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Schlagwort-Archiv: König Ludwig XVI. von Frankreich

Französische Royalisten gedenken auch in Pandemiezeiten König Ludwigs XVI.

17 Sonntag Jan 2021

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21. Januar 1793, Frankreich, Französische Revolution, Gedenken, Graf von Paris, König Ludwig XVI., König Ludwig XVI. von Frankreich, Prinz Jean von Frankreich, Royalisten

Die Bewegungsfreiheit mag in Frankreich coronabedingt eingeschränkt sein, doch hindert dies Royalisten nicht, des am 21. Januar 1793 ermordeten Königs Ludwig XVI. zu gedenken.

Am Samstagnachmittag zog ein erster Zug royalistischer Sympathisanten durch Paris.

Am eigentlichen Hinrichtungstag – am nächsten Donnerstag – werden trotz limitierter Gottesdienstbesuchzahlen in verschiedenen Städten Frankreichs Heilige Messen für das prominenteste Opfer der Französischen Revolution gefeiert:

Paris : Messe am 21. Januar um 12h15 in der Kirche Saint-Roch  

Die Requiemmesse für König Ludwig XVI. und alle Opfer der Französischen Revolution wird traditionsgemäß auf Anforderung des Cercle de l’Œillet Blanc, in der Kirche Saint-Roch, 296 rue Saint-Honoré, Paris Ier (Métrostation Tuileries oder Palais Royal) gefeiert.  

Fontainebleau, 21. Januar um 19 Uhr

Heilige Messe für Ludwig XVI. und alle Märtyrer der Revolution
Église du Carmel 6-8 Boulevard du Maréchal Leclerc 77300 

Marseille : Messe am 21. Januar

11h, Basilique du Sacré-Cœur, 81 avenue du Prado. Die Messe wird gelesen auf Wunsch der Union Royaliste Provençale (Action Française) und des Souvenir Bourbonien.

Messe in Béziers am 21. Januar

… für König Ludwig XVI. und alle Opfer der Verbrechen der Revolution
Kirche Saint-Jacques, plan Saint-Jacques. Aufgrund der Coronamaßnahmen wird der Gottesdienst auf 16 h 30 vorgezogen.

Messe in Nancy, am 24. Januar

10 Uhr 30, Église Marie-Immaculée, 33 Avenue du Général Leclerc.

In Mirepoix wird der Graf von Paris König Ludwigs XVI. gedenken

Das Oberhaupt der französischen Königsfamilie, Prinz Jean, Graf von Paris, wird dem Requiem für König Ludwig XVI., die königliche Familie und die Opfer der Revolution am 21. Januar, um 11 Uhr in der Kathedrale von Mirepoix beiwohnen.

Demonstration für König Ludwig XVI. in Compiègne am Sonntag, 24. Januar um 15 Uhr 30.

Requiem und Demo für französischen König Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 230

02 Sonntag Feb 2020

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Französische Revolution, Geschichte, Monarchie

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Dreux, Eberhard Karls Universität, Frankreich, Graf von Paris, Großbritannien, Großherzog Henri von Luxemburg, Großherzogin Maria Teresa von Luxemburg, Großherzogtum Luxemburg, Herzog von Sussex, Iran, Kanada, König Ludwig XVI. von Frankreich, Ludwig XVI., Meghan, Prinz Harry, Prinz Jean von Frankreich, Requiem, Schah Reza II., Tübingen

Gedenken an Ludwig XVI. mit hohen Gästen

Die Requiemsmesse in der königlichen Kapelle von Dreux galt dem am 20. Januar 2019 verstorbenen Prinzen Henri, Comte de Paris, und dem am 21. Januar 1793 hingerichteten König Ludwig XVI. Prinz Jean und seine Frau Prinzessin Philomena nahmen daran teil.

Prinz Jean von Orléans, Graf von Paris, nahm nach dem Tod seines Vaters zum ersten Mal als Chef seiner (der orleanistischen) Linie des französischen Königshauses am Gedenken an Ludwig XVI. teil. Jährlich finden in ganz Frankreich zahlreiche Messen, Erinnerungsveranstaltungen und auch Demonstrationen und Kundgebungen zu Ehren des ermordeten Königs statt, die auch auf Teilnehmer aus besagtem Königshaus zählen können. Außerordentlich war, daß Prinz Jean im Zuge der Andacht in der königlichen Kapelle von Dreux um Vergebung bat, weil einer seiner Vorfahren, Ludwig Philipp II. Joseph von Orléans, genannt „Philippe Égalité“ (Philipp Gleichheit) und so etwas wie das schwarze Schaf der Königsfamilie, in der französischen Nationalversammlung nach der mißlungenen Flucht Ludwigs ins Ausland für den Tod des Königs gestimmt hatte. Geholfen hat es Philippe Égalité übrigens nicht: Nicht einmal ein Jahr nach der Ermordung Ludwigs XVI. stirbt auch Philippe Égalité durch die Hand der mißtrauischen Revolutionäre unter der Guillotine. Jedenfalls können die Äußerungen von Prinz Jean als Geste der Versöhnung an die Anhänger der anderen französischen Thronprätendenten verstanden werden. Gleichzeitig betonte er aber auch, daß er der einzige legitime Prätendent für den französischen Thron sei.

Französischer Thronprätendent für einen Teil der Royalisten: Don Luis Alfonso von Bourbon mit spanischer Flagge und Portrait seines Urgroßvaters General Franco.

Der Prätendent der capetianischen, legitimistischen Linie, Luis Alfonso von Bourbon, Herzog von Anjou, nahm an einem in Latein abgehaltenen Gedenkgottesdienst in der Pariser Sühnekappelle und danach an einem Marsch für das Leben teil. Seinen Lebensmittelpunkt hat er jedoch nicht in Frankreich, sondern in Spanien, wo er auch für das Ansehen seines Urgroßvaters, General Franco, kämpft. Dies hat ihm in Frankreich nicht nur Sympathien eingebracht.

In Deutschland fanden übrigens bis vor einigen Jahren noch regelmäßig Gottesdienste für Wilhelm I. statt. Während sich das Königsgedenken in Frankreich immer höherer Teilnehmerzahlen erfreut, werden vergleichbare Veranstaltungen hierzulande leider immer seltener. L.R.

Krisenmanagement für den Luxemburger Hof gesucht

Die konstitutionelle Monarchie im Großherzogtum gilt als weithin anerkannt und geräuschlos funktionierend. Anerkannt ist sie weiterhin, aber es knirscht hörbar im Maschinenraum, sprich: am großherzoglichen Hof. An diesem Freitag wurde das Ergebnis einer Untersuchung veröffentlicht, das bereits zuvor als Waringo-Bericht in Luxemburg kursierte. Sonderberichterstatter Jeannot Waringo, früher leitender Beamter im Finanzministerium, hat im Auftrag von Premierminister Xavier Bettel Klagen von aktuellen und ehemaligen Angestellten am Hof untersucht. Vorausgegangen war eine ungewöhnliche Personalfluktuation und Gerüchte, Großherzogin Maria Teresa leite die Geschäfte mit harter Hand.

Der durch Indiskretionen bereits vorab in Teilen bekannt gewordene Bericht wurde am Freitag online veröffentlicht und der Regierung übergeben. Obwohl es schon Stellungnahmen von Parteien gibt, halten sich alle mit Urteilen zurück, weil PM Bettel erst in der nächsten Woche offiziell die Beurteilung der Regierung im Parlament verkünden wird. Manch ein Punkt ist starker Tobak: „Nach übereinstimmenden Informationen, die ich während meiner Mission von sehr vielen ehemaligen und gegenwärtigen Mitarbeitern des Hofes erhalten habe, werden die wichtigsten Entscheidungen im Bereich der Personalverwaltung, sei es bei der Rekrutierung, der Zuweisung an die verschiedenen Abteilungen oder auch in Bezug auf die Entlassung, von Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin übernommen.” Andere, wie die Klage, es fehle dem Hof ein Organigramm, sind eher Lappalien.

Es scheint, als müsse die Großherzogin als böser Geist am Hof herhalten. Sie hat, dieser Punkt geht an ihre Kritiker, keine verfassungsrechtlich festgeschriebene Rolle im staatlichen Gefüge des Großherzogtums und es scheint, als habe sie sich eine Aufgabenverteilung geschaffen, die ihr viel Spielraum läßt. Großherzog Henri sah sich genötigt, am letzten Montag einen Brief in Verteidigung seiner Frau zu veröffentlichen. Er nimmt sie in Schutz und stellt die Frage, ob die Angriffe vielleicht davon motiviert seien, daß sich seine Frau für andere Frauen einsetze. Diese menschliche Reaktion brachte den Sturm erst richtig in Gang. Er sei nicht berechtigt, ohne Rücksprache mit der Regierung eine öffentliche Stellungnahme abzugeben. Das überschreite die verfassungsrechtlichen Möglichkeiten des Staatsoberhaupts. Seit zwei Wochen kursieren Gerüchte, Großherzog Henri könnte gezwungen sein, dem Thron zu entsagen. H.S.

Großherzog Henri und Großherzogin Maria Teresa in Genf, wo es sich im Januar 2020 aufhielt, weil der Bruder der Großherzogin wegen einer lebensbedrohlichen Erkrankung auf der Intensivstation lag.

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Die vollständige 230. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 230

Inhalt der 230. Ausgabe:

  • Gedenken an Ludwig XVI. mit hohen Gästen
  • Vierzehn Monarchisten im Iran festgenommen
  • Britisches Königshaus: Nicht der Pflicht nur zu genügen
  • Krisenmanagement für den Luxemburger Hof gesucht

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an die corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 195

28 Sonntag Jan 2018

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Dauphin, Graf von Paris, Groβherzogtum Oldenburg, König Haakon VII., König Ludwig XVI. von Frankreich, König Michael I. von Rumänien, Kongens Nei, Kronprinzessin Margareta von Rumänien, Norwegen, Oldenburg, Rumänien, The King's Choice

Rumäniens Ministerpräsident stürzt nach Enteignungsversuch

König Michael I. von Rumänien war noch nicht einen Monat tot, schon gab es Versuche, der königlichen Familie den ihr überlassenen Elisabeta-Palast und auch ihren offiziellen Status wieder zu entziehen. Der Drahtzieher dessen war Rumäniens Ministerpräsident Mihai Tudose, ein mehr oder wahrscheinlich eher weniger geläuterter Ex-Kommunist. „Rumänien ist eine Republik, keine Monarchie”, so Tudose.

Im Elisabeta-Palast empfängt Kronprinzessin Margareta auch ausländische Gäste (hier Prinz Charles im März 2017).

Es war dabei mehr oder weniger klar, daß Rumäniens Kleptokraten nicht den Anstand besitzen würden, wenigstens ein bißchen Zeit nach dem Tod König Michaels verstreichen zu lassen, bevor sie versuchen würden, sich durch Entzug der königlichen Privilegien selbst mehr Macht zu verschaffen. Um so erfreulicher ist es, daß Tudose nicht mehr Ministerpräsident ist. Zwar stürzte er nicht über seinen Versuch, sich mit der königlichen Familie anzulegen, sondern über internes Parteiengezänk – Parteichef Draganea war Tudose nicht mehr genehm – aber zumindest ist der erste Versuch der Parteien, sich auf Kosten der Nachfahren von König Michael mehr Pfründe zu verschaffen, abgeschmettert. So schnell kann es gehen, wie jetzt auch Rumäniens Ex-Ministerpräsident weiß.

Das Wappen Rumäniens vor der Änderung (rechts) und danach (links)

Zu Beginn des Jahres wurde auch das Gesetz wirksam, nach welchem das Wappen Rumäniens wieder dasjenige der rumänischen Monarchie ist. Gleichzeitig will Kronprinzessin Margareta den Titel „Königin”, der ihr vom rumänischen Parlament verliehen wurde, nicht tragen, solange Rumänien noch eine Republik ist. Man darf weiter mit Interesse auf die Entwicklungen in diesem Land schauen.   L.R.

Wie handelt ein König?

Während der internationale Titel The King’s Choice lautet, ist der norwegische Titel klarer: Kongens Nei – Das Nein des Königs

An Spielfilmen mit königlichen Figuren besteht kein Mangel. Ob Game of Thrones oder The Crown, die Fernsehkanäle und Kinos bieten ein volles Angebot, das von den Zuschauern gerne angenommen wird. Aber es fehlen weitgehend die Filme, in denen die konstitutionelle Monarchie als aktiv handelnde und positive Staatsform gezeigt wird und nicht nur den Hintergrund für schmachtende Liebesgeschichten abgibt. Diese Lücke füllt der norwegische Film The King‘s Choice – Angriff auf Norwegen. Er wurde 2016 gedreht und 2017 auf der Berlinale vorgestellt. Die Handlung ist bekannt und dennoch klammert man sich vor Spannung an den Sitz. Am 9. April 1940 marschieren deutsche Truppen auf Hitlers Befehl in Norwegen ein. Wie im Fall von Dänemark erwartet Hitler keinen Widerstand, sondern die rasche Kapitulation des bevölkerungsschwachen Landes. Der deutsche Gesandte in Oslo, Hans Bräuer, ist hilfslos gegenüber den Wehrmachtsoffizieren, aber dennoch ehrlich bemüht, Blutvergieβen zu vermeiden und versucht, die norwegische Regierung zur Aufgabe zu bewegen.

Doch die königlich-norwegische Armee leistet Widerstand, die Regierung und die königliche Familie verlassen Oslo per Zug und sind als Gesprächspartner nicht greifbar. König Haakon VII., 1905 per Volksabstimmung zum König von Norwegen bestimmt, sieht sich als konstitutioneller Monarch den Beschlüssen der Regierung verpflichtet, während Kronprinz Olav auf jeden Fall Widerstand leisten will. Er hält die Regierung für schwach und kompromiβlerisch, will ihr nicht folgen. Die Handlung des Films geht chronologisch fast stundenweise voran und zeigt den Zwiespalt der verschiedenen Akteure. Von Hitler (Stimme: Udo Schenk) bekommt der Gesandte Bräuer den ausdrücklichen Befehl, nur mit dem König zu verhandeln und es gelingt ihm tatsächlich, eine Einzelaudienz mit König Haakon zu erhalten. Der Dialog zwischen beiden – auch ihm Originalfilm auf Deutsch geführt – gehört zweifellos zu den Höhepunkten. Der König, wenngleich ohne jede politische Macht in Norwegen und von einem übermächtigen Gegner bedrängt, wirft dem deutschen Gesandten ein klares Nein (deshalb der norwegische Filmtitel Kongens Nei) entgegen. Das ist die Entscheidung des Königs (worauf der englische Filmtitel The King’s Choice beruht), die im Angesicht einer drohenden Absetzung fällt. Man kann einen König zur Abdankung zwingen, aber man kann ihn nicht von seinen festen Überzeugungen abbringen. Das ist die deutliche Botschaft dieses ausgezeichneten Streifens.

An diesem Film stimmt alles: Er ist hervorragend besetzt, wurde an Originalschauplätzen, unter anderem im Königspalast, gedreht. König Haakon wird vom dänischen Schauspieler Jesper Christensen verkörpert, der den norwegischen Monarchen mit dänischem Akzent spielt, den der einst als Prinz Carl von Dänemark geborene König selbst auch sprach. Deutsche Schauspieler geben die Deutschen, die sich gelegentlich in Norwegisch versuchen. Bis hin zu den einfachen Soldaten, die sich der Invasion entgegenstellen, sind die Rollen glaubwürdig besetzt.

The King’s Choice (deutscher Trailer) sollte für jeden Monarchisten ein Muβ sein, denn er liefert beste Argumente für die Frage: Warum braucht es Könige? H.S.

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Die vollständige 195. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 195

Inhalt der 195. Ausgabe:

  • Geschichtsklitterung und Gegenreaktionen
  • Rumäniens Ministerpräsident stürzt nach Enteignungsversuch
  • Norwegen: Wie handelt ein König?
  • Gedenken an König Ludwig XVI.: Pflichttermin für französische Royalisten

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Je suis Louis XVI

26 Montag Jan 2015

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21. Januar 1793, Frankreich, Front National, Graf von Paris, henri comte de paris, Henri d'Orléans, König Ludwig XVI., König Ludwig XVI. von Frankreich, Ludwig XVI.

Ein paar Wochen nach den Anschlägen von Paris und der gebotenen Trauer muß nun auch überlegt werden, warum es eigentlich zu diesen Anschlägen gekommen ist.

Ich bin Ludwig XVI. - ermordet durch die Republik

Ich bin Ludwig XVI. – ermordet durch die Republik

Kurz nach den Morden an den Redakteuren von Charlie Hebdo ist es in Frankreich in diesem Zusammenhang zu einer großen Staatdemonstration gekommen, dem Marsch für die Republik. Die Organisatoren hätten aber besser daran getan, zu einem Marsch gegen die Republik aufzurufen, denn diese hat mehr mit den Ereignissen zu tun, als man sich eingestehen will: Die Republik hat sich tatsächlich in zweierlei Weise als untauglich erwiesen, sei es in Frankreich oder anderswo.

Zum einen versprechen die laizistischen republikanischen Regime ihren Untertanen Gleichheit, also mit anderen Worten, daß jeder alles werden kann und darf, solange er sich an das (in einer sehr theoretischen Weise) selbstgegebene Recht und die Verfassung hält. Daß die Anschläge gerade in Frankreich passiert sind, wo dieser Gedanke schon sehr alt ist, ist dabei sicher keine Überraschung. An wenigen Orten ist die Distanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit so groß, wie in der République Française. Wenn einer der zahlreichen Einwanderer aus den Mahgrebstaaten oder anderen ehemaligen Kolonien nach Frankreich kommt, keinen Bildungsabschluß hat, schlecht Französisch spricht, keine französischen Freunde oder Bekannte hat und damit soziale Isolation kennenlernt, gleichzeitig aber mit dem republikanischen Heilsversprechen der Gleichheit im Wohlstand konfrontiert wird, ist das Resultat schon vorprogrammiert. Selbst wenn es ihm gelingt, eine unqualifizierte Arbeit zu finden und nicht in der Langzeitarbeitslosigkeit zu stranden, wird er sich als Verlierer fühlen. Die gebetsmühlenartig vorgetragenen Beispiele erfolgreicher Integration sollten dabei nicht darüber hinwegtäuschen, daß diese nicht die Regel, sondern die Ausnahme sind. Im übrigen gilt das Verlierergefühl durchaus auch für die Einheimischen, die ihre Ziele nicht verwirklichen können.

Zum anderen hat die Republik nicht die Bindekraft einer Monarchie, denn sie predigt Beliebigkeit. Es ist alles erlaubt. Die Gesellschaft in einer Republik driftet auseinander und muß auseinanderdriften, da die Verfassung als einigendes Element nicht ausreicht, und die zur Quasireligion erhobene Toleranz zu eben nichts anderem als Gleichgültigkeit und Passivität gegenüber allem und jedem führt. Auch für Fremde ist eine Gesellschaft aber nur attraktiv, wenn sie selbstbewußt ist und in natürlicher Weise eigene Traditionen hegt und pflegt. Das bedeutet keineswegs, daß Einwanderer zusammen mit Einheimischen an jedem Schultag zum Fahnenappell antreten oder die Präambel der Verfassung auswendig kennen müssen, um sich zu integrieren. Einwanderer integrieren sich vielmehr, wenn es ihnen irgendwo gefällt und die Menschen nett zu ihnen sind. Damit dies der Fall sein kann, geht es aber wie gesagt darum, daß über Jahrhunderte Gewachsene natürlich zu leben.

Das einzige, was die Republik und ihre Eliten jedoch in der Tat nicht zulassen, ist, daß sich eine Gesellschaft auf historisch gewachsene, vorrepublikanische Werte und Traditionen beruft, und tatsächlich waren Monarchisten und Katholiken die ersten, die in Frankreich unter dem Terror der ersten Republik zu leiden hatten und auch physisch dem Erdboden gleichgemacht werden sollten. Es ist daher auch kein Zufall, daß der Front National, der heute 25 % der Franzosen repräsentiert, vom Republikanischen Marsch ausgeschlossen wurde, denn in einer historischen Betrachtung haben sich in ihm die Kräfte zusammengeschlossen, die für die Monarchie und gegen das II. Vatikanische Konzil eintraten. Während der Islam also zu Frankreich gehört, weil er historisch eben nicht dazugehört, und jeder alles fordern darf, wie schwachsinnig es auch immer sei (zum Beispiel die Forderung nach der Aufstellung von Toiletten für Menschen, die nicht wissen, ob sie Männlein oder Weiblein sind), zählen Monarchie und Katholizismus sowie alle anderen vorrepublikanischen Werte und Traditionen nicht zu Frankreich und das Eintreten für sie ist verpönt, da es eine Bedrohung für den Herrschaftsanspruch der heutigen Eliten darstellt.

Diese erzwungene republikanische Entwurzelung mag dabei der Herrschaftssicherung der politischen Parteien dienen und Teile der städtischen Eliten tatsächlich ansprechen. Dieses Modell ist aber weder für die Bevölkerungsmehrheit noch für Einwanderer attraktiv und immer mehr Franzosen und Europäer sprechen sich offen dagegen aus. Man sollte die Vertretung des anderen Frankreich dabei keineswegs Marine Le Pen und ihren Kollegen überlassen – wer für die eigenen Traditionen und gegen Beliebigkeit eintritt, muß keineswegs rechtsextrem sein, wie man uns in vielen Medien und in weiten Teilen der Politik einreden will. Die Antwort auf republikanische Entwurzelung kann auch royalistisch sein: Am 21. Januar setzte das bessere Frankreich ein Zeichen, indem es eines anderen feigen Anschlages gedenkt: der Ermordung von König Ludwig XVI. durch die Verantwortlichen der Republik am 21. Januar 1793, Ausgangspunkt und blutiger Beginn der Verbreitung des Republikanismus in Europa.

L.R.

In der Kirche Saint-Germain-l'Auxerrois trafen sich - wie in jedem Jahr - am 21. Januar 2015 die Königstreuen im Gedenken an König Ludwig XVI. (im Bild wird Msgr. Le Comte de Paris von Bischof Eric de Moulins Beaufort begrüßt).

In der Kirche Saint-Germain-l’Auxerrois trafen sich – wie in jedem Jahr – am 21. Januar 2015 die Königstreuen im Gedenken an König Ludwig XVI. (im Bild wird Msgr. Le Comte de Paris von Bischof Eric de Moulins Beaufort begrüßt).

Am Abend des 21. Januars zogen Sympathisanthen des Königtums durch die Straßen von Paris.

Am Abend des 21. Januars zogen Sympathisanthen des Königtums durch die Straßen von Paris.

Louis de Funès, König der Grimassen und überzeugter Royalist

31 Donnerstag Jul 2014

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König Ludwig XVI., König Ludwig XVI. von Frankreich, Louis de Funès, Royalisten

Louis de Funès: Der König der Grimassen war lebenslang ein überzeugter Royalist.

Louis de Funès: Der König der Grimassen war lebenslang ein überzeugter Royalist.

Heute vor hundert Jahren, am letzten Friedenstag vor Ausbruch des 1. Weltkriegs kam in Courbevoie, westlich von Paris, Louis de Funès, (mit richtigem Namen Louis Germain David de Funès de Galarza) zur Welt. Der Sohn spanischer Eltern wurde in den 60er und 70er Jahren zum Inbegriff französischen Humors. Obwohl man ihn in Deutschland mit seinen Figuren Kommissar Juve (in drei Fantômas-Filmen) und Maréchal des logis-chef Ludovic Cruchot (in den Gendarme von Saint-Tropez-Streifen) identifizierte, hatte er ein vielschichtigeres Programm, was er unter anderem in den Abenteuern des Rabbi Jacob zeigen konnte. Immer jedoch blieb sein Grimassenschneiden und sein aufbrausendes, cholerisches Verhalten als Markenzeichen haften. Zu seinem hundertsten Geburtstag laufen im deutschen Fernsehen einige seiner Filme (z. B. auf MDR am 31. Juli um 12.35, Wenn Louis eine Reise tut, auf dem französischen Kanal M6 werden am Abend Le gendarme de Saint-Tropez und Le gendarme à New York gezeigt).

Daß es auch eine andere, eine private Seite gab, die in Deutschland völlig unbekannt ist, kann Corona berichten. In seiner politischen Haltung war Louis de Funès Zeit seines Lebens überzeugter Royalist. Es gehörte für ihn zu seiner selbstverständlichen Pflicht, in jedem Januar an der Gedenkmesse für den am 21. Januar 1793 ermordeten König Ludwig XVI. und alle Opfer der Revolution teilzunehmen (Corona schrieb z. B. am 19. Januar und 27. Januar 2013 über die Gedenkfeiern in Frankreich). In royalistischen Nachrufen wurde er stets als Königstreuer und Katholik bezeichnet. Die Tageszeitung Le Figaro charakterisierte ihn so: «De Funès, ce royaliste qui allait à la messe tous les dimanches, était un possédé du rire.» (De Funès, dieser Royalist, der jeden Sonntag zur Messe ging, war ein Besessener des Lachens.)

Ein Jahr vor seinem Tod sprach er während einer Fernsehsendung mit Guy Béart darüber:

« Vous êtes croyant? (Sind Sie gläubig?)

– Bien sûr, bien sûr. (Natürlich, natürlich)

– Depuis longtemps? (Seit langem?)

– Depuis toujours… Jésus était le compagnon radieux de mon enfance, c’est le compagnon radieux de ma vie professionnelle et de ma vie tout court. (Schon immer… Jesus war der strahlende Begleiter meiner Jugend, er ist der strahlende Begleiter meines Berufslebens und kurz gesagt meines Lebens.) (Aus: Éric Léguebe, Louis de Funès, Roi du Rire, S.130)

Am 27. Januar 1983, dem Geburtstag Kaiser Wilhelms II. und wenige Tage nach dem 190. Jahrestag der Ermordung König Ludwigs, ist er in der ehemaligen bretonischen Hauptstadt Nantes gestorben. Begraben wurde er 27 km östlich von Nantes in Le Cellier, das während des Freiheitskampfs der Vendée von republikanischen Truppen besetzt war. Louis de Funès ist unersetzlich. Cineasten und Royalisten vermissen ihn gleichermaßen.

Nachtrag vom 1. August

Tweet von Manu Top Music ‏@manutopmusic:
3 571 000 téléspectateurs pour le Gendarme de St Tropez hier sur @m6 ! Yes !! Deuxième place ! Vive De Funès ! @FansdeFunes

Franzosen haben genug von der 5. Republik

26 Sonntag Jan 2014

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François Hollande, Frankreich, König Ludwig XVI. von Frankreich

Wappen des französischen Präsidenten

Wappen des französischen Präsidenten

«Je fais savoir que j’ai mis fin à la vie commune que je partageais avec Valérie Trierweiler». („Ich teile mit, daß ich das gemeinsame Leben, das ich mit Valérie Trierweiler führte, beendet habe.“) Frankreichs Präsident François Hollande fügte noch hinzu, er äußere sich als Privatmensch und nicht als Frankreichs Präsident, weil die Angelegenheit sein Privatleben betreffe. (Le Figaro: Précisant qu’il s’exprimait à titre personnel et non en tant que chef de l’Etat, car s’agissant de «(sa) vie privée».)

Aus Benito Mussolinis Wappen

Aus Benito Mussolinis Wappen

Aber wenn Hollande meint, mit einer simplen Feststellung könnte er zur Tagesordnung übergehen und mit dem neuen Verhältnis zur Schauspielerin Julie Gayet fortfahren, scheint er den Ausspruch der 68er zu verdrängen: Auch das Private ist politisch.

Das gilt um so mehr für einen der unpopulärsten Präsidenten, den die Französische Republik jemals hervorgebracht hat. Meinungsumfragen der letzten Zeiten konnten nur noch 16% Zustimmung zu seiner Politik ausmachen.

Kein Vertrauen in die Republik

In dieses Bild paßt eine Untersuchung des Cése (Conseil économique, social et environnemental), die vom Centre de recherches politiques de Sciences Po (Cevipof) ausgeführt wurde. Das Barometer über das politische Leben Frankreichs wird seit 2009 alljährlich durchgeführt. Seine jüngsten Befunde wurden von der Wochenzeitung Valeurs actuelles veröffentlicht und stellten der herrschenden republikanischen Schicht in Frankreich ein vernichtendes Urteil aus.

– 75% setzen keine Vertrauen in den französischen Staat, davon 36% absolut keins. Lediglich 2% vertrauen dem Staat.
– 68% haben kein Vertrauen in die Funktion des Republikspräsidenten, mit 63% Mißtrauen ins Parlament haben die übrigen Politiker kaum weniger Ehre als der Präsident.
– Das bringt 69% (15% mehr als vor einem Jahr) dazu zu sagen: Die Demokratie funktioniert nicht gut („la démocratie ne fonctionne pas bien”, 69 %, + 15 points en un an !).
– Nur „die“ Medien schneiden noch schlechter als die politischen Institutionen ab: 76% der Franzosen mißtrauen ihnen.
– Noch über dem Mißfallen über Journalisten steht die Ablehnung „der“ Politiker: 88% der Franzosen setzen kein Vertrauen in sie (88 % des Français ne leur font pas confiance).

Ein König als Alternative

Valeurs actuelles zeigt sich darüber erstaunt, daß Ceviprof auch nach Alternativen zum etablierten System frug. Dabei fand die Hälfte der Befragten („pas moins de 50 % des Français“), es wäre sehr gut oder gut, wenn es in Frankreich ein politisches System gäbe, an dessen Spitze „ein starker Mann“ stünde, der sich weder um Parlament noch um Wahlen kümmern müßte. Ausdrücklich wird hier jedoch zwischen einem König oder einem Diktator unterschieden.

Wappen des Königreichs Frankreich

Wappen des Königreichs Frankreich

Bei den Royalisten gibt sich niemand der Illussion hin, daß man die Republik bald durch die angestammte Bourbonen-Monarchie ersetzen könnte, aber daß die Umfrage in der Woche veröffentlicht wird, in der die Königstreuen des 221. Jahrestags der Ermordung König Ludwigs XVI. gedachten, ist eine ungewollte Parallele.

Frankreich hat ein besseres Staatsoberhaupt als François Hollande verdient. Und eine „Première Dame“ hatte das Land seit Kaiserin Eugénie nicht mehr.

220. Jahrestag der Ermordung von Königin Marie-Antoinette

16 Mittwoch Okt 2013

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16. Oktober 1793, 1793, Französische Republik, Französische Revolution, König Ludwig XVI. von Frankreich, Königin Marie-Antoinette, Royalisten, Terror

In den letzten Jahren hat sich selbst in Deutschland ein Wandel zugunsten der französischen Königin Marie-Antoinettes vollzogen. Das WDR-Zeitzeichen hatte vor zwei Tagen den Beginn des Prozesses gegen die Königin vor einem revolutionären Tribunal am 14. Oktober 1793 zum Inhalt. Der Zuhörer staunte nicht schlecht, als dabei viel Sympathie für die verfemte Königin zutage trat.

Das revolutionäre Tribunal tritt mit einem vorgefertigten Urteil an.

Das revolutionäre Tribunal tritt mit einem vorgefertigten Urteil gegen die Königin an.

Die Königin wird wenige Stunden nach der Urteils-verkündung aufs Schafott geführt. Einen einzigen Brief darf sie schreiben. Sie richtet ihn an ihre Schwägerin, Madame Elisabeth, die jüngste Schwester König Ludwigs XVI., die 1794 ebenfalls dem republikanischen Terror zum Opfer fiel.

Hier ist das Dokument der Königin in der Originalsprache:

Ce 16 octobre 1793 à 4h1/2 du matin.

C’est à vous, ma sœur que j’écris pour la dernière fois. Je viens d’être condamnée non pas à une mort honteuse – elle ne l’est que pour les criminels – mais à aller rejoindre votre frère. Comme lui innocente, j’espère montrer la même fermeté que lui dans ses derniers moments. Je suis calme comme on l’est quand la conscience ne me reproche rien ; j’ai un profond regret d’abandonner mes pauvres enfants. Vous savez que je n’existais que pour eux et vous, ma bonne et tendre sœur. Vous qui avez par votre amitié tout sacrifié pour être avec nous, dans quelle position je vous laisse ! J’ai appris par le plaidoyer même du procès de ma fille était séparée de vous. Hélas ! La pauvre enfant, je n’ose pas lui écrire, elle ne recevrait ma lettre. Je ne sais pas même si celle-ci vous parviendra. Recevez pour eux deux ici ma bénédiction. J’espère qu’un jour, lorsqu’ils seront plus grands, ils pourront se réunir avec vous et jouir en entier de vos tendres soins. Qu’ils pensent tous deux à ce que je n’ai cessé de leur inspirer, que les principes et l’exécution exacte de ses devoirs, sont la première base de la vie, que leur amitié et leur confiance mutuelles en feront bonheur. Que ma fille sente qu’à l’âge qu’elle a, elle doit toujours aider son frère, par les conseils que l’expérience qu’elle aura de plus que lui et son amitié pourront lui inspirer ; que mon fils à son tour, rende à sa sœur tous les soins, tous les services que l’amitié peuvent inspirer ; qu’ils sentent enfin tous deux que dans quelque position qu’ils pourront se trouver, ils ne seront vraiment heureux que par leur union ; qu’ils prennent exemple (sur) nous. Combien dans nos malheurs, notre amitié nous adonné de consolation, et dans le bonheur on jouit doublement quand on peut le partager avec un ami, et où en trouver de plus tendre, de plus uni que dans sa propre famille ? Que mon fils n’oublie jamais les derniers mots de son père que je lui répète expressément : qu’il ne cherche jamais à venger notre mort. J’ai à vous parler d’une chose bien pénible à mon cœur. Je sais combien cet enfant doit vous avoir fait de la peine : pardonnez-lui, ma chère sœur, pensez à l’âge qu’il a et combien il est facile de faire dire à un enfant ce qu’on veut, et même ce qu’il ne comprend pas. Un jour viendra, j’espère, où il ne sentira que mieux le prix de vos bontés et de votre tendresse pour tous deux. Il me reste à vous confier encore mes dernières pensées. J’aurais voulu les écrire dès le commencement du procès, mais, outre qu’on ne me laissait pas écrire, la marche a été si rapide que je n’en aurais réellement pas eu le temps.

Je meurs dans la religion catholique, apostolique et romaine, dans celle de mes pères, dans celle où j’ai été élevée, et que j’ai toujours professée. N’ayant aucune consolation spirituelle à attendre, ne sachant s’il existe encore ici des prêtres de cette religion, et même le lieu où je suis les exposerait trop s’ils y entraient une fois. Je demande sincèrement pardon à Dieu de toutes les fautes que j’ai pu commettre depuis que j’existe. J’espère que, dans Sa bonté, Il voudra bien recevoir mes derniers vœux, ainsi que ceux que je fais depuis longtemps, pour qu’Il veuille bien recevoir mon âme dans Sa miséricorde et Sa bonté. Je demande pardon à tous ceux que je connais et à vous ma sœur, en particulier, de toutes les peines que, sans le vouloir, j’aurais pu leur causer. Je pardonne à tous mes ennemis le mal qu’ils m’ont fait. Je dis ici adieu à mes tantes et à tous mes frères et sœurs. J’avais des amis ; l’idée d’en être séparée pour jamais et leurs peines sont un des plus grands regrets que j’emporte en mourant. Qu’ils sachent du moins que jusqu’à mon dernier moment, j’ai pensé à eux.

Adieu, ma bonne et tendre sœur. Puisse cette lettre vous arriver. Pensez toujours à moi ; je vous embrasse de tout mon cœur, ainsi que ces pauvres et chers enfants. Mon Dieu ! qu’il est déchirant de les quitter pour toujours ! Adieu, adieu, je ne vais plus que m’occuper de mes devoirs spirituels. Comme je ne suis pas libre dans mes actions, on m’amènera peut-être un prêtre, mais je proteste ici que je ne lui dirai pas un mot et que je le traiterai comme un être absolument étranger.

Der Abschiedsbrief Königin Marie-Antoinettes

Der Abschiedsbrief Königin Marie-Antoinettes

Französische Royalisten gedenken an jedem 16. Oktober auf der Place de la Concorde ihrer ermordeten Königin.

Französische Royalisten gedenken an jedem 16. Oktober auf der Place de la Concorde ihrer ermordeten Königin.

Serbien: König Peter II. kehrt endlich heim Corona – Nachrichten, Ausgabe 108

27 Sonntag Jan 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Europa, Französische Revolution, Monarchie

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1945, BILD-Zeitung, Braunschweig, Burg Hohenzollern, Comte de Paris, Exil-Serben, Fürst Karel Schwarzenberg, Fürst Karl zu Schwarzenberg, François Hollande, france 3, Französische Republik, Französische Revolution, Graf von Paris, Griechenland, Hechingen, henri comte de paris, Henri d'Orléans, Herzog Ernst-August, Herzog Ernst-August zu Braunschweig und Lüneburg, Herzogin Viktoria Luise zu Braunschweig und Lüneburg, Illinois, Josip Broz, König Ludwig XVI. von Frankreich, König Peter, König Peter II. von Jugoslawien, Königin Alexandra von Jugoslawien, Kronprinz Alexander II., Libertyville, London, Märkische Allgemeine, Prinz Alexander von Serbien, Prinz Carl Friedrich von Preußen, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Prinz Louis Ferdinand von Preußen jr., Prinz Paul von Jugoslawien, Prinzessin Margarita von Baden, Prinzessin Margarita von Jugoslawien, Prinzessin Sophie von Preußen, Prinzessin Viktoria Luise von Preußen, Südwest Presse, Serbien, Tito, Tschechien, USA, Vereinigtes Königreich, Welfenhaus

Frankreich: Fackelzug und Gottesdienst für einen Reformer

«Les Rois ont fait la France. Elle se défait sans Roi» - Frankreich wurde durch seine Könige begründet, ohne sie kann Frankreich nicht sein. Dies ist das traditionelle Motto der französischen Royalisten.

«Les Rois ont fait la France. Elle se défait sans Roi» – Frankreich wurde durch seine Könige begründet, ohne sie kann Frankreich nicht sein. Dies ist das traditionelle Motto der französischen Royalisten.

Traditionell haben die französischen Royalisten in Paris mit einem Fackelzug und einem Gottesdienst in der Église de la Madeleine der Ermordung König Ludwigs XVI. am 21. Januar 1793 gedacht. Die Veranstalter sprachen von 300 Teilnehmern. Prominentester Teilnehmer war Prinz Sixtus Henri von Bourbon-Parma, welcher auch ein Grußwort an die Versammelten richtete. Der Thronprätendent der Linie der spanischen Bourbonen, Prinz Louis, und der Thronprätendent der Linie Bourbon-Orléans, Prinz Henri, Comte de Paris, würdigten das Andenken des Märtyrerkönigs in anderen Pariser Kirchen. Landesweit wurden etwa 50 Gedenkgottesdienste ausgerichtet und selbst in Belgien gab es drei Messen für den König. Nach Paris war Nantes der wichtigste Versammlungsort der Royalisten. Dort kamen noch einmal etwa 100 Menschen zum Gedenken zusammen. Bemerkenswerterweise berichtete auch der öffentlich-rechtliche Sender France 3 von dem Gedenken und gegen die Monarchie wurde in dem Bericht nur gesagt, daß ihre Einführung derzeit utopisch sei. Gleichzeitig wurde den Royalisten jedoch die Gelegenheit gegeben, ihre Sicht auf Ludwig XVI. zu erklären und die Monarchie als Garant für die Einheit einer Nation zu präsentieren – und dies ohne die in Deutschland übliche Gegendarstellung aus „aufgeklärt-republikanischer“ Perspektive.

Die nach wie vor große Anteilnahme am Tod Ludwigs XVI. zeugt davon, daß dieses Kapitel der französischen und europäischen Geschichte nur mangelhaft verarbeitet wurde: Im Geschichtsunterricht an europäischen Schulen wird die Revolution als eine Art Befreiung der Menschheit gefeiert, was bei einer näheren Betrachtung der Bemühungen des Königs jedoch absurd ist: Ludwig XVI. vermied nach Kräften den Krieg – die Schulden, die Frankreich aus seinen militärischen Engagements entstanden, gingen im wesentlichen auf die außenpolitischen Entscheidungen seines Vorgängers zurück, auch wenn er später allerdings die amerikanische Unabhängigkeit mit einem Hilfskorps militärisch unterstützte. Er weigerte sich auch, die steuerliche Belastung der Armen zu erhöhen und versuchte interessanterweise rund 150 Jahre vor Maynard Keynes auch, die Industrie durch staatliche Infrastrukturprogramme und bedeutende Steuersenkungen anzukurbeln, ohne jedoch gleichzeitig die unternehmerische Freiheit zu beschneiden, wie dies etwa der derzeitige Präsident Hollande tut. Ein weiterer Mythos der französischen Republik ist übrigens die Religionsfreiheit, die angeblich im Gegensatz zum Ancien Régime begründet wurde. Ludwig XVI. sprach sich jedoch schon 1774 für die Aufhebung der Protestantenverfolgung aus. Er wollte auch die politische Dezentralisierung fördern, mit der sich Frankreich noch heute schwertut. Es handelt sich bei der Geschichte der letzten Jahre der französischen Monarchie und des Königs also keineswegs um den Zusammenbruch des Alten und Morschen. Ludwig XVI. scheiterte an den inneren Widerständen, die seine Reformbemühungen auslösten. L.R.

Serbien: Ein König kehrt heim

Wenn der Begriff des „traurigen Königs“ nicht schon mit dem belgischen König Baudouin fest verbunden wäre, gebührte er König Peter II. von Jugoslawien. Kaum ein Monarch hatte ein solch tristes Leben wie er und Shakespears Satz trifft gerade auf König Peter zu: Schwer ruht das Haupt, das eine Krone drückt. Am 22. Januar 2013 wurde ihm endlich die Ehre zuteil, die ihm sein ganzes kurzes Leben verweigert wurde:

Bis zu seiner Rückführung war König Peter II. von Jugoslawien der einzige König der Neuzeit, der in den USA zur Ruhe gebettet wurde. Er starb 1970 mit nur 47 Jahren und wurde im serbisch-orthodoxen Kloster von Libertyville in Illinois bestattet.

Bis zu seiner Rückführung war König Peter II. von Jugoslawien der einzige König der Neuzeit, der in den USA zur Ruhe gebettet wurde. Er starb 1970 mit nur 47 Jahren in Denver, Colorado, und wurde im serbisch-orthodoxen Kloster von Libertyville im US-Bundesstaat Illinois bestattet.

Feierlich wurde er in seine Heimat zurückgebracht. Sein Enkel, Prinz Alexander, begleitete die sterblichen Überreste aus den USA nach Serbien, wo König Peter in der königlichen Kapelle Dedinje ruht, bis er im Frühling 2013 endgültig in die königliche Begräbnisstätte von Oplenac überführt wird. Dann wird ein Menschen zur letzten Ruhe gebettet, dessen Leben nicht tragischer hätte sein können.

Kronprinz Peter von Jugoslawien ist elf Jahre alt, als sein Vater König Alexander I. 1934 in Marseille von einem mazedonischen Attentäter (der von kroatischen Drahtziehern bezahlt ist) ermordet wird. Ein dreiköpfiger Regentschaftsrat unter Leitung von Prinz Paul, dem Bruder des Ermordeten, führt die Staatsgeschäfte für den minderjährigen König Peter. Als im März 1941 Hitler Durchmarschrechte zur Invasion Griechenlands verlangt, zeigt sich der Regentschaftsrat bereit, nachzugeben. Die Bevölkerung reagiert empört, das Militär putscht und der Regentschaftsrat tritt zurück. Erst 17-jährig wird König Peter II. für volljährig erklärt und er versucht, der Invasion der Wehrmacht etwas entgegenzusetzen. Am 14. April 1941 muß er nach Athen ausweichen, doch auch Griechenland fällt und die königlich-jugoslawische Regierung geht zuerst nach Ägypten, schließlich nach London ins Exil. Dort heiratet er 1944 Prinzessin Alexandra von Griechenland. In einem zum jugoslawischen Territorium erklärten Hotelzimmer in London kommt 1945 Kronprinz Alexander II., der heutige Chef des Königshauses, zur Welt. Im Machtkampf im Königreich Jugoslawien unterliegen die royalistischen Partisanen den kommunistischen von Josip Broz, genannt Tito, der 1945 die „föderatische Volksrepublik“ ausruft. Für König Peter II. beginnt eine schwere Exilzeit, in der er von den Spenden royalistischer Exil-Serben leben muß, da die Königsfamilie keinerlei Mittel außerhalb Jugoslawiens besitzt. In den USA findet er Hilfe, doch die Ehe zerbricht, Kronprinz Alexander wird bei seiner Tante, Prinzessin Margarita, abgegeben und König Peter glaubt, im Alkohol Trost suchen zu müssen. Nach einer mißlungenen Lebertransplantation in Denver, Colorado, stirbt er 1970, erst 47-jährig.

Es ist fast eine Ironie des Schicksals, daß die einst kommunistische Nachrichtenagentur Tanjug heute Videos von der Rückkehr König Peters im Internet verbreitet. Vielleicht siegt die gerechte Sache am Ende doch. H.S.

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Die vollständige 108. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 108

Inhalt der 108. Ausgabe:

  • Frankreich: Fackelzug und Gottesdienst für einen Reformer
  • Braunschweiger Ausstellung zur Prinzenhochzeit von 1913
  • Zwillinge für‘s Preußenhaus
  • Serbien: Ein König kehrt heim
  • Fürst Schwarzenberg verliert Wahl in Tschechien

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun.

Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt. corona_redaktion@yahoo.com

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Die Urkatastrophe der Moderne

19 Samstag Jan 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Französische Revolution

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Französische Republik, Französische Revolution, König Ludwig XVI. von Frankreich, Republik

Wie in jedem Jahr, so werden die französischen Royalisten am 20. Januar in Paris mit einem Fackelzug und einem Gottesdienst in der église de la Madeleine (18:00 Uhr) der Ermordung König Ludwigs XVI. am 21. Januar 1793 gedenken. Dieses Mal jährt sich der Tod des Königs zum 220. Mal und auch an zahlreichen anderen Orten in Frankreich finden Veranstaltungen zu Ehren Ludwigs XVI. statt. (Eine Liste mit 47 Orten ist auf Chrétienté.info zu finden, dort wird auch auf deutschlandnahe Orte wie Straßburg und Mühlhausen im Elsaß verwiesen.)

LouisXVIEs ist überliefert, daß der König vor seinem Tod die Haltung bewahrte, seinen Peinigern vergab und den Franzosen wünschte, daß sein Blut das Glück der Franzosen zementieren solle.

Auch ist überliefert, daß die Leiche König Ludwigs XVI. kurz nach seiner Hinrichtung von der auf dem heutigen Place de la Concorde versammelten Menschenmenge gefleddert wurde. Dies geschah jedoch nicht aus Haß gegen die Monarchie, sondern weil zahlreiche Menschen im Angesicht des Verbrechens ihre Taschentücher mit dem Blut des Märtyrerkönigs tränkten oder versuchten, sich Besitztümer des Königs als Reliquie zu nehmen.

Mit Postern wurde in ganz Frankreich auf die Bluttat von 1793 hingewiesen.

Mit Postern wurde in ganz Frankreich auf die Bluttat von 1793 hingewiesen.

Die französischen Royalisten sehen im Tod des Königs den Vorboten der Totalitarismen, welche Europa im 20. Jahrhundert heimsuchten: Die 1. Französische Republik ließ im Namen der Nation und Menschlichkeit alle Andersdenkenden verfolgen und ermordete zahlreiche unter ihnen, führte zunächst einen Verteidigungs-, jedoch später einen Angriffskrieg gegen ganz Europa und hielt ihr Heilsversprechen einer gerechteren Gesellschaft nicht ein. Ironischerweise war es aber gerade Ludwig XVI., der Zeit seines Lebens versuchte, die Steuerlast nicht nur von den Armen schultern zu lassen, sondern auch das reiche städtische Bürgertum und den Adel stärker zu belasten. Die Revolution resultierte letztlich aus nichts anderem als der Weigerung dieser beiden Gesellschaftsschichten, Steuern zu zahlen. Es war Adel und städtischen Bürgern ein leichtes, die Menge gegen den König zu vereinnahmen, dessen Finanzpolitik durch ihre Blockade keinerlei Erfolg vergönnt war. Der König wurde hingerichtet, weil er den Armen helfen wollte. Hätte er sich nicht ihretwegen mit den Mächtigen angelegt, hätte die Französische Revolution nie stattgefunden.

Die Neigung der modernen Historiker, die Französische Revolution als Befreiung der Menschheit zu interpretieren, ist also grotesk. Neben dem hohen Blutzoll, den Frankreich und Europa für den revolutionären Eifer zu zahlen hatten, wurden die sozialen Gegensätze durch die Beseitigung des Ancien Régime nicht geringer, sondern zementiert. Soziale Errungenschaften für die Armen sollte Frankreich erst viel, viel später einführen, als es etwa das Deutsche Kaiserreich unter Bismarck tat. Die wechselnden französischen Republiken des 18. und 19. Jahrhunderts blieben bis auf ganz wenige Ausnahmen eine geschlossene Gesellschaft von Oligarchen. Die Interpretation der Ermordung des Königs als Urkatastrophe der Moderne durch die französischen Royalisten ist insofern korrekt. Es handelt sich nicht nur um eine französische, sondern um eine europäische Tragödie.

L.R.

Mythen der Französischen Revolution – Teil IV

07 Freitag Sep 2012

Posted by monarchistundlegitimist in Französische Revolution

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"König Ludwig XVI.", Französische Republik, Französische Revolution, König Ludwig XVI. von Frankreich

Der Sturm auf die Bastille

Der Sturm auf die Bastille, einer östlich des Pariser Zentrums an der Seine gelegenen, damals weithin sichtbaren Festung, gilt als der Ausgangspunkt der Französischen Revolution. Die Französische Republik gedenkt dieses Ereignises seit  1880 mit ihrem Nationalfeiertag, an dem unter anderem eine große und internationale Militärparade in Paris sowie bedeutende Feuerwerke in zahlreichen anderen französischen Städten stattfinden.

Die Bastille war im 14. Jahrhundert als östlicher Eckpfeiler der Verteidigung der französischen Hauptstadt gegen einen möglichen Angriff erbaut worden, diente aber seit dem frühen 17. Jahrhundert vor allem als Gefängnis und der König hatte das Recht, mittels eines lettre de cachet persönlich die Inhaftierung eines Untertanen zu verfügen. Dabei war die Bastille eigentlich eine Haftanstalt für die Reichen und Adligen. Die Inhaftierten waren in relativ komfortablen Räumen untergebracht und durften mit der Außenwelt korrespondieren. Es gab zwar auch eine Sektion für einfache Gefangene, die unter weit weniger guten Bedingungen hausten, ironischerweise war es aber Ludwig XVI., der sich für die Lebensbedingungen auch dieser Gefangenen mit Erfolg einsetzte und sie verbesserte. Die Bastille war also nie wirklich das Symbol royaler Willkür, welches im Schulunterricht behandelt wird. Das schlechte Image der Festung geht vielmehr auf einige dort inhaftierte, unzufriedene adlige Luxusgefangene zurück, die später Bücher über ihre Haftzeit verfaßten – einer von ihnen war beispielsweise der auch über längere Zeit in Preußen ansässige jakobinische Honoré Gabriel de Riqueti, Graf von Mirabeau (9. März 1749 – 2. April 1791). Im Vergleich zur Freiheit war der Aufenthalt in der Bastille dann natürlich doch eher weniger schön, aber sonst hatte die Bastille zu Zeiten Ludwigs XVI. eigentlich jeden Schrecken verloren.

Die Erstürmung der Bastille – wie sie von republikanischen Propagandisten dargestellt wird und wie sie sich im allgemeinen Geschichtsbild festgesetzt hat, aber wie sie nachweislich nie stattgefunden hat.

Der eigentliche Sturm auf die Bastille, welcher sich am 14. Juli 1789 abspielte, war deshalb vor seiner propagandistischen Aufbereitung auch nur eine Randnotiz der Französischen Revolution, denn das ausschlaggebende Ereignis fand bereits davor statt: Eine verängstigte Menschenmenge, die im Vorfeld aus Protest gegen die steigenden Preise und die Entlassung des beliebten Finanzdirektors Jacques Necker tagelang Zollhäuser und andere Gebäude in Brand gesetzt hatte, fürchtete nun die Gegenmaßnahmen der Staatsgewalt. In der Stationierung schweizerischer und deutscher Truppenteile der königlichen Armee rund um Paris wurde ein Anzeichen dafür gesehen, daß nun mit militärischer Gewalt die Ordnung in Paris wiederhergestellt werden sollte und deswegen wandte sich die Menge gegen das Hôtel des Invalides, wo Waffen gelagert waren. Der Kommandant wurde aufgefordert, diese Waffen herauszugeben und da die Garnison des Hôtel des Invalides – wie der Name schon sagt – aus Invaliden bestand und die wenigen regulären Truppen sich weigerten, auf das Volk zu schießen, kam der Kommandant der Aufforderung nach und gab die Waffen heraus.

Erst im Anschluß daran richtete sich die Menge gegen die Bastille, und zwar nicht etwa, um ein Symbol royalistischer Opression niederzuringen und die unschuldig inhaftierten Monarchiegegner zu befreien, sondern auf der Suche nach Munition für die erbeuteten Waffen. Anders als im vorhergehenden Fall weigerten sich die 114 hier stationierten Soldaten unter ihrem Kommandanten, dem Marquis de Launay, Waffen und Munition herauszugeben. So kam es zu vereinzelten Schußwechseln zwischen den Verteidigern und der bis zu 50.000 Mann umfassenden Menschenmenge vor der Festung. Nach sechsstündiger Belagerung wurde im Angesicht der Kräfteverhältnisse eine Übergabe ausgehandelt, die freies Geleit für die Besatzung der Festung vorsah. Diese Abmachung wurde von den Belagerern jedoch nicht eingehalten und der Kommandant und mehrere Soldaten wurden gelyncht. Wenigstens die von der Monarchie unterdrückten Gefangenen wurden dann allerdings tatsächlich befreit. Insgesamt waren es sieben: Zwei Verrückte, vier Fälscher und ein Adliger, welcher sich heute nicht mehr nachzuvollziehender Verbrechen schuldig gemacht hat – die Angaben variieren hier zwischen Mord, Inzest und Betrug. Überliefert ist jedoch, daß jener Adlige auf die Bitte seiner eigenen Familie inhaftiert worden war, die auch seinen Unterhalt in der Bastille zahlte.

Im Anschluß an den Sturm auf die Bastille wurde noch das dortige Polizeiarchiv geplündert und schon am darauffolgenden Tag wurde damit begonnen, die Festung zu schleifen, so daß heute nur noch ein säulenartiges Denkmal an ihren Standort erinnert. Dies ist durchaus bedauerlich, denn dem Publikum ist es daher heute leider nicht mehr möglich, sich selbst ein Bild von der Bastille und vom Leben der Gefangenen dort zu machen. So können Generationen republikanischer Lehrer im Schulunterricht weiter behaupten, es wären dort Menschen vom Königtum unterdrückt und misshandelt worden.

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