Schlagwörter
Australians for Constitutional Monarchy, Buchbesprechung, David Bagrationi, David Bagrationi-Mukhraneli, Erster Weltkrieg, François de La Rochefoucauld, Fritz Fischer, Georgien, Griechenland, hindenburg, Japan, Kaiser Akihito, Kaiser Wilhelm II., König Albert II. der Belgier, König Konstantin II. der Hellenen, König Philippe I. der Belgier, Königin Anne-Marie, Königreich Belgien, Königreich der Niederlande, Königreich Spanien, Kongreßpolen, Ludendorff, Monarchisten, Prinz Carl Friedrich von Preußen, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Prinzessin Sophie von Preußen, Schwarz-Gelbe Allianz, Spanien, Theobald von Bethmann Hollweg, Tony Abbott, Völkerschlacht-Gedenken
Jahresrückblick 2013
Nach 2011 und 2012 war auch 2013 ein recht gutes Jahr für die Monarchien der Welt. In der ersten Hälfte des Jahres verzichteten die Monarchen in Belgien und den Niederlanden zwar jeweils zugunsten des Kronprinzen auf den Thron. Dies scheint der Monarchie jedoch eher genützt als geschadet zu haben. Die Geburt eines künftigen Thronfolgers konnte 2013 in den Häusern Windsor und Hohenzollern bekanntgegeben werden, wobei IKH Kronprinz Georg Friedrich und Kronprinzessin Sophie mit Carl Friedrich und Louis Ferdinand Zwillinge bekamen. In Australien wurde mit Tony Abbott ein Mann zum Premierminister gewählt, der vorher die Australians for Constitutional Monarchy geleitet hat und das Land als Commonwealth-Monarchie erhalten wird. Zahlreiche Maßnahmen der Vorgängerregierung, die eine schleichende Republikanisierung einleiten sollten, wurden von ihm sofort wieder zurückgenommen. Sorgen bereitet in manchen regierenden Häusern dagegen der Gesundheitszustand des Monarchen, wie es etwa in Thailand, Japan und Spanien der Fall ist.
Was die monarchistischen Bewegungen betrifft, ist die Rückkehr zur Monarchie in vielen Ländern im Bereich des Möglichen, zum Beispiel in Nepal, Rumänien, Rußland oder Serbien. Einen Rückschlag stellt die Scheidung des georgischen Thronfolgers David Bagrationi von Prinzessin Ana dar. Die vom georgischen Patriarchen Ilia II. eingefädelte Ehe sollte die verschiedenen Zweige der Dynastie wieder vereinen und so die Chancen einer Restauration stärken, die jetzt unwahrscheinlicher ist. Im September 2011 wurde jedoch dem damals noch vereinigten Ehepaar ein Erbe geboren: Prinz Giorgi Bagration Bagrationi.
Auch in den Republiken Mitteleuropas ist die Perspektive eher weniger gut: Die Schwarz-Gelbe Allianz verfehlte die nötige Zahl an Unterschriften, die zum Antreten bei den Wahlen in Österreich erforderlich sind, bereits zum zweiten Mal. In Deutschland sind die Monarchisten weiterhin desorganisiert und es ist eine zunehmende Angst zu spüren, eine von dem durch das staatliche Fernsehen propagierte, durchweg negative Bild der vorbundesrepublikanischen deutschen Geschichte abweichende Meinung öffentlich zu vertreten. So wurde auch das Völkerschlachtjubiläum kaum begangen, beziehungsweise im Rahmen einer „kritischen Berichterstattung“ als militaristisch und bloße Sache der Fürsten dargestellt, obwohl die Befreiungskriege eben genau das nicht waren. Dies gibt schon einmal einen kleinen Vorgeschmack darauf, was im nächsten Jahr zur hundertjährigen Wiederkehr des 1. Weltkrieges zu erwarten ist. Während alle anderen Staaten ihrer Soldaten gedenken, ist es noch völlig unklar, was die Bundesrepublik plant, aber Positives ist in keinem Fall zu erwarten. Corona wird sich daher im Jahr 2014 schwerpunktmäßig dem Gedenken an den Ausbruch des 1. Weltkrieges widmen.
Ihren Lesern wünscht die Corona-Redaktion ein frohes und erfolgreiches Jahr 2014! L.R.
100 Jahre Ausbruch des Ersten Weltkriegs: Deutsche Kriegszielpolitik in Polen
Die deutsche Kriegszielpolitik in Osteuropa während des Ersten Weltkriegs wurde von mehreren Historikern oftmals als Vorgängerpolitik der Nationalsozialisten beschrieben; der prominenteste Vertreter dieser Meinung war Fritz Fischer. Vor allem die Polnische Frage in den Jahren 1914-18 verdient in diesem Zusammenhang eine nähere Betrachtung.
Das unter russischer Herrschaft stehende ‚Kongreßpolen‘ rückte bereits vor Kriegsbeginn in den Blick der Reichsleitung. Kaiser Wilhelm II. versicherte dem preußisch-polnischen Magnaten Bogdan von Hutten-Czapski bereits am 31. Juli 1914, daß zu Deutschlands Kriegszielen die Errichtung eines selbständigen polnischen Staates gehörte. Bis Anfang 1916 unterstützte Berlin jedoch offiziell die sogenannte ‚austro-polnische Lösung’ Österreich-Ungarns, die vorsah, Polen in das Habsburgerreich zu integrieren. Das schwindende politische wie militärische Vertrauen in den österreichischen Bündnispartner sowie der Machtzuwachs Hindenburgs und Ludendorffs führten allerdings zu einem Umdenken in der deutschen Generalität, die ihre Hoffnungen in die Bildung einer polnischen Freiwilligenarmee setzte. Zu diesem Zweck forcierte sie die Bildung eines formal selbständigen Königreichs Polen, welches politisch, militärisch und wirtschaftlich an Deutschland gebunden werden sollte. Der auf die Proklamation dieses politisch wie territorial undefinierten Staates am 5. November 1916 gefolgte Werbeaufruf an die polnische Bevölkerung geriet jedoch zu einem Desaster für die Militärpolitik, da die Anzahl der Freiwilligen nicht einmal annähernd den hochgesteckten Erwartungen entsprach.
Die repressive preußische Polenpolitik der Vorkriegszeit hatte auch in der Bevölkerung Kongreßpolens ein negatives Deutschlandbild hinterlassen. Die in der deutschen Öffentlichkeit geführte Diskussion über große Gebietsgewinne auf Kosten Polens und die damit einhergehenden Pläne einer Zwangsumsiedlung der dort lebenden ethnischen Bevölkerung vergifteten die deutsch-polnischen Beziehungen zunehmend. Besonders Erich Ludendorff spielt in diesem Zusammenhang eine unrühmliche Rolle, nahm er in seiner Bezeichnung der zu annektierenden polnischen Gebiete als „Zuchtstätten für Menschen, die für weitere Kämpfe nach Osten nötig sind“ den Jargon der nationalsozialistischen Lebensraumpolitik vorweg.
Doch derartige Aussagen stellten nur einen Teil der Diskussion über die Polnische Frage innerhalb der Reichsleitung dar. Reichskanzler Bethmann-Hollweg verfolgte bis zu seinem erzwungenen Rücktritt 1917 die Möglichkeit, Polen als Verhandlungsobjekt in einem möglichen deutsch-russischem Separatfrieden zu verwenden. Hierfür war er bereit, auf weitreichende Gebietsabtretungen zu verzichten und wurde darin auch von Wilhelm II. unterstützt. Die Konkurrenz unzähliger verschiedener Pläne in Militär und Politik ließen eine einheitliche deutsche Kriegszielpolitik in Polen, die über das Manifest von 1916 hinausging, bis Kriegsende nicht zu. Zwar wurde teilweise erfolgreich der Aufbau polnischer Selbstverwaltung im Inneren betrieben, doch die Verhärtung der unterschiedlichen Fronten in den die Verfassung, Außenpolitik, Regentschaft und Grenzziehung betreffenden Fragen machten jeglichen Fortschritt unmöglich und verstärkten nur die antideutschen Ressentiments der polnischen Bevölkerung. Die tiefsitzende Furcht vor einem wiedererstarkten Polen als Nachbarn, der Ansprüche auf die ehemals polnischen Gebiete Preußens stellen könnte, ließ ernsthafte Konzessionen von deutscher Seite aus nicht zu.
In Berlin war man sich des offensichtlichen Fiaskos einer erfolgreichen Politik in Polen bewußt. Der Staatssekretär des Äußeren Jagow drückte es gegenüber dem Kanzler passend aus: „Für die polnische Frage gibt es keine ideale Lösung. Wir werden uns mit der wenigst ungünstigsten begnügen müssen.“ Jan Markert
Buchvorstellung in eigener Sache
Neben dem Schreiben über die Monarchie gehen die Corona-Autoren im richtigen Leben auch noch anderen Tätigkeiten nach. Einer von ihnen, Lukas Rottnick, hat jetzt ein Buch über seine Zeit in Spanien veröffentlicht:
„Spanien ist anders“, wie die Eingeborenen gerne von ihrem Land sagen. Warum die meisten Spanierinnen und Spanier Maria heißen und sie beim Anblick unberührter Natur das kaum zu unterdrückende Gefühl überkommt, einen Flughafen bauen zu müssen; warum Spanien sich ein Gurkenministerium und fünf unterschiedliche Polizeiorgane leistet; warum Telenovelas eine iberische Erfindung sind und man einen spanischen Handwerker grundsätzlich nie alleine lassen sollte – all diese und mehr Fragen werden im vorliegenden Buch beantwortet.
Das Buch, welches den Titel „Die spinnen, die Spanier“ trägt, ist im Buchhandel für 10,99 € erhältlich. Als E-Book kostet es 7,99 €. L.R.
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Die vollständige 124. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:
Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 124
Inhalt der 124. Ausgabe:
- Jahresrückblick 2013
- Buchvorstellung in eigener Sache
- Königlicher Gruß aus Griechenland
- 100 Jahre Ausbruch des Ersten Weltkriegs: Deutsche Kriegszielpolitik in Polen
- Eingeschränkte Meinungsfreiheit bei Republikanern
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