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Schlagwort-Archiv: Erich Ludendorff

Schwere deutsche Niederlage im 1. Weltkrieg Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 204

05 Sonntag Aug 2018

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Monarchie

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

1918, Burg Hohenzollern, Corona, Entente, Erich Ludendorff, Japan, Kaiser Akihito, Kaiser Wilhelm II., Kaiserin Auguste Viktoria, Krone, Kronprinz Naruhito, Preuβenkrone, Prinz Louis Ferdinand von Preuβen, Prinz Richard zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg, Reichsinsignien, Sayn-Wittgenstein-Berleburg, Woodrow Wilson

Der schwarze Tag des deutsches Heeres

Der 8. August 1918 war eigentlich gar kein so besonderer Tag. Seit Mitte Juli war das Deutsche Kaiserreich nach den Frühjahrsoffensiven und einem Vormarsch über die Marne an der Westfront aufgrund des Eintreffens von immer mehr amerikanischen Truppen wieder in die Defensive geraten und muβte die Front zurücknehmen – erst wieder über die Marne, später noch weiter zurück.

Bei der Frühjahrsoffensive 1918 konnte das Deutsche Heer Geländegewinne erzielen – doch keine kriegsentscheidenden und im August muβte es sich überall zurückziehen.

Am 8. August kam es erstmalig zu einem etwas größeren Einbruch in die deutschen Stellungen, der allerdings am Folgetag mit Reserven aufgefangen werden konnte. Das Neue: Erstmals im gesamten Krieg ergab sich eine große Zahl kaiserlicher Soldaten. So konnte die Entente mindestens 15.000 Gefangene machen. Schlechte Moral gab es bis dahin eigentlich nur beim Feind oder bei den Verbündeten. Die Oberste Heeresleitung, die noch im Juli, als die sogenannte Hunderttageoffensive der Entente schon begonnen hatte, unter völliger Verkennung der Lage auf einen günstigeren Moment für Friedensverhandlungen warten wollte, bewegte der 8. August daher zum Umdenken. General Ludendorff selbst prägte den Ausdruck des „schwarzen Tages des deutschen Heeres”. Für ein Umdenken war es aber leider schon zu spät, da die Entente aufgrund der für sie günstigen militärischen Lage keine Notwendigkeit für einen Verständigungsfrieden sah, wenn sie überhaupt je die Notwendigkeit gesehen haben sollte: Bereits anderthalb Monate nach dem 8. August kapitulierte Bulgarien. Das Osmanische Reich sollte bald nachfolgen. Die deutschen Truppen waren, wie bereits beschrieben, ebenfalls demoralisiert, denn es war offensichtlich, daß die Frühjahrsoffensiven, die das Versprechen eines Siegfriedens nach einer letzten großen Kraftanstrengung einlösen sollten, verpufft waren. Bald waren sie auf ihre Ausgangsstellungen vorm März 1918 und dahinter zurückgeworfen. Sowohl in der Heimat als auch an der Front waren alle Kräfte aufgebraucht. Kaiser Wilhelm II. versuchte in dieser Zeit, Volk und Armee zum Durchhalten zu bewegen, da der Eindruck von Schwäche und Unordnung nur härtere Friedensbedingungen mit sich bringen würde, wie er auf mehreren Reden vor Fabrikarbeitern betonte. Gleichzeitig wurden politische Reformen vorbereitet, die im Oktober zur Parlamentarisierung des Kaiserreichs führen sollten. Erich Ludendorff teilte dem Kaiser am 29. September im Hauptquartier in Spa mit, daß sofort Waffenstillstandsverhandlungen aufgenommen werden müβten, was er zwei Monate zuvor noch rundweg ablehnte. Die Diktatur der Obersten Heeresleitung war damit an ihr Ende gelangt und von nun an gaben wieder zivile Politiker die Richtlinien vor. Leider scheiterten die angedachten Reformen dann jedoch an den falschen Versprechungen von US-Präsident Wilson, darauf wird jedoch in einem späteren Artikel eingegangen. L.R.

Schwedische Kronjuwelen gestohlen

König Gustaf V. Adolf war der letzte schwedische Monarch, der die Krone nicht nur symbolisch trug.

Seit 1907 Gustaf V. Adolf als letzter schwedischer König mit den Reichsinsignien gekrönt wurde, erlebte diese jahrhundertealte Tradition in Schweden keine Wiederholung. Die Reichssymbole liegen bei der Thronbesteigung eines Monarchen nur noch in seiner Nähe. Und nun haben dreiste Diebe sich an den Kronjuwelen vergriffen: Zwei Kronen und ein Reichsapfel aus dem Jahr 1610 wurden am 1. August aus der Kathedrale von Strängnäs, östlich von Stockholm, gestohlen. Die beiden Räuber entkamen auf einem Schnellboot und trotz umfangreicher Suche sind Verbrecher wie das gestohlene Gut unauffindbar.

In Schweden wurde ein sogenannter „nationaler Alarm“ ausgerufen, die höchste Stufe auf der Polizeiskala, mit dem die Sicherheitskräfte in den nordischen Ländern mobilisiert werden, auβerdem erlaubt er der Polizei, auβergewöhnliche Maβnahmen zu ergreifen. Welche das im Fall der gestohlenen Kronjuwelen sind, wurde, das liegt in der Natur der Sache, nicht bekanntgegeben. Weil die Gefahr besteht, daβ das Diebesgut ins Ausland verschoben wird, hat Schweden auch Interpol eingeschaltet.

Die Kronen gehörten König Karl IX. (1550 bis 1611, König ab 1604) und seiner Gattin, Königin Kristina († 1625, eine Prinzessin aus dem Haus Holstein-Gottorf). Bereits 2013 entwendeten Langfinger die Krone von König Johann III. (1537 bis 1592, König ab 1568). Vor fünf Jahren hatte es die schwedische Polizei mit reuemütigen Gaunern zu tun. Aufgrund eines anonymen Hinweises fanden die Beamten das geraubte Königsgut in einem Müllsack in einem Straβengraben. Vielleicht hofft sie auch jetzt wieder auf königstreue Räuber.

Ähnliches passierte auf der Burg Hohenzollern, wo am 31. Juli 1953 eingebrochen wurde. Paul Falk, ein  mehrfach vorbestrafter Einbrecher, verschaffte sich Zugang in die Schatzkammer, in der er Gold und Juwelen, die Tabatieren Friedrichs des Großen, einen Marschallstab und verschiedene Orden erbeutete. Der reine Materialwert wurde damals auf 500.000 DM geschätzt, der historische Wert läβt sich nicht beziffern. Die preußische Königskrone von 1889 lieβ er zurück. Er erklärte im Prozeβ, er habe das von so vielen Menschen verehrte Symbol nicht berühren wollen, weil er Monarchist sei. Alle hoffen 2018 auf eine solche Wiederholung in Schweden.     H.S.

Beim Einbruch auf Burg Hohenzollern war die preuβische Krone, die hier Prinz Louis Ferdinand begutachtet, für den Dieb Paul Falk sakrosankt, denn er sei Monarchist, erklärte er in seinem Prozeβ.

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Die vollständige 204. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 204

Inhalt der 204. Ausgabe:

  • Der schwarze Tag des deutschen Heeres
  • Rätselraten um das Erbe von Prinz Richard zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg
  • Japan bereitet Thronfolgezeremonie vor
  • Schwedische Kronjuwelen gestohlen

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Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 197

11 Sonntag Mrz 2018

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Erster Weltkrieg, Europa, Monarchie

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Österreich, Burma, Corona, Erich Ludendorff, Erster Weltkrieg, Erzherzog Karl von Österreich, hindenburg, Kaiser Wilhelm II., König Thibaw, König Willem-Alexander, Königreich der Niederlande, Kronprinz Salman bin Mohammed, Majestätsbeleidigung, Saudiarabien, U Soe Win

Warum scheiterten die deutschen Frühjahrsoffensiven 1918?

Die Ausgangssituation im Frühjahr 1918 war für das seit mehr als drei Jahren im Krieg stehende Deutsche Kaiserreich und seine Verbündeten zum ersten Mal seit langer Zeit nicht ungünstig: Rußland war geschlagen und der Zweifrontenkrieg und auch die Hungerblockade damit beendet, da die Bevölkerung jetzt über die Ukraine mit Nahrung versorgt werden konnte. Eine große Anzahl Truppen konnte außerdem für eine entscheidende Offensive an die Westfront verlegt werden, um Frankreich zu schlagen, bevor die wachsende Zahl US-amerikanischer Truppen die Situation wieder zu Deutschlands Ungunsten verändern würde.

Mit Hindenburg und Ludendorff konnte das Kaiserreich für die Planung dieser Offensive außerdem auf Befehlshaber zurückgreifen, die politisch eine Quasi-Diktatur eingeführt hatten, in welcher Kaiser Wilhelm II. nur noch ein Schatten war. In bezug auf den militärischen Verstand jedoch war die deutsche Oberste Heeresleitung seinen eher konventionellen und phantasielosen Pendants auf Seiten der Entente, die ihre Truppen in immer neuen Frontalangriffen verheizten, weit überlegen.

Die lange erwartete deutsche Offensive „Unternehmen Michael” setzte dann an der Trennlinie zwischen französischen und englischen Truppen an, wodurch Unstimmigkeiten innerhalb der Entente verursacht werden sollten. Hinzu kam eine neue Taktik: Nach einer nur kurzen, aber präzisen Artillerievorbereitung, um den Angriffsschwerpunkt nicht zu verraten und dem Feind nicht die Gelegenheit zu geben, Reserven dorthin zu verlegen, folgten Sturmtruppen, kleine, bestausgebildete und -ausgerüstete Stoßtrupps, die den feindlichen Widerstand ohne die Verluste eines Massenangriffs brechen sollten. Am 21. März begann die Offensive und in den ersten Tagen wurde ein Durchbruch erzielt und eine komplette englische Armee zerschlagen. Erstmals seit 1914 wurden größere Gebietsgewinne verzeichnet und tausende Gefangene gemacht. Dennoch brachte das Unternehmen genauso wie drei weitere Offensiven, die sich bis in den Juli 1918 hinzogen und ebenfalls Gebietsgewinne und Gefangene brachten, keine Entscheidung. Im Juli 1918 ging die Entente dann mit amerikanischen Truppen zur Gegenoffensive über und Deutschland sollte die Initiative bis zum Friedensschluβ nicht wieder zurückbekommen.

Ende Februar 2018 gedachten 700 Menschen auf dem Soldatenfriedhof von Villers-Bretonneux der gefallenen Australier. Auf dem Friedhof liegen 2.100 Alliierte, die im April 1918 bei einer Offensive gegen die deutschen Truppen fielen.

Warum war das so, war die Ausgangslage doch nicht schlecht? Anders als 1940 fehlte dem deutschen Vorstoß sowohl ein effizienter Kräfteansatz als auch ein strategisches Ziel. Statt die Kräfte dort zu bündeln, wo der Gegner am schwächsten war und Durchbrüche auf diese Weise auszubauen und den Feind zum Rückzug zu zwingen oder einzukreisen, wie 1940, schickte Ludendorff seine Truppen immer gegen die Punkte der Angriffsfront, die vom Gegner noch verbissen verteidigt wurden. Der Angriff hatte außerdem keine Richtung und kein Angriffsziel. Hätte es rückblickend Sinn gemacht, zu versuchen, wie 1940 einen großen Teil der Engländer in Flandern und Nord-frankreich einzukreisen, wozu man zum Ärmelkanal hätte vorstoßen müssen, wurden stattdessen unbedeutende Gebiete der französischen Provinz erobert, und der Angriff verlagerte sich mehr und mehr Richtung Paris. Hinzu kam, daß die Logistik im Ersten Weltkrieg noch nicht so weit fortgeschritten war, daβ ein schneller Vormarsch möglich gewesen wäre. Schließlich gab es auch keine politische Strategie, etwa einen milden Frieden anzubieten, wenn die Lage günstig schien. Am Ende verspielte das Kaiserreich also den Vorteil, den es zu Beginn des Jahres 1918 noch gehabt hatte. Kaiser Wilhelm II. hatte bei alldem nur noch wenig Einfluß, da seine Militärs auf einen absoluten Sieg setzten, und er nicht dagegen ankämpfen konnte. Lediglich Kaiser Karl I. versuchte, auf einen Frieden hinzuarbeiten, scheiterte aber dabei an der nötigen Bündnistreue zu Deutschland. L.R.

Majestätsbeleidigung bleibt in den Niederlanden strafbar

Die BRD hat zum 1. Januar 2018 den Majestätsbeleidigungsparagraphen abgeschafft, nicht jedoch die Strafbarkeit der „Verunglimpfung des Bundespräsidenten“ (§90 StGB), was unter „Gefährdung des Rechtsstaats” fällt. Und jetzt beginnt in den Niederlanden eine Diskussion um die Abschaffung der entsprechenden Straftaten im Königreich. Ausgerechnet in der Regierungskoalition gibt es widerstreitende Ansichten. Die linksliberale D66 möchte die Monarchie „modernisieren“ und dringt auf Abschaffung des Königsbeleidigungsparagraphen, weil er angeblich die freie Rede beschränke und schon 150 Jahre alt sei. Anderer Ansicht sind die beiden christlichen Parteien im Kabinett (CDA und ChristenUnie), die argumentieren, der König könne sich in seiner Position schlecht selbst verteidigen und eine Beleidigungsklage anstrengen. Die vierte und gröβte Regierungspartei, die von Ministerpräsident Mark Rutte angeführte liberale VVD, hält sich bedeckt und sieht keinen Anlaβ zum Handeln, womit sie unter Umständen zur Beerdigung der Gesetzesänderung beitragen könnte.

Darf man künftig die Königsfamilie (hier beim Koningsdag am 27. April 2016 in Zwolle) ungestraft beschimpfen?

Anwendung findet der Majestätsbeleidigungs-paragraph nur gelegentlich. 2016 wurde ein Mann zu 30 Tagen Haft verurteilt, weil er auf Facebook König Willem Alexander einen „Mörder, Dieb und Vergewaltiger“ schimpfte. Der Strafrahmen kann bis zu fünf Jahren Haft und einer Geldstrafe bis zu 20.000 Euro reichen. Billiger kam im November 2014 ein Protestler davon, der während einer Demonstration F**k the King, F**k the Queen und F**k the Royal House brüllte. Die Staatsanwaltschaft sah von einer strafrechtlichen Verfolgung ab. Die „freie Meinungsäuβerung” einer Pöbelei hatte trotz Majestätsbeleidigungsparagraphen gesiegt. H.S.

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Die vollständige 197. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 197

Inhalt der 197. Ausgabe:

  • Warum scheiterten die deutschen Frühjahrsoffensiven 1918?
  • Majestätsbeleidigung bleibt in den Niederlanden strafbar
  • Anzeige gegen Karl von Habsburg
  • Monarchistische Gefühle schlummern in jeder Nation

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1. Weltkrieg: Hindenburg und Ludendorff Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 130

04 Sonntag Mai 2014

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Erster Weltkrieg, Monarchie

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

1813, 1914, BRD, Corona, DDR, Deutsches Kaiserreich, Erich Ludendorff, Friedrich der Große, hindenburg, Japan, Kaiser Hirohito, Kaiser Wilhelm II., Ludendorff, Monarchisten, Otto von Bismarck, Preußen, Putin, Rußland, Theobald von Bethmann Hollweg, Ukraine, Völkerschlacht, Weltkrieg, Wladimir Putin

100 Jahre Ausbruch des 1. Weltkriegs: Hindenburg und Ludendorff

Derzeit werden in Deutschland zahlreiche Straßen umbenannt, die heute noch nach Paul von Beneckendorff und Hindenburg heißen, worüber Corona in vielen Beiträgen berichtete. Die Gründe, warum sie einst nach ihm benannt wurden, sind jedoch bei seinen Siegen im 1. Weltkrieg und nicht in seiner Präsidentschaft während der Weimarer Republik zu suchen.

Militärisch brilliant, aber am Ende doch auf tragische Weise am Untergang der Monarchie beteiligt: Hindenburg und Ludendorff.

Militärisch brilliant, aber am Ende doch auf tragische Weise am Untergang der Monarchie beteiligt: Hindenburg und Ludendorff.

Dabei sind die deutschen militärischen Erfolge eigentlich eher Erich Ludendorff geschuldet. Ludendorff war militärisch brilliant und äußerst kreativ, Hindenburg dagegen eher konventionell. Gleichzeitig war Ludendorff jedoch auch nervös und stets am Rande eines Nervenzusammenbruchs, wenn eine Schlacht auf ihrem Höhepunkt stand. Von Hindenburg dagegen ist überliefert, daß er sich während der entscheidenden Umfassungsoperation in der Schlacht von Tannenberg erst einmal zu einer ausgedehnten Bettruhe niedergelegt haben soll. Er war der ruhende Pol und bremste seinen energischen Generalstabschef, wenn dieser einmal allzu viel Risiko eingehen wollte. Tatsächlich ergänzten sich die beiden Männer deswegen perfekt und waren ihren Pendants auf Seiten der Entente militärisch stets weit überlegen.

Anders muß jedoch die politische und menschliche Bewertung ihres Wirkens ausfallen. So waren beide äußerst selbstverliebte Charaktere, was dazu führte, daß beide die materielle und zahlenmäßige Überlegenheit des Feindes zwar deutlich sahen, sich jedoch die Möglichkeit einer Niederlage selbst nicht eingestehen konnten und daher jede politische Friedensinitiative entweder verhinderten oder bis zur Unkenntlichkeit aufweichten, weswegen das Deutsche Reich quasi ohnmächtig auf die Niederlage zusteuerte. Als es dann soweit war, bot sich das gleiche Bild: Es war für Hindenburg und Ludendorff undenkbar, daß das Militär – und damit in erster Linie sie selbst – den Krieg verloren haben könnten. Deswegen schoben sie, um vermeintlich den Ruf des Militärs und eigentlich ihren eigenen Ruf zu schützen, die Schuld an der Niederlage auf andere ab und opferten dafür sogar die Monarchie. Es ist zwar im Bereich des Spekulativen, ob es 1918 überhaupt möglich gewesen wäre, den Thron der Hohenzollern trotz außenpolitischen Drucks zu retten, Hindenburg hat es jedoch nicht einmal versucht. Außerdem gibt es durchaus historische Beispiele von Personen, die in einer ähnlichen Situation anders gehandelt haben, wobei vor allem der japanische Premier des 2. Weltkrieges, Hideki Tojo zu nennen ist. Dieser nahm alle Schuld am Krieg auf sich, wurde deswegen hingerichtet und ist bis heute eine dunkle Figur in den Geschichtsbüchern, gleichzeitig half sein Handeln aber auch, Kaiser Hirohito von allen Vorwürfen zu entlasten und ihm den Thron zu bewahren. Der deutschen OHL hat ihr eigennütziges Verhalten dagegen nicht geholfen: Während Ludendorff gegen Ende seines Lebens in die Fänge der Sekte seiner religiösen Ehefrau geriet und schon zu Lebzeiten sein Prestige verspielte, wird Hindenburg, der sich trotz hohen Alters großzügig wieder als Reichspräsident und Retter der Nation zur Verfügung stellte, heute als Steigbügelhalter Hitlers gesehen, obwohl er wahrscheinlich einfach nur zu alt war, um die Zusammenhänge noch erkennen zu können. Zu unrecht geschieht ihm dies nicht. L.R.

Mit Bismarck und Friedrich gegen die Westbindung

Ohne die Lage der Menschen in der Ukraine relativieren zu wollen, hat die derzeitige außenpolitische Krise doch auch etwas Gutes: Es wird über deutsche Außenpolitik diskutiert. Dies ist in der Tat etwas relativ Ungewöhnliches, hatten es sich viele Deutsche doch in der Rolle als wirtschaftlicher Riese und politischer Zwerg, wie die BRD bisweilen beschrieben wird, bequem gemacht. Viele wollten diese außenpolitische Linie am liebsten auch nach der deutschen Wiedervereinigung weiterführen, die Deutschland über Nacht wieder zum bedeutendsten Staat in Europa gemacht hat.

Kaiser Franz I., Zar Alexander I. und König Friedrich Wilhelm III. während der Völker-schlacht bei Leipzig. Es war Zar Alexander, der nach Preußens Niederlage bei Jena und Auerstedt gegenüber Napoleon auf die Selbständigkeit Preußens bestand. Gute Beziehungen zu Rußland sollten ein Eckpfeiler deutscher Außenpolitik sein.

Kaiser Franz I., Zar Alexander I. und König Friedrich Wilhelm III. während der Völkerschlacht bei Leipzig. Es war Zar Alexander, der nach Preußens Niederlage bei Jena und Auerstedt gegenüber Napoleon auf die Selbständigkeit Preußens bestand. Gute Beziehungen zu Rußland sollten ein Eckpfeiler deutscher Außenpolitik sein.

Dabei beweisen Umfragen, daß das Rußland-Bashing, welches die meisten Medien betreiben, nicht unbedingt die Meinung der Deutschen widerspiegelt und es regt sich zunehmend Unmut über die einseitige Berichterstattung. Wer sich in diesem Zusammenhang wie äußert, ist ganz bemerkenswert. Rolf Hochhuth etwa argumentiert in der Berliner Zeitung mit Preußen und dem Kaiserreich. Zwar kritisiert er die Weigerung Wilhelms II., den Rückversicherungsvertrag mit Rußland zu verlängern, als „kleinkariert-idiotisch“, gleichzeitig erinnert er jedoch auch an die Politik Bismarcks und Friedrichs des Großen, die es sich zum Grundsatz gemacht hatten, sich nie mit Rußland anzulegen, weil dabei nichts zu gewinnen sei. Gerade Bismarck habe als ehemaliger Botschafter Preußens beim Zaren gewußt, wovon er rede.

Die Anhänger der transatlantischen Freundschaft argumentieren hingegen mit Adenauer und der Politik der unbedingten Westbindung. Von der vorbundesrepublikanischen Geschichte könne man hingegen nichts lernen, was am deutlichsten Die Welt formuliert, die es auch im Jubiläumsjahr des Ausbruchs des 1. Weltkrieges als unnötig erachtet, an Namen „vergessener Reichskanzler mit verstaubten Vornamen“ zu erinnern. Gemeint ist in diesem Beispiel zwar Theobald von Bethmann Hollweg, aber auch Bismarck sei keine Betrachtung wert, da seine Außenpolitik mitnichten so nachhaltig gewesen sei, wie die Adenauers.

Wo die Haltung von weiten Teilen der Bevölkerung auf der einen und Politik und Medien auf der anderen Seite so weit auseinandergehen, kommt jedoch der von letzteren aufgestellte, wenngleich unausgesprochene Grundsatz ins Wanken: der des totalen Bruchs mit der deutschen vorbundesrepublikanischen Vergangenheit. Monarchisten sollten diese Entwicklung dabei auf jeden Fall befürworten.

Man muß nun Rußlands Politik unter Putin nicht gut finden. Es verfolgt einfach seine Interessen im Rahmen der realpolitischen Möglichkeiten. Die deutsche Geschichte jedoch gerade bei geopolitischen Fragen ausklammern zu wollen, ist idiotisch. Deutschland ist als Land mit Gründung der Bundesrepublik auf der Landkarte ja nicht umgezogen. Eine Verschiebung der Verhältnisse galt allenfalls zu Zeiten der deutschen Teilung, wo BRD und DDR sich an der Grenze der beiden verfeindeten Blöcke in der Rolle von Pufferstaaten bei einer erwarteten militärischen Konfrontation befanden. Nach der Einheit ist diese Konstellation jedoch passé und das einige Deutschland liegt wieder zwischen Rußland auf der einen und Großbritannien, Frankreich und den USA auf der anderen Seite in der Mitte Europas. Wer sich der guten und den schlechten geopolitischen Erfahrungen entzieht, die historisch aus dieser Lage resultierten, läuft Gefahr, Fehler zu wiederholen und das Agieren Deutschlands und der EU in der Ukraine ist ganz sicher als Fehler zu bezeichnen. Daß dagegen wieder mit Bismarck und Friedrich argumentiert wird, ist gut.
L.R.

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Die vollständige 130. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 130

Inhalt der 130. Ausgabe:

  • 100 Jahre Ausbruch des 1. Weltkriegs: Hindenburg und Ludendorff
  • Holland begeht 1. Königstag
  • Mit Bismarck und Friedrich gegen die Westbindung

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