Heute weiß man zwar, daß die als Passagierdampfer deklarierte Lusitania, auf der trotz der Warnung der von der Deutschen Botschaft veröffentlichten Warnung in amerikanischen Zeitungen auch Amerikaner mitfuhren, Munition geladen hatte. Ob sie von den Briten absichtlich vor die Rohre der deutschen U-Boote gelenkt wurde, bleibt dagegen im Bereich der Spekulation.

Im Februar 1917 wurde der uneingeschränkte U-Bootkrieg dann wieder aufgenommen, obwohl Kaiser Wilhelm II. damit lange gezögert hatte. Taktisch gesehen war dies ein Erfolg, und durch die Niederringung des Zarenreichs verlor die Seeblockade praktisch jeden Effekt, da Deutschland nun über Rußland versorgt wurde. Strategisch jedoch war der U-Bootkrieg eine Katastrophe, denn er lieferte dem anglophilen amerikanischen Präsidenten Wilson den Grund, den er brauchte, um seine zu einem nicht unbedeutenden Teil aus Deutschstämmigen bestehende Bevölkerung auf einen Krieg einzustimmen. Am 6. April 1917 erklärten die USA Deutschland den Krieg und dadurch wurde die Pattsituation an der Westfront beendet und die deutsche Niederlage eingeleitet.

U9 versenkte am 22. September 1914 drei britische Kreuzer, was von der deutschen Admiralität zuvor für unmöglich gehalten wurde. Waren zu Beginn des Krieges nur 28 Boote im Dienst, entwickelte sich das U-Boot bald zum einzigen Mittel, der britischen Blockade etwas Wirksames entgegenzusetzen.

U9 versenkte am 22. September 1914 drei britische Kreuzer, was von der deutschen Admiralität zuvor für unmöglich gehalten wurde. Waren zu Beginn des Krieges nur 28 Boote im Dienst, entwickelte sich das U-Boot bald zum einzigen Mittel, der britischen Blockade etwas Wirksames entgegenzusetzen.

Im nächsten Jahr wird daher mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von der Lusitania und dem völkerrechtswidrigen U-Bootkrieg die Rede sein. Wer aber wird von der Seeblockade und den Hunderttausenden zivilen Opfern des Hungers in Deutschland sprechen?  L.R.

Royalisten schneiden bei Wahlen in Nepal gut ab

Kundgebung der Rastriya Prajatantra Party Nepal.

Kundgebung der Rastriya Prajatantra Party of  Nepal.

Die Royalisten der Rastriya Prajatantra Party of Nepal (RPP-N) haben bei den Wahlen zur zweiten verfassungsgebenden Versammlung in Nepal erwartungsgemäß gut abgeschnitten und konnten den 4. Platz unter den über hundert zur Wahl antretenden Parteien gewinnen. Zwar holte sie kein einziges Direktmandat, die etwas weniger als die Hälfte der Sitze in der Versammlung ausmachen. Eine äußerst erfolgreiche Zweitstimmenkampagne, bei der unter Anspielung auf die Rückkehr zum Hinduismus als Staatsreligion mit dem Slogan „Eine Stimme für den Kandidaten ihrer Wahl, eine Stimme für die Kuh“ Wahlkampf gemacht wurde, sicherte den Royalisten jedoch eine parlamentarische Vertretung, die sie zum Zünglein an der Waage machen könnte. In der Hauptstadt Kathmandu war die RPP-N sogar die Partei mit den meisten Zweitstimmen.

Konservative und Zentrumspartei haben zusammen in der neuen Versammlung eine zur Verfassungsgebung erforderliche Zweidrittelmehrheit nur knapp verfehlt und könnten sich zusammenschließen und dazu wechselnde Verbündete suchen. Die Parteien in Nepal sind jedoch traditionell zerstritten und die Allianzen zwischen den Parteien sind einem stetigen Wechsel ausgesetzt, was eine Verständigung zwischen den beiden unwahrscheinlich macht. Die Zersplitterung der Parteienlandschaft führte erst dazu, daß sich die Parteien in den vergangenen sieben Jahren nicht auf eine Verfassung einigen konnten und die historisch ziemlich einmalige Neuwahl der Verfassungsgebenden Versammlung notwendig wurde. Zentrale Forderung der Royalisten ist dabei nach wie vor ein Referendum über die Frage der Staatsform und der Religion. Wie der Machtkampf aber letztlich ausgeht, kann niemand sagen.

Verlierer der Wahl war die ehemalige maoistische Guerilla, die vom 1. auf den 3. Platz abfiel. Hatte man bei den vergangenen Wahlen in den Gebieten, die man selbst kontrollierte, noch mit vorgehaltener Pistole dafür gesorgt, daß die Menschen richtig wählen, kontrollierte diesmal die nepalesische Armee den ordnungsgemäßen Ablauf der Wahlen. L.R.

————————————————————————————————–

Inhalt der 123. Ausgabe:

  • 100 Jahre Ausbruch des Weltkriegs: Die Seeblockade und der
    U-Bootkrieg
  • Im republikanischen Frankreich rebellieren die Bauern
  • Wulff vor Gericht
  • Royalisten schneiden bei Wahlen in Nepal gut ab

Die vollständige 123. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 123
————————————————————————————————–

Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun.

Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt. corona_redaktion@yahoo.com

Die Mailadressen werden zu keinem anderen Zweck als dem Versand von „Corona“ benutzt. Die Adressen werden weder kostenlos weitergegeben noch gar verkauft.

Blogstatistik

  • 894.854 hits

Links

  • Corona auf Facebook
  • Corona-Twitter-Account
  • Hohenzollernburg
  • I.K.H. Herzogin Diane von Württemberg, Prinzessin von Frankreich
  • Kaiser-Wilhelm-II.-Blog
  • Königliche Bilder auf Tumblr
  • Prinzessin-Kira-von-Preußen-Stiftung
  • Veranstaltungshinweise mit monarchischem oder monarchistischem Bezug
  • Welfenbund

Tags

1. Weltkrieg 9. November 1918 1918 Afghanistan Australien Belgien Berlin Berliner Stadtschloß Brasilien Burg Hohenzollern Christian Wulff Corona deutsche Monarchisten Deutsches Kaiserreich Frankreich Französische Republik Französische Revolution François Hollande Gauck Graf von Paris Griechenland Großbritannien Großherzogtum Luxemburg Haus Doorn Herzog Carl von Württemberg Hohenzollern Iran Italien Japan Kaiserreich Kaiser Wilhelm II. Kronprinzessin Margareta von Rumänien kronprinz wilhelm König Felipe VI. Königin Elizabeth II. Königin von Australien König Juan Carlos I König Juan Carlos I. König Konstantin II. der Hellenen König Michael I. von Rumänien König Philippe I. König Philippe I. der Belgier Königreich Belgien Königreich der Niederlande Königreich Spanien König von Spanien König Willem-Alexander Libyen Monarchie Monarchieforum Monarchisten Nepal Niederlande Norwegen Otto von Bismarck Portugal Prinz Charles Prinzessin Sophie von Preußen Prinz Georg Friedrich von Preußen Prinz Jean von Frankreich Prinz Louis Ferdinand von Preußen Prinz Philip Putin Referendum Royalisten Rumänien Rußland Schah Mohammed Reza Pahlevi Serbien Spanien USA Vereinigtes Königreich Württemberg ZDF Österreich

Archiv

  • Mai 2022
  • April 2022
  • März 2022
  • Februar 2022
  • Januar 2022
  • Dezember 2021
  • November 2021
  • Oktober 2021
  • September 2021
  • August 2021
  • Juli 2021
  • Juni 2021
  • Mai 2021
  • April 2021
  • März 2021
  • Februar 2021
  • Januar 2021
  • Dezember 2020
  • November 2020
  • Oktober 2020
  • September 2020
  • August 2020
  • Juli 2020
  • Juni 2020
  • Mai 2020
  • April 2020
  • März 2020
  • Februar 2020
  • Januar 2020
  • Dezember 2019
  • November 2019
  • Oktober 2019
  • September 2019
  • August 2019
  • Juli 2019
  • Juni 2019
  • Mai 2019
  • April 2019
  • März 2019
  • Februar 2019
  • Januar 2019
  • Dezember 2018
  • November 2018
  • Oktober 2018
  • September 2018
  • August 2018
  • Juli 2018
  • Juni 2018
  • Mai 2018
  • April 2018
  • März 2018
  • Februar 2018
  • Januar 2018
  • Dezember 2017
  • November 2017
  • Oktober 2017
  • September 2017
  • August 2017
  • Juli 2017
  • Juni 2017
  • Mai 2017
  • April 2017
  • März 2017
  • Februar 2017
  • Januar 2017
  • Dezember 2016
  • November 2016
  • Oktober 2016
  • September 2016
  • August 2016
  • Juli 2016
  • Juni 2016
  • Mai 2016
  • April 2016
  • März 2016
  • Februar 2016
  • Januar 2016
  • Dezember 2015
  • November 2015
  • Oktober 2015
  • September 2015
  • August 2015
  • Juli 2015
  • Juni 2015
  • Mai 2015
  • April 2015
  • März 2015
  • Februar 2015
  • Januar 2015
  • Dezember 2014
  • November 2014
  • Oktober 2014
  • September 2014
  • August 2014
  • Juli 2014
  • Juni 2014
  • Mai 2014
  • April 2014
  • März 2014
  • Februar 2014
  • Januar 2014
  • Dezember 2013
  • November 2013
  • Oktober 2013
  • September 2013
  • August 2013
  • Juli 2013
  • Juni 2013
  • Mai 2013
  • April 2013
  • März 2013
  • Februar 2013
  • Januar 2013
  • Dezember 2012
  • November 2012
  • Oktober 2012
  • September 2012
  • August 2012
  • Juli 2012
  • Juni 2012
  • Mai 2012
  • April 2012
  • März 2012
  • Februar 2012
  • Januar 2012
  • Dezember 2011
  • November 2011
  • Oktober 2011
  • September 2011

Erstelle kostenlos eine Website oder ein Blog auf WordPress.com.

Datenschutz & Cookies: Diese Website verwendet Cookies. Wenn du die Website weiterhin nutzt, stimmst du der Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen, beispielsweise zur Kontrolle von Cookies, findest du hier: Cookie-Richtlinie
  • Abonnieren Abonniert
    • corona
    • Schließe dich 143 Followern an
    • Du hast bereits ein WordPress.com-Konto? Melde dich jetzt an.
    • corona
    • Anpassen
    • Abonnieren Abonniert
    • Registrieren
    • Anmelden
    • Melde diesen Inhalt
    • Website im Reader anzeigen
    • Abonnements verwalten
    • Diese Leiste einklappen
 

Lade Kommentare …