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Weihnachtsansprache S.M. König Philippes I. der Belgier

27 Freitag Dez 2019

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König Philippe I. der Belgier, Königreich Belgien, Weihnachtsansprache

Meine Damen und Herren,

Weihnachten und Neujahr sind für viele von uns eine Zeit der Freude und des gemütlichen Beisammenseins. Die Königin und ich freuen uns für alle, die diese Momente des wahren Glücks mit ihren Lieben teilen können. Wir denken aber auch an all die Menschen, denen es nicht gut geht oder die einsam sind und die das in diesen Tagen besonders stark spüren. Wir danken allen, die für diese Menschen da sind, um sie zu unterstützen und ihnen Mut zu geben.

Wir leben in einer Zeit des Umbruchs. Unser Sozial- und Wirtschaftsmodell und unser Umgang mit der Umwelt werden in Frage gestellt.  Viele wissen nicht mehr, woran sie sich festhalten sollen. Gerade daher dürfen wir nicht bloß zuschauen. Wir müssen uns stärker einbringen. Aufgeben ist nicht das Gebot der Stunde.

Die Herausforderungen, vor denen wir stehen, für unsere Gesellschaft und unseren Planeten, kennen wir nur zu gut. Wir wiederholen auch dauernd, wie dringend wir sie angehen müssen. Zum großen Teil wissen wir auch, was die Lösungen sind. Aber – wie können wir diese konkret in die Tat umsetzen?

Alles ist eine Frage der Einstellung.

Um Dinge verändern zu können, muß man zuerst daran glauben, und danach handeln. Wir sind für unser Tun verantwortlich. Unser Verhalten hat auch Folgen für die anderen. Seien wir uns dessen stärker bewußt. Verfallen wir nicht in kurzfristiges Handeln. Denken wir langfristig. Setzen wir uns ein für Lösungen, deren Früchte wir vielleicht nicht mehr selber ernten können, die aber den nachfolgenden Generationen zugutekommen werden.

Wir müssen auch sehen und hören wollen.  Wir können nicht gleichgültig bleiben gegenüber Ungerechtigkeit, Armut, Ausgrenzung.  Auch nicht gegenüber der Gewalt, die es in vielen Formen um uns herum gibt: verborgen im häuslichen Umfeld, schleichend im Alkohol- und Drogenmißbrauch, besonders bei Jugendlichen, hinterlistig in der üblen Nachrede und der Verdächtigung, aber auch deutlich sichtbar in Worten, die verurteilen, und in der Geste, die zerstört.

Seien wir uns auch unserer kollektiven Stärke bewußt. Die Kraft all derjenigen, die sich engagieren, weil sie sich nicht abfinden wollen mit den Dingen, wie sie sind. Und auch die stille Kraft so vieler Mitbürger unter uns, die sich diskret aber äußerst wirksam für eine menschlichere Gesellschaft einsetzen.

Schließlich brauchen wir eine konstruktive Grundeinstellung, um all die Energie und Kreativität in unserem Land in die richtigen Bahnen zu lenken und um uns rund um gemeinsame Projekte zu vereinigen.

Nunmehr ist es dringend an der Zeit, daß wir möglichst schnell eine voll funktionsfähige Bundesregierung bilden, die ausgewogene Entscheidungen treffen kann, die einträchtig und entschlossen getragen werden. Das ist, was wir jetzt alle erwarten.

Meine Damen und Herren,

wir bekommen die Zukunft, an die wir glauben.

Unsere Tochter Elisabeth hat ihren achtzehnten Geburtstag gemeinsam mit Jugendlichen in ihrem Alter gefeiert. Sie alle haben ihren Glauben an die Zukunft bekundet. Wir haben eine klarsichtige Jugend erlebt, die bereit ist, sich voll zu engagieren.

Mit ihnen glaube ich an das enorme Potenzial unseres Landes, an unsere gemeinsame Fähigkeit, die Herausforderungen zu meistern. Vorausgesetzt, daß wir unsere Kräfte bündeln und nach Einheit in der Verschiedenheit streben, mit Respekt für die Überzeugungen eines jeden.

Die Königin und ich wünschen Ihnen frohe Weihnachten und ein glückliches Neues Jahr.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 211

30 Sonntag Dez 2018

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Europa, Monarchie

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Claas Relotius, Commonwealth, Der Spiegel, Japan, Kaiser Akihito, Kaiserzeit, Königin Elizabeth II., Medien, Medienfreiheit, Menasse, Sachsen-Coburg und Gotha, Schloβ Reinhardsbrunn, Weihnachtsansprache

Republikanische Märchenstunde zum Jahresausklang

Europa – nur echt mit der Krone

Ausgerechnet kurz vor den Feiertagen ist ein gerade bei wohlhabenden linksliberalen Lesern beliebter Geschichtenerzähler in Verruf geraten: Claas Relotius, der beim Spiegel festangestellte Journalist, hat sich einen großen Teil seiner oftmals so schön larmoyanten und politisch sehr korrekten Storys nicht nur ausgedacht, sondern wahrscheinlich auch Spenden veruntreut. Von der Öffentlichkeit etwas unbemerkter kam auch heraus, daß der österreichische Schriftsteller und Preisträger mehrerer mit Europa in Verbindung stehender Preise, Robert Menasse, seine Zitate des ersten EWG-Vorsitzenden, Walter Hallstein, frei erfunden hat. Die EWG war so etwas wie der Vorläufer der EU und Menasse hatte lange behauptet, Hallsteins Vision sei es gewesen, die Nationalstaaten in einer großen europäischen Republik aufzulösen. Anders als Relotius sind Menasse seine Fälschungen aber keineswegs unangenehm, fühlt er sich doch normativ im Recht.

In Zeiten von Hate Speech, Fake News, der Spaltung der Gesellschaft und Hetze dürften beide Vorfälle einen vorübergehenden Rückschlag für diejenigen bedeuten, die die Meinungsfreiheit einschränken wollen. Die Argumentationslinie derer, die diese künstlich und sehr bemüht wirkenden Kampfbegriffe erfunden haben und nutzen, ist es ja in der Tat, daß ein großer Qualitätsunterschied zwischen den etablierten Printmedien und dem staatlichen Gebührenfernsehen einerseits und dem Internet andererseits bestehen würde. Dies rechtfertigt dann die massive Subventionierung etablierter Medien, wie es in Deutschland beim sogenannten öffentlich-rechtlichen Fernsehen und in Frankreich auch bei einigen Printmedien der Fall ist (siehe Liste in Corona 181 vom April 2017), und ein politisches und juristisches Vorgehen gegen Akteure im Internet. Hier sind aktuell vor allem das deutsche Netzwerkdurchsetzungsgesetz, ein neues Gesetz gegen Fake News zu Wahlkampfzeiten in Frankreich und die neue EU-Datenschutzrichtlinie zu nennen. Letzterer, die sich vor allem gegen Facebook richtet, haben wir es zu verdanken, daß wir vor dem Aufrufen jedweder Seite im Internet jetzt meist einer endlos langen Datenschutzerklärung zustimmen müssen, natürlich ohne sie tatsächlich zu lesen. Dabei ist den Internetkontrolleuren aber entgangen, daß die Jugendlichen Facebook heute kaum noch benutzen, weswegen ihre Maßnahme ins Leere läuft und einfach nur nervt. Wenn man nun, um wieder auf Relotius und Menasse zurückzukommen, Fake News in sogenannten Qualitätsmedien auch nicht verhindern kann, ist die ganze Argumentation ohnehin ad absurdum geführt. Falschmeldungen hat es zu allen Zeiten gegeben und sie werden sich nie ganz verhindern lassen. Wer trotzdem vorgibt, sich hierfür einsetzen zu wollen, will nicht etwa die Qualität der Berichterstattung und die Diskussionskultur verbessern. Es geht ihm um Meinungsführerschaft und die Definition von dem, was überhaupt eine Nachricht wird, und was nicht und wohin dies führt, konnte man besonders prägnant an der anfänglichen Nichtberichterstattung zur Silvesternacht 2015 in Köln sehen. Es ist nur den sogenannten alternativen Medien zu verdanken, daß Politik und Medien die Ereignisse nicht vertuschen konnten. Das daraus bis heute resultierende Glaubwürdigkeitsproblem soll nun nicht etwa dadurch behoben werden, daß man diese Vorfälle konsequent untersucht und aufarbeitet. Es sollen lieber regierungskritische Nachrichten gar nicht ausgestrahlt werden und nachdem diejenigen, die der Regierung kritisch gegenüberstehen und in den Medien ständig als Vollidioten und Schlimmeres dargestellt wurden, jetzt pfeifen und demonstrieren, wenn Vertreter eben dieser Regierung in ihrer Nähe auftauchen, beschwert sich nicht nur der aktuelle Bundespräsident über den Verfall der Debattenkultur. Diejenigen, die aufgrund dieses Gebarens in Sorge um die Pressefreiheit sind, können sich aber beruhigen: der technische Fortschritt macht es schon jetzt unmöglich, unerwünschte Nachrichten zu unterdrücken und bislang ist in neuerer Zeit noch jeder, der sich daran versucht hat, kläglich gescheitert.

Was das jenseits der Absage an die Idee einer europäischen Republik mit Monarchie zu tun hat: Nun, es gehören der Organisation Reporter ohne Grenzen zufolge im Jahre 2017 sechs Monarchien zu den zehn Ländern mit der größten Pressefreiheit. Deutschland befindet sich nicht unter den Ländern mit der höchsten Pressefreiheit, Frankreich genauso wenig.

In diesem Sinne wünscht die Corona-Redaktion ihren Lesern ein gesundes, glückliches und erfolgreiches Jahr 2019 und die Freiheit, weiter die Nachrichten konsumieren zu können, die jeder für sich selbst für wichtig erachtet. L.R.

Der öffentlichen Hand kommen Kulturgüter teuerer

Es scheint, als vernebelte ein weitverbreiteter Neidkomplex manchmal die Sinne. Königin Elizabeth II. saβ während ihrer diesjährigen Weihnachtsansprache an das Land und den Commonwealth nicht nur an ihrem Schreibtisch, sondern im Hintergrund stand ein Klavier, das als „Goldklavier“ gebrandmarkt wurde. Wie heute üblich, erhob sich in den sozialen Netzwerken Protest, daβ sie dabei von „Groβzügigkeit” und „Hingabe“ sprach. Das kritisierte Musikinstrument wurde aber nicht von ihr angeschafft, sondern 1856 kaufte Königin Victoria I. das S&P Erard Grand Piano und es ist Teil der königlichen Kunstsammlung. Die Idee, es nutzbringend zu verkaufen, um dann den Erlös den Armen zu spenden, hätten 1918 vielleicht die Bolschewiken propagiert, aber 2018 kämen nur die Freunde der G20 Plünderer auf diese Idee.

Glücklicherweise muβ im Vereinigten Königreich niemand trennen, was der königlichen Familie privat gehört und was die königliche Familie nur stellvertretend für die Nation in Besitz hält. Bis 1918 galt das auch in Deutschland, was dann nach 1919 zu vielen gerichtlichen Auseinandersetzungen führte, die auch in der Gegenwart nachwirken. Für die Kulturgüter endete das oft tragisch.

Jüngstes Beispiel ist Schloβ Reinhardsbrunn bei Gotha. Die sowjetische Besatzungsmacht enteignete es 1945, auch nach 1990 bekam es das Haus Sachsen-Coburg und Gotha nicht zurück. Der letzte Versuch der Rückübereignung scheiterte 2001. Die Frankfurter Rundschau dokumentierte das Trauerspiel seit der Absage an das Haus Sachsen-Coburg und Gotha: „Seit der Wende ist die denkmalgeschützte Schlossanlage, die zu DDR-Zeiten ein Interhotel beherbergte, dem Verfall preisgegeben. Die Treuhandanstalt hatte es einer Hotelgruppe verkauft, die aus dem Schloss ein Fünf-Sterne-Hotel machen wollte. Das Gebäude wurde entkernt, aber schon bald stoppten die Bauarbeiten, auch weil der Freistaat wenig Interesse zeigte, das Projekt zu unterstützen. … 2004 wurde die Immobilie neu ausgeschrieben. Das Weimarer Bauingenieurbüro BOB Consult erwarb Reinhardsbrunn schließlich für 100 000 Euro. Zwei Jahre später übernahmen russische Geschäftsleute das Unternehmen samt Immobilie für zwölf Millionen Euro. Weitere Besitzerwechsel schlossen sich in den Folgejahren an. Heute gehört die BOB Consult einem Unternehmen, das im mittelamerikanischen Kleinstaat Belize registriert ist. Seine deutsche Postadresse ist ein Haus in Hamburg, wo die Firma aber nicht einmal einen Briefkasten besitzt.“

Russische Investoren kauften das Objekt 2008, die Staatsanwaltschaft nahm ein Jahr später Ermittlungen wegen des Verdachts der Geldwäsche auf. Der russische Besitzer nahm auf das Schloβ Hypotheken auf, seitdem lasten auf der Immobilie Schulden von fast zehn Millionen €. Währenddessen verfällt die Immobilie, wird zur Ruine. Die Enteignung wurde am 10. Juli 2018 vollzogen, aber nun hat der Steuerzahler ein weiteres Sanierungsprojekt zu schultern. Das Haus Sachsen-Coburg und Gotha hätte es nicht so weit kommen lassen, wenn es 1990 seinen rechtmäβigen Besitz zurückerhalten hätte. H.S.

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Die vollständige 211. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 211

Inhalt der 211. Ausgabe:

  • Republikanische Märchenstunde zum Jahresausklang
  • Letzte Geburtstagsansprache Akihitos
  • Der öffentlichen Hand kommen Kulturgüter teuerer
  • Buchhinweis: Berlin der Kaiserzeit – Architektur 1871 bis 1918

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Weihnachtsansprache von König Philippe I. der Belgier

24 Montag Dez 2018

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König Philippe I., König Philippe I. der Belgier, Königreich Belgien, Weihnachten, Weihnachtsansprache

Meine Damen und Herren,

Die Weihnachtstage sind hervorragend dafür geeignet, unseren Wettlauf mit der Zeit anzuhalten, und einmal wirklich innezuhalten.  Zu schauen, wo wir im Leben stehen.  Und auch daran zu denken, daβ das Leben ein Weg ist, den wir nicht alleine gehen, sondern zusammen mit anderen, die auch Gesellschaft, ein offenes Ohr und guten Rat brauchen.

Für die meisten von uns sind die Weihnachtstage Momente des Zusammenkommens und des miteinander Teilens.  Momente, in denen wir uns füreinander Zeit nehmen. Für diejenigen, die schwere Prüfungen durchstehen, einsam sind oder einen nahen Menschen verloren haben, ist die liebevolle Gegenwart eines anderen von unschätzbarem Wert.

Lassen wir uns während dieser Festtage ganz besonders an die Zerbrechlichsten in unserer Gesellschaft denken.  Und auch an die, die sie umgeben, und mit ihrer Sorge und Zuwendung dafür sorgen, daβ sie würdevoll leben können.

Mit denen, die Kinder haben, teilen die Königin und ich den Wunsch, mit ihnen gemütlich  zusammen zu sein und wirklich füreinander da zu sein.  Wir wissen, wie wichtig diese Augenblicke sind, aber auch wie leicht man sie verpaβt.  Es sind die Momente, in denen wir unsere Kinder so erleben können, wie sie sind, und die Freude haben, sie neu zu entdecken.

Momente, in denen auch unsere Kinder begreifen können, daβ wir, ihre Eltern und alle anderen, die sich um ihre Erziehung kümmern, ebenso verletzlich sind. Daβ wir uns nicht in unsere Probleme einigeln oder vor ihnen flüchten, sondern versuchen, sie zu überwinden – und daraus unsere innere Kraft schöpfen.  Mit dieser inneren Kraft können wir uns wirklich für die anderen öffnen, und so unsere Verantwortung wahrnehmen.

Unser Land durchläuft eine bewegte Zeit.  Unsere Mitbürger sind zurecht besorgt über wichtige Themen.  Wir erleben derzeit ernste politische Spannungen.  Ich vertraue auf das Verantwortungsgefühl unserer Entscheidungsträger, daβ sie im Interesse des Landes und der Bevölkerung handeln.

Ungleichheit, Armut, Intoleranz, Klimawandel, das alles sind Fragen, die umfassende Antworten verlangen.  Wir können diese fundamentalen Probleme unserer Gesellschaft aber effizient anpacken, indem wir einander zuhören und aufgeschlossen sind, mit Mut und Eigeninitiative.

Demokratie erfordert dieses Zuhören und den Dialog.  Lassen wir uns im Vorfeld der föderalen, regionalen und Europawahlen offene und ehrliche Debatten führen, in denen man einander respektiert.  Denn jede Stimme muβ das Resultat einer reifen Überlegung sein.

« Gebt mir einen festen Punkt und einen Hebel, und ich werde die Welt aus den Angeln heben », sagte Archimedes.  Unsere Zeit ganz bewuβt leben und aus unserer inneren Kraft heraus für die anderen offen sein, das sind die festen Punkte und die Hebel, mit denen wir Berge versetzen können.

Die Königin und ich, und unsere ganze Familie, wünschen Ihnen frohe Weihnachten und ein glückliches Neues Jahr.

Weihnachtsansprachen von S.M. dem König der Belgier und S.K.H. des Großherzogs von Luxemburg

24 Sonntag Dez 2017

Posted by monarchistundlegitimist in Europa, Monarchie

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Großherzog Henri von Luxemburg, Großherzogtum Luxemburg, König Philippe, König Philippe I. der Belgier, Königreich Belgien, Weihnachtsansprache

Meine Damen und Herren,

anfang dieses Monats war eine Gruppe von Kindern bei mir im Palast zu Besuch.  Sie waren neugierig zu erfahren, wie ein König arbeitet und was seine Aufgaben sind.  Als das Thema auf meine Weihnachtsansprache kam, sagte eines der Kinder, welches Glück wir haben, in einem so schönen Land wie Belgien zu leben. Trotz unserer eigenen Sorgen, trotz der Unsicherheit in der Welt und der Bedrohung der globalen Gleichgewichte, sollten wir uns mehr trauen, die Dinge häufiger aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.  Mit einem Blick, der mehr sieht als das, was fehlt, als das, was wir nicht haben. Mit einem staunenden Blick.

Wie wir auf die Dinge schauen bestimmt auch unser Handeln.  Wer die Natur bestaunt, wird auch respektvoller mit ihr umgehen.  Und was für die Natur gilt, gilt umso mehr für unsere Mitmenschen.  Hinter unseren Schwächen und Fehlern wohnt in jedem von uns eine reiche innere Schönheit, die es verdient, zur Entfaltung gebracht zu werden. Neulich habe ich ein Pflegeheim in Holsbeek besucht.  Hier helfen die Pfleger den Bewohnern, all das Schöne zu entdecken, was jenseits von Alter und Krankheit in ihnen steckt.  Dadurch ist es ihnen gemeinsam gelungen, sich neue Wege auszudenken, wie sie noch engere Bindungen mit ihrer Nachbarschaft knüpfen können.  Wir haben dort glückliche Menschen gesehen.  Ein solcher Blick auf das Älterwerden ist eine Quelle der Hoffnung.  Wer die Schönheit des Lebens bestaunt, lebt selbst besser und kann anderen helfen, das Leben besser zu leben.

Staunen macht uns auch kreativ. In Namur war ich begeistert von einem Projekt, das Techniker, Unternehmer und Künstler zusammenbringt.  Sie lernen dabei gemeinsam, sich wieder zu wundern über einfache Objekte unseres Alltags, Werkzeuge oder Technologien, die sie glaubten zu begreifen.  Das beflügelt ihren eigenen Erfindungsgeist und weckt innovative Ideen.  Das gleiche gilt auch für die grossen Herausforderungen unserer Zeit, einschliesslich der Zukunft unseres eigenen Planeten.  Nur mithilfe unserer Kreativität werden wir dafür Lösungen finden.

Lassen wir uns schliesslich auch staunen über das, was wir alles gemeinsam aufgebaut haben, unser gemeinsames Gut, das Ergebnis einer langen Geschichte von Verbundenheit, verankert in Solidarität und Kompromissen.  Daraus können wir die Kraft schöpfen, um nicht in sterilen Zynismus und Gleichgültigkeit zu verfallen.  Die Zukunft unserer Demokratien hängt in erster Linie davon ab, wie wir diese Demokratien betrachten.  Sie beginnt mit Verbundenheit untereinander.  Ich denke hier ganz konkret an ein schönes Projekt in St. Gilles, von jungen Menschen ins Leben gerufen, die sich selbst ‘die Fabrik der Verbundenheit’ nennen.  Ein Besuch bei ihnen ist eine echte Bereicherung. Und dann sind da auch die Jugendlichen mit Migrationshintergrund, die die Königin und ich neulich in Vilvoorde besucht haben.  Sie arbeiten zusammen an Projekten zur sozialen Integration, die auf dem Finden der Selbstachtung aufbauen.  Die Schönheit in ihren Augen sprach Bände.

Meine Damen und Herren,

es herrscht viel Unruhe in unserer Welt.  Spannungen und Krisenherde mehren sich.  Umso wichtiger ist es, dass wir uns das Staunen bewahren – gerade auch unseren Kindern und deren Zukunft zuliebe.  Lassen wir uns gemeinsam diesen Weg wählen.

Die Königin und ich, sowie unsere ganze Familie, wünschen Ihnen fröhliche Weihnachten und ein gutes Neues Jahr.

Philippe R.

Weihnachtsansprache von Seiner Königlichen Hoheit Großherzog Henri am  24. Dezember 2017
(auf Letzeburgsch, das entsprechende Video ist hier anzusehen)

Léif Matbierger,

Wa mir zeréckkucken, erënnere mir eis un d‘ Stëmmung, déi et um Enn vum leschte Joer gouf. Et war eng Ambiance vu latenten Ängschten a Spannungen an de westleche Gesellschaften, déi de politschen Débat staark geprägt huet. Dofir hunn och vill Mënsche gefaart, de Populismus géif Iwwerhand huelen, zemol an eisen Nopeschlänner.

D‘Entwécklunge vun de leschte Méint hunn dës Tendenz awer deelweis widderluecht, op mannst fir de Moment emol. Den europäesche Projet ass nei legitiméiert ginn, och wann d’Interpretatiounen deelweis ausenee ginn. Dobäi kënnt, datt de wirtschaftlechen Obschwong och säin Deel dozou bäigedroen huet, datt d’Leit d’Iddi vun Europa nees méi positiv gesinn. Déi allgemeng besser Stëmmung schaaft Vertrauen, an dat Vertrauen ass och néideg fir d’Zukunft. De Wëllen ass grouss, d‘Problemer vun eiser Zäit méi offensiv a mat neiem Elan unzegoen.

Léif Leit,
wann ech ee Souvenir vum öffentleche Liewen vum Joer 2017 misst erauspicken, dann wäer et dee spezielle Moment den ech erliewt hunn, wéi ech am November zu Bonn un der COP 23 iwwer de Klimawandel deelgeholl hunn.

Et war an engem anonyme Sall, just kuerz virun der Plenarsitzung wou d’Staatscheffe vun de Länner, déi représentéiert waren, sech informel versammelt haten. Ech wor ee vun de wéinege Vertrieder vu westleche Länner, a wor vun de Leader vun elauter Länner ëmginn, déi am meeschte vun de Konsequenzen vun der Klimaerwäermung betraff sinn: Entwécklungslänner an Inselstaaten. Et sinn nämlech déi Länner, déi elo schonn ënner meteorologesche Katastrophen leiden, wéi déi erschreckend Biller eis dëst Joer gewisen hunn. Et sinn och Deeler vun deene Länner, déi iergendwann verschwanne wäerten, well se vun den Ozeanen iwwerschwemmt ginn. D’Populatioune vu villen Insel-Staaten sinn haut schon an dëser desolater Situatioun. Si hu ganz einfach keng Zukunft oder kaum d‘Chance eng ze hunn.

Esouvill Nout brécht engem d’Häerz.

Si stäerkt awer och de Wonsch ze agéieren, eppes ze beweegen.
D’Mécanisme géint de Klimawandel richteg anzesetzen ass vun enormer Wichtegkeet, fir déi betraffe Länner, mee och fir eis. Dat muss awer séier geschéien, a kann nëmme geléngen, wa mir all an déi selwecht Richtung schaffen.
Mir mussen iwwer déi annoncéiert Mesuren erausgoen a méi ambitieis ginn, nei Partner an nei Finanzementer fir Projetë fannen – en domaine iwwregens, wou Lëtzebuerg sech besonnesch ervirdeet. Jiddfer Eenzelne vun eis ka säin Deel bäidroen, a wann et nëmmen ass, andeems mir verschidde vun eise Gewunnechten änneren.

Elo ëm d‘Feierdeeg, wou d’Iddi vun der Solidaritéit eng besonnesch Bedeitung huet, sollte mir eis eiser Responsabilitéit nei bewosst ginn. D’Gesellschaft ass déi Plaz, wou mir iwwer eis perséinlech Interesse kënnen erauswuessen.

D’Solidaritéit spillt sech vir d’éischt am Kader vun der Famill of. Doriwwer eraus dréckt sech eise „Vivre-ensemble“ momentan nach haaptsächlech am nationale Kader aus. Mir gesinn awer och eng europäesch Solidaritéit, déi sech lues a lues entwéckelt. An da gëtt et awer och d‘Verbonnenheet tëscht alle Mënschen op eiser Äerd.

Et ass dës Solidaritéit, déi spille muss, fir esou global Problematiken wéi de Klimawandel ze léisen.

Léif Matbierger,

Virun e puer Deeg haten d’Grande-Duchesse an ech de Plëséier, en Deel vum neie Mobilitéitsréseau mat der neier Gare, dem Funiculaire an dem Tram anzeweien.
Dëse groussen Dag fir d’Mobilitéit ass eng bedeitend Etapp an der Geschicht vun den Infrastrukture vun eisem Land. Déi rasant Entwécklung vun eiser Wirtschaft an de leschte Joren huet eist Stroossennetz un de Rand vum Kollaps bruecht. D’Ustrengungen, fir eisen öffentlechen Transport ze verbesseren, ginn elo konkret.
Nei Projeën sinn ugekënnegt fir d’Offer nach méi attraktiv ze maachen. Ech géif mir wënschen, datt dës nei Offer de verdéngte Succès kritt, an datt jiddfer Eenzelnen e Maximum dovunner profitéieren kann. Esou komme mir enger méi nohalteger a méi harmonescher Weiderentwécklung vun eisem Land méi no.

Léif Leit alleguer,
Loost eis op dësem Virowend vu Chrëschtdag un all déi gutt Grënn denken, déi mir hunn fir dankbar ze sinn. Mir liewen an engem Land vu Wuelstand, woubäi mir awer net däerfe vergiessen, datt et nach ëmmer zevill Leit heiheem ginn, déi Schwieregkeeten hunn, Mount fir Mount iwwer d’Ronnen ze kommen an déi leider net vum allgemenge Wuelstand profitéiere kënnen. Si verdéngen eis besonnesch Attentioun. Eis Gemittlechkeet, eisen Ëmgang ee mat deem aneren, sinn en Deel vun eiser DNA. Mir sollten dës Charakterzich onbedéngt beibehaalen. D’Grande-Duchesse an ech freeën eis mat all deenen, déi d’Chrëschtzäit mat hirer Famill an hire Frënn zesumme genéisse kënnen. Mir denken awer och un déi, déi op dëse Feierdeeg eleng oder krank sinn, a mir wënschen hinne Courage an Zouversiicht fir d‘Zukunft.

Léif Matbierger,
Mat der Grande-Duchesse, dem Grand-Duc Jean, dem Prënz Guillaume, der Prinzessin Stéphanie an all eise Kanner, wënschen ech Iech vu ganzem Häerzen schéi Chrëschtdeeg an elo schon all Guddes fir e glécklecht neit Joer.

Weihnachtsansprache Seiner Majestät des Königs der Belgier

24 Samstag Dez 2016

Posted by monarchistundlegitimist in Europa, Monarchie

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Deutschsprachige Gemeinschaft, König Philippe I. der Belgier, Königreich Belgien, Monarchie, Weihnachtsansprache

Meine Damen und Herren,

Weihnachten und Neujahr sind für die meisten von uns eine Zeit des Glücks. Straßen und Plätze erstrahlen in festlichem Glanz. Zuhause herrschen Gemütlichkeit und Freude darüber, zusammen zu sein, sich wiederzusehen. Leider gilt das nicht für jeden. Viele Menschen haben es in diesen Tagen schwer. Ich denke an die Menschen, die einsam sind oder krank, und an alle, die große Sorgen haben. Und auch an all diejenigen, die einen geliebten Menschen verloren haben. In diesem Jahr denke ich auch ganz besonders an die Opfer der Anschläge von Brüssel und Zaventem und an ihre Angehörigen.

Die Ereignisse dieses Jahres bei uns in Belgien, in Europa und anderswo in der Welt lassen Zweifel über die Zukunft aufkommen. Viele sind besorgt über ihren Arbeitsplatz, ihr Einkommen, ihre Sicherheit. Zuviele junge Menschen glauben, daß sie und ihre Kinder es nicht so gut haben werden wie ihre Eltern. Zu viele Ältere fragen sich, ob sie noch mit den Veränderungen unserer Zeit Schritt halten können oder dürfen. Dieses Gefühl der Ungewißheit, der Verunsicherung, ja sogar der Wut, kann zu einem Verlust des Vertrauens führen, auch in die Institutionen.

Und trotzdem wende ich mich heute an Sie mit einer Botschaft der Hoffnung. Die Königin und ich sind immer wieder beeindruckt von den vielen wertvollen Projekten, für die sich Bürger überall in unserem Land mit Herz und Seele einsetzen, und die es dabei schaffen, andere zu motivieren, sich ebenfalls zu engagieren.

Ich sehe dabei Menschen, die sich trauen, aufrichtig und echt miteinander umzugehen. Ich habe das selbst erfahren können bei meinem Besuch eines Heims, wo geistig behinderten Erwachsenen ein familiäres Umfeld geboten wird. Sich ohne Vorurteile und liebevoll begegnen, die Schwächen des anderen und seine eigenen anerkennen – es hat mich überwältigt, wieviel Energie das in einem selbst freisetzt. Sanftmut ist eine Stärke.

Ich sehe auch viele Beispiele von Solidarität und Großzügigkeit. In den Feriencamps, wo Kinder, die Opfer von Mißhandlung und Mobbing sind, ihr Lächeln zurückfinden. Bei den Familien, die Menschen aufnehmen, die ausgeschlossen sind. In Projekten, die Menschen verschiedener Generationen und Herkunft einander näherbringen. Viele zögern nicht, ihren eigenen Komfort aufzugeben, um auf den anderen zuzugehen.

Und dann sehe ich da all die vielen jungen und weniger jungen Menschen, die begreifen, daß man, um Erfolg zu haben, den Mut braucht, neu anzufangen. Sie finden sich nicht damit ab, am Rande der Gesellschaft stehenzubleiben. Sie geben sich nicht geschlagen. Sie wissen, daß zum Erfolg auch gehört, den Erfolg des anderen zu wollen und seine Hilfe anzunehmen. Ich denke an diejenigen, die eine helfende Hand ergreifen, um zu lernen, um wieder zu studieren, um eine Arbeit zu finden. Ich denke an all die Menschen im Ruhestand, die neue sinnvolle Wege für sich entdecken. Und an die Älteren, die einsehen, daß Hilfe anzunehmen keineswegs bedeutet, daß man damit auch seine Würde aufgibt.

Meine Damen und Herren,

Alle diese Beispiele drücken den Willen aus, eine Gesellschaft aufzubauen, in der wir uns in schwierigen Zeiten gegenseitig unterstützen, und uns gegenseitig zum Erfolg verhelfen. Sie zeigen, daß eine warmherzigere Gesellschaft in greifbarer Nähe ist. Sie verdienen deshalb mehr Beachtung. Ich bin überzeugt, daß sie auch eine Dynamik in Gang bringen können, die unsere Institutionen bereichert, und die das Vertrauen in unsere Demokratie verstärkt. Das ist dann auch, was ich am Vorabend des neuen Jahres von Herzen für unser Land und für Europa wünsche.

Meine Damen und Herren,

Die Königin und ich, und unsere ganze Familie, wünschen Ihnen Frohe Weihnachten und ein glückliches Neues Jahr.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 159

03 Sonntag Jan 2016

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Europa, Monarchietheorie

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Schlagwörter

Anton Ritthaler, Bayern, Commonwealth, Gauck, Gelbe Hefte, Japan, Kaiser Akihito, Kaiser Wilhelm II., König Felipe VI., König Ludwig III. von Bayern, König Michael I. von Rumänien, König Philippe I. der Belgier, König Willem-Alexander, Königin Elizabeth II., Max Buchner, Merkel, Monarchie, Monarchietheoretiker, TuL, Weihnachtsansprache, Weimarer Republik, Zentrumspartei

Weihnachts– und Neujahrsansprachen der Monarchen weltweit

Weihnachts- und Neujahrsansprachen sind eine der wenigen Gelegenheiten, zu denen sich die konstitutionellen Monarchen in der Welt regelmäßig politisch äußern. Sie tun dies nicht mit markigen Worten und Teile ihrer Reden sind auch von den jeweiligen Regierungen vorgegeben. Jedoch ist es ihnen auch möglich, eigene Akzente zu setzen.

Erstmals richtete ein spanischer König sich aus dem königlichen Palast ans spanische Volk und nicht mehr aus der königlichen Residenz La Zarzuela.

Erstmals richtete ein spanischer König sich aus dem königlichen Palast ans spanische Volk und nicht mehr aus der königlichen Residenz La Zarzuela.

Dem spanischen König Felipe VI. ging es angesichts separatistischer Bestrebungen in Katalonien und unklaren Mehrheitsverhältnissen im Parlament um die nationale Einheit, die zwei Drittel seiner Rede ausfüllte. Dabei sprach er davon, daß die Spanier auf das seit Francos Tod und im speziellen in den letzten Jahren zur Überwindung der Wirtschaftskrise Geleistete stolz sein könnten. Dem König der Belgier, Philippe, ging es um die Abwehr der terroristischen Bedrohung nach den Anschlägen von Paris. Er dankte den belgischen Sicherheitskräften, machte die Notwendigkeit von mehr Investitionen in diesem Bereich deutlich und drückte den Wunsch aus, daß die freiheitliche Ordnung des Landes nicht unter der Gefahrenabwehr leiden soll und die Belgier miteinander mehr über die Dinge, die ihnen wichtig sind, diskutieren sollen.

Die britische Königin stellte 2015 den Rekord als längstregierende Monarchin im Vereinigten Königreich ein, sondern sie ist auch bei den Weihnachtsansprache Rekordhalterin: Seit 1957 wendet sich Königin Elisabeth per Fern-sehen an ihre Völker auf den britischen Inseln und im Commonwealth. Auch 2015 war ihre Weihnachtsan-sprache das Programm mit den meisten Zuschauern, gefolgt von der letzten Folge von Downton Abbey.

Die britische Königin löste 2015 ihrer Ururgroßmutter, Königin Victoria,  als längstregierende Monarchin des Vereinigten Königreichs ab. Auch bei den Weihnachtsansprache ist sie Rekordhalterin: Seit 1957 wendet sich Königin Elisabeth per Fernsehen an ihre Völker auf den britischen Inseln und im Commonwealth. 2015 war ihre Weihnachtsansprache das Programm mit den meisten Zuschauern und lag vor der letzten Folge von Downton Abbey.

Ähnlich äußerten sich Elisabeth II. und Wilhelm Alexander I., der König der Niederlande, welcher auch über die Verteidigung der Freiheit sprach. Neben Elisabeth II. schrieb auch König Michael von Rumänien in seinem Weihnachtskommuniqué über die christliche Bedeutung von Weihnachten und den Wert der Familie – in der zunehmend individualistischen Gesellschaft Europas ist diese Erinnerung an das Gemeinsame nicht geringzuschätzen. Carl XVI. Gustav von Schweden schließlich sprach über die Flüchtlingskrise und deren Bewältigung in dem neben Deutschland und Griechenland davon am stärksten betroffenen Land innerhalb Europas. Eine Weihnachtsansprache kennt das japanische Kaiserhaus aufgrund der fehlenden christlichen Tradition zwar nicht, jedoch ist der Geburtstag des Tenno am 23. Dezember eine der wenige Gelegenheiten im Jahr, an denen sich der noch immer von weiten Teilen der Japaner als Gott betrachtete Akihito kurz öffentlich zeigt. Der nunmehr 82-jährige Monarch sprach davon, daß sein Land noch immer mit den Auswirkungen der vergangenen Naturkatastrophen zu kämpfen habe, zeigte sich aber davon überzeugt, daß das neue Jahr ein glückliches werden wird. In einer darauf folgenden, ausführlicheren Pressekonferenz ging Akihito auch auf andere Ereignisse ein. Unter anderem gedachte er des 70. Jahrestags des Kriegsendes und der Opfer beider Seiten und freute sich darüber, daß in diesem Jahr gleich zwei Japaner den Nobelpreis gewonnen haben.

Im Ausland erregte es Irritationen, daß das ZDF die Neujahrsansprache Angela Merkels mit arabischen Untertiteln (im syrischen Dialekt oder in der arabischen Hochsprache?) ausstrahlte.

Im Ausland gab es Irritation darüber, daß das ZDF die Neujahrsansprache Angela Merkels mit arabischen Untertiteln (im syrischen Dialekt oder in der arabischen Hochsprache?) ausstrahlte.

In den Republiken wird das Thema der Ansprachen unterschiedlich gehandhabt: In Frankreich gibt es keine derartige Ansprache, da die streng laizistische Republik Weihnachten nicht ihre Referenz erweisen will. In Deutschland spricht zu Weihnachten der Präsident und zum neuen Jahr die Kanzlerin: Beide legten den Schwerpunkt ihrer Reden auf die Flüchtlinge, schafften es dabei aber, den Staat, den sie vertreten, fast gar nicht zu erwähnen. Das sie theoretisch legitimierende Staatsvolk, die Deutschen, kamen in der Rede des Bundespräsidenten genau einmal vor, bei der Kanzlerin wurde einmal Deutschland erwähnt. Sie sagte, daß sich die Gesellschaft nicht spalten lassen solle, gab aber die Schuld an einer Spaltung nicht sich selbst und der katastrophalen Flüchtlingspolitik ihres Kabinetts, sondern denen, die davor gewarnt haben und warnen – die Republik bleibt ein die Menschen nicht verbindendes Elitenprojekt, welches sich zunehmend von den Menschen, die es vorgibt, zu vertreten, entfernt. L.R.

 

Monarchietheorie bei Max Buchner: Katholischer Monarchismus in der Weimarer Republik

Der Kulturkampf gehört zu den tragischsten Facetten des zweiten deutschen Kaiserreiches, führte er doch zu einer nachhaltigen Entfremdung weiter Teile der katholischen Bevölkerung vom Hohenzollernstaat. Wenn sie auch die Revolution und das Ende der Monarchie nicht gerade bejubelten, fanden sich viele Katholiken doch recht schnell als „Vernunftrepublikaner“ mit den neuen Verhältnissen ab, und trotz eines starken monarchistischen Flügels entwickelte sich die Zentrumspartei zu einer tragenden Stütze der Republik.

gelbe HefteEiner der wenigen entschiedenen katholischen Verteidiger des Kaisertums der Hohenzollern war der bayerische Historiker Max Buchner (1881-1941), seit 1919 Professor für mittelalterliche Geschichte in Würzburg und München. Zwischen 1924 und 1941 gab Buchner gemeinsam mit dem Münchner Historiker und späteren Mitbegründer von Tradition und Leben e.V. (TuL) Anton Ritthaler die rechtskatholisch-monarchistischen Gelben Hefte heraus. Aus katholischer Sicht wurde dort eine große Bandbreite historischer und aktueller Themen behandelt, doch der monarchische Gedanke zieht sich wie ein roter Faden durch die Zeitschrift. Nach 1933 war der Kurs der Gelben Hefte wie bei vielen konservativen Veröffentlichungen ambivalent: Einerseits wurde verhaltene Systemkritik im Rahmen des Sagbaren geübt (immerhin war Ritthaler im September 1939 im Zusammenhang mit der Zerschlagung des monarchistischen Widerstandskreises um den Rechtsanwalt Adolf von Harnier kurzzeitig verhaftet worden), andererseits bestand die Bereitschaft, dem neuen Regime einen gewissen Vertrauensvorschuß zu gewähren und sich ihm auch ideologisch anzunähern.

Buchner Kaiser Wilhelm1929 veröffentlichte Buchner sein politisches Hauptwerk Kaiser Wilhelm II., seine Weltanschauung und die Deutschen Katholiken, in dem er über das eigentliche Thema hinaus auch der Frage nach dem Verhältnis von Katholizismus und Monarchismus nachging. Buchner bestritt vehement den Anspruch des Zentrums und der mit ihm verbundenen Presse, den deutschen Katholizismus zu repräsentieren. Geradezu absurd erschien ihm der Schulterschluß des Zentrums mit dezidiert antichristlichen sozialistischen und liberalen Parteien gegen den preußisch-protestantischen Konservatismus. Dabei seien es schon im wilhelminischen Deutschland meist die liberalen und linken Stimmen gewesen, die öffentliche Bekenntnisse zur Religion verurteilten, nicht jedoch die protestantischen Kirchen oder gar der monarchische Staat. Als der nachmalige Ludwig III. von Bayern 1910 in Altötting seine Überzeugung von der alleinigen katholischen Wahrheit kundtat, wurde er von der liberalen Presse heftig angegangen, während ihn die konservativ-protestantische Kreuzzeitung in Schutz nahm, freilich ohne sich seinen konfessionellen Standpunkt zu eigen zu machen.

Max Buchner (1881 - 1941)

Max Buchner (1881 – 1941)

Die lauten Klagen vieler katholischer Politiker und Publizisten über die angebliche Zurücksetzung ihrer Konfession unter Wilhelm II. im Vergleich zur neuen republikanischen Freiheit sollten nach Buchners Auffassung lediglich das bohrende schlechte Gewissen übertönen, das sie aufgrund ihrer Treulosigkeit gegenüber dem Kaiser und König von Gottes Gnaden plagte. Die aufrichtigen Treuebekenntnisse zahlreicher katholischer Würdenträger, ja sogar die Garantien Leos XIII. für die Loyalität der deutschen Katholiken würden vom Zentrum, das lediglich Parteiinteressen verfolge, konsequent ignoriert.

Für Wilhelm II. hätten Preußentum, Hohenzollern und Protestantismus eine unauflösbare Einheit gebildet, scharf kritisiert habe er deswegen die Abkehr einiger seiner Angehöriger vom Protestantismus (wie im Falle der Landgräfin Anna von Hessen oder seiner Schwester Sophie), nicht jedoch die Hinwendung zu einer anderen Konfession – oder gar diese an sich. Buchner zeigt Wilhelm II. als tiefgläubigen protestantischen Christen, der gerade aufgrund der festen Verankerung im eigenen Glauben zu wahrhafter Toleranz befähigt gewesen sei. Der Kaiser sei überzeugt gewesen vom Wirken Gottes in der Geschichte und vom Gottesgnadentum der Könige. Leider habe der Kaiser in den entscheidenden Tagen im November 1918 in dem Irrglauben, durch den Gang ins Exil dem Volk zu dienen, den göttlichen Auftrag zur Herrschaft aus den Augen verloren. Für Buchner waren das protestantische Kaisertum der Hohenzollern und das Gottesgnadentum Wilhelms II. die authentische Manifestation des überzeitlichen deutschen Kaisergedankens im 20. Jahrhundert. Welche Form wird die Kaiseridee wohl in Zukunft annehmen?
T.G.

Volkes Stimme ist wechselnd wie das Lachen und Zürnen eines asiatischen Despoten. Sie wird ja fabriziert oft in weit kürzerer Zeit, als ein gediegener Handwerker zur Herstellung eines kunstvollen Schreines nötig hat – Gottes Stimme aber bleibt durch die Jahrhunderte und Jahrtausende sich selber gleich. Das Königtum von Gottesgnaden soll ihr Lautsprecher sein. – M. Buchner

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Die vollständige 159. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 159

Inhalt der 159. Ausgabe:

  • Weihnachts– und Neujahrsansprachen der Monarchen weltweit
  • Die Monarchie bringt 2015 Stabilität für die Länder, die sie haben
  • Monarchietheorie bei Max Buchner – Katholischer Monarchismus in der Weimarer Republik

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Deutsche Weihnachtsansprache des Königs der Belgier

24 Donnerstag Dez 2015

Posted by monarchistundlegitimist in Europa

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Schlagwörter

Belgien, König Philippe I., König Philippe I. der Belgier, Weihnachtsansprache

Wie im Vorjahr wendet sich Seine Majestät König Philippe I. der Belgier auch 2015 an seine deutschsprachigen Untertanen in ihrer Muttersprache:

Meine Damen und Herren,

Weihnachten und Neujahr, das ist die Zeit, unsere Hoffnung in die Zukunft zu bekräftigen. Aber leider ist das Ende dieses Jahres gezeichnet von den schrecklichen Anschlägen in Paris, die uns tief erschüttert haben, und uns ist bewusst, dass die Bedrohung noch nicht gebannt ist. Über den Schrecken hinaus, der sich in Europa und anderswo verbreitet hat, stehen unsere Demokratien vor einer dreifachen Herausforderung : sich wehrhaft zeigen, vorbeugen und weiter aufbauen. Ich habe vollstes Vertrauen, dass wir diese Aufgabe bewältigen werden.

Unsere Behörden haben auf die terroristische Bedrohung mit Besonnenheit, Schnelligkeit und Entschlossenheit reagiert. Mein besonderer Dank gilt all denjenigen, die sich dafür eingesetzt haben und sich weiter dafür einsetzen, unsere Sicherheit zu garantieren, die Schuldigen zu verfolgen und weitere Anschläge zu verhindern. Die Ereignisse haben bewiesen, wie wichtig es ist, in die Justiz, die Polizei, die Armee und die Nachrichtendienste zu investieren. Ich danke auch jedem von Ihnen, insbesondere den Einwohnern von Brüssel, für Ihr würdiges und verantwortungsbewusstes Verhalten in diesen bewegten Tagen.

Meine Damen und Herren,

Um unsere Gesellschaft zu verteidigen, ist es auch ganz entscheidend, dass wir uns nicht einschüchtern und nicht spalten lassen. Das wäre genau das, was unsere Aggressoren wollen. Ich habe festes Vertrauen, dass wir geeint bleiben als Bürger eines offenen Landes. Ein Land, in dem die grosse Mehrheit unserer Mitbürger ausländischer Herkunft die Chancen ergriffen haben, die ihnen angeboten wurden, und die die Werte unseres Landes teilen. Sie sind Söhne und Töchter dieses Landes. Wir dürfen nicht diejenigen, die ihre Religion mit Respekt vor den universellen Werten des Menschen ausüben, mit denjenigen über einen Kamm scheren, die ihre Religion missbrauchen.

Darüber hinaus erscheint es mir wichtig, dass wir uns zurückbesinnen auf das, was den Sockel unserer Gesellschaft ausmacht, zu dem wir absolut stehen : unsere Werte und unsere Regeln des Zusammenlebens. Dazu gehört, dass wir unseren Kindern den tiefen Respekt vor den verschiedenen Glaubensüberzeugungen und Weltanschauungen beibringen. Sie alle haben eines gemein : sie wollen helfen, dem Leben einen Sinn zu geben, die anderen zu achten und ihnen gegenüber offen zu sein. Die Achtung dieser gemeinsamen Regeln beinhaltet auch eine Nulltoleranz gegenüber Hasspredigern. Das heisst auch, dass wir unermüdlich jede Art der Stigmatisierung und Ausgrenzung bekämpfen müssen. Und wer anfällig für fanatische Ideen ist, dem müssen wir helfen, der Indoktrination zu widerstehen.

Schliesslich bin ich voller Vertrauen, dass wir eine harmonischere Gesellschaft aufbauen können. Und hierbei wende ich mich ganz besonders an die jungen Leute. Sie haben den tiefen Wunsch, an das Leben, an sich selbst und an den anderen zu glauben. Pflegen Sie dieses Ideal und investieren Sie Ihre Energie und Ihr Talent in alles, was uns zusammenführt. Harmonie innerhalb der Familie, der Nachbarschaft, einer Gemeinde, einer Region oder eines Landes hängt in erster Linie von der Art und Weise ab, wie wir miteinander umgehen.

Das Leben bekommt Sinn mit Projekten, die dem anderen einen Platz zuerkennen und ihm erlauben, das Beste von sich selbst zu geben. Fanatiker verweigern dem anderen gerade das Recht, anders zu denken und zu leben.

Ein Projekt, das dem Leben Sinn gibt, entwickelt sich über die Zeit. Um Ihre Zukunft aufzubauen, pflegen Sie die Bindungen mit den Generationen, die Ihnen vorausgegangen sind. Denn unsere Werte sind tief in der Geschichte verwurzelt. Die Fanatiker hingegen wollen jede Spur der Geschichte auslöschen.

Zum Schluss möchte ich Sie ermuntern, miteinander zu sprechen und zu diskutieren über das, was wesentlich ist. Denn im Dialog und in der Diskussion lernt man den anderen und sich selbst besser kennen. Entdecken Sie den anderen wie er seine Kultur und seine Religion oder Weltanschauung lebt. Fanatiker tun genau das Gegenteil : sie verweigern jegliche Diskussion.

Meine Damen und Herren,

Ich weiss, dass wir in der Lage sind, die Prüfungen, die sich uns heute stellen, zu überwinden. Die Geschichte hat bewiesen, dass unser Gesellschaftsmodell stärker ist als jeglicher Fanatismus und Totalitarismus. Aber wir müssen gemeinsam weiterbauen an einer menschlicheren und gerechteren Gesellschaft. Die Königin und ich und unsere ganze Familie wünschen Ihnen Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr voller Lebensfreude.

Deutsche Weihnachts- und Neujahrsansprache S.M. des Königs der Belgier

24 Mittwoch Dez 2014

Posted by monarchistundlegitimist in Europa, Monarchie

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2014, Deutschsprachige Gemeinschaft, König Felipe VI., König Philippe I., König Philippe I. der Belgier, Königin Fabiola, Königreich Belgien, Weihnachten, Weihnachtsansprache

Bereits 2013 wandte sich S.M. König Philippe I. der Belgier an die deutschsprachige Bevölkerung des Landes in ihrer Sprache. Auch zu diesem Weihnachtsfest hat er seine Gedanken zur Situation Belgiens auf deutsch geäußert:

Meine Damen und Herren,

vor wenigen Tagen haben wir Abschied genommen von Königin Fabiola. An der Seite von König Baudouin hatte sie unser Land fest ins Herz geschlossen. Sie hatte die Gabe, den Menschen, denen sie begegnete, durch einfache Worte und Gesten Hoffnung zu geben. Sie setzte sich vorbehaltlos für diejenigen ein, die es schwer im Leben hatten. Wir sind ihr zutiefst dankbar für alles, was sie getan hat, für alles, was sie war. Im Namen unserer Familie möchte ich Ihnen herzlich danken für die vielen Bezeugungen der Sympathie und Anteilnahme, die Sie uns anläßlich ihres Todes entgegengebracht haben.

Königin Fabiola hat uns zeitlebens ein grossartiges Zeugnis von Hoffnung und Optimismus gegeben. Ein Zeugnis von unschätzbarem Wert in einer Zeit, die von Angst geprägt ist. Angst vor der Zukunft, vor dem Versagen, Angst vor dem anderen. Wenn die Angst überhand nimmt, lähmt sie, führt sie zum Rückzug auf sich selbst und zur Einsamkeit, und nimmt sie dem Menschen die Lust auf die Zukunft.

Ich begreife Ihre Besorgnis und das Gefühl der Mutlosigkeit gegenüber den immensen Herausforderungen unserer Generation, dem schwachen Wirtschaftswachstum, der steigenden Armut. Lassen wir uns gleichwohl nicht resignieren. Alle zusammen und mit vereinten Kräften können wir die Krise überwinden. Es braucht einen gewissen Mut, um der Verdrossenheit entgegen zu treten.

Lassen wir uns zu allererst versuchen, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Mit einer positiven Einstellung setzen wir mehr Energie und Kreativität frei, nicht nur bei uns selbst, sondern auch bei denen, denen wir so begegnen. Ich denke dabei an die vielen Menschen, denen die Königin und ich begegnet sind, die aus einem Scheitern oder Rückschlag Kraft schöpfen für einen Neuanfang. Eine positive Einstellung führt zu Engagement. Sie hat auch die Kraft, andere mitzureissen. Diese Geisteshaltung stärkt die Komplementaritäten und den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Sie gibt ein Gefühl der Geborgenheit, führt uns aus der Isolierung, schafft Brücken, gibt eine Perspektive für die Zukunft.

Schauen wir uns auch um. In unserer Gesellschaft sind glücklicherweise viele positive Kräfte am Werk. Ich denke dabei an die vielen Menschen, die sich, oft freiwillig, für die Jugend, für die Älteren unter uns, die Kranken, die Einsamen und Hilfsbedürftigen einsetzen. Ich denke an unsere große Bereitschaft zur Solidarität, die wir immer wieder unter Beweis stellen. Ich denke an unsere öffentlichen Dienste, die tagein tagaus für die Bevölkerung da sind. Ich denke an all die Unternehmen und Verwaltungen, die auf so erfolgreiche Weise Effizienz und Sorge für ihre Mitarbeiter miteinander verbinden. Schliesslich denke ich dabei an die beeindruckende Innovationskraft unserer Unternehmen und Wissenschaftler. Auch diese Innovationskraft ist ein Ausdruck von Zuversicht und einer optimistischen Einstellung. Jeder Fortschritt, sei er auch noch so bescheiden, beginnt mit einer positiven Einstellung auf die Dinge.

Meine Damen und Herren,

lassen Sie uns am Vorabend von Weihnachten und zu Beginn des neuen Jahres mit einem hoffnungsvollen Blick auf uns selbst und auf die Welt um uns herum schauen. Blicken wir mit Zuversicht auf die Zukunft. Das wünschen die Königin und ich Ihnen und allen, die Ihnen am Herzen liegen.

König Philippe I. hielt als erster Monarch Belgiens Weihnachtansprache auch komplett auf deutsch

25 Mittwoch Dez 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Europa

≈ 3 Kommentare

Schlagwörter

Belgien, König Philippe I., König Philippe I. der Belgier, Königreich Belgien, Weihnachtsansprache

König Philippe I. (53) hat als erster Monarch Belgiens zu Weihnachten seine Ansprache auch komplett in deutscher Sprache gehalten. Nachdem er am 21. Juli 2013 den belgischen Thron bestieg, war sein Weihnachtsgruß seine erste Rede ans Volk. Corona dokumentiert seine Weihnachtsansprache:

Weihnachts- und Neujahrsansprache

S.M. der König

Brüssel, den 24. Dezember 2013

König Philippe während seiner Weihnachtsansprache

König Philippe während seiner Weihnachtsansprache

Am Vorabend von Weihnachten und Neujahr freue ich mich, zu Ihnen sprechen zu können.

Sie haben mir bei meiner Thronbesteigung einen unvergeßlichen Empfang bereitet. Ich war auch von den intensiven Kontakten der zahlreichen Menschen untereinander an diesem Tag tief beeindruckt.

Ihre Begeisterung und Ihr Vertrauen haben mich aufrichtig bewegt.

Seit dem 21. Juli haben meine Frau und ich sehr viele von Ihnen getroffen. Bei unseren Antrittsbesuchen und auch darüber hinaus hatten wir die Möglichkeit, mit Ihnen über Ihre Sorgen und Ihre Hoffnungen zu sprechen. Wir haben dadurch einen noch tieferen Einblick von dem Leben in den verschiedensten Sektoren unserer Gesellschaft gewonnen. So habe ich anläßlich der Unterzeichnung der Vereinbarung zur kulturellen Zusammenarbeit zwischen Flandern und der Französischen Gemeinschaft die Kulturminister zu einem reichen Gedankenaustausch mit Künstlern aus dem Norden und Süden unseres Landes zusammenbringen können. Und bei unserem Besuch in der Deutschsprachigen Gemeinschaft hatten wir eine sehr fruchtbare Diskussion über das duale Ausbildungssystem und seine positiven Auswirkungen auf die Beschäftigung. Es ist meine Absicht, diesen Dialog mit Ihnen allen fortzusetzen und zu vertiefen.

2013 hat sich unser Land auf mehreren Gebieten hervorgetan. Die Qualität unserer wissenschaftlichen Forschung wurde durch die Verleihung des Nobelpreises für Physik belohnt und ermutigt. Unser B-Fast Team hat sehr effizient Nothilfe auf den Philippinen geleistet. Unsere Truppen sind erfolgreich an Friedensmissionen beteiligt. Unsere Spitzensportler erringen beachtliche Erfolge. Ich freue mich mit Ihnen, daß unsere Roten Teufel [Spitzname für die Fußballnationalmannschaft, Anm. Corona Redaktion] an der Fußball-Weltmeisterschaft teilnehmen werden. Daneben gibt es auch das Ergebnis der täglichen Arbeit eines jeden von Ihnen.

All diese Erfolge können nicht die vielen Schwierigkeiten verdecken. In unserem Land findet einer von vier Jugendlicher keine Arbeit, und ein Belgier von sieben lebt in Armut.

Betriebsschließungen und -umstrukturierungen haben uns sehr hart getroffen. Zu viele Menschen leben in Einsamkeit.

In einem schwierigen sozialökonomischen Umfeld haben die Bundesregierung und die Regionalregierungen ermutigende Maßnahmen ergriffen, die darauf abzielen, unsere öffentlichen Finanzen zu konsolidieren, unsere Kaufkraft und unsere Wettbewerbsfähigkeit zu schützen, unsere Unternehmen zu unterstützen und unser Sozialmodell zu bewahren. Ich bin zuversichtlich, dass diese Anstrengungen fortgesetzt werden.

In den zurückliegenden Monaten und Jahren haben meine Frau und ich eine Vielzahl junger Belgier getroffen, die vor Kreativität und Energie überschäumen. Wir haben auch Menschen getroffen, deren Talente sich nicht offenbaren konnten oder nicht erkannt wurden.

Es ist die Verantwortung von uns allen, die Qualitäten eines jeden zur Entfaltung kommen zu lassen. Unterricht und Ausbildung sind dabei von wesentlicher Bedeutung. Sie vermitteln Wissen, bereiten Menschen auf das Berufsleben, auf die Eingliederung in die Gesellschaft und auf die Ausübung von Bürgersinn vor.

Durch die Heranbildung eines kritischen Denkens und die Förderung der Teamarbeit machen Unterricht und Ausbildung die jungen Leute zu engagierten und verantwortungsvollen Männern und Frauen. Als Eltern haben meine Frau und ich, so wie Sie, sehr viel Bewunderung für die Arbeit der Lehrkräfte und Erzieher. Wir wissen nur zu gut, wie schwierig ihre Aufgabe ist.

Ebenso wichtig ist es, Bindungen zwischen allen Bestandteilen unserer Gesellschaft zu knüpfen. Bindungen zwischen Schule und Arbeitswelt. Denn immer wenn Bildungswesen und Betriebe zueinander finden, schafft das neue Beschäftigungsmöglichkeiten. Bindungen zwischen den Generationen. Die älteren Menschen sind eine wichtige Quelle der Erfahrung und Weisheit für die Jüngeren. Und schließlich die Bindungen zwischen allen Belgiern.

Vor vierzehn Tagen habe ich an der Gedenkfeier für Nelson Mandela teilgenommen, der auf so einzigartige Weise diesen Willen zum Brückenschlagen personifiziert hat. Mandela hat der Welt gezeigt, dass Dialog und Versöhnung die Welt ändern können. Lassen wir dieselbe Kraft in uns selbst finden.

Meine Damen und Herren, in diesen Tagen, in denen wir die Bande zu unseren Nächsten fester knüpfen, gehen unsere Gedanken ganz besonders zu all denjenigen, die es schwer haben und die alleine sind. Wir wünschen Ihnen allen frohe Weihnachten und ein sehr glückliches neues Jahr.

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