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Historiker richten Hohenzollern-Webseite ein Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 255

11 Sonntag Jul 2021

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Europa, Monarchie

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Afghanistan, Dom Duarte Pio von Bragança, Erzherzog Otto von Österreich, Gedenken, Herzog Franz von Bayern, Herzog von Bragança, Hohenzollern, Kaiser Wilhelm II., König Mohammed Zahir Schah, König Willem-Alexander, Königin Máxima, Königreich der Niederlande, kronprinz wilhelm, Libyen, Pöcking, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Prinz Louis Ferdinand von Preußen

Und da gibt es manche, die behaupten, einen Hauschef der Hohenzollern gebe es gar nicht …

Historikerverein mit Webseite gegen Hohenzollern

Im Rahmen des in Corona schon mehrfach beschriebenen Kampfes von David gegen Goliath hat Goliath jetzt eine weitere Webseite eingerichtet. Nach dem abgabenfinanzierten Jan Böhmermann, der zur besten Sendezeit im sogenannten öffentlich-rechtlichen Rundfunk einmal mehr das Vorurteil zu bestätigen scheint, daß Deutsche keinen Humor haben, und, sollte er im Zuge seiner Tiraden doch einmal wegen Beleidigung verklagt werden, mit der großzügigen Hilfe von öffentlich-rechtlichen Anwälten und damit vom Abgabenzahler rechnen kann, hat jetzt auch der Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands e.V. eine Webseite eingerichtet, die sich mit den Hohenzollern beschäftigt. Auf einer Seite der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf publiziert der Verein als inhaltlich Verantwortlicher dort die sogenannte „Hohenzollern-Klage-Wiki“. Los geht es mit einem sogenannten „Überblick der Ereignisse“, im Zuge derer Dinge herausgegriffen werden, die die Sicht des Vereins bestätigen sollen. So finden sich Hinweise zur SA-Mitgliedschaft von Prinz August Wilhelm oder zeigt Photos von Kronprinz Wilhelm, welcher systematisch „ehemaliger Kronprinz“ genannt wird, mit Hitler, läßt aber die Aussagen Kaiser Wilhelms II. zum Nationalsozialismus oder die Kontakte von Prinz Louis Ferdinand zum Widerstand unerwähnt. Unter der Rubrik „Historischer Hintergrund“ ergreift der Verein offen Partei für diejenigen, die der Meinung sind, daß Kronprinz Wilhelm dem Nationalsozialismus Vorschub geleistet habe. „An der dargestellten Faktenlage einer – bei allen Bewertungsunterschieden – Mitwirkung des preußischen und deutschen Kronprinzen Wilhelm an der Zerstörung der Weimarer Republik und seiner – in der Gesetzessprache – Vorschubleistung für die nationalsozialistische Machtübernahme ändert dies nichts“, heißt es dort. Schließlich wird in der Kategorie „Rechtlicher Hintergrund II“ bestritten, daß es so etwas wie einen Chef des Hauses Hohenzollern überhaupt gebe. In den weiteren Kategorien beschäftigt sich die Seite dann mit dem Hauptthema, den von den Hohenzollern angestrengten Verfahren.

Kurios ist, daß jene Historiker sich offenbar tatsächlich als Opfer der Hohenzollern betrachten. Wer an so etwas wie die Unabhängigkeit von Wissenschaft und Forschung glaubt, sollte sich einmal fragen, von wem diese finanziert werden. Es wäre natürlich viel angenehmer, wenn Historiker, die selten einen Job haben, der nicht von staatlichen Mitteln zumindest zum Teil abhängt, mit anderen Historikern, die ebenfalls staatsfinanziert sind, in einem sogenannten wissenschaftlichen Diskurs im Rechtsstreit mit den Hohenzollern den Staat unterstützen, der sie zum großen Teil finanziert, ohne daß die eigentlichen Opfer sich dagegen wehren können. Ganz so einfach ist es aber Gott sei Dank doch nicht: Wie man auf der Seite durchaus auch sehen kann, verlieren die Hohenzollern ihre Prozesse nur in den seltensten Fällen und dann mag es tatsächlich so sein, daß sich der eine oder andere Historiker oder Journalist beim Gedanken an zu erwartende Bußgelder lieber mit einem anderen Thema beschäftigt. Ist das schlimm für den wissenschaftlichen Diskurs? Wenn der Verband tatsächlich für den freien wissenschaftlichen Diskurs eintreten würde, würde er sich auch gegen eine Definition der historischen Wahrheit vor einem Gericht aussprechen, welche dann Anrecht auf Entschädigungsleistungen gibt, oder eben nicht. Da er das nicht tut, bleibt eben das G‘schmäckle der Parteilichkeitsvermutung. L.R.

Zu der eingerichteten Seite des Historikerverbands hat S.K.H. Prinz Georg Friedrich von Preußen auf der Internetseite des Hauses Hohenzollern Stellung genommen.
 

Afghanistan und Libyen

Nun ist es soweit, die letzten deutschen Soldaten haben nach fast 20 Jahren Afghanistan verlassen. Die letzten Amerikaner werden sehr schnell folgen. Am Ende steht für sie wie schon nach Vietnam eine militärische Niederlage. Der jetzigen afghanischen Regierung werden nach amerikanischer Einschätzung noch zwischen sechs und zwölf Monaten gegeben, bevor sie gewaltsam von den Taliban verdrängt werden wird, gegen die die westliche militärische Koalition einst ins Feld gezogen war. Damit einher wird gehen, daß ein wesentlicher Teil der von der Koalition geleisteten wirtschaftlichen Aufbauarbeit, aber auch Reformen im Hinblick auf die bürgerlichen Freiheiten, vor allem jene der Frauen, wieder eingerissen werden. Das Scheitern des Militäreinsatzes ist olympisch und in Deutschland fand sich niemand von Rang, um die Soldaten in der Heimat willkommen zu heißen. Wie konnte es dazu kommen? Zwischen 2002 und heute hat es in Afghanistan immer einmal wieder Wahlen gegeben. Am Anfang wurde das Land von Hamid Karzai regiert, dann von seinen Nachfolgern. Niemand von diesen Figuren war so etwas wie vertrauenswürdig, ehrlich oder nicht korrupt, aber leider bestand die Koalition, allen voran die Amerikaner, auf einer Republik mit einem gewählten Staatsoberhaupt, obwohl der mittlerweile verstorbene König Zahir Shah auch zur Verfügung gestanden hätte und die anfangs einberufene verfassungsgebende Versammlung Loja Djirga sich auch die Rückkehr zur Monarchie gewünscht hatte, was dann von den Amerikanern und Karzai verhindert wurde.

Die Rückkehr des Königtums in und für Afghanistan wurde von vielen propagiert, doch die politischen Herren (und auch die eine oder andere Dame) des Westens ignorierten alle Vorschläge.

Macht alles nichts, Afghanistan ist weit weg und aus Fehlern wird man klug, oder? Nun, in Libyen wiederholt sich fast 1:1 das, was sich bereits in Afghanistan abgespielt hat. Nach einer Militärintervention gegen einen brutalen Machthaber haben sich jetzt andere, nicht weniger zweifelhafte Machthaber hervorgetan. Die internationale Gemeinschaft, darunter Deutschland, sieht aber wieder in Wahlen den Ausweg – als ob der Verlierer seine Niederlage akzeptieren, seine Milizen abrüsten und sich ins Privatleben zurückziehen würde. In einer Konferenz zum Thema Libyen, die in Berlin stattfand, war das vorrangige Thema, eben diese Wahlen zu organisieren, die Ende des Jahres stattfinden sollen. Die Monarchie, unter deren Fahne der Aufstand gegen den alten Machthaber Gaddafi stattfand, ist wie Afghanistan oder auch im Irak keine Option für die kurzsichtigen deutschen und internationalen Politiker. Wie in Afghanistan und dem Irak droht Libyen daher das Schicksal, dauerhaft unregierbar zu sein. Hoffnung macht nur, daß Libyen direkt vor der Haustür der Europäer liegt und der Migrationsdruck, der in Europa dazu geeignet ist, heimische Wahlen zu entscheiden, kann vielleicht irgendwann unkonventionelle Lösungen ins Spiel bringen. Ob die Monarchie Libyen retten kann oder Afghanistan gerettet hätte? Das wäre Spekulation, denn auch für einen König, der von einem größeren Teil der Bevölkerung akzeptiert wäre, sind die Herausforderungen in diesen Ländern gigantisch. Da alles andere aber nicht funktioniert hat, wäre es sicher einen Versuch wert.   L.R.

Thronprätendent Prinz Mohamed Al-Rida Al-Senussi mit einem Exemplar der Verfassung des Königreichs Libyen, die bis 1969 galt und die als Vorbild für eine Neufassung dienen sollte.

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Die vollständige 255. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 255Herunterladen

Inhalt der 255. Ausgabe:

  • Historikerverein mit Webseite gegen Hohenzollern
  • Niederländisches Königspaar bezaubert Berlin
  • Afghanistan und Libyen
  • In Pöcking wurde des zehnten Todestags von Erzherzog Otto von Österreich gedacht

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Die Monarchen der Welt im Umgang mit Covid-19

25 Mittwoch Mrz 2020

Posted by monarchistundlegitimist in Europa, Monarchie

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Coronavirus, COVID-19, Erzherzog Ferdinand Zvonimir von Österreich, Graf von Paris, Großherzog Henri von Luxemburg, König Felipe VI., König Harald V., König Philippe I. der Belgier, König Willem-Alexander, Königin Elizabeth II., Königin Margrethe II., Kronprinzessin Margareta von Rumänien

Erzherzog Ferdinand Zvonimir von Österreich leistet im Bundesheer seinen Wehrdienst und ist dort im Kampf gegen COVID-19 eingesetzt, wie seine Mutter twitterte.

Karl von Habsburg, Albert von Monaco sowie drei brasilianische Prinzen sind erkrankt. Todesopfer gab es bislang unter den gekrönten Häuptern dieser Erde nicht, und wie bei den meisten Menschen, die noch nicht in hohem Alter sind oder eine schwierige medizinische Vorgeschichte haben, scheint der Krankheitsverlauf bei den Betroffenen weniger schlimm zu sein. In der Stunde, in denen die Bürger in Sorge sind und gleichzeitig große Einschränkungen ihrer Freiheitsrechte hinnehmen müssen, sind die Monarchen aber vor allem in ihrer Rolle als Staatschef und Symbol ihrer Nation gefragt.

Die Monarchen der arabischen Welt greifen dabei hart durch: in Marokko, Jordanien und Saudi-Arabien, wo die Könige die exekutive Gewalt selbst in den Händen halten, wurde bei einer geringen Fallzahl fast das gesamte gesellschaftliche und auch religiöse Leben stillgelegt. Bislang scheint diese Strategie zu funktionieren und das Gesundheitssystem, welches in diesen Ländern nicht besonders entwickelt ist, wurde bislang nicht überlastet. In den europäischen Ländern, wo das Kind schon in den Brunnen gefallen war, bevor ernsthafte Maßnahmen ergriffen wurden, wandten sich die Staatsoberhäupter in den parlamentarischen Monarchien zumeist per Fernsehansprache an ihr Volk, so zum Beispiel Felipe VI. im schwer getroffenen Spanien, König Philippe von Belgien und König Harald V. von Norwegen.

Fast 15 Millionen Spanier schalteten vor einer Woche ihre Fernsehapparate ein, um die Ansprache ihres Königs zu verfolgen. Die Einschaltquote lag bei 70 Prozent.

Auch König Willem Alexander der Niederlande und Großherzog Henri von Luxemburg wandten sich in Fernsehansprachen an die Bevölkerung, um sie zum Mitmachen bei den strikten neuen Regeln gegen die Krankheit zu ermutigen. Von Königin Elizabeth II. von Großbritannien wird erwartet, daß sie sich demnächst ans Volk wenden wird. Sonderansprachen gab es in ihrer 68-jährigen Regierungszeit bisher nur drei Mal.

Die verhängten Maßnahmen zur Beschränkung des Virus scheinen in den Monarchien auf Akzeptanz und Zustimmung zu treffen, Berichte über „Coronapartys“ sind selten. Europas Könige versuchen außerdem mit gutem Beispiel voranzugehen, vermeiden öffentliche Veranstaltungen und begeben sich selbst in Quarantäne, wie zum Beispiel in Norwegen. Auch die Prätendenten in den Republiken wandten sich an ihre Völker, so etwa Alexander von Serbien oder Dom Duarte in Portugal.

Das Haus Preußen schließt die Burg Hohenzollern für den Publikumsverkehr bis Mitte April und sagt auch Benefizveransanstaltungen ab. Die eigene Biermarke will man aber weiter vertreiben.

In Japan wurden besondere Maßnahmen ergriffen, um den Tenno zu schützen. Dasselbe gilt für die hochbetagten Monarchen Großbritanniens, an derer statt Prinz William in der Krise mehr öffentliche Auftritte wahrnimmt. Kronprinzessin Margareta von Rumänien, die am 26. März ihren 71. Geburtstag feiert, richtete derweil auf Schloß Peleŝ ein Sanatorium für 53 Erkrankte ein. Kronprinz Reza von Iran verurteilte das Ayatollah-Regime, welches kaum Maßnahmen ergriffen hat, um die Pandemie einzudämmen, was dazu führt, daß der Iran allein nach den offiziellen Zahlen unter den am meisten betroffenen Ländern ist.

Im königlichen Palast in Stockholm versammelte König Carl XVI. Gustaf die für das schwedische Gesundheitswesen Verantwortlichen zu Beratungen.

In Dänemark sagte Königin Margrethe II. alle Feiern anläßlich ihres 80. Geburtstags am 10. April ab. Gleichzeitig wurde bekannt, daß aus der Privatschatulle der Königin und des Kronprinzenpaars 750.000 dänische Kronen (etwa 100.000 €) ans dänische Rote Kreuz zur Bekämpfung der Pandemie überwiesen wurden.

Eine Hilfsaktion in kleinerem Rahmen haben die Kinder des belgischen Königspaars gestartet. Kronprinzessin Elisabeth, Prinz Gabriel, Prinz Emmanuel und Prinzessin Eléonore haben (die berühmten belgischen) Waffeln gebacken und sie den Bewohnern zweier Altersheime in Brüssel gebracht.

Königskinder und ihre belgischen Waffeln.

Nach der Epidemie kommt dann die Wirtschaftskrise, denn der fast komplette Stillstand des Lebens hat seinen Preis und die Weltwirtschaft wird in diesem Jahr deutlich schrumpfen. Einige Königshäuser haben daher bereits Fonds zur Unterstützung von in Not geratene Unternehmen eingerichtet. Andere machten zumindest Mut, im dem sie versprachen, daß der wirtschaftliche Abschwung durch staatliche Hilfen abgefangen werden wird.

L.R.

Auch der französische Kronprätendent, Prinz Jean, Graf von Paris, wandte sich mit einer Botschaft an seine Landsleute.

König Willem-Alexander und Prinz Georg Friedrich trafen sich in Schloβ Sanssouci

23 Donnerstag Mai 2019

Posted by monarchistundlegitimist in Europa

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Brandenburg, König Willem-Alexander, Königin Máxima, Königreich der Niederlande, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Prinzessin Sophie von Preußen, Schloß Sanssouci

Wie schon beispielsweise beim Besuch von Königin Elizabeth II. oder Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein waren Prinz Georg Friedrich und Prinzessin Sophie von Preuβen auch zur Begegnung mit dem zu einem Arbeitsbesuch in Brandenburg weilenden niederländischen Königspaar eingeladen.

Tischrede Seiner Majestät des Königs beim Besuch am 22. Mai 2019 in Brandenburg, Schloss Sanssouci/Neue Kammern, Potsdam

Herr Ministerpräsident, Frau Woidke,

vielen Dank für Ihre herzlichen Worte. Dass wir uns hier wie zu Hause fühlen, hat vielleicht ein bisschen mit dem Holländischen Viertel zu tun, nur einen Steinwurf von hier entfernt. Vor allem aber liegt es an Ihrer Gastfreundschaft – und damit meine ich Sie persönlich und alle Menschen, denen wir hier in Brandenburg begegnet sind.

Meine Frau und ich sind dankbar, dass wir die Gelegenheit hatten, dieses schöne Bundesland noch besser kennenzulernen! Die Zeit war zu kurz, um alle Städte und Landkreise zu besuchen. Wir haben aber einen guten Eindruck vom Reichtum an Aktivitäten und von der Kraft der Menschen hier bekommen. Eine Kraft, die sie gemeinsam entwickeln.

Ich musste dabei an einen Satz von Theodor Fontane denken, der vor 200 Jahren in Neuruppin geboren wurde.
Er schrieb – und ich zitiere:

»Man ist nicht bloß ein einzelner Mensch, man gehört einem Ganzen an.«

Diesen Gemeinschaftssinn kann man hier an vielen Orten erleben.

Wer durch Brandenburg reist, spürt überall den Atem der Geschichte. Hell brannte hier die Flamme der Aufklärung. Aber es gab auch dunkle Perioden und lange Jahre der Unfreiheit. Es ist imponierend, was die Einwohner Brandenburgs nach der Wende auf die Beine gestellt haben. Ich denke dabei nicht nur an Potsdam mit seinem beeindruckenden MediaTech Hub. Sondern auch an die ländlichen Gebiete, wo die Menschen gemeinsam daran arbeiten, ihren Ort lebenswert und lebendig zu erhalten. Erst gestern haben wir in Nauen dafür ein schönes Beispiel gesehen.

Vertrauen in die eigene Kraft ist gut, reicht aber nicht aus für bleibenden Erfolg. Herr Ministerpräsident, zu Recht betonen Sie immer wieder die Bedeutung europäischer Zusammenarbeit über Grenzen hinweg. Die Zusammenarbeit mit dem polnischen Nachbarn wird sogar ausdrücklich in Ihrer Landesverfassung erwähnt. Nicht von ungefähr sind heute hier auch polnische Gäste zugegen.

Das Königreich der Niederlande wird nicht besonders in der Verfassung erwähnt … Aber keine Sorge, wir nehmen Ihnen das bestimmt nicht übel! Wir fühlen uns trotzdem angesprochen.

Ebenso wie Brandenburg bemühen sich auch die Niederlande um grenzüberschreitender Zusammenarbeit, die das Leben der Menschen verbessern kann. Dieses Streben ist auch das Motiv für unseren Besuch.

Ein wichtiges Thema, das unsere beiden Länder beschäftigt, sind der Übergang zu einer saubereren Energiewirtschaft und die Anpassung an den Klimawandel. Heute Vormittag haben wir uns im Wissenschaftspark Albert Einstein ein Bild davon machen können, wie deutsche und niederländische Experten gemeinsam hieran arbeiten. Phantastisch.

Beeindruckend war auch unser Besuch in der Henning-von-Tresckow-Kaserne gestern Nachmittag. Die Sorge für unsere Sicherheit ist in besonderem Maße zu einer gemeinsamen Verantwortung geworden. Deutschland und die Niederlande haben sich in vielen Regionen gemeinsam engagiert oder tun dies noch immer: in Afghanistan, im Irak, in Mali, am Horn von Afrika, in der Türkei, in Litauen. Unsere Streitkräfte operieren immer mehr als ein Team und ergänzen sich gegenseitig vortrefflich. Ein anschauliches Beispiel für grenzüberschreitende Zusammenarbeit, wie sie in Ihnen, Herr Ministerpräsident, einen so glühenden Verfechter hat.

»Es ist und bleibt ein Glück, vielleicht das höchste, frei atmen zu können.«
Auch das ist ein Fontane-Zitat, und wie recht hat er damit!

Die Freiheit, die uns so sehr am Herzen liegt, ist keine Selbstverständlichkeit. Das wissen die älteren Generationen in diesem Bundesland aus eigener Erfahrung.

Frei zu sein ist mehr als das Recht, eigene Entscheidungen zu treffen. Es bedeutet auch: sich sicher zu fühlen. Eine Perspektive für eine gute Zukunft zu haben. Die Chance zu bekommen, sich zu entwickeln und neue Dinge zu lernen.

Für all diese Facetten der Freiheit sind wir aufeinander angewiesen.

Wir sind dankbar, dass wir hier in Brandenburg so viele Beispiele für dieses fruchtbare Miteinander angetroffen haben. Und wir hoffen, dass wir mit unserem Besuch den Anstoß zu noch viel mehr solcher Kontakte geben konnten.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 199

22 Sonntag Apr 2018

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Erster Weltkrieg, Europa, Monarchie

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Österreich-Ungarn, Commonwealth, Denkmal, Fürst von Wales, Graf Czerni, Kaiser Wilhelm I., Kaiserin Zita, König Willem-Alexander, Königin Elizabeth II., Königreich der Niederlande, Libyen, Preuβen, Prinz Charles, Prinz Mohammed Hassan al-Rida al-Senussi, Prinz Sixtus von Bourbon-Parma, Senussi, Sixtus-Affaire, Tripoli, Wesel

Commonwealth: Königin Elizabeth sagt deutlich ihre Meinung

Königin Elizabeth forderte in ihrer Eröffnungsansprache, daβ die Konferenz sich zu ihrem Sohn als Nachfolger an der Spitze des Commenwealth ausspricht. Binnen 24 Stunden hatte sie das gewünschte Ergebnis.

Es geschieht selten, daβ Königin Elizabeth II. öffentlich ihre Vorstellung äuβert, wie sie sich die Ordnung in ihrem Königreich und im Staatenbund Commonwealth vorstellt. Daβ sie sich vor wenigen Tagen in ihrer Begrüβungsansprache zum Gipfeltreffen des Commonwealths sehr deutlich dafür aussprach, ihren Sohn und Thronfolger Prinz Charles auch zu ihrem Nachfolger als Oberhaupt (Head) des Commonwealths zu bestimmen, machte allen klar, wie wichtig sie die Zukunft des Commonwealth einschätzt:

“It remains a great pleasure and honour to serve you as Head of the Commonwealth and to observe, with pride and satisfaction, that this is a flourishing network. It is my sincere wish that the Commonwealth will continue to offer stability and continuity for future generations, and will decide that one day The Prince of Wales should carry on the important work started by my father in 1949.”

(„Es bleibt eine groβe Freude und Ehre, Ihnen als Oberhaupt des Commonwealths zu dienen und mit Stolz und Zufriedenheit dieses funktionierende Netzwerk zu beobachten. Es ist mein aufrichtiger Wunsch, daβ das Commonwealth weiterhin Stabilität und Kontinuität auch für kommende Generationen anbietet und eines Tages entscheiden wird, daβ der Fürst von Wales diese wichtige Aufgabe fortführt, die von meinem Vater 1949 begonnen wurde.“)

Königin und Thronfolger auf dem Weg zur Konferenz der Staats- und Regierungschefs des Commonwealths.

Dieser deutlichen Aufforderung kamen die Staatsoberhäupter und Regierungschef in ihrer ersten Vollversammlung nach der Eröffnungsansprache der Königin auch nach. Bereits am Freitag verkündete die britische Premierministerin Theresa May das einstimmige Ergebnis der Beratungen:

“As Her Majesty enters her seventh decade as Head of the Commonwealth, we put on record our continuing gratitude for the duty and commitment Her Majesty has shown to all members of the Commonwealth over those decades. We recognise the role of the Queen in championing the Commonwealth and its peoples. The next Head of the Commonwealth shall be His Royal Highness Prince Charles, The Prince of Wales.”

(„Da Ihre Majestät in das siebte Jahrzehnt als Oberhaupt des Commonwealths geht, möchten wir unseren fortdauernden Dank für das Pflichtgefühl und den Einsatz deutlich machen, die Ihre Majestät über Jahrzehnte allen Mitgliedern des Commonwealths zeigte. Wir erkennen die Rolle der Königin bei der Verteidigung des Commonwealths und seiner Völker an. Das nächste Oberhaupt des Commonwealths soll Seine Königliche Hoheit, Prinz Charles, der Fürst von Wales sein.“)

Damit ist die Gefahr des Auseinanderbrechens aufgrund republikanischer Machtgelüste vorerst abgewendet. Momentan befindet sich das Commonwealth in gutem Zustand, weil die USA als verläβlicher Partner ausfallen, die EU durch internen Zwist und Groβmachtallüren der Chefeuroper eher Ängste weckt und die UNO durch die Vetomächte blockiert ist. Da bleibt man bei dem, was man hat und kennt: Der Monarchin bzw. dem Monarchen. H.S.

Der kanadische Premierminister Justin Trudeau: „Ich teile aus vollem Herzen den Wunsch Ihrer Majestät, daβ der Fürst von Wales das nächste Oberhaupt des Commonwealths wird.“

Flachgelegtes Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Wesel

Der alltägliche bundesrepublikanische Irrsinn erreicht Wesel. Dort sollte seit 1957 ein Denkmal für Kaiser Wilhelm I. wiederaufgestellt werden. 1906 wurde das Denkmal des damals sehr berühmten Künstlers Reinhold Begas (siehe Corona-Ausgabe 75) in der alten Festungsstadt, deren Schicksal tief mit Preußen verwoben war, am Platz vor dem Bahnhof eingeweiht. In der Zeit nach dem 2. Weltkrieg wurde es von Unbekannten vom Sockel gestoßen, beschädigt und danach eingelagert. Engagierte Bürger der Region hatten sich seit mehreren Jahren für eine Restaurierung und Wiederaufstellung eingesetzt und dies mit privaten Geldern finanziert, stießen aber auf Widerstand von Personen, die in Kaiser Wilhelm, wie sie selbst sagen, einen Kriegstreiber und Gegenrevolutionär sehen.

Der flachgelegte Kaiser war nicht einmal als Parodie gemeint, sondern sollte eine ernsthafte Kunstdarstellung der Weseler Oberbürgermeisterin sein.

Am Ende der siebenjährigenDebatte wurde nun das Ergebnis erzielt, daß das Denkmal nicht wieder aufgestellt, sondern hingelegt wird. Der Kaiser wurde in einen gläsernen Sarg gelegt, „damit niemand mehr zu ihm aufschauen muß”. Die bundesrepublikanischen Medien lobten dies sogleich als einen „kreativen Umgang mit der Geschichte”. Die Dadaisten der 20er Jahre hätten wahrscheinlich ähnliches gesagt… Vielleicht wollen jene, die gegen das Denkmal sind, ja auch wieder in Kleinstaaterei, ohne Sozialsystem und ohne allgemeines Wahlrecht leben, wie es in deutschen Landen vor Kaiser Wilhelm I. der Fall war? Es zeigt sich leider immer wieder, daß das mittlerweile völlige Fehlen von Zeitzeugen dazu führt, daß diejenigen, die aus ideologischen Gründen heraus das Kaiserreich dämonisieren wollen, leichtes Spiel haben.

Das Engagement der Weseler, die sich für die Wiederaufstellung eingesetzt haben, ist also lobenswert, doch ist das Ergebnis so, daß man sich wünschen muß, es wäre nicht dazu gekommen. L.R.

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Die vollständige 199. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 199

Inhalt der 199. Ausgabe:

  • Commonwealth: Königin Elizabeth sagt deutlich ihre Meinung
  • Flachgelegtes Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Wesel
  • Die Sixtus-Affaire oder die Unmöglichkeit zum Verständigungsfrieden
  • Libyens Monarchie kehrt mit Riesenschritten zurück

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Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 197

11 Sonntag Mrz 2018

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Erster Weltkrieg, Europa, Monarchie

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Österreich, Burma, Corona, Erich Ludendorff, Erster Weltkrieg, Erzherzog Karl von Österreich, hindenburg, Kaiser Wilhelm II., König Thibaw, König Willem-Alexander, Königreich der Niederlande, Kronprinz Salman bin Mohammed, Majestätsbeleidigung, Saudiarabien, U Soe Win

Warum scheiterten die deutschen Frühjahrsoffensiven 1918?

Die Ausgangssituation im Frühjahr 1918 war für das seit mehr als drei Jahren im Krieg stehende Deutsche Kaiserreich und seine Verbündeten zum ersten Mal seit langer Zeit nicht ungünstig: Rußland war geschlagen und der Zweifrontenkrieg und auch die Hungerblockade damit beendet, da die Bevölkerung jetzt über die Ukraine mit Nahrung versorgt werden konnte. Eine große Anzahl Truppen konnte außerdem für eine entscheidende Offensive an die Westfront verlegt werden, um Frankreich zu schlagen, bevor die wachsende Zahl US-amerikanischer Truppen die Situation wieder zu Deutschlands Ungunsten verändern würde.

Mit Hindenburg und Ludendorff konnte das Kaiserreich für die Planung dieser Offensive außerdem auf Befehlshaber zurückgreifen, die politisch eine Quasi-Diktatur eingeführt hatten, in welcher Kaiser Wilhelm II. nur noch ein Schatten war. In bezug auf den militärischen Verstand jedoch war die deutsche Oberste Heeresleitung seinen eher konventionellen und phantasielosen Pendants auf Seiten der Entente, die ihre Truppen in immer neuen Frontalangriffen verheizten, weit überlegen.

Die lange erwartete deutsche Offensive „Unternehmen Michael” setzte dann an der Trennlinie zwischen französischen und englischen Truppen an, wodurch Unstimmigkeiten innerhalb der Entente verursacht werden sollten. Hinzu kam eine neue Taktik: Nach einer nur kurzen, aber präzisen Artillerievorbereitung, um den Angriffsschwerpunkt nicht zu verraten und dem Feind nicht die Gelegenheit zu geben, Reserven dorthin zu verlegen, folgten Sturmtruppen, kleine, bestausgebildete und -ausgerüstete Stoßtrupps, die den feindlichen Widerstand ohne die Verluste eines Massenangriffs brechen sollten. Am 21. März begann die Offensive und in den ersten Tagen wurde ein Durchbruch erzielt und eine komplette englische Armee zerschlagen. Erstmals seit 1914 wurden größere Gebietsgewinne verzeichnet und tausende Gefangene gemacht. Dennoch brachte das Unternehmen genauso wie drei weitere Offensiven, die sich bis in den Juli 1918 hinzogen und ebenfalls Gebietsgewinne und Gefangene brachten, keine Entscheidung. Im Juli 1918 ging die Entente dann mit amerikanischen Truppen zur Gegenoffensive über und Deutschland sollte die Initiative bis zum Friedensschluβ nicht wieder zurückbekommen.

Ende Februar 2018 gedachten 700 Menschen auf dem Soldatenfriedhof von Villers-Bretonneux der gefallenen Australier. Auf dem Friedhof liegen 2.100 Alliierte, die im April 1918 bei einer Offensive gegen die deutschen Truppen fielen.

Warum war das so, war die Ausgangslage doch nicht schlecht? Anders als 1940 fehlte dem deutschen Vorstoß sowohl ein effizienter Kräfteansatz als auch ein strategisches Ziel. Statt die Kräfte dort zu bündeln, wo der Gegner am schwächsten war und Durchbrüche auf diese Weise auszubauen und den Feind zum Rückzug zu zwingen oder einzukreisen, wie 1940, schickte Ludendorff seine Truppen immer gegen die Punkte der Angriffsfront, die vom Gegner noch verbissen verteidigt wurden. Der Angriff hatte außerdem keine Richtung und kein Angriffsziel. Hätte es rückblickend Sinn gemacht, zu versuchen, wie 1940 einen großen Teil der Engländer in Flandern und Nord-frankreich einzukreisen, wozu man zum Ärmelkanal hätte vorstoßen müssen, wurden stattdessen unbedeutende Gebiete der französischen Provinz erobert, und der Angriff verlagerte sich mehr und mehr Richtung Paris. Hinzu kam, daß die Logistik im Ersten Weltkrieg noch nicht so weit fortgeschritten war, daβ ein schneller Vormarsch möglich gewesen wäre. Schließlich gab es auch keine politische Strategie, etwa einen milden Frieden anzubieten, wenn die Lage günstig schien. Am Ende verspielte das Kaiserreich also den Vorteil, den es zu Beginn des Jahres 1918 noch gehabt hatte. Kaiser Wilhelm II. hatte bei alldem nur noch wenig Einfluß, da seine Militärs auf einen absoluten Sieg setzten, und er nicht dagegen ankämpfen konnte. Lediglich Kaiser Karl I. versuchte, auf einen Frieden hinzuarbeiten, scheiterte aber dabei an der nötigen Bündnistreue zu Deutschland. L.R.

Majestätsbeleidigung bleibt in den Niederlanden strafbar

Die BRD hat zum 1. Januar 2018 den Majestätsbeleidigungsparagraphen abgeschafft, nicht jedoch die Strafbarkeit der „Verunglimpfung des Bundespräsidenten“ (§90 StGB), was unter „Gefährdung des Rechtsstaats” fällt. Und jetzt beginnt in den Niederlanden eine Diskussion um die Abschaffung der entsprechenden Straftaten im Königreich. Ausgerechnet in der Regierungskoalition gibt es widerstreitende Ansichten. Die linksliberale D66 möchte die Monarchie „modernisieren“ und dringt auf Abschaffung des Königsbeleidigungsparagraphen, weil er angeblich die freie Rede beschränke und schon 150 Jahre alt sei. Anderer Ansicht sind die beiden christlichen Parteien im Kabinett (CDA und ChristenUnie), die argumentieren, der König könne sich in seiner Position schlecht selbst verteidigen und eine Beleidigungsklage anstrengen. Die vierte und gröβte Regierungspartei, die von Ministerpräsident Mark Rutte angeführte liberale VVD, hält sich bedeckt und sieht keinen Anlaβ zum Handeln, womit sie unter Umständen zur Beerdigung der Gesetzesänderung beitragen könnte.

Darf man künftig die Königsfamilie (hier beim Koningsdag am 27. April 2016 in Zwolle) ungestraft beschimpfen?

Anwendung findet der Majestätsbeleidigungs-paragraph nur gelegentlich. 2016 wurde ein Mann zu 30 Tagen Haft verurteilt, weil er auf Facebook König Willem Alexander einen „Mörder, Dieb und Vergewaltiger“ schimpfte. Der Strafrahmen kann bis zu fünf Jahren Haft und einer Geldstrafe bis zu 20.000 Euro reichen. Billiger kam im November 2014 ein Protestler davon, der während einer Demonstration F**k the King, F**k the Queen und F**k the Royal House brüllte. Die Staatsanwaltschaft sah von einer strafrechtlichen Verfolgung ab. Die „freie Meinungsäuβerung” einer Pöbelei hatte trotz Majestätsbeleidigungsparagraphen gesiegt. H.S.

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Die vollständige 197. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 197

Inhalt der 197. Ausgabe:

  • Warum scheiterten die deutschen Frühjahrsoffensiven 1918?
  • Majestätsbeleidigung bleibt in den Niederlanden strafbar
  • Anzeige gegen Karl von Habsburg
  • Monarchistische Gefühle schlummern in jeder Nation

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Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 184

11 Sonntag Jun 2017

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Europa, Monarchie

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Afghanistan, Erbprinz Felix zu Hohenlohe-Waldenburg, Fürst Friedrich Karl zu Hohenlohe-Waldenburg, Fürst Hubertus zu Hohenlohe-Waldenburg, Invictus Games, König Peter II. von Jugoslawien, König Willem-Alexander, Königin Elizabeth II., Kronprinz Alexander II., Niederlande, Prinz Harry, Serbien, Vereinigtes Königreich, Veteranen

Serbien sammelt Unterschriften für die Wiedereinführung der Monarchie

König Peter II. war elf, als sein Vater ermordet wurde und 17, als die deutsche Wehrmacht in Jugoslawien einfiel und er für volljährig erklärt wurde, um den Widerstand gegen die Deutschen anzuführen. Sein Sohn Alexander tut alles, um den Serben die Monarchie zurückzugeben.

Die Vereinigung „Königreich Serbien“, die auf etwa 18000 Mitglieder, 80 Büros landesweit und ihren Schirmherrn Kronprinz Alexander Karadjordjevic zählt, möchte eine Petition für die Wiedereinführung der Monarchie ins Parlament einbringen. In einer einzigen Woche sammelten Serbiens Monarchisten dabei 123.500 Unterschriften. Sollten 150.000 Unterschriften inklusive einer nachweislichen Anschrift der Unterschreibenden zusammenkommen, wären die Hürden für eine Verfassungsänderung, die sonst hohe Quoren erfordern würde, recht niedrig. „Der König wird die politischen Prozesse im Land steuern und die Bestrebungen mancher Individuen und Parteien nach immer mehr Macht beschränken“, sagte der Vorsitzende der Organisation, Mario Majstorovic.

Um die fehlenden Unterschriften zusammenzubekommen – gerade die Auflage der nachweislichen Anschrift ist ein Problem – wollen die Monarchisten öffentlichkeitswirksame Aktionen durchführen, so zum Beispiel ein Benefizfußballspiel gegen eine rumänische Monarchiebewegung.

Serbiens Monarchie wurde zunächst durch die deutsche Besetzung im 2. Weltkrieg gestürzt und aufgrund der Niederlage der Tschetniks, der monarchistischen Guerilla, gegen die Partisanen Titos nach dem 2. Weltkrieg auch nicht wiedereingeführt. In jüngerer Zeit kam es aber zur öffentlichkeitswirksamen Rehabilitierung einiger von Tito hingerichteter prominenter Tschetniks und auch Mitglieder des Parlaments sehen monarchistische Bestrebungen mit Sympathie. Ob dies reicht, wird man sehen. L.R.

Die serbische Königsfamilie heute (v.l.): Erbprinz Peter, Prinz Alexander, Kronprinzessin Katharina, Kronprinz Alexander (II.) und Prinz Philip.

Prinz Harry: Anwalt der Veteranen und Kriegsversehrten

Was es bedeutet, wenn ein königlicher Prinz sich für eine Sache einsetzt, konnte man vor wenigen Tagen wieder in Australien beobachten. Prinz Henry of Wales (aka Prinz Harry) besuchte Sydney, um den Countdown für die übernächsten Invictus-Spiele einzuläuten. In 500 Tagen (20.-27.Oktober 2018) wird die Veteranenolympiade (die so nicht heißen darf aufgrund einer Intervention des IOC) in der australischen Stadt ausgetragen und Prinz Harry warb mit allen Kräften für die Wettkämpfe von verwundeten Soldaten. Vollen Körpereinsatz leistete er auch in strömendem Regen und bei pfeifender Kälte.

In Sydney erläuterte Prinz Harry seinen Zuhörern, wie ihm die Idee für die Invictus-Spiele auf dem Rückflug aus Afghanistan kam: „While we waited to board, a coffin of a young Danish soldier was put on the plane, and three soldiers in induced comas, all three wrapped in plastic, some with missing limbs and tubes coming out everywhere.“

Zehn Jahre diente Prinz Harry in der britischen Armee und er war selbst in Afghanistan stationiert. Er kennt also besser als die Politiker, die in Kabinettssitzungen bei Kaffee und Gebäck Truppen in gefährliche Einsätze schicken, die Gefahren und Risiken. Mit eigenen Augen beobachtete Prinz Harry, wie Kameraden starben oder verwundet wurden. Um ihrem Einsatz Anerkennung zu verschaffen, organisierte er 2014 in London die ersten Invictus Games. Die zweiten Spiele fanden in Orlando, Florida, statt. Deutsche Teams waren auch dabei, aber über zwei Dutzend Teilnehmer kam die jeweilige Gruppe nicht hinaus. Für beinamputierte ex-Soldaten oder unter posttraumatischen Belastungsstörungen leidende Bundeswehrangehörige setzt sich eben in Deutschland niemand ein. Während die Invictus Games in der angelsächsischen Welt ein fester Begriff sind und sie – auch dank der Medienpräsenz von Prinz Harry – große Aufmerksamkeit erhalten, fehlt es in Deutschland an Sponsoren oder auch nur an Zuschauern. Kein Interesse. Deutsche Kriegsopfer sind kein Thema. Darüber haben sich gelegentlich Veteranen beklagt und für ihre Anliegen einen Veteranenverband gegründet. In Großbritannien hätte sich schnell ein Mitglied der königlichen Familie gefunden, der die Patenschaft übernommen hätte. Davon war in Deutschland bislang nichts zu sehen. Kein Prominenter bot sich an, in der Öffentlichkeit die Anliegen der Veteranen anzunehmen. Vom Spruch: „Deutschland wird auch am Hindukusch verteidigt“, blieb eben nur das: Ein wohlfeiler Satz ohne Wirkung und Inhalt.    H.S.

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Die vollständige 184. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 184

Inhalt der 184. Ausgabe:

  • Serbien sammelt Unterschriften für die Wiedereinführung der Monarchie
  • Prinz Harry: Anwalt der Veteranen und Kriegsversehrten
  • Leserbrief
  • Königin Elizabeth II. besucht Anschlagsopfer
  • Keine Regierungsbildung in den Niederlanden ohne den König
  • Fürst Friedrich Karl zu Hohenlohe-Waldenburg verstorben

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 182

30 Sonntag Apr 2017

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Erster Weltkrieg, Europa, Monarchie

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Schlagwörter

1917, Haschemitisches Königreich Jordanien, hindenburg, Kaiser Karl von Österreich, Kaiser Wilhelm II., König Ferdinand I. von Rumänien, König Gyanendra, König Willem-Alexander, Königin Máxima, Königreich der Niederlande, Kronprinz Hussein von Jordanien, Kronprinzessin Margareta von Rumänien, Ludendorff, MH 17, Nepal, Niederlande, Referendum, Rumänien

Gestiegene Populärität des niederländischen Königs

Mit 150 durch eine Lotterie ermittelte Niederländer feierte König Willem Alexander seinen 50. Geburtstag.

Zu seinem 50. Geburtstag am 27. April bereiteten die Niederländer ihrem König ein prächtiges Geschenk: Sie gaben ihm ihr Vertrauen. Der öffentlich-rechtliche Fernsehsender NOS ließ eine Meinungsumfrage vornehmen, die befand, daß 70% der befragten Niederländer hinter der monarchischen Staatsform stehen (2016: 65%). Gleichfalls 70% waren zufrieden mit der Amtsführung König Willem Alexanders, die Werte für Königin Máxima lagen sogar noch höher: 75%. Auf einer Sympathiekurve von 1 bis 10 wurden dem König 7,6 Punkte gegeben, Königin Máxima sogar 8.

Auf Initiative von Geert Wilders beschloß das niederländischen Parlament 2011, dem Monarchen politische Rechte zu entziehen und seither spielt der König zum Beispiel keine Rolle mehr bei der Regierungsbildung. Damals fand das die Mehrheit der Niederländer richtig und nur 8% waren gegen die Neuregelung. Inzwischen ist ihre Zahl auf 20% gestiegen. Im Jahr 2017 finden 34%, der König sollte in die Bildung einer neuen Regierung eingebunden sein, 32% lehnten dieses weiterhin Ansinnen ab.

Am Vorabend des Königsgeburtstags strahlte das niederländische Fernsehen ein Interview mit dem König aus, das von 4,3 Millionen Menschen verfolgt wurde. König Willem Alexander gab Antworten sogar auf persönliche Fragen, die sich seine Mutter vermutlich verbeten hätte. So ging er auf den Skiunfall seines Bruders Prinz Friso ein, der nach eineinhalbjährigem Koma im August 2013 starb. „Er war immer so beschäftigt, aber stets im Hintergrund und er war mir ein wichtiger Berater. Erst wenn man jemanden verliert, merkt man, wie schrecklich es ist, ihn zu vermissen.“ Er habe ihn oft im Krankenhaus besucht und gehofft, er könne wieder ge-sund werden. Nach dem Abschuß des Malaysian Airline Flugzeugs MH 17 knapp ein Jahr später war er bei den Hinterbliebenen und er sei von ihnen als Trauerpartner akzeptiert worden: „Sie haben ihren Bruder verloren. Sie wissen, was das bedeutet.“ Auch über seine Töchter sprach er und wie er der Thronfolgerin, Prinzessin Catharina-Amalia, den Umgang mit Mobiltelephonen erklärt. Ein rundherum zufriedener Willem Alexander nannte Königin Máxima eine kritische, aber auch vergebende und liebevolle Begleiterin. „Ich bin sehr glücklich, sie gefunden zu haben.“       H.S.

Zeitungen gedenken Friedensinitiative von Bad Homburg 1917

Erstaunlicherweise gedachten einige Medien des Treffens zwischen Kaiser Wilhelm II. und Kaiser Karl I. in Bad Homburg im April 1917. Nach der Friedensbotschaft der Mittelmächte aus dem De-zember 1916 stellte das Treffen einen neuen Versuch dar, zu einem Frieden zu kommen und widerspricht der These, der Kaiser habe die wahre Kriegssituation nicht verstanden. Nach der wenig konkret formulierten Friedensinitiative kam der österreichische Kaiser diesmal zu dem Treffen mit dem Wunsch im Gepäck, Deutschland möge das 1871 wieder zum Deutschen Reich gekommene Reichsland Elsaß-Lothringen erneut an Frankreich abtreten und, so wird berichtet, stieß bei Kaiser Wilhelm II. damit nicht auf taube Ohren, da sich ein Sieg im Osten schon abzeichnete und man sich dort hätte schadlos halten können, so daß er einer Verhandlung auf der Basis dieses Vorschlages zunächst nicht abgeneigt war. Wer jedoch vehement dagegen opponierte, war das Militär und so verlief das Treffen am Ende ergebnislos.

Kaiser Wilhelm mit den Militärs, die eigene Pläne verfochten und nichts zur Rettung der Monarchie unternahmen: von Hindenburg (li.) und Ludendorff.

Statt einer neuen Friedensinitiative wurde wenige Tage später vielmehr der uneingeschränkte U-Bootkrieg wieder aufgenommen, welcher 1915 eingestellt worden war, weil der mit Munition beladene Passagierdampfer Lusitania von einem deutschen U-Boot versenkt wurde. Bei der neuerlichen Erklärung des U-Bootkrieges, die gleichbedeutend mit einem Kriegseintritt der USA auf Seiten der Entente war,  wollte die OHL jedoch plötzlich nicht verantwortlich sein und forderte eine persönliche Entscheidung des Kaisers ein, die sie dann auch bekam. L.R.

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Die vollständige 182. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 182

Inhalt der 182. Ausgabe:

  • Gestiegene Popularität des niederländischen Königs
  • Royalistischer Premier in Nepal mit Plänen für Referendum
  • Zeitungen gedenken Friedensinitiative von Bad Homburg 1917
  • Ansprache von Kronprinzessin Margareta ans rumänische Parlament

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Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 159

03 Sonntag Jan 2016

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Europa, Monarchietheorie

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Schlagwörter

Anton Ritthaler, Bayern, Commonwealth, Gauck, Gelbe Hefte, Japan, Kaiser Akihito, Kaiser Wilhelm II., König Felipe VI., König Ludwig III. von Bayern, König Michael I. von Rumänien, König Philippe I. der Belgier, König Willem-Alexander, Königin Elizabeth II., Max Buchner, Merkel, Monarchie, Monarchietheoretiker, TuL, Weihnachtsansprache, Weimarer Republik, Zentrumspartei

Weihnachts– und Neujahrsansprachen der Monarchen weltweit

Weihnachts- und Neujahrsansprachen sind eine der wenigen Gelegenheiten, zu denen sich die konstitutionellen Monarchen in der Welt regelmäßig politisch äußern. Sie tun dies nicht mit markigen Worten und Teile ihrer Reden sind auch von den jeweiligen Regierungen vorgegeben. Jedoch ist es ihnen auch möglich, eigene Akzente zu setzen.

Erstmals richtete ein spanischer König sich aus dem königlichen Palast ans spanische Volk und nicht mehr aus der königlichen Residenz La Zarzuela.

Erstmals richtete ein spanischer König sich aus dem königlichen Palast ans spanische Volk und nicht mehr aus der königlichen Residenz La Zarzuela.

Dem spanischen König Felipe VI. ging es angesichts separatistischer Bestrebungen in Katalonien und unklaren Mehrheitsverhältnissen im Parlament um die nationale Einheit, die zwei Drittel seiner Rede ausfüllte. Dabei sprach er davon, daß die Spanier auf das seit Francos Tod und im speziellen in den letzten Jahren zur Überwindung der Wirtschaftskrise Geleistete stolz sein könnten. Dem König der Belgier, Philippe, ging es um die Abwehr der terroristischen Bedrohung nach den Anschlägen von Paris. Er dankte den belgischen Sicherheitskräften, machte die Notwendigkeit von mehr Investitionen in diesem Bereich deutlich und drückte den Wunsch aus, daß die freiheitliche Ordnung des Landes nicht unter der Gefahrenabwehr leiden soll und die Belgier miteinander mehr über die Dinge, die ihnen wichtig sind, diskutieren sollen.

Die britische Königin stellte 2015 den Rekord als längstregierende Monarchin im Vereinigten Königreich ein, sondern sie ist auch bei den Weihnachtsansprache Rekordhalterin: Seit 1957 wendet sich Königin Elisabeth per Fern-sehen an ihre Völker auf den britischen Inseln und im Commonwealth. Auch 2015 war ihre Weihnachtsan-sprache das Programm mit den meisten Zuschauern, gefolgt von der letzten Folge von Downton Abbey.

Die britische Königin löste 2015 ihrer Ururgroßmutter, Königin Victoria,  als längstregierende Monarchin des Vereinigten Königreichs ab. Auch bei den Weihnachtsansprache ist sie Rekordhalterin: Seit 1957 wendet sich Königin Elisabeth per Fernsehen an ihre Völker auf den britischen Inseln und im Commonwealth. 2015 war ihre Weihnachtsansprache das Programm mit den meisten Zuschauern und lag vor der letzten Folge von Downton Abbey.

Ähnlich äußerten sich Elisabeth II. und Wilhelm Alexander I., der König der Niederlande, welcher auch über die Verteidigung der Freiheit sprach. Neben Elisabeth II. schrieb auch König Michael von Rumänien in seinem Weihnachtskommuniqué über die christliche Bedeutung von Weihnachten und den Wert der Familie – in der zunehmend individualistischen Gesellschaft Europas ist diese Erinnerung an das Gemeinsame nicht geringzuschätzen. Carl XVI. Gustav von Schweden schließlich sprach über die Flüchtlingskrise und deren Bewältigung in dem neben Deutschland und Griechenland davon am stärksten betroffenen Land innerhalb Europas. Eine Weihnachtsansprache kennt das japanische Kaiserhaus aufgrund der fehlenden christlichen Tradition zwar nicht, jedoch ist der Geburtstag des Tenno am 23. Dezember eine der wenige Gelegenheiten im Jahr, an denen sich der noch immer von weiten Teilen der Japaner als Gott betrachtete Akihito kurz öffentlich zeigt. Der nunmehr 82-jährige Monarch sprach davon, daß sein Land noch immer mit den Auswirkungen der vergangenen Naturkatastrophen zu kämpfen habe, zeigte sich aber davon überzeugt, daß das neue Jahr ein glückliches werden wird. In einer darauf folgenden, ausführlicheren Pressekonferenz ging Akihito auch auf andere Ereignisse ein. Unter anderem gedachte er des 70. Jahrestags des Kriegsendes und der Opfer beider Seiten und freute sich darüber, daß in diesem Jahr gleich zwei Japaner den Nobelpreis gewonnen haben.

Im Ausland erregte es Irritationen, daß das ZDF die Neujahrsansprache Angela Merkels mit arabischen Untertiteln (im syrischen Dialekt oder in der arabischen Hochsprache?) ausstrahlte.

Im Ausland gab es Irritation darüber, daß das ZDF die Neujahrsansprache Angela Merkels mit arabischen Untertiteln (im syrischen Dialekt oder in der arabischen Hochsprache?) ausstrahlte.

In den Republiken wird das Thema der Ansprachen unterschiedlich gehandhabt: In Frankreich gibt es keine derartige Ansprache, da die streng laizistische Republik Weihnachten nicht ihre Referenz erweisen will. In Deutschland spricht zu Weihnachten der Präsident und zum neuen Jahr die Kanzlerin: Beide legten den Schwerpunkt ihrer Reden auf die Flüchtlinge, schafften es dabei aber, den Staat, den sie vertreten, fast gar nicht zu erwähnen. Das sie theoretisch legitimierende Staatsvolk, die Deutschen, kamen in der Rede des Bundespräsidenten genau einmal vor, bei der Kanzlerin wurde einmal Deutschland erwähnt. Sie sagte, daß sich die Gesellschaft nicht spalten lassen solle, gab aber die Schuld an einer Spaltung nicht sich selbst und der katastrophalen Flüchtlingspolitik ihres Kabinetts, sondern denen, die davor gewarnt haben und warnen – die Republik bleibt ein die Menschen nicht verbindendes Elitenprojekt, welches sich zunehmend von den Menschen, die es vorgibt, zu vertreten, entfernt. L.R.

 

Monarchietheorie bei Max Buchner: Katholischer Monarchismus in der Weimarer Republik

Der Kulturkampf gehört zu den tragischsten Facetten des zweiten deutschen Kaiserreiches, führte er doch zu einer nachhaltigen Entfremdung weiter Teile der katholischen Bevölkerung vom Hohenzollernstaat. Wenn sie auch die Revolution und das Ende der Monarchie nicht gerade bejubelten, fanden sich viele Katholiken doch recht schnell als „Vernunftrepublikaner“ mit den neuen Verhältnissen ab, und trotz eines starken monarchistischen Flügels entwickelte sich die Zentrumspartei zu einer tragenden Stütze der Republik.

gelbe HefteEiner der wenigen entschiedenen katholischen Verteidiger des Kaisertums der Hohenzollern war der bayerische Historiker Max Buchner (1881-1941), seit 1919 Professor für mittelalterliche Geschichte in Würzburg und München. Zwischen 1924 und 1941 gab Buchner gemeinsam mit dem Münchner Historiker und späteren Mitbegründer von Tradition und Leben e.V. (TuL) Anton Ritthaler die rechtskatholisch-monarchistischen Gelben Hefte heraus. Aus katholischer Sicht wurde dort eine große Bandbreite historischer und aktueller Themen behandelt, doch der monarchische Gedanke zieht sich wie ein roter Faden durch die Zeitschrift. Nach 1933 war der Kurs der Gelben Hefte wie bei vielen konservativen Veröffentlichungen ambivalent: Einerseits wurde verhaltene Systemkritik im Rahmen des Sagbaren geübt (immerhin war Ritthaler im September 1939 im Zusammenhang mit der Zerschlagung des monarchistischen Widerstandskreises um den Rechtsanwalt Adolf von Harnier kurzzeitig verhaftet worden), andererseits bestand die Bereitschaft, dem neuen Regime einen gewissen Vertrauensvorschuß zu gewähren und sich ihm auch ideologisch anzunähern.

Buchner Kaiser Wilhelm1929 veröffentlichte Buchner sein politisches Hauptwerk Kaiser Wilhelm II., seine Weltanschauung und die Deutschen Katholiken, in dem er über das eigentliche Thema hinaus auch der Frage nach dem Verhältnis von Katholizismus und Monarchismus nachging. Buchner bestritt vehement den Anspruch des Zentrums und der mit ihm verbundenen Presse, den deutschen Katholizismus zu repräsentieren. Geradezu absurd erschien ihm der Schulterschluß des Zentrums mit dezidiert antichristlichen sozialistischen und liberalen Parteien gegen den preußisch-protestantischen Konservatismus. Dabei seien es schon im wilhelminischen Deutschland meist die liberalen und linken Stimmen gewesen, die öffentliche Bekenntnisse zur Religion verurteilten, nicht jedoch die protestantischen Kirchen oder gar der monarchische Staat. Als der nachmalige Ludwig III. von Bayern 1910 in Altötting seine Überzeugung von der alleinigen katholischen Wahrheit kundtat, wurde er von der liberalen Presse heftig angegangen, während ihn die konservativ-protestantische Kreuzzeitung in Schutz nahm, freilich ohne sich seinen konfessionellen Standpunkt zu eigen zu machen.

Max Buchner (1881 - 1941)

Max Buchner (1881 – 1941)

Die lauten Klagen vieler katholischer Politiker und Publizisten über die angebliche Zurücksetzung ihrer Konfession unter Wilhelm II. im Vergleich zur neuen republikanischen Freiheit sollten nach Buchners Auffassung lediglich das bohrende schlechte Gewissen übertönen, das sie aufgrund ihrer Treulosigkeit gegenüber dem Kaiser und König von Gottes Gnaden plagte. Die aufrichtigen Treuebekenntnisse zahlreicher katholischer Würdenträger, ja sogar die Garantien Leos XIII. für die Loyalität der deutschen Katholiken würden vom Zentrum, das lediglich Parteiinteressen verfolge, konsequent ignoriert.

Für Wilhelm II. hätten Preußentum, Hohenzollern und Protestantismus eine unauflösbare Einheit gebildet, scharf kritisiert habe er deswegen die Abkehr einiger seiner Angehöriger vom Protestantismus (wie im Falle der Landgräfin Anna von Hessen oder seiner Schwester Sophie), nicht jedoch die Hinwendung zu einer anderen Konfession – oder gar diese an sich. Buchner zeigt Wilhelm II. als tiefgläubigen protestantischen Christen, der gerade aufgrund der festen Verankerung im eigenen Glauben zu wahrhafter Toleranz befähigt gewesen sei. Der Kaiser sei überzeugt gewesen vom Wirken Gottes in der Geschichte und vom Gottesgnadentum der Könige. Leider habe der Kaiser in den entscheidenden Tagen im November 1918 in dem Irrglauben, durch den Gang ins Exil dem Volk zu dienen, den göttlichen Auftrag zur Herrschaft aus den Augen verloren. Für Buchner waren das protestantische Kaisertum der Hohenzollern und das Gottesgnadentum Wilhelms II. die authentische Manifestation des überzeitlichen deutschen Kaisergedankens im 20. Jahrhundert. Welche Form wird die Kaiseridee wohl in Zukunft annehmen?
T.G.

Volkes Stimme ist wechselnd wie das Lachen und Zürnen eines asiatischen Despoten. Sie wird ja fabriziert oft in weit kürzerer Zeit, als ein gediegener Handwerker zur Herstellung eines kunstvollen Schreines nötig hat – Gottes Stimme aber bleibt durch die Jahrhunderte und Jahrtausende sich selber gleich. Das Königtum von Gottesgnaden soll ihr Lautsprecher sein. – M. Buchner

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Die vollständige 159. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 159

Inhalt der 159. Ausgabe:

  • Weihnachts– und Neujahrsansprachen der Monarchen weltweit
  • Die Monarchie bringt 2015 Stabilität für die Länder, die sie haben
  • Monarchietheorie bei Max Buchner – Katholischer Monarchismus in der Weimarer Republik

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Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 134

27 Sonntag Jul 2014

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Monarchie

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Schlagwörter

Afghanistan, Iran, König Mohammed Zahir Schah, König Willem-Alexander, Königreich der Niederlande, MH 17, Preußen, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Schah Mohammed Reza Pahlevi, Ukraine, ZDF

Deutschlands Beste manipuliert

Mit dem ZDF manipuliert es sich leichter.

Mit dem Zweiten manipuliert es sich leichter.

Das ZDF strahlte in den vergangenen Wochen zwei Sendungen aus, in denen einmal Deutschlands „beste“ lebende Männer und zum anderen Deutschlands „beste“ lebende Frauen vorgestellt wurden. Berechnungsgrundlage dafür war eine Forsa-Umfrage. Nun kam heraus, daß die Verantwortlichen der Sendung das Ergebnis dieser Umfrage manipuliert haben. Das hatte zwar scheinbar keine ideologischen Hintergründe. Es ging vielmehr darum, diejenigen, die ihre Teilnahme an der Sendung zugesichert hatten, im Ranking höher zu positionieren. Dennoch erregte der Vorfall einiges Aufsehen und es kam unter anderem auch heraus, daß dies nicht die erste Manipulation war. So wurde 2007 bei der Sendung „Unsere Besten – Musikstars aller Zeiten“ das Ergebnis dahingehend manipuliert, daß nicht die damalige Rockband Böhse Onkelz die Abstimmung gewann, wie es nach dem Willen der Abstimmenden eigentlich der Fall gewesen wäre, sondern Mozart. Dies geschah dann sehr wohl aus ideologischen Motiven heraus, auch wenn geschmackliche Fragen vielleicht auch eine Rolle gespielt haben mögen.

Was hat das nun mit der Monarchie zu tun? Vor Jahren gab es einmal eine Sendung über Deutschlands Beste in historischer Perspektive. Damals gewann Konrad Adenauer, also der Mann, der eine tiefe Abneigung gegen Preußen hegte, in der Zwischenkriegszeit für eine Abspaltung des Rheinlandes von Deutschland eintrat und in den Anfängen der Bundesrepublik anders als sein großer Kontrahent Kurt Schuhmacher kaum wirklich an einer Wiedervereinigung interessiert war. Von der offiziösen bundesrepublikanischen Geschichtsschreibung wird Adenauer jedoch als Gründervater und großer Staatslenker verklärt, was sich dann laut ZDF scheinbar auch in der Meinung der Deutschen widerspiegelte. Bismarck, Friedrich, Hardenberg oder ähnliche landeten in der ZDF-Sendung dagegen auf hinteren Rängen. Wie wenig dieses Ergebnis die tatsächliche Meinung der Deutschen widerspiegelt, kann man sich jetzt denken. L.R.

Nostalgie bei den Alt-68ern

Die Einladung, 2014 des 34. Todestags des iranischen Schahs zu gedenken, erging an alle Getreuen.

Die Einladung, 2014 des 34. Todestags des iranischen Schahs zu gedenken, erging an alle Getreuen.

Wenn bei Redakteuren der tageszeitung (taz) die Vergangenheitssehnsucht ausbricht, dann ist das kein Gedenken an die Zeiten, als Geld für die Aktion „Waffen für El Salvador“ gesammelt wurde, sondern inzwischen macht sich die Traurigkeit breit, weil in der Mitte der 2. Dekade im 21. Jahrhundert vom freien Reisen immer weniger geblieben ist. Richtung Osten geht es „nicht mehr ganz so entspannt wie 1968, als man mit dem VW-Bus gemütlich von München nach Kabul tuckern konnte” (taz, 24. Juli). Auch die freie Schiffahrt und sogar inzwischen ein Flug dem Sonnenaufgang entgegen, sind gefährlicher, als es 1968 war, als in Kabul noch ein König und am Ausgang des Roten Meers gegenüber dem Horn von Afrika in Südjemen Sultane regierten. Während Studenten gegen den Schah des Irans demonstrierten, genossen sie die wirtschaftliche Prosperiertät des Irans, die sich entwickelnde Infrastruktur und die Toleranz des Kaiserreichs, um sich in Westasien umzutun. Ja, das Wort Toleranz ist bewußt eingesetzt, denn obwohl es einen Geheimdienst gab und obwohl politische Gefangene einsaßen – jeder einzelne Fall ist bedauerlich – herrschten im Iran von damals mehr Freiheiten als heute. Nach Wikipedia-Angaben wurden im Iran zwischen 1971 und 1979 100 politische Gefangene exekutiert, zwischen 1981 und 1985 7900. Auch 2013 rissen die Hinrichtungen nicht ab: Laut Amnesty International wurden 544 Menschen im Iran staatlich getötet. Eine Statistik, die zur Kenntnis genommen wird…

Am 27. Juli jährt sich der Todestag von Schah Mohammed Reza Pahlewi zum 34. Mal. In Deutschland wird seiner nicht gedacht, aber in Frankreich – natürlich – versammelten sich seine Anhänger, z.B. in Paris, Rathaus des 16. Arrondissements, um Sa Majesté le Shah-in-Shah (Roi des Rois) de Perse zu würdigen. Die taz wird dabei fehlen und weiterhin nur die Auswirkungen seines Sturzes bedauern. H.S.

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Die vollständige 134. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona  Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 134

Inhalt der 134. Ausgabe:

  • Deutschlands Beste manipuliert
  • In eigener Sache: Die Zukunft von Corona
  • Nostalgie bei den Alt-68ern
  • Ausstellung über adlige Rückkehrer in Cottbus
  • Menschlichkeit und Monarchie

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Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 128

23 Sonntag Mrz 2014

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Erster Weltkrieg, Monarchie

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

1914, 1918, Österreich, Erzherzog Karl Stefan, Erzherzog Karl Stephan von Österreich, Erzherzog Wilhelm von Österreich, König der Ukraine, König Juan Carlos I, König von Polen, König von Spanien, König Willem-Alexander, Königin Máxima, Königreich der Niederlande, Niederlande, Polen, Rumänien, Ukraine, Vasyl Vashyvaniy

100 Jahre Ausbruch des 1. Weltkriegs: Kriegspropaganda

Der 1. Weltkrieg warf ein Problem auf, welches sich in anderen Kriegen davor nicht in dem Maße gestellt hatte: Die Zustimmung der Bevölkerung für die Kriegsanstrengung war im Zeitalter der Massengesellschaft erforderlich geworden und das Eintreten von Kriegsmüdigkeit konnte ein entscheidender Nachteil für den Ausgang des Ringens sein. Außerdem ging es auch darum, neutrale Staaten auf die eigene Seite zu bringen oder wenigstens von einem Kriegseintritt auf der anderen Seite abzuhalten.

2 gegen 7: Die deutsche Propaganda versuchte, Siegeszuversicht auszustrahlen, ohne die Überlegenheit des Feindes zu verschweigen. Dies stellte die Disziplin der eigenen Truppen und Bevölkerung sicher.

2 gegen 7: Die deutsche Propaganda versuchte, Siegeszuversicht auszustrahlen, ohne die Überlegenheit des Feindes zu verschweigen. Dies stellte die Disziplin der eigenen Truppen und Bevölkerung sicher.

Die Entente Cordiale und die Mittelmächte gingen dieses Problem sehr unterschiedlich an. Man könnte sagen, daß die Mittelmächte sich an das heimische Publikum richteten, während es der Entente um die Meinung der neutralen Welt ging: Während die Entente mit recht plumpen Lügengeschichten von deutschen Greueln und der Darstellung der vermeintlich eigenen Werte rund um die Freiheit der Menschen und des Handels auftrumpfte, setzte die deutsche Propaganda darauf, trotz eines überlegenen Feindes Siegeszuversicht auszustrahlen und war im Ausland herzlich wenig effizient. Die Darstellung der eigenen Werte, wie sie zum Beispiel im Sozialstaat, der technischen Entwicklung und tatsächlich auch der im Vergleich zu den Entente-Staaten fortschrittlichen Verfassung hätten liegen können, fehlte völlig. Hinzu kam, daß die Welt ohne die Erfindung von WLan noch auf recht umständliche Kommunikationswege angewiesen war. Die deutschen Telegraphenkabel, die das Land mit Übersee verbanden, wurden recht bald nach Kriegsausbruch gekappt und es war von dort an kaum noch möglich, sich im Ausland darzustellen.

Die Entente setzte auf Greuelpropaganda und schürte die Angst und den Haß auf den Gegner: Hier ein Aus-schnitt aus einem US-amerikanischen Film von 1917.

Die Entente setzte auf Greuelpropaganda und schürte die Angst und den Haß auf den Gegner: Hier ein Ausschnitt aus einem US-amerikanischen Film von 1917.

Tatsächlich kam es dann auch im Lager der Entente zu den ersten großen Meutereien, während das deutsche Heer und die Bevölkerung in der Heimat trotz Seeblockade und unaussprechlicher Bedingungen in den Schützengräben bis fast zuletzt sehr diszipliniert blieben. Auf der anderen Seite konnten die Mittelmächte außerhalb Europa niemanden für die eigene Sache gewinnen, während 1918 die halbe Welt zumindest formell im Krieg gegen sie stand.

Opfer ihrer Propaganda sind beide Seiten geworden: Die deutsche Siegeszuversicht täuschte über die tatsächliche Lage hinweg, die zumindest einen Frieden zum Status quo als ernsthafte Option in Betracht hätte kommen lassen müssen, der tatsächlich jedoch keine Option war. Auch der Zusammenbruch des Heeres 1918 konnte von vielen nicht geglaubt werden, da ja bislang immer nur Erfolge errungen wurden, und so entstand die Geschichte vom Dolchstoß. Die bis dahin beispiellose Barbarisierung des Gegners durch die Entente machte auf der anderen Seite einen echten Frieden unmöglich und führte stattdessen zu Versailles, wo der Gegner in ebenfalls beispielloser Weise nicht nur zu horrenden Reparationszahlungen verdammt, sondern auch als moralisch und zivilisatorisch minderwertig dargestellt wurde. Daß es in dieser Konstellation bald wieder zum Krieg kam, kann nicht ernsthaft überraschen. L.R.

Die monarchische Lösung für die Ukraine

Der König der Ukraine, Verlag Zsolnay, Wien 416 Seiten, € 25,60.

Der König der Ukraine, Verlag Zsolnay, Wien 416 Seiten, € 25,60.

An der Wiege der unabhängigen Ukraine stand ein Habsburger bereit, um als König das Land zu regieren: Erzherzog Wilhelm von Österreich. Sein Vater, Erzherzog Karl Stephan, hatte sich darauf vorbereitet, König von Polen zu werden (siehe auch: Deutsche Kriegsziele in Polen), aber Wilhelms Interesse lag weiter östlich. Mit 17 hatte er in der bäuerlichen Umgebung von Zywiec, wo die polnische Königsfamilie in spe lebte, und in den Karpaten die ukrainische Bevölkerung kennengelernt. Ihn faszinierten ihre Folklore und der Mythos von den ukrainischen Kosaken mit ihrer Rebellion gegen Polens Adel im 17. Jahrhundert. Er identifizierte sich mit dem „unerlösten Volk der Ukrainer“ – einem Volk ohne Land, einem Volk ohne Herrscher. Wenn sein Vater polnischer König werden wollte, warum sollte er nicht König der Ukrainer werden können? Als k. u. k. Offizier avancierte Wilhelm ab 1915 binnen Kürze zum Idol der ukrainischen Mannschaften: er verkehrte mit ihnen in ihrer Sprache, sie sollten ihn mit seinem ukrainischen Vornamen Vasyl anreden; er verteidigte seine Soldaten gegen polnische Vorgesetzte, setzte sich – wo immer es ging – für die Zivilbevölkerung ein. Lembergs griechisch-katholischer Metropolit Erzbischof Andrii Sheptytsky wurde Wilhelms Mentor.

Polens Königsfamilie in spe: Erzherzog Karl Stephan und Gattin mit ihren sechs Kindern, Erzherzogin Eleonora, Erzherzogin Renata, Erzherzog Karl Albrecht; Erzherzogin Mechtildis, Erzherzog Leo Karl und Erzherzog Wilhelm.

Polens Königsfamilie in spe: Erzherzog Karl Stephan und Gattin mit ihren sechs Kindern, Erzherzogin Eleonora, Erzherzogin Renata, Erzherzog Karl Albrecht; Erzherzogin Mechtildis, Erzherzog Leo Karl und Erzherzog Wilhelm.

Vor sechs Jahren veröffentlichte Yale-Professor Timothy Snyder eine Biographie über Vasyl Vashyvaniy, Wilhelm der Bestickte, wie er wegen seines stets getragenen buntbestickten ukrainischen Trachtenhemds genannt wurde. Österreichs Kaiser Karl entsandte ihn nach Galizien, wie die heutige Westukraine einst hieß. Erzherzog Wilhelm stellte eine „Ukrainische Legion“ auf, die in den russischen Revolutionswirren auf Seiten der Kleinbauern, nicht der Großgrundbesitzer stand, was ihn als königlichen Robin Hood legendär machte. 1921 mußte er den Kampf aufgeben und zog sich nach Westeuropa zurück.

Vasyl Vashyvaniy, Wilhelm der Bestickte.

Vasyl Vashyvaniy, Wilhelm der Bestickte.

Noch einmal versuchte er während des 2. Weltkriegs während der deutschen Besetzung in der Ukraine seinen Traum von der Krone zu verwirklichen. Er scheiterte, doch die Sowjets vergaßen ihn nicht. Am 26. August 1947 zerrte ihn der sowjetische Militärgeheimdienst vor dem Wiener Südbahnhof in ein Auto, das ihn nach Kiew brachte, wo er am 29. Mai 1948 zu 25 Jahren Haft verurteilt wurde. Nach monatelangen Verhören starb Wilhelm 53-jährig am 18. August 1948 in einem sowjetischen Gefängnishospital in Kiew.

Das Originalbuch zeigt Erzherzog Wilhelm in seiner bestickten Ukrainetracht: The Red Prince. The Secret Lives of an Habsburg Archduke, Basic Books, New York, US-$ 27,95.

Das Originalbuch zeigt Erzherzog Wilhelm in seiner bestickten ukrainischen Tracht: The Red Prince. The Secret Lives of an Habsburg Archduke, Basic Books, New York, US-$ 27.95.

Mit ihm starb die Idee einer ukrainischen Idee nicht vollständig. Heutige ukrainische Monarchisten organisieren sich z. B. im Ukrainischen Traditionalistenklub, der im November 2011 in Donetsk einen Kongreß für Ukrainische Monarchisten abhielt. H. S.

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DieDie vollständige 128. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 128

Inhalt der 128. Ausgabe:

  • 100 Jahre Ausbruch des 1. Weltkriegs: Kriegspropaganda
  • Die monarchische Lösung für die Ukraine
  • Rumänien führt die Krone wieder im Wappen
  • König Willem-Alexander regiert mit ruhiger Hand

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