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Monatsarchiv: Oktober 2013

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 121

27 Sonntag Okt 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Erster Weltkrieg

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Schlagwörter

1. Weltkrieg, 11. November 1975, 4. August 1914, Afghanistan, Australien, Barack Obama, Deutsches Kaiserreich, Generalgouverneur, Georges Orwell, Gough Whitlam, Großherzogtum Luxemburg, Josef Stalin, Kaiser Wilhelm II., König Mohammed Zahir Schah, Königreich Belgien, New Statesman, Prinz Georg von Cambridge, Theobald von Bethmann Hollweg, USA

100 Jahre Ausbruch des Weltkriegs: Die belgische Neutralität

Wenn sich im nächsten Jahr der Ausbruch des 1. Weltkrieges zum 100. Mal jährt, wird im Rahmen der Kriegsschuldfrage viel die Rede von der Verletzung der belgischen Neutralität durch deutsche Truppen sein, die England wiederum als Grund für die Kriegserklärung an Deutschland angab.

Theobald von Bethmann Hollweg war als Reichskanzler der beste Griff von Wilhelm II. Beliebt und angesehen bei allen Parteien setzte er sich im Krieg für Mäßigung ein.

Theobald von Bethmann Hollweg war als Reichskanzler der beste Griff von Kaiser Wilhelm II. Beliebt und angesehen bei allen Parteien, setzte er sich im Krieg für Mäßigung ein.

Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg erklärte hierzu am
4. August 1914 im Reichstag offen, daß das Deutsche Reich Unrechtes tue. Wörtlich sagte er: „Unsere Truppen haben Luxemburg besetzt, vielleicht schon belgisches Gebiet betreten. Meine Herren, das widerspricht den Geboten des Völkerrechts. (…) Das Unrecht, das wir damit tun, werden wir wieder gutzumachen versuchen, sobald unser militärisches Ziel erreicht ist.“ Die Rede geht dann mit dem Hinweis auf vitale militärische Interessen weiter, die die Besetzung Belgiens unumgänglich machten – nicht nur die deutschen Militärs, sondern alle europäischen Generalstäbe glaubten damals (fälschlicherweise, wie wir heute wissen), daß die Offensive das Primat über die Defensive habe. Das Kaiserreich, welches einen Angriff gegen den französischen Festungsgürtel an der deutsch-französischen Grenze für unmöglich hielt, sah in der Besetzung Belgiens die einzige Möglichkeit, diesen Gürtel zu umgehen und somit eine Chance auf einen erfolgreichen Kriegsverlauf zu wahren.

Die Erklärung Bethmann Hollwegs ist später immer wieder für den Beweis der Schuld des Deutschen Reiches am Krieg und vor allem als Rechtfertigung für den britischen Kriegseintritt herangezogen worden. In Wirklichkeit nahm Großbritannien den deutschen Einmarsch in Belgien dankbar auf, um einen Vorwand für eine Kriegserklärung zu besitzen, denn mit der durch das Kaiserreich gefährdeten wirtschaftlichen Vorherrschaft der Inselnation in der Welt gab es auch für die Engländer einen hervorragenden Grund für einen Krieg, der zwar jenseits aller völkerrechtlicher Betrachtungen, dafür aber im ureigensten nationalen Interesse lag. Daß die Briten später weder die in der Kongoakte festgelegte Neutralität der Kolonien in einem Krieg in Europa noch die griechische Unabhängigkeit achteten, spricht Bände.

Bemerkenswert an der Rede Bethmann Hollwegs ist etwas ganz anderes, als der darauffolgende Kriegseintritt Großbritanniens: Militärische Operationen mit einem Eingeständnis zu beginnen, etwas Unrechtes zu tun, und Wiedergutmachung zuzusichern, ist in der Geschichte wohl in der Tat ziemlich einzigartig und widerspricht dem gerne gezeichneten Bild der kriegslüsternen und unverantwortlichen Entourage Wilhelms II. Hätte Bethmann gewußt, daß seine Rede noch heute eine wichtige Rolle dabei spielt, eine vermeintliche Hauptschuld Deutschlands am Krieg zu untermauern, hätte er sie jedoch kaum gehalten. Was gut gemeint war, nämlich die Zusage einer künftigen Kriegsentschädigung, wurde zur diplomatischen Katastrophe. L.R.

USA: Blockierte Republik

Daß es in einer Republik keinen ehrlichen Makler gibt, der zwischen den streitenden politischen Gruppierungen ausgleicht, ist für Monarchisten ein gewichtiges Argument. Nie wurde dies besser demonstriert als im sogenannten Haushaltsstreit, der in diesem Herbst die USA blockierte. Wenn die Entscheidungsträger verschiedenen Parteien angehören, die sich nichts gönnen, paralysieren sie die gesamte Regierungsarbeit. Die Zahlungsunfähigkeit der US-Regierung gefährdete sogar die Weltwirtschaft.

Angesichts dieses chaotischen Verhaltens der republikanischen Politiker ist es kein Wunder, daß sich US-Journalisten Alternativen ansehen. Und selbst eine liberale Zeitung wie die Washington Post entdeckte die Problemlösungsmöglichkeiten einer Monarchie. Max Fisher erkannte Australia had a government shutdown once. In the end the queen fired everyone in Parliament. Das ist allerdings eine sehr freie Interpretation der Ereignisse vom 11. November 1975, denn kein Parlamentarier wurde gefeuert und die Krise wurde auch nicht direkt von der Königin gelöst, sondern von ihrem Repräsentaten in Australien, Generalgouverneur Sir John Kerr. Ansonsten war die Situation durchaus mit der US-amerikanischen Krise vergleichbar.

Der von der Liberalen Partei beherrschte Senat bewilligte Premierminister Whitlams Haushalt nicht und der Regierung drohte, das Geld auszugehen. Die Opposition beharrte darauf, den Haushalt nur freizugeben, wenn Whitlam Neuwahlen ausschreiben würde, aber der Premierminister stimmte nur zu, Teilwahlen ansetzen. Beide Blöcke hatten sich festgefahren. In dieser Krise fand der Generalgouverneur die Lösung. Er entließ Premierminister Gough Whitlam und ernannte Oppositionsführer Malcolm Fraser unter der Maßgabe, daß sofortige Neuwahlen angesetzt würden, zum Regierungschef. Obwohl Demonstrationen wegen des angeblichen Putschs von Sir John zu Straßenschlachten ausarteten und die Australian Labor Party (ALP) einen emotionalen Wahlkampf mit ihrem gefeuerten Premierminister führte, gewann Fraser die Neuwahlen am 13. Dezember 1975 mit der größten jemals bis dahin erzielten Parlamentsmehrheit – ein Votum für den Befreiungsschlag des Generalgouverneurs.

Gruppenbild am 22. Oktober 1975 (v.l.): Margaret Whitlam, Generalgouverneur Sir John Kerr, Prinzessin Margaret, Premierminister Gough Whitlam, Lady Anne Kerr.

Gruppenbild am 22. Oktober 1975 (v.l.): Margaret Whitlam, Generalgouverneur Sir John Kerr, die Schwester von Königin Elizabeth, Prinzessin Margaret, Premierminister Gough Whitlam, Lady Anne Kerr.

Bis heute, fast vierzig Jahre nach den Ereignissen, haben weder Gough Whitlam noch seine Partei der Monarchie ihre Rolle bei den Ereignissen von 1975 verziehen. Als in einem Referendum 1999 die Australier über die Staatsform abstimmten, standen ironischerweise Whitlam und Fraser gemeinsam für die Republik ein. Diesmal verloren beide.

Aber in Australien kam es auch nie wieder zu einer Blockade durch eine der beiden Gewalten, während in den USA Präsident Obama lediglich einen Aufschub erwirkte. In drei Monaten treffen die Kolosse wieder aufeinander und ein erneutes Machtringen wird auf der Theaterbühne in Washington aufgeführt werden. H.S.

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Die vollständige 121. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 121

Inhalt der 121. Ausgabe:

  • 100 Jahre Ausbruch des Weltkriegs: Die belgische Neutralität
  • Republikanische Kaffeesatzleserei
  • Wird ein Monarchist nächster Präsident Afghanistans?
  • USA: Blockierte Republik

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Belgisches Königspaar besucht Deutschprachige Gemeinschaft

24 Donnerstag Okt 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Europa, Monarchie

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Eupen, König Leopold III., König Philippe der Belgier, König Philippe I., Königin Mathilde, Königreich Belgien

Das Gebiet der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens.

Das Gebiet der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens.

In den belgischen Ostkantonen um Eupen und Malmedy lebt die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens (Duitstalige Gemeenschap – Communauté germanophone). In einer Selbstcharakterisierung der DG heißt es: „In den neun Gemeinden der DG leben rund 75.000 Einwohner. Sie leben am Schnittpunkt zweier Kulturen: der germanischen und der romanischen. Von den Ostbelgiern sagt man daher, sie ‚arbeiten preußisch und leben französisch‘. Die DG ist ein Gliedstaat Belgiens. Amts-, Schul- und Gerichtssprache ist Deutsch. Sie liegt im Osten Belgiens auf einer Fläche von 854 km² – an den Grenzen zu Deutschland, den Niederlanden und Luxemburg.“ Die seit 1815 preußischen Gebiete wurden nach dem 1. Weltkrieg an Belgien abgetreten.

Die deutschsprachigen Belgier gelten als die königstreusten überhaupt. Als 1950 über die Rückkehr von König Leopold III. auf den Thron in einem Referendum entschieden wurde, stimmten 58 Prozent der Belgier für die Rückkehr, 42 Prozent dagegen – wobei die meisten Pro-Leopold-Stimmen aus Flandern kamen, die Wallonie sprach sich gegen den König aus. Die Bevölkerung der Ostkantone votierte mit einer herausragenden Mehrheit von über 90 Prozent für die Rückkehr des Monarchen.

Eingedenk dieser Königstreue ist es nur selbstverständlich, daß die Bevölkerung Eupens in großer Zahl die Straßen füllte, als am 23. Oktober das neue Königspaar die Stadt besuchte. König Philippe und Königin Mathilde trafen am Vormittag bei strahlendem Sonnenschein – in Deutschland würde man dies Kaiserwetter nennen – am Eupener Rathaus ein. Vom Balkon des Rathauses hielt König Philippe eine kurze Ansprache auf Deutsch (siehe Video).

Das Königspaar wurde vom Parlamentspräsidenten, dem Ministerpräsidenten, dem Provinzgouverneur und dem Bürgermeister der Stadt empfangen. Außerdem erhielten beide einen Blumenstrauß aus den Händen eines kleinen Jungen. Im Rathaus selbst wurde eine Schweigeminute für den Flugzeug-Absturz von Gelbressée (mit 11 Toten) eingelegt.

Königstreue Belgier begrüßen das Königspaar in Eupen.

Königstreue Belgier begrüßen das Königspaar in Eupen.

Zwischen 11.45 Uhr und 12.15 Uhr nahm das Paar dann ein Bad in der Menge zwischen dem Eupener Rathaus und dem Marktplatz (durch die Klosterstraße). Auf der gesamten Strecke standen nach Angaben der belgischen Nachrichtenagentur Belga rund 3.000 Zuschauer und Schulklassen, um mit Belgien-Fähnchen in der Hand dem Königspaar zu begegnen.

Ehe sich das Königspaar zum Abschluß ihrer zehnten und vorletzten „Joyeuse entrée“ am Festakt zum 40. Jahrestag der Einsetzung des Rats der deutschen Kulturgemeinschaft (Vorgänger des Parlamentes der DG) im neuen Parlamentsgebäude am Kehrweg teilnahm, kehrten König Philippe und Königin Mathilde im Ambassador Hotel Bosten zum Mittagessen ein.

Auch die Tageszeitung der Deutsch-Belgier, das Grenz-Echo, erstellte ein Video vom Monarchenbesuch:

Zum 200. Jahrestag: Monarchennachfahren treffen in Leipzig zusammen

22 Dienstag Okt 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Deutsche Innenpolitik, Europa, Uncategorized

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Erzherzog Georg von Österreich, Gedenktreffen der Fürstenhäuser, König Georg III. von Großbritannien, Markgraf von Meißen, Napoléon, Prinz Alexander von Sachsen, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Prinz Heinrich von Hannover, Völkerschlacht, Völkerschlacht-Gedenken

Nach Leipzig und Rötha waren auch die Nachfahren der damaligen Monarchen und Heerführer eingeladen, u.a. Prinz Georg Friedrich von Preussen, Großfürst Georgi Michailowitsch von Rußland, Erzherzog Georg von Österreich.

Zu den in Leipzig und Rötha abgehaltenen Gedenkveranstaltungen waren auch die Nachfahren der damals verbündeten Monarchen und Heerführer eingeladen, unter ihnen Prinz Georg Friedrich von Preußen, Großfürst Georgi Michailowitsch von Rußland sowie Erzherzog Georg von Österreich.

Im Rahmen des Gedenkens an die Völkerschlacht von Leipzig vor 200 Jahren trafen sich am 19. Oktober 2013 auch die Nachfahren der Monarchen, die 1813 den Oberbefehl über die Truppen führten. Vor dem Treffen im Park des früheren Schlosses Rötha nahmen die Adeligen aus 15 europäischen Fürstenhäusern am Gottesdienst in Rötha teil. Die Andacht in der St. Georgenkirche wurde vom evangelischen Landesbischof Jochen Bohl, dem russisch-orthodoxen Erzbischof Longin von Klin und dem Bornaer Pfarrer Dietrich Oettler sowie dem Thomanerchor Leipzig gestaltet. Schloß Rötha, das 1969 gesprengt wurde, hatte den Alliierten gegen Napoléon 1813 als Hauptquartier gedient. Auf Einladung der Kultur- und Umweltstiftung Leipziger Land und des Fördervereins Rötha waren unter anderem der österreichische Kaiserenkel Erzherzog Georg von Österreich mit seiner Frau , Erzherzogin Eilika, sowie Zarennachfahre Großfürst Georgi Michailowitsch Romanow nach Rötha gekommen. Nicht zuletzt nahm auch Prinz Georg Friedrich von Preußen an den Gedenkveranstaltungen teil.

In diesem Film kommen einige Adelsvertreter zu Wort: Prinz Alexander von Sachsen, seit vergangenem Jahr Markgraf von Meißen und Nachfolger von König Friedrich August I. von Sachsen, der 1813 als ein treuer Verbündeter Napoléons bis zum Ende gegen die Alliierten stand. Der aus Rußland angereiste Großfürst Georg gewährte kein Interview. Sein Vorfahr war Zar Alexanders I. von Rußland. Unter den Vorfahren von Erzherzog Georg von Österreich war Kaiser Franz I. von Österreich. Der heute in Ungarn lebende Erzherzog hält im Film ein Plaidoyer für Europa. Prinz Heinrich von Hannover repräsentiert seinen Urahnen, König Georg III. von Großbritannien und Kurfürst von Hannover, der seinerzeit jedoch nicht persönlich in Leipzig dabei war. Selbst ein Nachfahre des preußischen Marschalls Blücher war nach Leipzig gereist: Fürst Nikolaus Blücher besuchte die Gedenkveranstaltung.

In einem gemeinsamen Kommuniqué betonten die Repräsentanten ihrer Familien:

„Wir haben in Leipzig erlebt, wie die Kämpfe unserer Vorväter Erfüllung finden, indem die Feindschaft erlischt. Wir wünschten, dass Entscheidungsträger in Politik und Gesellschaft, in Wirtschaft und Medien ihr Handeln, den Bürgern und Gästen Leipzigs folgend, darauf ausrichteten, das gemeinsame Haus Europa in seinem Umfeld zu befrieden und in seinen Fundamenten zu stärken.“

Stanislaw Tillich, Ministerpräsident des Freistaats Sachsen, erklärte im Angesicht der Teilnehmer des Gedenktreffens und zahlreicher Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und gesellschaftlichem Leben: „Hier gedenken nicht Sieger oder Besiegte, hier gedenken alle gemeinsam“. Europa und seine Institutionen bewegten sich nicht immer in der gewünschten Geschwindigkeit, aber Gespräche und Verhandlungen seien besser als die Grausamkeit einer Schlacht, wie sie vor 200 Jahren in Leipzig stattfand.

Dies unterstützte auch Erzherzog Georg von Österreich in seinem Grußwort während der Abschlußveranstaltung: „Die Europäische Union steht für Sicherheit und Stabilität, sie steht nicht für Banken- und Wirtschaftskrisen.“ Den Blick und die Verständigung über Ländergrenzen hinweg forderte auch Georgi Michailowitsch Großfürst von Russland: „Wir müssen alles in unserer Macht stehende dafür unternehmen, daß Allianzen zwischen Staaten und Nationen heute und in der Zukunft ausschließlich der Sache des Friedens dienen.“

Dr. Harald Langenfeld, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Leipzig, faßte zum Völkerschlacht-Gedenken und dem Gedenktreffen zusammen: „Ziel muß es sein, nicht nur die Bedeutung der damaligen Ereignisse zu vermitteln, sondern vor allem Orientierung für unser aller Handeln in der Gegenwart zu geben. Nur, wer um die Schrecken von Chaos und Krieg weiß, erkennt den Wert von Frieden und Freiheit. Das ist aus heutiger Sicht die Mahnung der Völkerschlacht für uns Europäer.“

Vollständiges Abschlußkommuniqué der europäischen Fürstenhäuser zum Gedenktreffen der Fürstenhäuser vom 17. bis 19. Oktober 2013
„200 Jahre nach der Völkerschlacht haben wir uns in Leipzig eingefunden, um der unvorstellbar großen Zahl von Opfern der bis dato größten Feldschlacht der Menschheitsgeschichte in Achtung zu gedenken. Wir rufen uns die Toten ebenso wie die Verwundeten, die gefallenen Soldaten aller Nationen und Länder und die unter Krieg und Zerstörung leidende Zivilbevölkerung in mahnende Erinnerung.

Die historischen Wirkungsstätten unserer Vorfahren müssen wir kennenlernen. Europas Fürstenhäuser, das Heilige Römische Reich Deutscher Nation, die Mediatisierung durch den Reichsdeputationshauptschluss und die Völkerschlacht sind Begriffe einer Epoche, die längst vergangen scheint und die doch bis in die heutige Zeit eine starke Wirkung auf die Menschen in Europa entfaltet. Aus diesem historischen Bewusstsein heraus erwächst uns die Verantwortung und Pflicht, familiäre Traditionen, kulturelle Schätze und christliche Werte zu wahren und sie an nachfolgende Generationen weiterzugeben.

Wir sind nach Leipzig gekommen aus geschichtlicher Neugier und wir haben europäische Gegenwart und Zukunft getroffen – in einer Stadt der Freiheit, in der unzählige Nationen in Frieden und Würde und im Wortsinne „in Vielfalt vereint“ das historische Ereignis reflektieren ! Wir sind dankbar, daß 23 Jahre Demokratie in Sachsen nach Jahren der Diktatur die Geschichtslosigkeit in diesem Teil unserer Heimat überwunden haben.

Wir haben in Leipzig erlebt, wie die Kämpfe unserer Vorväter Erfüllung finden, indem die Feindschaft erlischt. Wir wünschten, daß Entscheidungsträger in Politik und Gesellschaft, in Wirtschaft und Medien ihr Handeln, den Bürgern und Gästen Leipzigs folgend, darauf ausrichteten, das gemeinsame Haus Europa in seinem Umfeld zu befrieden und in seinen Fundamenten zu stärken.“
Leipzig, den 19. Oktober 2013

Georg Friedrich Prinz von Preußen
Georg Erzherzog von Österreich
Georgi Michailowitsch Großfürst von Russland
Heinrich Prinz von Hannover, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg
Alexander Prinz von Sachsen, Markgraf von Meißen
Michael Prinz von Sachsen-Weimar-Eisenach
Rudolf Herzog von Croy
Dr. Georg Prinz zur Lippe-Weißenfeld
Heinrich XIV. Fürst Reuß
Alexander Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Sayn
Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe
Maximilian Graf zu Solms-Laubach
Nicolaus Herzog von Leuchtenberg de Beauharnais
Nikolaus Fürst Blücher von Wahlstatt
Lukas Graf Blücher von Wahlstatt
Pierre Graf von Bennigsen
Heinrich Freiherr von Friesen

Die Herzöge von Sachsen-Altenburg

22 Dienstag Okt 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Deutsche Innenpolitik, Monarchie

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Altenburg, Deutsches Kaiserreich, Herzog Friedrich von Sachsen-Altenburg, Herzogtum Sachsen-Altenburg, Kaiser Wilhelm II., Kaiserreich, Sachsen-Altenburg

Altenburg, ehemaliger Herrschersitz der Herzöge von Sachsen-Altenburg, ist sicher eine der am wenigsten bekannten deutschen Residenzstädte, dabei wirkt es neben anderen heute thüringischen Städten wie Gotha, Erfurt und Weimar auch aufgrund einer langsamer vorangehenden Sanierung nach 1990 weniger puppenhaushaft und dafür authentischer.

Das Herzogtum existierte als souveräner Staat seit 1826 in der Form, in der es dann 1871 auch dem Deutschen Reich beitrat. Altenburg gibt es jedoch schon seit mindestens 976 und die Stadt war seit 1603 stets Hauptstadt verschiedener sächsischer Herzogtümer, in denen zumeist eine der Linien der Wettiner herrschte. Die Betonung liegt hierbei auf „sächsisch“, als was Altenburg stets betrachtet wurde, bevor es in der Bundesrepublik in einer ahistorischen Entscheidung und gegen den Willen der Bevölkerung Thüringen zugeschlagen wurde.

Das Herzogtum Sachsen-Anhalt (in der Karte abgekürzt mit S-A) bestand aus zwei Teilen.

Das Herzogtum Sachsen-Anhalt (in der Karte abgekürzt mit S-A) bestand aus zwei Teilen.

Der erste Herzog Friedrich von Sachsen-Altenburg, welcher von 1826 bis 1834 regierte, trat dem deutschen Zollverein bei und begann so mit der Anbindung an Preußen. In seine Regierungszeit fällt auch die Gründung der Altenburger Concessionierten Spielkartenfabrik, die den späteren Ruf Altenburgs als Skatstadt fundierte.

Unter Herzog Joseph, welcher bis 1848 regierte und mit Prinzessin Amalie von Württemberg verheiratet war, entstanden viele Bauten und Kunst und Kultur wurden gefördert. Politisch galt der Herzog jedoch als sehr konservativ und dankte 1848 im Zuge der liberalen Protestbewegung in Deutschland zu Gunsten seines Bruders Georg ab.

Herzog Georg förderte die Verwaltung und das Handwerk in Altenburg, lebte aber nur selten in der Stadt, da er das ebenfalls im Herzogtum gelegene Eisenberg bevorzugte.

Herzog Ernst I. regierte im Anschluß daran 55 Jahre lang und siedelte Industrie im Altenburger Land an, die heute, wo Altenburg eine Stadt mit selbst im ostdeutschen Vergleich sehr hoher Arbeitslosigkeit ist, so schmerzlich vermißt wird. Er verbündete sich in den deutschen Einigungskriegen mit Preußen, wodurch das kleine Herzogtum mit nur drei Städten über 10.000 Einwohnern (Altenburg, Schmölln und Eisenberg; Stand 1910) seine Unabhängigkeit innerhalb des deutschen Föderalismus sichern konnte. Ernst I. war bei allen drei Hohenzollernkaisern sehr beliebt.

Herzog Ernst II. (2.v.l.) im 1. Weltkrieg als Divisionskommandeur mit seinem Stab

Herzog Ernst II. (2.v.l.) im 1. Weltkrieg als Divisionskommandeur mit seinem Stab

Herzog Ernst II. war ähnlich wie Kaiser Wilhelm II. sehr volksnah und technikbegeistert. In seiner Regierungszeit, die 1905 begann, wurde der Altenburger Flughafen eröffnet, von dem noch heute Maschinen starten und der heute einer der ältesten Flughäfen Deutschlands ist. Ernst II. dankte erst zwei Tage nach dem Waffenstillstand von 1918 ab und war der einzige deutsche Bundesfürst, der seinem Land auch in schwerer Zeit treu blieb und sich gegen eine Abwanderung in die BRD entschied. Er starb als letzter ehemaliger Bundesfürst 1955 in der DDR. Die Herzog-Ernst-Straße, von den Kommunisten dann praktischerweise in „Ernst-Thälmann-Straße“ umbenannt, blieb im täglichen Sprachgebrauch der Altenburger dann auch immer bei ihrem Vornamen.

Die Söhne Herzog Ernsts II. in der altenburgischen Tracht.

Die Söhne Herzog Ernsts II. in der altenburgischen Tracht.

Heute besteht die Linie nur noch durch Adoption weiter, da der letzte Erbprinz Georg-Moritz ohne männlichen Nachwuchs blieb. Franz von Sachsen-Altenburg, das heutige Familienoberhaupt, stammt ursprünglich aus Mecklenburg und ging nach der der Wiedervereinigung auch wieder dorthin zurück.

220. Jahrestag der Ermordung von Königin Marie-Antoinette

16 Mittwoch Okt 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Europa, Französische Revolution

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16. Oktober 1793, 1793, Französische Republik, Französische Revolution, König Ludwig XVI. von Frankreich, Königin Marie-Antoinette, Royalisten, Terror

In den letzten Jahren hat sich selbst in Deutschland ein Wandel zugunsten der französischen Königin Marie-Antoinettes vollzogen. Das WDR-Zeitzeichen hatte vor zwei Tagen den Beginn des Prozesses gegen die Königin vor einem revolutionären Tribunal am 14. Oktober 1793 zum Inhalt. Der Zuhörer staunte nicht schlecht, als dabei viel Sympathie für die verfemte Königin zutage trat.

Das revolutionäre Tribunal tritt mit einem vorgefertigten Urteil an.

Das revolutionäre Tribunal tritt mit einem vorgefertigten Urteil gegen die Königin an.

Die Königin wird wenige Stunden nach der Urteils-verkündung aufs Schafott geführt. Einen einzigen Brief darf sie schreiben. Sie richtet ihn an ihre Schwägerin, Madame Elisabeth, die jüngste Schwester König Ludwigs XVI., die 1794 ebenfalls dem republikanischen Terror zum Opfer fiel.

Hier ist das Dokument der Königin in der Originalsprache:

Ce 16 octobre 1793 à 4h1/2 du matin.

C’est à vous, ma sœur que j’écris pour la dernière fois. Je viens d’être condamnée non pas à une mort honteuse – elle ne l’est que pour les criminels – mais à aller rejoindre votre frère. Comme lui innocente, j’espère montrer la même fermeté que lui dans ses derniers moments. Je suis calme comme on l’est quand la conscience ne me reproche rien ; j’ai un profond regret d’abandonner mes pauvres enfants. Vous savez que je n’existais que pour eux et vous, ma bonne et tendre sœur. Vous qui avez par votre amitié tout sacrifié pour être avec nous, dans quelle position je vous laisse ! J’ai appris par le plaidoyer même du procès de ma fille était séparée de vous. Hélas ! La pauvre enfant, je n’ose pas lui écrire, elle ne recevrait ma lettre. Je ne sais pas même si celle-ci vous parviendra. Recevez pour eux deux ici ma bénédiction. J’espère qu’un jour, lorsqu’ils seront plus grands, ils pourront se réunir avec vous et jouir en entier de vos tendres soins. Qu’ils pensent tous deux à ce que je n’ai cessé de leur inspirer, que les principes et l’exécution exacte de ses devoirs, sont la première base de la vie, que leur amitié et leur confiance mutuelles en feront bonheur. Que ma fille sente qu’à l’âge qu’elle a, elle doit toujours aider son frère, par les conseils que l’expérience qu’elle aura de plus que lui et son amitié pourront lui inspirer ; que mon fils à son tour, rende à sa sœur tous les soins, tous les services que l’amitié peuvent inspirer ; qu’ils sentent enfin tous deux que dans quelque position qu’ils pourront se trouver, ils ne seront vraiment heureux que par leur union ; qu’ils prennent exemple (sur) nous. Combien dans nos malheurs, notre amitié nous adonné de consolation, et dans le bonheur on jouit doublement quand on peut le partager avec un ami, et où en trouver de plus tendre, de plus uni que dans sa propre famille ? Que mon fils n’oublie jamais les derniers mots de son père que je lui répète expressément : qu’il ne cherche jamais à venger notre mort. J’ai à vous parler d’une chose bien pénible à mon cœur. Je sais combien cet enfant doit vous avoir fait de la peine : pardonnez-lui, ma chère sœur, pensez à l’âge qu’il a et combien il est facile de faire dire à un enfant ce qu’on veut, et même ce qu’il ne comprend pas. Un jour viendra, j’espère, où il ne sentira que mieux le prix de vos bontés et de votre tendresse pour tous deux. Il me reste à vous confier encore mes dernières pensées. J’aurais voulu les écrire dès le commencement du procès, mais, outre qu’on ne me laissait pas écrire, la marche a été si rapide que je n’en aurais réellement pas eu le temps.

Je meurs dans la religion catholique, apostolique et romaine, dans celle de mes pères, dans celle où j’ai été élevée, et que j’ai toujours professée. N’ayant aucune consolation spirituelle à attendre, ne sachant s’il existe encore ici des prêtres de cette religion, et même le lieu où je suis les exposerait trop s’ils y entraient une fois. Je demande sincèrement pardon à Dieu de toutes les fautes que j’ai pu commettre depuis que j’existe. J’espère que, dans Sa bonté, Il voudra bien recevoir mes derniers vœux, ainsi que ceux que je fais depuis longtemps, pour qu’Il veuille bien recevoir mon âme dans Sa miséricorde et Sa bonté. Je demande pardon à tous ceux que je connais et à vous ma sœur, en particulier, de toutes les peines que, sans le vouloir, j’aurais pu leur causer. Je pardonne à tous mes ennemis le mal qu’ils m’ont fait. Je dis ici adieu à mes tantes et à tous mes frères et sœurs. J’avais des amis ; l’idée d’en être séparée pour jamais et leurs peines sont un des plus grands regrets que j’emporte en mourant. Qu’ils sachent du moins que jusqu’à mon dernier moment, j’ai pensé à eux.

Adieu, ma bonne et tendre sœur. Puisse cette lettre vous arriver. Pensez toujours à moi ; je vous embrasse de tout mon cœur, ainsi que ces pauvres et chers enfants. Mon Dieu ! qu’il est déchirant de les quitter pour toujours ! Adieu, adieu, je ne vais plus que m’occuper de mes devoirs spirituels. Comme je ne suis pas libre dans mes actions, on m’amènera peut-être un prêtre, mais je proteste ici que je ne lui dirai pas un mot et que je le traiterai comme un être absolument étranger.

Der Abschiedsbrief Königin Marie-Antoinettes

Der Abschiedsbrief Königin Marie-Antoinettes

Französische Royalisten gedenken an jedem 16. Oktober auf der Place de la Concorde ihrer ermordeten Königin.

Französische Royalisten gedenken an jedem 16. Oktober auf der Place de la Concorde ihrer ermordeten Königin.

Programm zur Völkerschlacht

14 Montag Okt 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Deutsche Innenpolitik, Europa

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Fürst Karl zu Schwarzenberg, Leipzig, MDR, Napoléon, Völkerschlacht, Völkerschlachtdenkmal

In dieser Woche wird das 200. Jubiläum der Völkerschlacht bei Leipzig begangen, welche vom 16. bis zum 19. Oktober 1813 andauerte und deren Folge die Befreiung Europas von Napoleons Herrschaft war. Im Zentrum der Veranstaltungen wird eine Nachstellung der Schlacht sein, bei der sich 600.000 Preußen, Russen, Österreicher und Schweden sowie kleinere Völker auf der einen und Franzosen, Italiener und einige deutsche Fürstentümer auf der anderen Seite gegenüberstanden. Am 20. Oktober werden es etwa ein Hundertstel, also 6.000 Menschen sein, die die Schlacht auf der Weinteichsenke bei Markkleeberg ab 10 Uhr nachstellen.

Bereits am 17. Oktober findet am Völkerschlachtdenkmal um 17 Uhr ein ökumenisches Friedensgebet mit Bischöfen aus den Ländern der damaligen Kontrahenten statt. Am 19. Oktober gedenkt die Politik im Zuge eines Festaktes im Denkmal ab 17 Uhr der Schlacht. Hauptredner sind der tschechische Außenminister Fürst Karl zu Schwarzenberg, dessen Vorfahre die Österreicher 1813 ins Feld führte, der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich und der Präsident des europäischen Parlaments, Martin Schulz.

Weitere Details zum Programm kann man hier in Erfahrung bringen.

Der Mitteldeutsche Rundfunk hat der Völkerschlacht schließlich eine ganze Themenreihe gewidmet. Die Sendungen rund um die Völkerschlacht werden hier wiedergegeben:

Montag, 14. Oktober
19:50 Uhr: MDR Top-News: Völkerschlacht überrollt Sachsen (1/4)

Dienstag, 15.Oktober
9:45 Uhr: MDR Top-News: Völkerschlacht überrollt Sachsen (1/4); Wdh.
19:50 Uhr: MDR Top-News: Völkerschlacht überrollt Sachsen (2/4)
20:45 Uhr: Kämpfer, Opfer, Wundärzte – Lazarette auf dem südlichen Schlachtfeld 1813

Mittwoch, 16. Oktober
5:45 Uhr: Kämpfer, Opfer, Wundärzte – Lazarette auf dem südlichen Schlachtfeld 1813; Wdh.
9:45 Uhr: MDR Top-News: Völkerschlacht überrollt Sachsen (1/4); Wdh
19:50: MDR Top-News: Völkerschlacht überrollt Sachsen (3/4)

Donnerstag, 17. Oktober
9:45 Uhr: MDR Top-News: Völkerschlacht überrollt Sachsen (3/4); Wdh.
19:50 Uhr: MDR Top-News: Völkerschlacht überrollt Sachsen (4/4)
23:05 Uhr: 1813 – Gott mit uns
23:10 Uhr: Turnvater Jahn – Der Napoleonhasser
23:40 Uhr: Lützower

Freitag, 18. Oktober
9:45 Uhr: MDR Top-News: Völkerschlacht überrollt Sachsen (4/4); Wdh.
15:00 Uhr: LexiTV – Wissen für Alle: 200 Jahre Völkerschlacht

Samstag, 19. Oktober
5:30 Uhr: Lützower; Wdh.
14:00 Uhr: Napoleon und die Deutschen, 1. und 2. Teil
16:00 Uhr: Vor Ort um vier: Live-Reportage vom Biwak am Völkerschlachtdenkmal
19:50 Uhr: Quickie Spezial –Quiz zur Völkerschlacht

Sonntag, 20. Oktober
13:25 Uhr: 1813 – Gott mit uns; Wdh.
13:30 Uhr: Kämpfer, Opfer, Wundärzte – Lazarette auf dem südlichen Schlachtfeld 1813; Wdh.
14:00 Uhr: Napoleon und die Deutschen, 1. Und 2. Teil
15:30 Uhr: Das historische Gefecht vor den Toren Leipzigs

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 120

06 Sonntag Okt 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Monarchie

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1. Weltkrieg, 1914, Australien, Belgien, Burundi, Corona, Gauck, Königin Beatrix, Königreich Belgien, Niederlande, Rwanda, Schloß Bellevue, Tony Abbott

Warum Deutschland des 1. Weltkriegs nicht gedenkt

Ganz Europa beginnt in diesen Monaten mit den Vorbereitungen für das Gedenken an den Ausbruch des Großen Krieges vor 100 Jahren. Ganz Europa? Nein, in dieser Woche tauchten in den Medien die ersten Berichte darüber auf, daß die Bundesrepublik nichts vorbereitet hat und auch nichts dergleichen geplant ist. Hier eine vielleicht etwas eigentümliche Erklärung, warum dies so ist:

In einem in der Mitte eines Kontinents gelegenen, bewaldeten und regnerischen Land mit dem Namen Ubudagi*) geht man einen Sonderweg. Während alle Länder, von denen es umgeben ist, eines Großen Historischen Ereignises gedenken, welches vor vielen Jahrzehnten auf dem Kontinent stattfand, bleiben in Ubudagi die Feierlichkeiten aus. Die Bewohner Ubudagis leiden nämlich an einer äußerst seltenen und nur dort auftretenden Form der Amnesie: Sie können sich die kollektiven Erfahrungen ihrer Vorfahren nicht merken, obwohl diese noch lebten und sie ihnen vermittelten, als die meisten heutigen Ubudager noch Kinder waren. Da sie sich also nicht an das Große Historische Ereignis erinnern können, können sie auch nichts tun, um seiner zu gedenken, obwohl Millionen Eingeborene Ubudagis damals ums Leben kamen.

Diese merkwürdige Krankheit hat Gründe, die tief in der Psyche der Ubudager verankert sind: Die indigenen Bewohner des Landes sind sehr unsichere und wenig selbstbewußte Wesen, die Bestätigung, Liebe und Anerkennung von außen benötigen, um sich wohlzufühlen. Dies ist eigentlich ein Paradox, da die meisten Ubudager ihr Land nur selten verlassen, würden sie sonst doch wissen, daß sie fast überall gerne gesehen sind.

Der Umstand, daß die Ubudager sich dennoch nicht geliebt fühlen, hängt mit dem einzigen Tatbestand zusammen, an den sie sich im Zusammenhang mit ihrer Geschichte erinnern können und für den sie sich schämen: die Zeit des bösen Mannes. Als der böse Mann an die Macht gekommen war, sprach er eines Tages: „Ubudagi ist nicht groß genug und die es umgebenden Ländereien sind viel schöner als unsere, also wollen wir sie uns nehmen.“ Natürlich waren die Bewohner der anderen Länder damit nicht einverstanden und schlossen sich gegen den bösen Mann, der auch die Ubudager selbst nicht gut behandelte, zusammen, um ihn schließlich zu besiegen. In jenen Tagen waren die anderen Erdenbewohner zu recht sehr wütend auf die Ubudager, doch war dies nur vorübergehend. Schon bald wurde von den anderen Erdenbewohnern im damals besetzten Ubudagi als Nachfolge auf den bösen Mann der Große Rat der Gartenzwerge eingesetzt, der die Regierungsgeschäfte übernehmen sollte, und bald darauf wurde Ubudagi wieder in die Gemeinschaft der anderen Länder und Völker aufgenommen. Die Ubudager jedoch dachten sich: „Oh weh, nun liebt uns niemand mehr bis in alle Ewigkeit“ und begannen, ihre Erinnerungen an alles Vergangene auszulöschen. Der große Rat der Gartenzwerge jedoch frohlockte: „Wenn kein Ubudager sich mehr an die Vergangenheit erinnern kann, dann wird jeder glauben, daß keiner außer uns Gartenzwergen in Ubudagi herrschen kann und so werden wir ewig an der Macht bleiben. Nur die Erinnerung an den bösen Mann soll wachgehalten werden, denn dann werden sich alle daran erfreuen, wie gut wir Gartenzwerge im Vergleich über Ubudagi herrschen.“ Dies war natürlich sehr kleingeistig von den Gartenzwergen, da sie so die Traditionen und Bräuche der liebebedürftigen Ubudager der Vergessenheit überantworteten. Dazu muß man aber sagen, daß Kleingeistigkeit nun einmal eine der vornehmsten Eigenschaften von Gartenzwergen ist.

Der Rat der Gartenzwerge will auf ewig herrschen.

Der Rat der Gartenzwerge will auf ewig herrschen.

Hätten die Ubudager sich an ihre Vergangenheit erinnern können, hätten sie in der Tat gewußt, daß ihr Ubudagi nicht schon immer von Gartenzwergen regiert wurde. Es gab schon vor ihnen eine Zeit, wo alle Grundlagen des modernen Ubudagi geschaffen wurden, wie wir es heute kennen, ohne daß auch nur ein einziger Gartenzwerg daran beteiligt gewesen wäre. Es ist kaum mehr als ein Jahrhundert her, da erlebte das Land einen nie gekannten wirtschaftlichen Aufschwung und alle Ubudager, auch die Ärmsten, profitierten davon, was in der etwas umständlichen Sprache der Eingeborenen „Gründerzeit“ und „Sozialgesetzgebung“ genannt wurde. Auch gab es in Ubudagi viele große Erfinder und die klügsten Köpfe der Welt lernten ubudagisch, weil es die Wissenschaftssprache war. Diese Zeit endete mit dem Großen Historischen Ereignis, welchem man nun in den Nachbarländern Ubudagis gedenkt und es ist nicht sicher, ob dies für Ubudagi gut war. In jedem Fall ist es jedoch schade, daß sich die Eingeborenen heute nicht mehr an die Zeit vor den Gartenzwergen erinnern können. L.R.

*„Ubudagi“ ist Kirundi, eine Sprache, die im Nordwestteil des ehemaligen Deutsch-Ostafrika gesprochen wird. Das Wort bedeutet „Deutschland“ und wird angeblich von dem Gruß „Guten Tag“ abgeleitet.

Nicht der erste Diener seines Staates

Als die amtierende niederländische Regierung 2012 gebildet wurde, geschah dies erstmals, ohne daß die Parteiführer zuvor mit Königin Beatrix zusammentrafen. Im Vielparteienparlament von Den Haag war bis zum Herbst 2012 der Rat der Monarchin bei der Regierungsbildung gefragt. Weil sich im letzten Jahr nur noch zwei Parteien einigen mußten, ging es ohne Königin Beatrix. Auch in Belgien wollen bestimmte Parteien nicht mehr, daß der König die Vorsitzenden der Parteien trifft, um mit ihnen auszuloten, welche Gruppierungen zusammenarbeiten könnten, um eine regierungsfähige Mehrheit zu bilden. Während also in europäischen Monarchien das Staatsoberhaupt aus den Diskussionen der Parteien herausgehalten werden soll, kann man in Deutschland das Gegenteil beobachten: Hier ließ Joachim Gauck nach der Bundestagswahl die Parteiführer nacheinander ins Schloß Bellevue rufen, ganz so, als habe er eine Aufgabe als Sondervermittler. Ein WDR-Kommentator kritisierte: „Joachim Gauck sollte nicht so tun, als müsse er eine Art Aufsicht ausüben und die Parteien an die Hand nehmen. Dazu besteht über-haupt kein Anlaß, und er schafft damit auch den völlig unangebrachten Anschein von Dramatik. Die gibt es nicht.“

Schon Konrad Adenauer hatte erwogen, ins Bundespräsidialamt zu wechseln und wollte dafür das Grundgesetz neu interpretieren, um sich selbst mehr Rechte zuzusprechen. Anders als Adenauer erwägt Gauck keinen Politikwechsel, sondern er betreibt ihn einfach. Er erweckt den Anschein, bei der Regierungsbildung mitzuwirken, dabei hat er erst am Ende der Koalitionsverhandlungen eine einzige Aufgabe: Er darf dem Bundestag einen Kandidaten bzw. eine Kandidatin vorschlagen. Er hat dabei keine Wahl – auch nicht im Vorfeld. Alles andere müßte erst neu ins Grundgesetz geschrieben werden.

Gaucks Spiel mit der Verfassung kommt zu einem Zeitpunkt, da Biographien über ihn erschienen, die alles andere als schmeichelhaft sind. Der Focus schreibt über die von Mario Frank verfaßte: „Die Biographie erwecke den Eindruck, enge Mitarbeiter hielten Joachim Gauck für ‚überlastet‘, heißt es im Nachrichtenmagazin ‚Spiegel‘. Die ‚intellektuelle und körperliche Bürde des Amtes‘ belaste den 73-Jährigen mehr als erwartet, schreibe Autor Mario Frank unter Berufung auf Vertraute des Präsidenten.“

So mag es Joachim Gauck: Parteiführer huldigen ihm.

So mag es Joachim Gauck: Parteiführer huldigen ihm.

Der Tagesspiegel urteilt nicht weniger deutlich: „Als Gauck Anfang der 90er Jahre die nach ihm benannte Unterlagenbehörde übernahm, schlugen sich seine Mitarbeiter, so beschreibt es Frank, mit der Behörde und ihren alltäglichen Problemen herum. Gauck indes hielt in aller Welt Reden und ließ sich huldigen.” Mit seiner neuen Rolle im Schloß Bellevue mag Gauck noch mehr Huldigungen empfangen, aber der Demokratie ist damit nicht gedient. H.S.
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Die vollständige 120. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona , Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 120

Inhalt der 120. Ausgabe:

  • Warum Deutschland des 1. Weltkriegs nicht gedenkt
  • Australien: Ernstgemeinter Treueid
  • Spanischer König erneut operiert
  • Joachim Gauck – Nicht der erste Diener seines Staates

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