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Monatsarchiv: Januar 2019

160. Geburtstag Kaiser Wilhelms II.

27 Sonntag Jan 2019

Posted by monarchistundlegitimist in Deutsche Innenpolitik, Geschichte, Monarchie

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Kaiser Wilhelm II., Kaisergeburtstag, Otto von Bismarck

Mosaik mit Abbildern von Kaiser Wilhelm II. und Kaiserin Auguste Viktoria in der Erlöserkirche in Gerolstein, die mit finanzieller Unterstützung des Kaiserpaars gebaut und 1913 eingeweiht wurde.

Wie nur wenige andere Menschen wurde Deutschlands Kaiser Wilhelm II. geliebt und dämonisiert. Bei seiner Geburt am 27. Januar 1859 war ihm nur eine Rolle vorbestimmt: Prinz Friedrich Wilhelm Viktor Albert von Preuβen sollte seinem kinderlosen Groβonkel Friedrich Wilhelm IV. irgendwann als König von Preuβen nachfolgen. Sein Groβvater Wilhelm führte schon seit 1858 als Regent für Friedrich Wilhelm die Regierungsgeschäfte, bevor er nach dessen Tod am 2. Januar 1861 als König Wilhelm I. den preuβischen Thron bestieg. Dank Fürst Bismarcks geschickter Politik kam es zur Reichseinigung 1871 und damit zur Personalunion von preuβischem König und deutschem Kaiser. Am 15. Juni 1888 folgte Wilhelm seinem Vater, Kaiser Friedrich III., dem 99-Tage-Kaiser, nach und wurde der berühmte Kaiser Wilhelm II., der auch heute noch für garantierte Umsätze im Verlagsgeschäft sorgt und zahlreichen Autoren regelmäβige Auftritte in Talkshows und Dokufilmen garantiert.

Als der Kaiser 1913 sein 25. Thronjubiläum beging, galt sein Vierteljahrhundert als „goldenes wilhelminisches Zeitalter“. Seine ersten Jahre als Kaiser empfanden die Menschen als Aufbruchjahre. Der junge Kaiser, der einen ausgeprägten Sinn für soziale Gerechtigkeit und viel Gespür für gesellschaftliche Entwicklungen hatte, wollte sich als sozialer Monarch sowie als Repräsentant einer modernen Epoche der Technik und Mobilität, der deutschen Wirtschaftsmacht und Weltgeltung profilieren.

Im Jahr seines silbernen Thronjubiläums blickte Deutschland auf ein Vierteljahrhundert des Friedens und der wirtschaftlichen und kulturellen Blüte zurück. Die wilhelminische Gesellschaftsordnung gewährte als konstitutionelle Monarchie Rechtsstaatlichkeit, ein hohes Maß an politischer und wirtschaftlicher Freiheit und weitgehende Möglichkeiten zur persönlichen Entfaltung. In der sozialen Wohlfahrt nahm Deutschland unter allen Industrienationen die Spitzenstellung ein. Wenn es der Kaiser, der sich immer streng an die Verfassung hielt, auch manchmal an diplomatischer Zurückhaltung fehlen ließ, konnte man ihm die Lauterkeit seiner Bemühungen um Frieden und Wohlstand seines Volkes nicht absprechen.

Zum Kriegsbausbruch 1914, dem Waffenstillstand und daraus folgenden Ereignissen im November 1918 und dem Tod des Kaiser 1941 widmeten sich Corona-Autoren an anderer Stelle. Immer wieder eine gediegene Quelle zu Kaiser Wilhelm II. ist die Webseite Wilhelm II., die eine Fülle an Informationen zu all seinen Facetten bereithält.

Corona jedoch wünscht Seiner Majestät heute einfach einen grandiosen Geburtstag! Right or wrong – My Kaiser!

 

Neuer Chef des französischen Königshauses: Prinz Jean von Frankreich

26 Samstag Jan 2019

Posted by monarchistundlegitimist in Europa, Französische Revolution, Monarchie

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Schlagwörter

Dauphin, Frankreich, Graf von Paris, König Ludwig XVI., Prinz Jean von Frankreich

Monseigneur le duc de Vendôme, nouveau chef de la Maison de France

Seit Jahrzehnten hatte er sich auf diesen Tag vorbereitet, dennoch kam der Übergang völlig überraschend: Prinz Jean ist neuer Thronprätendent Frankreichs. Am 21. Januar, fast auf die Stunde genau 226 Jahre nach der Guillotinierung von König Ludwig XVI. starb Prinz Henri, Graf von Paris, von seinen Anhängern Henri VII. genannt, kurz bevor er zu einem Gedenkgottesdienst aufbrach, der des hingerichteten Königs gedachte. Mit dem Tod wurde automatisch der Sohn Nachfolger in allen Rechten und Pflichten – 1793 war dies Ludwig XVII. / 2019 fiel diese Aufgabe an Prinz Jean, Herzog von Vendôme, für seine Anhänger Jean IV. oder wie es die Webseite La Couronne ausdrückt: «Si les Français décidaient de renouer le fil de leur histoire, il régnerait sous le nom de Jean IV de France».

Stolze Väter: Der Groβvater, Prinz Henri, freut sich an seinem Enkel, Prinz Gaston, den der Vater, Prinz Jean auf dem Arm trägt.

Prinz Jean wurde am 19. Mai 1965 als viertes Kind und zweiter Sohn von Prinz Henri und Prinzessin Marie-Thérèse von Frankreich, geborene Herzogin von Württemberg, einer Schwester von Herzog Carl von Württemberg geboren. Seine Eltern hatten 1957 in der königliche Kapelle in Dreux geheiratet.

Seine Studien absolvierte er an der Sorbonne in Paris und an der Azusa Pacific University  in Los Angeles, USA. Nach Abschluβ seiner universitären Ausbildung leistete er seinen Wehrdienst in Saumur und Arras ab. Danach arbeitete er im Banksektor und in der Forstwirtschaft.

Am 2. Mai 2009 heiratete Prinz Jean in der Kathedrale von Senlis die in Österreich geborene Philomena de Tornos y Steinhart, (*19. Juni 1977), Tochter von Alfonso de Tornos y Zubiría und Marie-Antoinette Edle  von Steinhart, Enkelin von Juan de Tornos y Espelíus, ehemaliger Chef des persönlichen Sekretariats von Don Juan, des Grafen von Barcelona, des Vaters von König Juan Carlos. Seit 2011 lebt das Paar in der königlichen Domaine von Dreux, wo sie inzwischen von fünf Kindern umgeben sind:

  • Der Dauphin, S.K.H. Prinz Gaston Louis Antoine Marie von Frankreich (*19. November 2009 in Paris
  • I.K.H. Prinzessin Antoinette Léopoldine Jeanne Marie von Frankreich (*28. Januar 2012 in Wien)
  • I.K.H. Prinzessin Louise-Marguérite Éléonore Marievon Frankreich (*30. Juli 2014 in Poissy)
  • S.K.H. Prinz Joseph Gabriel David Marie von Frankreich (*2. Juni 2016 in Dreux)
  • I.K.H. Prinzessin Jacinthe Élisabeth-Charlotte Marie von Frankreich (9. Oktober 2018 in Dreux)

Die Kinder von Prinz Jean und Prinzessin Philomena von Frankreich (v.l.): Antoinette, Joseph, Gaston und Louise-Marguérite

Prinz Jean hat sich in den letzten Jahren immer wieder in die Diskussionen in Frankreich eingebracht und bedient sich dazu auch der sozialen Medien. In dem Buch «Un Prince Français» hat er seine Vorstellungen dargelegt. Sein Motto «Servir la France et les Français» (Frankreich und des Franzosen dienen) taucht sowohl auf seiner eigenen Webseite sowie seinem Twitteraccount auf. Und natürlich ist er bei Facebook. Prinz Jean ist nicht medienscheu und zeigt sich bei der Tour de France ebenso wie bei Festivals oder gibt bereitwillig Journalisteninterviews. Seine Präsenz ist nicht auf die alljährlich besser besuchten Gedenkveranstaltungen für König Ludwig oder Königin Marie-Antoinette beschränkt. In Deutschland trifft man ihn immer wieder in Altshausen, wo er bei seinen württembergischen Verwandten auch die traurigen Anlässe miterlebt, wie zuletzt die Trauerfeier zum Unfalltod von Herzog Friedrich von Württemberg.

Nun, da Prinz Jean als Oberhaupt des Königshauses die volle Verantwortung übernommen hat, darf man von ihm eine stärkere Einfluβnahme auf die Meinungsbildung in Frankreich erwarten. Doch zuerst muβ er am 2. Februar die Bestattungsfeier für seinen Vater, den Grafen von Paris, leiten.

Der Graf von Paris ist tot

21 Montag Jan 2019

Posted by monarchistundlegitimist in Europa, Französische Revolution, Monarchie

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Schlagwörter

Algerienkrieg, Frankreich, Französische Revolution, henri comte de paris, Henri d'Orléans, Herzogin Marie Therese von Württemberg, Herzogin Marie-Thérèse von Montpensier, Prinz Jean von Frankreich, Royalisten

Der französischen 20-Uhr-Nachrichtensendung des staatseigenen Senders France 2 «Journal 20h00» war es nicht mal eine Kurzmeldung wert, aber bei Twitter häuften sich die Trauerbotschaften zum überraschenden Tod von S.K.H. Prinz Henri, Graf von Paris, Herzog von Frankreich:

Der Sohn und Nachfolger als Graf von Paris gab die Nachricht vom Tod seines Vaters über Twitter bekannt.

Henri Comte de Paris est mort! Vive Jean Comte de Paris!

Es entbehrt nicht eines tragischen Moments, daβ der französische Thronprätendent am gleichen Tag starb, da sich die Royalisten anschickten, des 226. Jahrestags zu gedenken, an dem König Ludwig XVI. öffentlich enthauptet wurde.

Als Prinz Henri am 14. Juni 1933 als zweites Kind und erster Sohn des Grafen und der Gräfin von Paris geboren wurde, lebte die Familie im Exil. Die Republik hatte 1886 soviel Angst vor einer Restauration, daβ sie die Königsfamilie ebenso wie die Familie Bonapartes zwang, im Ausland zu leben. Prinz Henri von Orléans (1908 – 1999) und Prinzessin Isabelle von Orléans-Bragança (1911 – 2003) hatten deshalb 1931 in Palermo auf Sizilien geheiratet und ihren Familiensitz in Woluwe-Saint Pierre in Belgien genommen, wo der Erbe, Prinz Henri, auch zur Welt kam. Seit sein Vater 1940 die Nachfolge von Prinz Jean, Herzog von Guise, antrat, galt Prinz Henri jr als Dauphin des Hauses Orléans.

Nach Aufhebung der Exilgesetze 1950 konnte die Königsfamilie nach Frankreich zurückkehren und Prinz Henri studierte Politische Weissenschaften in Paris. 1957 wurde er zum Wehrdienst eingezogen und kämpfte in Algerien, wofür er auch mit dem Croix de la Valeur militaire ausgezeichnet wurde. Sein Bruder, Prinz François, fiel 25-jährig im Algerienkrieg. Dank einer Sonderlaubnis von Präsident Charles de Gaulle konnte er nach Beendigung seines Wehrdiensts weiterhin in der Armee tätig sein und blieb bis 1974 im Secrétariat général de la Défense nationale.

Danach verdiente er als mittelständischer Unternehmer sein Geld und widmete sich seiner Passion: Der Malerei. In seinen späten Jahren wurden seine Bilder in zahlreichen Ausstellungen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Mit dem Tod seines Vaters 1999 wurde er automatisch neuer Chef des Königshauses, auch wenn die Beziehung zwischen beiden nicht einfach waren und der Zwist die Klatschspalten der Zeitungen gefüllt hatte. Zeitweise hatte der alte Graf von Paris versucht, die Erbfolge zu überspringen und seinen Enkel Jean zum Nachfolger zu küren, doch dieser Versuch scheiterte an den legitimistischen Getreuen, die auf die korrekte Einhaltung der Thronfolge pochten.


Ein Grund für den Zwist war die Scheidung 1984 von Prinz Henri jr. und Herzogin Marie Therese von Württemberg. Die Hochzeit der beiden hatte 1957 mit zur deutsch-französischen Aussöhnung beigetragen und Prinz Henri sr. schätzte seine Schwiegertochter sehr. Da sie nicht mehr den gleichen Namen wie ihr ex-Mann tragen konnte, verlieh ihr ihr Schwiegervater den Titel Herzogin von Montpensier, als solche ist sie auch heute noch bekannt. Die Prinzenehe wurde später vom Vatikan annulliert, so daβ Prinz Henri jr. am 29. Oktober 1989 Micaela Cousino in Deutschland wieder kirchlich heiraten konnte.

Nachrufe:

Le Soir (belgische Tageszeitung)

Le Monde (linksliberale französische Abendzeitung)

Le Figaro (konservative französische Tageszeitung)

La Croix (katholische französische Tageszeitung)

Libëration ([einst] radikale französische Tageszeitung, die der taz bei ihrer Gründung Vorbild war, nun aber die monarchistischste Überschrift von allen hatte: «Monarchie : le prétendant est mort, vive le prétendant !»

La Couronne (royalistischer Blog)

Secretos cortesanos (spanischer Blog)

ABC (monarchistische spanische Tageszeitung)

 

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 212

20 Sonntag Jan 2019

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Europa, Französische Revolution, Monarchie

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Schlagwörter

Agong Mohammed V., Brexit, Burg Hohenzollern, Frankreich, Großbritannien, Kaisertage, König Ludwig XVI., Königin Elizabeth II., Macron, Malaysia, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Rezension, Vereinigtes Königreich

Frankreichs Royalisten organisieren Messen und Demonstrationen

Während am Samstag die Gelbwesten anläβlich ihres zehnten landesweiten Protests gegen Präsident Emmanuel Macron und seine Regierung durch die Straβen zogen, stellen die neuesten Umfragezahlen der Republik und ihrem obersten Repräsentanten ein katastrophales Zeugnis aus: Nur 21 % der Franzosen finden, Macron erledige seine Aufgaben zufriedenstellend – 72 % lehnen seine Politik ab. Angesichts dieser Zahlen wirkt es lächerlich, wenn die Süddeutsche Zeitung einen Korrespondentenbericht mit der Überschrift veröffentlicht „Spaniens Monarchie wackelt“, weil „nur“ 62 % der Spanier mit König Felipe VI. und der Monarchie des Landes einverstanden sind. Verkehrte Welt, denn Macron bleibt Liebling deutscher Medien.

Messen und Demonstrationen um den 21. Januar 2019 herum werden hier gelistet.

Aber es wackelt weder die Monarchie in Spanien, noch die Republik in Frankreich. Bevor die Institution in einem der beiden Staaten ausgetauscht wird, muβ noch mehr passieren als einige unzufriedene Demonstranten in Madrid oder Paris. Spanische Republikaner haben ihre Rituale und holen zu bestimmten Anlässen die Fahnen der gescheiterten Zweiten Republik aus dem Schrank und durchlüften sie bei Straβenumzügen. Ein fester Termin für französische Royalisten ist in jedem Jahr das Gedenken an König Ludwig XVI., der am 21. Januar 1793 ermordet wurde. In diesem Jahr veröffentlichte der royalistische Nachrichtendienst La faute à Rousseau („Rousseau ist schuld“) wieder eine Liste mit Orten, an denen des Königs gedacht wird, beginnend mit der Vogesenstadt Épinal am 18. Januar, zehn Orten am 19. Januar, zwölf am 20. Januar und am eigentlichen Gedenktag, am Montag, den 21. Januar werden in 34 Kirchen des Landes Gedenkmessen für Ludwig XVI. gelesen. Hinzu kommen Gottesdienst, die im Ausland für ihn ausgerichtet sind. Erstmals taucht in der Liste auch eine deutsche Adresse auf: In Saarlouis wird am 21. Januar das Requiem um 18.30 Uhr für König Ludwig in der Canisiuskirche in der Stiftstraβe 18 gefeiert. Für Royalisten aus Baden besteht noch am 26. Januar die Möglichkeit der Teilnahme an einem Gottesdienst um 16 Uhr in der Kathedrale von Straβburg, wo ein gregorianischer Chor für einen besonders feierlichen Rahmen sorgen wird.

Um die Republik durch das Königtum zu ersetzen, wird es mehr bedürfen, als Messen für das Seelenheil des toten Königs lesen zu lassen, doch immerhin sind die Orte, an denen das geschieht, über ganz Frankreich verteilt und immer ein Anlaβ, daβ Gleichgesinnte zusammenkommen, sich kennenlernen und sehen, wieviele sie eigentlich sind. H.S.

In den Vorjahren war die Mittagsmesse am 21. Januar besonders in der Pariser Kirche Saint-Germain-l’Auxerrois, gut besucht.  Sie gilt als Pfarre der Könige Frankreichs und die Mitglieder der französischen Königsfamilie nehmen an dieser Messe zum Gedenken König Ludwigs XVI. teil.

König von Malaysia dankt ab

Der König von Malaysia, Agong Mohammed V., hat mit Wirkung zum 6. Januar überraschend abgedankt. Seit der Unabhängigkeit von Großbritannien im Jahr 1957 ist dies das erste Mal, daß ein Monarch diesen Schritt geht. Malaysia ist eine parlamentarische Wahlmonarchie, in der sich die Monarchen der neun monarchisch regierten Bundesstaaten des Landes mit dem Herrschen abwechseln, indem sie alle fünf Jahre einen neuen Monarchen aus ihrer Mitte bestimmen. Gründe für seinen Schritt gab der Monarch, dessen Herrschaftszeit eigentlich noch bis ins Jahr 2021 andauern sollte, nicht an, er will aber künftig wieder in seinem Bundesstaat an der Grenze zu Thailand leben. Vermutet werden je nach Kommentator gesundheitliche Probleme, eine nicht standesgemäße Heirat des Sultans mit Miss Moskau 2015 und Differenzen mit dem 93-jährigen Regierungschef Malaysias, Mahathir Mohamed. Es wird erwartet, daß die Monarchen der Bundesstaaten sich sehr schnell auf einen Nachfolger einigen werden.

Obwohl nicht zu erwarten ist, daß durch die plötzliche Abdankung eine Gefahr für die Popularität der Monarchie entsteht, denkt die Regierung derweil darüber nach, die Gesetze zur Majestätsbeleidigung zu verschärfen. L.R.

Agong Mohammed V. bei einer Ansprache 2018.

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Die vollständige 212. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 212

Inhalt der 212. Ausgabe:

  • Frankreichs Royalisten organisieren Messen und Demonstrationen
  • Die Kaisertage sind frisch erschienen
  • Die britische Königsfamilie stabilisiert das Land
  • König von Malaysia dankt ab

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Iran seit 40 Jahren ohne Schah

16 Mittwoch Jan 2019

Posted by monarchistundlegitimist in Monarchie

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

1979, Iran, Kairo, Pahlawi, Sadat, Schah Mohammed Reza Pahlevi, Schah-in-Schah Aryamer, Teheran, Weiße Revolution

Kaiserkrönung 1967

Am 16. Januar 1979 bestiegen Schah Mohammed Reza Pahlevi und seine Frau, Kaiserin Farah, auf dem Flughafen von Teheran eine Boeing 727 mit Namen „Schahine“ (Königsfalke), der Monarch nahm auf dem Pilotensitz Platz, um höchstpersönlich zunächst auf die Elefanten-Insel nahe der ägyptischen Stadt Assuan zu fliegen. Fast alle Generäle, die den Schah am Flughafen begleitet hatten, wurden unmittelbar nach der Revolution hingerichtet.

Letzte Treuebekundung auf iranischem Boden am 16. Januar 1979.

Das Kaiserpaar verlieβ das Land, das zwölf Monate Demonstrationen, Unruhen, Streiks und Agitation durchlebt hatte. Die westlichen Partner hatten auf einer Konferenz auf der französischen Karibikinsel Gouadeloupe am 5. und 6. Januar 1979 die Lage des Irans besprochen. Als Ergebnis der Beratungen legten Bundeskanzler Helmut Schmidt, Staatspräsident Valéry Giscard d’Estaing, Premierminister James Callaghan und Präsident Jimmy Carter dem iranischen Schah nahe, sein Heimatland zu verlassen. Anders formuliert: Sie lieβen ihn fallen.

Warum setzte der Schah nicht die kaisertreuen Streitkräfte gegen die Demonstranten ein? Der iranische Journalist Ahmed Taheri hat diese Erklärung dafür:

„The Shah had no stomach for bloody repression. His constant, and rather charmingly naive, motto was: ‚A king cannot kill his own people.'“

Zwei Tage nach seinem Abflug schrieb die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) in einem Kommentar auf Seite 1:

„Schon der junge Kaiser verteilte einen Teil seiner Güter, in den sechziger Jahren übertrug er nicht nur das Eigentum der Groβgrundbesitzer am Boden den Bauern, sondern auch den Rest seiner eigenen Ländereien. Daβ er sich noch kurz vor dem Ende von dem noch verbliebenen Familienvermögen in Persien trennte – es waren nicht mehr Landgüter, sondern vor allem Industriebeteiligungen und Häuser -, war politisch eine eher unkluge Geste. Die Perser jedenfalls deuteten die Schenkung als Zeichen der Schwäche. Für den Schah aber bedeutete der letzte Akt viel.

Von den drei Siegern im Kampf um die Macht, die Mullahs, den Groβgrundbesitzern und der persischen Linken, haben sich die ersten stets nahegestanden. Auch die nächsten Vertrauten des Ajatollah Chomeini zählen zu den alten bekannten Familien.“

Das Schicksal des Landes nach dem Machtantritt Ajatollah Chomeini ist bekannt. Der krebskranke Kaiser wurde um die Welt gejagt. Kein Land war bereit, ihm langfristig Zuflucht zu gewähren – vor allem nicht die einst von ihm profitierenden westlichen Staaten, die hofften, ihre Geschäfte würden wie bisher mit dem Mullahregime fortgesetzt werden. Am 27. Juli 1980 erlag er dem Morbus Waldenström (MW), einer malignen Lymphomerkrankung. In Ägypten ordnete Präsident Sadat ein Staatsbegräbnis für ihn an. Neben Angehörigen der iranischen Kaiserfamilie nahmen auch, Anwar Sadat, Richard Nixon und König Konstantin II. der Hellenen teil an den Beerdigungsfeierlichkeiten in Kairo.

Grabstätte von Schah Mohammed Reza Pahlevi in Kairo

Was aus dem Iran wurde, ist bekannt. Eine Zusammenfassung beschrieb Behrouz Khosrozadeh im Online Magazin Telepolis:

Der Entwicklung des Iran wäre die Fortdauer der Monarchie besser bekommen. Trotz sich anbahnender ökonomischer Krise gegen Ende, steuerte das Land unaufhaltsam auf Industrialisierungskurs, die Staatskasse war voll, die Mittelschicht satt, die Arbeiter hungerten nicht und die Lage der Frauen verbesserte sich immer mehr. Die Monarchie zählte nicht zu den brutalsten Despotien der Welt. Die iranische Auslandsopposition verbreitete dämonisierende Gerüchte, wonach das Land Zehntausende politische Gefangene hätte.

Tatsächlich waren es weniger als dreitausend. Tausende sollten allein beim Massaker auf dem Teheraner Jaleh-Platz am 8. September 1978 getötet worden sein. Heute wissen wir nach der offiziellen Statistik der Märtyrer-Stiftung, einer Revolutionseinrichtung, dass von 1963 bis zum 12. Februar 1979 insgesamt 3 164 Menschen Opfer des Pahlawi-Regimes geworden sind. Die Islamische Republik übertraf diese Zahl schon in ihren ersten zwei Jahren.

Mit einem einzigen Dekret Ayatollah Khomeinis wurden im Sommer 1988 etwa 3-5000 bereits verurteilte politische Gefangene hingerichtet. Die Monarchie war vor ihrem Ende zu umfangreichen Reformen bereit. Bei einem Fortbestand hätten ihr die globalen Rahmenbedingungen der 80er, spätestens der 90er Jahre keine andere Wahl gelassen, als demokratischen Wandel zuzulassen. Selbst wenn dies nicht der Fall gewesen wäre, wäre ein Volksaufstand in den 90er Jahren von anderer Natur gewesen als der von 1979 in einem Land, in dem Analphabetismus herrschte und dessen Revolutionäre bis auf eine winzige Minderheit genauso wenig von Demokratie und Menschenrechten hielten wie der Schah selbst. Die Revolution kam zu früh. Sie war ein historisches Pech für den Iran.

Das grösste Pech der Monarchie bestand darin, dass sie zu diesem schicksalsschweren Zeitpunkt eine mit einer unentschlossenen, konfus agierenden und in sich zerstrittenen US-Administration zu tun hatte. Der Streit über die Iranpolitik zwischen Außenminister Vance und dem Nationalen Sicherheitsberater Zbigniew Brzezinski irritierte den Schah und nahm ihm die Handlungsfähigkeit. Carters Menschenrechtspolitik im Bezug auf Iran hätte funktionieren können, wenn sie zwei oder drei Jahre vor 1977 eingesetzt hätte. Seine Vorgänger, Ford und Nixon hatten den Schah mit modernsten Waffen überschüttet und ihn mit ihrer bedingungslosen Unterstützung in seiner Überheblichkeit gestärkt.

Iran steckte 1978/79 in der Krise, auch wenn es, verglichen mit vielen anderen Staaten der Dritten Welt im Revolutionszustand, die wenigsten Probleme hatte. Trotz der leichten Wirtschaftskrise steuerte das Land unaufhaltsam auf Industrialisierungskurs, die Staatskasse war voll, die Mittelschicht satt, die Arbeiter hungerten nicht und die Lage der Frauen verbesserte sich immer mehr. Die Armee war nach der israelischen die stärkste in der Region. Der Schah unterhielt auch gut ausgebaute Beziehungen zum Ostblock und zu China. Iran war 1978 auch ein mustergültiges Beispiel für katastrophales Krisenmanagement, an der die Carter-Administration massgeblich beteiligt war.

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