Die schlechteste deutsche Außenpolitik ist jetzt die der Republik
Außenpolitik liegt den Deutschen im allgemeinen nicht, könnte man meinen, denn mit Ausnahme Bismarcks haben es die Verantwortlichen in Deutschland stets geschafft, gegenüber den anderen unnötig viel Porzellan zu zerschlagen. Als besonders negatives Beispiel wird dabei immer die Außenpolitik unter Wilhelm II. genannt, doch hat dieser jetzt Konkurrenz von Angela Merkel bekommen, die es schafft, Deutschland in Europa und der Welt so sehr zu isolieren, wie es selbst 1914 nicht der Fall war: Ganz Südeuropa ist sauer auf Deutschland, die Euro- und die Griechenlandkrise sind aber alles andere als gelöst; die Beziehungen zu Rußland sind unterirdisch und Deutschland ist das einzige Land Europas, welches die Sanktionen gegen das Reich im Osten zum eigenen Nachteil ernsthaft umsetzt; Ost- und Südosteuropa sind wegen der Unzahl mohammedanischer Zuwanderer sauer auf die Deutschen, die sich weigern, von ihren hehren moralischen Vorstellungen in bezug auf Humanismus abzugehen; England fühlt sich mit seiner wirtschaftsliberalen und gesellschaftlich konservativen Politik von den Deutschen im Stich gelassen; die Türkei erpreßt die Bundesrepublik, weil sie es kann.
Auf dem Berliner Kongreß vom 13. Juni bis 13. Juli 1878 (gemalt von Anton von Werner) reichen sich Fürst Bismarck und der russische Vertreter Graf Pjotr Schuwalow die Hand. Der k.u.k. Gesandte Graf Gyula Andrássy sieht ihnen zu. Bismarck beschrieb seine Rolle auf dem Berliner Kongreß „nicht als Schiedsrichter, sondern als ehrlicher Makler, der das Geschäft wirklich zustande bringen will“. Der Berliner Kongreß ordnete die Verhältnisse auf der Balkanhalbinsel für ein Menschenalter. (Diese Einschätzung steht in einem Schulbuch: Grundzüge der Geschichte, Mittelstufe Band 3 aus dem Verlag Moritz Diesterweg. Es ist müßig zu erwähnen, daß im deutschen Wikipedia-Eintrag der Berliner Kongreß überwiegend negativ beurteilt wird.)
Gerade im Zusammenhang mit der Türkei ist dabei in diesen Tagen viel über einen Straftatbestand diskutiert worden, der seine Ursprünge im Deutschen Kaiserreich hat, und welcher das völlig fehlende außenpolitische Geschick der Republik unterstreicht. Der Paragraph 103 StGB stellte ab 1871 die Beleidigung ausländischer Staatsoberhäupter unter Strafe, sofern diese Monarchen waren. In der Bundesrepublik fand dieser Paragraph dann auch wieder Geltung und wurde auf alle Staatsoberhäupter ausgedehnt. Viele, wenn auch nicht alle Journalisten stellen sich in der aktuellen Debatte dagegen auf den Standpunkt, der Paragraph 103 StGB sei ein Relikt aus längst vergangenen, endlich überwundenen Tagen. Hierzu ist zunächst zu sagen, daß nicht nur das StGB, sondern der größte Teil unserer Gesetzgebung aus dem Kaiserreich kommt, und wenn man alle Gesetze dieser ach so unglückseligen und rückständigen Zeit abschaffen wollen würde, bräuchte man eine komplett neue Rechtsordnung.
Außerdem ist außenpolitisches Geschäft weder mit dem moralischen Imperativ zu betrachten, noch mit einer rosaroten Brille. Dies ist auch eine Lehre aus dem Kaiserreich, vor allem wenn man Bismarck mit seinen unglücklichen Nachfolgern vergleicht. Man kann daher dem türkischen Staatspräsidenten Erdogan sicher fehlende Souveränität im Umgang mit wenig talentierten deutschen Humoristen und den Umstand vorwerfen, daß er nicht über deren Anwürfen steht. Dies könnte er gerade deshalb tun, da er von der EU ohnehin schon alles bekommt, was er sich gewünscht hat, und auf internationalem Parkett der große Gewinner ist. Noch unsouveräner als das Auftreten Erdogans ist es jedoch, den Paragraphen 103 im Sinne einer falsch verstandenen Meinungsfreiheit komplett abschaffen zu wollen. Es war die deutsche Kanzlerin, die sich in bezug auf die Flüchtlingskrise ein Jahr lang weigerte, Realpolitik nach Bismarck zu betreiben. Stattdessen erhob sie das Normative zur Grundlage der Außenpolitik ließ sich dafür solange feiern, wie den meisten Deutschen noch nicht klar war, daß dies eventuell negative Konsequenzen für Zusammenleben und -halt der Gesellschaft haben könnte. Damit hat sie sich selbst erst dem türkischen Staatspräsidenten ausgeliefert, welcher nach Belieben die Schleusen öffnen und schließen kann, weil Deutschland sich aus Marketinggründen weigert, dies zu tun. Es ist ja auch viel schöner, den Zeigefinger zu erheben, auf andere zeigen und diesen zu sagen, was menschlich geboten sei. Das mag Merkel innenpolitisch eine Ruhepause geben und sie in der mehrheitlich linken deutschen Öffentlichkeit wieder gut dastehen lassen, da die Bösen, die Flüchtlinge notwendigerweise abweisen, weil es zu viele sind, jetzt andere sind und die Deutschen sich wieder moralisch überlegen fühlen und die anderen belehren dürfen. Außenpolitisch hat Deutschland aber fast keine Freunde mehr, weil es die Lehren des einzigen echten deutschen Außenpolitikers, Otto von Bismarck, nicht beherzigt und statt Realpolitik Ideologie betreibt. Wenn in 100 Jahren über schlechte deutsche Außenpolitik geredet wird, wird man wahrscheinlich Angela Merkel im Sinn haben, und nicht Wilhelm II.. Dafür sollten wir ihr als Monarchisten immerhin dankbar sein. L.R.
Ihre Hilfe ist wieder gefragt
Die ersten Schreiber, die im Mai 2011 dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) vorschlugen, eine Direktübertragung der Hochzeit von Prinz Georg Friedrich von Preußen und Prinzessin Sophie von Isenburg aus Potsdam auszustrahlen, erhielten eine Absage. In Corona 78 baten wir unsere Leser, sich in einem Brief an den RBB für die Direktübertragung einzusetzen – und gemeinsam erzielten wir einen Erfolg. Der RBB beugte sich, wie er selbst sagte, dem öffentlichen Druck und strahlte drei Stunden lang die Feierlichkeiten aus – mit für den RBB sensationellen 18,6% Marktanteil.
Mit einem persönlichen Schreiben dankte das Preußenhochzeitspaar für die guten Wünsche, die ihm anläßlich des Ja-Worts übermittelt wurden.
Am 10. Juni begeht der Chef des Hohenzollernhauses seinen 40. Geburtstag, ein markantes Datum in jedermanns Leben. Dem Haussender in Berlin-Brandenburg stünde es gut an, aus diesem Anlaß dem Oberhaupt der Preußenfamilie eine Dokumentation zu widmen, schließlich bekam die britische Königin zum 90. Geburtstag in ARD und ZDF jeweils eine 45-Minuten-Sendung und auch zum 70. Geburtstag von König Carl XVI. Gustaf von Schweden strahlte das ZDF eine Sendung aus.
Doch warum nur ausländische Königshäuser? Auch Deutschland hat eine königliche Familie. Der RBB hat einen Reporter, der geübt ist im Umgang mit adligen Häusern und dem die Aufgabe eine Portraits von Prinz Georg Friedrich anvertraut werden könnte: Jörg Thadeusz, ein berlin-brandenburgischer Seelmann-Eggebert.
Als 18-jähriger trat Prinz Georg Friedrich 1994 die Nachfolge seines Großvaters an. In diesen 22 Jahren gab er den Hohenzollern ein unverwechselbares Gesicht und seine Familie ist um drei Kinder gewachsen.
Schreiben Sie bitte an den
Rundfunk Berlin-Brandenburg, Masurenallee 8-14, 14057 Berlin, Tel. 030 / 97 99 3 -0 oder https://www.facebook.com/fernsehen.rbb
Wenn Sie Formulierungsideen benötigen, hilft Ihnen die Corona-Redaktion mit Vorschlägen, aber eindrucksvoller sind eigene Gedanken. Fordern Sie bitte eine Textvorlage an. H.S.
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Die vollständige 165. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:
Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 165
Inhalt der 165. Ausgabe:
- Die schlechteste deutsche Außenpolitik ist jetzt die der Republik
- Für Medienarbeit: Ihre Hilfe ist wieder gefragt
- Brasiliens Monarchisten erleben Renaissance
- Die Ernestinische Linie der Wettiner rückt wieder ins öffentliche Bewußtsein
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