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Coronademonstrationen unter vielen Fahnen Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 241

20 Sonntag Sep 2020

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Monarchie

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

Flagge, Iran, Japan, Kaiser Naruhito, Kronprinz Reza, Reichsflagge, Reichskriegsflagge, Schah Reza II., Schwarz-weiß-rot

Zum bundesrepublikanischen Fahnenstreit

Die Farben des Kaiserreichs gehen zurück auf die Zeit um 1866, als der Deutsche Bund noch überwiegend aus Kleinstaaten bestand: Die preußische Marine, auch Hamburger, Bremer und Oldenburger Kaufleute fuhren unter verschiedenen Flaggen. Um den Handel und die Akzeptanz der Flotte nach außen zu erhöhen, brauchten die Kaufleute eine einheitliche Symbolik. Aus den preußischen Farben schwarz und weiß und dem rot-weiß der Hanse ging schließlich schwarz-weiß-rot hervor.

Was war im in den letzten 15 Jahren unter der gegenwärtigen Kanzlerin immer uniformer werdenden Blätterwald zu den Coronademonstrationen nicht alles zu lesen: Der Reichstag sollte gestürmt werden. Reichsbürger probten den Umsturz. Die Demokratie war in Gefahr. Einige rechtsextreme Youtuber filmten vor Ort und feierten sich selbst für ihr heroisches Erklimmen einer nicht allzu steilen und nicht allzu hohen Treppe. Am Ende wurden die drei Polizisten, die gerade zufällig vorm Reichstag Dienst taten, dann mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet, wurden vom Bundespräsidenten und vom Bundestag empfangen, weil sie das Gebäude bewacht hatten. Der Reichstag war zu diesem Zeitpunkt allerdings leer, denn es war Samstag und da gibt es keine Sitzungen des Parlaments.

Dem Autor fiel dabei ein Satz eines spanischen Sozialisten ein, der den ersten, melodramatischen und gescheiterten Staatsstreich in der 2. Spanischen Republik 1932 dahingehend kommentierte, daß er es verdienen würde, demnächst im Theater aufgeführt zu werden. Der Vorwurf lächerlicher Theatralik gilt dabei für beide Seiten, also Demonstranten und Politik.

Der Teil der Coronademonstrationen, welcher vor dem Reichstag stattfand, passierte nun allerdings unter einer Vielzahl von Fahnen, unter anderem der schwarz-weißen preußischen und der schwarz-weiß-roten des Kaiserreichs, welche die Medien als eischreiben soll, als „Fahne“. Der Bundespräsident und einige Parlamentarier gaben dann zum Besten, daß es unerträglich sei, daß diese Fahnen heute wieder vor dem Reichstag gezeigt würden. Ob die Journalisten und Politiker, die Entsprechendes äußerten, wohl wissen, wer das Gebäude gebaut hat und welche Fahne der deutsche Staat damals verwendete, darf in einigen Fällen durchaus bezweifelt werden. Einige von ihnen werden auch nicht wissen, daß die Wahlen zum Deutschen Reichstag im Kaiserreich unter dem fortschrittlichsten Wahlrecht stattfanden, welches es damals in Europa gab, und daß fast alle Dinge, auf die die Bundesrepublik später in Politik, Verwaltung und Recht aufgebaut hat, aus dem Kaiserreich kommen. Es geht aber eben nicht darum, sondern eben um ein „Narrativ“, also darum, eine Geschichte zu erzielen, statt die (deutsche) Geschichte objektiv wiederzugeben.

Kronprinz Georg Friedrich distanzierte sich derweil auf Nachfrage in der Neuen Osnabrücker Zeitung von der Aktion am Reichstag. So sagte er, daß er sich „seit vielen Jahren dafür ein(setzt), dass wir uns mit unserer Geschichte einschließlich all ihrer Licht- und Schattenseiten bewusst auseinandersetzen, um deren Interpretation nicht eines Tages denen zu überlassen, die versuchen werden, sie für eigene ideologische Zwecke zu instrumentalisieren.“  Es ist zu begrüßen, daß sich Seine Königliche Hoheit hier von Rechtsextremen und auch von Leuten abgrenzt, die für sich selbst beschlossen haben, daß die Pandemie jetzt zu Ende zu sein hat. Gerade letzteren sei gesagt, daß die Generation unserer Großeltern ein bis zwei Kriege mitsamt Nachkriegszeit sowie je nach Heimatort Flucht und Vertreibung beziehungsweise eine kommunistische Diktatur durchgemacht hat, was die Beschränkungen, die wir momentan erleben, doch etwas relativiert.

Die kaiserliche Reichskriegsflagge kann von der Polizei entfernt werden, allerdings nur unter der Voraussetzung, daß die öffentliche Sicherheit und Ordnung durch sie gefährdet scheint (!). Im Bundesland mit der höchsten Pro-Kopf-Verschuldung, Bremen, wird ab 21. September das öffentliche Zeigen der Reichs- und der Reichskriegsflagge verboten. Zuwiderhandelnde werden mit einer Geldstrafe von bis zu 1000 € belegt.

Es mag dabei auf der Demonstration einen gewissen Anteil Rechtsextremer, Esoteriker und Verschwörungstheoretiker und einen noch einmal so hohen Anteil von Leuten auf jener Demonstration gegeben haben, die zu wenig belastbar für das Leben unter Pandemiebedingungen sind. Was werden sich aber wohl die wegen Corona vom Konkurs bedrohten Kleinunternehmer denken, oder die Kinder, die während des Lockdowns ihre Eltern in Krankenhäusern oder Altersheimen kaum sehen durften, und deswegen nach Berlin gefahren sind? Es mögen auch viele Leute dabei gewesen sein, die sich Sorgen um ihre Ersparnisse machen, weil die EU die Folgen der Pandemie mit dem Drucken von Phantasiegeld lindern möchte. Wenn diese Leute, deren Motive, sich an der Demonstration zu beteiligen, also durchaus Empathie und Sympathie hervorrufen können, durch sehr kreativ zusammengeschnittene Reportagen massiv in die Nähe von Irren, Weicheiern und Extremisten gerückt werden, werden sie wohl eher keinen reumütigen Kotau vor der Regierung machen, so wie diese sich das vorgestellt haben mag, weil dort auch Menschen demonstriert haben, die man sonst eher nicht zum Nachbarn haben möchte. Sie werden sich eher mit ihren Sorgen nicht ernstgenommen fühlen und sich ebenso geistig von dem Staat mit der schwarz-rot-goldenen Fahne entfernen, wie es schon sehr viele Deutsche wie zum Beispiel Euroskeptiker oder Migrationskritiker in den späten Merkeljahren getan haben. Wenn diese seriösen Kritiker dann schwarz-weiß-rot für sich entdecken, warum nicht? L.R.

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Die vollständige 241. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 241

Inhalt der 241. Ausgabe:

  • Zum bundesrepublikanischen Fahnenstreit
  • Reza Pahlavi verurteilt Hinrichtung eines Ringers
  • Fakten über das Kaiserreich

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an die corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Requiem und Demo für französischen König Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 230

02 Sonntag Feb 2020

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Französische Revolution, Geschichte, Monarchie

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Schlagwörter

Dreux, Eberhard Karls Universität, Frankreich, Graf von Paris, Großbritannien, Großherzog Henri von Luxemburg, Großherzogin Maria Teresa von Luxemburg, Großherzogtum Luxemburg, Herzog von Sussex, Iran, Kanada, König Ludwig XVI. von Frankreich, Ludwig XVI., Meghan, Prinz Harry, Prinz Jean von Frankreich, Requiem, Schah Reza II., Tübingen

Gedenken an Ludwig XVI. mit hohen Gästen

Die Requiemsmesse in der königlichen Kapelle von Dreux galt dem am 20. Januar 2019 verstorbenen Prinzen Henri, Comte de Paris, und dem am 21. Januar 1793 hingerichteten König Ludwig XVI. Prinz Jean und seine Frau Prinzessin Philomena nahmen daran teil.

Prinz Jean von Orléans, Graf von Paris, nahm nach dem Tod seines Vaters zum ersten Mal als Chef seiner (der orleanistischen) Linie des französischen Königshauses am Gedenken an Ludwig XVI. teil. Jährlich finden in ganz Frankreich zahlreiche Messen, Erinnerungsveranstaltungen und auch Demonstrationen und Kundgebungen zu Ehren des ermordeten Königs statt, die auch auf Teilnehmer aus besagtem Königshaus zählen können. Außerordentlich war, daß Prinz Jean im Zuge der Andacht in der königlichen Kapelle von Dreux um Vergebung bat, weil einer seiner Vorfahren, Ludwig Philipp II. Joseph von Orléans, genannt „Philippe Égalité“ (Philipp Gleichheit) und so etwas wie das schwarze Schaf der Königsfamilie, in der französischen Nationalversammlung nach der mißlungenen Flucht Ludwigs ins Ausland für den Tod des Königs gestimmt hatte. Geholfen hat es Philippe Égalité übrigens nicht: Nicht einmal ein Jahr nach der Ermordung Ludwigs XVI. stirbt auch Philippe Égalité durch die Hand der mißtrauischen Revolutionäre unter der Guillotine. Jedenfalls können die Äußerungen von Prinz Jean als Geste der Versöhnung an die Anhänger der anderen französischen Thronprätendenten verstanden werden. Gleichzeitig betonte er aber auch, daß er der einzige legitime Prätendent für den französischen Thron sei.

Französischer Thronprätendent für einen Teil der Royalisten: Don Luis Alfonso von Bourbon mit spanischer Flagge und Portrait seines Urgroßvaters General Franco.

Der Prätendent der capetianischen, legitimistischen Linie, Luis Alfonso von Bourbon, Herzog von Anjou, nahm an einem in Latein abgehaltenen Gedenkgottesdienst in der Pariser Sühnekappelle und danach an einem Marsch für das Leben teil. Seinen Lebensmittelpunkt hat er jedoch nicht in Frankreich, sondern in Spanien, wo er auch für das Ansehen seines Urgroßvaters, General Franco, kämpft. Dies hat ihm in Frankreich nicht nur Sympathien eingebracht.

In Deutschland fanden übrigens bis vor einigen Jahren noch regelmäßig Gottesdienste für Wilhelm I. statt. Während sich das Königsgedenken in Frankreich immer höherer Teilnehmerzahlen erfreut, werden vergleichbare Veranstaltungen hierzulande leider immer seltener. L.R.

Krisenmanagement für den Luxemburger Hof gesucht

Die konstitutionelle Monarchie im Großherzogtum gilt als weithin anerkannt und geräuschlos funktionierend. Anerkannt ist sie weiterhin, aber es knirscht hörbar im Maschinenraum, sprich: am großherzoglichen Hof. An diesem Freitag wurde das Ergebnis einer Untersuchung veröffentlicht, das bereits zuvor als Waringo-Bericht in Luxemburg kursierte. Sonderberichterstatter Jeannot Waringo, früher leitender Beamter im Finanzministerium, hat im Auftrag von Premierminister Xavier Bettel Klagen von aktuellen und ehemaligen Angestellten am Hof untersucht. Vorausgegangen war eine ungewöhnliche Personalfluktuation und Gerüchte, Großherzogin Maria Teresa leite die Geschäfte mit harter Hand.

Der durch Indiskretionen bereits vorab in Teilen bekannt gewordene Bericht wurde am Freitag online veröffentlicht und der Regierung übergeben. Obwohl es schon Stellungnahmen von Parteien gibt, halten sich alle mit Urteilen zurück, weil PM Bettel erst in der nächsten Woche offiziell die Beurteilung der Regierung im Parlament verkünden wird. Manch ein Punkt ist starker Tobak: „Nach übereinstimmenden Informationen, die ich während meiner Mission von sehr vielen ehemaligen und gegenwärtigen Mitarbeitern des Hofes erhalten habe, werden die wichtigsten Entscheidungen im Bereich der Personalverwaltung, sei es bei der Rekrutierung, der Zuweisung an die verschiedenen Abteilungen oder auch in Bezug auf die Entlassung, von Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin übernommen.” Andere, wie die Klage, es fehle dem Hof ein Organigramm, sind eher Lappalien.

Es scheint, als müsse die Großherzogin als böser Geist am Hof herhalten. Sie hat, dieser Punkt geht an ihre Kritiker, keine verfassungsrechtlich festgeschriebene Rolle im staatlichen Gefüge des Großherzogtums und es scheint, als habe sie sich eine Aufgabenverteilung geschaffen, die ihr viel Spielraum läßt. Großherzog Henri sah sich genötigt, am letzten Montag einen Brief in Verteidigung seiner Frau zu veröffentlichen. Er nimmt sie in Schutz und stellt die Frage, ob die Angriffe vielleicht davon motiviert seien, daß sich seine Frau für andere Frauen einsetze. Diese menschliche Reaktion brachte den Sturm erst richtig in Gang. Er sei nicht berechtigt, ohne Rücksprache mit der Regierung eine öffentliche Stellungnahme abzugeben. Das überschreite die verfassungsrechtlichen Möglichkeiten des Staatsoberhaupts. Seit zwei Wochen kursieren Gerüchte, Großherzog Henri könnte gezwungen sein, dem Thron zu entsagen. H.S.

Großherzog Henri und Großherzogin Maria Teresa in Genf, wo es sich im Januar 2020 aufhielt, weil der Bruder der Großherzogin wegen einer lebensbedrohlichen Erkrankung auf der Intensivstation lag.

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Die vollständige 230. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 230

Inhalt der 230. Ausgabe:

  • Gedenken an Ludwig XVI. mit hohen Gästen
  • Vierzehn Monarchisten im Iran festgenommen
  • Britisches Königshaus: Nicht der Pflicht nur zu genügen
  • Krisenmanagement für den Luxemburger Hof gesucht

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Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 214

03 Sonntag Mrz 2019

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Geschichte, Monarchie

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Schlagwörter

1979, Afrika, Iran, islamische revolution, Japan, japanische Thronfolgeregeln, Kaiser Akihito, Kronprinz Naruhito, Monarchie in Afrika, Otto von Bismarck, Schah Mohammed Reza Pahlevi, Schah Reza II., Simbabwe, Steinmeier

Relativierender Vergleich Steinmeiers sorgt für Kopfschütteln

Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sandte einen Glückwunsch an den iranischen Präsidenten Rohani für das 40jährige Jubiläum der islamischen Revolution in jenem Land, welche bekanntlich den Schah um seinen Thron brachte. Diese Maßnahme stieß sofort auf Kritik von verschiedenen Seiten, unter anderem von Islamkritikern und dem Zentralrat der Juden, selbst wenn außer in der Amtszeit von Christian Wulff auch andere deutsche Staatsoberhäupter gratulierten, was der Fairness halber nicht unerwähnt bleiben sollte.

Steinmeier ruderte aber danach keineswegs zurück, sondern verteidigte die Glückwünsche mehrfach. Bei einer Veranstaltung in Schloß Bellevue relativierte Steinmeier im Zusammenhang mit der Verteidigung des Schreibens die Kritik an radikalem Islam, indem er anführte, daß gerade die christlichen Kirchen ein schwieriges Verhältnis zum „modernen Verfassungsstaat” gehabt und viele deutsche Protestanten der Monarchie nachgetrauert hätten. Dadurch sollte wohl unter anderem suggeriert werden, daß die Bevölkerung im Iran ein Anrecht darauf hat, in einem vormodernen, islamischen Staat zu leben. Vielleicht sieht Steinmeier aber in dem Mullah-Regime auch eine Modernisierung, also eine Zwischenstufe auf dem Weg von der archaischen Monarchie hin zur parlamentarischen Republik.

Der Aussage Steinmeiers ist zunächst entgegenzuhalten, daß die deutsche Monarchie genauso wie die meisten anderen damaligen europäischen Monarchien ebenfalls eine Verfassung hatte. Die Verfassung des Deutschen Reichs sah dabei unter anderem ein Wahlrecht vor, welches zu seiner Zeit das fortschrittlichste der Welt war. Es gab eine Gewaltenteilung und das Parlament mußte dem Haushalt zustimmen. Die Gleichsetzung von modernem Verfassungsstaat mit der Republik, wie von Steinmeier so getroffen, ist also historisch nicht korrekt, denn das Kaiserreich war bereits ein solcher Staat.

Die Stimmen, die die Rückkehr der Monarchie im Iran verlangen, artikulieren sich nicht nur im Ausland. Auch im Iran selbst wächst die Opposition gegen das herrschende Regime.

Das persische Kaiserreich funktionierte zweifellos weniger gut. Jedoch sah die von Schah Mohammad Reza Pahlavi verkündete Weiße Revolution unter anderem mehr Rechte für Frauen, die Alphabetisierung der Bevölkerung, eine Landreform und mehr Rechte für Angestellte vor, wenngleich eine grassierende Korruption herrschte und der Schah seine Herrschaft in den letzten Jahren immer mehr auf das Militär stützen mußte. Ayatollah Chomeini begann die Islamische Revolution dagegen mit dem Versprechen, das Parlament abzuschaffen, die Landreform zurückzunehmen, die bürgerlichen Freiheiten gegen islamisches Recht zu tauschen und die Gegner seines Vorhabens gnadenlos zu verfolgen. Nach seiner Machtübernahme folgten die Hinrichtungen, die bis heute weitergehen. Die Proteste, die das Regime der Mullahs seit Jahren begleiten und bei dem regelmäßig Menschen ums Leben kommen oder hingerichtet werden – im letzten Jahr waren es über 200 Hinrichtungen – scheinen die bundesdeutsche Politik dabei wenig zu stören, solange nur die Zusage der Aussetzung der militärischen Nutzung der Atomkraft durch die Mullahs der eigenen Bevölkerung als diplomatischer Erfolg verkauft werden kann. Man hat bisweilen den Eindruck, die deutsche Regierung würde mit eigentlich verbündeten Staaten wie Ungarn oder Polen weit härter umgehen, als mit den Menschenfreunden in Teheran. In jedem Fall ist Steinmeiers Vergleich eine Frechheit, sowohl für die Protestanten und auch Katholiken, die der deutschen Monarchie nachtrauerten, als auch für die Opfer des iranischen Unrechtsregimes. Erste Forderungen, Steinmeier vom Kirchentag auszuladen, wurden bereits laut.   L.R.

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Die vollständige 214. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 214

Inhalt der 214. Ausgabe:

  • Relativierender Vergleich Steinmeiers sorgt für Kopfschütteln
  • Verlust der Monarchie in Afrika: Die Kolonialherren sind schuld
  • Zwei Bismarckdenkmäler – zwei Geschichten
  • Kronprinz Naruhito möchte Werk seines Vaters fortsetzen

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Geburtstag von Herzog Franz von Bayern Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 203

15 Sonntag Jul 2018

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Monarchie

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Schlagwörter

1933, Bayern, Corona, Haschemitisches Königreich Irak, Haus Wittelsbach, Herzog Albrecht von Bayern, Herzog Franz von Bayern, Herzog Max in Bayern, Irak, Iran, König Faisal II. von Irak, Kronprinz Reza, Kronprinz Rupprecht von Bayern, Prinz Ra'ad, Schah Reza II., Schloβ Nymphenburg

Herzog Franz von Bayern 85 Jahre alt

Seine Königliche Hoheit Herzog Franz von Bayern, Chef des Hauses Wittelsbach, im Studio des Bayerischen Rundfunks. Er ist überall ein gesuchter Gesprächspartner.

Ein Leben, das 85 Jahre währt, hält viele Geschichten bereit. Für Seine Königliche Hoheit Herzog Franz von Bayern, der am 14. Juli 1933 im Schloβ Nymphenburg geboren wurde, gilt das in besonderem Maβ: Die Nationalsozialisten waren ein halbes Jahr zuvor in Deutschland an die Macht gekommen. Die Versuche bayerischer Königstreuer, den Nazis wenigstens in Bayern durch die Proklamation von Kronprinz Rupprecht zum König einen Riegel vorzuschieben, scheiterten am 17. Februar 1933 und der Bayerische Heimat- und Königsbund mit 70.000 Mitgliedern hatte am 6. Juli 1933 seine Selbstauflösung verkündet. Kein guter Start für den ältesten Sohn von Erbprinz Albrecht von Bayern, die beide für das Haus Wittelsbach als nächste Anwärter für den bayerischen Thron bereitstanden.

Auf Prinz Franz folgten noch drei Geschwister, die mit ihm in Kreuth aufwuchsen: S.K.H. Herzog Max in Bayern,  I.K.H. Prinzessin Marie Gabrielle von Bayern, verheiratet mit S.D. Fürst Georg von Waldburg zu Zeil und Trauchburg, und I.K.H. Prinzessin Marie Charlotte von Bayern, verheiratet mit S.D. Fürst Paul von Quadt zu Wykradt und Isny. Doch in diesen Zeiten gab es keine unbeschwerte Kindheit, da machten auch Königskinder keine Ausnahme.

Der Erbprinz und seine Familie übersiedelten 1939 aus Widerspruch zum NS-Regime nach Ungarn und lebte vier Jahre lang in Budapest, bevor alle Ende 1943 auf Schloβ Sárvár zogen. Albrecht stellte sich jedoch bei Kriegsausbruch zum Wehrdienst, wurde aber aus politischen Gründen als »wehrunwürdig« abgelehnt. Nach der Besetzung Ungarns durch die Wehrmacht wurde die gesamte Familie am 6. Oktober 1944 verhaftet und ins Konzentrationslager Oranienburg verfrachtet. Im April 1945 verschleppten die Nazis sie ins Konzentrationslager Dachau, wo sie am 30. April von der 3. US-Armee befreit wurden. Wiederholt hat Herzog Franz in Fernsehinterviews von seinem traumatischen Aufenthalt in den Nazi-KZs gesprochen. Sie haben ihn geformt, aber nicht gebrochen.

Nach der Befreiung besuchte er das Benediktiner-Internat im Kloster Ettal, wo er auch sein Reifezeugnis ablegte. Danach studierte er Betriebswirtschaft an den Universitäten München und Zürich und darf sich seit der Abschluβprüfung Diplomkaufmann nennen. Seine wahre Passion ist jedoch die moderne Kunst, deren vielgefragter Experte er ist. Diesem Engagement wurde bereits an seinem 75. Geburtstag Rechnung getragen, als ihm die Ludwig-Maximilians-Universität die Ehrendoktorwürde verlieh. Christopher Balme, Dekan der Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften, die den Antrag dazu gestellt hatte, begründete den Dr. h. c. in einer Laudatio und lobte das Engagement von Herzog Franz von Bayern in diversen Gremien, etwa im Hochschulrat oder den Kuratorien der Akademie der Wissenschaften und des Instituts für Bayerische Geschichte, in diesem Kontext erwähnte er lobend auch das Patronat über die Berchtesgadener Gespräche, in denen er aufgreift, was König Max II. mit seinen gelehrten Abendunterhaltungen angestoßen hatte. In der Verleihungsurkunde hieβ es, der Herzog brenne „schon von Jugend an für die bildende Kunst“ und habe es auf diesem Feld, insbesondere dem der modernen Malerei, zu großer Kompetenz und Anerkennung gebracht. Er sitzt in vielen Gremien, sein Rat wird weltweit gerne gehört. In seinen Sammlungen befinden sich Kernstücke der Gegenwartskunst, Werke, die er 1984 dem Wittelsbacher Ausgleichsfonds unter der Bedingung schenkte, daβ sie den staatlichen bayerischen Museen, also der Öffentlichkeit, zur Verfügung stünden.

In einem Interview wurde der Jubilar einmal gefragt, wie er seine Rolle als Chef des Königshauses, die er seit dem Tod Herzog Albrechts 1996 innehat, verstehe. Dabei antwortete er ebenso bescheiden wie diplomatisch: „Im Wesentlichen sehe ich mich als Familienchef vor zwei Aufgaben gestellt: Eine betrifft die inneren Angelegenheiten der Familie, den Frieden und den Zusammenhalt. Nach außen erfülle ich eine mehr repräsentative Aufgabe. Die rund 800-jährige Verbindung des Hauses Wittelsbach mit dem Land Bayern hat zwar 1918 ein äußerliches Ende gefunden, nicht geendet hat jedoch die gegenseitige Verbundenheit und Wertschätzung und der Bezug zur Geschichte und Tradition. Man könnte sagen, daβ meiner Familie aus diesem Bewuβtsein heraus sehr viel Respekt entgegengebracht wird, den wir erwidern, unter anderem, indem ich offizielle Einladungen annehme und mich in vielfältigen Gremien engagiere.“

Vor fünf Jahren: Herzog Franz von Bayern feierte in Schloβ Schleiβheim seinen 80. Geburtstag und hieβ viele Gäste willkommen.

Zu seinem 85. Geburtstag verreiste der Jubilar, aber Marcus von Bechtolsheim von der Verwaltung des Hauses Wittelsbach machte Hoffnung: „Zum 90. Geburtstag des Herzogs könnte es eine groβe Feier geben.” In diesem Sinne: Ad multos annos, Königliche Hoheit! H.S.

Weiter Unruhen in Persien

Der Kampf um die Freiheit des Irans wird auch im Internet ausgefochten.

Die Unruhen im Iran, über die Corona zu Beginn des Jahres berichtete, sind in den vergangenen Wochen wieder aufgeflammt. Die Nachrichten, die nach außen dringen, sind spärlich, doch sollen sich zeitweilig ganze Städte unter den Fahnen des Schah gegen das Regime der Mullahs erhoben haben, da die Versorgungslage der Bevölkerung unverändert schlecht ist. Gegenwärtig gibt es Unruhen in zwei Provinzen.

Der in den USA lebende Kronprinz Reza Pahlavi äußerte sich in diesem Zusammenhang mehrfach gegenüber der internationalen Presse und wird nicht müde, den Sturz des iranischen Regimes zu fordern, wobei er sich jedoch gleichzeitig gegen eine militärische Intervention in seinem Land ausspricht. Vergleiche mit syrischen Verhältnissen, wie sie von den Mullahs getroffen werden, sollten die Proteste weitergehen, wies der Prinz zurück. Schon einen Tag nach dem Sturz des Regimes würde der Wiederaufbau beginnen und Persien und sein Volk haben alle Voraussetzungen, ein wohlhabendes Land zu sein. Auch müsste das Volk dann bestimmen, welche Institutionen es haben wolle. Reza Pahlavi steht für die Planung der Zeit nach den Mullahs auch in einem regelmäßigen Austausch mit Oppositionsgruppen.

Ob man das hören will, oder nicht: Der Widerstand gegen das iranische Regime ist wohl auch ein Erfolg der US-amerikanischen Auβenpolitik unter Donald Trump, der es durch die Drohung, Unternehmen mit Geschäftsbeziehungen in den Iran zu bestrafen, konsequent erschwert, daß Teheran wirtschaftlich wieder auf die Beine kommt. Gleichzeitig wird auch der außenpolitische und militärische Einfluβ des Iran in Syrien und anderen Ländern zurückgedrängt, was dem Frieden in der Region sicher sehr zuträglich ist. Am zuträglichsten für das iranische Volk und die Region wäre aber eine Rückkehr des Iran in die Weltgemeinschaft unter dem rechtmäßigen Schah. L.R.

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Die vollständige 203. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona -Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 203

Inhalt der 203. Ausgabe:

  • Herzog Franz von Bayern 85 Jahre alt
  • Weiter Unruhen in Persien
  • Der 14. Juli ist ein Tag der Trauer: Jahrestag des Putschs gegen die haschemitische Monarchie Irak
  • Gedenken an ermorderte Zarenfamilie in Ruβland

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Plötzlicher Tod des französischen Dauphins Corona – Nachrichten, Ausgabe 194

07 Sonntag Jan 2018

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Erster Weltkrieg, Europa, Monarchie

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Schlagwörter

1. Weltkrieg, 1918, Australien, Frankreich, Graf von Paris, Iran, Kronprinz Reza, Laos, Prinz François von Frankreich, Prinz Jean von Frankreich, Royalisten, Schah Reza II., Trump, Turnbull

Rufe nach dem Schah bei Demonstrationen im Iran

Mit 18 Jahren verlieβ Kronprinz Reza den Iran, um seine Ausbildung als Kampfpilot in den USA aufzunehmen. Er kehrte bislang nicht in seine Heimat zurück.

Der Iran ist nicht gerade dafür bekannt, mit Regimegegnern zimperlich umzugehen. Den etwas älteren Lesern mögen dabei noch Bilder von Regimegegnern durch den Kopf gehen, die nach der islamischen Revolte 1979 an Laternen in Teheran aufgeknüpft wurden. Auch danach kam es immer wieder zu Hinrichtungen von Kritikern. Umso beachtlicher sind die Demonstrationen in Teheran und vielen anderen Städten, die es weltweit in die Nachrichten geschafft haben. Dabei sollen massiv monarchistische Slogans gerufen und Bilder des Shah und vor allem auch des Kronprinzen Cyrus Reza Pahlavi gezeigt worden sein, welcher in den USA lebt. Dies ist mit Bildern und Videoaufnahmen belegt. Gerade dies ist Im Iran nicht irgendeine bedeutungslose Lappalie, denn vor allem monarchistische Bestrebungen können vom islamischen Regime der Ajatollahs mit dem Tod bestraft werden und bei den Demonstrationen kamen bereits mehrere Menschen ums Leben.

Während die europäischen Medien sich für einen Kommentar zum Iran lange Zeit ließen und kaum etwas oder gleich gar nichts über den monarchistischen Charakter der Demonstrationen berichteten, war Donald Trump schneller. „Die USA schauen zu”, warnte er in bezug auf etwaige Menschenrechtsverletzungen das iranische Regime und sprach den Demonstranten seine Sympathie aus. Etwas diffuser sagte er auch Unterstützung für einen Regimewechsel zu. Man kann über den Mann sagen, was man will, aber hier hat er richtig gehandelt. Während man in Europa bloß nicht den Atomdeal Obamas infrage stellen will, und dafür offenbar bereit ist, über Leichen zu gehen, solidarisiert sich die US-Regierung mit den Regimegegnern und tritt damit für die Einhaltung grundsätzlicher Menschenrechte ein.

Die persische Kaiserfamilie und vor allem der Kronprinz und die ehemalige Kaiserin Farah Pahlavi ließen über verschiedene Stellungnahmen den Demonstranten ebenfalls ihre Unterstützung und Solidarität bekunden. Außerdem rief Reza Pahlavi die internationale Gemeinschaft auf, dem iranischen Volk zu helfen, und die iranische Armee, sich auf die Seite der Demonstranten zu schlagen. L.R.

Kalender des Jahres 1918

2018 jährt sich der traurige Sturz unserer Monarchie zum 100. Mal. Zu diesem Anlaβ hat die Corona einen Kalender erstellt, in welchem die Ereignisse von 1918 zusammengefaβt sind: Jeden Tag werden so Nachrichten von der Front, politische und wirtschaftliche Meldungen und Triviales wiedergegeben, wie sie an dem jeweiligen Tag des Jahres 1918 passiert sind. Wer Interesse an diesen Nachrichten hat, kann unsere Facebookseite abonnieren, wo sie veröffentlicht sind, beziehungsweise den Blog aufrufen. L.R.

Tod des französischen Dauphins

Einer der Vorteile der Erbmonarchie liegt darin, daβ für gewöhnlich die Thronfolge nicht manipuliert werden kann. „Was aber, wenn der Erbprinz unfähig ist?“ fragen Kritiker der Monarchie gerne. Anders als Republiken, die mit einem völlig ungeeigneten Präsidenten eine volle Amtszeit – und darüber hinaus – leben müssen, greifen in Monarchien die Korrekturmechanismen. Ob im Falle König Ottos I. von Bayern oder König Peters I. von Serbien, Regenten stehen bereit einzuspringen. Im Haus Bourbon-Orléans wurde am 7. Februar 1961 ein Erbprinz geboren: Prinz François Henri Louis Marie von Orléans, Fils de France war nach Aufhebung der Exilgesetze der erste Thronfolger, der in Frankreich das Licht der Welt erblickte. Leider war seine Mutter, Prinzessin Marie-Thérèse, geborene Herzogin von Württemberg, während der Schwangerschaft an Toxoplasmose erkrankt. Der Säugling kam schwer geschädigt zur Welt und bedurfte sein Leben lang der besonderen Betreuung.

Ähnlich wie Prinzessin Cornelie-Cecilie von Preuβen, die bei allen Festen der Familie dabei ist, wurde auch Prinz François nie vor der Öffentlichkeit versteckt. Sein Erstgeburtsrecht wurde vom Haus Orléans ebenso anerkannt wie von französischen Royalisten. Sein 1965 geborener Bruder Prinz Jean wurde 1980 vom Vormundschaftsgericht des 17. Arrondissements in Paris zum offiziellen Betreuer ernannt. Auch der Vater der beiden Prinzen, Henri Comte de Paris, reagierte ähnlich und ernannte Prinz Jean zum Regenten des Dauphins. In der Verlautbarung zum Tod von Prinz François bezeichnete der Graf von Paris Prinz Jean gleich als neuen „Dauphin de France“. Die Automatik der monarchischen Nachfolge funktioniert auch in diesem Fall.

Am 31. Dezember 2017 ist Prinz François nach Angaben des Hauses „friedlich und im Kreis seiner Familie entschlafen“.

Die Bevölkerung hatte am 5. Januar Gelegenheit, von ihm Abschied zu nehmen. Prinz Jean hatte die öffentliche Aufbahrung in der königlichen Kapelle von Dreux verfügt. In der Begräbnisstätte der Bourbon-Orléans wurde Prinz François am 6. Januar beigesetzt. Er liegt nun in der Nähe seiner Groβeltern, des Grafen Henri († 1999) und der Gräfin Isabelle von Paris († 2003). Die Nachrufe in französischen Zeitungen waren gekennzeichnet von Sympathie für den Verstorbenen. L‘Echo républicain erinnerte seine Leser daran, daβ man dem Prinzen häufig begegnen konnte, wenn er seine Spaziergänge  machte. Aber auch das geschah: Über die Behinderung rissen Republikaner ihre Witze, was bei anderen Behinderten undenkbar wäre. Im Fall von Angehörigen des Königshauses kennen Antiroyalisten keine Geschmacksgrenzen. H.S.

In der königlichen Kapelle von Dreux liegen die Angehörigen der Familie Bourbon-Orléans

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Die vollständige 194. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 194

Inhalt der 194. Ausgabe:

  • Rufe nach dem Schah bei Demonstrationen im Iran
  • Kalender des Jahres 1918
  • Hohenzollerngruft im Berliner Dom wird renoviert
  • Tod des französischen Dauphins
  • Keine Chance für Australiens Republikaner

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Königliches Beileid für die Pariser Toten

14 Samstag Nov 2015

Posted by monarchistundlegitimist in Europa, Französische Revolution, Monarchie

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Alliance Royale, Comte de Paris, Frankreich, Graf von Paris, henri comte de paris, Henri VII., Jordanien, König Felipe VI., König Harald V., Königin Elizabeth II., Paris, Prinz Charles, Schah Reza II.

Prinz Charles gedacht der Toten von Paris an seinem 67. Geburtstag in Perth, Westaustralien. Mit seiner Frau Camilla, Herzogin von Cornwall, hält er sich zur Zeit im Commonwealth of Australia auf.

Prinz Charles gedachte der Toten von Paris an seinem 67. Geburtstag in Perth, Westaustralien. Mit seiner Frau Camilla, Herzogin von Cornwall, hält er sich zur Zeit im Commonwealth of Australia auf.

Königin Elizabeth II. von Großbritannien und Nordirland:

Prinz Philip und ich sind tief geschockt und traurig über den schrecklichen Verlust vieler Menschenleben in Paris. Wir senden unser tiefstes Beileid Ihnen, den Familien derer, die gestorben sind, und dem französischen Volk.

“Prince Philip and I have been deeply shocked and saddened by the terrible loss of life in Paris. We send our most sincere condolences to you, the families of those who have died and the French people.”

König Philippe I. der Belgier:

Geschockt von den Überfällen in Paris ist Belgien solidarisch mit dem französischen Volk. Wir wünschen den direkt von diesen scheußlichen Taten Betroffenen Stärke.

“Shocked by attacks in Paris, Belgium is in solidarity with French people. Courage to the people directly affected by these heinous acts.”

König Willem-Alexander der Niederlande:

Ich bin tief schockiert von den Überfällen in Paris in der letzten Nacht. Die Niederlande fühlen sich Frankreich tief verbunden. Wir trauern mit dem französischen Volk um die Opfer. Mit dem französischen Volk werden wir weiterhin die Freiheit gegen alle verteidigen, die versuchen, sie mit Terror zu untergraben. Die Werte der Freiheit und Solidarität stehen nicht zum Ausverkauf. Unsere Gedanken sind mit allen, die jetzt um ihre Angehörigen trauern und mit allen Opfern dieser feigen Überfälle.

“I am deeply shocked by the attacks last night in Paris. The Netherlands feels connected closely with France. We mourn with the people of France to the victims. With the French people, we remain steadfastly defend freedom against those who try to undermine her with terror. The values of freedom and solidarity, we never price. Our thoughts are with all those who now have intense grief at the loss of their loved ones and all the victims of these cowardly attacks.”

König Willem-Alexanders Botschaft auf niederländisch.

König Willem-Alexanders Botschaft auf niederländisch.

Königin Margrethe II. von Dänemark:

Seiner Exzellenz, dem Präsidenten der Französischen Republik, Herrn Hollande

Bitte nehmen Sie, Herr Präsident, unser Mitgefühl für die tragischen Überfälle an, die gestern Paris trafen. Der Prinzgemähl und ich sprechen unsere tiefe Sympathie allen, die unmittelbar betroffen sind, sowie dem französischen Volk aus. Wir senden Ihnen für Ihr Land unsere besten Wünsche in dieser schwierigen Lage.

“His Excellency the President of the French Republic, Mr Hollande

Please accept, Mr. President, our condolences following the tragic attacks that have hit Paris yesterday. The Prince Consort joins me in expressing our deepest sympathy for those affected and for the french people.We send you our best wishes for your country in this difficult situation.”

König Harald V. von Norwegen:

Ich habe mit größter Trauer die Nachricht vom abscheulichen terroristischen Überfall in Paris am Freitagabend erhalten, der so viele Tote und Verwundete zurückließ.

Vieles an der Tragödie, die die französische Hauptstadt traf, gemahnt uns an die Wichtigkeit, unsere demokratischen Werte zu schützen.

Im meinem und im Namen des norwegischen Volks drücke ich Ihnen, Herr Präsident, unser tiefes Mitgefühl aus und ich bitte sie, mein Beileid und mein tiefes Mitgefühl den Trauernden und dem französischen Volk zu übermitteln.

“I have received with great sadness the news of the heinous terrorist attack in Paris on Friday night, which resulted in so many killed and injured.

Enough even reminds a tragedy that has hit France’s capital of us about the importance of protecting our core democratic values.

On behalf of myself and the Norwegian people, I send Them, Mr. President, my deepest condolences, and I ask them to disclose my condolences and deep sympathy to the bereaved and to the French people.”

König Carl XVI Gustaf von Schweden:

Von den schrecklichen Ereignissen in Paris bin ich schockiert. Ich empfinde große Trauer und meine Gedanken sind bei allen Opfern und ihren Familien. Diese Taten waren ein Angriff auf unsere ganze Gesellschaft und die Art, wie wir leben wollen. Viele von uns fühlen Betroffen- und Sprachlosigkeit. Es ist wichtig, daß wir zusammenstehen gegen diesen unvorstellbaren Terrorismus.

“I am shocked by the horrific events in Paris. I feel great sadness and my thoughts are with all the victims, victims and their families. These acts are an attack against the whole of our common society and the way we want to live in. There are many of us who feel concern and consternation. It is important that we stand united together against this unimaginable terrorism.”

König Felipe VI. von Spanien:

Herr Präsident,

In diesen Momenten des Schmerzes, möchte ich Nähe, Solidarität und Unterstützung der Regierung und des spanischen Volks ausdrücken und gleichzeitig die terroristische Barbarei und die grausame und unmenschliche Ungerechtigkeit derer verurteilen, die die Schlüssel- und Grundwerte unseres Zusammenlebens und unserer Demokratien untergraben.

Mit der Königin möchte ich unser von Herzen kommendes Mitgefühl mit den Familie der Verstorbenen und unsere  Wünsche für eine schnelle Genesung aller Verwundeten ausdrücken. Die Spanier sind heute mehr denn je an der Seite der Franzosen, wenn es gilt, mit Entschiedenheit entschlossen und gemeinsam die Herausforderungen der terroristischen Gewalt zu besiegen.

Eintrag König Felipes ins Kondolenzbuch in der franzosischen Botschaft, Madrid.

Eintrag König Felipes ins Kondolenzbuch in der franzosischen Botschaft, Madrid.

Mr President,

In these moments of pain, want to send all the closeness, solidarity and support on behalf of the Government and the Spanish people as well as to express firm condemnation against terrorist barbarity and the cruel and inhuman injustice of those who undermine the principles and fundamental values underpinning our coexistence and our democracies.

Next to the Queen, I want to also express my heartfelt condolences to the families of the deceased and our desire for a speedy recovery of the injured. The Spaniards are today more than ever, next to the French in the determination, commitment and unity which allows to overcome challenges of terrorist violence.

Fürst Albert II. von Monaco:

Herr Präsident,

Die Überfälle, die Paris im Herzen getroffen haben, machen uns stumm.

Mein Land teilt die Trauer und den Abscheu des befreundeten Frankreichs, das von diesen terroristischen Verbrechen heimgesucht wird.

Mit Respekt und tief gerührt verneigen wir uns im Gedenken an so viele Opfer und unaussprechlichem Schmerz ihrer Angehörigen.

Unsere Gedanken sind auch bei allen Verwundeten dieser blindwütigen Taten.

Im meinem Namen sowie im Namen meiner Familie und des Volks von Monaco versichere ich Ihnen unsere tiefe und wirkliche Solidarität mit allen, die sich gegen Geißel des Terrorismus erheben.

Mit der Französischen Republik wissen wir, daß sie nicht siegen wird.

“Mr President.

The attacks that come from strike Paris at the heart, numb us.

My country shares the sorrow and the terror of the friendly France, bruised by these terrorist crimes.

With respect and a huge emotion, we bow before the memory of so many victims and the indescribable pain of their families.

Our thoughts are also all persons injured in their flesh by these wild acts.

On my own behalf, on behalf of my family and the people of Monaco, I want to assure you of our deep and real solidarity, in union with all those who are mobilizing against the scourge of terrorism.

Alongside of the French Republic, we know that it will not prevail.

Please accept, Mr. President of the French Republic, the assurance of my highest consideration.”

Großherzog Henri vo Luxemburg:

Herr Präsident,

Mit Abscheu und Bestürzung haben wir die Bilder von den Überfällen in Paris verfolgt.

Die Großherzogin und ich versichern Ihnen gemeinsam mit dem Volk von Luxemburg unser tiefes Mitgefühl mit den Opfern und ihren Angehörigen.

Wir drücken unsere volle Solidarität in diesem Unglück aus, das Frankreich trifft.

“Mr. President,

It is with horror and consternation that not have seen images of the attacks in Paris.

The Grand Duchess and I assure you together with the people of Luxembourg to share our great compassion for the victims and their families.

We express our total solidarity in misfortune that hits the France.”

König Mohammed VI von Morokko:

Herr Präsident,

ich sende Ihnen, den Angehörigen der unschuldigen Opfern und dem gesamten französischen Volk mein tiefempfundenes Mitgefühl verbunden mit den besten Wünschen für eine schnelle Genesung der Verwundeten.

Ich möchte für das marokkanische Volk und in meinem eigenen Namen auf das Entschiedenste diese abscheulichen terroristischen Taten verurteilen und meine volle Solidarität und Unterstützung in dieser Lage ausdrücken.

“Mr. President,

I offer my most saddened condolences to you, to the innocent victims’ families and to the entire French people as well as my earnest wishes of prompt recovery to the wounded.

I would like to condemn in the strongest terms on behalf of the Moroccan people and in my own name these vile terrorist acts and express our full solidarity and support in this ordeal.”

Königin Rania

Königin Rania von Jordanien in einer Twitter-Botschaft: Von Beirut bis Paris, Terrorismus kennt keine Grenzen und keine Religion. Die Menschheit muß einig sein gegen die Feinde der Menschheit.

Der französische Thronprätendent Henri Graf von Paris

Der französische Thronprätendent Henri Graf von Paris in seinem Tweet: Das Massaker Unschuldiger. Ich teile den Schmerz der Familien in Frankreich. Und mein Herz leidet. HCP

Die Alliance Royale hat die Terrorüberfälle in einer Stellungnahme scharf verurteilt:

Les attentats du 13 novembre: communiqué du délégué général
La vraie force viendra de notre courage à défendre ce que nous sommes en s’adossant à ce qui nous reste de meilleur: notre héritage. Car notre pire ennemi est notre reniement.

Kondolenzschreiben von Schah Reza II. von Iran.

Kondolenzschreiben von Schah Reza II. von Iran.

MESSAGGIO DI S.A.R. IL PRINCIPE AMEDEO DI SAVOIA,
DUCA DI SAVOIA E CAPO DELLA REAL CASA, PER ONORARE LE VITTIME DEGLI ATTENTATI TERRORISTICI DI PARIGI

Venuto meno il momento cruciale dell’orrore, costernato dai tragici eventi che hanno sconvolto Parigi, non solo, ma anche le coscienze di tutto il mondo civile, anche a nome della mia Famiglia, desidero rivolgere un riverente pensiero alle vittime innocenti di un terrorismo che non può trovare giustificazione.

La mia Casa, da sempre, aperta al dialogo e al confronto per raggiungere gli scopi principi del vivere umano, non può non far sentire la sua voce per stigmatizzare questa realtà fuorviante, foriera di morte e distruzione che ottenebra la nostra civiltà ed il nostro vivere quotidiano.

Da quando esiste il mondo, la malvagità umana è stata sempre sconfitta anche se, prima di raggiungere lo scopo, tante, troppe genti sono state sacrificate sull’altare del sacrificio per largire concordia e pacifica convivenza tra popoli di cultura, storia, tradizione e fedi diverse.

Desidero esprimere l’auspicio che tutti i Governanti dei Paesi democratici, da subito, contribuiscano con il loro apporto a sconfiggere il terrorismo , non solo sul campo, ma soprattutto sul piano ideologico, per consentire alle generazioni future la certezza del diritto alla vita, alla prosperità, alla pace.

Amedeo
da Castiglion Fibocchi, 19 novembre 2015.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 142

10 Samstag Jan 2015

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Geschichte, Monarchie

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

1871, Charlie Hebdo, Corona, Corona-Redaktion, deutsche Monarchisten, Deutschlandradio Kultur, DRadio Wissen, Dresdner Friedenspreis, Erich Honecker, Friedrich der Große, Graf von Paris, Guttenberg, Herzog von Kent, Je suis Charlie, Kaiser Wilhelm II., König Gyanendra, König Mohammed VI., Monarchie, Nepal, Rastriya Prajatantra Party of Nepal (RPP-N), Royalisten, Schah Reza II., Semper Oper, Tobias Haas, Verena von Keitz

Königshäuser und Prätendenten kondolieren Opfern von Paris

Bereits eine Stunde nach dem Anschlag auf die Redaktion von Charlie Hebdo kondolierte der Graf von Paris („HCP“) per Twitter-Botschaft.

Bereits eine Stunde nach dem Anschlag auf die Redaktion von Charlie Hebdo kondolierte der Graf von Paris („HCP“) per Twitter-Botschaft.

Die Bestürzung über das feige und niedrige Attentat von Paris hat Europa wieder näher zusammenrücken lassen. Unter den ersten, die den Opfern kondolierten, befanden sich die französischen Thronprätendenten. Der Graf von Paris schrieb, daß er „von ganzem Herzen mit den Opfern von Charlie Hebdo“ sei und sich gegen die Barbarei stelle, „die über uns herfällt.“ Der Prinz von Orléans wiederum schrieb, daß „die Worte fehlen, um den Horror des Anschlags zu beschreiben, welcher heute die Redaktion von Charlie Hebdo getroffen hat.“ Gleichzeitig drückte er den Opfern und ihren Familien seine Solidarität aus.

Botschaft der britischen Königin, Elizabeth II.

Botschaft der britischen Königin Elizabeth

Ihre Majestät Königin Elizabeth II. von England übersandte ebenfalls ein Telegramm, um den Opfern zu kondolieren. Das spanische Königshaus gedachte in einer Schweigeminute der Opfer, und drückte dem französischen Präsidenten Hollande „seine erneuerte Solidarität und Entschlossenheit zum Ausdruck, gemeinsam mit einer befreundeten Nation gegen terroristische Gewalt und für die Prinzipien und Werte der Demokratie zu kämpfen.“ König Wilhelm Alexander der Niederlande äußerte sich ähnlich. Auch Irans Kronprätendent, Kronprinz Reza II., verurteilte den Mordanschlag. L.R.

Muslimische Monarchen wie König Mohammed V. von Marokko verurteilten den mörderischen Akt von Paris (s. o.). Das Sultanat Oman ließ an seiner Haltung ebenfalls keinen Zweifel.

Muslimische Monarchen wie König Mohammed VI. von Marokko verurteilten den mörderischen Akt von Paris (s. o.). Das Sultanat Oman ließ an seiner Haltung ebenfalls keinen Zweifel.

In der französischen Botschaft in London trug sich Prinz Henri auch im Namen der Königin in das Kondolenzbuch ein.

In der französischen Botschaft in London trug sich Prinz Henri auch im Namen der Königin in das Kondolenzbuch ein.

Radiowissen noch verbesserungsbedürftig

Öffentlich-rechtliches Radio steht eigentlich für Qualität. Muß diese Aussage neuerdings mit einem Fragezeichen versehen werden? In Corona 141 ging die Redaktion auf eine Anfrage ein, die an sie herangetragen wurde. Keine einfachen Antworten von Monarchisten wurden versprochen, als DRadio Wissen nach Adelsbegeisterten suchte und meinte, sie bei Corona gefunden zu haben. DRadio Wissen ist, nach eigener Aussage „ein junges, anspruchsvolles und unterhaltendes Informationsprogramm. Ein Programm von Deutschlandradio, ein Programm zum Mitdenken.“

Ankündigung für das Thema des 6. Januars: Her mit der Krone.

Ankündigung für das Thema des 6. Januars: Her mit der Krone.

Anspruchsvoll und unterhaltend muß kein Widerspruch sein, aber bei der Sendung Redaktionskonferenz am 6. Januar verwechselte Moderatorin Verena von Keitz unterhaltsam mit flapsig. „Her mit der Krone!“ lautete das Motto, was schon den Sendungscharakter andeutete. Verena von Keitz gab an, sie kenne den [vorläufig] letzten deutschen Kaiser, aber „an einen König kann ich mich eigentlich nicht mehr erinnern“. Jo mei, ned amol an ‘nen bairischen? Hilfsmoderator Michael Begasse wartete mit erlesenem RTL-Wissen auf und erklärte die Kaiserwahl von 1871 ganz locker so: „Mit 1871, der Reichseinigung, haben die Reichsfürsten zu Kaiser Wilhelm gesagt, du bist jetzt unser oberster Kerl, wir Könige oder Fürsten wählen dich zum Kaiser. Und deshalb gab es seit 1871 keinen gesamtdeutschen König mehr, sondern einen gesamtdeutschen Kaiser. Kaiser Wilhelm II. ging 1918 ins Exil und hat abgedankt und mit ihm haben dann alle deutschen Könige abgedankt.“ So einfach kann Geschichte sein. Anspruchsvoll!

Während sich Michael Begasse als König den inzwischen fast vergessenen einstigen Verteidigungsminister Karl Theodor zu Guttenberg vorstellen konnte, wandte sich die Moderatorin nach ihren schenkelklopfend komischen Gesprächen dem Freiburger Politikwissenschaftler Tobias Haas zu, der seine Dissertation zum Thema Monarchien versus Republiken schrieb und als erster wirklich Ahnung vom Thema hatte. Er erläuterte die grundgesetzlichen Republikvorgaben und zeigte gleichzeitig plausible Wege zur Neueinrichtung einer deutschen Monarchie, die jedoch u. a. unwahrscheinlich sei, weil es nur marginal Monarchisten in Deutschland gebe. Verena von Keitz faßte nach: „Nehmen wir mal an, der Adel rottet sich zusammen mit anderen Anhängern der Monarchie und würde es schaffen, das Grundgesetz außer Kraft zu setzen, würden die dann aus sich heraus sagen, den und den krönen wir jetzt zum König?“ DRadio Wissen, ein Programm zum Mitdenken …

Bei soviel geballter Fröhlichkeit zum Thema Monarchie blieben von 100 Sendeminuten ganze fünf übrig für Corona-Redakteur Lukas Rottnick. Doch auch ihm ersparte Verena von Keitz nicht ihren Humor. Er sei in Thüringen auf die Welt gekommen, zu einer Zeit also, als Erich Honecker noch Kaiser der DDR gewesen sei, kündigte sie ihren Gesprächspartner von Corona an. Auf den rationalen Ansatz des Interviewpartners („Ich sitze nicht vor dem Fernseher und schaue mir Königshochzeiten an.“) konnte sie nicht eingehen. Auch mit der Aussage „Wir in Brandenburg waren vor den Hohenzollern arm und sind seit 1918 wieder arm und wenn wir’s dazwischen nicht waren, hat das mit der Familie [die das Land regierte] zu tun.“ war sie klar überfordert. Es gab von ihrer Seite keine Nachfrage, wie diese Feststellung zu verstehen sei.

Die Monarchie taucht als Thema immer wieder dann auf, wenn die Medien glauben, damit ließe sich eine gute Quote erzielen. Journalisten sollten aus ihrem Berufsverständnis heraus nicht nur andere informieren wollen, sondern zuerst selbst informiert sein. H.S.
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Die vollständige 142. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 142

Inhalt der 142. Ausgabe:

  • Königshäuser und Prätendenten kondolieren Opfern von Paris
  • Radiowissen noch verbesserungsdürftig
  • Demonstration für Hindumonarchie in Nepal
  • Buchbesprechung: Geschichte meiner Zeit
  • Leserbrief zu afrikanischen Königen

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun.

Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen , dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Die Mailadressen werden zu keinem anderen Zweck als dem Versand von „Corona“ benutzt. Die Adressen werden weder kostenlos weitergegeben noch gar verkauft.

Frauen, für die Monarchie!

08 Samstag Sep 2012

Posted by monarchistundlegitimist in Monarchie

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Iran, Kaiserin Farah, Kaiserreich, Schah Mohammed Reza Pahlevi, Schah Reza II.

Von einem feministischen Aufschrei war bislang nichts zu vernehmen. Eine Solidaritätskampagne mit iranischen Frauen blieb aus. Warum nehmen alle mehr oder weniger schweigend zur Kenntnis, daß im August das iranische Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Technologie Frauen von 36 Universitäten und 77 Studienzweigen ausschloß? Zwar berichteten Der Spiegel und Deutschlandradio Kultur über diesen skandalösen Akt, aber damit war die Pflicht erfüllt:

„Wie im Jahr zuvor hatten im Juni mehr als eine Million Studienbewerber die zentrale Aufnahmeprüfung für die iranischen Hochschulen geschrieben. Erfolgreiche Kandidatinnen durften diesmal allerdings aus weniger Fächern wählen als ihre Vorgängerinnen. Den Frauen bleiben besonders oft die traditionell hoch angesehenen Ingenieurwissenschaften verwehrt, vereinzelt waren auch Sprach- und Naturwissenschaften sowie Wirtschaftsstudiengänge von dem Frauenbann betroffen.“

Zu den Studienfächern, die Frauen verschlossen bleiben, gehören unter anderem Nuklearphysik, englische Literatur und Übersetzungen, Hotelmanagement, Archäologie, Computerwissenschaften, Elektro- und Industrieingenieurwissenschaften oder Wirtschaftsmanagement. Alles keine Berufsfelder für Frauen?

Mit der Krönung seiner Frau zur Schahbanu 1971 wollte Schah Mohammed Reza ein Zeichen für die Gleichberechtigung der Frauen im Iran setzen.

Schah Mohammed Reza Pahlevi leitete ab 1963 mit der „Weißen Revolution“ umfangreiche wirtschaftliche, politische und soziale Reformen ein. Mit den steigenden Öleinnahmen konnte ein Industrialisierungsprogramm aufgelegt werden, das den Iran binnen weniget Jahre von einem Entwicklungsland zu einem aufstrebenden Industriestaat machte. Industrialisierung und gesellschaftliche Modernisierung führten zu Spannungen mit  konservativen Teilen der schiitischen Geistlichkeit. Insbesondere Ayatollah Khomeini sprach sich seit 1963 gegen das Reformprogramm aus. Die 1977 erfolgte Liberalisierung der politischen Diskussion führte zu gewaltsamen Demonstrationen mit Mord- und Brandanschlägen, die das Land in seinen Grundfesten erschütterten. Nach der Konferenz von Guadeloupe im Januar 1979, auf der der französische Präsident Valéry Giscard d’Estaing, US-Präsident Jimmy Carter, der britische Premierminister James Callaghan und Bundeskanzler Helmut Schmidt beschlossen, den Schah fallenzulassen und das Gespräch mit Ayatollah Khomeini zu suchen, verließ Schah Mohammad Reza Pahlavi den Iran am 16. Januar 1979. Zu den ersten Maßnahmen des neuen Regimes gehörte die Verfügung, daß Frauen nicht mehr als Richter einem Gericht vorsitzen könnten.

Shirin Ebadi stand 1969 nach ihrem Examen mit 22 Jahren eine glänzende Karriere im Kaiserreich Iran offen. Bereits 1975 war sie als erste Frau Gerichtspräsidentin. Die Islamische Republik degradierte sie 1979 zur Sekretärin an ihrem eigenen Gerichtshof.

Die Friedensnobelpreisträgerin von 2003, Shirin Ebadi, wurde das prominenteste Opfer des Mullahregimes. Sie hat jetzt in einem Brief an die Vereinten Nationen gegen den Studienausschluß von Frauen protestiert. Durch die Reformen Schah Mohammed Reza Pahlevis bekamen die iranischen Frauen Gleichberechtigung. Shirin Ebadi war 1969 die erste Frau, die ein Richteramt im Kaiserreich einnahm. Von 1975 bis 1979 hatte sie einen Senatsvorsitz im Teheraner Stadtgericht inne. Nachdem Schah Mohammed Reza den Iran 1979 verließ und die Islamische Republik ausgerufen wurde, vertrieben die neuen Machthaber sie aus dem Amt und sie arbeitete zunächst als Sekretärin bei dem Gerichtshof, den sie vorher leitete, später versuchte sie sich als Anwältin und Dozentin, aber eine adäquate Karriere versperrten ihr die islamistischen Republikaner.

Schah Reza II., Kaiserin Farah und die weiblichen Angehörigen der kaiserlichen Familie des Irans.

Die Monarchie böte den iranischen Frauen die ideale Alternative. Der 1980 im Exil vereidigte Schah Reza II. ist ohne männlichen Erben, aber er sieht seine Töchter als durchaus ebenbürtige Nachfolgerinnen, denen er zutraut, als konstitutionelle Monarchinnen im Iran zu wirken. Er hat immer betont, daß ein freier Iran mit einer konstitutionellen Monarchie reif für die weibliche Nachfolge auf dem Pfauenthron wäre. Seine Mutter, Kaiserin Farah, sagte in einem Interview mit dem französischen Magazin Point de Vue dasselbe:

In the past we have had several Queens who reigned over Iran. If in the future, ensha-allah (God willing) Iran becomes a free and democratic country, all citizens will have the same rights, our Constitution must be amended in this direction. If the Constitutional Monarchy is restored – which I believe is the best solution for my country- a woman can become Queen or occupy any other situation. It will certainly not be like today where 89 women who were candidates for the presidential elections were refused to present themselves because they were precisely women. The Islamic Republic was not able to banish women from elections or dismiss their right to vote, however many laws that protected their rights have been suspended or modified to their disadvantage. Today an Iranian woman cannot ask for a divorce and if a divorce is pronounced the children are under the father’s responsibility or that of his family. My female compatriots are no more normal citizens. Many jobs or responsibilities are refused to them. Thus a woman cannot be a judge because these gentlemen consider that a woman can never be fair in her judgments. One of our most famous compatriots Shirin Ebadi the Nobel Peace Laureate of 2003, was a judge before the revolution. She was banished from her position by the Islamic Republic, and worst she was forbidden to exercise her job as a lawyer for more than five years. (Aus dem Französischen ins Englische von Diana Mandache übersetzt, auf deren sehr empfehlenswertem Blog dieser Text steht.)

Vereint unter der kaiserlichen Flagge: Frauen gegen das Mullahregime.

Wie weit wird die Frauensolidarität gehen? Wird sie Frauen veranlassen, die monarchische Alternative zum Mullahregime zu unterstützen?

Als dieser Filmbericht des Bayerischen Rundfunks 1968 gedreht wurde, stand die „Weiße Revolution“ von Schah Mohammed Reza Pahlavi im Mittelpunkt des Interesses — und der Bewunderung.

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