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Monatsarchiv: September 2013

Keine Wahl

21 Samstag Sep 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Deutsche Innenpolitik

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Schlagwörter

2013, bundestag, Bundestagswahl, Monarchie, Schwarz-Gelbe Allianz

Sie haben die Wahl, aber die Monarchie steht in der real existierenden Bundesrapublik nicht auf keinem Stimmzettel.

Sie haben die Wahl, aber die Monarchie steht in der real existierenden Bundesrepublik auf keinem Stimmzettel.

Noch nie war eine Wahl in Deutschland so langweilig wie im Jahr 2013. Die momentan im Bundestag vertretenen Parteien weichen in ihren Positionen zu den wichtigen Themen wie etwa Eurorettung, Energiewende oder Mindestlohn nur marginal voneinander ab. Grundsätzlichere Diskussionen zu Themen von allgemeinem Interesse wie etwa der Eurorettung finden unter den Etablierten mit dem Verweis auf den staatstragenden Charakter und die Alternativlosigkeit des eigenen Standpunktes überhaupt nicht statt. Es scheint sogar, daß die Parteien, die, die versuchen, ein paar Inhalte zu kommunizieren, dafür abgestraft werden, da sie so eine größere Angriffsfläche bieten. Da gibt man dann doch lieber gar keine eigene Meinung preis, wird sich Frau Merkel sagen.

Der Liberalismus, der einst gegen die absolute Monarchie mit der Forderung ins Feld zog, politische Fragen öffentlich zu diskutieren und deswegen auf den Parlamentarismus und Parteien setzte, scheint ad absurdum geführt, da sich heute die Parteien zusammen mit Lobbyisten und Interessenverbänden in Hinterzimmern auf ihre Positionen verständigen, die dann dem sogenannten Souverän, also dem Volk, nur noch kommuniziert werden. Dies ist in letzter Konsequenz eine große Gefahr für die Demokratie in ihrer bewährten Form, da sie ihren Sinn verliert.

Was ist zu tun? „Die Parteien wirken an der politischen Willensbildung des Volkes mit“, heißt es im Artikel 21 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland. In diesem Satz ist einerseits der Auftrag enthalten, dem Volk dabei zu helfen, sich eine Meinung zu machen, andererseits ist keine Rede von einem etwaigen Alleinvertretungsanspruch. Eine Lösung des Problems muß also darin bestehen, das Handeln der Parteien auf ihre ursprüngliche Aufgabe zurückzuführen.

Wie kann dies geschehen? Um zu vermeiden, daß die Parteien sich selbst kontrollieren, was identisch mit dem Wegfall jeglicher Kontrolle ist, braucht es ein starkes Gegengewicht. Für uns Monarchisten ist dieses Gegengewicht wenig überraschend der Monarch.

Wie kann ein Gegengewicht konkret aussehen? Ohne Anspruch auf Vollständigkeit sollen hier nur drei Vorschläge gemacht werden:

  1. Die monarchistische Schwarz-Gelbe Allianz in Österreich machte folgenden interessanten Vorschlag: Der Stimmanteil der Nichtwähler bei einer Wahl wird dadurch berücksichtigt, daß der Monarch die entsprechenden Parlamentssitze an verdiente Persönlichkeiten vergibt. Gehen etwa nur 60 % der Wahlberechtigten auch wirklich wählen, vergibt der Monarch die anderen 40 % der Sitze. Dieses System würde dazu führen, daß sich die Parteien nicht mehr darauf beschränken könnten, die Nichtwähler kurz vor der Wahl als uninteressierte, asoziale Dummköpfe darzustellen und die ständig sinkende Wahlbeteiligung ansonsten vollständig zu ignorieren. Sie müßten sich wieder um den Wähler bemühen, und zwar mit Inhalten, nicht mit leeren Marketingslogans.
  2. Ein weiterer Punkt, bei dem die Monarchie helfen könnte, wäre der, eine öffentliche politische Debatte zu befördern. Ähnlich wie der Bundesrat, dessen Wirken ins Leere geht, da er ja mit Mitgliedern von den Parteien besetzt ist, könnte er Gesetzesentwürfe zurück an den Bundestag verweisen, damit dieser sich mit dem Thema noch einmal beschäftigt, wenn er der Meinung ist, daß dies bislang nicht ausreichend geschehen ist. Dies ist noch nicht identisch mit einem Vetorecht, würde aber die Parteien dazu zwingen, auch „staatstragende“ und „alternativlose“ Themen ausführlicher und öffentlich zu diskutieren.
  3. Eine echte Gewaltenteilung könnte auch dadurch hergestellt werden, dem Monarchen Rechte bei der Bestimmung von Exekutive und Judikative zu geben, beispielsweise im Zuge der Ernennung eines bestimmten Prozentsatzes von Richtern oder der Designierung des Ministerpräsidenten/Premierministers/Kanzlers. Auch dies würde zu mehr Wettbewerb um die Gunst des Volkes führen, weswegen sich die Parteien wieder mehr anstrengen müßten.

Monarchie ist also auch deshalb nötig, um die Demokratie zu retten. Bleibt die parlamentarische Republik hingegen in ihrer jetzigen Form, ist es relativ einerlei, ob man wählen geht oder nicht.

Skandal: Sie haben „Bismarck“ gesagt

18 Mittwoch Sep 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Deutsche Innenpolitik

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AfD, bismarck, Fürst Bismarck, Kaiser Wilhelm II., SPD

Damit gar nicht erst ein falscher Eindruck entsteht: Corona lehnt den immer weiter ausufernden Einfluß von Parteien und Verbänden im politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben ab und ist auch deswegen parteipolitisch strikt neutral. Ob eine „Alternative“ dazu in einer weiteren Partei bestehen kann, muß jeder für sich selbst entscheiden, wir halten dies aber für äußerst fragwürdig. Dennoch hat die seit etwa einem Jahr bestehende Partei Alternative für Deutschland (AfD) etwas Interessantes gesagt: Bismarck. In einem noch nicht sehr ausgereiften außenpolitischen Positionspapier wurde als Orientierungspunkt deutscher Außenpolitik unter anderem der erste Reichskanzler genannt. Konkret werden dabei unter Berufung auf Bismarcks Rückversicherungspolitik bessere Beziehungen zu Rußland gefordert. Von guten Beziehungen zu Rußland habe auch schon Preußen stets profitiert.

Eine anti-kolonialistische Karikatur der Kongokonferenz – Bismarck teilt Afrika auf. Anders als in dieser Karikatur dargestellt, war die wesentliche Errungenschaft dieser Konferenz jedoch, Spannungen zwischen den europäischen Staaten zu vermeiden, die aus kolonialen Streitigkeiten herrühren könnten.

Eine anti-kolonialistische Karikatur der Kongokonferenz – Bismarck teilt Afrika auf. Anders als in dieser Karikatur dargestellt, war die wesentliche Errungenschaft dieser Konferenz jedoch, Spannungen zwischen den europäischen Staaten zu vermeiden, die aus kolonialen Streitigkeiten herrühren könnten.

Nun war Bismarck ein Staatsmann, der es in einer vergleichenden Betrachtung vom politischen Format und auch vom Erfolg her mit den meisten anderen deutschen Politikern aller Zeiten aufnehmen kann und sicher viele von ihnen einfach in die Tasche stecken würde. Es wäre daher im Sinne des gesunden Menschenverstandes unbedingt zu wünschen, daß jeder deutsche Kanzler und Außenminister Bismarcks Wirken studieren würde, obwohl er natürlich auch nicht auf allen Gebieten geglänzt hat. So umstritten wie beispielsweise seine Innenpolitik war – der Kulturkampf und die Sozialistengesetzgebung zählten sicher zu seinen größten Mißerfolgen und die daraus resultierenden Gräben in der deutschen Gesellschaft wurden erst durch die sehr erfolgreiche, aber wenig beachtete Innenpolitik Kaiser Wilhelms II. wieder einigermaßen zugeschüttet – , umso mehr wurde und wird jedoch gerade seine Außenpolitik bewundert, die Europa lange den Frieden garantierte und Berlin als „ehrlichen Makler“ gar für kurze Zeit das als Stadt der Diplomatie bekannte Paris verdrängen ließ – dies etwa bei dem Berliner Kongress 1878 (Neuregelung der Verhältnisse in Osteuropa und auf dem Balkan) und auf der Kongokonferenz 1884-1885 (Gebietsverteilung in den europäischen Kolonien).

In den Medien gab es dennoch zumeist ein höhnisches Echo auf das AfD-Positionspapier. Die Einstufung als skurril oder verschroben war mitunter noch das freundlichste, was suggeriert wurde (siehe FAZ) . Andere wiederum wollten darin ein weiteres Indiz dafür sehen, daß die Partei in der rechten Ecke steht (wie die Berliner Zeitung). In der Tat hat die AfD mit dem Wort „Bismarck“ ein Tabu gebrochen, denn in Zeiten der Political Correctness ist es allenfalls dann erlaubt, sich positiv auf etwas zu berufen, was vor der Bundesrepublik war, wenn es sich um die Vorgängerorganisationen der bundesrepublikanischen Parteien handelt, wie zum Beispiel der 150. Geburtstag der SPD zeigt. Alles andere war schlecht und allenfalls aus den negativen Erfahrungen dieser Zeit kann man noch etwas lernen. Daß ein solches Unverständnis von guter Politik durch die AfD etwas aufgebrochen würde, wäre sehr zu wünschen, denn von jedem klugen Menschen kann man auch unter veränderten Realitäten etwas lernen und das Kaiserreich und seine Köpfe haben mit den Gründerjahren, der Erfindung des Sozialstaats, dem BGB und vielem anderen zahlreiche positive Errungenschaften zu bieten, nicht nur im Bereich von Bismarcks Außenpolitik.

Trotzdem soll das Lob für die AfD eben nicht zu groß ausfallen: In einem anderen Punkt weicht die AfD von den außenpolitischen Lehren des Kaiserreichs jedoch wesentlich ab: Während es für die europäischen Staaten jener Zeit und auch für Bismarck als selbstverständlich galt, daß das Osmanische Reich zu Europa gehört, endet der Kontinent für sie am Bosporus.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 119

15 Sonntag Sep 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Europa, Monarchie

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Schlagwörter

1. Weltkrieg, Buchbesprechung, Christopher Clark, Corona, Haus Wittelsbach, Herzog Franz von Bayern, Japan, Kaiser Wilhelm II., König Carl XVI. Gustaf, König Gustaf VI. Adolf, Kurpfalz, Prinz Ludwig von Bayern, Prinzessin Hisako Takamado, Rezension, Schweden

Vierzigjähriges Thronjubiläum in Schweden

Die Nachricht vom Tod König Gustaf Adolfs.

Die Nachricht vom Tod König Gustaf Adolfs.

„Der König ist tot – Es lebe der König!“ Als die Schweden am 15. September 1973 die Proklamation hörten und alle Kirchenglocken im Land eine halbe Stunde lang läuteten, trauerte die Bevölkerung um „einen großen König“ (so eine damalige Schlagzeile). Seit 29. Oktober 1950 hatte König Gustaf VI. Adolf die Krone Schwedens getragen und die Erbfolge übersprang eine Generation, weil Erbprinz Gustaf Adolf am 26. Januar 1947 bei einem Flugzeugabsturz in Dänemark ums Leben kam. Der neue König Carl XVI. Gustaf wurde als dessen Sohn am 30. April 1946 geboren. (Zu Einzelheiten der Erbfolge siehe Corona vom 18. März 2013).

Der greise König und sein junger Nachfolger: Im 91. Lebensjahr starb König Gustaf VI. Adolf am 15. September 1973. Sein 27-jähriger Enkel folgte ihm auf den Thron nach.

Der greise König und sein junger Nachfolger: Im 91. Lebensjahr starb König Gustaf VI. Adolf am 15. September 1973. Sein 27-jähriger Enkel folgte ihm auf den Thron nach.

Vor 40 Jahren begleitete den neuen König eine skeptische Öffentlichkeit. Ein Phänomen, das fast alle Thronfolger umgibt: Die amtierenden Monarchen werden geschätzt, verehrt, geliebt und man kennt sie in– und auswendig. Den Jungen wird fast immer weniger zugetraut oder man hegt eben Zweifel, ob sie so gute Arbeit leisten könnten wie die Alten. Prinz Charles kann ein Lied von dieser Skepsis singen. Dabei sind wohlvorbereitete Kronprinzen in europäischen Monarchien heutzutage nie schlechter als ihre Vorgänger.

König Carl XVI. Gustaf wählte als Motto für seine Regentschaft „För Sverige – I tiden“ (Für Schweden – mit der Zeit). Er setzte sich damit von seinem Großvater ab, den in seiner Regierungszeit das Motto „Plikten främför allt“ (Oberstes Gebot ist die Pflicht) begleitete. Die Zeiten wurden anders, denn kurz nach dem Monarchenwechsel entzog die schwedische Verfassung dem König die letzten politischen Rechte. 1971 hatte die seit 1932 regierende Sozialdemokratie ihre absolute Mehrheit genutzt, um die Thronrede abzuschaffen, zu der sich – wie in Großbritannien – die Abgeordneten um den König versammelten. Bei Regierungsbildungen verzichtete man auf die Ratschläge des Monarchen und der Parlamentspräsident übernahm die Aufgabe, die Konsultationen der Parteien zu organisieren. Dem König wurde das Recht genommen, bei wichtigen Regierungssitzungen im Staatsrat den Vorsitz zu führen und Gesetze gegenzuzeichnen. König Carl Gustafs Funktion wurde als „Symbol für das Land“ umschrieben und er galt fortan nicht mehr als „König von Gottes Gnaden“. Doch trotz dieses Machtverlusts erfreut sich der Monarch einer breiten Popularität und die bei ausländischen Fernsehanstalten so beliebten schwedischen Republikaner kommen über eine Zustimmungsrate nicht hinaus, die in dem Bereich liegt, wie sie deutsche Monarchisten erzielen. 1976, ein Jahr nach Inkrafttreten der neuen Verfassung wurden die Sozialdemokraten nach 44-jähriger Herrschaft übrigens abgewählt.

Eine weitere Besonderheit weist das Datum 15. September 1973 auf: Als der alte König starb, wurde in Örebro Daniel Westling geboren. Heute ist Prinz Daniel mit Kronprinzessin Victoria verheiratet und kann mit seinem Schwiegervater einen 40. Jahrestag feiern.  H.S.

Prinz Daniel und Kronprinzessin Victoria nach der Taufe ihrer ersten Tochter, Prinzessin Estelle.

Prinz Daniel und Kronprinzessin Victoria nach der Taufe ihrer ersten Tochter, Prinzessin Estelle.

Buchtip: Die Schlafwandler

Der Historiker Christopher Clark hat es wieder getan. Nach seinen Büchern über Preußen und Wilhelm II. hat er ein neues Buch geschrieben: Die Schlafwandler (Die Schlafwandler. Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog; ISBN: 978-3-421-04359-7; 39,99 €). Wie der Untertitel schon sagt, behandelt es die Entwicklungen und Motive, die Europa in den 1. Weltkrieg führten. Das Erscheinen des Buches ein Jahr vor der einhundertsten Wiederkehr der Ermordung von Erzherzog Franz Ferdinand und des anschließenden Kriegsausbruchs wird den Verkaufszahlen auf dem umkämpften Büchermarkt dabei sicher nicht abträglich sein und schon jetzt feiern die Zeitungen das Buch.

Christopher Clark: Die Schlafwandler

Christopher Clark: Die Schlafwandler

In der deutschen Beschreibung, mit der Die Schlafwandler unter anderem bei Amazon und Weltbild angepriesen wird, heißt es:

„Bahnbrechende neue Erkenntnisse über den Weg in den Ersten Weltkrieg 1914.

Lange Zeit galt es als ausgemacht, dass das deutsche Kaiserreich wegen seiner Großmachtträume die Hauptverantwortung am Ausbruch des Ersten Weltkriegs trug. In seinem bahnbrechenden neuen Werk kommt der renommierte Historiker und Bestsellerautor Christopher Clark (Preußen) zu einer anderen Einschätzung.“

Neu sind die Thesen Clarks, wonach alle europäischen Staaten schuld sind, weil sie die Wirkung der neuen Waffen und auch die politische Situation unterschätzt hatten und dachten, ein Krieg könne regional begrenzt oder schnell gewonnen werden, jedoch keinesfalls. Sie waren eigentlich auch schon bald nach dem 1. Weltkrieg Konsens und blieben dies außerhalb von Deutschland im Grunde bis zum heutigen Tage. Nur in Deutschland setzte sich zeitweilig die Ansicht des Historikers und früheren NSDAP-Mitgliedes Fritz Fischer durch, wonach Deutschland mit dem „Griff nach der Weltmacht“ die Hauptschuld gehabt haben solle. Jedoch gilt diese These auch in deutschen geschichtswissenschaftlichen Kreisen schon länger als überholt und man kehrte zur alten Version der Schuld aller zurück, die auch Clark jetzt wieder aufgreift. Nur in vielen schlecht recherchierten Artikeln der deutschen Presse oder Fernsehsendungen wird noch gebetsmühlenartig Deutschlands Hauptschuld gepredigt, wohl auch aus Gründen der Volkserziehung zu einem Verfassungspatriotismus, der kein gutes Haar an Deutschlands früherer Geschichte lassen möchte, um die Bundesrepublik in einem besseren Licht erscheinen zu lassen.

Clark gebührt trotzdem Dank für sein Buch: Durch seine Popularität in der Welt der Geschichtswissenschaftler trägt er unmittelbar vor dem neuralgischen Jubiläum des Kriegsausbruchs dazu bei, die längst anerkannten ge-schichtswissenschaftlichen Thesen von der Schuld aller einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Dies ist sicher mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Es ist für den Umgang der Deutschen mit der Vergangenheit bezeichnend, daß erst ein Australier kommen mußte, um dies zu bewerkstelligen. L.R.

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Die vollständige 119. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 119

Inhalt der 119. Ausgabe:

  • Vierzigjähriges Thronjubiläum in Schweden
  • Tokio siegt dank Kaiserhaus trotz Fukushima
  • Buchtip: Die Schlafwandler
  • Mannheimer Ausstellung: Die Wittelsbacher Jahrhunderte prägen bis heute

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun.

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Die Anrede von Adeligen im Schriftverkehr und im mündlichen Sprachgebrauch (II)

09 Montag Sep 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Deutsche Innenpolitik, Monarchie

≈ 2 Kommentare

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Erzherzog Otto von Österreich, Hohenzollern, Papst Benedikt XVI., Prinz Georg Friedrich von Preußen, Prinz Louis Ferdinand, Prinz Louis Ferdinand von Preußen

Neben der schriftlichen Anrede gibt es noch die mündliche und auch hier ist das bundesrepublikanische „Herr von …“ oder (zum Beispiel) „Herr Prinz von…“ nicht bindend. Will man kein politisches Statement zugunsten der Republik abgeben, werden mehrheitlich die traditionell üblichen Anredeformen benutzt, wie sie vor 1918 galten. Dies gilt auch und gerade in der Diplomatie. Wie der Historiker Jörg Kirschstein in der ZDF-Dokumentation „Die Erben des Kaisers“ sagte, wandte sich so selbst Erich Honnecker formvollendet an Prinz Louis Ferdinand von Preußen und sprach ihn als „Kaiserliche Hoheit“ an.

Je nach Titel gibt es jedoch Unterschiede in der Anrede. Extra geregelte Abweichungen ausgenommen lautet die traditionelle mündliche Anrede von Adeligen ohne Anspruch auf Vollständigkeit wie folgt:

Titel                                               Anrede
Kaiser                                    Majestät
König                                     Majestät
Großherzog                             Königliche Hoheit
Prinz (und Prätendent)              Kaiserliche/Königliche Hoheit
Erzherzog (Österreich)              Kaiserliche Hoheit
Fürst                                     Durchlaucht
Herzog                                   Hoheit
Graf                                       Erlaucht
Freiherr                                  Baron

Die korrekte Anrede für Prinz Georg Friedrich von Preußen würde nach diesem Muster„Kaiserliche und Königliche Hoheit“ lauten, auch wenn im Haus Preußen allein die „Königliche Hoheit“ bevorzugt wird.

Eine ähnliche Regelung wie in Deutschland gilt auch für Österreich: So wie dort niemand einen Adeltitel tragen darf, so wenig ist es strafbar, jemanden mit seinem Adelstitel anzureden. Im Beileidsschreiben von Papst Benedikt XVI. zum Tod von Erzherzog Otto von Habsburg redete er den neuen Hauschef als „Kaiserliche und Königliche Hoheit“ an und wandte dieses Adelsprädikat auch für den verstorbenen Erzherzog an. Der österreichische Bundespräsident, der dies hörte, verzog ob der zahlreichen anwesenden Staatsgäste notgedrungen keine Miene. (siehe YouTube-Video Verlesung des Beileidstelegramms von Papst Benedikt XVI.)

Um schließlich noch einmal auf den Film „The King’s Speech“ zurückzukommen: Adelige sind bei einem Fauxpas bei ihrer Anrede in der Regel wesentlich nachsichtiger, als etwa Doktoren oder Bundestagsabgeordnete. Die Familien tragen ihren Titel ja zumeist schon seit Jahrhunderten und sind deswegen entspannter als die Würdenträger unserer kurzlebigen Zeit. So reagiert auch die Königin von England gelassen auf ihre aufgeregte Gastgeberin und erklärt ihr selbst, wie sie anzureden ist: Beim ersten Mal mit Majestät und im Anschluß daran mit „Madam“.

Teil I dieses kleinen Adelsknigges können Sie hier ansehen.

Monarchist gewinnt australische Parlamentswahlen

07 Samstag Sep 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Monarchie

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Australien, constitutional monarchy, Königin Elizabeth II., Königin von Australien, kevin rudd, premierminister john howard, Tony Abbott

Nach sechs Jahren einer von der Australian Labor Party (ALP) geführten Bundesregierung, hat der bisherige Oppositionsführer Tony Abbott die Parlamentswahlen am Samstag gewonnen. Auf die republikanisch gesonnenen Premierminister Kevin Rudd und Julia Gillard folgt wieder ein erklärter Monarchist an die Regierungsspitzpitze.

Tony Abbott am Samstagmorgen mit Familie bei der Stimmabgabe.

Tony Abbott am Samstagmorgen mit Familie bei der Stimmabgabe.

Die neue Koalitionsregierung aus Liberaler und Nationaler Partei wird vermutlich keinen neuen Anlauf starten, um den Australiern die Monarchie zu nehmen. In einem Referendum am 6. November 1999 unter dem letzten liberalen Premierminister John Howard – ebenfalls ein treuer Anhänger der konstitutionellen Monarchie – lehnten fast 55 Prozent der Australier die Einführung einer Republik ab. Obwohl die ALP offiziell einen republikanischen Kurs fährt und Abweichler nicht duldet, unternahm sie nach ihrem Wahlsieg 2007 keinen Versuch, ein weiteres Referendum auf den Weg zu bringen: Zu schlecht waren die Umfragewerte – sowohl die für eine Republik wie die für die ALP.

Tony Abbott im Gespräch mit Königin Elizabeth II., Königin von Australien.

Tony Abbott im Gespräch mit Königin Elizabeth II., Königin von Australien.

Für den heute 55-jährigen Tony Abbott kam Zeit seines Lebens nie eine andere Staatsform als die Monarchie in Frage, auch als namhafte Mitglieder seiner eigenen Partei diese Position aufgaben und sich dem republikanischen Feldzug anschlossen. Von 1992 bis 1994 stand er als Geschäftsführer der Australians for Constitutional Monarchy gegen die australischen Republikaner, was diese ihm nie verziehen. Auch im Referendumswahlkampf 1999 trug Abbott mit dazu bei, die gegen den Strom der veröffentlichten Meinung schwimmenden Monarchisten anzuspornen. Seit 1999 belegen ihn dafür die Republikaner mit zahlreichen Kampfbegriffen. Wie die taz heute zitieren auch andere deutsche Medien noch immer die Schlagworte, die ihn abqualifizieren sollen:

Noch vor kurzem galt der 55-Jährige in seinen eigenen Parteikreisen als „unwählbar“, wie einer seiner Vorgänger meinte. Der katholische Ex-Priesternoviz, der mal Profiboxer werden wollte, dann als Journalist arbeitete, hat einen Ruf als ultrakonservativer, aggressiver Ideologe. Mehrfach war ihm Frauenfeindlichkeit und Homophobie vorgeworfen worden.

Was die taz in schlechten übersetzten Klischees in die Welt hinausposaunt (hinter dem „katholische Ex-Priesternoviz“ steht die Tatsache, daß er eine zeitlang in einem Priesterseminar studierte) hält einer näheren Betrachtung nicht stand. Keines der Vorurteile seiner Gegner wird dem jetzigen Wahlsieger gerecht.

Tony Abbotts Kampfschrift für die Monarchie, 184 Seiten und 1995 veröffentlicht.

Tony Abbotts Kampfschrift für die Monarchie, 184 Seiten und 1995 veröffentlicht: The Minimal Monarchy and why it still makes sense for Australia.

In dem Essay Monarchy is the tie that binds us together, das Tony Abbott für das Buch Her Majesty at 80 schrieb und das anläßlich des 80. Geburtstags der Königin von Australien erschien, faßt er die Quintessenz der Monarchie so zusammen, daß dies von den meisten heutigen Monarchisten unterschrieben werden kann:

The monarch has an important symbolic role too: as „fountain of justice and honour“; guardian of the integrity of the armed forces and the public service; embodiment of the unity of the Commonwealth of Nations; and a reminder of the transcendent in the life of the world. In each case, the monarch represents that ideal of duty and service that is always beyond the reach of actual human beings but towards which all should strive.

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