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Monatsarchiv: Juni 2018

Die deutschen Monarchisten und „1968″ Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 202

24 Sonntag Jun 2018

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Geschichte, Monarchie

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Schlagwörter

1968, BILD-Zeitung, Burundi, deutsche Monarchisten, Großherzogtum Luxemburg, Groβherzog Henri von Luxemburg, König Ntare V., Prinz Georg-Constantin von Sachsen-Weimar-Eisenach, Prinz Louis Ferdinand von Preußen, Prinz Michael von Sachsen-Weimar-Eisenach, Quick, Referendum, Thronprätendent

Monarchistisches 1968

Landauf, landab ergehen sich viele in nostalgischer Erinnerung. Das Jahr 1968 erscheint in einem verklärterem Schein als ihn das Kaiserreich jemals bei seinen Anhängern hervorrief. Abgesehen von einem Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) (Alexander Zirpel: Der unrote Groβvater erzählt), der etwas Wasser in den 68er Erinnerungswein gieβt, erwecken alle Zeitzeugen den Anschein, sie hätten auf der Straβe die Demokratie neu erfunden, Barrikaden erklommen, kurz: das freie Leben erst ermöglicht. Andere Stimmen kommen in „den” Medien so gut wie nicht vor.

Start am Jahresanfang 1968: Die Nummer 1 der neuen Zeitschrift Erbe und Auftrag.

Es mag überraschen, aber aus monarchistischer Perspektive gab es 1968 tatsächlich einen Aufbruch. Im 50. Jahr der kaiserlosen, der schrecklichen Zeit erschien zum Jahresanfang 1968  die 1. Ausgabe des 1. Jahrgangs von Erbe und Auftrag. Zwar gab es den Herausgeber der Zeitschrift, die Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des monarchischen Gedankens -Tradition und Leben e. V., bereits früher, aber nach dem Tod des Gründers, Freiherr Heinrich von Massenbach, 1962 war die Veröffentlichung der Vereinspublikationen eingestellt worden. Im Geleitwort der neuen Zeitschrift schreibt (Prof. Dr.) Helmut Reichold (1922-1978): „Sicher ist die monarchische Ordnung, wie wir sie vertreten und anstreben kein Allheilmittel für alle Probleme und Schwierigkeiten, die sich in der sogen. pluralistischen  Gesellschaft zusammenbrauen. … Wir sind keine Quacksalber, die ein Wundermittel anzubieten haben. Auch sehen wir in der Krone nicht den Garanten deutscher Macht und Gröβe, wie man es vielleicht noch in den zwanziger Jahren unter der furchtbaren Belastung des Versailler Diktates gesehen hatte.“

Der Herbst des Jahres 1968 lieβ die Monarchisten Hoffnung schöpfen. Nachdem Bundespräsident Heinrich Lübke seinen Rücktritt angekündigte, wollte die Münchner Wochenzeitung Quick in ihrer Ausgabe 39 im Oktober von ihren Lesern wissen, wen sie denn gerne als Nachfolger sähen. Am 6. November 1968 veröffentlichte sie in Ausgabe 45 das Ergebnis: 39,8% hatten sich für Prinz Louis Ferdinand von Preuβen ausgesprochen. Der Nächstplacierte, der SPD-Politiker Carlo Schmid kam nur auf 16,2%, der nachmalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker erhielt 7% und der tatsächlich dann gewählte Gustav Heinemann lag mit 6,8% abgeschlagen auf Platz 5.

Über den Gewinner der Umfrage heiβt es in der Quick: „Prinz Louis Ferdinand öffnet seinen Besuchern die Haustür selbst, entkorkt eigenhändig die Flaschen und schenkt nach. Kein Dienstbote wird bemüht, wenn der Gast Hunger verspürt. Seine Kaiserliche Hoheit holt Appetitthappen und belegte Brote selbst aus der Küche und serviert sie. Würde und Überlegenheit büβt er dadurch nicht ein. Die politischen Vorstellungen des Prinzen wurden nicht ausschlieβlich von seiner Familientradition geprägt. Er war im Dritten Reich ein Mann des Widerstandes. Er und seine Familie riskierten Leben und Gesundheit, um das „geliebte Deutschland vom braunen Terror zu befreien“. Und auch heute würde der 60jährige Gefahren nicht scheuen, wenn Gefahr von „oben“ droht: ‚Ich würde mit Willy Brandt auf die Barrikaden gehen, wenn die Notstandsgesetze miβbraucht würden!’” Parallel zur Quick hatte auch die Bild-Zeitung ihre Leser gebeten, der Redaktion mitzuteilen, wen sie  als Bundespräsidenten wünschten. Und dabei war das Ergebnis noch eindeutiger: Wie die Zeitung am 14. November 1968 veröffentlichte, konnte Prinz Louis Ferdinand 12.324 Stimmen auf sich vereinen, das entsprach 55,6% der 22.178 eingesandten Voten. Von den Politikern wurde in der Bundesversammlung dieses Meinungsbild ignoriert. Die Delegierten wählten den von der CDU zur SPD gewechselten Gustav Heinemann im dritten Wahlgang zum Bundespräsidenten.

Die BILD verkündete es in groβen Buchstaben: Nr. 1: Der Prinz.

Doch den Schwung von 1968 nutzte Prinz Louis Ferdinand, um im Juli 1969 auf Burg Hohenzollern den Zollernkreis ins Leben zu rufen. Mit diesem offenen Gesprächskreis sollte erreicht werden, daβ Royalisten und Republikaner sich treffen konnten. Ob er damit eine überparteiliche „pressure group“ schaffen wollte, die für ihn und seine Rechte eintreten würde, bleibt Spekulation. Man kann ihn nicht mehr fragen. Leider flachten die monarchistischen Impulse von 1968/69 im Lauf der Zeit ab. Die meisten Streiter für den monarchischen Gedanken aus den 60er Jahren sind im vergangenen halben Jahrhundert abgetreten. Sie fanden Nachfolger, doch sind diese eher individualistische Einzelgänger, denen es an Kompromiβbereitschaft und Kooperationswillen fehlt. Die Wirkung der Monarchisten in die Gesellschaft hinein nahm ab. Im Bundestag sitzt – anders als 1968 – kein bekennender Monarchist mehr. Der letzte seiner Art dürfte Dr. Herbert Czaja gewesen sein, 1953 erstmals in den Bundestag gewählt, bis 1990 direkt gewählter CDU-Abgeordneter des Wahlkreises Stuttgart II und zahlendes Mitglied von „Tradition und Leben“. Seine neun Kinder sind heute in verschiedenen Parteien und Ämtern aktiv, aber keines fand (soweit bekannt) den Weg in eine monarchistische Vereinigung.

Nostalgie auf 1968 verbietet sich, aber die Monarchisten könnten einen Schub à la 1968 gut gebrauchen.       H.S.

PS. Zur Vertiefung der Thematik sei die Dissertation von Dr. Joachim Selzam „Monarchistische Strömungen in der Bundesrepublik Deutschland 1945 – 1989“ empfohlen.

Restauration der Monarchie in Burundi?

König Ntare V. (Charles Ndizeye Mwambutsa
* 2. Dezember 1947 – † 29. April 1972). Er folgte am 8. Juli 1966 seinem Vater als Mwami nach und wurde am 28. November 1966 von Premierminister Micombero für abgesetzt erklärt. Er ging ins Exil nach Deutschland. Von dort wurde er nach Uganda gelockt. Uganda überstellte ihn nach Burundi, wo er während eines royalistischen Aufstands, der 100.000 Menschenleben kostete, ermordet wurde.
Am 29. April 2012 wurden seine sterblichen Überreste in der Königsresidenz Gitega zur letzten Ruhe gebettet.

Wie die französische Zeitung „Le Monde” berichtet, trägt sich der Langzeitpräsident Burundis, Pierre Nkurunziza, mit der Idee der Wiedereinführung der Monarchie.

Dies ist eine überraschende Wendung in der von Völkermord und Bürgerkrieg gezeichneten ehemaligen deutschen und belgischen Kolonie, da der Präsident eigentlich eigens ein Referendum für eine Verfassungsänderung veranlaβte, welche ihn dazu autorisiert hätte, bis ins Jahr 2034 an der Macht zu bleiben. Während des Referendums kam es jedoch zu Ausschreitungen, bei denen zahlreiche Menschen getötet wurden, was den Präsidenten vielleicht zur Einsicht brachte. Nach dem siegreichen Referendum ließ er, der seit 2005 regiert, nämlich wissen, daβ er 2020 in den Ruhestand gehen wird. Eine der bis dahin wenig bemerkten und kommentierten Verfassungsänderungen, die per Referendum beschlossen wurden, ist tatsächlich die Möglichkeit der Wiedereinführung der Monarchie, welche in Burundi zwischen 1530 und dem Jahr 1966 Bestand hatte – auch während der Kolonialzeit gab es einen burundischen König. Außerdem sah man Nkurunziza in letzter Zeit immer öfter an Orten auftreten, die mit der alten Monarchie in Verbindung gebracht werden. So unterschrieb der Präsident die neue Verfassung in Gitega, dem letzten Sitz des letzten burundischen Königs Ntare V.

Es wäre nicht das erste Mal, daß nach einem Bürgerkrieg die monarchische Staatsform gewählt wurde, um ein für alle akzeptables Staatsoberhaupt zu finden. Auch in Kambodscha, Spanien und Uganda (auf regionaler Ebene) geschah dies bereits. Vielleicht hat der gegenwärtige Präsident etwas mehr Vision, als so viele seiner Kollegen, denen es nur um Machterhalt und persönliche Bereicherung geht. Dies wird die Zukunft zeigen.

Die burundischen Könige waren nach der Unabhängigkeit von Belgien bestrebt, die Spannungen zwischen Hutu und Tutsi zu lindern, jedoch verhinderten zwei Militärstreiche, daß sie ihr Werk vollenden konnten. Stattdessen verlor sich das Land in ethnischen Konflikten. Eine Restauration der Monarchie wäre daher folgerichtig. L.R.

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Die vollständige 202. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona -Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 202

Inhalt der 202. Ausgabe:

  • Die anderen 68er
  • Verfassungsänderungen im Groβherzogtum Luxemburg
  • Restauration der Monarchie in Burundi?
  • Thronfolger von Sachsen-Weimar-Eisenach stirbt bei Unfall

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Schloβ Amerongen eröffnet Ausstellung zu Kaiser Wilhelm II.

06 Mittwoch Jun 2018

Posted by monarchistundlegitimist in Deutsche Innenpolitik, Erster Weltkrieg, Europa, Monarchie

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Schlagwörter

1918, deutsche Monarchie, deutsche Monarchisten, Kaiser Wilhelm II., Königreich der Niederlande, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Schloβ Amerongen

Für deutsche und auch andere Monarchisten war Haus Doorn als Exilsitz des vorläufig letzten deutschen Kaisers immer bedeutender als Schloβ Amerongen, wo der Monarch seine ersten Tage im Exil verbrachte. Die Aufmerksamkeit könnte sich mehr auf Schloβ Amerongen richten, wo der Nachfahre des Kaisers, Prinz Georg Friedrich mit seiner Frau, Prinzessin Sophie von Preuβen, am 3. Juni die Ausstellung mit dem nicht eben charmanten Titel „Hilfe, der Kaiser kommt!“ eröffnete.

Auf der Webseite des Schlosses heiβt es unter anderem:

Ausstellung vom 3. Juni bis zum 2. Dezember 2018

Eine neue Ausstellung mit Schloβführungen
1918 – vor 100 Jahren – schlossen die Alliierten einen Waffenstillstand, wodurch der Erste Weltkrieg beendet wurde. An diesem Tag erreichte Kaiser Wilhelm II. , der sich im belgischen Spa aufhielt und nicht mehr nach Deutschland zurückkehren konnte, Schloβ Amerongen.

Auf Ersuchen der niederländischen Regierung stellte Graf Aldenburg Bentick dem Kaiser sein Haus zu Verfügung. Ursprünglich sollte der Kaiser nur drei Tage in Amerongen verbleiben, daraus wurden letztlich 18 Monate.

Bewohner von Schloβ Amerongen
Das tägliche Leben auf Schloβ Amerongen wurde fortan in hohem Masse durch die Anwesenheit des Kaisers bestimmt. Nach seiner Ankunft wurde das Gelände des Schlosses hermetisch von der Außenwelt abgeriegelt.

Die Presse, die Entführungsversuche und zahlreichen Drohbriefe verursachten eine angespannte Atmosphäre innerhalb der Schloβmauern. Die Bewohner des Schlosses wurden überraschend und ohne Vorbereitung ein Teil der Folgen des Ersten Weltkriegs. Diese geschichtlich wichtige Periode wird mit der Ausstellung: „Hilfe, der Kaiser kommt!” vom Standpunkt der Schloβbewohner aus beleuchtet.

Verzicht auf Königs- und Kaiserkrone
Die Anwesenheit des Kaisers hatte auch große Folgen für die Niederlande. Die Regierung muβte viel leisten, um die unzähligen Reaktionen aus dem In- und Ausland diplomatisch in gute Bahnen zu leiten. Schloβ Amerongen stand deshalb kurzfristig im Mittelpunkt Europas, vielleicht sogar der Welt.

Auf Schloβ Amerongen steht der Schreibtisch, an dem Kaiser Wilhelm II. am 28. November 1918 nur für sich (!) die Verzichtsurkunde unterzeichnete.

Der Aufenthalt des Kaisers in Amerongen ist in vielerlei Hinsicht ein historischer Moment für Europa. Am 28. November 1918 unterzeichnete der Kaiser auf Schloβ Amerongen seine Verzichtserklärung.

Trauriges Dokument: Mit seiner Unterschrift besiegelte Kaiser Wilhelm den Verzicht „auf die Krone Preussens und die damit verbundenen Rechte an der deutschen Kaiserkrone“.

Ein kaiserliches Gästebett
Für diesen Sommer wurden die herrlich dekorierten Räumlichkeiten des Schlosses wieder genau wie vor 100 Jahren eingerichtet. In den Küchen sind die typischen Gerichte aus der Zeit des Kaisers und seines Gefolges zu sehen.

Zum ersten Mal erstrahlt auch das – noch nie vorher ausgestellte – kaiserliche Tafelservice wieder im Esszimmer.

Das Jahrhunderte alte Himmelbett – in dem der Kaiser geschlafen hat – wurde wieder herausgeputzt.

Die ausgestellten Menükarten, Briefe, historischen Dokumente, Zeitungen und Fotos geben einen Einblick in das tägliche Leben. Nicht allein im Schloβ, sondern auch in den Gärten sind die Spuren des kaiserlichen Aufenthalts zu erkennen.

Allen Kaisertreuen kann der Besuch von Schloβ Amerongen und der Ausstellung nur wärmstens empfohlen werden.

Kontakt
Kasteel Amerongen
Drostestraat 20
NL-3958 BK Amerongen
Königreich der Niederlande
Tel. +31 343 563 766
info@kasteelamerongen.nl
Website: http://www.kasteelamerongen.nl

Erreichbarkeit per Bus:
Schloβ Amerongen ist mit dem Bus 50 (Wageningen – Utrecht) erreichbar. Haltestelle ‚Amerongen Dorp‘ (Dorf Amerongen). Von hieraus läuft man noch 10 Minuten zum Schloβ.

Parkplatz:
Vor dem Schloβ befindet sich ein kostenloser Parkplatz, sowohl für Fahrräder als auch für Autos.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 201

03 Sonntag Jun 2018

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Europa, Geschichte, Monarchie

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deutsche Monarchie, deutsche Monarchisten, Il Tempo, Italien, Königin Elizabeth II., Meinungsumfrage zur Monarchie, Prinz Charles, Prinz Louis Ferdinand von Preuβen, Prinz Wilhelm von Preuβen (1906-1940)

Bananenrepublik Italien

Der Vorwurf, zu einer Bananenrepublik geworden zu sein, wird nicht nur gegen die Republik Italien erhoben, Royalisten in Frankreich plakatieren mit derselben Anschuldigung weitflächig gegen die Französische Republik.

Die EU atmet auf, obwohl in Italien eine Regierungsbildung der Rechtspopulisten der Lega Nord und der 5-Sterne-Spaßbewegung dank des mutigen Einschreitens des italienischen Staatspräsidenten Sergio Mattarella erst gescheitert ist, nun doch wieder ins Auge gefaβt wird. So zumindest die offizielle Lesart in den Medien, die voll des Lobes für den italienischen Präsidenten Matarella waren. Dieser hatte sich geweigert, den dezidiert eurokritischen Paolo Savona zum Finanzminister zu ernennen, weswegen der designierte italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte dann auch keine Lust mehr aufs Regieren hatte. Besagter Finanzminister in spe hätte der EU eine ganze Reihe neuer oder schon überstanden geglaubter Probleme bereitet, da er sich nicht an irgendwelche Defizitvorgaben halten wollte. Schuld an der jetzigen Krise ist laut Medien daher natürlich auch nicht der Präsident, sondern die Parteien, die eigentlich eine Regierung bilden wollten. Neuwahlen scheinen abgewendet zu sein, nachdem die möglichen Mehrheitsparteien Savona nicht mehr zum Finanzminister, sondern „nur“ zum Europaminister ernennen wollen. Dieser hat mit den Stabilitätskriterien nichts mehr zu schaffen. Damit hat der italienische Staatspräsident auf den ersten Blick Kompetenzen wahrgenommen, die Monarchisten gerne dem Monarchen zuschreiben, hat er sich doch als unparteiische Instanz erwiesen, die zum Wohle aller handelt, wenn dies erforderlich ist.

In der römischen Tgeszeitung „Il Tempo“ wurde am 31. Mai die Frage nach der Monarchie aufgeworfen und das Für und Wider mit Interviews, unter anderem dem Vorsitzenden der monarchistischen Jugend (F.M.G.), Simone Balestrini, abgewogen.

Dies ist aber nur auf den ersten Blick so, denn tatsächlich hat der Staatspräsident nicht nur nach Meinung der meisten Staatsrechtler (und der Australians for Constitutional Monarchy) die Verfassung gebrochen, da er kein materielles Prüfungsrecht bei der Ernennung der Minister hat, sondern dies nur eine Formalie ist. Zudem wird diese Weigerung auch nichts nutzen, denn jede Umfrage sähe im Falle von Neuwahlen eine noch deutlichere Mehrheit von Lega Nord und 5-Sterne-Bewegung, als das momentan der Fall ist. Hätte ohne das Eingreifen des Präsidenten noch eine kleine Möglichkeit bestanden, einen Kompromiβ zwischen der italienischen Regierung und der EU zu finden, ist diese jetzt dahin. Die EU wird es mit einer Regierung zu tun haben, die ein geschlossenes Feindbild besitzt.

Der italienische Präsident hat also keineswegs als der Ersatzmonarch gehandelt, der überparteilich und zum Wohle aller handelt. In den verschiedenen Monarchien wie Spanien oder Belgien ist der Monarch der Hüter der Verfassung, der im Gespräch mit allen einen Kompromiβ sucht, und nicht derjenige, der die Verfassung schwer beschädigt. Der Monarch versucht auch, neutral zu sein, und nicht diejenigen zu sabotieren, die ihm politisch nicht genehm sind, wie Mattarella, welcher Sympathien für die Mitte-Links-Koalition hegt. Nur in Extremsituationen äußert er sich politisch. Solch eine Extremsituation liegt in einer Bananenrepublik, in der kaum eine Regierung mal die vorgesehene Legislaturperiode zu Ende bringt, aber nicht vor. Das Wahlergebnis entspricht eher der italienischen Normalität nach dem Ende der Monarchie. Die vom Präsidenten nicht geliebten Regierungsparteien rufen derweil erst einmal zu Großdemonstrationen am italienischen Nationalfeiertag am 2. Juni auf, dem Tag der Republik. Diese Republik verleitet in der Tat eher zum Demonstrieren denn zum Feiern. L.R.

Mehr deutsche Freunde der Monarchie als vermutet

Deutsche Medien sind doch immer wieder unschlagbar, wenn sie ihren Empfängern falsche Hoffnungen machen. „Deutsche für Abschaffung der Monarchie“ lautete die Schlagzeile der dts-Nachrichtenagentur. Sie fährt fort: „Laut Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL und n-tv sind 54% der Befragten der Meinung, daβ es grundsätzlich keine Monarchien mehr geben sollte. 39% der Bundesbürger halten dagegen eine parlamentarische Monarchie grundsätzlich noch für zeitgemäß.”

Für einen lebenslangen deutschen Monarchisten sind diese Zahlen ein Segen, eine groβe Ermutigung, daβ zwischen diesen beiden Polen nur 15 Prozent liegen. Im internationalen Rahmen sind sie dennoch völlig irrelevant, denn in Groβbritannien schwankt die Zahl der Republikaner zwischen zehn und zwanzig Prozent: „We are not yet a nation of republicans‘“ muβte der britische Berufsrepublikaner Graham Smith kleinlaut den Journalisten ins Aufnahmegrät diktieren. Als Vorsitzender des Ein-Mann-Vereins Republic (so beschrieb ihn die Süddeutsche Zeitung) halten ihn die monarchischen Institutionen in Lohn und Brot. Was würde er sonst verkaufen, könnte er nicht seine antimonarchistischen Thesen immer dann anbieten, wenn ein königliches Groβereignis alle Welt auch auf die Gegner all dieses Glanzes blicken lieβe. Pro und contra gilt als faire Berichterstattung. Doch die Gröβenordnung ist falsch. Während 100.000 Menschen die engen Straβen in Windsor säumten, hatte die Gegenveranstaltung 70 Teilnehmer: “… for the Republican jamboree, photographs on Twitter show an audience of at least 70 people, including the speakers.“

Apropos Freunde der Monarchie. Die Forsa-Umfrage schlüsselte sie in Deutschland so auf: Anhänger von CDU/CSU sind zu 50% und der FDP sind zu 48% der Meinung, daβ eine parlamentarische Monarchie auch heute den Zeitgeist trifft. Die Anhänger der AfD (64%) sowie der Linkspartei (61%) sind dafür, daβ Monarchien allgemein abgeschafft werden sollten.              H.S.

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Die vollständige 201. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 201

Inhalt der 201. Ausgabe:

  • Bananenrepublik Italien
  • Nächste britische Krönung ohne neue Formeln
  • Die gröβte Demonstration des Dritten Reichs war royalistisch
  • Mehr deutsche Freunde der Monarchie als vermutet

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