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Monatsarchiv: April 2013

König Willem-Alexander löst Königin Beatrix ab

30 Dienstag Apr 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Europa, Monarchie

≈ Ein Kommentar

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König Willem-Alexander, Niederlande

Um 10.10 Uhr entsagte heute König Beatrix dem Thron, womit automatisch ihr ältester Sohn Willem-Alexander neuer König der Niederlande wurde.

Corona stimmt in die begeisterten Rufe ein: Leve de Koning!

Seine Majestät König Willem-Alexander der Niederlande.

Erstes offizielles Portraitphoto von Seiner Majestät König Willem-Alexander der Niederlande.

Ansprache Seiner Majestät König Willem-Alexander, 30. April 2013

in der Nieuwe Kerk in Amsterdam

Mitglieder der Generalstaaten!

Heute bin ich in Ihre Vollversammlung gekommen, um als Ihr König vereidigt zu werden und Ihre Huldigung entgegenzunehmen. Als gewählte Volksvertreter haben Sie sich zu diesem Zweck hier, in der Hauptstadt, eingefunden. Darin findet unsere Verfassungsordnung ihren symbolischen Ausdruck.

Im Laufe von zwei Jahrhunderten ist eine unlösliche Verbindung zwischen dem niederländischen Königtum und der parlamentarischen Demokratie gewachsen. Der Huldigungsakt und der Eid, den ich gleich ablegen werde, bekräftigen diese Verbindung, die im Statut für das Königreich und in der Verfassung verankert ist.

Demokratie gründet auf gegenseitigem Vertrauen. Vertrauen der Bürger in ihren Staat. Ein Staat, der an Recht und Gesetz gebunden ist und Perspektiven bietet. Aber auch Vertrauen des Staates in seine Bürger. Bürger, die sich mitverantwortlich wissen für das Allgemeininteresse und die füreinander einstehen. Alle öffentlichen Amtsträger, seien sie gewählt, ernannt oder berufen, haben ihren Beitrag zur Sicherung dieses Vertrauens zu leisten. So wird die Demokratie instand gehalten.

»In der Gewinnung gegenseitigen Vertrauens liegt eine fortwährende Aufgabe, im Kleinen wie im Großen.« Das sagte meine Mutter in ihrer letzten Weihnachtsansprache als Königin. Dreiunddreißig Jahre lang hat sie Vertrauen geschenkt und das ihr geschenkte Vertrauen nicht enttäuscht. Darauf basiert ihre Autorität. Sie stand für die Werte, die in der Verfassung verankert sind und denen sie sich am 30. April 1980 feierlich verpflichtet hatte. Sie äußerte sich dazu, wenn sie es für notwendig hielt. Denn dass der König keine politische Verantwortung hat, bedeutet nicht, dass er keinerlei eigene Verantwortung trüge. Sonst wäre der Eid, den ich sogleich in dieser Vollversammlung leisten werde, bedeutungslos.

Liebe Mutter!

Du warst Königin im vollen Bewusstsein der damit verbundenen Verantwortlichkeiten. Den Pflichten Deines Amtes hast Du Dich mit vollem Einsatz gewidmet. Aber Du warst auch Tochter, Ehefrau, Familienoberhaupt und Mutter. Auch jeder dieser Verantwortlichkeiten wolltest Du voll und ganz gerecht werden. Das führte manchmal zu inneren Spannungen. Aber Du hast es verstanden, Deine vielen Pflichten beherzt miteinander in Einklang zu bringen. Auf Dich war immer Verlass. Auch in Tagen des Kummers warst Du uns allen aufs liebevollste eine verlässliche Stütze.

Von meinem Vater unterstützt, hast Du als Königin Deinen eigenen Stil entwickelt. Flüchtige Popularität war nicht Dein Kompass. Du steuertest einen stabilen und klaren Kurs, inmitten der brandenden Wogen, denn Dir war bewusst, dass Du in einer langen Tradition stehst.

Ich trete nun in Deine Fußstapfen. Von meinem Amt habe ich ein klares Bild. Was die Zukunft bringen wird, weiß niemand. Doch wohin der Weg auch führt und wie weit er auch sein mag – Deine Weisheit und Deine Wärme trage ich immer bei mir.

Ich weiß, dass ich die Gefühle vieler in den Niederlanden und in den karibischen Teilen unseres Königreichs ausspreche, wenn ich sage: Danke für die vielen schönen Jahre, in denen wir Dich zur Königin haben durften!

Jeder König verleiht seinem Amt eine individuelle Prägung. Jeder neue Amtsinhaber ist eine andere Persönlichkeit in einer anderen Zeit. Das Königtum ist nicht statisch. Im Rahmen der Regeln unseres Staatsrechts hat es sich immer wieder an veränderte Umstände angepasst. Und diesen Spielraum haben die Minister und die Generalstaaten dem König auch gewährt.

Zugleich ist das Königtum ein Symbol der Kontinuität und der Gemeinsamkeit. Es ist direkt mit dem Werdegang unseres Staatswesens verbunden, dem Teppich unserer Geschichte, an dem wir auch heute wieder weben. In jener Geschichte finden wir die Verankerung der Werte, die wir miteinander teilen. Einer davon hat zu tun mit der dienenden Rolle des Königs. Der König hat sein Amt im Dienste der Gemeinschaft auszuüben. Dieser tief verwurzelte Gedanke wurde bereits 1581 von den Generalstaaten im Plakkaat van Verlatinghe formuliert, der Geburtsurkunde der späteren Niederlande.

Ich trete mein Amt in einer Zeit an, in der viele im Königreich sich verletzlich oder unsicher fühlen. Verletzlich, was ihren Arbeitsplatz oder ihre Gesundheit betrifft. Unsicher, was ihre Existenz oder ihr Lebensumfeld angeht. Dass die Kinder es einmal besser haben werden als ihre Eltern, erscheint nicht mehr so selbstverständlich wie früher.

Jeder für sich allein scheinen wir kaum Einfluss auf Entwicklungen zu haben, die auf unser Leben einwirken. Unsere Stärke liegt denn auch nicht in der Abschottung, sondern in der Zusammenarbeit. Als Familie. Als Freunde. Als Bewohner einer Straße oder eines Viertels. Als Bürger unseres Königreichs. Und als Bewohner dieser Erde, die sich mit zahlreichen Aufgaben konfrontiert sehen, die nur im internationalen Rahmen gelöst werden können.

EinheitundVielfalt. IndividualitätundAnpassungsfähigkeit. Wissen um den Wert von TraditionenundNeugier auf das, was die Zukunft bringen wird. Diese Eigenschaften haben uns in unserer Geschichte zu dem gemacht, was wir heute sind.

Der Drang, Grenzen auszuloten und wenn möglich zu erweitern, hat uns weit gebracht. Dies wird verkörpert durch fünf besondere Landsleute, die hier und heute eine traditionelle Rolle erfüllen, zugleich aber der lebende Beweis dafür sind, was wir zu leisten vermögen.

Sie stehen für viele hunderttausend andere, die jeweils etwas Besonderes einzubringen haben. Auch ihr Engagement ist unentbehrlich. Die Hoffnung unseres Landes erwächst aus dem Zusammenwirken all dieser Menschen, mit ihren Talenten, ob klein oder groß. Kreativität, Tatkraft und Offenheit sind schon seit Jahrhunderten unsere Stärke. Damit haben wir der Welt viel zu bieten.

Als König möchte ich Menschen ermutigen, aktiv von den Möglichkeiten, die ihnen zur Verfügung stehen, Gebrauch zu machen. So groß die Vielfalt, so unterschiedlich unsere Überzeugungen und Träume auch sein mögen, wo immer unsere Wiege gestanden hat – im Königreich der Niederlande darf jeder sich zu Wort melden und gleichberechtigt mittun.

Mit Stolz werde ich das Königreich repräsentieren und dabei helfen, neue Chancen zu erschließen. Ich möchte Verbindungen herstellen, Zusammenhänge aufzeigen und artikulieren, was uns Niederländer miteinander vereint, nicht nur in Zeiten großer Freude und tiefer Trauer. So kann ich als König das gegenseitige Vertrauen zwischen den Bürgern und ihrem Staat festigen, die Demokratie stärken und dem Allgemeininteresse dienen.

Ich nehme dieses Amt in Dankbarkeit an. Ich bin dankbar für die Erziehung, die meine Eltern mir gegeben haben, und für die Freiheiten, die man mir bei der Vorbereitung auf dieses Amt gewährt hat. Viele haben mir mit Rat und Tat zur Seite gestanden; ihnen allen sage ich Dank.

Mehrere aufeinanderfolgende Regierungen haben mir, mit Unterstützung der Generalstaaten, die Möglichkeit eingeräumt, auf verschiedenen Betätigungsfeldern eine eigene Rolle zu spielen. So konnte ich viel in den Niederlanden und für die Niederlande tun. Durch diese Arbeit ist mir bewusst geworden, was ich in meiner Position bewirken kann. Dadurch hatte ich auch Gelegenheit, mich intensiv mit Themen zu befassen, die für unser Land von fundamentaler Bedeutung sind, etwa ein verantwortungsvoller Umgang mit Wasser.

Nationale und internationale Erfahrungen haben mich geformt. Meiner selbst gewiss, sage ich der Welt: Ich nehme dieses Amt aus Überzeugung an. Dabei ist mir bewusst, wie ausgesprochen glücklich ich mich mit der Unterstützung meiner Frau Máxima schätzen kann. Sie ist sich der persönlichen Zurücknahme bewusst, die ihre Position mitunter von ihr verlangt. Sie hat unser Land in ihr Herz geschlossen und ist Niederländerin unter Niederländern geworden. Sie ist voll und ganz bereit, ihre vielen Fähigkeiten in den Dienst meines Königtums und unser aller Königreich zu stellen.

Mitglieder der Generalstaaten!

Heute bestätigen wir einander unsere gegenseitigen Pflichten und Verantwortlichkeiten. Das Statut für das Königreich und die Verfassung sind unser gemeinsames Fundament. In guten und weniger guten Zeiten dürfen wir darauf aufbauen, im vollen Vertrauen, dass wir gemeinsam erhobenen Hauptes der Zukunft entgegengehen können.

Aus dieser Überzeugung heraus will ich meine ganze Kraft dem Königsamt widmen.

Ich schwöre den Völkern des Königreichs, dass Ich das Statut für das Königreich und die Verfassung stets wahren und schützen werde.
Ich schwöre, dass Ich die Unabhängigkeit und das Hoheitsgebiet des Königreichs mit all Meiner Kraft verteidigen und bewahren werde; dass Ich die Freiheit und die Rechte aller Niederländer und aller Einwohner schützen werde und zur Aufrechterhaltung und Förderung des Gemeinwohls alle Mittel, die Mir die Gesetze zur Verfügung stellen, anwenden werde, wie es eines guten und getreuen Königs Schuldigkeit ist.

So wahr Mir Gott der Allmächtige helfe!

Eidesleistung von König Willem-Alexander in der Nieuwe Kerk in Amsterdam, 30. April 2013.

Eidesleistung von König Willem-Alexander in der Nieuwe Kerk in Amsterdam, 30. April 2013.

Ansprache Ihrer Majestät der Königin, 29. April 2013

Am Vorabend meiner Abdankung möchte ich mich gern an Sie wenden. Einheit und Freiheit waren von alters her die Triebfedern für den Aufbau unseres Staatswesens. In Jahren des Kampfes und des Aufstands gegen Fremdherrschaft war der Klang des Wilhelmus eine Ermutigung:
»Dem vaterland getrawe bleib ich bis in den todt.«
Diese bedingungslose Treue unseres Vaters des Vaterlandes haben seither auch all diejenigen bewiesen, die für unsere Freiheit gekämpft haben. Bis zum heutigen Tag bildet diese Treue die Grundlage unserer vaterländischen Geschichte, die mit dem Haus Oranien verbunden ist.

Seit 1890 ist unsere nationale Einheit mit vier weiblichen Trägern der Krone verflochten. Nach Königin-Regentin Emma, nach meiner Großmutter Wilhelmina – streitbar in Kriegszeiten – und nach meiner pflichtbewussten Mutter Juliana war es mein Auftrag und mein Vorrecht, Ihre Monarchin zu sein. Die verbindende Kraft der vorigen Generationen gab mir dabei Inspiration. In unserer konstitutionellen Monarchie mit der Verfassung als Fundament steht der König für Einheit, dient einer Gesellschaft im Wandel.

Bei der Huldigung schwört der König – vor den Generalstaaten -, die Verfassung zu wahren und die Freiheit und Rechte aller Einwohner zu schützen. Der Verantwortlichkeit der Minister für das Handeln des Königs steht die Pflicht des Königs – im Rahmen der Regierung – gegenüber, sein Handeln mit den Ministern abzustimmen. Demokratisch zustande gekommene Gesetze und Verordnungen werden mit der Unterschrift des Königs legitimiert. Im täglichen Leben kann der König den Respekt für die Demokratie stärken, den Zusammenhalt der Gesellschaft fördern und zur Integration und Selbstentfaltung aller Bevölkerungsgruppen beitragen. Dies erfordert den ungebundenen und vollen Einsatz für alles, was sich – früher oder später, im Großen wie im Kleinen – als allgemeines Interesse unserer Gesellschaft manifestiert. Nicht Macht, persönlicher Wille oder die Berufung auf ererbte Autorität, sondern nur der Wille, der Gemeinschaft zu dienen, kann einer zeitgemäßen Monarchie Inhalt verleihen.

Die Erfüllung dieses Auftrags zielt auf eine Gemeinschaft, in der die Menschen sich miteinander verbunden fühlen. In den vergangenen 33 Jahren durfte ich zahlreichen Landsleuten begegnen, die sich für ihre Mitmenschen einsetzen, Anteilnahme zeigen und ihr Bestes für unser Land geben wollen. Bei den verschiedensten Gelegenheiten habe ich beobachten können, was kreatives Engagement und Beharrlichkeit bewirken können. Für die beeindruckenden Leistungen in Wissenschaft, Kunst und Kultur habe ich große Bewunderung gewonnen. Schöpferische Freiheit und die Erschließung neuer Wege sind für uns alle von wesentlicher Bedeutung. Die Suche von Menschen unterschiedlicher Glaubensüberzeugung oder Lebensanschauung nach Annäherung zueinander hat mich sehr angesprochen, auch als Zeichen von Offenheit und Toleranz.

Unentbehrlich bei alledem war das Vertrauen, das Sie mir in so hohem Maße geschenkt haben. Freude und nationalen Stolz durfte ich mit Ihnen teilen. Ich habe Anteil genommen an Kummer und Sorgen. Mit spontaner Herzlichkeit und Zeichen der Verbundenheit hat mich die Bevölkerung in den Niederlanden und in den karibischen Teilen unseres Königreichs gestärkt. Auch internationale Kontakte jenseits der Landesgrenzen waren wertvoll für ein besseres gegenseitiges Verständnis. Das Wohl und Wehe in der Welt berührt unser Leben. Zahlreiche Bande verbinden uns mit Menschen auf allen Kontinenten. Dies gebietet uns, offen zu sein für andere Lebensweisen und Kulturen.

Das zerrissene Europa trug lange die Narben einer Vergangenheit von Krieg und Gewalt. In der heutigen Zeit stehen friedliche Zusammenarbeit und das Bewusstsein gemeinsamer Interessen im Vordergrund. Entscheidungen der Europäischen Union bestimmen dort unseren Alltag mit, wo es nützlich und notwendig ist. Unser Eigeninteresse verlangt von uns, beizutragen zum Gemeinschaftsinteresse und zur größeren Perspektive einer gemeinsamen Verantwortung in der Welt.

Bei alldem hatte ich das große Glück, mich von Prinz Claus gestützt zu wissen. Sein nüchterner Blick und seine Fähigkeit zur Relativierung waren für mich besonders wertvoll. Mit seinem Einsatz für Raumordnung, Umweltschutz, Entwicklungszusammenarbeit und Kultur hat er die Aufmerksamkeit auf essentielle Gesellschaftsthemen gelenkt. Unsere Söhne hat er schon in jungen Jahren gelehrt, ein offenes Auge für Entwicklungen in der Gesellschaft und für Leid und Not in der Welt zu haben. So hat Prinz Claus auch unser Haus der heutigen Zeit näher gebracht. Womöglich wird die Geschichte erweisen, dass die Wahl dieses Ehemanns meine beste Entscheidung überhaupt gewesen ist.

Seit ich meine Absicht angekündigt habe, aus dem Amt zu scheiden, wurde ich von Bekundungen herzlicher Anteilnahme überwältigt. Dabei wurde auch großes Verständnis für den Wunsch geäußert, meine Aufgabe jetzt dem Prinzen von Oranien zu übertragen. Dank seiner intensiven Betätigung auf nationaler und internationaler Ebene und seines breiten Interesses für aktuelle Entwicklungen ist er in jeder Hinsicht gut vorbereitet. Im Rahmen der Huldigungszeremonie in der Nieuwe Kerk in Amsterdam wird König Willem-Alexander jenen Auftrag annehmen, der für das Amt wesentlich ist: unter Hintanstellung eigener Präferenzen zu handeln und über Partei- und Gruppeninteressen zu stehen. Für diesen Auftrag wird er die Unterstützung und das Vertrauen des niederländischen Volkes erbitten. Dass seine liebenswerte Frau Máxima – mit ihrem großen Herzen und ihrem sicheren Gespür für menschliche Beziehungen – dabei eine besondere Rolle erfüllt, wird von uns allen als Segen empfunden.

Bei der Niederlegung meiner Aufgabe als Monarchin erfüllen mich zuallererst Gefühle tiefer Dankbarkeit. Ohne Ihre herzerwärmenden und ermutigenden Zeichen der Zuneigung hätten die Lasten – die es durchaus auch gegeben hat – sehr schwer gewogen. Zu meinem Abschied möchte ich Ihnen allen gern sagen, dass Ihre Loyalität mir Kraft gegeben hat. Auch in der Zukunft wird Ihre bleibende Nähe mir stets eine Stütze sein.

Nun, da morgen mein ältester Sohn diese schöne und verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen wird, ist es mein inniger Wunsch, dass auch das neue Königspaar sich von Ihrem liebevollen Vertrauen getragen fühlen wird. Ich bin davon überzeugt, dass Willem-Alexander in treuer Hingabe alles tun wird, was eines guten Königs Schuldigkeit ist.

Immer mehr Deutsche für eine Monarchie

26 Freitag Apr 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Deutsche Innenpolitik, Monarchie

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Catherine, deutsche Monarchisten, Deutschland, Herzog von Cambridge, Herzogin von Cambridge, König Willem-Alexander, Königreich der Niederlande, Meinungsumfragen zur Monarchie, Prinz William, Prinzessin Catherine

Die letzte Meinungsumfrage zum Thema monarchiefreundliche Einstellung in Deutschland liegt zweieinhalb Jahre zurück. Zur Bekanntgabe der Verlobung von Prinz William und Catherine Middleton hatte das Magazin stern im November 2010 ermittelt, daß 13 Prozent der befragten Deutschen es gut fänden, wenn auch Deutschland ein Königshaus hätte. Mehr als zwei Drittel (67 Prozent) sprachen sich dagegen aus. 20 Prozent hatten keine Meinung. Der stern ignorierte die Tatsache, daß Deutschland nicht nur ein Königshaus hat, sondern fünf.

Als überraschend hoch stellte sich 2010 die Sehnsucht nach einem Königshaus bei den Jüngeren zwischen 18 und 29 Jahren heraus: Hier wünschte mit 19 Prozent fast jeder Fünfte royalen Glanz auch für Deutschland. 55 Prozent dieser Altersgruppe waren allerdings dagegen. Die über 45-Jährigen sprachen sich am deutlichsten gegen ein Königshaus aus: Fast drei Viertel von ihnen lehnten es ab, nur 8 Prozent konnten sich das für Deutschland vorstellen. An der Umfrage nahmen 1000 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger am 18. und 19. November 2010 teil.

Neue Umfrage 2013

Vor der Eidesleistung des niederländischen Königs Willem-Alexander wurde die monarchische Stimmungslage in Deutschland erneut erforscht. Und siehe da: Sie hat sich in den letzten Jahren zugunsten des monarchischen Gedankens verändert. Die Rheinische Post veröffentlichte am 25. April 2013 eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov, die diese im Auftrag der Deutschen Presseagentur erstellte. Demzufolge wünscht sich hierzulande jeder Fünfte (19 Prozent) ein eigenes Königshaus, ein Plus von 6 Prozent gegenüber 2010. Bei jungen Erwachsenen ist der Wunsch nach einem König oder einer Königin dabei deutlich weiter verbreitet: Bei den 18- bis 24-Jährigen wünschen sich 34 Prozent einen Monarchen, ein Plus von 15 Prozent für diese Altersgruppe.

Steigendes Interesse an monarchischen Fragen

Erstaunlich ist das in der Umfrage zutagetretende Interesse an monarchischen Themen. 55 Prozent der Befragten sagten den Meinungsforschern in der repräsentativen, online durchgeführten Umfrage, daß sie sich ein wenig oder sehr für Berichte über Monarchen interessieren. Bei Frauen ist das Thema deutlich beliebter als bei Männern, fast zwei von drei Frauen zeigten sich interessiert.

Das Suchen nach Antworten um den Komplex von Monarchie, Monarchen und damit zusammenhängender politischer Fragen spiegelt sich unter anderem in der Statistik des Corona-Blogs wider. Anhand der steigenden Besucherzahlen und aufgrund der Suchbegriffe, die Menschen auf den Corona-Blog stoßen lassen, kann von einem wachsenden Bedürfnis nach Informationen über den monarchischen Gedanken geschlossen werden. Zunehmend finden sich auch Referenzen auf den Corona-Blog, die davon zeugen, daß Corona gelesen und als seriöse Quellenangabe zitiert wird.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 112

21 Sonntag Apr 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Europa, Monarchie

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14. April 1931, ARD, Australien, König Alfons XIII., Königin Beatrix, Königin von Australien, Königreich der Niederlande, Königreich Spanien, Kronprinz Willem-Alexander, Monarchie, Monarchisten, Prinzessin Maxima, Queensland, Republik, Seelmann-Eggebert, Spanien, Thronfolge

Mediale Großdemonstration gegen die Monarchie in Spanien

Der spanische König Alfons XIII. ging am 14. April 1931 ins italienische Exil. Die auf seine Regierung folgende 2. Republik weckte anfangs viele Hoffnungen, verschlimmerte jedoch die Probleme und die Spaltung des Landes und mündete schließlich in einen blutigen Bürgerkrieg. Von der spanischen Linken wird sie bisweilen verklärt und zu etwas erhoben, was sie in Wirklichkeit nie war.

Der spanische König Alfons XIII. ging am 14. April 1931 ins italienische Exil. Die auf seine Regierung folgende 2. Republik weckte anfangs viele Hoffnungen, verschlimmerte jedoch die Probleme und die Spaltung des Landes und mündete schließlich in einen blutigen Bürgerkrieg. Von der spanischen Linken wird sie bisweilen verklärt und zu etwas erhoben, was sie in Wirklichkeit nie war.

In zahlreichen, vor allem ausländischen Medien (so etwa in der taz, bei Al-Jazeera, der New York Times oder der Washington Post), war im Zuge des 14. Aprils, dem Tag der Ausrufung der 2. Spanischen Republik im Jahre 1931, von einer Großdemonstration gegen die Monarchie zu lesen, bei der sich in Madrid zwischen 6.000 und 10.000 Teilnehmer versammelt haben sollen, die gegen den König geschimpft und sich für eine Republik ausgesprochen hätten. Die Corona-Redaktion hat in ihrem Blog in diesem Zusammenhang schon etwas zur Meinungs- und Demonstrationsfreiheit in Monarchien geschrieben; an dieser Stelle soll jedoch noch einmal auf die mediale Berichterstattung zu diesem (Nicht-)Ereignis eingegangen werden, da einer der Corona-Autoren zufällig in Madrid lebt. Vor Ort, an der Puerta del Sol, stellte sich ein ganz anderes Bild dar, als später von den Medien dargestellt: Etwa eine Stunde nach Beginn der Demonstration waren ein paar hundert Teilnehmer zu sehen, die friedlich mit politischer Hintergundmusik demonstrierten, jedoch ohne sonst großen Lärm zu machen. In ihrem Umfeld standen vielleicht 10 bis 15 Polizisten, die an dieser zentralen Stelle in Madrid aber wohl sowieso immer stehen würden.

Wie kommt also eine Berichterstattung zustande, die die Monarchie als ernsthaft gefährdet darstellt? Die spanischen Medien sind bekannt dafür, immer auf der Suche nach skandalträchtigen oder reißerischen Nachrichten zu sein. Das gilt für linke sowie für liberale oder konservative Publikationen. Wenn es einmal keinen Skandal gibt, muß man sich eben einen suchen. Bedauerlich ist daran, daß einer funktionierenden Institution unnötig Schaden zugefügt wird – da ist die Monarchie in Spanien allerdings wahrlich nicht die einzige Institution. Erschreckend ist aber vor allem die ungeprüfte Übernahme der Nachrichten aus der spanischen Presse im Ausland. Offenbar hat man wohl bei der New York Times oder der Washington Post kein Geld mehr, um die Berichte durch einen eigenen Korrespondenten oder auch nur durch einen Schülerpraktikanten überprüfen zu lassen und die Einsparmaßnahmen bei allen Printmedien führen zu einer zunehmend unseriösen Berichterstattung.

Werden alle Menschen zusammengezählt, die in ganz Spanien an diesem Tag in irgendeiner Form der 2. Republik gedacht haben, käme man vielleicht auf die von Medien angegebene Teilnehmerzahl für die Demonstration in Madrid – sonst nicht. Wenn man also für etwas auf die Straße gehen sollte, dann dafür, daß wieder mehr Leute Zeitungen lesen, damit deren Redaktionen wieder über Mittel für seriöse Recherche verfügen.                         L.R.

Die Niederländer freuen sich auf die Königskrönung

In den Niederlanden bereitet man sich auf die erste Krönung eines Königs nach 123 Jahren vor, denn nach König Wilhelm III. der Niederlande (1817-1890) bestiegen mit den Königinnen Wilhelmina, Juliana und Beatrix drei Frauen den Thron. Am 30. April ist es nun so weit und Wilhelm Alexander wird seiner Mutter auf den Thron folgen. Eine Krönung im eigentlichen Sinne findet jedoch nicht statt, denn die Krone wird nur auf einem Kissen vor Wilhelm Alexander liegen, bevor sie wieder zurück in den Tresor geht.

Hauptort der Feierlichkeiten: Der königliche Palast in Amsterdam.

Hauptort der Feierlichkeiten: Der königliche Palast in Amsterdam.

Der Ablauf der Zeremonie ist der folgende:
– Um 10 Uhr wird Königin Beatrix im Königspalast bei Anwesenheit der gesamten königlichen Familie und politischen Würdenträger abdanken.
– Um 10.30 Uhr tritt Prinz Wilhelm Alexander auf den Balkon des Palastes und hält eine kurze Ansprache.
– Um 14 Uhr wird er in der Nieuwe Kerk vor dem Parlament als König vereidigt und in sein Amt eingesetzt. In der Folge schwören Parlamentarier und Regierungsmitglieder einen Eid auf den König.
– 16.15 Uhr gibt es dann einen Empfang niederländischer Würdenträger im Palast. Der Tag klingt gegen
– 19.00 Uhr mit einer Bootstour aus. Auch der neue König wird dabei mit Königin Máxima ein Boot besteigen.

Die ARD wird am Dienstag, den 30. April unter dem Titel Ein Prinz wird König von 9 bis 11 Uhr, 13 bis 16 Uhr sowie 18.50 bis 19.50 Uhr die Zeremonie übertragen. Die Bilder werden von Rolf Seelmann-Eggebert CBE kommentiert.

Die gesamten Feierlichkeiten kosten dabei etwa 12 Mio. €, 7 Mio. € trägt die Stadt Amsterdam, den Rest der Staat. Da diese Kosten aber anders als in einer Republik, wo sich dasselbe kostspielige Schauspiel der Amtsübernahme eines neuen Präsidenten alle vier bis fünf Jahre wiederholt, nur alle paar Jahrzehnte anfallen, sind sie angesichts des großen Publikumsinteresses auch gerechtfertigt: Die niederländische Monarchie ist sehr beliebt und die Holländer freuen sich auf den 30. April. Die Corona-Redaktion freut sich mit ihnen.  L.R.
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Die vollständige 112. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 112

Inhalt der 112. Ausgabe:

  • Mediale Großdemonstration gegen die Monarchie in Spanien
  • Die Niederländer freuen sich auf die Königskrönung
  • Strebt Queensland einen eigenen Monarchen an?
  • Das Schweigen der Monarchisten

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun.

Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt. corona_redaktion@yahoo.com

Die Mailadressen werden zu keinem anderen Zweck als dem Versand von „Corona“ benutzt. Die Adressen werden weder kostenlos weitergegeben noch gar verkauft.

Meinungsfreiheit in Monarchie und Republik

15 Montag Apr 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Europa, Monarchie

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14. April 1931, Berlin, Heil dir im Siegerkranz, Königreich Spanien, Republik, Spanien

Anders als Monarchisten in vielen Republiken dürfen Republikaner in Monarchien ihre Meinung über die Staatsform frei äußern.

Anders als Monarchisten in vielen Republiken dürfen Republikaner in Monarchien ihre Meinung über die Staatsform frei äußern.

Bei einem sonntäglichen Spaziergang durch Madrid lief ich geradewegs in eine Demonstration für die Republik auf der zentralen Plaza del Sol. Rasch erinnerte ich mich: Es war ja der Jahrestag der Ausrufung der Republik am 14. April 1931. Etwa 300 Teilnehmer ließen von im Gedenken an dieses Ereignis von der Polizei unbehelligt die rot-gold-violetten Fahnen der 2. Spanischen Republik wehen und eine Audioanlage schmetterte Kampflieder aus der Zeit von 1931 bis 1939. In den angrenzenden und als alternativ einzustufenden Madrider Modevierteln Lavapiés und Malasaña, wo die Kinder des gutbetuchten spanischen Großbürgertums des öfteren auch Aufrufe zur kommunistischen Weltrevolution an den Mauern befestigen, wurde schon Wochen vorher mit Aufklebern für die Veranstaltung geworben. Unter diesen Vorzeichen und trotz des schönen Wetters kann die letztliche Teilnehmerzahl an der Demonstration nur als enttäuschend für die Veranstalter bezeichnet werden.

Den medial inszenierten Krisen des spanischen Königshauses zum Trotz: Die spanische Monarchie ist beliebter, als dies nach der Lektüre der sensationsgierigen nationalen und internationalen Presse vermutet werden könnte. Gerade jenseits der beiden Großstädte Madrid und Barcelona, deren Anonymität letztlich auch mehr Platz für abweichende Meinungen bietet, ist sie fest im Volk verankert und Republikaner werden als Sonderlinge betrachtet. Auch in Madrid sind die Republikaner nur eine, wenn auch laute Minderheit.

Für einen Monarchisten wie mich war die republikanische Demonstration zum 14. April zwar trotzdem ein eher unangenehmer Anblick. Jedoch ist hier ein Vergleich mit der Bundesrepublik Deutschland angebracht: Wäre es in der Bundesrepublik wohl möglich, an einem 18. Januar zum Gedenken an die Kaiserproklamation von Versailles auf dem Pariser Platz in Berlin eine Demonstration für die Einführung einer parlamentarischen Monarchie durchzuführen, über Lautsprecher „Heil Dir im Siegerkranz“ abzuspielen und die alten Reichsfarben zu zeigen? Sofort würden die Teilnehmer an einer derartigen Demonstration in die Nähe zum Rechtsradikalismus gestellt und sogleich wäre, würde die Demonstration überhaupt bewilligt,  einer der drei bundesrepublikanischen Geheimdienste zur Stelle, um Fotos zu machen.

In anderen Republiken bietet sich ein ähnliches Bild: Nach dem Sturz der Monarchien wurden in zahlreichen Ländern sogenannte „Gesetze zum Schutz der Republik“ erlassen, die die ehemaligen Monarchen enteigneten, sie der Staatsbürgerschaft ihres Landes beraubten und sie in die Verbannung schickten. Ihren Anhängern wurde jegliche politische Betätigung oder Meinungsäußerung untersagt. (In Spanien gingen 1931 als Antwort der Republikaner auf die „Provokation“ des Abspielens der Königlichen Hymne in einem Privatgebäude zahlreiche Kirchen in Flammen auf, ohne daß die neuen Autoritäten Lust gehabt hätten, dagegen einzuschreiten.) Viele dieser Gesetze sind noch heute gültig. Ist das alles aber wirklich notwendig, wenn man sich im Rahmen der parlamentarischen Demokratie statt eines Präsidenten einen erblichen Monarchen wünscht?

Wer sich hingegen in einer Monarchie zu Gunsten einer Republik äußert, risikiert höchstens, sich lächerlich zu machen und oft noch nicht einmal das. Die Gedanken sind also frei, zumindest im Königreich Spanien. Dafür garantiert ganz offenbar die monarchische Staatsform.

Nein zur Republik - in Spanien!

Nein zur Republik – in Spanien!

Diamantenes Krönungsjubiläum von Königin Elizabeth II.

09 Dienstag Apr 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Monarchie

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Australien, Diamantenes Krönungsjubiläum, juni 1953, Königin Elizabeth II., Königin von Australien

Knapp zwei Monate vor dem Diamantenen Krönungsjubiläum von Königin Elizabeth II. hat die australische Post am heutigen 9. April zwei Briefmarken veröffentlicht, die auf sehr würdige Weise dieses höchst seltene Ereignis begehen.

Königinnenkrönung am 2. Juni 1953

Königinnenkrönung am 2. Juni 1953

Zum ersten Mal in der Geschichte konnten vor 60 Jahren Millionen Menschen die Salbung zur Königin direkt verfolgen. Das noch junge Medium Fernsehen nahm einen Aufschwung, der ohne die Krönung in London erst später erfolgt wäre. In Deutschland hatten sich viele Menschen 1953 vor den winzigen Schwarz-weiß-Fernsehgeräten versammelt.

Die Staatskutsche wurde eingesetzt, um Königin Elizabeth vom Buckinghampalast in die Westminster Abbey zu bringen.

Die Staatskutsche wurde eingesetzt, um Königin Elizabeth vom Buckinghampalast in die Westminster Abbey zu bringen.

Australische Briefmarken mit Portraits der Königin von Australien erscheinen in jedem April, dem tatsächlichen Geburtstagsmonat der Monarchin, und werden „Queen’s Birthday stamps“ genannt. In diesem Jahr haben sie wegen des Diamantenen Krönungsjubiläums einen besonders festlichen Charakter.

Ersttagsbrief mit den Diamond Jubilee Coronation Briefmarken.

Ersttagsbrief mit den Diamond Jubilee Coronation Briefmarken.

Außerhalb Australiens sind die Marken online bei www.auspost.com.au/stamps zu beziehen (solange der Vorrat reicht).

Eine europäische Republik?

04 Donnerstag Apr 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Europa

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Europäische Union, FAZ, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Krone, Monarchie für Europa, platon

Keine Republik - nirgends!

Keine Republik – nirgends!

In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) wurde als Ausweg aus der nun schon sechs Jahre andauernden und scheinbar unüberwindlichen Eurokrise jüngst die Beseitigung der Nationalstaaten zugunsten einer europäischen Republik vorgeschlagen. Die Autoren dieser Denkschrift sind keine Unbekannten: der vielfach ausgezeichnete österreichische Schriftsteller Robert Menasse und die Politologin Ulrike Guérot vom European Council of Foreign Relations. Die Namhaftigkeit der Autoren verhindert jedoch nicht, daß auch sie den Fehler begehen, „Republik“ und „Demokratie“ als Synonyme zu verwenden. Ihre Argumentation ist, daß eine gesamteuropäische, demokratisch legitimierte Republik nationale Egoismen verblassen lasse und so endlich die notwendigen Schritte aus der Krise getan werden könnten. Automatisch gehen die beiden Autoren dann davon aus, daß der neue europäische Staat als Republik verfaßt sein müsse: „Der Begriff der Res publica ist das Wertvollste, was die politische Ideengeschichte seit Platon in Europa hervorgebracht hat. Er ist das europäische Alleinstellungsmerkmal, auf der ein europäisches ‚Wir-Gefühl‘ begründet werden kann. Denn Res publica beinhaltet ein Bekenntnis zur politischen Organisation des Gemeinwesens, von der soziale Gerechtigkeit und allgemeine Wohlfahrt als normative Ziele abgeleitet werden können.“

In der Argumentation werden also ausgerechnet die griechischen Philosophen und namentlich Platon sowie der Wohlfahrtsstaat für die Res Publica vereinnahmt. Platon stand der Republik aber bekanntlich genauso kritisch gegenüber wie der von selbiger zum Tode verurteilte Sokrates und der Wohlfahrtsstaat geht auf Bismarck zurück, dessen republikanische Gefühle sich auch eher in Grenzen hielten.

Mal abgesehen davon, daß ein Zurücktreten der Nationalstaaten zugunsten eines europäischen Staates in keinem einzigen Land außer Deutschland eine ernsthafte Option ist: Eine europäische Republik mit einem handlungsfähigen Parlament, einer gemeinsamen Exekutive und einem Präsidenten würde lediglich bedeuten, daß Günstlings- und Vetternwirtschaft eine Ebene höher angesiedelt werden würden. Es ist zwar nicht so, daß es dies nicht schon jetzt geben würde. Würde ein europäisches Parlament mitsamt einer europäischen Regierung aber auch aus Wahlen hervorgehen, und zwar in einem ernsthafteren Rahmen, als dies bislang geschieht, würden sich zahlreiche Politiker und Beamte eingeladen fühlen, ihr auf Seilschaften basierendes Politikverständnis auf ganz Europa auszudehnen, da sie sich dafür dann auf das Volk berufen können. Es ist auch nicht so, daß nationale Partikularismen verschwinden würden, da sich ein Spanier nicht weniger als Spanier fühlen wird, nur weil er in der europäischen Regierung sitzt.

Notwendige Reformen würden durch eine europäische Republik auch deshalb nicht verabschiedet werden, weil sich an dem Denken in Wahlzyklen, welches für Parlamentarier charakteristisch ist, nicht das Geringste ändern würde.

Euroyal statt republikloyal.

Euroyal statt republikloyal.

Wollte man Europa reformieren, müßte vielmehr die Gewaltenteilung wiederhergestellt werden, indem der Einfluß der Parteien, welche ein notwendiges Übel, aber eben doch ein Übel sind, auf das Notwendigste reduziert und eine starke und auf langfristiges Handeln ausgelegte, wenngleich kontrollierte Exekutive wieder möglich gemacht und so die derzeitige kurzfristige Politik, die sich von Krisengipfel zu Krisengipfel hangelt, beendet wird. In der Krise braucht es mutige Menschen mit einer Vision. Warum statt des europäischen Molochs deswegen nicht mehr Monarchie auf nationaler Ebene wagen? Parlament und König würden sich gegenseitig kontrollieren, wodurch die ausufernde Vetternwirtschaft und Bürokratie der Parteien reduziert wird. Auch wäre langfristiges Handeln wieder sichergestellt, da ein Monarch nicht an Wahlergebnisse gebunden ist und auch unpopuläre Entscheidungen treffen kann. Voltaire sprach in diesem Zusammenhang lange vor Gründung der Europäischen Union folgende Worte, welche heute wieder von erstaunlicher Aktualität erscheinen.

„Ich gehorche lieber einem Löwen als zweihundert Ratten. Die erbärmlichste Sorte sind die Schelme, welche die Welt mit ihrem Tintenfaß regieren. Wenn ich vor die Wahl gestellt würde, so zöge ich die angestammte Herrschaft eines einzigen der vielköpfigen Tyrannis vor. Selbst ein Despot hat immer noch gute Augenblicke, eine Versammlung von Despoten aber hat diese Augenblicke nie.“

Die Krone - Symbol der Einheit und Freiheit, auch für Europa.

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