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Schlagwort-Archiv: Königreich Württemberg

Diamanthochzeit des Herzogspaars von Württemberg

21 Dienstag Jul 2020

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1960, Diamanthochzeit, Graf von Paris, Haus Württemberg, Herzog Carl von Württemberg, Herzog Philipp Albrecht von Württemberg, Herzogin Diane von Württemberg, Königliche Hochzeit, Königreich Württemberg, Pater Odo OSB, Schloß Altshausen

Der weltweiten Pandemie ist es geschuldet, daß die Diamanthochzeit Seiner Königlichen Hoheit Herzog Carl und Ihrer Königlichen Hoheit Herzogin Diane von Württemberg heute nicht groß gefeiert werden kann.

Der Erbe des Hauses Württemberg und das sechste von elf Kindern des Grafen und der Gräfin von Paris heirateten am 18. Juli 1960 standesamtlich und die kirchliche Trauung folgte am 21. Juli. Einer der Konzelebranten der Traumesse war ein Bruder des Bräutigamvaters. Pater Odo OSB, wie Herzog Karl von Württemberg nach seinem Eintritt in den Benediktinerorden hieß, assistierte dem Bischof im Gottesdienst.

Auf diesem Presseausschnitt aus der französischen Wochenzeitung „Point de Vue“ ist Pater Odo OSB links im Bild bei der Trauung in der Schloßkirche St. Michael, Altshausen, zu sehen. Er war ein jüngerer Bruder Herzog Philipp Albrechts und Onkel von Herzog Carl von Württemberg.

Das Kleid Herzog Dianes war von Yves Saint Laurent für Dior kreiert, das Diamantdiadem stammt aus dem Besitz der württembergischen Königsfamilie.

 

Nach dem Gottesdienst ging das Brautpaar durch ein Spalier von Pressephotographen und begeisterter Zuschauer.

Das Brautpaar beim Empfang nach der Trauung.

Der Brautvater, Henri Graf von Paris (li.), und König Umberto II. von Italien (re.) umgeben das Brautpaar.

In Erinnerung an die königliche Hochzeit wurde diese Medaille mit württembergischem und französischen Königswappen geprägt.

Dieses Photo vom Weihnachts-/Neujahrsgruß von 2016/2017 zeigt die ganze Familie mit allen Kindern, Schwiegerkindern und Enkeln.

Die Nachkommen des königlichen Ehepaars:

• Herzog Friedrich Philipp Carl Franz Maria (1. Juni 1961 – 9. Mai 2018), standesamtliche Trauung 11. November und kirchliche 13. November 1993 in Altshausen – Prinzessin Wilhelmine Marie zu Wied (27. Dezember 1973 München), Ururenkelin von König Wilhelm II., dem letztregierenden König von Württemberg, Tochter von Fürst Ulrich zu Wied und Fürstin Ilke.

Ihre Kinder:
o Herzog Wilhelm Friedrich Carl Philipp Albrecht Nikolaus Erich Maria von Württemberg (Ravensburg, 13. August 1994).
o Herzogin Marie-Amelie Diane Katherine Beatrix Philippa Sophie von Württemberg ( Ravensburg, 11. März 1996).
o Herzogin Sophie-Dorothea Martina Johanna Henriette Charitas Maria von Württemberg (Ravensburg, 19. August 1997).

• Fürstin Mathilde Marie-Antoinette Rosa Isabelle (11. Juli 1962 in Friedrichshafen), heiratete am 17. November 1988 Fürst Erich von Waldburg zu Zeil und Trauchburg (21. November 1962 in Ravensburg, Enkel von Herzog Albrecht von Bayern), haben fünf Töchter:
o Gräfin Marie-Thérèse Walburga Gabrielle Diana Georgina Franziska von Waldburg zu Zeil und Trauchburg (5. Oktober 1989 in Memmingen).
o Gräfin Marie Elisabeth Walburga Apollonia Alexandra Friederike von Waldburg zu Zeil und Trauchburg (31. Dezember 1990 in Ravensburg).
o Gräfin Marie Charlotte Walburga Antonia Adelheid Viktoria Henriette von Waldburg zu Zeil und Trauchburg (10. Mai 1992 in Ravensburg).
o Gräfin Marie Hélène Walburga Yolande Christiana Michaela von Waldburg zu Zeil und Trauchburg (29. November 1993 in Ravensburg).
o Gräfin Marie Gabrielle Walburga Angelika Antonia Friederike Fleur von Waldburg zu Zeil und Trauchburg (29. November 1996 in Ravensburg).

• Herzog Eberhard Alois Nikolaus Heinrich Johannes Maria (20. Juni 1963 in Friedrichshafen), heiratete 2011 Lucia Desiree Copf (29. Dezember 1969 in Samedan), und hat mit ihr einen Sohn:
o Herzog Alexander Ferdinand Peter Mathias Maria von Württemberg (19. Januar 2010 in Mannheim).

• Herzog Philipp Albrecht Christoph Ulrich Maria (1. November 1964 in Friedrichshafen), heiratete am 28. Juni 1991 Herzogin Marie-Caroline in Bayern (23. Juni 1969 in München), Tochter von Herzog Max in Bayern:
o Herzogin Sophie Anastasia Assunta Marie Pauline von Württemberg (15. Januar 1994 in München), heiratete am 30. Oktober 2018 Graf Maximilien d’Andigné (Sohn des Grafen Hervé d’Andigné und Gräfin Marie-Adélaïde de la Barre de Nanteuil)
o Herzogin Pauline Philippa Adelheid Helena Marie von Württemberg (15. April 1997 in London).
o Herzog Carl Theodor Philipp Maria Max Emanuel von Württemberg (15. June 1999 in London).
o Herzogin Anna Maximiliana Elizabeth Mariella Marie von Württemberg (2. Februar 2007 in London).

• Herzog Michael Heinrich Albert Alexander Maria (1. Dezember 1965 in Friedrichshafen), heiratete 2006 Julia Ricarda Storz (geboren 1965).

• Herzogin Eleonore Fleur Juanita Charlotte Eudoxie Marie-Agnès (4. November 1977 in Altshausen), heiratete 2003 Graf Moritz von Goëss (geboren 1966). Ihre Kinder:
o Graf Zeno Carl Philipp Alfonso Maria von Goëss (30. Oktober 2004 in Wien).
o Gräfin Flaminia von Goëss (25. Februar 2006).
o Gräfin Livia von Goëss (geboren im Juli 2010).


Dem hohen Paar einen herzlichen Glückwunsch zum Diamantenen Ehejubiläum und noch viele gemeinsame Jahre zum Wohle Württembergs.

Die letztregierenden Monarchen Deutschlands – Teil 6

28 Samstag Dez 2019

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9. November 1918, König Wilhelm II. von Württemberg, Königin Charlotte von Württemberg, Königreich Württemberg, Stuttgart

König Wilhelm II. von Württemberg – Letztregierender Monarch des Hauses Württemberg

König Wilhelm II. (mit vollem Taufnamen Wilhelm Karl Paul Heinrich Friedrich) von Württemberg wurde am 25. Februar 1849 (dem Jahre der Revolution) in Stuttgart geboren und starb am 2. Oktober 1921 auf Schloß Bebenhausen, Tübingen. Er war der vierte und vorerst letzte König Württembergs und regierte 27 Jahre lang das Königreich von 1891 bis 1918.

König Wilhelm II. und Königin Charlotte von Württemberg.

Prinz Wilhelm war der Sohn des Prinzen Friedrich von Württemberg und seiner Ehefrau Katharina von Württemberg.  Da der dritte König Württembergs, König Karl I., kinderlos starb, rückte Wilhelm nach in das Licht der Thronfolge. Wilhelm studierte an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und an der Georg-August-Universität Göttingen Rechtswissenschaft, Staatswissenschaft und Finanzwissenschaft. Wihelm II. heiratete zweimal, zunächst 1877 die Prinzessin Marie zu Waldeck und Pyrmont und später, als diese bei der Entbindung des dritten Kindes starb, 1886 Prinzessin Charlotte zu Schaumburg-Lippe. 1891 übernahm Wilhelm nach dem Tode König Karls die Regierungsgeschäfte, wobei er schon vorher einige Repräsentationspflichten für den König übernommen hatte.

Das Denkmal von König Wilhelm II. und seiner Hunden schuf Hermann-Christian Zimmerle 1991. Es stand bis September 2017 vor dem Eingang des Wilhelmspalais’ an der Konrad-Adenauer-Straße. Heute befindet es sich an der Südseite des Gebäudes im hinteren Bereich, wo Wilhelm wie ein distanzierter Beobachter der neuen Gebäudenutzung wirkt.

Der neue König pflegte einen bürgerlichen Stil, ging in Stuttgart ohne Bewachung spazieren und lud des öfteren Männer aus dem Bürgertum zu sogenannten Herrrenabenden ins Stuttgarter Palais ein. Zudem führte der König für Dienstboten und Landwirtschaftsarbeiter die Krankenversicherung ein und erhob die Steuern erstmals nach dem tatsächlichen Einkommen der Bürger. Der König stand dem Militärischen Zeit seines Lebens distanziert gegenüber und ließ erstaunlicherweise sogar den Internationalen Sozialistenkongreß 1907 in Stuttgart tagen. Der König zeigte sich ausgesprochen offen und ließ sogar Stücke, welche in anderen Teilen des Reiches verboten waren, im Hoftheater aufführen.

Der Erste Weltkrieg traf den König schwer und mit Tränen in den Augen verabschiedete er seine Truppen. Am Ende des Krieges, als sich die Demonstrationen und Proteste vermehrten, kam es zu einer Unterredung zwischen den Demonstranten und dem Innenminister. Überraschenderweise gaben die Protestierenden zu, daß sich ihr König, von vielen hochgeschätzt, vorbildlich konstitutionell verhalten hatte und ein Spartakistenführer verlautbarte, daß die Forderung nach Abdankung nicht aufgrund des Königs zustandegekommen war, sondern„wege dem Sischteem“. So wurde Wilhem II. Opfer einer deutschlandweiten Generalisierung.

Am 9 November 1918 verließ Wilhelm Stuttgart und am 30 November dankte der König formal ab. Das ihm in jener schweren Stunde niemand beigestanden hatte, verwand der Monarch nie. Die letzten Jahre verbrachte der König in Bebenhausen und in Friedrichshafen. Nachdem er gestorben war, wurde der Leichenzug seinem Wunsche entsprechend um Stuttgart herumgeleitet. Bestattet wurde der Leichnam auf dem Alten Friedhof in Ludwigsburg. Wilhelm II. gilt bis heute als beliebter und volksnaher König und viele alte Geschichten werden über den König erzählt. Wie er beispielsweise immer mit seinen zwei Hunden spazieren ging, grüßenden Passanten als Erwiderung den Hut zog und wie er Kindern Süßigkeiten schenkte.

Ben Gibson

9. November 1918: Der traurigste Tag in Württembergs Geschichte

08 Donnerstag Nov 2018

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Freiherr von Weizsäcker, Kaiser Wilhelm II., König Wilhelm II. von Württemberg, Königreich Württemberg, Prinz Max von Baden, Stuttgart

König Wilhelm II. mit SpitzSeit dem 7. bis 9. November 1918 breiteten sich wegen des verlorenen Krieges im ganzen Deutschen Reich revolutionäre Unruhen aus, die zur raschen, oft überstürzten Abdankung der vielen deutschen Fürsten führten.

Schon am 7. November stürzte die Monarchie in Bayern. Am 9. November gab der Reichskanzler der ersten deutschen parlamentarischen Koalitionsregierung , Prinz Max von Baden, die Abdankung des im Hauptquartier im belgischen Spa weilenden Kaisers Wilhelm II. bekannt, um die Monarchie zu retten. So wie es z. B. in Bulgarien geschehen ist, wo Zar Ferdinand zu Gunsten seines Sohnes Boris rechtzeitig abgedankt hatte. Der Plan des Kanzlerprinzen miβlang aber, weil in Berlin bereits am selben Tag die Republik ausgerufen wurde, und zwar gleich zweimal: Vom Balkon des Stadtschlosses aus von dem Unabhängigen Sozialdemokraten Liebknecht, von einem Fenster des Reichstages aus durch den Sozialdemokraten Scheidemann, was dessen Parteivorsitzender Friedrich Ebert heftig miβbilligte. „Dazu hattest du kein Recht,“ sagte er zu seinem vom Fenster zurücktretenden Genossen. Ihm wäre die parlamentarische Monarchie, wie sie seit September 1918 bestand, die bessere Staatsform für Deutschland gewesen. Der von allen verlassene Kaiser begab sich auf Hindenburgs dringenden Rat ins holländische Exil.

Rote Fahne vor dem Stuttgarter Wilhelmspalais, Wohnort des beliebten Königs Wilhelm II.

Briefmarke zum 25. Regierungs-jubiäum von König Wilhelm

In Württemberg hatte man 1916 das 25-jährige Regierungsjubiläum König Wilhelms II. zwar in kriegsbedingter Schlichtheit, aber unter großer dankbarer Anteilnahme des Volkes begangen. Im sozialdemokratischen Parteiorgan schrieb dessen Schriftleiter, Wilhelm Keil: falls Württemberg Republik würde, fände es keinen besseren Präsidenten als den gegenwärtigen Monarchen.

Als eine drohende Note des US-amerikanischen Präsidenten Wilson als Bedingung für einen fairen Frieden die Abdankung der herrschenden Autokraten forderte, womit natürlich Kaiser Wilhelm II. gemeint war, wandelten beinahe alle deutschen Bundesstaaten ihre konstitutionellen Monarchien in parlamentarische Monarchien um. So auch in Württemberg. Den Wunsch des Königs, der bisherige Ministerpräsident Freiherr Karl von Weizsäcker solle auch an der Spitze der neuen Regierung stehen, lehnte dieser ab, da er nichts vom Parlamentarismus angelsächsischer Art hielt. So berief der König am 7. November ein neues, nun dem Landtag verantwortliches Kabinett unter dem Premierminister Theodor Liesching.
Dieses Kabinett war am Vormittag des 9. November 1918 im Wilhelmspalais zu Stuttgart, dem Privatwohnsitz des Königs, versammelt, um von diesem vereidigt zu werden. Gleichzeitig zogen von allen Seiten Demonstranten für die Beendigung des Krieges auf den nahe gelegenen Schloβplatz. Eine von Cannstatt über die Neckarstraße heranmarschierte Kolonne wurde von einigen Scharfmachern aufgehetzt, in das am Wege liegende Wilhelmspalais einzudringen. Die Rädelsführer forderten, statt der königlichen Standarte die rote Fahne zu hissen. Wohlgemerkt: der Pöbel drang nicht bis zum König vor. Dieser erklärte, als ein Diener die Forderung der Leute meldete, vor dem Kreis ohnmächtig schweigender Minister: Das ist Hausfriedensbruch – aber ich weiche der rohen Gewalt. Der König, der ausdrücklich schon im Vorfeld der Ereignisse erklärt hatte, daβ es um und für seine Person kein Blutvergießen geben solle, war nach der Entwaffnung der Palastwache wehrlos. Nur der wachhabende Leutnant, der spätere evangelische Pfarrer Karl Botsch, weigerte sich, im Haus seines Königs – wie verlangt – seinen Degen abzugeben. Er wurde «verhaftet» und beim Verlassen des Palais vom Mob zusammengeschlagen. Bald aber verließ die Menge wieder das Haus und ließ einen zutiefst betroffenen König zurück, der über den Undank der Welt pessimistische Betrachtungen anstellte.

Inzwischen hatten die Häupter der Linksparteien eine provisorische Regierung gebildet und mit Schrecken und Miβbilligung von den Insulten im königlichen Palais vernommen. Sofort wurden loyale Arbeiter- und Soldatenräte zum Schutz des Hauses bestellt, und als der König den Wunsch äußerte, Stuttgart zu verlassen, um sein Jagdschloβ in Bebenhausen aufzusuchen, beschützte wieder eine Reihe treuer Arbeiter- und Soldatenräte den königlichen Autokonvoi. Im Schloβhof von Bebenhausen angekommen, bedankte sich der Monarch bei den biederen Männern und gab allen die Hand, worauf einer der Geehrten in ehrlicher Wallung den Ausspruch tat: «Majestät, das war der schönste Tag meines Lebens.» – «Meiner nicht», antwortete dieser, den auch am gewiβ traurigsten Tag seines Lebens der Humor nicht völlig verlassen hatte.

Inzwischen hatte die sozialistische Regierung unter Wilhelm Blos die Geschäfte aufgenommen und attestierte dem abgereisten König in einem ihrer ersten Aufrufe eine edle Regentschaft. Welch ein Unterschied zu Berlin, wo der Abgeordnete Molkenbuhr von der fluchbeladenen Regierung des Hauses Hohenzollern sprach.

Der Kaiser empfing am 28. November in seinem ersten niederländischen Zufluchtsort, Amerongen, eine Berliner Regierungsdelegation, in deren Anwesenheit er seine Abdankungsurkunde als Deutscher Kaiser und als König von Preußen unterzeichnete. Dasselbe tat sein ebenfalls nach Holland geflohener ältester Sohn, Kronprinz Wilhelm.

Keiner im „Volksstaat“ verlangt Abdankung – König Wilhelm II. formuliert seinen „Scheidegruß“:

An das Württemberger Volk!
Wie ich schon erklärt, soll meine Person niemals ein Hindernis sein für die freie Entwicklung der Verhältnisse des Landes und dessen Wohlergehen.
Geleitet von diesem Gedanken lege ich mit dem heutigen Tage die Krone nieder.
Allen, die mir in 27 Jahren treu gedient oder sonst Gutes erwiesen haben, vor allem auch unseren heldenmütigen Truppen, die durch 4 Jahre schwersten Ringens mit größtem Opfermut den Feind vom Vaterlande ferngehalten haben, danke ich aus Herzensgrund, und erst mit meinem letzten Atemzuge wird meine Liebe zur teuren Heimat und ihrem Volke erlöschen.
Ich spreche hiebei zugleich im Namen meiner Gemahlin, die nur schweren Herzens ihre Arbeit zum Wohle der Armen und Kranken im bisherigen Umfang niederlegt.
Gott segne, behüte und schütze unser geliebtes Württemberg in alle Zukunft.
Dies ist mein Scheidegruß.

Wilhelm
Bebenhausen, 30. Novbr. 1918.

Vom König von Württemberg verlangte niemand seine formelle Abdankung, obwohl inzwischen der Volksstaat Württemberg gebildet worden war. Der Monarch hätte es bei diesem Zustand belassen können, wie Großherzog Ernst Ludwig, der ebenfalls sehr populäre Regent von Hessen. Auch der württembergische Thronfolger, Herzog Albrecht, und dessen Sohn, Herzog Philipp Albrecht, lehnten als echte Legitimisten eine Abdankung ab. Die entsprechenden Erklärungen anderer deutscher Fürsten hatten meistens einen trockenen, juristischen Wortlaut, ohne die Wärme einer individuellen Handschrift. So wollte unser König aber nicht abtreten. Einerseits wollte er freiwillig seinen Abschied nehmen, andererseits wollte er dies in persönlicher, herzlicher Sprache tun und sich ohne Groll von seinem hohen Amt und seinem Volke trennen. Das Ergebnis ist dieses, wie ich meine, große menschliche Dokument (siehe Abbildung).

Der erste Satz bezieht sich auf seine Bekundungen vor dem und am 9. November, als er Blutvergießen seinetwegen verhindern wollte. Daβ er in seiner Regierung, die er unter das Motto besonnener Fortschritt gestellt hatte, ein Hindernis für die freie Entwicklung der Verhältnisse des Landes und dessen Wohlergehen gewesen ist, konnte nun wirklich niemand im Ernst behaupten. Aber seine Bescheidenheit und die Macht des Faktischen ließen ihn diesen Satz wiederholen, ohne zu betonen, daβ die Person des Monarchen ja auch ein Garant für Freiheit und Wohlergehen seines Landes sein kann. Ob im Ebert’schen Sinn weiterbestehende deutsche Monarchien nicht einen besseren Schutzwall gegen die 1933 alles Recht zerstörende Hitler-Diktatur gebildet hätten als die schwache Weimarer Republik, ist eine ernsthafte Frage. Hat nicht der spanische König 1981 die Demokratie seines Landes vor einem Umsturzversuch gerettet?

König Wilhelm II. sprach schließlich nur für seine verzichtbereite Person, die Haltung des Thronfolgers hat er gewürdigt und in seinem Herzen sicher nach wie vor der rechtsstaatlichen Monarchie den Vorzug vor anderen Staatsformen gegeben.

König Wilhelm II. und Königin Charlotte verabschieden im August 1914 die württembergischen Truppen.

Was nun im Text folgt, ist von großer Würde. Er legt die Krone nieder, die von vielen Regenten seines Hauses getragen wurde. Ein schmerzlicher Entschluβ. Den größeren Teil seiner Kundgebung widmet er aber dem Dank. Er dankt für treue Dienste und für unvergessene Wohltaten, die ihm als Dank für seine wohltätige Regierung entgegengebracht worden sind. Er dankt vor allem den heldenmütigen Truppen, die über vier Jahre unter großen Opfern die Heimat vor feindlicher Eroberung gerettet haben. Taktvoll gibt der König hier zu verstehen, daβ auch ohne Sieg die Leistung der Soldaten als Beschützer des Vaterlands zu würdigen ist. Und dies ohne fatale Dolchstoßlegende, die sogar der kluge Friedrich Ebert beförderte, als er im Dezember 1918 den heimkehrenden Truppen ein im Felde unbesiegt bescheinigte. Es ist übrigens bekannt, daβ der König, der im August 1914 seine Stuttgarter Regimenter mit Tränen in den Augen ins Feld verabschiedete, wie wohl kein anderer Fürst unter deren Verlusten gelitten hat und unermüdlich die Truppen seines XIII. Armeekorps im Felde und die Verwundeten in den Lazaretten besuchte. All denen gilt sein tiefster Dank und die Versicherung seiner immerwährenden Liebe für Land und Volk Württemberg.

Etwas ganz Einmaliges und für die Ritterlichkeit dieses Monarchen Typisches ist die Einbeziehung seiner Gemahlin, der Königin Charlotte, in den Abschiedsgruß. Deren karitative Tätigkeit im großen Stil hatte nun auch ein Ende. Die abschließenden Segensworte haben aus der Feder dieses Mannes, dem wohlfeile Phrasen nie über die Lippen kamen, besonderes Gewicht und Glaubwürdigkeit. Auch noch heute können die nachgeborenen Schwaben stolz auf diesen innerlich so vornehmen König sein.

Das Volk wurde 1918 vor vollendete Tatsachen gestellt, die im Drang und Sturm der Zeit hergestellt und später irreversibel waren. Der wahren Stimmung im Land entsprachen sie nicht. Dafür steht eher eine Kundgebung des Senats der Landesuniversität Tübingen, der am 2. Dezember 1918 stehend die Abdankung des Königs zur Kenntnis genommen hatte und dem Herrscher mit tiefer Bewegung erklärte, welch herben Schmerz es ihm bereite, in euer Majestät nicht mehr unseren allergnädigsten König und Herrn sehen zu dürfen.

Der Geradheit seines Wesens entsprach es auch, daβ Wilhelm II. mit der Königskrone zugleich den Titel ablegte und sich fortan Herzog zu Württemberg nannte, was aber weitgehend ignoriert wurde, da er für sein Volk immer der König blieb. Dieser zog sich aber nicht beleidigt zurück, sondern nahm nun z. B. als Staatsbürger an den demokratischen Wahlen teil. Im Gottesdienst verschmähte er jetzt den Königsstuhl und setzte sich in die erste Reihe der Gemeindebänke als Christ unter Christen. Die Liebe des Volkes zu ihm war nach der Revolution eher noch gewachsen, und er klagte, daβ er die Masse seiner Geburtstagspost kaum bewältigen könne.

Als König Wilhelm II. am 2. Oktober 1921 starb, trauerte wirklich das ganze Land um den pater patriae (den Vater des Vaterlands), und über 100.000 Menschen kamen zur Beisetzung nach Ludwigsburg, während alle Kirchenglocken im Land zusammen läuteten. Stuttgart hat der König allerdings nie mehr betreten; sogar der Leichenzug von Bebenhausen nach Ludwigsburg machte einen großen Bogen um die ungetreue Landeshauptstadt herum. Versöhnlich aber, wie sein Wesen war, erklärte er, es sei nicht Groll, was ihn von Stuttgart fernhalte, sondern das Gefühl, daβ er da nicht mehr hingehöre.

Inzwischen hat in den 1990er Jahren eine Bürgerinitiative dem guten König vor seinem Palais ein rührendes Denkmal gesetzt, auf dem der König mit seinen beiden Spitzerhunden zu sehen ist, mit denen er ohne Schutz und Begleitung täglich und zum Schluβ noch am 7. November 1918 seinen Spaziergang durch die Hauptstadt gemacht hatte. Es ist einmalig in Deutschland, daβ einem 1918 abgesetzten Monarchen ein Denkmal gewidmet worden ist.

Aber dieser König hat ein gutes Andenken verdient. Er ist ein Vertreter bester deutscher Geschichte, dessen man sich in uneingeschränkter Dankbarkeit erinnern kann.

Diese leicht gekürzte Abhandlung schrieb Werner Zeeb für den Schwäbischen Heimatbund.

Wie sehr König Wilhelm II. von Württemberg geschätzt wurde, zeigt dieses Stuttgarter Denkmal von Hermann-Christian Zimmerle. Es wurde 1991 geschaffen und stand bis September 2017 vor dem Eingang des Wilhelmspalais’ an der Konrad-Adenauer-Straße. Heute befindet es sich an der Südseite des Gebäudes im hinteren Bereich, wo Wilhelm wie ein distanzierter Beobachter der neuen Gebäudenutzung wirkt.
Der neue Hausherr im Gebäude, Torben Giese, läβt auf Nachfrage der Stuttgarter Zeitung wissen, man habe keinesfalls eine Herabsetzung des Königs im Schilde geführt. Im Gegenteil: Das Denkmal sei aus seiner Sicht am neuen Ort besser platziert als am alten. Der König mit seinen beiden Spitzen stehe nicht mehr so exponiert im Verkehrslärm. Anders als früher sei das Denkmal auch nicht mehr einfach Beiwerk des Gebäudes, sondern es stehe im Garten und dort auch mittendrin in den Freiluftaktionen am Stadtpalais, wie das Wilhelmspalais nach dem Einzug des Stadtmuseums heißt.
Mitte September 2017 wurde der König von Freunden im Garten begrüßt, flankiert von zehn lebenden Spitzen, die ein Züchter von Wilhelms Lieblingshunderasse aus diesem Anlaβ aufmarschieren ließ. Der Verkehrsverein Pro Stuttgart hatte neben einem Denkmal-Förderverein um Hans-Frieder Willmann einst immerhin wesentlich dazu beigetragen, daβ Wilhelm II. und die Spitze 1991 eine Heimstatt vor dem Palais fanden.

Herzog Friedrich von Württemberg tödlich verunglückt

10 Donnerstag Mai 2018

Posted by monarchistundlegitimist in Deutsche Innenpolitik

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1961, 1994, Altshausen, Haus Württemberg, Herzog Carl von Württemberg, Herzog Friedrich von Württemberg, Herzog Wilhelm von Württemberg, Herzogin Diane von Württemberg, Herzogin Marie von Württemberg, Königreich Württemberg

Seine Königliche Hoheit Herzog Friedrich von Württemberg
(1. Juni 1961 – 9. Mai 2018)

Der Tod ereilte den Erben des Hauses Württemberg an einem strahlenden Nachmittag, einen Tag vor Christi Himmelfahrt.

In der Pressemitteilung des Hauses heiβt es:

Durch einen tragischen Verkehrsunfall ist am Mittwoch, dem 9. Mai 2018, Friedrich Herzog von Württemberg im Alter von 56 Jahren tödlich verunglückt. Er hinterlässt seine Frau, Marie Herzogin von Württemberg geb. Prinzessin zu Wied und drei erwachsene Kinder, Herzog Wilhelm (23), Herzogin Marie-Amélie (22) und Herzogin Sophie-Dorothée (20).

Friedrich Herzog von Württemberg leitete die Hofkammer des Hauses Württemberg, die private Verwaltung des Hauses Württemberg.

Durch sein umfangreiches Engagement war er in vielen sozialen und kulturellen Institutionen im Land Baden-Württemberg, beispielsweise der Olgäle Stiftung Stuttgart, der Vereinigung der Freunde der Universität Tübingen e.V. Stuttgart, der Kunststiftung Baden-Württemberg und vielen anderen, sehr verbunden.

Für alle, die dem Haus Württemberg furchtlos und trew verbunden sind, kam diese Schocknachricht wie ein Hammerschlag. Wie die Polizei in ihrem Bericht schreibt, stieß der Herzog auf Kreisstraße 7962 zwischen Ebenweiler und Fronhofen im Kreis Ravensburg, nur 5 Kilometer vom Familiensitz Altshausen entfernt, beim Überholen mit einem entgegenkommenden Auto frontal zusammen. Er war gegen 15.40 Uhr in Richtung Fronhofen gefahren und hatte kurz nach Ebenweiler einen vorausfahrenden Traktor mit Anhänger überholt. Hierbei übersah er offenbar einen entgegenkommenden 30-jährigen Autofahrer und kollidierte mit dessen Auto. Wie die Schwäbische Zeitung schrieb war der Herzog mit einem Porsche-Oldtimer unterwegs, von dem anzunehmen ist, daβ er keine Schutzvorrichtungen wie einen Airbag hatte, und der 56-jährige sich daher seine schweren Verletzungen zugezogen hat. Während Herzog Friedrich noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen erlag, erlitten der 30-jährige und seine beiden Mitfahrer leichtere Verletzungen. Alle drei wurden vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht.

Herzog Friedrich wurde als ältester Sohn von Herzog Carl und Herzogin Diane von Württemberg am 1. Juni 1961 in Ravensburg geboren. Bei seiner Taufe auf die Namen Friedrich Philipp Carl Franz Maria standen sein Groβvater, Herzog Philipp Albrecht von Württemberg, und seine Groβmutter, Prinzessin Isabelle von Frankreich, Gräfin von Paris, Pate.

Herzog Friedrich von Württemberg (re.) spiegelt Oberst i.G. Martin Braterschofsky.

Anfangs besuchte er eine Schule in Friedrichshafen, wo sein Vater als Direktor der Hofkammer des Hauses Württemberg die Geschäfte leitete. Nach dem Tod des Groβvaters 1975 zog die Familie nach Altshausen um, von wo aus er ein Gymnasium in Saulgau besuchte. Nach der Schulzeit machte er eine Ausbildung zum Offizier bei der Bundeswehr. Er führte den Rang eines Oberst der Reserve.

Am 13. November 1993 heiratete er Prinzessin Marie zu Wied (*27. Dezember 1973 in München), eine Tochter von Prinz Ulrich zu Wied (*12. Juni 1931). Herzogin Marie ist eine Urenkelin von Prinzessin Pauline von Württemberg (1877-1965) und damit eine Ururenkelin von König Wilhelm II. von Württemberg (1848-1921), dem vorläufig letztregierenden König des Landes. Sie schlägt damit den Bogen von der mit König Wilhelm erloschenen protestantischen Linie des Hauses Württemberg zur heutigen katholischen Linie, die auf Herzog Philipp von Württemberg (1838-1917) zurückgeht, der am Hof seines Groβvaters, des Bürgerkönigs Louis Philippe in Frankreich katholisch erzogen wurde.

Herzog Friedrich und Herzogin Marie von Württemberg mit ihren Kindern Wilhelm, Marie-Amélie und Sophie-Dorothée

Aus der Ehe von Herzog Friedrich und Herzogin Marie gingen drei Kinder hervor:

– Herzog Wilhelm Friedrich Carl Philipp Albrecht Nikolaus Erich Maria von Württemberg (*13. August 1994 in Ravensburg),

– Herzogin Marie-Amélie Diane Katherine Beatrix Philippa Sophie von Württemberg (* 11. März 1996 in Ravensburg),

– Herzogin Sophie-Dorothée Martina Johanna Henriette Charitas Maria von Württemberg (*19. August 1997 in Ravensburg).

Nach einer Bankkaufmannslehre arbeitete Herzog Friedrich von Württemberg ab 1992 in der „Hofkammer des Hauses Württemberg“, seit 1998 war er Vorsitzender der Direktion der Hofkammer, was das Management von ca. 5500 Hektar Wald, ca. 2000 Hektar Wiesen und Äcker, 50 Hektar Rebgärten, etwa 700 Grundstücke im In- und Ausland, Wälder in Kanada, Österreich und Spanien sowie Firmenbeteiligungen bedeutete. Außerdem muβ der Unterhalt von 70 Kulturdenkmalen des Hauses Württemberg sichergestellt werden.

Herzog Friedrich und Herzogin Marie von Württemberg zusammen mit OB Karl Hilsenbek und seiner Frau Ingeborg (von links) bei der Verleihung des Jugend-Präventionspreises in der Marienpflege Oktober 2012

Im Schloβ Friedrichshafen ist nicht nur der Sitz der zentralen Verwaltung der Hofkammer untergebracht, sondern es ist auch der Wohnsitz der Erbherzogsfamilie. Herzogin Marie engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich in verschiedenen sozialen Bereichen. 2005 übernahm sie die Schirmherrschaft der von ihrem Schwiegervater 1992 gegründeten Stiftung Präventive Jugendhilfe. Mit den Jahren etablierten sich zwei Formate, die die Stiftung landesweit bekannt gemacht haben. Der „Dialog im Schloβ“ und der „Präventionspreis – Der Jugend eine Zukunft geben“, 2005 umbenannt in „Herzogin Marie Preis“, haben sich zu Eckpfeilern der Stiftung entwickelt. Alle zwei Jahre lädt die Stiftung Menschen zum „Dialog im Schloβ nach Friedrichshafen ein, um über aktuelle Themen der Kinder- und Jugendbildung zu sprechen. Auf dem Podium saßen schon Olympiasieger, Bischöfe, Ministerpräsidenten und Fachleute aus Wissenschaft und Wirtschaft. 2015 als Tausende Flüchtlinge über die Grenzen nach Deutschland kamen, darunter viele unbegleitete Minderjährige, war das Thema „Willkommenskultur in der Zerreißprobe“. Die Gäste werden um Spenden gebeten, mit denen dann im darauffolgenden Jahr der mit 10 000 Euro dotierte „Herzogin Marie Preis“ ausgelobt wird. „Mit dem Preis wollen wir neue Ansätze der vorbeugenden Jugendhilfe fördern und sie ins Rampenlicht rücken“, sagt Herzogin Marie. Der Preis an die Martin Bonhoeffer Häuser in Tübingen, wo junge Flüchtlinge in Wohngruppen von Haupt- und Ehrenamtlichen begleitet und betreut werden. Besonders am Herzen liegen Herzogin Marie musische Projekte wie das Musiktheaterprojekt „Hey, da geht noch was“, das die Stiftung in Tübingen und Ellwangen förderte.

Die Hoffnung des Hauses Württemberg: Herzog Wilhelm

Herzog Friedrich war Mitglied des Universitätsbundes Hohenheim, des Universitätsbundes Tübingen und Vorsitzender des Kuratoriums der Zeppelin Universität. Er war Schirmherr der Stiftung Dianiño für diabeteskranke Kinder sowie stellvertretender Kuratoriumsvorsitzender der Olgäle-Stiftung in Stuttgart, Beisitzer der Gesellschaft Oberschwaben für Geschichte und Kultur, Kuratoriumsmitglied der Akademie für gesprochenes Wort in Stuttgart und Vorstandsmitglied des Landesverbandes Baden-Württemberg der Deutschen Kriegsgräberfürsorge.

Herzog Friedrich wurde mitten aus dem Leben gerissen. Sein Ableben bedeutet einen groβen Verlust für das Land. Es wird sehr schwer sein, die Lücke, die der Tod geschlagen hat, wieder zu füllen. Der nächste Erbe im Haus Württemberg ist Herzog Wilhelm. Ihm und dem Chef des Hauses, Herzog Carl von Württemberg,und seiner Frau, Herzogin Diane von Württemberg, gilt unser tiefempfundenes Mitgefühl.

Den bei dem Unfall verletzten Insassen des zweiten PKWs wünschen wir schnelle Genesung ohne bleibende Schäden!

Ministerpräsident Kretschmann zeichnet Herzog Carl von Württemberg aus

15 Mittwoch Feb 2017

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furchtlos und trew, Herzog Carl von Württemberg, Königreich Württemberg, Kretschmann, Staufermedaille

Es ist nicht die erste Auszeichnung des Chefs des Hauses Württemberg, aber am gestrigen Dienstag erhielt Seine Königliche Hoheit Herzog Carl von Württemberg aus der Hand des Ministerpräsidenten des „Lands, das unseren Namen trägt“ (wenigstens zur Hälfte) die Große Staufermedaille in Gold.

Die Staufermedaille wurde 1977 anlässlich der Ausstellung zur Geschichte und Kultur der Stauferzeit und dem Staufer-Jahr 1977 in Baden-Württemberg erstmals geprägt und herausgegeben.

Die Staufermedaille wurde 1977 anläßlich der Ausstellung zur Geschichte und Kultur der Stauferzeit und dem Staufejahr 1977 erstmals geprägt und verliehen.

„Herzog Carl von Württemberg hat sich durch sein vielfältiges ehrenamtliches Engagement um unser Gemeinwesen überaus verdient gemacht“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann anläßlich der Überreichung im Neuen Schloß in Stuttgart. „Er hat sich in klarer und zugleich zurückhaltender Weise für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft ausgesprochen und ist für mich und für viele Menschen im Land ein Vorbild“, ergänzte der Ministerpräsident. Unter der Führung von Herzog Carl von Württemberg wurde das wirtschaftliche Unternehmen des Hauses Württemberg moderner und internationaler. „Er hat das Haus Württemberg stets auf eine würdige und menschliche Weise vertreten und erfolgreich in eine gute Zukunft geführt“, lobte Kretschmann den 80-jährigen Hauschef. „Unser Land hat dem Hause Württemberg nicht nur schöne Bauwerke, sondern auch kluge Gesetze, Entwicklungen und Entscheidungen zu verdanken.“

Für Herzog Carl von Württemberg gehöre ein reflektierter christlicher Glaube, aber auch das konkrete soziale Handeln zusammen – wenn es um das Sammeln von Spenden für einen guten Zweck gehe, dann müsse man ihn nicht zweimal bitten, erklärte der Ministerpräsident. Herzog Carl von Württemberg engagiert sich seit Jahrzehnten für krebskranke Kinder, alte und schwache Menschen und für Hilfs- und Bildungsprojekte in Afrika und Südamerika. „Darüber hinaus unterstützt er die Kultur, Bildung und Wissenschaft unseres Landes“, sagte Kretschmann.

Das Wohl der freien Schulen, sein langjähriges Wirken als Vorsitzender des Universitätsbundes Tübingen sowie die enge Verbundenheit mit der Universität Hohenheim durch das von ihm gestiftete Herzog-Carl-Stipendium seien ihm ein besonderes Anliegen. „Herzog Carl von Württemberg verbindet Pflichtbewußtsein und Glaube – zwei starke Tugenden und Triebfedern. Er ist Stifter und Wohltäter: In vielfältiger Weise engagiert er sich tatkräftig für die Förderung kirchlicher Schuleinrichtungen sowie im Kirchengemeinderat von Altshausen“, hob der Ministerpräsident hervor.

Furchtlos und trew - Das Motto des württembergischen Königshauses

Furchtlos und trew – Das Motto des württembergischen Königshauses. Im Wappen finden sich die gleichen staufischen Löwen, die auch auf der Staufermedaille zu sehen sind.

Auch ohne ein politisches Mandat äußere sich Herzog Carl von Württemberg zu aktuellen Fragen und Problemen: „Schon vor einigen Jahren warnte Herzog Carl von Württemberg vor den Extremen an den politischen Rändern oder sprach sich für ein subsidiäres und partnerschaftliches Europa aus“, bemerkte Kretschmann und lobte die „klaren Worte eines geradlinigen Mannes“.

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Corona trauert um Herzogin Donata Corona – Nachrichten, Ausgabe 154

19 Samstag Sep 2015

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Schlagwörter

2011, Australien, Corona, Corona-Freundeskreis, Corona-Redaktion, Frankfurt, Haus Doorn, Herzog Friedrich-August von Oldenburg, Herzogin Donata vn Oldenburg, Kaiser Wilhelm II., Königin Elizabeth II., Königin von Australien, Königreich Württemberg, Landtagswahl, Nepal, Prinz Georg Friedrich, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Prinz Louis Ferdinand, Prinz Louis Ferdinand von Preußen, Prinz Louis Ferdinand von Preußen jr., Prinzessin Cornelie-Cécile von Preußen, Prinzessin Donata, Stuttgart, Tony Abbott, ver.di

Corona trauert um Herzogin Donata

IK Herzogin Donata von Oldenburg, verwirtwete Prinzessin von Preußen.

IKH Herzogin Donata von Oldenburg, verwirtwete Prinzessin von Preußen.

Am 5. September ist in einem Krankenhaus in Traunstein Ihre Königliche Hoheit, Herzogin Donata von Oldenburg, verwitwete Prinzessin von Preußen, gestorben. Die Mutter S.K.H. Prinz Georg Friedrichs von Preußen starb – wie das Haus Preußen mitteilt – nach schwerer Krankheit.

Der 9. November markierte in der deutschen Geschichte oft wichtige Ereignisse. Am 9. November 1974, dem 67. Geburtstag SKH Prinz Louis Ferdinands, verlobte sich sein Sohn und Erbe SKH Prinz Louis Ferdinand jr. mit IE Gräfin Donata zu Castell-Rüdenhausen.

Der 9. November markierte in der deutschen Geschichte oft wichtige Ereignisse. Am 9. November 1974, dem 67. Geburtstag SKH Prinz Louis Ferdinands, verlobte sich sein Sohn und Erbe SKH Prinz Louis Ferdinand jr. mit IE Gräfin Donata zu Castell-Rüdenhausen. Die Hochzeit fand im Mai 1975 unter großer Anteilnahme statt.

Gräfin Donata zu Castell-Rüdenhausen wurde am 20. Juni 1950 als drittes von acht Kindern von Fürst Siegfried und Fürstin Irene zu Castell-Rüdenhausen geboren. 1975 heiratete sie den Erben des Hauses Preußen, Prinz Louis Ferdinand von Preußen. Bereits zwei Jahre später starb ihr Mann nach einem Manöverunfall bei der Bundeswehr und hinterließ neben dem 1976 geborenen Prinz Georg Friedrich eine schwangere Frau, die ein halbes Jahr später einer Tochter das Leben schenkte: Prinzessin Cornelie-Cécile von Preußen (*30. Januar 1978). Die Witwe ehelichte 1991 Herzog Friedrich-August von Oldenburg.

Jahrelang setzte sich die Verstorbene für Kinder in Rumänien ein, indem sie auf Benefizveranstaltungen, Konzerten und Autorenlesungen Geld sammelte. Mit den Mitteln wurde u. a. ein Krankenhaus in Temeschburg (Timisoara bzw. Temesvár) wieder aufgebaut.

Unser ganzes Mitgefühl gilt der kaiserlichen Familie und allen ihren Hinterbliebenen. Wir werden der Mutter unseres Prätendenten immer ein ehrendes Gedenken bewahren.

Corona-Treffen in Frankfurt/Main

Am Samstag, den 12. September trafen sich insgesamt elf Autoren und Freunde der Corona in Frankfurt am Main. Der Ort war aufgrund seiner zentralen Lage gewählt worden. Nach einem Stadtspaziergang, welcher von einem in Frankfurt arbeitstätigen Teilnehmer geleitet wurde, kehrte man in das Restaurant „Steinernes Haus” ein, um bei Apfelwein darüber zu sprechen, wie die Corona noch besser gemacht werden kann.

Vereinbart wurde unter anderem, daß im Jahr 2016 zwei Kampagnen gestartet werden sollen: einmal soll aus Anlaß des 75. Todestags von Kaiser Wilhelm II. am 4. Juni eine größere Reisegruppe in Haus Doorn dem vorläufig letzten deutschen Kaiser ihre Reverenz erweisen und zum zweiten ist eine Aktion zum 40. Geburtstag Seiner Königlichen Hoheit, des Chefs des Hauses Hohenzollern ins Auge gefaßt. Zu beidem werden rechtzeitig in Corona Einzelheiten veröffentlicht. Die Erstellung eines Glückwunschtelegramms, welches online signiert und mit Klarnamen und Adresse versehen werden kann, wird geprüft. An die Corona-Redaktion wurde weiterhin der Wunsch herangetragen, daß mehr Artikel über deutsche Fürstenhäuser und Aktivitäten deutscher Royalisten veröffentlicht werden sollten. Die Redaktion machte hierbei deutlich, daß dafür Zuarbeiten notwendig sind, da man nicht über ein Netzwerk verfüge, welches sich in alle Regionen Deutschlands mit ihren verschiedenen Fürstenhäusern erstreckt. Weiterhin wurde der Wunsch geäußert, daß positiver berichtet werden soll, was sich auf die Themenwahl bezieht. Auch soll es im Blog mehr Monarchietheorie geben, also die philosophische Rechtfertigung dieser Staatsform. Bei dieser inhaltlichen Arbeit wollen sich künftig auch einige Teilnehmer der Frankfurter Runde beteiligen.

Es wurde schließlich auch darüber diskutiert, das Corona-Format flexibler zu gestalten. So soll der Nachrichtenbrief künftig wie bisher mindestens zwei Seiten umfassen. Bei Vorhandensein der entsprechenden Inhalte können es gegebenenfalls aber auch mehr sein.

Bezüglich der Mitarbeit an der Corona werden die bisherigen Corona-Autoren Unterstützung bei der Gestaltung des Facebookauftritts erhalten. Der Kontakt zu weiteren möglichen Autoren soll gesucht werden.

Die Corona-Redaktion wertet das Treffen als Erfolg und wird es nächstes Jahr wiederholen. Als Tagungsort im Gespräch dafür ist Hannover. Für die Autoren war es erfreulich zu sehen, daß alle Teilnehmer des Treffens mit beiden Beinen erfolgreich im Leben stehen. Dies spricht dafür, daß Monarchisten erfolgreiche Menschen in der Mitte der Gesellschaft sind. L.R.

Ein Wahlrecht für Parteien, nicht für Bürger

Der ehemalige britische Premierminister Sir Winston Churchill ist immer wieder eine Fundgrube für Erkenntnisse, die den Politikbetrieb beleuchten. So wird ihm der Satz zugeschrieben: „Es kommt gar nicht darauf an, wer die Stimme abgibt, wichtig ist, wer die Stimmen auszählt.“ Gemeint sind natürlich die Wahlhelfer, die brav die Stimmzettel auswerten und dabei nicht mogeln, aber wichtig ist auch – und das hatte Churchill im Blick -, wer die Wahlgesetze erläßt. Und da bietet Baden-Württemberg gegenwärtig ein Musterbeispiel, wie Lobbygruppen versuchen, das Wahlrecht in ihrem Sinn zu ändern.

Der Südwesten steht mit seinem Wahlrecht einzigartig da, weil man bei Landtagswahlen keine Landeslisten kennt. Gewählt werden nur Abgeordnete direkt in einem Wahlkreis. Nach dem Verhältniswahlrecht werden die kleineren Parteien, die keinen Abgeordneten direkt durchbringen, über ein Zweitauszählverfahren berücksichtigt. Als gewählt gelten dann die Kandidaten, mit den nächsthöheren Prozentzahlen (bis 2011 galt die nächsthöhere Stimmenzahl). Es waren und sind also die Bürger, die bestimmen, wer in den Landtag einzieht.

Das kann so nicht bleiben, meinte ver.di-Chefin Leni Breymaier. Gäbe es eine Landesliste, so ihre Überlegung, wäre das Geschlechterverhältnis im Parlament  besser. „Dann könnten die Parteien auf ihren Listen die Proportion zwischen Männern und Frauen, Juristen und Krankenschwestern, Alteingesessenen und Migranten geraderücken“, sagte Breymaier. Weil dies aber nicht der Fall sei, habe man „einen Männerclub mit weißen, christlichen Herren gehobenen Alters„. So ist’s recht, ein Wahlergebnis, das einem nicht gefällt „geraderücken“. Die Gewerkschafterin verlangte definitiv mehr Einfluß für die Parteien bzw. die Parteispitzen, die sich ihre Landeslisten ausbaldowern könnten. Endlich bekämen Führungsleute in Stuttgart die Möglichkeit, sich ihre Lieblingskandidaten unter Umgehung der Basis in den Wahlkreisen auszusuchen. Parteifußvolk wie auch der Wähler dürften das nur noch abnicken beziehungsweise per Kreuzchen abhaken.

Nicht nur Stuttgart 21 - Gegner suchen Hilfe beim König.

Nicht nur Stuttgart 21 – Gegner suchen Hilfe beim König.

Nach der Verfassung des Königreichs Württemberg wäre die Landtagswahl 2011 übrigens ungültig gewesen. §143 sagt: Eine gültige Wahl kommt nur durch die Abstimmung von wenigstens zwei Drittheilen der Wahlberechtigten zu Stande. Die Wahlbeteiligung lag in Baden-Württemberg zuletzt nur bei 66,3% und hätte dïe verfassungsgemäß vorgeschriebene Quote des königlichen Württembergs nicht erreicht. In anderen Ländern sank die Zahl der Wählerinnen und Wähler schon unter die 50%-Marke, aber um dieses Problem kümmerte ver.di sich nicht. Es ist ja auch egal, ob die Parteilisten von 80% oder nur 25% der Wahlberechtigten abgenickt werden. Die Listenkandidaten bekommen unabhängig von der Wahlbeteiligung ihr Mandat. H.S.

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Die vollständige 154. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 154

  • Corona-Treffen in Frankfurt a. M.
  • Australien: Republikaner stürzt Monarchisten
  • Verfassungskonflikt in Nepal spitzt sich zu
  • Ein Wahlrecht für Parteien, nicht für Bürger

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 144

22 Sonntag Feb 2015

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Europa, Geschichte, Monarchie

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Schlagwörter

arabischer Frühling, Corona, Fürst Bismarck, François Hollande, Frankreich, Französische Republik, Haschemitisches Königreich Jordanien, Islamischer Staat, König Abdullah II., Königreich Württemberg, Otto von Bismarck, Parteien, Richard von Weizsäcker, Royalisten, Syrien

Die Parteien haben sich den Staat zur Beute gemacht

Am 31. Januar 2015 ist der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker gestorben. Die bundesrepublikanischen Medien und die Politik waren sich darin einig, daß es sich hierbei um einen „großen” Bundespräsidenten handelte, soweit es dieses Amt eben zuläßt, und in den Gedenkreden wurde der Schwerpunkt immer wieder auf seine Rede mit der Interpretation des 8. Mai 1945 als Befreiung gelegt. Auf die Frage, ob dies die Mehrheit der Deutschen damals tatsächlich so empfand, soll hier nicht eingegangen werden. Vielmehr ist interessant, auf welchen Ausspruch von ihm überhaupt nicht eingegangen wurde: Der Vorwurf, daß sich die Parteien den Staat zur Beute gemacht haben, kam in dem Gedenken an ihn in Politik und Medien überhaupt nicht vor.

Karl Hugo Weizsäcker, ab 1916 von Weizsäcker, war zwischen 1906 und 1918 Ministerpräsident des Königreichs Württemberg.

Karl Hugo Weizsäcker, ab 1916 von Weizsäcker, war zwischen 1906 und 1918 Ministerpräsident des Königreichs Württemberg.

Weizsäcker, dessen Ahnen im Gefolge des Königs von Württemberg dienten, brachte aufgrund seiner aristokratischen Herkunft dem grauen Amt des Bundespräsidenten etwas Flair und trotz seiner Parteikarriere konnte er sich vielleicht auch etwas Unabhängigkeit bewahren. Daß er sich mit seiner Forderung nach einer Beschneidung der Macht der Parteien nicht durchsetzen konnte, sondern vielmehr das Gegenteil eintrat und die Parteien jeden Tag mächtiger werden, ist der Schwäche des Amtes geschuldet, welches letztlich auch von den Parteien dominiert wird, die sich in der Bundesversammlung einen gefügigen Präsidenten wählen können. Und wenn sie sich einmal vertan haben, dann wählen sie in der nächsten Legislatur eben einen neuen. Da kann man weder Unabhängigkeit noch Durchsetzungsvermögen vom jeweiligen Amtsträger erwarten, wie es bei einem König der Fall wäre. Daß Weizsäcker dies gerade ob seiner Herkunft nicht erkannt und entsprechende Konsequenzen gezogen hat, ist sicher ein Versäumnis, denn so wird sein Einsatz vergeblich gewesen sein. Politik und Medien der Republik fingen schon bei seinem Tod mit der Selektion dessen an, was an Richard von Weizsäcker nach ihrer Meinung des Gedenkens würdig ist, und was nicht. L.R.

 

Jordanien hinter seinem König vereint

Jordanien ist ein Land, welches von mehr oder weniger aggressiven Nachbarn eingepfercht ist, und zudem ein massives Problem mit palästinensischen Flüchtlingen hat: 2 Millionen der etwa 6,3 Millionen Einwohner sind keine geborenen Jordanier. Dennoch galt Jordanien lange als Land der Vernunft, welches nicht nur wie Saudi-Arabien für Stabilität in der Region sorgte, sondern deren Eliten auch einen moderaten Islam vertraten und die Verständigung mit Israel suchten. Die Gegensätze religiöser Natur und das Flüchtlingsproblem zu überwinden, war und ist dabei ein Drahtseilakt, der viele Staaten überfordern würde. Daß Jordanien bislang nicht überfordert ist, hängt auch mit der Monarchie zusammen, welche die verschiedenen Stämme und Fraktionen im großen und ganzen vereint halten konnte. Auch der Arabische Frühling entfaltete in Jordanien keine spürbare Wirkung.

Im Krieg gegen den sogenannten Islamischen Staat (IS) leistete das Land bisher eher einen symbolischen Beitrag, da nicht zu unrecht Auswirkungen auf die Gegensätze innerhalb des eigenen Landes befürchtet wurden. Diese Gegensätze auszuspielen war auch das Ziel des IS, welches hinter der barbarischen Verbrennung des jordanischen kriegsgefangenen Luftwaffepiloten Moaz al-Kassasbeh bei lebendigem Leibe stand: Jordanien sollte einerseits zum Ausscheiden aus dem Krieg gebracht werden. Gleichzeitig sollte die durch den erwarteten Rückzug manifest gewordene Schwäche der Regierung den fundamentalistischen Islamisten in Jordanien Auftrieb dafür geben, auch dort einen Gottestaat zu errichten.

Martialisch präsentiert sich König Abdullah II. seinem Volk in einer Stunde, in der es das Gefühl von Sicherheit braucht.

Martialisch präsentiert sich König Abdullah II. seinem Volk in einer Stunde, in der es das Gefühl von Sicherheit braucht.

Das alles andere als abwegige Kalkül des IS ist jedoch nicht aufgegangen, was vor allem an der energischen Reaktion von König Abdullah II. liegt. Dieser brach einen Staatsbesuch ab, um die Familie des Opfers im Königspalast zu empfangen. Im Anschluß daran versprach der König seinen Untertanen, den IS von der Erde zu tilgen, was sofort in die Tat umgesetzt wurde: Abdullah II. ist ausgebildeter Luftwaffenoffizier und koordiniert persönlich die Angriffe auf die Hochburgen des sogenannten Islamischen Staats. Es ist auch nicht ausgeschlossen, daß er selbst dabei noch in ein Flugzeug steigen wird. Die kleine jordanische Luftwaffe richtet dabei großen Schaden an: Bereits 20 % der militärischen Infrastruktur der Terrororganisation sollen so schon zerstört worden sein, was auch von neutraler Seite bestätigt wird. Die meisten Monarchen sind heute noch formell Oberbefehlshaber ihrer jeweiligen Streitkräfte und das Beispiel Jordanien zeigt, daß diese Funktion, wenn sie mit Leben gefüllt wird, Sinn macht und die Soldaten zu Höchstleistungen motivieren kann. Bundespräsident Gauck dagegen kritisierte die Vergeltungsmaßnahmen als moralisch falsch. Wäre er Präsident einer Republik Jordanien, wäre das Land wahrscheinlich schon auseinandergebrochen. Wie gut dagegen, daß Jordanien einen König hat. L.R.

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Die vollständige 144. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 144

Inhalt der 144. Ausgabe:

  • Jordanien hinter seinem König vereint
  • Frankreich: Der republikanische Marsch, ein Irrweg
  • 200. Geburtstag von Fürst Bismarck
  • Die Parteien haben sich den Staat zur Beute gemacht

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Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 138

19 Sonntag Okt 2014

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Europa

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Schlagwörter

Alfred Kerr, Corona, Forschungsstelle Gruft, Gerhard Ritter, Großbritannien, Harald Schukraft, Henri Nannen, Karlsruhe, König Philippe der Belgier, König Philippe I., König Richard III., Königreich Belgien, Königreich Württemberg, Monarchisten

Bei Umbenennungen wird mit zweierlei Maß gerichtet

Die Umbenennung von Straßen wird in deutschen Stadträten zur Dauerbeschäftigung. Selten werden die Aktionen interessierter Gruppen von einer Mehrheit der Bevölkerung unterstützt (einer der wenigen Fälle wurde in Münster beobachtet). Aber die Tilgung „geschichtlich belasteter Personen“ geht munter weiter und weitet sich auf andere Felder aus.

Bereits 2008 beschloß die in Freiburg erscheinende Badische Zeitung, den nach dem Historiker Gerhard Ritter benannten Preis zur Auszeichnung hervorragender geschichtswissenschaftlicher Arbeiten umzubenennen, denn einen Monarchisten als Namensgeber, das erschien der liberalen Tageszeitung nicht mehr zumutbar; (Corona berichtete). Inzwischen ist der nach dem Theaterkritiker Alfred Kerr benannte Alfred-Kerr-Darstellerpreis für Nachwuchsschauspieler in die Kritik geraten. Ausgerechnet die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, die 2008 noch die Beseitigung der Erinnerung an Gerhard Ritter kritisierte, forderte die Löschung von Alfred Kerr als Namensgeber. Der Berliner Tagesspiegel faßte die Attacke so zusammen: „Anlass sind einige Reime, mit denen der Jude Alfred Kerr (1867-1948) im Jahr 1914, teilweise satirisch ‚jiddelnd‘ oder Balkanvölker und Italiener sprachlich verballhornend, bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges gegen die Kriegsgegner Deutschlands polemisiert habe.“

Alfred Kerr, alias Alfred Kempner, war ein gnadenloser und sarkastischer Kritiker, der 1933 vor den Nationalsozialisten floh.

Alfred Kerr, alias Alfred Kempner, war ein gnadenloser und sarkastischer Kritiker, der 1933 vor den Nationalsozialisten floh, heute ist sein Name bei der Frankfurter Allgemeinen nicht mehr genehm.

Alfred Kerr war 1914 nicht der einzige, der sich von der Kriegsbegeisterung anstecken ließ. Bei den Mittelmächten wie bei den Allierten floß nationalistischer Überschwang in so viele Veröffentlichungen, Bilder, Statuen oder Musikkompositionen, daß die Eliminierung all dieser Werke einem Bildersturm gleichkäme, gegen den die chinesische Kulturrevolution als milde Kritik verblassen würde. Es entbehrt nicht einer pikanten Note, wenn das Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, das den Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik seit 1977 vergibt, prüfen will, ob der Preis umbenannt werden soll. Denn: Am 13. Mai 1933 wurde Kerr vom Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler auf die Liste der Autoren gesetzt, deren Werke „für das deutsche Ansehen als schädigend zu erachten“ seien. In der ersten Liste des Börsenblatts der aus öffentlichen Bibliotheken auszusondernden Literatur wurden die gesamten Schriften Kerrs genannt. Er selbst war bereits am 15. Februar 1933 nach Prag geflohen, zog von dort weiter nach Lugano, wo seine Familie am 4. März eintraf. Gemeinsam kamen sie 1935 nach London, wo Kerrs Tochter Judith bis heute lebt.

Von der Umbenennungseuphorie bleibt sogar eine Ikone der Publizistik im Nachkriegsdeutschland nicht verschont: Henri Nannen. Der (angeblicher) Gründer und langjährige Herausgeber des Magazins Stern hatte sich in Nazideutschland nicht eben als der Widerstandskämpfer betätigt, der er in seiner eigenen Rückschau vielleicht gerne gewesen wäre. Darauf wiesen zwei Preisträger des Henri-Nannen-Preises 2014 hin, die keine Auszeichnung, die nach einem Nazipropagandisten benannt wurde, in Empfang nehmen wollten. Henri Nannen schrieb im Alter von 26 Jahren in der Zeitschrift Die Kunst und das schöne Heim: „Und wie der Führer aus unserer innersten Mitte gleichsam als Verdichtung unseres ganzen Volkes wunderhaft heraufgestiegen ist, so hat er unser Volk wieder fest gegründet auf dem unerschütterlichen Grund der Herkunft und des Blutes, aus dem letzten Endes auch die Kunst ihre Nahrung empfängt.“ (journalist 7/2014, S. 13)

Die Frage, ob Henri Nannen ein angemessener Namensgeber ist, betrifft freilich nicht nur den berühmten Journalistenpreis, sondern auch die nach ihm benannte Journalistenschule von G+J, Spiegel und Zeit. Schulleiter Andreas Wolfers: „Es gibt unterschiedliche Positionen in der Debatte. Bei solchen grundsätzlichen Fragen hat jeder seinen eigenen Kodex.“ Im Detail sei es unter anderem um die Frage gegangen, ob „ein Namensgeber überhaupt makellos sein kann“ beziehungsweise „ein gebrochener Charakter als Namensgeber vielleicht gar nicht so schlecht ist.“ Diese milde Sichtweise gilt natürlich einem Propagandisten der progressiven Bundespolitik. Mit derselben differenzierten und differenzierenden Beurteilung werden nicht jene bedacht, die – wie der eingangs genannte Gerhard Ritter – ihr Fähnchen nicht im Wind hängtenn und am monarchischen Gedanken und seinen Werten festhielten. Monarchisten können in der Bundesrepublik nicht mit mildernden Umständen rechnen. H.S.

Memoria im Wandel

Sarg Herzog Friedrich Eugens von Württemberg mit der Marmorurne im Vordergrund, in der „die Asche des zärtlichen Briefwechsels“ zwischen ihm und seiner Gemahlin, Herzogin Friederike Sophie Dorothee, enthalten ist. Die Urne steht in der Ludwigsburger Fürstengruft genau auf der Grenze zwischen dem katholischen und dem protestantischen Bereich. (Abbildung aus Harald Schukrafts Buch Kleine Geschichte des Hauses Württemberg, Silberburg-Verlag, 2007, S. 195).

Ist von den architektonischen Hinterlassenschaften adliger Familien die Rede, kommen den meisten Menschen zunächst Schlösser und Burgen in den Sinn. Doch nicht nur hat uns der Adel noch ganz andere Bauwerke hinterlassen; viele Fürstlichkeiten weilen sogar nach wie vor – im wahrsten Sinne des Wortes – unter uns: Sie ruhen mehr oder weniger friedlich, gebettet in oftmals prunkvolle Särge, in Grüften und Mausoleen und harren der Auferstehung des Fleisches. „Memoria im Wandel – Fürstliche Grablegen im 18. und 19. Jahrhundert“ – so lautete der Titel einer Tagung am 19./20. September 2014 im Generallandesarchiv Karlsruhe, zu der die Arbeitsgemeinschaft für geschichtliche Landeskunde am Oberrhein und die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg eingeladen hatten. Das Publikum, das sich zwei Tage lang mit Themen wie der „Typologie des Sarges im Hause Württemberg vom 16. bis zum 21. Jahrhundert“ (Harald Schukraft) beschäftigte, war erfreulich gemischt: Neben versierten Landes- und Kulturhistorikern hatten sich auch zahlreiche interessierte Laien eingefunden, was deutlich für die ungebrochene Faszination spricht, die vom Themenkomplex Adel und Monarchie ausgeht.

Besonders beeindruckend waren die Vorträge des Ehepaars Regina und Andreas Ströbl, das vor einigen Jahren die Forschungsstelle Gruft ins Leben gerufen hat. Diese Einrichtung kümmert sich nicht nur um die wissenschaftliche Dokumentation, sondern auch um die Restaurierung von Gruftanlagen, die durch Vandalismus und widrige Zeitläufe – etwa auf dem Gebiet der ehemaligen DDR – oft über Jahrzehnte hinweg dem Verfall preisgegeben waren. Auf diese Weise können nicht nur neue Erkenntnisse über die Sepulkralkultur vergangener Jahrhunderte gewonnen, sondern auch den dort Bestatteten ihre Würde zurückgegeben werden. Nachdenklich stimmt allerdings, daß viele Adelsfamilien zwar eine Sanierung ihrer Familiengrablegen freudig begrüßen, eine finanzielle Beteiligung jedoch rundheraus ablehnen.

Daß man das eigentlich ernste Thema auch mit einem Augenzwinkern betrachten kann, bewies der nichtsdestotrotz höchst informative Vortrag des Juristen Cajetan von Aretin über „Das Eigentum an Fürstengräbern in Deutschland“, der unter anderem auf die Problematik der oft auseinanderfallenden Eigentumsverhältnisse an Gebäude, Sarg und Leichnam hinwies, wobei eine Trennung der beiden Letztgenannten sich gemeinhin als nicht unproblematisch erweist. Den Abschluß der Tagung bildete ein Besuch in der Großherzoglichen Grabkapelle im Hardtwald, bei dem die Teilnehmer auch einen Blick in die normalerweise nicht zugängliche Gruft werfen konnten. TG.

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Die vollständige 138. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 138

Inhalt der 138. Ausgabe:

  • Bei Umbenennungen wird mit zweierlei Maß gerichtet
  • Belgien: Zeichen und Symbole
  • Memoria im Wandel
  • Großbritannien: Staatsbegräbnis nach 530 Jahren

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Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 136

06 Samstag Sep 2014

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Europa, Monarchie

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Schlagwörter

Bulgarien, El Pais, François Hollande, furchtlos und treu, furchtlos und trew, Herzog Carl von Württemberg, Irak, König Faisal II., König Felipe VI., König Simeon II., König Simeon II. der Bulgaren, König von Spanien, Königreich Spanien, Königreich Württemberg, Libyen, Spanien, Stuttgart, VfB Stuttgart, Württemberg

VfB Stuttgart übernimmt Wahlspruch der württembergischen Monarchie

Württembergisches Wappen

Furchtlos und treu – in der Version, die auch heute noch der Chef des Königshauses, SKH Herzog Carl von Württemberg, verwendet …

VfB

… und in der Fußballausführung.

Der VfB Stuttgart, zuletzt recht gebeutelter Fußballclub aus der 1. Bundesliga, möchte gerne an den Glanz vergangener Zeiten anknüpfen. Um diesem Wunsch Ausdruck zu verleihen, leiht sich der Verein seit Beginn der Saison den Wahlspruch der württembergischen Monarchie: „Furchtlos und treu“. Er steht zwar nicht auf dem Wappen des Vereins, ist aber auf der Homepage, dem Mannschaftsbus und auf vielen Fanartikeln zu finden. Zu Zeiten des Königreichs Württemberg zierte er unter anderem das Staatswappen und auch die Koppelschlösser der Soldaten. So weit, so unspektakulär. (Nicht nur) im Fußball handelt es sich bei Furchtlosigkeit und Treue durchaus um brauchbare Tugenden und immerhin wurde der Verein noch unter der Herrschaft König Wilhelms II. von Württemberg gegründet. Dennoch sahen sich die Stuttgarter mit Vorwürfen des Rechtsextremismus, des Militarismus und der Ewiggestrigkeit konfrontiert. Es habe im 2. Weltkrieg eine Frontzeitung mit dem Namen gegeben und auch ein Neonazinetzwerk aus jüngeren Tagen habe den Slogan benutzt, so die Vorwürfe weitgehend unbekannter Historiker und Journalisten. Hierbei stellt sich jemandem mit gesundem Menschenverstand jedoch die Frage, welche Wörter und Slogans man überhaupt noch benutzen darf, würde man dieser Argumentation folgen. Und was hätte man sich wohl sonst auf die Fahnen schreiben sollen? Pazifismus und Nächstenliebe etwa? Für einen Fußballverein wäre das wohl eher nicht so gut, obwohl den jüngsten Leistungen des Vereins wohl tatsächlich eher diesem Slogan entsprächen.

Daß der Verein bislang im Gegensatz zu so vielen anderen trotz pseudohistorischer Einwände nicht umgefallen ist, spricht für ihn. Der VfB Stuttgart ist nicht die CDU. Der Verein hat dabei sogar eine Debatte in Gang gesetzt, bei der wieder über Württembergs Monarchie gesprochen wurde und der Tenor letztlich positiv war, da bekannte Regionalhistoriker die Entscheidung des Vereins verteidigten. Man könnte das Handeln des VfB Stuttgart auch als furchtlos und treu charakterisieren. Vielleicht kommen ja so irgendwann auch wieder die sportlichen Erfolge. L.R.

Gründung des Corona-Freundeskreises

Nach der Selbstauflösung des Bunds aufrechter Monarchisten werden wir Einzelheiten über Form und Aufgaben eines Corona-Freundeskreises in Berlin besprechen. Wir laden Sie ein, am 20. September 2014 um 13.30 Uhr mit uns aktiv die Zukunft der Corona mitzugestalten. Insgesamt haben wir dafür die Zeit bis 17 Uhr veranschlagt. Davor treffen wir uns um 11 Uhr im Fabecks in der Altensteinstraße 42, um eine Kleinigkeit zu essen. Bei Fragen zur Anreise helfen wir gerne weiter.

Zur besseren Planung wäre eine Zusage hilfreich: corona_redaktion@yahoo.com

Bulgarien: Die alten Seilschaften halten noch

Im ganzen ehemals sich sozialistisch nennenden Osteuropa feiern die Menschen den 25. Jahrestag der umwälzenden Veränderungen, die aus Ein-Parteienstaaten Regime werden ließen, die EU-kombatibel erscheinen: Kroatien, Rumänien und Bulgarien sind die jüngsten Beitrittsländer. Von den Anpassungsschwierigkeiten berichten die deutschen Medien nur gelegentlich, vor allem dann, wenn die Verhältnisse zum Massenexodus führen und dann Neubürgern in Deutschland anklopfen, die nicht überall willkommen sind.

Von einem jüngst in Bulgarien gesprochenen Urteil nahm in Deutschland niemand Notiz, dabei verbreitete die bulgarische Nachrichtenagentur Novinite die Gerichtsposse sogar auf englisch. Ein Bezirksgericht in Sofia legalisierte nicht nur die 2006 erfolgte Beschlagnahme der königlichen Tsarska Bistrisa, 60 km außerhalb der Hauptstadt Sofia, sondern verurteilte König Simeon II. und seine Schwester, Prinzessin Maria-Louisa, wegen illegalen Wohnens zu einer Strafe von jeweils 140 752 Lei (72.000 €) zuzüglich Zinszahlungen in Höhe von 80 000 Lei (41.000 €). Die Kommunisten hatten die königliche Residenz 1946 beschlagnahmt, König Simeon erhielt die Domaine 1998 zurück und benutzte sie vor allem für Familienfeiern, unter anderem wurde dort 2008 sein Enkel Simeon Hassan Muñoz, Prinz von Bulgarien, in der St. Ivan Rilski Kapelle getauft.

König Simeon II. der Bulgarien folgte 1943 seinem Vater auf dem Thron nach. Zu seinen Ehrungen gehört seit 2005 auch die Ehrenbürgerschaft der Stadt Coburg, heute Bayern.

König Simeon II. der Bulgaren folgte 1943 seinem Vater auf den Thron nach. Zu seinen Ehrungen gehört seit 2005 auch die Ehrenbürgerschaft der Stadt Coburg.

Im August 2006 hatte das bulgarische Parlament noch mit 156 zu 51 Stimmen ein Gutachten gebilligt, das der Zarenfamilie die einst geraubten Güter zusprach, doch nach einem Regierungswechsel später im Jahr veranlaßte die rechtsradikale Regierungspartei Democrats for Strong Bulgaria den sozialistischen Koalitionspartner Tsarska Bistrisa erneut zu enteignen. Dagegen prozessierte der König vor Gericht. Ihm wurde kein Recht gesprochen, sein Eigentum blieb ihm vorenthalten. Der jüngste Entscheid setzt dem Rechtsstreit die Krone auf, weil der König und seine Schwester wegen des illegalen Wohnens von 2006 bis 2011 zu den vorgenannten Strafzahlungen verurteilt wurden. Auch dagegen erhob König Simeon vor den zuständigen Gerichten Klage, doch wird ihm wohl kaum Recht widerfahren. Von einer kommunistischen Volksrepublik zum Rechtsstaat ist ein langer Weg. H.S.

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Die vollständige 136. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 136

Inhalt der 136. Ausgabe:

  • VfB Stuttgart übernimmt Wahlspruch der württembergischen Monarchie
  • In eigener Sache: Gründung des Corona-Freundeskreises
  • Spanische Monarchie wieder beliebt wie immer
  • Bulgarien: Die alten Seilschaften halten noch
  • Libyen unternimmt Schritte zur Einführung der Monarchie

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