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Schlagwort-Archiv: König Felipe VI.

Steinmeier will Gudrun Ensslin nicht mehr als große Frau der Weltgeschichte ansehen Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 267

20 Sonntag Mrz 2022

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Monarchie

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Großfürstin Maria Wladimirowna, Kaiser Karl I. von Österreich, König Felipe VI., König Juan Carlos I., Königin Elizabeth II., Königreich Spanien, Prinz Philip, Putin, Rußland, Steinmeier, Ukraine, Zar Nikolaus II.

Nicht mein Präsident

Daß Frank-Walter Steinmeier als Bundespräsident in Fettnäpfchen tritt, ist nichts Neues. So hat er schon ein Konzert mit einer linksextremen Band empfohlen und den Atommullahs im Iran zum Jahrestag ihrer Revolution gratuliert. Diesmal wurde vom Bundespräsidialamt mit Gudrun Ensslin eine einheimische Mörderin aus der RAF-Zeit gewürdigt. „Mit der Ihnen eigenen Handschrift ermöglichen Sie neue Sichtweisen, insbesondere auf große Frauen der Weltgeschichte, die sich den Brüchen und Zumutungen ihrer jeweiligen Zeit mit großer Intelligenz, persönlicher Stärke und einem ausgeprägten Willen zur Veränderung der gesellschaftlichen als auch der politischen Verhältnisse stellen. Sei es das Leben von Gudrun Ensslin, Rosa Luxemburg, Hildegard von Bingen oder Hannah Arendt – allen diesen Frauen und vielen anderen haben sie unvergessliche filmische Porträts gewidmet,“ heißt es in einem Geburtstagsschreiben an die Regisseurin Margarethe von Trotta, welches bis vor kurzem noch auf der Internetseite des Bundespräsidenten zu finden war. Schon Rosa Luxemburg, die mit dem Kommunismus für eine totalitäre Ideologie eintrat und deswegen zu einem Postergirl der DDR wurde, als große Frau der Weltgeschichte zu sehen, ist äußerst fragwürdig. Das geht aber im Vergleich zu Gudrun Ensslin unter: Während die Ostdeutschen den real existierenden Sozialismus hautnah erleben durften, gingen im Westen Teile der Bevölkerung aus Unwissen und Naivität mit Bildchen und Büchlein des Massenmörders Mao Tsetung auf die Straße. Einigen reichte dies jedoch nicht, sie wollten etwas für die Sache tun und entschieden sich daher für den Linksterrorismus. Dazu gehörte Gudrun Ensslin, der die Beteiligung an fünf Sprengstoffattentate mit vier Todesopfern nachgewiesen wurde.

Bereits drei Monate nach dem Amtsantritt von Frank-Walter Steinmeier gab es im Juni 2017 im Bundespräsidialamt Ärger um die Neubesetzung von Stellen. Zudem wurde der Vorwurf laut, die Hausspitze habe im Zuge des Amtswechsels ungewöhnlich viele Stellen an Parteifreunde und frühere Weggefährten von Steinmeier vergeben. Der Personalrat beschloß seinen Rücktritt. Das Bundespräsidialamt hat 220 Beschäftigte.

Wenn man zu Gunsten des Präsidenten ins Feld führt, daß er seine Reden nicht selbst schreibt, wirft der Vorgang doch Fragen auf. Selbst wenn die Würdigung von Ensslin von einem Schülerpraktikanten verfaßt worden sein sollte, und derjenige, der sonst die Beiträge noch einmal kontrolliert, gerade mit Corona im Bett lag, muß man sich schon fragen, was eigentlich so die politische Einstellung des Personals ist, welches im Bundespräsidialamt tätig ist. Fragwürdige Würdigungen und Glückwünsche wiederholen sich und natürlich fällt dies auf den Präsidenten zurück, der über sein Personal zum Teil selbst entscheiden kann. Zum anderen ist die schwache Reaktion der Medien zu kritisieren. Linke Medien griffen das Thema ähnlich wie den Beitrag der gegenwärtigen Innenministerin im Käseblättchen eines linksextremen Vereins kaum auf. Andere Medien berichteten zwar schüchtern, übernahmen aber fast alle ohne Hinterfragen die Stellungnahme des Bundespräsidialamtes: „Die Erwähnung von Gudrun Ensslin ist ganz klar ein Fehler. Eine verurteilte Mörderin gehört nicht in diese Reihe. Wir bitten um Entschuldigung. Wir haben das Glückwunschschreiben an Margarethe von Trotta von unserer Internetseite genommen und korrigieren es“, hieß es in der Stellungnahme. Nachfragen seitens der Medien? Fehlanzeige. Zu einem Zeitpunkt, da die russische Medienberichterstattung zum Ukrainekrieg zurecht massiv kritisiert wird, haben die Deutschen Gott sei Dank unabhängige Qualitätsmedien, die kritisch und unabhängig berichten, oder? L.R.

Romanows distanzieren sich vorsichtig von Putin

Die Beziehung zwischen Putin und den Romanows war lange Zeit eine nicht unharmonische Zweckgemeinschaft. Auch wenn nicht klar ist, inwieweit er dies persönlich unterstützt hat, wurde während der langen Herrschaft Wladimir Putins die Blutkirche in Jekaterinburg an der Stelle gebaut, wo die Zarenfamilie ermordet wurde, Zar Nikolaus II. wurde heiliggesprochen und anders als viele andere durften Monarchisten relativ frei ihre Meinung kundtun. Es konnte schließlich sogar darüber spekuliert werden, ob nicht ein Romanow dereinst die Nachfolge Putins übernehmen würde. In letzter Zeit hat sich Putin jedoch eher einer Nostalgie und Verklärung der Sowjetunion hingegeben, und auch wenn es sich beim Reich des Zaren und der Sowjetunion um zwei russische Riesenreiche handelte, sind sie jedoch völlig unterschiedlicher Natur gewesen und der eine Staat verdrängte den anderen gewaltsam. (Im März 2017 berichtete die spanische Nachrichtenagentur efe von der Ablehnung Putins, die Monarchie nach Rußland zurückzubringen.)

Weiße Tauben als Friedenzeichen, doch die Bildunterschrift, die am 28. Februar auf der Romanow-Seite dazu geliefert wurde, ist nicht eindeutig: „Painful to see how for the past 8 years brothers and sisters, whose fathers, and previous generations defended together their common Homeland, have been pitted against each other in terrible fights.“

Nun haben sich die Romanows von Putins Krieg distanziert. Die frischvermählte italienischstämmige Prinzessin Victoria ließ im Beisein ihres Mannes Georg weiße Friedenstauben aufsteigen und dies auf Video festhalten. „Dieses Video ist dem Frieden gewidmet“, schrieb sie dazu. Dies mag keine direkte Regimekritik sein. Gegen den Krieg zu sein ist jedoch ungefähr das Äußerste, was in Putins Rußland momentan möglich sein mag. Aus dem weiter entfernten Madrid hatte Hauschefin Maria Wladimirowna bereits ein Statement abgegeben, in dem sie nicht nur den Frieden wünschte, sondern auch die Unabhängigkeit der Staaten der ehemaligen Sowjetunion explizit anerkannte.

Aus Sicht der Romanows dürften zumindest jene Ukrainer, die nicht aus dem Westen des Landes und damit aus alten österreichisch-ungarischen Landen stammen, zu ihren Untertanen gehören. Sie wie Putin mit Bomben von ihrem Glück zu überzeugen, Russen zu sein, ist aber nicht der richtige Weg, und das hat die Zarenfamilie erkannt. Dies mag an die Worte des spanischen Philosophen Miguel de Unamuno erinnern, welcher einst den Generälen Francos sagte: Vencereís, pero no convencereís – ihr werdet siegen, aber ihr werdet nicht überzeugen. L.R.

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Die vollständige 267. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 267Herunterladen

Inhalt der 267. Ausgabe:

  • Nicht mein Präsident
  • Gedenken an Prinz Philip markiert Rückkehr zur Normalität
  • Romanows distanzieren sich vorsichtig von Putin
  • König Juan Carlos kann nach Spanien zurückkehren

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Islamische Republik Afghanistan am Ende Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 257

22 Sonntag Aug 2021

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Monarchie

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Afghanistan, Ahmad Shah Massoud, Hochzeitstag, Karzai, König Felipe VI., König Mohammed Zahir Schah, König von Spanien, Königreich Afghanistan 1973, Loriot, Meinungsumfrage zur Monarchie, Otto von Bismarck, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Prinzessin Sophie von Preußen, Taliban

Beginn einer neuen Furchtherrschaft der königslosen, der schrecklichen Zeit

Manchmal freut es einen nicht, recht zu haben, und es freut einen noch nicht einmal, wenn eine Republik vom Antlitz dieses Planeten getilgt wird: Die Corona–Redaktion hat seit ihrem Bestehen, also seit 2006, die militärische Niederlage der Westmächte in Afghanistan vorausgesehen und vorhergesagt. Die Taliban übertreffen dabei derzeit alle Prognosen der Amerikaner, die mit mindestens sechs Monaten rechneten, bis das Land nach ihrem Rückzug von ihnen erobert werden würde. Nicht nach dem Abzug aller amerikanischen Truppen, sondern bereits einen Monat davor, kapitulierten die afghanischen Regierungstruppen vor den Taliban. Der afghanische Präsident Ashraf Ghani floh am 15. August ins Exil.

Die Niederlage hat in bezug auf Migration, die Möglichkeit von Abschiebungen nach Afghanistan sowie innere Sicherheit und Terrorismus auch Konsequenzen weit über das Land hinaus, also auch und vor allem für die ehemaligen Verbündeten der Militärkoalition, die die Taliban bekämpft haben. Hierbei sind vor allem die Länder betroffen, die wie Deutschland eine laxe Einwanderungspolitik beziehungsweise keinen Willen haben, geltende Regelungen zu Asyl- und Aufenthaltsrecht auch umzusetzen. Es droht eine Flüchtlingswelle mehrheitlich extrem konservativer Muslime. Zwar dürften Chinesen und Russen auch nicht gerade begeistert von den neuen Talibannachbarn sein, die im Grunde genommen die alten Nachbarn sind, sie werden jedoch aufmerksam die Schwäche des Westens zur Kenntnis genommen haben. In Afghanistan selbst ist die schiitische Minderheit von einem Völkermord bedroht. Alle, die für die Regierung oder die Westmächte gearbeitet haben, sind ihres Lebens ebenfalls nicht mehr sicher und, während in Deutschland das BMVg in gendergerechter Sprache fabuliert, daß „7 zu Schützende“ aus Kabul ausgeflogen worden und unterwegs ins bundesdeutsche Paralleluniversum seien, werden Frauen in Afghanistan in Zukunft wieder wie eine Art Haustiere behandelt werden, ohne daß dagegen etwas unternommen werden würde. Es fällt in der Tat schwer, sich ein Szenario vorzustellen, welches noch katastrophaler ausfiele als das gegenwärtige.

König Mohammed Zahir Shah 1914 – 2007

Wie hätte es anders gehen können? Die Weigerung der USA, die damals von der Bevölkerung und auch von der Versammlung der Stammesführer, der Loja Djirga, gewünschte Wiedereinführung der Monarchie in Afghanistan zuzulassen, war ein schwerer Fehler, wenngleich es ein König alleine sehr schwergehabt hätte, da in der muslimischen Welt immer eine starke Hausmacht von Nöten ist, um ein Land zu regieren, und sie notfalls auch mit Gewalt verteidigt und ausgebaut werden muß. Diese Hausmacht hatte König Mohammed Zahir Shah im Jahr 2002 nicht mehr. Zahir Shah war 2002 87 Jahre alt, er hat während seiner Regierungszeit nie ein Todesurteil unterschrieben und Gewalt war ihm in seinem blutigen Umfeld überhaupt zuwider, weswegen er sich auch nicht wirklich gewehrt hat, als ein Verwandter gegen ihn putschte und sich selbst zum Präsidenten machte. Dennoch hatte er in einem multhiethnischen Land den Zuspruch aller Volks- und Religionsgruppen und dies wäre ein wichtiges Element gewesen, um für den neuen afghanischen Staat Akzeptanz zu schaffen. Dem von den USA eingesetzten Hamid Karzai haftete immer der Makel an, eine US-Marionette zu sein und seine Herrschaft wurde von den Afghanen als Fremdherrschaft empfunden. Die Westmächte begannen ihr Demokratieexperiment in Afghanistan mit Wahlmanipulation und damit war der moralische Kompaß gesetzt. Heute hat Hamid Karzai sich übrigens den Taliban angedient und ihnen Gespräche über die Zukunft Afghanistans angeboten.

Afghanistan ist ein Vielvölkerstaat, dessen Ethnien nicht nur auch in allen Nachbarländern leben, sondern die innerhalb der Volksschaften noch in zahllose Clans, Familienverbände und Stammesloyalitäten gespalten sind.

Ein afghanischer König wäre jedoch auf einen knallharten und rücksichtslosen Premierministers mit eben jener Hausmacht angewiesen gewesen, ähnlich wie es in Kambodscha mit König Norodom Sihamoni und Premierminister Hun Sen der Fall ist. Ein solcher hätte der am 9. November 2001 bei einem Selbstmordanschlag von belgisch-tunesischen Helfern von Al-Qaida ums Leben gekommene General Ahmad Shah Massoud sein können. Zusammen hätten sie Afghanistan befreien und einen eigenen Weg für das Land einschlagen können, während die Westmächte im Hintergrund geblieben wären. Statt auf die Wirkung von Wahlen, Schulen, nachhaltiger Landwirtschaft und allem zu vertrauen, was sonst noch so mit Entwicklungshilfegeldern gemacht wurde, hätte erst einmal ein umfassender Sicherheits- und Geheimdienstapparat aufgebaut werden müs-sen, der jede Regung zugunsten der Taliban in den Dörfern und jede Veruntreuung von Geldern in den Städten erfaßt und ahndet. Das mag den westlichen Vorstellungen widersprechen, funktioniert aber anderswo in der arabischen Welt auch genauso. Gut also, daß der Westen aus seinen Fehlern gelernt hat, und in Libyen und dem Irak ganz anders vorgeht, oder etwa nicht? L.R.

Ihre Durchlaucht Fürstin Marie von und zu Liechtenstein †

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Die vollständige 257. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 257Herunterladen

Inhalt der 257. Ausgabe:

  • Die Islamische Republik Afghanistan ist am Ende
  • Spanier stehen weiter zur Monarchie
  • Rettungsverein für Bismarck-Denkmal in Görlitz
  • Prinz Georg Friedrich und Prinzessin Sophie von Preußen feiern 10. Hochzeitstag

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 243

01 Sonntag Nov 2020

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Europa, Monarchie

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Bremen, Bundespräsident, Denkmal, König Felipe VI., König Vajiralongkorn, König von Spanien, König Wilhelm II. von Württemberg, Königin Elizabeth II., Königreich Spanien, Pablo Iglesias Turrión, Pedro Sánchez Pérez-Castejón, Reichsflagge, Steinmeier, Stuttgart, Thailand, Thüringen

Die Krone als einendes Element

Die Befürworter einer Republik argumentieren gerne damit, daß die Krone auch deshalb abzulehnen sei, da sie weit entfernt von den Menschen sei, geradezu in einem anderen Kosmos lebe, während ein gewähltes Staatsoberhaupt ja Teil des Volkes sei.

Betrachtet man aber die Realität, sieht es doch ganz anders aus. Nicht nur, daß die Zeiten von sich in prunkvollen Palästen abschottenden Monarchen schon lange vorbei sind und immer mehr Angehörige von Königshäusern ein bürgernahes Leben führen, auch in einer anderen Richtung zeigen sich die Vorteile der parlamentarischen Monarchie gegenüber der parlamentarischen oder gar präsidialen Republik.

Gerade in Krisenzeiten, Zeiten, wo die Bevölkerung verunsichert ist, nach Orientierung und Halt sucht, eine Stimme braucht, die zur Einheit und zum gemeinsamen Miteinander in Zeiten der Unsicherheit und Not aufruft, zeigt sich die Stärke eines überparteilichen Staatsoberhauptes. Das parlamentarische Regierungssystem hat bewußt die Rolle des Staatsoberhauptes und die des Regierungschefs getrennt. Letzterer ist für die aktive Gestaltung der täglichen Politik verantwortlich und kann dabei nicht als der Eintracht stiftende Landesvater fungieren. Die Regierung und das sie kontrollierende Parlament müssen Entscheidungen treffen zum Wohle des Staates und seiner Bürger und manchmal geht es nicht anders, daß diese einer Gruppe an Menschen nicht gefallen, doch dies ist notwendig. Dem Staatsoberhaupt fällt, der Idee und Theorie nach, die Aufgabe zu, die Nation nach außen zu repräsentieren, gleichzeitig aber auch im Inneren die Rolle des einenden Landesvaters wahrzunehmen. Um dies erfüllen zu können, muß das Staatsoberhaupt wahrhaft überparteilich sein und keine Nähe zu einem bestimmten Lager zeigen. Denn nur so wird es zum einen von der breiten Mehrheit anerkannt und zum anderen ist es auch selber nur so in der Lage, als überparteiliches, einendes Element zu fungieren.

Auch während der coronabedingten Ausgangssperre nahm Königin Elizabeth Ehrungen vor – hier schlägt sie Captain Sir Tom Moore zum Ritter. Sir Tom ist einer der wenigen im Land, der älter ist als die Königin. Er wurde in diesem Jahr 100.

Daß dies ein Monarch besser ausfüllen kann, zeigt sich auch an zwei konkreten Beispielen. Rund um den Brexit gab es immer wieder Diskussionen, wie die Queen denn nun zum Brexit stehen würde und manche ärgerten sich darüber, daß sie da nicht Farbe bekannt hat. Aber dies ist auch nicht ihre Aufgabe als überparteiliches, das gesamte Land repräsentierendes, Eintracht stiftendes Staatsoberhaupt. Sie ist die Königin aller Menschen im Vereinigten Königreich, nicht nur einer bestimmten Gruppe und während das Land inzwischen politisch und sozial tief gespalten ist, ist die Krone das quasi einzige Element, welches das Land zusammenhält und dem die Menschen Vertrauen und Anerkennung bezeugen. Auf der anderen Seite zeigt sich der deutsche Bundespräsident, welcher in Zeiten der Corona-Pandemie, wo sich viele auch um ihre berufliche Zukunft sorgen, all jene, die ihr demokratisches Recht wahrnehmen wollen, gegen die Corona-Maßnahmen zu protestieren, als Verschwörungstheoretiker und Verfassungsfeinde tituliert und damit zur Spaltung des Landes beiträgt. Verständlicherweise wird er auch als Parteipolitiker angesehen, der nicht für alle Menschen spricht. Genau das ist ein republikanisches Staatsoberhaupt meistens: Ein ideologisch klar eingeordneter, einer bestimmten Partei oder Denkschule nahestehender Mensch, der seine Vorstellungen auf das Amt überträgt. Ein Monarch dagegen ist wahrhaft überparteilich und versteht sich nicht als Diener einer bestimmten politischen Ideologie, sondern als Erster Diener des Staates, sprich der Menschen, die er alle vertritt und so handelt er auch. C.C.

Den ersten Teil dieser Betrachtungen finden Sie in der zuletzt erschienenen Corona-Ausgabe Nr. 242.

Spanien: Nadelstiche gegen die Monarchie

Die Politik der  Nadelstiche gegen die spanische Monarchie wird von der sozialistisch-kommunistischen Regierung weitergeführt, immer das große Ziel vor Augen: Die Ausrufung der 3. Republik. Jüngstes Zeichen gab ausgerechnet am Nationalfeiertag, am 12. Oktober, der 2. stellvertretende Ministerpräsident, Pablo Iglesias, als er einen Gruß König Felipes nicht erwiderte. Schlimmer noch als diese Flegelhaftigkeit ist  das neue Budget, das die Minderheitsregierung dem Parlament zur Beratung und Annahme vorgelegt hat.

Auf der Webseite des Königshauses heißt es als Bildunterschrift, die Mitglieder der königlichen Familie nahmen die Begrüßung der Vertreter der staatlichen Institutionen entgegen. Jedoch nicht aller, denn Mitglieder der Regierung zogen es vor, die Ideologie vor die Höflichkeit zu stellen.

Danach bleibt die Finanzierung des Königshauses beim Betrag von 2018 eingefroren: 7,88 Mio. € (zum Vergleich: Bundespräsidialamt laut Bundeshaushalt 2021: 44,7 Mio. €). 2009 waren es in Spanien schon einmal 8,89 Mio. €.

Im Gegensatz dazu soll der Etat des Ministerpräsidenten Pedro Sánchez um 11,3% steigen, Pablo Iglesias‘ Ministerium für soziale Rechte kann mit 70% mehr Geld rechnen.

Seine Lebenspartnerin Irene Montero leitet das Gleichstellungsministerium, das mit 157% eine außerordentliche Steigerungsrate aufweist.

Dagegen haben andere Verfassungsorgane geringeren Grund zur Freude:

Rechnungshof + 6,2%,

Verfassungsgericht + 3,2%,

Justiz + 12,2 %.

Das Ministerium für Arbeit und Soziales explodiert förmlich mit einem Plus von 1168 %, doch kommt dieser Geldregen aus Brüssel und ist coronabedingt. (Daten aus der Tageszeitung ABC).

Die Zuweisungen an das Königshaus sollen sicherstellen, daß der König seine verfassungsgemäßen Aufgaben erfüllen kann. Ohne ausreichende Finanzmittel landet die Monarchie schnell auf dem Trockenen. H.S.

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Die vollständige 243. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 243Herunterladen

Inhalt der 243. Ausgabe:

  • Die Krone als einendes Element
  • Weiter Proteste in Thailand
  • Verbot von Schwarz-Weiß-Rot durch Gerichtsurteil gekippt
  • Spanien: Nadelstiche gegen die Monarchie
  • Stuttgart: Wir wollen unsern König Wilhelm wiederham

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an die corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

König Juan Carlos hat das Beste aus den Möglichkeiten seines Landes und seines eigenen Handlungsspielraumes gemacht

13 Donnerstag Aug 2020

Posted by monarchistundlegitimist in Europa, Monarchie

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1947, José Calvo Sotelo, König Alfons XIII., König Felipe VI., König von Spanien, Königreich Spanien, Pablo Iglesias Turrión, Pedro Sánchez Pérez-Castejón, Podemos, Referendum

Zum Exil von König Juan Carlos I.

Unmittelbar vor und unmittelbar nach dem Ausbruch der Wirtschaftskrise, die Spanien mit voller Wucht ab etwa 2011 traf, lebte, arbeitete und studierte ich in jenem Land. Mein Universitätsabschluß wurde mir offiziell von „Juan Carlos I. und in seinem Namen“ vom Rektor meiner Universität ausgestellt, was schon ein bißchen mehr hermacht, als die ollen Abschlüsse in einer langweiligen Republik. Gegen Ende meiner Zeit in Spanien 2013 besuchte ich das Madrider Museum Reina Sofia. Dort war gerade eine temporäre Ausstellung darüber zu sehen, wie die Spanier früher gelebt haben, und ich war ob der Lebensverhältnisse dort noch in den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts überrascht beziehungsweise erschrocken: Viele Spanier wohnten noch in sogenannten Casas Cuevas oder Wohnhöhlen, die in den Stein geschlagen waren, andere in Lehmhütten oder sonstigen ärmlichen Behausungen. Viele Photos zeigten Menschen, die auf den Fußböden ihrer Behausungen an einer Feuerstelle saßen.

Am Ende des spanischen Erbfolgekriegs setzte König Ludwig XIV. im Friedensvertrag von Utrecht durch, daß mit seinem Enkel der erste Bourbone als König Felipe V. den spanischen Thron bestieg und gleichzeitig für alle Zeit auf alle Erbansprüche in Frankreich verzichtete.

Spaniens Zeiten als Supermacht waren im 20. Jahrhundert in der Tat lange vorbei: Nach dem Tod der katholischen Könige und dem Erlöschen des Hauses Trastámara regierten die Habsburger, als diese jedoch auch keinen Erben hinterließen, verlor sich das Land unter den Bourbonen in Thronfolge- und Bürgerkriegen. Eine starke Bindung der Bevölkerung an Monarchie und Kirche erreichte jedoch, daß es in Spanien war, wo Napoleon einen Krieg lange vor dem Verenden der Großen Armee an der Beresina und bei Leipzig verlor. Jedoch wurde auch nach 1815 die Modernisierung des Landes verpaßt. Spanien wurde in den 1870er Jahren zwar konstitutionelle Monarchie, in der sich Konservative und Liberale Partei abwechselten, jedoch waren diese nicht an der Entwicklung des Landes, sondern nur an der Bedienung der eigenen Klientel interessiert. 1898 verlor das Land seine letzten Überseekolonien in einem aussichtslosen Krieg gegen die USA – nur Kaiser Wilhelm II. bemühte sich damals, der spanischen Monarchie diplomatischen Beistand zu leisten.

Um die sozialen Verwerfungen und die Rückständigkeit des Landes zu beenden, führte das Militär dann in den 1920er Jahren mit Unterstützung von König Alfons XIII., dem Großvater von König Juan Carlos, eine Modernisierungsdiktatur ein. Mit Wirtschaftsminister José Calvo Sotelo, der später in der 2. Republik als Führer der monarchistischen Opposition im Parlament ermordet wurde, konnte Spanien große wirtschaftliche Fortschritte erzielen, jedoch gingen die Entwicklungen noch immer nicht schnell genug und am Ende wollte das Volk eine radikale Lösung. Der König ging 1931 ins Exil, wo auch Juan Carlos 1938 geboren wurde, und die extreme Linke und die extreme Rechte kämpften in der sogenannten 2. Republik um die Vorherrschaft im Land.

Nach dem Tod General Francos legte König Juan Carlos I. am 22. November 1975 den Eid auf die Verfassung ab.

Es folgten der Bürgerkrieg und weitere Jahre bitterer Armut für die meisten Spanier, jedoch erholte sich das Land ab den späten 40er Jahren. Damit einher ging, daß General Franco per Referendum 1947 die Monarchie wieder einführte, auch wenn zu seinen Lebzeiten ohne Monarchen. Jedoch saßen in allen Kabinetten General Francos Minister, die sich offen und laut für die Rückkehr der Bourbonen auf den Thron aussprachen, und der Diktator holte auch den jungen Prinzen Juan Carlos zu sich, der ihn einmal beerben sollte. Ebenfalls in den 40er Jahren begann der soziale Wohnungsbau und die Bilder von Spaniern an Feuerstellen in Lehmhütten verschwanden. In den 60er Jahren ließ Franco internationalen Tourismus zu, das Land verbesserte sich wirtschaftlich und Juan Carlos wurde 1969 zum offiziellen Nachfolger Francos ernannt. Trotzdem blieb das Land eine Diktatur, in dem die Opposition verfolgt wurde und zunehmend gewalttätig reagierte, siehe ETA und Co. Mit dem Tod Francos 1975 beginnt die eigentliche Geschichte von König Juan Carlos I., der vorher stets bemüht sein mußte, den General nicht zu verärgern. Es erscheint heute vielleicht banal, jedoch in Zeiten von Grenzen des Sagbaren, Netzwerkdurchsetzungsgesetz, Haltungsjournalismus usw. auch wieder nicht: Der Umstand, daß alle Spanier heute ihre Meinung sagen und dafür eintreten dürfen, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen, ist das alleinige Verdienst des Königs. Dabei wollten Franco und seine Eliten, daß das Land auch nach dem Tod des Generals weiter autokratisch regiert wird. Juan Carlos setzte sich jedoch durch und die Spanier stimmten der demokratischen Verfassung 1978 mit einer überwältigenden Mehrheit zu. Wenn heute von Gegnern der Monarchie gesagt wird, daß dem König die Legitimität fehlt, da er von Franco eingesetzt wurde, so ist dem entgegenzuhalten, daß den Deutschen ein Referendum über ihre Verfassung sowohl 1949 als auch 1990 verwehrt wurde, die spanische Verfassung und die Monarchie also über eine höhere demokratische Legitimität verfügen als die Bundesrepublik.

König Juan Carlos und ex-Premierminister Felipe Gonzáles behielten auch nach beider Ausscheiden aus ihren Ämtern freundliche Kontakte bei.

Nach Francos Tod wurde Spanien auch in die EU aufgenommen und das nachhaltige Wachstum konnte noch gesteigert werden. Der weitgehend vernünftig regierende sozialistische Premier Felipe Gonzalez wurde irgendwann abgewählt – im übrigen aufgrund eines Korruptionsskandals – und ihm folgte der Konservative José María Aznar, während sich der König Stück für Stück auf eine repräsentative Rolle zurückzog, so wie es auch sein sollte. Unter Aznar verließ Spanien jedoch den Weg des nachhaltigen Wachstums zugunsten eines künstlichen Baubooms. Es war in dieser Zeit nicht selten, daß ein ungelernter Arbeiter auf dem Bau bis zu 3.000 Euro verdiente, wobei ein Drittel bei der Sozialversicherung angegeben wurde, zwei Drittel gab es dagegen schwarz auf die Hand. Und hier begann auch das Problem, an welchem das Land bis heute leidet. Obwohl es von außen relativ offensichtlich ist, daß eine Wirtschaft, die sich nur auf Tourismus, den Bau und die Schattenwirtschaft stützt, nicht funktionieren kann, denken die meisten Spanier an jene Tage noch immer als eine sehr gute Zeit, in der fast jeder Spanier auch ein paar Geschäfte am Laufen hatte, die er dem Fiskus nicht meldete. Dies wurde in Zeiten des wirtschaftlichen Booms nicht als moralisch verwerflich erachtet und der Staat blickte ebenfalls darüber hinweg, blieben doch trotzdem noch genug Steuereinnahmen.

Auf Aznar folgte Zapatero, der leider mehr Kompetenzen im Bereich von Gendersternchen als in Ökonomie besaß und die durch Mißwirtschaft verursachte Krise traf die Spanier daher mit voller Wucht und unabgefedert, was dann natürlich auch zu einem Umdenken im Hinblick auf Korruption führte, da es jetzt eine große Zahl Spanier gab, die am Ende des Monats nicht mehr genug Geld hatten. Die gegenwärtigen Vorwürfe gegen den König, er habe 2008, also vor dem Crash, im Zusammenhang mit dem Bau einer Eisenbahnstrecke in Saudi-Arabien Geld genommen, sind in diesem Zusammenhang zu sehen und im übrigen schon sehr lange bekannt. Selbst nach dem Umdenken im spanischen Volk im Zuge der Krise war bislang aber die Meinung unter den Normalspaniern, daß der König, wenn er der spanischen Wirtschaft zu Aufträgen verhilft, dafür auch Geld nehmen kann, und man hat das nicht als große Sache gesehen. Dies ändert sich erst jetzt, wo die linkspopulistische Regierung von ihren eigenen Leichen im Keller ablenken möchte. Dies ist dabei durchaus bildlich zu verstehen, denn Spanien war und ist eines der Länder, welches bislang weltweit am schlechtesten durch die Coronakrise gekommen ist. Die tatsächliche Zahl der Toten liegt dabei mit 50.000 wohl doppelt so hoch, wie von der Regierung zugegeben, denn die Übersterblichkeit lag entsprechend. Doppelt so hoch ist auch der Einbruch des BIP im Vergleich zu Deutschland. Er liegt bei etwa 22 %. Die EU-Hilfen von denen vor allem Spanien und Italien profitieren sollen, werden wahrscheinlich auch wirkungslos verpuffen, da ein bedingungsloses Grundeinkommen eingeführt werden soll, anstatt nötige Investitionen und Reformen zu finanzieren. Dies alles geschieht unter dem Vorsitz einer merkwürdigen Kamarilla: An der Spitze steht der Sozialist Pedro Sánchez, der seinen Wählern versprach, auf keinen Fall mit den Linkspopulisten und den Separatisten zu paktieren und noch nicht einmal zwei Tage nach den Wahlen abwartete, um genau dies zu tun. Mit ihm koaliert die linkspopulistische Podemospartei von Pablo Iglesias, der sich und seine Partei wohl von Iran und Venezuela finanzieren ließ, wie momentan gerade ermittelt wird. Von ihm gibt es alte Aufnahmen, in denen er verurteilt, daß Manager und Politiker hohe Gehälter bekommen, während es in Spanien Menschen gibt, die weniger als 1000 Euro verdienen.

Graphische Darstellung, wie die finanziellen Quellen von Podemos aussehen (sollen).

Das war jedoch, bevor er mit seiner Lebensgefährtin, die er zur Ministerin gemacht hat, in eine 600.000 Euro teure Villa zog, wo er dann bisweilen eine Fahne der Republik hisst. Der dritte im Bunde ist der sympathische Rassist Quim Torra, der katalanische Separatistenführer, der von den Spaniern, die nach ihm eine Lücke in der ADN haben, als „Bestien, die unter uns leben“ schrieb und mit seinem Überbiß, der hohen Stirn und den aschenbecherdicken Brillengläsern auch physisch beispielhaft für den neuen katalanischen Herrenmenschen steht. Von ihm läßt Sánchez sich dulden. Die Spanier, König Felipe VI. aber auch die EU, die diese Regierung mit Finanzspritzen am Leben hält, können einem also leidtun und der Verdacht, daß dieser bunte Haufen, der sich euphemistisch Regierung nennt von den eigenen Problemen ablenken möchte, liegt nicht ganz fern. Dies auf Kosten des Altkönigs zu tun und ihn mehr oder weniger ins Ausland zu zwingen, ist natürlich schäbig, dies dürfte den (Un-)Verantwortlichen jedoch egal sein.

Alles in allem waren die spanischen Bourbonenkönige zwar allesamt keine Ausnahmeerscheinungen wie beispielsweise die katholischen Könige, auch Juan Carlos nicht. Er hat jedoch gerade in der Zeit, in der er selber nicht nur geherrscht, sondern auch regiert hat, aber auch danach das Beste aus den Möglichkeiten seines Landes und seines eigenen Handlungsspielraumes gemacht. Ihn aus tagespolitischen Gründen zu verurteilen, ist nicht nur menschlich verwerflich, ob der Qualität der spanischen politischen Klasse muß man es dieser auch direkt absprechen, sich über mögliche Verfehlungen anderer zu äußern.

Zum Schluß noch etwas Persönliches. Ich habe in fünf verschiedenen Ländern länger gelebt und das Niveau an politischer und persönlicher Freiheit empfand ich nirgends so hoch, wie in Spanien. Dafür danke ich König Juan Carlos I. ganz persönlich. L.R.

Vom Autor ist ein Buch über seine Erfahrungen in Spanien erschienen. Das Buch „Die spinnen, die Spanier“ ist im Buchhandel für 10,99 € erhältlich. Als E-Book kostet es 7,99 €.

Spaniens Republikaner blasen zum Halali Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 239

09 Sonntag Aug 2020

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Europa, Monarchie

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FRAP, Frente Revolucionario Antifascista y Patriota, König Felipe VI., König Juan Carlos I., König Philippe I. der Belgier, König Vajiralongkorn, König von Spanien, Königreich Belgien, Königreich Spanien, Pablo Iglesias Turrión, Thailand

Spanien: Republikaner blasen zum Halali

Um eine Volksseele zum Kochen zu bringen, bedarf es wenig. Davon können gerade die Deutschen ein Lied singen. Zur Zeit ist dies wieder in Spanien zu beobachten, wo mittels einiger Informationsbröckchen zur Jagd auf die monarchische Staatsform geblasen wird. Angefacht wurde die neue Entwicklung durch den Entschluß des emeritierten Königs Juan Carlos I., Spanien zeitweilig zu verlassen. In einem Brief (siehe rechts) ließ es dies Seine „Majestät, lieber Felipe“ wissen. Er ist nicht mehr im Land, wenngleich das schnell genannte Ziel Dominikanische Republik offensichtlich nicht angeflogen wurde. Es ist auch versichert worden, König Juan Carlos werde sich allen Vorwürfen stellen, wenn dies verlangt werde. Nach einer Flucht sieht dies nicht aus.

In Deutschland rückte die Berliner Zeitung die Proportionen gerade: „Am 8. August 2008 hatte der – mittlerweile verstorbene – saudische König Abdullah 100 Millionen $ auf das Schweizer Konto einer panamaischen Stiftung von Juan Carlos überwiesen. Man braucht keine weiteren Details der Geschichte zu kennen … 100 Millionen $. Schweizer Konto, Stiftung in Panama, Juan Carlos. All das wollte man nie zusammen in einem Satz lesen.

In den vergangenen Wochen haben sich die spanische und Teile der internationalen Presse angewöhnt, wegen dieser 100 Millionen € von „Schmiergeldern“ und einem „Finanzskandal“ zu sprechen. Ganz so gewiss ist das nicht, auch wenn es dafür ein paar – und nicht nur schwache – Indizien gibt. Warum hat König Abdullah seinem spanischen Königskollegen so viel Geld geschenkt? Mutmaßlich aus Dankbarkeit für seine Vermittlungstätigkeit bei einem Großauftrag für die spanische Eisenbahnindustrie: dem Bau der Schnellbahnstrecke zwischen Mekka und Medina. Nach einem Bericht von El País glaubt Bertossa, dass Juan Carlos bei den spanischen Auftragnehmern einen Preisnachlass um beinahe 30 Prozent herausgehandelt hat. Das klingt nicht nach klassischer Korruption und erst recht nicht nach einem Schmiergeldfall.“

Und weil nun die Gegner des Königtums in Spanien ihre Jagdleidenschaft angefacht sehen, ist diese Erläuterung der Berliner Zeitung einleuchtend: „Einer von Sánchez’ Stellvertretern, Pablo Iglesias von der Linkskoalition Unidas Podemos, schrieb am Montagabend auf Twitter, die „Flucht ins Ausland“ von Juan Carlos sei eines Staatschefs „unwürdig“. Der frühere Podemos-Anwalt José Manuel Calvente sagte gerade vergangene Woche vor einem Richter über mögliche schwarze Kassen in seiner alten Partei aus. Podemos-Chef Iglesias sollte wissen, dass Verdächtigungen nicht dasselbe wie Tatsachen sind.“

Wie alle anderen Parteiführer wurde auch Pablo Iglesias Turrión von König Felipe VI. zu Konsultationen empfangen. Ein König grenzt, anders als ein Präsident, niemanden aus.

Die Rufe nach einer  weiteren Republik in Spanien – nach zwei kläglich gescheiterten Versuchen – waren vorhersehbar und kamen aus der üblichen Ecke. Für die Ersetzung der Monarchie durch eine republikanische Staatsform wäre eine Zweidrittelmehrheit in beiden Häusern des Parlaments und ein Referendum nötig. Gegenwärtig geben sich 70 der 350 Abgeordneten als Verfassungsänderer zu erkennen. Pablo Iglesias als zweiter stellvertretender Ministerpräsident spielt als politisch alter Hase den Lautsprecher der Republikaner. Von seinem 14. bis 21. Lebensjahr kämpfte er in der UJCE (Union der kommunistischen Jugend Spaniens), während einer Italienreise näherte er sich der dortigen Kommunistischen Partei und der Idee ihres Parteiführers Berliguer an, sich über Koalitionen Zugang zu den politischen Schalthebeln zu verschaffen. Aber seine Wurzeln im Kampf gegen das spanische Establishment reichen tiefer. Sein Vater, Francisco Iglesias, gehörte der Terrororganisation FRAP an (Frente Revolucionario Antifascista y Patriota = Revolutionäre Antifaschistische und Patriotische Front, mangels deutschsprachigem Wikipediaeintrag sei auf den englischen FRAP-Artikel verwiesen.) Die FRAP verübte während ihrer aktiven Phase (1971—1978) zahlreiche Mordanschläge. Vater Iglesias wurde zweier Polizistenmorde beschuldigt, jedoch nie angeklagt. Die erste sozialistische Regierung Spaniens erließ 1982 per königlichem Dekret eine Amnestie. Sohn Pablo Iglesias versprach im Januar 2020 bei der Vereidigung des Kabinetts von Pedro Sánchez dem König und der Verfassung die Treue. Sehr ernst kann er dies nicht gemeint haben.

Dafür melden sich nun andere zugunsten der Monarchie, des emeritierten Königs und König Felipes zu Wort. Die Bekenntnisse reichen von En defensa de don Juan Carlos de Borbón bis zu “Juan Carlos es el español que más ha hecho por la paz y el progreso, ¿cómo le pagamos así?”. Es war der erste sozialistische Ministerpräsident des demokratischen Spaniens, Felipe González, der im staatlichen Fernsehen um „Respekt für die Unschuldsvermutung“ und für das „historische Erbe“ von Juan Carlos warb. Er erinnerte auch an dessen Beitrag zur Demokratisierung Spaniens nach 1975.

Dankbarkeit ist im politischen Geschäft rar. Hier ist sie angebracht. Und noch etwas muß in Erinnerung gerufen werden. In diesem Fall tat dies die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ): „Das Königshaus gehört zur DNA der spanischen Demokratie.“      H.S.

Danke, Majestät – Juan Carlos, immer König.

Unruhen in Thailand

Wie bereits in mehreren Coronaartikeln befürchtet, beginnt die Unzufriedenheit eines Teils der thailändischen Bevölkerung mit der Militärregierung und die demonstrativ zur Schau gestellte Königstreue derer, die diese Regierung stützen, auch die Monarchie zu beschädigen. Das Handeln des gegenwärtigen Königs Vajiralongkorn, welcher sein Land von Bayern aus regiert, ist dabei sicher auch nicht hilfreich. Zwar beschränken sich die Proteste gegen den König noch auf Studenten und Regimegegner im Ausland, wäh-rend sich der Zorn der meisten Demonstranten gegen die Militärregierung richtet. Trotzdem ist es das erste Mal, daß im Land Kritik am König einen größeren Umfang annimmt. Ein schlechtes Zeichen ist auch, daß die Proteste am Geburtstag des Königs weitergingen. Zwar versuchte die Regierung mit Zustimmung des Königs der Opposition einige Zugeständnisse zu machen, so wurde der Majestätsbeleidigungsparagraph ausgesetzt, der einer der härtesten der Welt ist, Gefängnisstrafen zwischen drei und 15 Jahren vorsieht und in der Vergangenheit von den Militärs auch dazu genutzt wurde, un-geliebte Gegner zum Schweigen zu bringen, die eigentlich nichts oder nicht viel gegen den König gesagt hatten. Die Befürworter der Regierung, die ihre Anhänger ebenfalls auf die Straßen brachten und zu denen der größte Teil der wirtschaftlichen Elite des Landes gehört, drohten aber mit Gewalt und ökonomischen Repressalien – so sollen Demonstranten gegen die Regierung beispielsweise ihre Jobs verlieren. Diese Maßnahme wäre sicher nicht dazu geeignet, den Frieden in der Gesellschaft zu wahren.

Sonderbriefmarke aus Anlaß der Krönung von König Vajiralongkorn.

Unterdessen rufen sowohl die Militärs als auch wichtige Oppositionelle dazu auf, die Monarchie nicht infrage zu stellen. Auch die Opposition betont, daß sie sich die Wiedereinsetzung einer konstitutionellen Form wünscht, die von der Armee ausgesetzt worden war. Die Militärs hatten die Macht übernommen, nachdem Premierminister Thaksin Shinawatra der Korruption bezichtigt und ins Ausland geflohen war. Dies geschah noch zu Zeiten, des alten, hochverehrten Königs Bhumibol, und es regte sich wenig Widerstand. Da sein Nachfolger nicht mehr dieselbe Popularität genießt, kommen die politischen Differenzen zu Zeiten der wirtschaftlichen, sozialen und gesundheitlichen Folgen der Coronakrise nun zum Tragen. L.R.

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Die vollständige 239. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 239

Inhalt der 239. Ausgabe:

  • Spanien: Republikaner blasen zum Halali
  • König Philippe mahnt belgische Parteien
  • Unruhen in Thailand

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an die corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Vandalismus in der modernen Fassung Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 237

28 Sonntag Jun 2020

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Europa, Französische Revolution, Monarchie

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Schlagwörter

BLM, Frankreich, Hohenzollern, Jean Raspail, König Felipe VI., König Leopold II. der Belgier, Königreich Spanien, Patagonien, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Robert I. der Schotten, Royalisten, Vandalen, Vandalismus

Robert the Bruce, der Rassist

Daß Robert the Bruce Engländer nicht mochte, ist unbestritten. 18 Jahre bekämpfte er sie, bevor sie sich nach der Schlacht von Bannockburn im Jahr 1314 aus Schottland zurückzogen (wohin sie der zerstrittene schottische Adel allerdings erst gerufen hatte) und er als Robert I. wirklich den schottischen Thron bestieg, auch wenn er schon 1306 in Nordschottland zum König der Schotten gekrönt wurde. Sympathisanten der sogenannten „Black Lives Matter“-Bewegung haben nun das Reiterdenkmal, welches an den König und die Schlacht von Bannockburn erinnert, mit dem Spruch „Robert was a racist bring down the statue“ (Robert war ein Rassist, stürzt das Denkmal) beschmiert und hinterließen auch das für die Bewegung typische Kürzel „BLM“. Dieses Kürzel macht deutlich, daß hier keine frustrierten Engländer tätig waren, die ihre Niederlage von vor 700 Jahren rächen wollten, sondern der König der Schotten tatsächlich mit dem Tod eines afroafrikanischen Mannes in den USA in unseren Tagen in Verbindung gebracht wird. Es soll nun im Schottland des 14. Jahrhunderts nur ziemlich wenige farbige Menschen gegeben haben und auch die Widersacher von König Robert – Edward von England und seine Heerführer- waren nach dem gegenwärtigen Stand der wissenschaftlichen Forschung eher nicht schwarz. Wenn man es genau nimmt, hat sich Robert sogar Zeit seines Lebens gegen Fremdherrschaft gewehrt, die man auch Kolonialismus nennen könnte. Was zum Teufel also soll der Unsinn? Eine Antwort darauf ist sehr naheliegend, doch momentan nur sehr schwer vermittelbar: Es handelt sich schlicht um völlig sinnlosen Vandalismus. König Robert I. ist dabei nur ein extremes Beispiel für die Bilderstürmerei der letzten Tage und Wochen.

König Leopold II. der Belgier (*9. April 1835 – † 17. Dezember 1909, König ab 17. Dezember 1865)

Neben ihm hat es bis heute auch König Baudouin der Belgier, König Leopold II. der Belgier, Königin Victoria von England und König Ludwig XVI. von Frankreich ereilt. Statuen dieser Monarchen wurden entweder beschmiert oder beschädigt. Unter denjenigen, die keinen Königshäusern angehören, sind unter anderem Christoph Kolumbus oder Sir Winston Churchill zu nennen. In Deutschland erwischte es ein Bismarck-Denkmal in Hamburg, da die Vandalen offenbar nicht wußten, daß der Eiserne Kanzler deutsche Kolonien nicht wollte und auch Immanuel Kant wurde des Rassismus‘ bezichtigt. Zur Aufarbeitung des latenten Rassismus wurde dabei von einem Professor unter anderem empfohlen, Denkmäler hinzulegen oder auf den Kopf zu stellen, damit sich die Menschen mit ihnen auseinandersetzen. Während der Autor diese Zeilen schreibt, muß er unweigerlich an die Redaktionen der Titanic, von Charlie Hebdo oder dem Postillon denken, die wohl alle bald ihren Job los sind, da die Wirklichkeit jegliche Form von Satire offenbar weit hinter sich gelassen hat.

Der germanische Stamm der Vandalen fiel über zivilisierte Völker her. So stellte sich der Maler Ulpiano Checa Sanz 1887 die Plünderung Roms vor. Das Klischee vom plündernden und kulturlosen Volk trifft auf die Vandalen aber nicht zu. Das einzige, was von den Vandalen blieb, ist ein Rufmord. Der Täter: Henri-Baptiste Grégoire, Bischof von Blois. Er geißelte 1794 die Taten der Jakobiner, die Bücher verbrannt und Kunstwerke zerstört hatten, als „Vandalisme“. Mehr zu den namensgebenden Vandalen hier.

Wenn man den Vandalen wohlwollend gegenübersteht, mag man zugestehen, daß einige der Aktionen gegen Statuen von Persönlichkeiten gerichtet waren, die im Zusammenhang mit Kolonialismus und entsprechenden Verbrechen stehen. Wird Vandalismus gegen Statuen von Monarchen aber schon dadurch moralisch gerechtfertigt, daß ihr Königreich zum Zeitpunkt ihrer Herrschaft Kolonien besaß? Die europäischen Zivilisationen haben es verstanden, mit und mitunter auch durch ihre Könige seit der Renaissance Fortschritte in der Medizin, der Landwirtschaft, der industriellen Entwicklung und der Wissenschaft zu erzielen, die in anderen Erdteilen nicht erzielt wurden und die ein hohes Niveau an Wohlstand ermöglicht haben. Das darf man an unseren Vorfahren gut finden und genauso wie es normal ist, daß die meisten Menschen ihren Eltern und Großeltern respektvoll gegenübertreten, ist es auch normal, den Vorfahren mit Respekt zu begegnen, oder zumindest war es das die meiste Zeit in Europa und in den meisten anderen Kulturen der Welt. Dies heißt nicht, daß man alles gut finden muß, was früher war, zum Beispiel, daß die Fortschritte, die die Europäer machten, auch dazu genutzt wurden, andere zu unterwerfen, die diese Entwicklung noch nicht vollzogen hatten. Die Statuen der Könige erinnern uns heute oftmals nicht nur an sie selbst, sondern auch an ihr ganzes Zeitalter. Sie zu verleugnen hieße, sich selbst zu verleugnen und dafür gibt es keinen Grund. Wer sich gegen Rassismus einsetzen möchte, findet sicher genug Möglichkeiten, die nichts mit Vandalismus zu tun haben. Einer Generation, der es schon zu viel ist, aus Rücksicht auf Ältere und andere Risikogruppen eine Atemmaske zu tragen, ist das aber vielleicht einfach zu anstrengend. L.R.

Jean Raspail: Tod eines großen Royalisten

Im deutschen Sprachraum fand der Tod des 94-jährigen Jean Raspail am 13. Juni wenig Beachtung. Lediglich die Wochenzeitung Die Tagespost widmete sich ausführlich dem monarchistischen Teil seiner Vita („Raspail war kein Rechter, sondern Reaktionär und Monarchist.“), während die Junge Freiheit sich darauf konzentrierte, daß Raspail bereits 1973 im Roman „Das Heerlager der Heiligen“ vor einer Invasion Europas warnte. Königtum und Katholizismus werden dabei nur beiläufig erwähnt. Raspail war ein Freund aller Träumer, aller kleinen Völker dieser Erde und hat in seinem langen Leben mehr Landschaften bereist als es die Vielflieger im 21. Jahrhundert jemals schaffen werden. Über ideologische Barrieren hinweg ehrte das intellektuelle Frankreich in Nachrufen einen der Ihren. Im Requiem in der vollbesetzten Pariser Kirche Saint-Roch saß auch Prinz Jean, Graf von Paris, an dessen Hochzeit 2009 Raspail teilgenommen hatte.    H. S.

Nach der Heiligen Messe wird der Sarg Jean Raspails aus der Kirche Saint-Roch getragen. Die Flagge des Königreichs Patagonien, dessen Generalkonsul er in Frankreich war, bedeckt den Sarg.

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Die vollständige 237. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 237

Inhalt der 237. Ausgabe:

      • Robert the Bruce, der Rassist
      • Spanier mit König Felipe VI. zufrieden
      • Prinzenfonds gegen den Prinzen
      • Jean Raspail: Tod eines großen Royalisten

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Spaniens König in weltweiten Konsulationen Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 234

26 Sonntag Apr 2020

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Europa, Monarchie

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Schlagwörter

Australien, Burg Rheinfels, Comte de Paris, Coronavirus, COVID-19, König Felipe VI., Königin Elizabeth II., Königin von Australien, Königin von Kanada, Königreich Spanien, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Québec, Thronfolge

Spanischer König konsultiert andere Herrscherhäuser zu COVID-19

Das Königspaar hält sich per Videokonferenzen auf dem Laufenden, wie es um die Krankheitsbekämpfung in Spanien steht.

Der spanische König Felipe VI. hat eine Reihe an Konsultationen mit anderen Monarchen zur Corona-Pandemie durchgeführt. So sprach er unter anderem mit der britischen Königin Elisabeth II. und Kronprinz Charles, Kaiser Naruhito und dem marokkanischen König Mohammed VI. Auch mit Staatschefs von schwerer von Corona betroffenen Republiken wie den USA führte er Gespräche. Dabei ging es um die internationale Solidarität unter betroffenen Ländern. Es darf vermutet werden, daß der König sowohl versucht hat, für die aktuellen Nöte spanischer Krankenhäuser eine Lösung zu finden, als auch über Maßnahmen zur Linderung der zu erwartenden Wirtschaftskrise in der Zeit nach Corona zu diskutieren. Spanien ist von der Anzahl der Toten pro 100.000 Einwohner das am zweitschwersten von der Pandemie betroffene Land nach Belgien. Da die Sterblichkeit in den vergangenen Monaten ungewöhnlich hoch war und dies nicht alles von den offiziellen Zahlen zu den COVID-Toten abgedeckt wird, muß davon ausgegangen werden, daß diese Zahlen in Wirklichkeit noch viel höher sind. Die Zentralregierung hat in der Krise kein gutes Bild abgegeben, da noch Anfang März große Veranstaltungen wie Fußballspiele zugelassen waren und zu Demonstrationen zum Frauentag sogar von offizieller Stelle aufgerufen wurde. Es fehlt derzeit an Sanitätsmaterial und Schutzbekleidung und die spanischen Bundesländer versuchen mittlerweile selbst, Material zu besorgen. Die spanische Wirtschaft wiederum hatte sich nach der Finanzkrise von 2009 zwar auf niedrigem Niveau stabilisiert, jedoch ist das Land vom weltweiten Einbruch der Tourismusbranche besonders betroffen und die hohe Staatsverschuldung macht es schwierig, die Ökonomie mit staatlichen Investitionsprogrammen wiederzubeleben.

König Felipe bei einem seiner jüngsten Besuche bei den Polizeieinheiten des Landes.

Neben den Konsultationen anderer Staatsoberhäupter läßt sich der König auch ständig über die Situation in spanischen Krankenhäusern berichten, so besuchte er ein im Zuge der Krise eingerichtetes Feldkrankenhaus in Madrid und sprach per Videokonferenz mit der Führung verschiedener Krankenhäuser auf den Kanarischen Inseln.    L.R.

Thronfolgeregel im Commonwealth ist endgültig angenommen:

Separatisten scheitern gegen die Krone in Kanada

Die letzten Gefechte um die Änderung der britischen Thronfolgeregeln wurden jetzt in Kanada geschlagen. Bereits 2011 einigten sich die Premierminister der Staaten, die die Königin als ihr Staatsoberhaupt anerkennen, darauf, daß künftig das erstgeborene Kind unabhängig vom Geschlecht die Thronfolge antreten könne und Brüder nicht mehr vorrechtlich gegenüber ihren Schwestern behandelt werden. Australien nahm als letztes Land 2015 die Änderungen an, Kanadas Parlament verabschiedete sie schon 2013. Doch in Quebec nahmen Separatisten das Gesetzeswerk zum Anlaß, gegen die Krone, gegen den Änderungsprozeß und überhaupt gegen Kanada vorzugehen.

Alle kanadischen Münzen werden im Namen der Königin geschlagen: Deo Gratia Regina – Königin von Gottes Gnaden von Kanada.

Der Oberste Gerichtshof Kanadas hat am 23. April in Ottawa den Einspruch gegen die neuen Thronfolgeregelungen letztinstanzlich verworfen. Zuvor hatte bereits im Oktober 2019 der Oberste Gerichtshof von Quebec die Beschwerde der Juraprofessoren Patrick Taillon und Geneviève Motard abgewiesen. Die Professoren hatten argumentiert, die Thronfolgeregelung sei Bestandteil der kanadischen Verfassung und alle Änderungen der Verfassung müßten von jeder kanadischen Provinz parlamentarisch behandelt und per Einzelabstimmung angenommen werden. Natürlich hofften sie darauf, daß hier und da ein Provinzparlament sich der Neuerung widersetzen und so das ganze Gesetzeswerk in Gefahr bringen würde.

In Quebec hatte der oberste Richter Claude Bouchard geurteilt, die Person, die im Vereinigten Königreich König oder Königin werde, sei automatisch Monarch in Kanada, deshalb erfordere die Thronfolgeregelung keine Änderung der kanadischen Verfassung. Mit der Nichtannahme der Urteilsbeschwerde aus Quebec haben die obersten Richter nicht nur für das nordamerikanische Dominion endgültig Recht gesprochen, sondern für alle Commonwealth-Länder. H.S.

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Die vollständige 234. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 234

Inhalt der 234. Ausgabe:

    • Spanischer König konsultiert andere Herrscherhäuser zu COVID-19
    • Haus Hohenzollern: Der Vergleich zu Burg Rheinfels
    • Australien: Republikaner spielen die Religionskarte
    • Separatisten scheitern gegen die Krone in Kanada

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    Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an die corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Die Monarchen der Welt im Umgang mit Covid-19

25 Mittwoch Mrz 2020

Posted by monarchistundlegitimist in Europa, Monarchie

≈ Ein Kommentar

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Coronavirus, COVID-19, Erzherzog Ferdinand Zvonimir von Österreich, Graf von Paris, Großherzog Henri von Luxemburg, König Felipe VI., König Harald V., König Philippe I. der Belgier, König Willem-Alexander, Königin Elizabeth II., Königin Margrethe II., Kronprinzessin Margareta von Rumänien

Erzherzog Ferdinand Zvonimir von Österreich leistet im Bundesheer seinen Wehrdienst und ist dort im Kampf gegen COVID-19 eingesetzt, wie seine Mutter twitterte.

Karl von Habsburg, Albert von Monaco sowie drei brasilianische Prinzen sind erkrankt. Todesopfer gab es bislang unter den gekrönten Häuptern dieser Erde nicht, und wie bei den meisten Menschen, die noch nicht in hohem Alter sind oder eine schwierige medizinische Vorgeschichte haben, scheint der Krankheitsverlauf bei den Betroffenen weniger schlimm zu sein. In der Stunde, in denen die Bürger in Sorge sind und gleichzeitig große Einschränkungen ihrer Freiheitsrechte hinnehmen müssen, sind die Monarchen aber vor allem in ihrer Rolle als Staatschef und Symbol ihrer Nation gefragt.

Die Monarchen der arabischen Welt greifen dabei hart durch: in Marokko, Jordanien und Saudi-Arabien, wo die Könige die exekutive Gewalt selbst in den Händen halten, wurde bei einer geringen Fallzahl fast das gesamte gesellschaftliche und auch religiöse Leben stillgelegt. Bislang scheint diese Strategie zu funktionieren und das Gesundheitssystem, welches in diesen Ländern nicht besonders entwickelt ist, wurde bislang nicht überlastet. In den europäischen Ländern, wo das Kind schon in den Brunnen gefallen war, bevor ernsthafte Maßnahmen ergriffen wurden, wandten sich die Staatsoberhäupter in den parlamentarischen Monarchien zumeist per Fernsehansprache an ihr Volk, so zum Beispiel Felipe VI. im schwer getroffenen Spanien, König Philippe von Belgien und König Harald V. von Norwegen.

Fast 15 Millionen Spanier schalteten vor einer Woche ihre Fernsehapparate ein, um die Ansprache ihres Königs zu verfolgen. Die Einschaltquote lag bei 70 Prozent.

Auch König Willem Alexander der Niederlande und Großherzog Henri von Luxemburg wandten sich in Fernsehansprachen an die Bevölkerung, um sie zum Mitmachen bei den strikten neuen Regeln gegen die Krankheit zu ermutigen. Von Königin Elizabeth II. von Großbritannien wird erwartet, daß sie sich demnächst ans Volk wenden wird. Sonderansprachen gab es in ihrer 68-jährigen Regierungszeit bisher nur drei Mal.

Die verhängten Maßnahmen zur Beschränkung des Virus scheinen in den Monarchien auf Akzeptanz und Zustimmung zu treffen, Berichte über „Coronapartys“ sind selten. Europas Könige versuchen außerdem mit gutem Beispiel voranzugehen, vermeiden öffentliche Veranstaltungen und begeben sich selbst in Quarantäne, wie zum Beispiel in Norwegen. Auch die Prätendenten in den Republiken wandten sich an ihre Völker, so etwa Alexander von Serbien oder Dom Duarte in Portugal.

Das Haus Preußen schließt die Burg Hohenzollern für den Publikumsverkehr bis Mitte April und sagt auch Benefizveransanstaltungen ab. Die eigene Biermarke will man aber weiter vertreiben.

In Japan wurden besondere Maßnahmen ergriffen, um den Tenno zu schützen. Dasselbe gilt für die hochbetagten Monarchen Großbritanniens, an derer statt Prinz William in der Krise mehr öffentliche Auftritte wahrnimmt. Kronprinzessin Margareta von Rumänien, die am 26. März ihren 71. Geburtstag feiert, richtete derweil auf Schloß Peleŝ ein Sanatorium für 53 Erkrankte ein. Kronprinz Reza von Iran verurteilte das Ayatollah-Regime, welches kaum Maßnahmen ergriffen hat, um die Pandemie einzudämmen, was dazu führt, daß der Iran allein nach den offiziellen Zahlen unter den am meisten betroffenen Ländern ist.

Im königlichen Palast in Stockholm versammelte König Carl XVI. Gustaf die für das schwedische Gesundheitswesen Verantwortlichen zu Beratungen.

In Dänemark sagte Königin Margrethe II. alle Feiern anläßlich ihres 80. Geburtstags am 10. April ab. Gleichzeitig wurde bekannt, daß aus der Privatschatulle der Königin und des Kronprinzenpaars 750.000 dänische Kronen (etwa 100.000 €) ans dänische Rote Kreuz zur Bekämpfung der Pandemie überwiesen wurden.

Eine Hilfsaktion in kleinerem Rahmen haben die Kinder des belgischen Königspaars gestartet. Kronprinzessin Elisabeth, Prinz Gabriel, Prinz Emmanuel und Prinzessin Eléonore haben (die berühmten belgischen) Waffeln gebacken und sie den Bewohnern zweier Altersheime in Brüssel gebracht.

Königskinder und ihre belgischen Waffeln.

Nach der Epidemie kommt dann die Wirtschaftskrise, denn der fast komplette Stillstand des Lebens hat seinen Preis und die Weltwirtschaft wird in diesem Jahr deutlich schrumpfen. Einige Königshäuser haben daher bereits Fonds zur Unterstützung von in Not geratene Unternehmen eingerichtet. Andere machten zumindest Mut, im dem sie versprachen, daß der wirtschaftliche Abschwung durch staatliche Hilfen abgefangen werden wird.

L.R.

Auch der französische Kronprätendent, Prinz Jean, Graf von Paris, wandte sich mit einer Botschaft an seine Landsleute.

Felipe VI. eröffnet das spanische Parlament Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 231

23 Sonntag Feb 2020

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Europa, Monarchie

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Berliner Dom, deutsche Monarchisten, Fürstin Gloria von Thurn und Taxis, Filmkritik, Hüterin der Krone, Hohenzollern, Hohenzollerngruft, Japan, japanische Thronfolgeregeln, König Felipe VI., Königreich Spanien, Kronprinz Akishino, Kronprinzessin Margareta von Rumänien, Meinungsumfrage zur Monarchie, Pedro Sánchez Pérez-Castejón, Podemos, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Prinz Hisahito, Rumänien

Applaus für den König und seine Familie nach der Eröffnungsansprache an die Abgeordneten.

Felipe VI. eröffnet das spanische Parlament

Die Volten des neuen spanischen Premiers Pedro Sánchez, welcher im Wahlkampf versprach, keinesfalls eine Koalition mit der linkspopulistischen Podemos einzugehen und sich niemals von den Separatisten dulden zu lassen, um dann nach den Wahlen genau dies zu tun, ließ eigentlich nichts Gutes für die Monarchie erwarten. Kaum ein Spanier hat Zweifel, daß Sánchez für die Macht nicht nur die Monarchie, sondern auch seine Mutter verkaufen würde. Der durchaus nicht ununterhaltsame separatistische Narrensaum an den geographischen Rändern Spaniens, welcher im Parlament 49 Abgeordnete stellt, boykottierte dann zwar sogleich den Auftritt des Königs bei der Parlamentseröffnung und gab eine Pressekonferenz, wo er sich gegen die Monarchie aussprach. Alles in allem ist es aber nicht so schlimm wie erwartet. Erstaunlicherweise zeigt ausgerechnet der Führer der Linkspopulisten, Pablo Iglesias, royalistische Anwandlungen und sagte sinngemäß, daß die Monarchie es vernünftigerweise verstanden habe, nicht nur die politische Rechte zu vertreten, womit er wahrscheinlich sogar recht hat. Auch die Minister der Podemospartei in der Regierungsriege zollten dem König artig Beifall.

König Felipe VI. wandte sich in seiner Rede gegen eine Spaltung der Gesellschaft

König Felipe VI. wandte sich in seiner Rede, die er in der Anwesenheit der Königin und seiner beiden Töchter hielt, gegen eine Spaltung der Gesellschaft, wobei der spanische König damit alle politischen Parteien in die Pflicht nahm, und nicht etwa wie der abgehalfterte Parteisoldat, welcher in Deutschland formell das höchste Amt im Staat ausübt, nur den ihm nicht genehmen Teil des politischen Spektrums. Er gratulierte den Abgeordneten zu ihrer Wahl und wünschte sich, daß die kommende Legislatur dem spanischen Volk zum Vorteil gereichen und das Vertrauen der Bürger in die staatlichen Institutionen stärken möge. Die Verfassung, über die die Spanier ebenfalls anders als die Deutschen abstimmen duften, stelle dabei für das Zusammenleben und ein verantwortungsvolles Regieren im Sinne aller 47 Millionen Spanier seit über 40 Jahren eine ausgezeichnete Grundlage dar. Die Abgeordneten beantworteten die Rede des Königs mit vierminütigem Applaus und Hochrufen auf die Monarchie und die Verfassung.

Anders als die britische Königin Elisabeth II. stellt der spanische Monarch bei seiner Parlamentseröffnungsrede nicht das Regierungsprogramm des Premierministers vor und hat bei seinen Reden mehr Freiheiten. Inwieweit er sie mit dem jeweiligen Premierminister abstimmt, ist ein gut gehütetes Geheimnis. Das hat der spanischen Monarchie ein Stück mehr Unabhängigkeit bewahrt, die der König nutzen kann und auch nutzt. Wirklich politisch wurde er zum letzten Mal im Oktober 2017 nach dem versuchten Staatsstreich der katalanischen Separatisten, die mittlerweile nach einem rechtsstaatlichen Verfahren ihre Gefängnisstrafen verbüßen.  L.R.

The Royal Train nimmt Fahrt auf

Johannes Holzhausen hat einen ungewöhnlichen Film gedreht, der es sogar in deutschsprachige Kinos geschafft hat: The Royal Train folgt dem Zug der rumänischen Kronprinzessin Margareta, offizieller Titel „Hüterin der rumänischen Krone“, durch ihr Land. Rumänien ist zwar laut Verfassung eine Republik, stellt aber der Monarchin in spe den Elisabeta-Palast zur freien Verfügung, und er wird auf Regierungskosten instandgehalten. Dort empfängt sie Minister, Diplomaten, Abordnungen aus dem Volk und hier laufen die Fäden ihrer Wohltätigkeitsorganisationen zusammen.

Filmplakat für den Dokumentarfilm von Johannes Holzhausen

Aber eine Monarchin muß sich allen zeigen, auch denen, die nicht zu ihr kommen können. Dazu dient der Trenul Regal, der einmal im Jahr durch‘s Land fährt und in den entlegensten Winkeln Rumäniens halt macht. „Die Zugfahrt ist Volksfest und politische Kundgebung zugleich, denn ganz offen wird für die Anerkennung des Königshauses geworben“, heißt es auf der Webseite des Dokumentarfilmers. Im Blog „Der Konservative“ findet sich eine aus-führliche Rezension, die auch auf Besprechungen anderer Publikationen Bezug nimmt und deren z. T. unsachliche Kritik widerlegt: „Es gibt Filme, bei denen es eine angenehme Überraschung ist, sie überhaupt in einem deutschen Kino sehen zu können. ‚The Royal Train‘‚ gehört zweifellos dazu.“

Sollte es im Kino Ihrer Wahl bei der Filmvorschau heißen „demnächst in diesem Theater“, zögern Sie nicht, sich eine Eintrittskarte zu kaufen und sich ein eigenes Urteil zu bilden. H.S.

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Die vollständige 231. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 231

Inhalt der 231. Ausgabe:

    • Felipe VI. eröffnet das spanische Parlament
    • The Royal Train nimmt Fahrt auf
    • Gespräche über japanische Thronfolge beginnen nach April
    • Neue Meinungsumfragen zu Hohenzollern und Monarchie in Deutschland
    • Hohenzollerngruft im Berliner Dom erfährt gründliche Sanierung

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    Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an die corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Weiter Kampf um Französische Revolution Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 228

22 Sonntag Dez 2019

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Europa, Französische Revolution, Geschichte, Monarchie

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Schlagwörter

1793, 1946, Dennis Skinner, Französische Revolution, Hohenzollern, König Felipe VI., König Umberto II., Königreich Spanien, konstitutionelle Monarchie, Le Mans, Prinz Emanuele Filiberto von Italien, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Referendum, Vendée

Die Kämpfe der Französischen Revolution dauern bis heute an

Journalisten sind sich uneinig, ob der französische Präsident François Mitterrand oder der chinesische Ministerpräsident Tschu En-Lai auf die Frage, welche Bedeutung die Französische Revolution habe, antwortete: „Dazu ist es noch zu früh.“ In diesen Tagen läßt sich eine neue Facette des Kampfs um die Deutungshoheit eines Massakers von 1793 beobachten. Der europäische Nachrichtensender Euronews berichtete, daß es am vergangenen Sonntag nach einer royalistischen Demonstration in Le Mans fünf Festnahmen gegeben habe. Knapp einhundert Royalisten gedachten der rund 15.000 Opfer, die bei der Schlacht von Le Mans*) am 12. und 13. Dezember 1793 getötet wurden. Die vom Marche du Souvenir Vendéen (Erinnerungsmarsch der Vendée) organisierte Veranstaltung lenkte das Augenmerk auf eines der weniger bekannten Blutbäder der Französischen Revolution.

Nachdem die Royalisten Le Mans am 10. Dezember 1793 eingenommen hatten, fühlten sie sich in der Stadt zu sicher. Ihre Verteidigungsmaßnahmen waren unzureichend und als Republikaner sie am 12. und 13. Dezember zum Kampf stellten, waren sie rasch besiegt und suchten mit ihren Frauen und Kindern ihr Heil in der Flucht. Nach einem Bericht des Wohlfahrtsausschusses starben zwischen zwei- bis fünftausend Königstreue, während die eigenen Truppen lediglich 30 Mann verloren und 100 verletzt wurden. Die Zahlen, die seit jeher von Royalisten genannt wurden, sprechen von mindestens 15.000 Toten, vor allem Frauen und Kinder, die in der Stadt selbst oder auf  Flucht von Kavalleristen erschlagen wurden.

Die Schlacht von Le Mans gemalt von Jean Sorieul.

Seit mehr als 200 Jahre haben Jakobiner und ihre Nachfahren versucht, die Opferzahlen kleinzureden. Als jedoch 2009 und 2010 bei Bauarbeiten in Le Mans Massengräber gefunden wurden, konnten die offiziellen Angaben über die Gefallenen nicht mehr gehalten werden. Von „mindestens 10.000 Toten während der Kämpfe und den Unterdrückungsmaßnahmen“ spricht seither der Historiker Jean-Clément Martin, der als Experte für den Krieg in der Vendée gilt.

Der Gedenkmarsch wurde in diesem Jahr – wie auch schon in den Vorjahren – von Antifa-Aktivisten angegriffen und gestört. Der Bürgermeister von Le Mans, der Sozialist Stéphane Le Foll, machte die Royalisten für die Krawalle verantwortlich und sprach sich dafür aus, daß inakzeptables Verhalten von der Justiz geahndet werden müsse. Angesichts des Umstands, daß nur Royalisten verhaftet wurden, meinte er offensichtlich nicht Antifa-Aktivisten. Aber die Gedenktafel, die die Erinnerung an das Massaker wachhält, ist seit letztem Sonntag ebenfalls verschwunden. Royalisten dürften sie kaum entwendet haben. H.S.

Eine Leerstelle markiert den Punkt, an dem bis zum 14. Dezember 2019 die Gedenkplakette für die Opfer des 1793er Massakers von Le Mans hing.

*) Der Link führt zur Schilderung der Schlacht von Le Mans auf den englischen Seiten von Wikipedia. Einen deutschen Wikipediaeintrag dazu gibt es nicht, auch im deutschen Eintrag zur Stadt Le Mans findet sich kein Hinweis auf 1793. Ein Massaker an ein paar tausend Royalisten war deutschschreibenden Wikipedia-Autoren bisher nicht der Mühe wert.

Italienischer Prätendent mit mißverständlichem Werbespot

Emanuele Filiberto von Savoyen ist – sagen wir einmal – ein ungewöhnlicher Thronprätendent. So betreibt der 47-jährige zum Beispiel einen Food Truck in Los Angeles, den er Prinz von Venezien genannt hat. Die Idee kam ihm, als er ähnliches mit mexikanischem Essen oder Fast Food beobachtete und der Meinung war, es fehle italienisches Essen. Zwar arbeitet er nicht selbst in dem Food Truck, ließ sich aber dort ablichten. Davor nahm er zum Leidwesen italienischer Monarchisten schon an mehreren TV-Realityshows im italienischen Fernsehen teil.

Emanuele Filiberto di Savoia

Die letzte Aktion des Prätendenten war, einen nicht als solchen gekennzeichneten Werbespot zu drehen, in welchem er zur besten Sendezeit die Rückkehr des königlichen Hofes ankündigte. Umgehend gab es zahlreiche Reaktionen in den sozialen Netzwerken, die zwischen euphorischer Zustimmung und Verwünschungen alles enthielten. Wie sich später jedoch herausstellte, war die Ausstrahlung ein Werbespot für die dritte Staffel der Serie „The Crown“ auf Netflix, die sich mit dem britischen Königshaus beschäftigt, welches seine Ablehnung der Serie bereits zum Ausdruck gebracht hatte. Emanuele Filiberto gab sich über die Emotionalität der Reaktionen dann auch überrascht: In Italien herrsche ein großes politisches und soziales Unbehagen, welches ihn traurig stimme, da die Italiener im Hinblick auf die Politik mehr verdienen würden, als sie zur Zeit haben. Italiens Monarchisten waren zunächst hocherfreut, als die Sendung sich jedoch als Werbung herausstellte, warfen sie Emanuele Filiberto fehlenden Ernst vor.

Daß der Enkel des 1946 durch ein manipuliertes Referendum abgesetzten Umberto II. auch anders kann, beweist unter anderem, daß er lange und am Ende erfolgreich gegen die Gesetze kämpfte, die der kõniglichen Familie die Einreise nach Italien verwehrten. Er hat auch deutlich gesagt, daß er als König zur Verfügung stünde, wenn die Italiener dies wünschten. In einem Land, wo Regierungen nach dem Sturz der Monarchie im Durchschnitt etwas mehr als ein Jahr halten und gerade die Partei eines Clowns regiert, ist die etwas ungewöhnliche Art von Emanuele Filiberto vielleicht gar nicht der schlechteste Weg, um sich im Gespräch zu halten. L.R.

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Die vollständige 228. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 228

Inhalt der 228. Ausgabe:

  • Die Kämpfe der Französischen Revolution dauern bis heute an
  • Spanien: Ein König redet mit allen
  • Italienischer Prätendent mit mißverständlichem Werbespot
  • Die Ansprüche des Hauses Hohenzollern nüchtern betrachtet

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