Schlagwörter
Hohenzollern, Janusz Korwin-Mikke, König Charles III., König Peter II. von Jugoslawien, Königin Elizabeth II., Kronprinz Alexander II., Polen, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Prinz Mohammed el-Senussi von Libyen, Serbien, Vereinigtes Königreich
König Carl XVI. Gustaf seit 50 Jahren auf dem schwedischen Thron
Der schwedische Reichstag hatte sich auf den Tag des Thronwechsels auf seine besondere Art und Weise vorbereitet: Er nahm dem neuen Monarchen alle Möglichkeiten zur politischen Gestaltung. Die Verfassungsänderung war noch unter König Gustaf VI. Adolf vorbereitet worden, aber dem seit 1950 regierenden Monarchen wollte man in den letzten Lebensjahren (*11. November 1882) seine Rechte nicht beschneiden. Sie traten am 15. September 1973 in Kraft, als aus dem Kronprinzen der König Carl XVI. Gustaf wurde. Mit seinem bei der Thronbesteigung verkündeten Regierungsmotto „Für Schweden – Mit der Zeit“ steckte er sich Ziele, denen er in seiner 50-jährigen Regentschaft gerecht wurde.
Während der Feiern zum Jubiläum sagte der König: „Vor 50 Jahren stand ich hier zum ersten Mal als König von Schweden. Meine Gefühle gegenüber dem Amt sind heute dieselben wie damals: Stolz, Dankbarkeit und Demut.“ Es sei eine Ehre, ein Land repräsentieren zu dürfen, das eine „stabile, solidarische und friedliche Demokratie“ sei.
Trotz des unfreundlichen Starts hat sich der König mit den monarchiefernen Sozialdemokraten arrangiert und sie machen entgegen ihres Parteiprogramms, das die Forderung nach einer Republik enthält, keine Anstalten, dem Land die Krone zu nehmen. Carl Gustaf seinerseits war nicht der unpolitische König, auf den ihn die Verfassung festschreiben wollte. Zwar spielt er bei der Regierunsbildung keine Rolle, aber er und Kronprinzessin Victoria nehmen an Kabinettsitzungen teil. Und in mancher Rede, wie zum Beispiel nach dem verheerenden Tsunami in Südostasien 2004, als Hunderte von Schweden ertranken oder vom Meer verschluckt wurden, kritisierte er die zögerlichen Hilfsleistungen der Regierung. Das Volk liebt ihn dafür. Die Sicherheitslage im Königreich war auch wiederholt ein Anliegen, das er für die Schweden öffentlich ansprach.
Mit 77 Jahren denkt König Carl Gustaf nicht an Abdankung. Wenn er im Alter seinem Großvater nacheifert, wird er 2033 sein Diamantenes Thronjubiläum feiern. H.S.
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Ein Jahr mit König Karl III.
Vor einem Jahr schien Großbritannien an einem Tiefpunkt angekommen zu sein: Das letzte öffentliche Photo von Königin Elisabeth II. wurde beim Amtsantritt von Kurzzeitpremierministerin Liz Truss gemacht, die die stolzen Briten in kürzester Zeit mit einer desolaten Amtsführung blamierte. Das britische Pfund stürzte ab und darüber hinaus kämpfte das Vereinigte Königreich wie der Rest Europas mit Inflation und einer schwächelnden Wirtschaft. In diese schwierige Phase fiel dann noch der Tod der großen Galionsfigur, der fast schon ewigen Königin Elisabeth. All dies wurde von deutschen Medien beinahe genüßlich kommentiert, scheint man den Briten doch den Brexit nicht verziehen zu haben. Gerne wurden auch die wenigen republikanischen Demonstrationen rund um die Amtsübernahme von König Charles gezeigt, als handele es sich dabei um ein generelles Empfinden der Briten. Richtig ist zwar, daß die Zustimmungswerte für die Monarchie beim Tod von Königin Elisabeth sanken, dies ist aber bei fast allen Thronwechseln nach der langjährigen Herrschaft eines Monarchen zu beobachten. In der Regel steigen sie dann innerhalb eines Jahres wieder deutlich und so war es auch in diesem Fall, und heute liegt sie bei 60 %, ein von deutschen Institutionen unerreichter Wert. Die Befürworter der Monarchie geben dabei auch an, daß die Institution für sie eine Herzenssache ist.
In der Tat steht Großbritannien heute besser da, als noch vor einem Jahr. Premier Rishi Sunak regiert unaufgeregter als seine Vorgänger und es gibt wieder etwas Wirtschaftswachstum. Auf internationaler Bühne sind die Briten gerade in Kriegszeiten ein wichtiger Player und auch die beiden großen Parteien, Labour und die Tories, haben wieder Führungen, denen man eher etwas zutraut, und sie versuchen, das Brexitvotum dahingehend umzusetzen, daß die eigenen Grenzen stärker kontrolliert und die diplomatischen Beziehungen jenseits der EU ausgebaut werden sollen. All dies hat Charles zwar nicht angestoßen, selbst wenn er – anders als seine Mutter – durchaus politische Akzente setzt, indem er sich nach wie vor für Umweltthemen einsteht, aber auch deutliche Worte für den Ukrainekrieg fand. In die Fußstapfen seiner Mutter ist er jedoch getreten, da auch er die Menschen im Vereinigten Königreich bei allen Schwierigkeiten vereint. Die in Deutschland oft zitierte Spaltung der Gesellschaft gibt es in Großbritannien weit weniger, beziehungsweise richtet sich die Unzufriedenheit eines Teils der Bevölkerung nicht gegen die Institutionen an sich und es würde dem König anders als dem deutschen Bundespräsidenten auch nie einfallen, deswegen die Unzufriedenen zu beleidigen.
Trotzdem ist für den König noch immer viel zu tun: Im britischen Commonwealth gibt es starke Fliehkräfte vor allem unter den karibischen Inselstaaten. Besuche in den ehemaligen britischen Kolonien sind daher für das kommende Jahr geplant. Auch sind da noch sein zweiter Sohn und seine unberechenbare Gattin. Trotzdem ist zu beobachten, daß Großbritannien langsam aus der Krise herauswächst, während Deutschland tiefer hineingerät. Das jeweilige Staatsoberhaupt hat daran durchaus auch einen kleinen Anteil. L.R.
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Zum 100. Geburtstag von König Peter II. von Jugoslawien
Am 100. Geburtstag des jugoslawischen Königs Peter II. (* 6. September 1923 – † 3. November 1970) gedachte sein Sohn, Kronprinz Alexander II., des Monarchen in der Grablege der Karađorđević Dynastie in Oplenac. Die Enteignungen der Königsfamilie, die unter den Kommunisten vorgenommen wurden, sind weitgehend annuliert worden und Kronprinz Alexander wohnt im Belgrader Weißen Palast.
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Inhalt der 293. Ausgabe:
· Ein Jahr mit König Karl III.
· Prinz Georg Friedrich ins Kuratorium der Margot Friedländer-Stiftung berufen
· Prinz Mohammed el-Senussi von Libyen appelliert an seine Landsleute
· Goldenes Thronjubiläum in Schweden
· Bald monarchistische Minister in Polen?
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Die vollständige 293. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:
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