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Monatsarchiv: Oktober 2017

Preußen: Mehr als Pickelhaube? Viel mehr!

29 Sonntag Okt 2017

Posted by monarchistundlegitimist in Deutsche Innenpolitik, Geschichte

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Schlagwörter

Fürst Bismarck, Kaiser Wilhelm II., Preußen

Der Preußenadler als Sinnbild einer kriegerischen Nation …

Fragt man heute nach Preußen, so kann man sich sicher sein, daß die Antworten eher negativ gefärbt sind. Jenes ist auch kein Wunder, wird doch zum einen in der Schule die Geschichte Preußens relativ verkürzt dargestellt als eine kriegerische Nation. Zunächst die Feldzüge des Alten Fritz, anschließend die Befreiungskriege gegen Napoleon und den Beginn der deutschen Nationalbewegung, dann schmiedet Bismarck das Deutsche Reich mit Blut und Eisen, und zum Schluß kommt der scheinbar unfähige Kaiser Wilhelm II., der uns – angetrieben von der eigenen Geltungssucht sowie den kriegslüsternen preußischen Generälen – in den 1. Weltkrieg führte. All dies Negative ist dann auch Grund für das Scheitern der Weimarer Republik, die NS-Diktatur und den 2. Weltkrieg.

Mit Preußen möchte man also nichts zu tun haben, der Name Preußen steht für ein militaristisches, aggressives Deutschland, mit dem wir heute nichts mehr zu tun haben wollen. Und ja es ist richtig, Preußen war sehr von seinem Militär geprägt, ebenso gab es eine sehr auf Gehorsam gedrillte Gesellschaft und ja, diese Aspekte spielten dann auch eine negative Rolle in der weiteren Geschichte unseres deutschen Vaterlandes. Dies alles kann man nicht wegreden und man sollte es auch nicht tun. Denn wenn man Dinge relativiert oder totschweigt, geraten sie in Vergessenheit und gerade die heutige Zeit zeigt wieder einmal mehr denn je, wie wichtig es ist sich über die Vergangenheit im Klaren zu sein.

Aber dennoch ist Preußen noch viel mehr. Wenn man das eben vorgestellte als seine negative Seite bezeichnen möchte, dann gab es auch eine andere Seite. Beide machen einander nicht weg, aber beide sind wichtig zu wissen, um sich ein differenziertes Bild über Preußen machen zu können. Mir ist es auch dahingehend wichtig, über diese zweite Seite zu berichten, da aktuell rechtsradikale, völkische Kräfte – von denen wir Monarchisten uns aufs schärfste zu distanzieren sollten – versuchen, Preußen für sich mal wieder einzunehmen. Genauso wie es bereits Adolf Hitler und die NSDAP taten und damit ist nicht nur der Tag von Potsdam gemeint.
Preußen war neben all jenen Dingen nämlich noch viel mehr. Es steht ebenso für die Befreiung der Bauern, ein modernes Gewerbewesen, Universitäten mit internationalem Ruf, kommunale Selbstverwaltung, Einkommenssteuer, Abschaffung der Folter, allgemeine Schulpflicht, usw. um nur einige Dinge zu nennen, die Preußen als einen zur damaligen Zeit fortschrittlichen Reformstaat machten.

Darüber hinaus ist noch etwas anderes nicht unwichtig zu wissen. Gerne kommen ja rechte Gruppierungen mit Preußen als dem Beispiel für Germanisierung und völkisches Denken an. Wer sich aber genauer mit Preußen befaßt, der weiß auch das Preußen auch ein Vielvölkerstaat war, in dem Deutsche, Dänen, Polen, Litauer usw. friedlich miteinander lebten. Auch war Preußen ein Staat, der weltanschaulich Verfolgten Schutz gewährte, wie z.B. im Fall der französischen Hugenotten.

… und das Koppelschloß für alles Militärische, …

Als nach den Napoleonischen Kriegen das Rheinland zur preußischen Rheinprovinz wurde, hatte es seine eigenen liberaleren Gesetze. Als 1866 verschiedene deutsche Staaten ein Teil des Königreichs Preußen wurden, frohlockten viele Menschen dort, weil Preußen trotz allem Militärischen auch für Fortschritt stand. Wie sich beispielsweise auch an Hannover zeigte, dessen Wirtschaft in Folge der Annexion und des Wegfalls des Zunftsystems florierte. Und Kaiser Wilhelm II. setzte sich gleich zu Beginn seiner Regentschaft für die Bedingungen der Arbeiter ein und verweigerte eine Verlängerung des Sozialistengesetzes, gegen den Widerstand des erzkonservativen Reichskanzlers Bismarck.

… doch das positive Preußen lebt weiter in der Familie, die den Landesnamen weiterträgt.

Preußen war also auch die Pickelhaube und die Pickelhaube beeinflußte auch negativ unser Land, aber es war gleichzeitig mehr. Lassen wir uns also ein differenziertes Bild von Preußen ziehen und lassen wir nicht zu, daß dieses Land das, auch wenn es heute formal nicht mehr akzeptiert, dennoch eine bedeutende Rolle für Deutschland, aber auch Europa spielte, im positiven wie im negativen, nicht von den rechten Scharlatanen missbraucht wird.

Aus Preußen können wir alle für die Zukunft lernen, im positiven wie im negativen Sinne. C.C.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 190

15 Sonntag Okt 2017

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Erster Weltkrieg, Europa, Monarchie

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Schlagwörter

Belgrad, Brasilien, Commonwealth, Corona, Dom Bertrand von Orléans-Bragança, Großbritannien, Herzog Carl von Württemberg, Herzog Philipp von Württemberg, Katalonien, König Felipe VI., Königin Elizabeth II., Königliche Hochzeit, Königreich Spanien, Kenotaph, Kronprinz Alexander II., Ministerpräsident Rajoy, Monarchie, Prinz Charles, Prinz Philip von Serbien, Serbien

Putsch in Spanien bricht zusammen

Die schweigende Mehrheit wird plötzlich sichtbar: Am 8. Oktober demonstrierten mehrere hunderttausend Menschen in Barcelona für die Einheit Spaniens.

Der Putsch in Spanien, welcher in einem verfassungswidrigen Referendum in Katalonien am 1. Oktober und der Unterzeichnung einer Unabhängigkeitserklärung durch die Putschisten am 10. Oktober kulminierte, ist zusammengebrochen. Wesentlich dazu beigetragen hat König Felipe VI. mit einer Rede, wie Corona bereits berichtete. In der Folge dieser Rede mobilisierten sich Hunderttausende Spanier, Katalanen oder nicht, um gegen die Abspaltung zu demonstrieren, es wurde ein Gesetz verabschiedet, welches den Wegzug von Unternehmen aus Katalonien erleichtert und sofort von über 30 Großunternehmen genutzt wurde und die sozialistische PSOE sicherte Ministerpräsident Rajoy zu, die vorübergehende Aufhebung der Autonomie Kataloniens zu unterstützen, sollte die Unabhängigkeitserklärung nicht zurückgenommen werden. Auch die internationale Gemeinschaft verweigerte den Putschisten die Unterstützung, auch wenn die meisten Medien einen neuerlichen Tiefpunkt erreichten und zumeist die von den Separatisten vermeldeten Verletztenzahlen am Tag des Referendums, die Wahlbeteiligung und die sogenannten Resultate unreflektiert weitergaben und noch jetzt etwas von dem Dialog ohne Vorbedingung phantasieren, wie ihn die Putschisten wollen. Der Ausgangspunkt für die gute Entwicklung der Ereignisse, dies sei noch einmal wiederholt, war aber die Rede des Königs.

In der Zukunft wird es nun darum gehen, auch die katalanischen Spanier zu versöhnen, die sich jetzt abspalten wollten. Auch hier kommt dem König, der in diesen Tagen Härte zeigen mußte, eine bedeutende Rolle zu, in der er es nicht leicht haben wird, denn die Separatisten betrachten in ihm zurecht als den Bewahrer der Einheit Spaniens und damit als Haupthindernis für eine Abspaltung. L.R.

Prinz Félix auf der Frankfurter Buchmesse

Unter den Augen ihres Ehemanns Prinz Félix und des strahlenden Frankfurter Oberbürgermeisters Feldmann trug sich Prinzessin Claire von Luxemburg ins Goldene Buch der Stadt ein.

Zur Frankfurter Buchmesse, die nach diesem Wochenende ihre Pforten schließen wird, kamen aus Luxemburg  Prinz Félix und seine Gattin, Prinzessin Claire. Obwohl überall vom „Gastland Frankreich“ gesprochen wurde und ein Redner aus Paris selbst die Bundeskanzerlin in den Schatten stellte, hatte die Buchmesse eher das francophone Europa geladen. Außer dem Luxemburger Prinzenpaar waren der französische Präsident Emmanuel Macron, der wallonische Ministerpräsident Rudy Demotte und der Schweizer Bundesrat Alain Berset eingeladen und trugen sich ins Goldene Buch der Stadt Frankfurt ein. Prinz Félix, der u.a. den Titel eines Prinzen von Nassau führt, weihte auch den Luxemburger Pavillion auf der Buchmesse ein, der unter dem Motto «Francfort en français/Frankfurt auf Französisch» stand. H.S.

Königin Elizabeth wird am Erinnerungstag keinen Kranz mehr niederlegen

Königin Elizabeth 2016 bei der Kranzniederlegung am Kenotaph für die Toten des 1. Weltkriegs. Konnte diese Zeremonie vor einem Jahr zum letzten Mal verfolgt werden?

Für außenstehende Beobachter mag es eine kleine Geste sein, aber für die britische Monarchie markiert die jüngste Nachricht von Königin Elizabeth II. einen gravierenden Einschnitt. Die Monarchin gab bekannt, daß sie am 12. November, dem Rememberance Sunday, wenn das Land um 11.00 Uhr stillsteht und der Toten des 1. Weltkriegs gedenkt, am Kenotaph in Whitehall keinen Kranz niederlegen wird. Vielmehr bat sie ihren Sohn und Thronfolger Prinz Charles, in ihrem Namen einen Kranz niederzulegen.

Jeder weiß, wie sehr die Königin auf das Gedenken an den 1. Weltkrieg wert legt und wird deshalb die Absage nicht leichtfertig abtun. Sie wird jedoch am Gottesdienst teilnehmen und die Zeremonien am Kenotaph mit Prinz Philip vom Balkon aus verfolgen. Offenbar will sich die 91-jährige nicht dem langen Stehen im Novemberwetter aussetzen, wenn reihum Mitglieder der königlichen Familie, Regierungschefin May und Oppositionsführer Corbyn sowie Vertreter des Commonwealths und anderer alliierter Länder Kränze ablegen. Der Thronfolger muß einspringen und damit erneut deutlich machen, daß er mehr und mehr Aufgaben der Monarchin übernimmt.      H.S.

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Die vollständige 190. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 190

Inhalt der 190. Ausgabe:

  • Putsch in Spanien bricht zusammen
  • Königlicher Glanz bei serbischer Prinzenhochzeit
  • Dom Bertrand im brasilianischen Fernsehen
  • Prinz Félix von Luxemburg auf der Frankfurter Buchmesse
  • Königin Elizabeth legt am Erinnerungstag keinen Kranz mehr nieder

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Argumente für die Monarchie in Deutschland

12 Donnerstag Okt 2017

Posted by monarchistundlegitimist in Deutsche Innenpolitik, Monarchie

≈ Ein Kommentar

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BRD, Deutsches Kaiserreich, Deutschland, konstitutionelle Monarchie, Monarchie

„Was, du bist Monarchist? Bist du so ein Reichsbürger? Willst du die Demokratie abschaffen?“ Jeder Monarchist wird so eine Frage sicherlich schon einmal bekommen haben und dann fängt man an zu erklären, daß Monarchie und Demokratie kein Widerspruch ist, daß man kein Reichsbürger oder so sei usw. Ob das dann in Zustimmung, weiterer Belustigung oder in dem Satz „klingt teilweise plausibel, aber ich bin weiterhin für eine Republik…“ endet, jenes sei dann eine andere Frage.

Aber wie genau argumentieren wir eigentlich für eine Monarchie? Mit dieser Frage sollen sich die folgenden Zeilen ein wenig auseinandersetzen.

Setzt man sich ein wenig mit Wahlkämpfen auseinander, so ist unter anderem eine Sache deutlich erkennbar: Reiner Negativwahlkampf, also das bloße Schlechtmachen des Mitbewerbers, ohne selber eigene Argument für dich ins Feld zu führen, führt in der Regel oftmals in den eigenen Untergang. Wenn wir nun also mal den Einsatz für die Monarchie als Wahlkampf auffassen, dann ist die Republik der Amtsinhaber und die Monarchie und diverse andere denkbare Staatsformen sind die Herausforderer.

Wie nun aber für die Monarchie ins Feld ziehen? Negativwahlkampf bringt, wie eben schon erwähnt, relativ wenig, zumindest wenn man keine eigenen Argumente hat. Hinzu kommt, daß wir uns kein völlig weltfremdes Bild über die Bundesrepublik zusammenreimen sollten. Also solche Argumente nach dem Motto, daß die BRD ein unfreier, von den Alliierten kontrollierter Staat wäre, usw. usw. Jeder mit ein wenig Hirn und Verstand weiß, daß so etwas Unsinn ist. Und darüber hinaus sind es Worte, die Unholde von rechts wie links benutzen und mit solchen Leuten wollen wir nun wirklich nichts zu tun haben. Da muß man sich klar distanzieren. Deshalb ist es auch das Gebot eines jeden Monarchisten, den Verlockungen rechtspopulistischer oder rechtsextremer Artikel zu widerstehen, welche vorgeben, mit solchen Argumenten, für die Monarchie zu werben, dabei aber nur auf Stimmenfang für ihr eigenes unchristliches, unmenschliches, undemokratisches, unmoralisches Weltbild gehen. Ein Weltbild und eine Politik, die unser geliebtes deutsches Vaterland schon einmal in den Abgrund stürzte. Diese Leute sind weder Patrioten noch Demokraten, sie sind eine Schande für unser Land.

Aber wir haben es auch gar nicht nötig, auf einen solchen Argumentationszug aufzuspringen. Es gibt genügend positive Argumente für die Wiedereinführung einer konstitutionellen Monarchie in Deutschland. Diese Argumente kann man anhand der anderen Monarchien in Europa finden, aber auch im Deutschen Kaiserreich und seinen Bundesstaaten. Argumentieren wir damit für eine Monarchie, argumentieren wir mit positiven Argumenten für unsere eigene Sache, zeigen wir, daß eine Monarchie nicht das Ende von Freiheit, Rechtsstaat und Demokratie bedeutet, wie es Republikaner gerne behaupten, sondern daß die Demokratie sogar durch eine Monarchie profitieren könnte. Zeigen wir, daß Monarchien genauso fortschrittlich sein können und erklären sachlich wieso ein deutscher Kaiser und kein Bundespräsident in Schloß Bellevue sitzen sollte. Und zwar in dem Sinne, daß wir erläutern, was für Vorteile er mit sich bringen würde gegenüber einem republikanischen Staatsoberhaupt und wieso die Monarchie die bessere Staatsform ist. Die bessere wohlgemerkt. Die Bundesrepublik ist ein guter Staat und wir können uns nach den Erfahrungen des 2. Weltkriegs, der NS-Zeit, der Weimarer Republik und der DDR glücklich schätzen, in einem solchen Land leben zu dürfen – wie man zur aktuellen Tagespolitik steht, ist eine ganz andere Frage – aber eine konstistutionelle Monarchie, ein neues Deutsches Kaiserreich, wäre noch besser. Es gilt also nicht: BRD schlecht, Kaiserreich gut, sondern BRD gut, Kaiserreich besser.

Mit solchen sachlichen, positiven Argumenten, so denke ich, kann man es mit harter Arbeit langfristig ein Umdenken bei den Menschen bewirken. Wobei es zunächst einmal um Aufklärungsarbeit geht, eben was denn genau eine Monarchie eigentlich im 21. Jahrhundert bedeutet und was nicht und wieso das vielleicht keine so schlechte Idee ist. Daneben wird es darum gehen, das Thema Monarchie überhaupt erst mal in die Köpfe der Menschen zu bringen, dafür muß es nach außen getragen werden. Wenn wir gute Argumente haben, aber die nur in Onlineforen lassen, dann kommen wir nicht weiter und wenn wir nach draußen gehen und mit seltsamen Verschwörungsargumenten kommen, dann bringt uns das auch nicht weiter. Bei erstem erreichen wir keine Menschen und bei letzterem werden wir nicht ernst genommen, außer von solchen Leuten die uns a) nichts bringen und b) mit denen wir vielleicht auch nichts zu tun haben wollen/sollten.

Nur wenn wir gute Argumente und gute Außenarbeit verbinden, dann kann man das Thema Monarchie in den Köpfen der Menschen verankern, und zwar in einem positiven Sinne und dadurch langfristig die Chance hochhalten, daß es eines Tages wieder einen deutschen Kaiser gibt, nachdem sich das deutsche Volk in einer demokratischen Abstimmung für diese Staatsform entschieden hat. Aber dazu wird es nie kommen, wenn wir nicht mit guten, positiven, realen Argumenten für die Monarchie werben.

Gehen wir es also gemeinam an, mit positiven Argumenten für eine konstitutionelle Monarchie, für ein Deutsches Kaiserreich.      C. C.

 

Der König spricht und das Blatt beginnt, sich zu wenden

08 Sonntag Okt 2017

Posted by monarchistundlegitimist in Europa, Geschichte

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König Felipe VI., König Juan Carlos I., Königreich Spanien

In Katalonien findet seit vergangenem Sonntag ein Staatsstreich statt, der in seinem Ausmaß und seinem Umfang bedeutender ist, als der Putschversuch von 1981, der damals von König Juan Carlos I. unterbunden wurde. Die katalanische Regionalregierung hat ein vom Verfassungsgericht verbotenes Referendum abgehalten und sich damit über die Verfassung hinweggesetzt. Weite Teile der katalanischen Regionalpolizei und anderer Behörden der Provinz haben sich dem Vorgehen angeschlossen und damit ebenfalls gegen geltendes Recht verstoßen. Die Separatisten sind dabei in Katalonien eine – wenn auch starke – Minderheit, während die Mehrheit der Katalanen und der anderen in Katalonien ansässigen Spanier eine Unabhängigkeit nicht wünscht. Der Konflikt entzündete sich innerhalb der letzten Jahre, weil Katalonien nicht am Länderfinanzausgleich teilnehmen wollte. Soweit die Fakten. Erschreckend dabei war, daß ein großer Teil der ausländischen Medien die Zahlen der katalanischen Medien zu Wahlbeteiligung, Verletzten, usw. ohne Hinterfragen oder eigene Recherche übernahm, obwohl bis zum heutigen Tag nicht klar ist, wer wie auf diese Zahlen gekommen ist und erhebliche Zweifel an ihrer Belastbarkeit bestehen. Das Kalkül der Putschisten schien aufzugehen.

König Felipe VI. in seiner Ansprache an das spanische Volk.

Vor diesem Hintergrund sprach am 3. Oktober König Felipe VI. zu seinem Volk. Vor seiner Rede waren zwei mögliche Wendungen vorhergesehen worden: Die Mehrheit der Kommentatoren erwartete eine Rede, in welcher der König alle Seiten als Gleichberechtigte zum Dialog auffordert. Dies hätte den König selbst sicher bei allen gut dastehen lassen, hätte aber nicht viel Effekt gehabt und die katalanischen Separatisten wären entweder mit ihrer Unabhängigkeit oder mit der Erpressung der Zentralregierung bezüglich des Länderfinanzausgleichs durchgekommen. Es ist zwar gegenwärtig nicht auszuschließen, daß es am Ende so kommt, doch ist es seit der Rede des Königs unwahrscheinlicher. In der Tat hielt Felipe eine Rede, die nur eine Minderheit so vorhergesagt hatte. Bei einem Staatsstreich gibt es in der Tat nur die Möglichkeit, daß der Staat gewinnt, oder eben der Streich und offenbar hat Felipe dies zur Grundlage seiner Haltung gemacht: Er verurteilte das Vorgehen der Regionalregierung, die, das darf man eben nicht vergessen, nur eine Regionalregierung ist und der Zentralregierung untersteht, in scharfen Worten, stellte sich hinter die Polizei und versicherte der schweigenden Mehrheit in Katalonien, daß die Regierung sie weder jetzt noch in Zukunft alleine lassen wird.

Damit ist der König auch ein hohes persönliches Risiko eingegangen, denn seine Regierung unter Ministerpräsident Rajoy, zu dem Felipe VI. persönlich auch ein eher kühles Verhältnis hat, wollte diese unangenehmen Dinge wohl nicht selbst aussprechen und hat den König vorgeschickt. Geht die Sache schief, bleibt sie daher an der Krone hängen, was die Haltung des Königs umso wichtiger macht. In einer Situation, die schwieriger ist, als 1981, denn die Putschisten von 1981 hatten zum Zeitpunkt der Rede von Juan Carlos I. weniger erreicht, als die katalanischen Putschisten zum Zeitpunkt der Rede von Felipe VI., hat der König die Interessen Spaniens über die eigenen gestellt, so wie es Könige eben tun müssen.

In den Folgetagen gab es erste Anzeichen, daß die Rede des Königs Wirkung zeigt: die katalanische Sabadell-Bank beschloß zwei Tage später, ihren Sitz nach Alicante zu verlegen, weil das Verhalten der katalanischen Regierung den Geschäften schadet. Es wird erwartet, daß weitere Unternehmen folgen, im Ausland schwindet die Unterstützung und die spanische Zivilgesellschaft mobilisert und formiert sich gegen die Separatisten. Der katalanische Noch-Regierungschef Puigdemont schien in den letzten Tagen auch weniger optimistisch, als kurz nach dem Referendum. Ob er schon an seine eventuell anstehende Verhaftung denkt? Der König spricht und das Blatt wendet sich. L.R.

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