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Margareta, Königin in einer Republik Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 193

17 Sonntag Dez 2017

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8. November 1918, Ausrufung der Republik, Bayern, Breitscheidplatz, Bukarest, König Carl XVI. Gustaf, König Juan Carlos, König Michael I. von Rumänien, Königin Anne-Marie, Königin Margareta, Königin Silvia, Königin Sofía, Königreich Belgien, Merkel, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Prinz Laurent von Belgien, Prinz Nicolae von Rumänien, Regele Mihai I., Rumänien

Margareta, Königin in einer Republik

Königin Margareta schreitet an (v.l.n.r.) Königin Anne-Marie, Prinz Charles, Königin Sofía, König Juan Carlos, Großherzog Henri, Königin Silvia und König Carl XVI. Gustaf vorbei. In der 2. Reihe Erzherzog Karl, Herzog Dom Duarte, Kronprinz Alexander und (leicht verdeckt) der Apostolische Nuntius in Deutschland Nikola Eterović.

Nach dem Tod von König Michael I. von Rumänien am 5. Dezember erfolgt seine Beisetzung am 16. Dezember, nachdem die Rumänen zwischen dem 13. und dem 16. Dezember drei Tage lang in Bukarest vor seinem Sarg Abschied nehmen können. Zur Beerdigung des ehemals regierenden Monarchen werden unter anderem Prinz Charles, König Juan Carlos und Königin Sofia von Spanien, König Carl Gustaf und Königin Silvia von Schweden, König Simeon II. der Bulgaren, Königin Anne-Marie von Griechenland, Kronprinz Alexander von Serbien, Prinzessin Astrid von Belgien und viele andere Vertreter mehr erscheinen. Aus Deutschland wird Prinz Georg Friedrich von Preußen das Gesamthaus Hohenzollern vertreten. Anreisen werden auch Markgraf Max und Markgräfin Valerie von Baden und für das Haus Württemberg Herzog Eberhard.

Prinz Georg Friedrich von Preußen erweist vor dem im Thronsaal aufgebahrten Sarg König Michael die letzte Ehre.

Als Chef des rumänischen Königshauses folgt Michael Kronprinzessin Margareta nach. In unmittelbarer Reaktion auf die Kunde vom nahenden Tod des Königs hat das rumänische Parlament umgehend beschlossen, der Königsfamilie einen offiziellen Status einzuräumen. Dies beinhaltet auch, daß sich die bisherige Kronprinzessin Margareta jetzt „Königin” nennen darf.

Während des Gottesdienst in der Patriarchenkathedrale saß inmitten der rumänischen Königsfamilie Prinz Georg Friedrich neben Nicolae Medforth-Mills.

Die Aussichten, daß Rumänien nicht nur eine Königin hat, sondern auch wieder ein Königreich wird, sind mit dem Tod von König Michael dagegen wahrscheinlich eher geringer geworden. 1992 durfte König Michael erstmals seit seiner von den Kommunisten erzwungenen Abdankung wieder ins Land einreisen und wurde von über einer Million Menschen begrüßt. Wäre er einfach in den Präsidentenpalast eingezogen, wären Rumäniens Politiker vom Volk hinweggefegt worden. Dies war der beste Moment für eine Restauration. Wohl deswegen gaben sie ihm nach diesem Auftritt fünf Jahre Einreiseverbot, bis er 1997 erneut Rumänien besuchte, wo ihm aber schon nicht mehr ganz so viele Menschen ihre Aufwartung machten. Heute ist zum einen zu befürchten, daß die Politik dem Königshaus nur auf Drängen des Volkes einen offiziellen Status eingeräumt hat, weitere Schritte aber unterläßt. Außerdem ist der beliebte Nicolae Medforth-Mills von König Michael kurz vor seiner schweren Krankheit aus dem Königshaus verstoßen worden, man vermutet wegen eines unehelichen Kindes. Der Gemahl von Königin Margareta, Prinz Radu, ist dagegen weit weniger beliebt im Volk.

Derweil wurde zeitgleich zu dem Gesetz, welches der Königsfamilie einen offiziellen Status einräumt, auch die Justizreform verabschiedet, die korrupte Politiker besser vor Verfolgung schützt. Die Neue Zürcher Zeitung faßte dies gut zusammen: Nach dem Tod von Mihai I. bleibt Rumänien mit seinen Politikern allein.   L.R.

Feiertag zur Aufrufung der Republik nicht in Bayern

Bei den Landtagswahlen in Bayern im kommenden Jahr kann die Einparteienherrschaft der CSU durchaus gefährdet werden. Die Erzählung einer positiven Geschichte über das Ende einer erfreulicheren Einherrschaft ist in Bayern dagegen erst einmal abgeschmettert worden: der 8. November, Tag des Sturzes der bayerischen Monarchie und damit Tag der Gründung des Freistaats in seiner jetzigen Form wird kein Feiertag, auch nicht einmalig. Für einen solchen Feiertag hatte sich die SPD im Land eingesetzt. Zwar steht die abschließende Abstimmung im Parlament noch aus, jedoch hat sich die CSU dagegen ausgesprochen. Damit ist zumindest in Bayern die Gefahr einer Verklärung jener Republik, die am 30. Januar 1933 Adolf Hitler zu ihrem Kanzler machte, anläßlich des hundertjährigen Jubiläums des Sturzes der Monarchie unwahrscheinlicher geworden.

Wahrscheinlich ist hingegen, daß die Verklärung dieser Republik, die genausowenig lebensfähig war, wie jene von 1848, auf Bundesebene im kommenden Jahr in großem Umfang betrieben wird, Feiertag in Bayern hin oder her. Schon liest man fabelhafte Dinge über die Bestrebungen nach 1918, eine funktionierende allgemeine Friedensordnung herzustellen, obwohl es gerade das Versailler Diktat war, welches keinen Frieden bedeutete, sondern nur einen Waffenstillstand auf 20 Jahre, wie etwa der französische Marschall Foch äußerte, obwohl er dabei freilich eher die völlige Vernichtung Deutschlands im Sinn hatte. Man wird wieder von unprovoziertem Terror des deutschen Heers gegen die belgische Zivilbevölkerung lesen, obwohl dies längst widerlegt ist. Die SPD wird sich als Widerstandspartei gegen das Kaiserreich generieren, obwohl sie die Kriegskredite aus Überzeugung verabschiedet hat. Man wird das Kaiserreich als unfrei und undemokratisch darstellen, obwohl das Wahlrecht des Reichs sehr fortschrittlich war und die Meinungsfreiheit wahrscheinlich höher als in der Bundesrepublik. Nichts dagegen wird man über die Seeblockade der Engländer erfahren, oder über die späteren Gesetze zum Schutz der Republik, die ganz wesentlich dazu beigetragen haben, Monarchisten in Weimar zu Staatsfeinden zu machen.

In der Vergangenheit hat es sich bereits erwiesen, daß es desto einfacher ist, Geschichtsklitterung zu betreiben, je weniger Zeitzeugen noch leben, und die letzten Menschen, die noch im Kaiserreich gelebt haben, waren damals Kleinkinder, auch wenn einige Menschen sich zumindest noch an die Erzählungen ihrer Eltern von der „guten alten Zeit” erinnern. Erlischt diese Erinnerung, ist es sehr leicht für die bundesrepublikanischen Hofhistoriker, die Geschichte so zu interpretieren, wie es denen, die sie dafür in Form von Lehrstühlen und Fördermitteln bezahlen, beliebt. Was kann man dagegen tun? Wahrscheinlich nicht so viel, daß es einen Unterschied machen würde. Dennoch gilt es, ein Zeichen zu setzen und zumindest den Versuch zu unternehmen: Im digitalen Zeitalter haben die meisten Artikel eine Kommentarfunktion, für diese muß man sich zwar bei den entsprechenden Medien mit seinem Klarnamen registrieren, das sollten aber diejenigen nicht scheuen, die die historischen Fakten auf ihrer Seite haben. Insofern gilt es, sich gegenseitig über falsche historische Darstellungen zu informieren und diese, wenn immer möglich, in den Kommentaren zu demaskieren, damit diejenigen, die sich jenseits bundesrepublikanischer Geschichtsklitterung über das Kaiserreich informieren wollen, auch die Gelegenheit dazu haben. L.R.

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Die vollständige 193. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 193

Inhalt der 193. Ausgabe:

  • Margareta, Königin in einer Republik
  • Opfern die gebührende Ehre entgegenbringen
  • Feiertag zur Ausrufung der Republik nicht in Bayern
  • Prinz Laurent von Belgien: Das schwarze Schaf der Königsfamilie

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Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 188

03 Sonntag Sep 2017

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Griechenland, König Konstantin II. der Hellenen, König Tupou VI., König von Polen, Königreich Tonga, Markgraf Alexander von Meißen, Markgraf Maria Emanuel von Meißen, Merkel, Polen, Sachsen, Wettiner

Zu den Bundestagswahlen 2017

Die Bundestagswahlen stehen an, und daß die gegenwärtige Kanzlerin auch die neue Kanzlerin sein wird, gilt als sicher. Wie der Postillon satirisch schrieb, könnte die CDU zum Fernsehduell gegen Martin Schulz auch einen Eimer Sauerkraut mit der Aufschrift „Danke für Ihre Stimme” schicken. Es ist nur die Frage, mit wem sie weiterregieren wird, ob mit der SPD oder mit einer oder zwei kleineren Parteien. Aber warum ist das eigentlich so? Die Verschlechterung der Beziehungen zu Rußland, die bereits seit der vergangenen Legislatur akute und nach wie vor ungelöste Eurokrise, die ebenfalls ungelöste Krise rund um die illegale Masseneinwanderung aus dem nahen Orient und Nordafrika und der im wesentlichen dadurch verursachte Brexit und auch der Terrorismus – Merkel hat nicht nur keinen dieser Großbrände löschen können, sondern einige davon selbst mitverursacht. Trotzdem sitzt sie die Dinge einfach aus. Auf der Habenseite ist eine nach wie vor starke Wirtschaft zu verzeichnen, diese dürfte jedoch auf die Agenda 2010 ihres Vorgängers zurückzuführen sein.

Der Bundestagswahlkampf ist geprägt durch die Aussagekraft der Argumente.

Monarchien wird oft ein Plus an politischer Stabilität gegenüber Republiken nachgesagt, nicht zuletzt, weil das Staatsoberhaupt selten wechselt. Merkel scheint den Beweis erbracht zu haben, daß auch Republiken sehr stabil sein können. Man sollte ihr Aussitzen von Krisen und Problemen jedoch tatsächlich nicht mit politischer Stabilität verwechseln, nach der sich die Mehrheit der Deutschen doch zu sehnen scheint. Gerade diese Nostalgie nach einer Ära ohne die schwerwiegenden Probleme unserer Zeit macht die Wähler vielmehr gewogen, Merkelscher Beschwichtigung wider besseres Wissen zu glauben und diese mit Stabilität zu verwechseln, auch wenn ihnen im Grunde genommen klar ist, daß das Leben in Deutschland sich verändert, und zwar nicht zum Guten. Was Deutschland also gerade bräuchte, wären Reformer wie den Soldatenkönig, den großen Friedrich, die Reformer der Befreiungskriege oder die Protagonisten der Gründerjahre im Kaiserreich. Noch wäre Zeit, die Probleme zu lösen. Trotzdem werden in einer Zeit von relativem Wohlstand weder Reserven für die kommende Überalterung der Bevölkerung angelegt, noch wird dem Bürger etwas zurückgegeben, noch wird Geld in Infrastruktur oder Bildung investiert. Deutschland verpaßt die Zukunft.

Wie sollten sich Royalisten demgegenüber verhalten? Eine konkrete Wahlempfehlung wird es an dieser Stelle nicht geben, nur eine Empfehlung gegen die Politik des Aussitzens: Wer zu Hause bleibt, kann zwar nicht damit rechnen, daß dies in irgendeinerweise als Protest wahr- und ernstgenommen wird, kann aber wenigstens sagen, daß er nicht zum jetzigen Durchregieren und der Alternativlosigkeit beigetragen hat. Wer für die Opposition oder mit seiner Erststimme für einen Merkelgegner innerhalb der jetzigen Regierungskoalition stimmt, tut ebenfalls etwas dazu. L.R.

Jubiläumsfeierlichkeiten in Krakau – 100 Jahre Regentschaftsrat

Der polnische Regentschaftsrat für das Königreich Polen 1917/18 von links: Graf Józef Ostrowski, Kardinal Aleksander Kakowski, Herzog Zdzislaw Lubomirski

Am 27. November 1917 übernahm der dreiköpfige Regentschaftsrat des Königreichs Polen die Geschäfte. Seine Aufgabe bestand  vor allem in der Auswahl des künftigen Monarchen, doch er erklärte auch die Unabhängigkeit des Landes (7. Oktober 1918), baute die Administration auf, schuf Auslandsvertretungen u.v.m. . Am 11. und 14. November 1918 übertrug der Rat seine Macht auf Józef Piłsudski, der jedoch einen Tag darauf die Republik ausrief und später einen erfolgreichen (und auch von der Kommunistischen Partei Polens unterstützten) Staatsstreich gegen die demokratisch gewählte Regierung anführte, um Polen bis zu seinem Tod im Jahre 1935 de facto diktatorisch zu regieren.

Daß es mit der Monarchie ganz anders hätte verlaufen können, steht außer Frage. Und so versammeln sich am 27. Oktober 2017 im Krakauer Rathaus, 100 Jahre nach dem Antritt des Regentschaftsrates Politiker, Wissenschaftler, Kirchenvertreter und aktive Monarchisten (gerne auch Sie),  um über die Bedeutung des Gremiums zu sprechen. Nach dem Gottesdienst und der Gästebegrüßung soll S.E. der Erzbischof von Krakau den Bürgermeister der Stadt (Prof. Majchrowski) mit dem Orden der Polnischen Krone ehren. Im Anschluß folgen fünf Fachvorträge von Professoren und einem Bischof sowie ein Chorauftritt. Am Abend sind die Besichtigung von Porträts polnischer Könige und die Präsentation einer neuen Monografie über den Regentschaftsrat geplant, bevor in Ruhe gespeist und über den Tag gesprochen werden kann.

Es bleibt zu hoffen, daß die mediale Aufmerksamkeit nicht ausbleibt und gerade die Jugend einen neuen Zugang zur Idee der Monarchie findet. Diese scheint, auch im Hinblick auf die jüngste konstitutionelle Krise, infolge der sich Polen zusehends international isoliert, von besonderer Relevanz.

Link zum Originalartikel mit vollem Programm samt Einladung (auch auf Englisch). Lukasz Stec

Der Autor studiert an der Goethe-Universität Frankfurt im letzten Semester Geschichte sowie Politik und Wirtschaft auf Gymnasiallehramt.

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Die vollständige 188. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 188

Inhalt der 188. Ausgabe:

  • Zu den Bundestagswahlen 2017
  • Jubiläumsfeierlichkeiten in Polen – 100 Jahre Regentschaftsrat
  • Wettiner für den polnischen Thron?
  • Königreich Tonga vor Neuwahlen

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König Juan Carlos und Königin Sofía erweisen Helmut Kohl die letzte Ehre

01 Samstag Jul 2017

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EU-Parlament, Helmut Kohl, König Juan Carlos I., Königin Sofía, Königreich Spanien, Merkel, Straßburg

Europa würdigt an diesem Samstag mit mehrstündigen Trauerfeierlichkeiten die Verdienste des früheren Bundeskanzlers Helmut Kohl. Zum ersten Mal wird eines hochrangigen Politikers mit einem europäischen Trauerakt gedacht. Die Zeremonien von Straßburg bis nach Speyer erstrecken sich auf über zehn Stunden.

Der Trauerakt im EU-Parlament in Straßburg hat um 11 Uhr begonnen. Mitglieder des deutschen Wachbataillons, begleitet vom Eurokorps, haben den mit einer europäischen Flagge bedeckten Sarg in den Sitzungssaal getragen.

Zu den Trauergästen in Straßburg gehörten auch König Juan Carlos I. und Königin Sofía von Spanien.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 165

08 Sonntag Mai 2016

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Europa, Geschichte, Monarchie

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bismarck, Brasilien, Erdogan, Fürst Bismarck, Jörg Thadeusz, Kaiser Dom Pedro II. von Brasilien, Kaiser Wilhelm II., Merkel, Otto von Bismarck, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Prinz Jean von Frankreich, Prinz Michael-Benedikt von Sachsen-Weimar-Eisenach, Prinzessin Sophie von Preußen, RBB, Türkei, Thüringer Landesausstellung, Wettiner

Die schlechteste deutsche Außenpolitik ist jetzt die der Republik

Außenpolitik liegt den Deutschen im allgemeinen nicht, könnte man meinen, denn mit Ausnahme Bismarcks haben es die Verantwortlichen in Deutschland stets geschafft, gegenüber den anderen unnötig viel Porzellan zu zerschlagen. Als besonders negatives Beispiel wird dabei immer die Außenpolitik unter Wilhelm II. genannt, doch hat dieser jetzt Konkurrenz von Angela Merkel bekommen, die es schafft, Deutschland in Europa und der Welt so sehr zu isolieren, wie es selbst 1914 nicht der Fall war: Ganz Südeuropa ist sauer auf Deutschland, die Euro- und die Griechenlandkrise sind aber alles andere als gelöst; die Beziehungen zu Rußland sind unterirdisch und Deutschland ist das einzige Land Europas, welches die Sanktionen gegen das Reich im Osten zum eigenen Nachteil ernsthaft umsetzt; Ost- und Südosteuropa sind wegen der Unzahl mohammedanischer Zuwanderer sauer auf die Deutschen, die sich weigern, von ihren hehren moralischen Vorstellungen in bezug auf Humanismus abzugehen; England fühlt sich mit seiner wirtschaftsliberalen und gesellschaftlich konservativen Politik von den Deutschen im Stich gelassen; die Türkei erpreßt die Bundesrepublik, weil sie es kann.

Auf dem Berliner Kongreß vom 13. Juni bis 13. Juli 1878 (gemalt von Anton von Werner) reichen sich Fürst Bismarck und der russische Vertreter Graf Pjotr Schuwalow die Hand. Der k.u.k. Gesandte Graf Gyula Andrássy sieht ihnen zu. Bismarck beschrieb seine Rolle auf dem Berliner Kongreß „nicht als Schiedsrichter, sondern als ehrlicher Makler, der das Geschäft wirklich zustande bringen will“. Der Berliner Kongreß ordnete die Verhältnisse auf der Balkanhalbinsel für ein Menschenalter. (Diese Einschätzung steht im Schulbuch Grundzüge der Geschichte, Mittelstufe Band 3 aus dem Verlag Moritz Diesterweg.)

Auf dem Berliner Kongreß vom 13. Juni bis 13. Juli 1878 (gemalt von Anton von Werner) reichen sich Fürst Bismarck und der russische Vertreter Graf Pjotr Schuwalow die Hand. Der k.u.k. Gesandte Graf Gyula Andrássy sieht ihnen zu. Bismarck beschrieb seine Rolle auf dem Berliner Kongreß „nicht als Schiedsrichter, sondern als ehrlicher Makler, der das Geschäft wirklich zustande bringen will“. Der Berliner Kongreß ordnete die Verhältnisse auf der Balkanhalbinsel für ein Menschenalter. (Diese Einschätzung steht in einem Schulbuch: Grundzüge der Geschichte, Mittelstufe Band 3 aus dem Verlag Moritz Diesterweg. Es ist müßig zu erwähnen, daß im deutschen Wikipedia-Eintrag der Berliner Kongreß überwiegend negativ beurteilt wird.)

Gerade im Zusammenhang mit der Türkei ist dabei in diesen Tagen viel über einen Straftatbestand diskutiert worden, der seine Ursprünge im Deutschen Kaiserreich hat, und welcher das völlig fehlende außenpolitische Geschick der Republik unterstreicht. Der Paragraph 103 StGB stellte ab 1871 die Beleidigung ausländischer Staatsoberhäupter unter Strafe, sofern diese Monarchen waren. In der Bundesrepublik fand dieser Paragraph dann auch wieder Geltung und wurde auf alle Staatsoberhäupter ausgedehnt. Viele, wenn auch nicht alle Journalisten stellen sich in der aktuellen Debatte dagegen auf den Standpunkt, der Paragraph 103 StGB sei ein Relikt aus längst vergangenen, endlich überwundenen Tagen. Hierzu ist zunächst zu sagen, daß nicht nur das StGB, sondern der größte Teil unserer Gesetzgebung aus dem Kaiserreich kommt, und wenn man alle Gesetze dieser ach so unglückseligen und rückständigen Zeit abschaffen wollen würde, bräuchte man eine komplett neue Rechtsordnung.

Außerdem ist außenpolitisches Geschäft weder mit dem moralischen Imperativ zu betrachten, noch mit einer rosaroten Brille. Dies ist auch eine Lehre aus dem Kaiserreich, vor allem wenn man Bismarck mit seinen unglücklichen Nachfolgern vergleicht. Man kann daher dem türkischen Staatspräsidenten Erdogan sicher fehlende Souveränität im Umgang mit wenig talentierten deutschen Humoristen und den Umstand vorwerfen, daß er nicht über deren Anwürfen steht. Dies könnte er gerade deshalb tun, da er von der EU ohnehin schon alles bekommt, was er sich gewünscht hat, und auf internationalem Parkett der große Gewinner ist. Noch unsouveräner als das Auftreten Erdogans ist es jedoch, den Paragraphen 103 im Sinne einer falsch verstandenen Meinungsfreiheit komplett abschaffen zu wollen. Es war die deutsche Kanzlerin, die sich in bezug auf die Flüchtlingskrise ein Jahr lang weigerte, Realpolitik nach Bismarck zu betreiben. Stattdessen erhob sie das Normative zur Grundlage der Außenpolitik ließ sich dafür solange feiern, wie den meisten Deutschen noch nicht klar war, daß dies eventuell negative Konsequenzen für Zusammenleben und -halt der Gesellschaft haben könnte. Damit hat sie sich selbst erst dem türkischen Staatspräsidenten ausgeliefert, welcher nach Belieben die Schleusen öffnen und schließen kann, weil Deutschland sich aus Marketinggründen weigert, dies zu tun. Es ist ja auch viel schöner, den Zeigefinger zu erheben, auf andere zeigen und diesen zu sagen, was menschlich geboten sei. Das mag Merkel innenpolitisch eine Ruhepause geben und sie in der mehrheitlich linken deutschen Öffentlichkeit wieder gut dastehen lassen, da die Bösen, die Flüchtlinge notwendigerweise abweisen, weil es zu viele sind, jetzt andere sind und die Deutschen sich wieder moralisch überlegen fühlen und die anderen belehren dürfen. Außenpolitisch hat Deutschland aber fast keine Freunde mehr, weil es die Lehren des einzigen echten deutschen Außenpolitikers, Otto von Bismarck, nicht beherzigt und statt Realpolitik Ideologie betreibt. Wenn in 100 Jahren über schlechte deutsche Außenpolitik geredet wird, wird man wahrscheinlich Angela Merkel im Sinn haben, und nicht Wilhelm II.. Dafür sollten wir ihr als Monarchisten immerhin dankbar sein. L.R.

Ihre Hilfe ist wieder gefragt

Die ersten Schreiber, die im Mai 2011 dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) vorschlugen, eine Direktübertragung der Hochzeit von Prinz Georg Friedrich von Preußen und Prinzessin Sophie von Isenburg aus Potsdam auszustrahlen, erhielten eine Absage. In Corona 78 baten wir unsere Leser, sich in einem Brief an den RBB für die Direktübertragung einzusetzen – und gemeinsam erzielten wir einen Erfolg. Der RBB beugte sich, wie er selbst sagte, dem öffentlichen Druck und strahlte drei Stunden lang die Feierlichkeiten aus – mit für den RBB sensationellen 18,6% Marktanteil.

Mit einem persönlichen Schreiben dankte das Preußenhochzeitspaar für die guten Wünsche, die ihm anläßlich ihres Ja-Worts übermittelt wurden.

Mit einem persönlichen Schreiben dankte das Preußenhochzeitspaar für die guten Wünsche, die ihm anläßlich des Ja-Worts übermittelt wurden.

Am 10. Juni begeht der Chef des Hohenzollernhauses seinen 40. Geburtstag, ein markantes Datum in jedermanns Leben. Dem Haussender in Berlin-Brandenburg stünde es gut an, aus diesem Anlaß dem Oberhaupt der Preußenfamilie eine Dokumentation zu widmen, schließlich bekam die britische Königin zum 90. Geburtstag in ARD und ZDF jeweils eine 45-Minuten-Sendung und auch zum 70. Geburtstag von König Carl XVI. Gustaf von Schweden strahlte das ZDF eine Sendung aus.

Doch warum nur ausländische Königshäuser? Auch Deutschland hat eine königliche Familie. Der RBB hat einen Reporter, der geübt ist im Umgang mit adligen Häusern und dem die Aufgabe eine Portraits von Prinz Georg Friedrich  anvertraut werden könnte: Jörg Thadeusz, ein berlin-brandenburgischer Seelmann-Eggebert.

Als 18-jähriger trat Prinz Georg Friedrich 1994 die Nachfolge seines Großvaters an. In diesen 22 Jahren gab er den Hohenzollern ein unverwechselbares Gesicht und seine Familie ist um drei Kinder gewachsen.

Schreiben Sie bitte an den

Rundfunk Berlin-Brandenburg, Masurenallee 8-14, 14057 Berlin,  Tel. 030 / 97 99 3 -0 oder https://www.facebook.com/fernsehen.rbb

Wenn Sie Formulierungsideen benötigen, hilft Ihnen die Corona-Redaktion mit Vorschlägen, aber eindrucksvoller sind eigene Gedanken. Fordern Sie bitte eine Textvorlage an. H.S.

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Die vollständige 165. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 165

Inhalt der 165. Ausgabe:

  • Die schlechteste deutsche Außenpolitik ist jetzt die der Republik
  • Für Medienarbeit: Ihre Hilfe ist wieder gefragt
  • Brasiliens Monarchisten erleben Renaissance
  • Die Ernestinische Linie der Wettiner rückt wieder ins öffentliche Bewußtsein

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Fundsache

25 Montag Apr 2016

Posted by monarchistundlegitimist in Deutsche Innenpolitik

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Bundestagswahl, Merkel, SPD

Gewiß, die nächste Bundeswahl ist für Monarchisten kein Thema, aber in Corona wurde schon das Merkel-Wort von Alternativlosigkeit kommentiert. Trotz ihrer fallenden persönlichen Umfragewerte scheint sie zur personifizierten Alternativlosigkeit zu werden.

Hier ist der passende Spruch dazu:

Gefunden am 25. April 2016 auf Twitter.

Gefunden am 25. April 2016 auf Twitter.

Und wer glaubt, eine andere Lösung zu kennen, sei gewarnt: Wer AfD wählt, sorgt ebenfalls dafür, daß alle Merkel bekommen. 

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 159

03 Sonntag Jan 2016

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Europa, Monarchietheorie

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Anton Ritthaler, Bayern, Commonwealth, Gauck, Gelbe Hefte, Japan, Kaiser Akihito, Kaiser Wilhelm II., König Felipe VI., König Ludwig III. von Bayern, König Michael I. von Rumänien, König Philippe I. der Belgier, König Willem-Alexander, Königin Elizabeth II., Max Buchner, Merkel, Monarchie, Monarchietheoretiker, TuL, Weihnachtsansprache, Weimarer Republik, Zentrumspartei

Weihnachts– und Neujahrsansprachen der Monarchen weltweit

Weihnachts- und Neujahrsansprachen sind eine der wenigen Gelegenheiten, zu denen sich die konstitutionellen Monarchen in der Welt regelmäßig politisch äußern. Sie tun dies nicht mit markigen Worten und Teile ihrer Reden sind auch von den jeweiligen Regierungen vorgegeben. Jedoch ist es ihnen auch möglich, eigene Akzente zu setzen.

Erstmals richtete ein spanischer König sich aus dem königlichen Palast ans spanische Volk und nicht mehr aus der königlichen Residenz La Zarzuela.

Erstmals richtete ein spanischer König sich aus dem königlichen Palast ans spanische Volk und nicht mehr aus der königlichen Residenz La Zarzuela.

Dem spanischen König Felipe VI. ging es angesichts separatistischer Bestrebungen in Katalonien und unklaren Mehrheitsverhältnissen im Parlament um die nationale Einheit, die zwei Drittel seiner Rede ausfüllte. Dabei sprach er davon, daß die Spanier auf das seit Francos Tod und im speziellen in den letzten Jahren zur Überwindung der Wirtschaftskrise Geleistete stolz sein könnten. Dem König der Belgier, Philippe, ging es um die Abwehr der terroristischen Bedrohung nach den Anschlägen von Paris. Er dankte den belgischen Sicherheitskräften, machte die Notwendigkeit von mehr Investitionen in diesem Bereich deutlich und drückte den Wunsch aus, daß die freiheitliche Ordnung des Landes nicht unter der Gefahrenabwehr leiden soll und die Belgier miteinander mehr über die Dinge, die ihnen wichtig sind, diskutieren sollen.

Die britische Königin stellte 2015 den Rekord als längstregierende Monarchin im Vereinigten Königreich ein, sondern sie ist auch bei den Weihnachtsansprache Rekordhalterin: Seit 1957 wendet sich Königin Elisabeth per Fern-sehen an ihre Völker auf den britischen Inseln und im Commonwealth. Auch 2015 war ihre Weihnachtsan-sprache das Programm mit den meisten Zuschauern, gefolgt von der letzten Folge von Downton Abbey.

Die britische Königin löste 2015 ihrer Ururgroßmutter, Königin Victoria,  als längstregierende Monarchin des Vereinigten Königreichs ab. Auch bei den Weihnachtsansprache ist sie Rekordhalterin: Seit 1957 wendet sich Königin Elisabeth per Fernsehen an ihre Völker auf den britischen Inseln und im Commonwealth. 2015 war ihre Weihnachtsansprache das Programm mit den meisten Zuschauern und lag vor der letzten Folge von Downton Abbey.

Ähnlich äußerten sich Elisabeth II. und Wilhelm Alexander I., der König der Niederlande, welcher auch über die Verteidigung der Freiheit sprach. Neben Elisabeth II. schrieb auch König Michael von Rumänien in seinem Weihnachtskommuniqué über die christliche Bedeutung von Weihnachten und den Wert der Familie – in der zunehmend individualistischen Gesellschaft Europas ist diese Erinnerung an das Gemeinsame nicht geringzuschätzen. Carl XVI. Gustav von Schweden schließlich sprach über die Flüchtlingskrise und deren Bewältigung in dem neben Deutschland und Griechenland davon am stärksten betroffenen Land innerhalb Europas. Eine Weihnachtsansprache kennt das japanische Kaiserhaus aufgrund der fehlenden christlichen Tradition zwar nicht, jedoch ist der Geburtstag des Tenno am 23. Dezember eine der wenige Gelegenheiten im Jahr, an denen sich der noch immer von weiten Teilen der Japaner als Gott betrachtete Akihito kurz öffentlich zeigt. Der nunmehr 82-jährige Monarch sprach davon, daß sein Land noch immer mit den Auswirkungen der vergangenen Naturkatastrophen zu kämpfen habe, zeigte sich aber davon überzeugt, daß das neue Jahr ein glückliches werden wird. In einer darauf folgenden, ausführlicheren Pressekonferenz ging Akihito auch auf andere Ereignisse ein. Unter anderem gedachte er des 70. Jahrestags des Kriegsendes und der Opfer beider Seiten und freute sich darüber, daß in diesem Jahr gleich zwei Japaner den Nobelpreis gewonnen haben.

Im Ausland erregte es Irritationen, daß das ZDF die Neujahrsansprache Angela Merkels mit arabischen Untertiteln (im syrischen Dialekt oder in der arabischen Hochsprache?) ausstrahlte.

Im Ausland gab es Irritation darüber, daß das ZDF die Neujahrsansprache Angela Merkels mit arabischen Untertiteln (im syrischen Dialekt oder in der arabischen Hochsprache?) ausstrahlte.

In den Republiken wird das Thema der Ansprachen unterschiedlich gehandhabt: In Frankreich gibt es keine derartige Ansprache, da die streng laizistische Republik Weihnachten nicht ihre Referenz erweisen will. In Deutschland spricht zu Weihnachten der Präsident und zum neuen Jahr die Kanzlerin: Beide legten den Schwerpunkt ihrer Reden auf die Flüchtlinge, schafften es dabei aber, den Staat, den sie vertreten, fast gar nicht zu erwähnen. Das sie theoretisch legitimierende Staatsvolk, die Deutschen, kamen in der Rede des Bundespräsidenten genau einmal vor, bei der Kanzlerin wurde einmal Deutschland erwähnt. Sie sagte, daß sich die Gesellschaft nicht spalten lassen solle, gab aber die Schuld an einer Spaltung nicht sich selbst und der katastrophalen Flüchtlingspolitik ihres Kabinetts, sondern denen, die davor gewarnt haben und warnen – die Republik bleibt ein die Menschen nicht verbindendes Elitenprojekt, welches sich zunehmend von den Menschen, die es vorgibt, zu vertreten, entfernt. L.R.

 

Monarchietheorie bei Max Buchner: Katholischer Monarchismus in der Weimarer Republik

Der Kulturkampf gehört zu den tragischsten Facetten des zweiten deutschen Kaiserreiches, führte er doch zu einer nachhaltigen Entfremdung weiter Teile der katholischen Bevölkerung vom Hohenzollernstaat. Wenn sie auch die Revolution und das Ende der Monarchie nicht gerade bejubelten, fanden sich viele Katholiken doch recht schnell als „Vernunftrepublikaner“ mit den neuen Verhältnissen ab, und trotz eines starken monarchistischen Flügels entwickelte sich die Zentrumspartei zu einer tragenden Stütze der Republik.

gelbe HefteEiner der wenigen entschiedenen katholischen Verteidiger des Kaisertums der Hohenzollern war der bayerische Historiker Max Buchner (1881-1941), seit 1919 Professor für mittelalterliche Geschichte in Würzburg und München. Zwischen 1924 und 1941 gab Buchner gemeinsam mit dem Münchner Historiker und späteren Mitbegründer von Tradition und Leben e.V. (TuL) Anton Ritthaler die rechtskatholisch-monarchistischen Gelben Hefte heraus. Aus katholischer Sicht wurde dort eine große Bandbreite historischer und aktueller Themen behandelt, doch der monarchische Gedanke zieht sich wie ein roter Faden durch die Zeitschrift. Nach 1933 war der Kurs der Gelben Hefte wie bei vielen konservativen Veröffentlichungen ambivalent: Einerseits wurde verhaltene Systemkritik im Rahmen des Sagbaren geübt (immerhin war Ritthaler im September 1939 im Zusammenhang mit der Zerschlagung des monarchistischen Widerstandskreises um den Rechtsanwalt Adolf von Harnier kurzzeitig verhaftet worden), andererseits bestand die Bereitschaft, dem neuen Regime einen gewissen Vertrauensvorschuß zu gewähren und sich ihm auch ideologisch anzunähern.

Buchner Kaiser Wilhelm1929 veröffentlichte Buchner sein politisches Hauptwerk Kaiser Wilhelm II., seine Weltanschauung und die Deutschen Katholiken, in dem er über das eigentliche Thema hinaus auch der Frage nach dem Verhältnis von Katholizismus und Monarchismus nachging. Buchner bestritt vehement den Anspruch des Zentrums und der mit ihm verbundenen Presse, den deutschen Katholizismus zu repräsentieren. Geradezu absurd erschien ihm der Schulterschluß des Zentrums mit dezidiert antichristlichen sozialistischen und liberalen Parteien gegen den preußisch-protestantischen Konservatismus. Dabei seien es schon im wilhelminischen Deutschland meist die liberalen und linken Stimmen gewesen, die öffentliche Bekenntnisse zur Religion verurteilten, nicht jedoch die protestantischen Kirchen oder gar der monarchische Staat. Als der nachmalige Ludwig III. von Bayern 1910 in Altötting seine Überzeugung von der alleinigen katholischen Wahrheit kundtat, wurde er von der liberalen Presse heftig angegangen, während ihn die konservativ-protestantische Kreuzzeitung in Schutz nahm, freilich ohne sich seinen konfessionellen Standpunkt zu eigen zu machen.

Max Buchner (1881 - 1941)

Max Buchner (1881 – 1941)

Die lauten Klagen vieler katholischer Politiker und Publizisten über die angebliche Zurücksetzung ihrer Konfession unter Wilhelm II. im Vergleich zur neuen republikanischen Freiheit sollten nach Buchners Auffassung lediglich das bohrende schlechte Gewissen übertönen, das sie aufgrund ihrer Treulosigkeit gegenüber dem Kaiser und König von Gottes Gnaden plagte. Die aufrichtigen Treuebekenntnisse zahlreicher katholischer Würdenträger, ja sogar die Garantien Leos XIII. für die Loyalität der deutschen Katholiken würden vom Zentrum, das lediglich Parteiinteressen verfolge, konsequent ignoriert.

Für Wilhelm II. hätten Preußentum, Hohenzollern und Protestantismus eine unauflösbare Einheit gebildet, scharf kritisiert habe er deswegen die Abkehr einiger seiner Angehöriger vom Protestantismus (wie im Falle der Landgräfin Anna von Hessen oder seiner Schwester Sophie), nicht jedoch die Hinwendung zu einer anderen Konfession – oder gar diese an sich. Buchner zeigt Wilhelm II. als tiefgläubigen protestantischen Christen, der gerade aufgrund der festen Verankerung im eigenen Glauben zu wahrhafter Toleranz befähigt gewesen sei. Der Kaiser sei überzeugt gewesen vom Wirken Gottes in der Geschichte und vom Gottesgnadentum der Könige. Leider habe der Kaiser in den entscheidenden Tagen im November 1918 in dem Irrglauben, durch den Gang ins Exil dem Volk zu dienen, den göttlichen Auftrag zur Herrschaft aus den Augen verloren. Für Buchner waren das protestantische Kaisertum der Hohenzollern und das Gottesgnadentum Wilhelms II. die authentische Manifestation des überzeitlichen deutschen Kaisergedankens im 20. Jahrhundert. Welche Form wird die Kaiseridee wohl in Zukunft annehmen?
T.G.

Volkes Stimme ist wechselnd wie das Lachen und Zürnen eines asiatischen Despoten. Sie wird ja fabriziert oft in weit kürzerer Zeit, als ein gediegener Handwerker zur Herstellung eines kunstvollen Schreines nötig hat – Gottes Stimme aber bleibt durch die Jahrhunderte und Jahrtausende sich selber gleich. Das Königtum von Gottesgnaden soll ihr Lautsprecher sein. – M. Buchner

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Die vollständige 159. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 159

Inhalt der 159. Ausgabe:

  • Weihnachts– und Neujahrsansprachen der Monarchen weltweit
  • Die Monarchie bringt 2015 Stabilität für die Länder, die sie haben
  • Monarchietheorie bei Max Buchner – Katholischer Monarchismus in der Weimarer Republik

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Grundstein für Berliner Schloß gelegt

27 Donnerstag Jun 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Deutsche Innenpolitik

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Schlagwörter

Berliner Stadtschloß, Gauck, Merkel, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Prinzessin Sophie von Preußen

Bei Kaiserwetter fand am 13. Juni unter Anwesenheit von über hundert geladenen Gästen die feierliche Grundsteinlegung für den Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses statt. Auch SKH Prinz Georg Friedrich von Preußen war mit seiner Gattin IHK Prinzessin Sophie unter den Teilnehmern. Der Bau soll 2019 fertiggestellt werden.

Prinz Georg Friedrich und Prinzessin Sophie von Preußen auf dem Weg zur Grundsteinlegung für das Berliner Stadtschloß.

Prinz Georg Friedrich und Prinzessin Sophie von Preußen auf dem Weg zur Grundsteinlegung für das Berliner Stadtschloß.

Obwohl der Bundespräsident symbolisch auf den Grundstein klopfte, fand seine zunächst geplante Festrede nicht statt, was deshalb bemerkenswert ist, weil Bundeskanzlerin Merkel mit Verweis auf die Rede von Gauck nicht an der Veranstaltung teilnahm – sie wollte dem Bundespräsidenten angeblich nicht die Show stehlen. Verwunderlich ist das Schweigen beider letztlich nicht, denn sie haben trotz ihrer Herkunft keinen Bezug zu Preußen und bei Angela Merkel kommt hinzu, daß sie momentan nicht gerne in Verbindung mit vermeintlich teuren Bauprojekten gebracht werden möchte – es ist Wahlkampf und während die gigantischen Kosten der Eurorettung für den Bürger eher unüberschaubar sind, ist dies bei den vergleichsweise geringen Kosten des Stadtschlosses (ca. 600 Millionen Euro) nicht der Fall, da muß die Staatsraison eben zugunsten der Partei- und Wahlkampfraison in den Hintergrund treten. Trotzdem war es eine würdige Feier und den größten Beifall erhielt Wilhelm von Boddien für sein jahrzehntelanges Engagement für den Wiederaufbau.

Auch kristallisiert sich bereits heraus, daß sich der offizielle Name Humboldt-Forum für die Hohenzollernresidenz jenseits der offiziellen Sprachregelung der Behörden nicht durchsetzen wird. Die Berliner werden wie eh und je die Bezeichnung Stadtschloß verwenden. Einigen skurrilen Interpretationen in denjenigen Medien, die die Grundsteinlegung kommentierten, ist schließlich entschieden zu widersprechen: So schrieb der Spiegel, daß das Stadtschloß Symbol imperialer Größe und eines neuen nationalen Selbstbewußtseins sei, wobei Deutschland für Europa immer mehr zu dem werde, was Preußen für Deutschland war. Dies verstand die Zeitschrift als Kritik. Zwar wären ein gesundes nationales Selbstbewußtsein und eine aktivere Rolle Deutschlands in der Euro-Krise außer nach Meinung der Spiegel-Journalisten sicher zu begrüßen, etwas Derartiges jedoch kann von dem Bauwerk, welches im übrigen weit bescheidener ausfällt als vergleichbare Bauten in London, Sankt Petersburg oder Paris, jedoch nicht geleistet werden. Vielleicht fragt sich der eine oder andere Passant beim Vorübergehen am Stadtschloß jedoch, wo dieses Bauwerk in der Geschichte zu verordnen ist. Damit hätte das Schloß schon einen wichtigen Zweck erfüllt, welcher auch die Baukosten rechtfertigt.

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