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Graf von Paris, Jean de France, König Charles III., König Konstantin II. der Hellenen, Kronprinz Mohammed bin Salman, Lady Gabriella Kingston, Malaysia, Marie-Christine von Reibnitz, Prinz Michael von Kent, Rishi Sunak, Saudiarabien, Sultan Ibrahim The Yang di-Pertuan Agong, Thomas Kingston
Reformen in Saudi-Arabien
Saudi-Arabien bedeutet ungefähr so viel wie „das Arabien der Familie Saud“, also der Königsfamilie. Unter den 43 Monarchien der Welt ist die saudische eher nicht der große Sympathieträger, vor allem auch im Hinblick auf die Lage der Menschenrechte, der absolut strikten Auslegung des Islam und die zwielichtige Rolle des Landes bei dessen finanzieller Förderung im Ausland. Auch die Ermordung eines Oppositionellen in der saudischen Botschaft in der Türkei im Jahr 2018, die mutmaßlich von Kronprinz Mohammed bin Salman oder zumindest mit seinem Wissen angeordnet wurde, trug nicht gerade dazu bei, dieses Bild zu verbessern. Außerdem verantwortete der Kronprinz als damaliger Verteidigungsminister auch den allerdings ziemlich kläglich gescheiterten Eingriff Saudi-Arabiens in den jemenitischen Bürgerkrieg.
Der Gesundheitszustand des eigentlichen Königs, dem 89-jährigen Salman, ist zwar wie in den meisten autoritären Staaten ein Geheimnis. Er ist jedoch de facto in so schlechter Verfassung, daß der Kronprinz, der gleichzeitig auch das Amt des Premierministers bekleidet, die Geschicke des Staates lenkt.
Dennoch mehrt sich die Zahl behutsamer Reformen unter dem Kronprinzen mit dem schlechten Ruf stetig. 2019 wurde die Geschlechtertrennung im öffentlichen Raum aufgehoben, der Verhüllungszwang wurde aufgeweicht und Frauen dürfen allein ins Ausland reisen. Es wurden Maßnahmen ergriffen, Frauen in den Arbeitsmarkt zu integrieren und die Erwerbsquote von Frauen stieg auf 33 % und liegt damit weit über anderen arabischen Ländern. Auch auf anderen Gebieten hat der Kronprinz mit eher unkonventionellen Methoden durchaus Erfolge. So ließ er rund 380 der Korruption verdächtige Geschäftsleute vier Monate solange in ein Hotel einsperren, bis 100 der mutmaßlich 600 Milliarden (!) veruntreuten Dollar wieder auftauchten. Schlagartig verbesserte sich Saudi-Arabien durch diese Maßnahme um 130 Plätze im internationalen Korruptionsranking von Transparency International. Schließlich läßt Saudi-Arabien jetzt auch Tourismus zu und wird 2034 bekanntlich auch eine Fußball-WM ausrichten. Schon jetzt soll der Fußball durch den Einkauf zahlreicher Weltstars wie Cristiano Ronaldo dazu dienen, das Image des Landes aufzupolieren. Außenpolitisch hat das Land seine Förderung islamistischer Extremisten zurückzufahren und stand vor dem Gazakrieg kurz davor, Beziehungen mit Israel aufzunehmen.
Die Bilanz der bisherigen Herrschaft des Kronprinzen ist also durchaus keine durchweg negative und es ist in der arabischen Welt nicht unüblich, sich zunächst einmal zu etablieren, indem man Härte zeigt, bevor man sich anderen Dingen zuwendet. Natürlich ist Saudi-Arabien noch immer kein Ort, wo die meisten Menschen gerne ihren Urlaub verbringen würden, und die Beachtung der Menschenrechte ist immer noch weniger gewährleistet, als in vielen anderen Ländern. Es wird sich also noch zeigen, wohin die Reise unter Mohammed bin Salman schließlich hingeht. L.R.
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Inhalt der 301. Ausgabe:
- Tragischer Tod im britischen Königshaus
- König Charles an Krebs erkrankt
- Reformen in Saudi-Arabien
- Deutsch-französische Freundschaft
Die vollständige 301. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:
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