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Monatsarchiv: August 2012

Mythen der Französischen Revolution – Teil II

22 Mittwoch Aug 2012

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Französische Republik, Französische Revolution, konstitutionelle Monarchie, La Terreur, Republik, Terror

Im Namen der Menschenrechte

Im Zuge der Umwandlung Frankreichs in eine konstitutionelle Monarchie wurde feierlich die Gültigkeit der droits de l’homme et du citoyen erklärt, der Menschen- und Bürgerrechte. Die Erklärung umfaßte eine Präambel und 17 Artikel und liest sich fast wie der die Grundrechte betreffende Abschnitt einer heutigen Verfassung eines europäischen Landes. In der Erklärung sind unter anderem Grundrechte wie Freiheit, Eigentum und Sicherheit oder auch die Voraussetzungen für eine Strafverfolgung geregelt. Jedes Grundrecht kann dabei explizit nicht durch Willkür, sondern nur durch Gesetze eingeschränkt werden.

Bei der Einschränkung durch Gesetze ist aber auch schon der Geburtsfehler der Menschenrechtserklärung: Darüber, wer diese Gesetze macht, wie weit sie gehen dürfen oder wie sie zustande kommen, ist nichts gesagt.

Im Zuge der Revolution kam es deshalb bekanntlich zu la terreur, der planmäßigen Massenvernichtung von Andersdenkenden, der über 40.000 Menschen – die meisten von ihnen Angehörige des dritten Standes – zum Opfer fielen und deren Symbol noch heute die Guillotine ist. Grundlage für dieses Massenmorden war unter anderem die Menschenrechtserklärung, denn es genügte ja ein einfaches Gesetz desjenigen, der gerade die Mehrheit im Nationalkonvent hatte, um eine bestimmte Geisteshaltung wie Religiosität oder eine royalistische Einstellung als dem Allgemeinwillen (volonté générale) und der Verwirklichung der Menschenrechte entgegenstehend zu definieren, was die Jakobiner dann auch taten. Im Anschluß daran waren die Verfechter dieser Geisteshaltungen vogelfrei (hors la loi) und man konnte mit ihnen machen, was man wollte. Parallelen zur Russischen Revolution, während derer Andersdenkende im Namen der Menschlichheit zu Zehntausenden ermordet wurden, drängen sich hier geradezu auf.

Gnadenlose Republikaner: Gefangene wurden einfach ertränkt.

Neben dem Terror forderte der royalistische Aufstand in der Vendée nach Angaben der unterschiedlichen Historiker bis zu 600.000 Tote, von denen die überwiegende Mehrheit auf das Konto der Republik gingen. Diese Toten sind dabei keineswegs nur den militärischen Auseinandersetzungen geschuldet: Auch die schon gefangenen Aufständischen wurden entweder erschossen oder ertränkt, was die Republikaner „republikanische Hochzeit“ nannten, weil die auf diese Weise Ermordeten dabei zusammengebunden waren. Die große Mehrheit der Opfer des Aufstandes war jedoch überhaupt nicht an den Kämpfen beteiligt, denn die Republikaner brachten auch all jene um, die in Verdacht standen, mit den Aufständischen zu sympathisieren. Nicht nur royalistische, sondern vor allem auch Regionalhistoriker sprechen in diesem Zusammenhang von gezieltem Völkermord durch die Republik.

Ganz anders verhielten sich die Gegner der Republikaner: Nach den Anfangserfolgen der sogenannten Großen Katholischen und Royalistischen Armeestanden ihre Anführer vor einem ebenso großen Problem: Was sollte mit den vielen tausend Gefangenen geschehen? Versorgt werden konnten sie nicht, denn durch die Unerfahrenheit dieser Bauernarmee auch in logistischen Dingen konnte man gerade einmal sich selbst, nicht aber noch andere ernähren. Es gab daher im Grunde genommen nur zwei Möglichkeiten, mit den Gefangenen umzugehen: Freilassen oder hinrichten. Man entschied sich in dieser Frage dafür, den Gefangenen das Versprechen abzunehmen, in dem laufenden Konflikt nicht wieder die Waffen gegen Gott und den König zu erheben, und sie im Anschluß daran freizulassen. Im Angesicht des Umstandes, daß die Aufständischen genau wußten, daß weder sie selbst noch die eigene Familie zu Hause auf solche Großzügigkeit hoffen durfte, war diese Entscheidung umso bewundernswerter.

Selbst nach einer der entscheidenden Niederlagen der Rebellen bei Cholet, nach der der Ruf sehr laut wurde, die verbleibenden republikanischen Gefangenen nun endlich demselben Schicksal zuzuführen, wie es die royalistischen Gefangenen erlitten, setzte sich die Milde durch. Es war der bei Cholet tödlich verwundete General Charles de Bonchamps, der seinen Offizieren auf dem Sterbebett das Versprechen abnahm, dafür zu garantieren, daß den republikanischen Gefangenen nichts geschehen werde. Das als pardon des prisonniersin die Geschichte eingegangene Ereignis kann als die letzte Sternstunde einer untergehenden Epoche bewertet werden, bewies sie doch die moralische Überlegenheit der Royalisten in der Praxis. Während die einen sich auf Menschenrechte und die Freiheit beriefen und Gefangene, Frauen und Kinder töteten und Dörfer plünderten und verheerten, ließen die anderen, die von den Republikanern als „Sklaven“ bezeichnet wurden, weil sie sich auf solch rückständige Dinge wie den Katholizismus und das Königtum beriefen, ihre Gegner laufen und beteten oftmals für den Einzug ihrer Feinde in das Paradies, bevor sie in die Schlacht zogen.

Gedankt hat man ihre Milde den Menschen in der Vendée nicht, denn über die Französische Revolution wird ja im Schulunterricht noch immer gelehrt, sie sei der Beginn der Befreiung der Menschen aus der Tyrannei gewesen. Würden Menschen an ihren Taten und nicht an ihren schönen Worten gemessen werden, würde man zu ganz anderen Ergebnissen kommen.

An das Schicksal der Royalisten, die dem republikanischen Terror ausgesetzt waren und am 28. Februar 1794 in Les Lucs-sur-Boulogne, Vendée, ermordet wurden, erinnerten Hinterbliebene in Kirchenfenster.

Das ZDF und die Hohenzollern

17 Freitag Aug 2012

Posted by monarchistundlegitimist in Monarchie

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Filmkritik, Hohenzollern, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Prinz Louis Ferdinand von Preußen, Prinzessin Sophie von Preußen, Rundfunk Berlin-Brandenburg, ZDF

Wenn das ZDF „dem“ deutschen Adel eine zweiteilige Dokumentation widmet, gehen die Warnblinklichter an. Man denkt an die zurückliegenden Übertragungen von royalen Ereignissen aus Kopenhagen, Monaco, London oder Stockholm, in denen sich die ZDF-Moderatorinnen und Moderatoren vor allem durch Geschwätzigkeit und Tratsch, aber selten durch historische Fakten in Szene setzten. Einen Seelmann-Eggebert haben die Mainzelmännchen nicht in ihren Reihen. Und was heißt schon „der deutsche Adel“? Es gibt nicht „die“ Bäcker, nicht „die Arbeiterklasse“, ja, nicht einmal „die“ Deutschen. Wie will man in zwei Dokumentationen à 45 Minuten diese circa 80.000 Menschen umfassende Bevölkerungsgruppe gerecht vorstellen?

Das ZDF geht einen simplen Weg: Es beschränkt sich im 1. Teil auf „das Erbe des Kaisers“, eigentlich auf den Erben, denn Prinz Georg Friedrich von Preußen, der Chef des deutschen Kaiserhauses, und seine Frau, Prinzessin Sophie von Preußen, geborene Prinzessin zu Isenburg, standen im Mittelpunkt dieser Dokumentation. Zu sehen gab es viele schöne Bilder und das Paar kam ausgiebig zu Wort. Eingangs – und noch einmal am Schluß – wurde die Hochzeit vom August 2011 in Berlin und Potsdam ins glitzernde ZDF-Licht gerückt. Ursprünglich war das Brautpaar gegen die Einmischung des RBB, doch das Paar „gab dem öffentlichen Drängen nach“ und erlaubte die Direktübertragung der Hochzeit in der Potsdamer Friedenskirche am 27. August.

Prinz Georg Friedrich und Prinzessin Sophie von Preußen beim Besuch einer Ausstellung zum Berliner Stadtschloß.

Sympathisch war die Art und Weise, wie die Kindheit und Jugend Prinz Georg Friedrichs vorgestellt wurde. Abgesehen von der süßlichen Begleitmusik, die einen Kitschfaktor erster Güte darstellte und völlig überflüssig war, wurden die ersten achtzehn Lebensjahre des Hohenzollernchefs beeindruckend schlicht erzählt. Daß er gerade einmal volljährig Chef des Hauses Preußen wurde, markierte den Wendepunkt in seinem Leben, zumal ihm diese Stellung von einigen Mitgliedern der Familie geneidet wurde – und wohl noch immer wird – und sie ihn mit unnötigen Prozessen überziehen. „Der Streit schwelt weiter, doch in der Öffentlichkeit ist Prinz Georg als Hauschef bald unumstritten,“ stellte die ZDF-Redaktion, die die Arbeit von Annette von der Heyde und Friedrich Scherer abnahm, fest.

Bedeutend waren die Szenen, in denen Prinz Georg Friedrich berichtete, wie ihn sein Großvater auf seine Aufgaben als Chef des Kaiserhauses vorbereitete: „Es gab Gespräche, wo er sich bewußt noch einmal zu mir hingedreht hat und mich dann gefragt hat, ob ich mir denn bewußt bin, was da auf mich zukommt. Und im nachhinein weiß ich, daß er sehr viel mehr gesehen hat was auf mich zukommen wird, als über was ich mir damals im klaren war.“

Der Großvater Prinz Georg Friedrichs wußte um seine Stellung als Chef der kaiserlichen Familie. Auch die Dokumentation ging darauf ein: „Prinz Louis Ferdinand hält den Anspruch auf den Thron auch in der Bundesrepublik aufrecht, aber nur ‚Wenn eine große Mehrheit der Deutschen das wünscht, sonst nicht.‘ Es muß ja nicht gleich Kaiser sein. Bei der Bundespräsidentenwahl 1954 wird Prinz Louis Ferdinand sogar gewählt, allerdings nur von einem Stimmberechtigten… Aber der Prinz ist beliebt beim Volke.“

Zur Bundespräsidentenwahl 1969 hatten eine Boulevardzeitung mit großen Buchstaben und die Wochenzeitung Quick ihre Leser gefragt, wen sie gerne als neues Staatsoberhaupt hätten. In beiden Publikationen stand Prinz Louis Ferdinand von Preußen an der Spitze. Gewählt hat die Bundesversammlung dann einen polarisierenden Parteipolitiker.

Der Historiker Jörg Kirschstein sagte dazu: „Er hatte den Thronanspruch aufrechterhalten. Er wurde nach der Wende in einer Talkshow gefragt, ob er wirklich an die Wiedereinführung der Monarchie glaube. Und da hat er gesagt: „Hätten sie am 8. November 1989 geglaubt, daß die Mauer einen Tag später fällt?‘“

Prinz Georg Friedrich antwortete diplomatischer: „Und wenn man ihm die Krone anböte? ‚Dazu kann ich nur sagen, das ist eine Frage und eine Diskussion, die sich mir nicht stellt und die ich auch momentan nicht für zeitgemäß halte.“ Politisch korrekt, aber kein klares Nein.“ Wer wollte ihm widersprechen, daß die Frage „momentan nicht zeitgemäß“ ist. Keiner weiß dies besser als die Anhänger der Monarchie.

In der Wahl der befragten Experten hatten die Autoren eine gute Hand, Jörg Kirschstein und Christoph Franke, Leiter des deutschen Adelsarchivs, brachten Faktenwissen ein, das zum Verständnis des Hauses Hohenzollern wichtig ist. Einzig Graf Alexander von Schönburg war ein Mißgriff, der wohl von seiner adligen Abstammung profitierte, als er zu Kommentaren hinzugezogen wurde. Auf seine Sottisen sollte besser verzichtet werden.

Teil 1 „Das Erbe des Kaisers“ wird am Dienstag, den 12. August 2014 um 14.30 Uhr auf Phönix und noch einmal am Donnerstag, 14. August um 00.40 Uhr und um 7.30 Uhr wiederholt.

Fortsetzungsserie: Mythen der Französischen Revolution

15 Mittwoch Aug 2012

Posted by monarchistundlegitimist in Französische Revolution, Monarchie

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Frankreich, Französische Revolution, König Ludwig XVI., Königin Marie-Antoinette, Royalisten

Die Französische Revolution gilt im allgemeinen als das Ereignis, welches die Moderne einläutete. Natürlich gab es Vorläufer, vor allem die Philosophie der Aufklärung oder l’Âge des Lumières, wie die Zeit vor der Revolution auf französisch genannt wird. Jedoch waren es die Ausrufung der konstitutionellen Monarchie 1789 und die Ermordung von König Ludwig XVI. 1793, die wesentliche Umwälzungen in Europa und auf der Welt einleiteten. Im Geschichtsunterricht in der Schule wird die Französische Revolution dabei als Aufstand gefeiert, welcher im Namen der Armen und Unterdrückten geführt wurde und den Menschen Freiheit und Demokratie brachte.

Bei einer näheren Betrachtung ist diese Interpretation jedoch geradezu grotesk, denn in Wirklichkeit rebellierte das reiche Bürgertum auf Kosten der Armen und schob dem Königtum die Schuld dafür in die Schuhe. Ohne die Monarchie überfiel Frankreich dann seine Nachbarn, Andersdenkende wurden zu Tausenden ermordet und ganze Landstriche Frankreichs dem Erdboden gleichgemacht, bevor die Französische Republik in Napoleons Diktatur überging.

Die Identifikation mit der Französischen Revolution wirft dabei auch kein gutes Licht auf die Werte der Moderne, die sich ja immerhin mit ihr identifiziert. Im Rahmen einer Fortsetzungsserie sollen hier die bekanntesten Vorurteile über die Französische Revolution widerlegt werden.

Der Aufstand des Volkes gegen die Obrigkeit

Eine der Legenden, die sich um die Französische Revolution ranken, ist diejenige, daß es sich bei ihr um einen Aufstand des Volkes gegen die monarchische Obrigkeit gehandelt habe. Um die Indifferenz der Königsfamilie gegenüber den Leiden des einfachen Volkes zu belegen, wird immer wieder Königin Marie Antoinette zitiert, die auf den Hinweis, die Bauern hätten kein Brot mehr, mit „Dann sollen sie eben Kuchen essen“ geantwortet haben soll. Dieses Zitat wurde schon der Frau von Ludwig XIV. vorgeworfen, ist jedoch frei erfunden und das Königshaus sorgte sich sehr wohl um die Anliegen des Volkes.

Die Französische Revolution wurde nicht durch die Gleichgültigkeit von König Ludwig XVI., sondern vielmehr dadurch ausgelöst, daß weite Teile des Adels und des Bürgertums nichts zu den nach dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg und dem Siebenjährigen Krieg belasteten Staatsfinanzen beitragen wollten. Vielmehr sollten die einfachen Leute alles bezahlen. Um den Adel höher zu besteuern und die Armen eben gerade nicht noch stärker zu belasten, ernannte der König nacheinander drei Generalfinanzdirektoren: zunächst den bürgerlichen Robert Turgot, dann Jacques Necker und schließlich Charles Alexandre de Calonne. Alle drei galten als brillant, scheiterten jedoch am Widerstand des Bürgertums und weiter Teile des Adels und mußten abberufen werden. Als sich der Unmut der Armen auf der Straße manifestierte, wurde von den zahlungsunwilligen und jetzt verängstigten Bürgern die Schuld hierfür dem König in die Schuhe geschoben. Als dieser daraufhin Macht abgeben mußte, saßen in der nunmehr gewählten Volksvertretung eben jene Bürger und Adligen, die sich vorher geweigert hatten, irgendetwas zum Gemeinwesen beizutragen, und stellten sich als die wahren Vertreter des Volkes dar. Die Interpretation eines Volksaufstandes gegen das Königtum ist also falsch, denn eigentlich rebellierten die Armen gegen das reiche Bürgertum und die egoistischen Teile des Adels.

Nachdem der König vom Nationalkonvent zum Tod verurteilt und ermordet wurde, kam es in der Vendée, einer zwischen Nantes und Bordeaux gelegenen Küstenregion im Westen Frankreichs, zum einzigen echten Volksaufstand der Französischen Revolution. Allein: Er fand gegen die Republik statt. Dieser Volksaufstand hatte mehrere Gründe: Zum einen wurden jene Priester, die sich geweigert hatten, einen Eid auf die Republik und ihre Verfassung zu schwören, weil sie die Auffassung vertraten, daß sie nur vor Gott verantwortlich seien, verhaftet, deportiert und durch republiktreue Kirchenmänner ersetzt. In den Dörfern der Vendée war der Priester aber oftmals die einzig anerkannte und von allen geschätzte Autoritätsperson und seine Verhaftung stieß in jedem Dorf auf schärfste Ablehnung, da sie als Attentat gegen den Glauben betrachtet wurden.

Hinzu kamen die von der sich im Krieg gegen halb Europa befindlichen Republik angeordneten Massenaushebungen von Rekruten, die gegen die traditionellen Rechte der Region verstießen. Nach diesen Rechten waren sie nur zum Zwangsdienst verpflichtet, wenn ihre Region direkt bedroht war, es war aber nicht erlaubt, sie andernorts einzusetzen. Die Republik ignorierte dieses traditionell überlieferte Recht auf die weitgehende Befreiung vom Heeresdienst jedoch. Brodelte die Unzufriedenheit der Menschen in der Vendée schon durch den Umgang der Republik mit der Religion, kam es bei dem Versuch, junge Männer von ihren Feldern wegzuholen, um sie in den Krieg zu schicken, an vielen Plätzen zum offenen Aufstand. Jacques Cathelineau, ein Mann aus dem Volk, organisierte in dem Städtchen Saint Florent eine Revolte gegen die Aushebungen und verjagte die Republikaner.

Am Beginn der Vendée-Kriege stand der Volksaufstand in Saint-Florent-le-Vieil.

Schnell schlossen sich andere Städte diesem Beispiel an und in kürzester Zeit sammelten sich mehrere 10.000 Mann um Cathelineau. Diese Männer wollten die Religion, ihre überlieferten Rechte und ihre Heimat verteidigen, welche sie von der Republik bedroht sahen. Deshalb stellten sie ihren Aufstand in den Dienst des Ancien Régime. Da die Aufständischen keinerlei Ausbildung besaßen, belagerten sie die im Heeresdienst erprobten Gutsherrn der Region förmlich, um sie dazu zu überreden, den Aufstand anzuführen. Zwar gab es unter diesen auch Offiziere, die schon König Ludwig XVI. bereits in Paris verteidigt hatten, um seine Verhaftung zu verhindern. Auch wenn die Adligen der Vendée als sehr volksnah galten und ein gutes Verhältnis zu den Menschen pflegten, waren die meisten von ihnen anfangs aber gar nicht von der Idee begeistert, einen Bauernhaufen anzuführen, so daß also keineswegs davon gesprochen werden kann, daß die Menschen in der Vendée von den Führern des Ancien Régimezur Revolte angestachelt wurden: Die Kirchenmänner hatten damit nichts zu tun, denn sie waren bereits verhaftet, und auch die Adligen hielten sich zu Anfang sehr bedeckt.

Erinnerungsplakette an den Volksaufstand in Saint-Florent-le-Vieil.

Der einzige authentische Aufstand, der während der Französischen Revolution vom Volk ausging, war daher also letztlich jener, der für Gott und den König (Pour Dieu et le Roi) und gegen die Republik gerichtet war, denn es waren von Anfang an die kleinen Leute nicht nur in der Vendée, sondern auch in der Bretagne und in Zentralfrankreich, die sich erhoben.

Jean-François Michael singt die Hymne der Royalisten aus der Vendée: Chouans en avant.

Québec: Monarchisch geprägt seit 1534 Corona – Nachrichten, Ausgabe 100

12 Sonntag Aug 2012

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Monarchie

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Schlagwörter

"König Ludwig XVI.", Corona-Abonnement, François Hollande, Frankreich, Kanada, König Ludwig XVI. von Frankreich, Königin Elizabeth II., Nicolas Sarkozy, Québec

Einhundert Ausgaben

„Wie seid ihr eigentlich auf die Idee für die Corona gekommen“, fragte einmal der Betreiber einer Netzpräsenz zu einem mit der Monarchie verwandten Thema im persönlichen Gespräch. Nun, die Idee entstand im Zuge meines Studiums während eines Praktikums an der Botschaft der Republik Peru in Deutschland: Der neue Botschafter wollte den Kontakt mit der hiesigen peruanischen Gemeinschaft und den Medien ausbauen und hatte die Idee, einen alle zwei Wochen erscheinenden netzgestützten Info-Brief über Peru und das bilaterale Verhältnis zu Deutschland herauszugeben. Ich wurde damals mit der Erstellung beauftragt und fragte mich, ob ich so etwas nicht auch für die Monarchisten machen könnte. Info-Briefe waren damals noch nicht so weit verbreitet wie heute, bieten aber zahlreiche Vorteile: Sie sind kostenlos, anonym und verlangen vom Leser kein Engagement.

Auf einer vorbereitenden Tagung zur Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Tradition und Leben e.V. im Jahr 2006 wurde dann die Erstellung eines solchen Info-Briefs als Teil eines monarchistischen Sofortprogramms für diesen Verein beschlossen. Auf der Mitgliederversammlung selbst wurde das Programm zwar abgeschmettert, da jener Verein zumindest zu jenem Zeitpunkt nicht wirklich an Engagement interessiert war. Der Info-Brief kam dann aber trotzdem, wenn auch nicht im Rahmen des Vereins.

Corona mag vielleicht nicht in aller Munde sein, aber sie ist in guten Händen.

Seitdem sind sechs Jahre vergangen, was manchmal unwirklich erscheint, und ein Bekannter formulierte in diesem Jahr: „Das einzige bei den deutschen Monarchisten, was in den vergangenen Jahren Bestand hatte, war die Corona. Die Ausgaben kommen regelmäßig, es tritt nicht jede Woche jemand zurück und es versucht auch nicht jeden Monat jemand, alles grundsätzlich infrage zu stellen und zu revolutionieren.“ Die Gründe des Erfolges der Corona hatte mein Bekannter damit schon beschrieben: Kontinuität und ein gutes Verhältnis zwischen den Autoren. In der Tat kam es nur äußerst selten zu Meinungsverschiedenheiten und diese wurden stets kollegial und in dem Wissen gelöst, daß wir für dieselbe Sache einstehen. Hilfreich ist es natürlich auch, daß der eine Autor ein freier Journalist und der andere Autor Politologe ist. Außerdem sprechen wir beide mehrere Fremdsprachen, so daß wir internationale Stimmen über die Monarchie vor vielen anderen wahrnehmen.

Trotzdem wollen wir uns natürlich nach wie vor nicht ausruhen oder zur Ruhe setzen, sondern dem interessierten Leser in Zukunft noch mehr bieten. Die nächste Aufgabe wird es sein, den Ausbau des Blogs im Hinblick auf Qualität und Zahl der Artikel sowie ein gutes Suchmaschinen- und Netzwerkmarketing voranzutreiben.

Auf die nächsten einhundert Ausgaben!              L.R.

Québec: Monarchisch geprägt seit 1534

Die kanadische Provinz Québec ist im Wahlkampffieber. Im September wird ein neues Parlament gewählt und wieder schütteln Separatismusschübe die Politiker. Die Partei der Unabhängigkeitsbewegung, der Parti Québécois, möchte nach der vernichtenden Wahlniederlage von 2007, als die Partei hinter den Liberalen und der Action démocratique du Québec nur drittstärkste Kraft wurde, wieder die Regierungsgewalt an sich bringen. Deshalb versucht Parteiführerin Pauline Marois mit kräftigen Paukenschlägen zu punkten. Der Parti Québécois war immer republikanisch gesonnen, nun soll der lautstark vorgetragene antimonarchistische Ton, die Unentschlossenen ins Separatistenlager zu ziehen. Marois behauptete dreist – und wohl auch wider besseres Wissen -, die Monarchin (Königin Elizabeth II. von Kanada) sei Symbol dafür, daß die konservative Bundesregierung die Krone der „Identität Québecs“ aufzwinge. Dabei verdankt Québec seine französische Identität der Krone.

In die Standarte der Königin von Kanada sind selbstverständlich auch die bourbonischen Lilien aufgenommen worden. Sie sind Zeichen für Québec und für das französische Erbe Kanadas.

Als Frankreich nach dem verlorenen Siebenjährigen Krieg 1763 seine nordamerikanischen Besitzungen weitgehend verlor, sicherte König Georg III. seinen neuen Untertanen kulturelle Rechte zu. Im Québec Act von 1774 wurde die freie katholische Relionsausübung und der Gebrauch der französischen Sprache erlaubt. Nur dadurch überlebte  in Québec Französisch; in den später von den USA annektierten Teilen (Louisiana und Gebiete um die Großen Seen; Detroit, Des Moines und St. Louis sind französische Gründungen) wurden nie Minderheitenrechte garantiert – bis auf winzig kleine Sprachinseln der sogenannten Cajun ist Französisch aus den USA verschwunden. Seit König Franz I. 1534 Gebiete am St. Lorenzstrom zum Protektorat erklärte, über den ersten von König Heinrich IV. ernannten Vizekönig 1602 bis heute ist Québec monarchisch geprägt. Kein anderes Territorium Nordamerikas hat eine längere königliche Geschichte und Bindung als Québec. Das ändern auch markige Wahlkampfsprüche nicht.   H.S.

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Die vollständige 100. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 100

Inhalt der 100. Corona Ausgabe:

  • Einhundert Ausgaben
  • Die Westfälische Wilhelms-Universität in Münster soll umbenannt werden
  • Québec: Monarchisch geprägt seit 1534
  • Nächstes Kapitel in der Geschichte der gescheiterten Restauration in Frankreich

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun.

Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt. corona_redaktion@yahoo.com

Die Mailadressen werden zu keinem anderen Zweck als dem Versand von „Corona“ benutzt. Die Adressen werden weder kostenlos weitergegeben noch gar verkauft.

Predigt zum Requiem von Markgraf Maria Emanuel von Meißen

06 Montag Aug 2012

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Herzog von Sachsen, Markgraf Maria Emanuel von Meißen, Markgraf von Meißen, Wettiner

Die Predigt zum Requiem von Seiner Königlichen Hoheit Markgraf Maria Emanuel von Meißen, Herzog von Sachsen, am 3. August 2012 in der Kathedrale Dresden wurde gehalten von Dompfarrer Klemens Ullmann

Während des Requiems für den verstorbenen Markgrafen von Meißen stand seine Witwe (im Bild rechts), IKH Markgräfin Anastasia-Luise, geborene Prinzessin von Anhalt, neben dem neuen Hauschef, SKH Prinz Alexander von Sachsen.

Dompfarrer Ullmann sei an dieser Stelle für die freundliche Überlassung seines Predigttextes gedankt. Im Manuskript stellt er folgende Einschränkung voran, auf die ausdrücklich hingewiesen sein soll: „Die Predigt wurde nicht wörtlich so gehalten, vor allem der Schluß war verändert. Am besten kam der Schlußsatz an, in dem ich auf das Lachen des Verstorbenen zu sprechen kam und daß er uns, wenn wir in den Himmel kommen, lachend begrüßen wird.“

Königliche Hoheiten,

verehrte Frau Markgräfin,

verehrte Gäste und Mitfeiernde,

Schwestern und Brüder.

1. In seinen „Bekenntnissen“ schreibt Augustinus vom Sterben seiner Mutter, der Hl. Monika. Vor ihrem Heimgang, so berichtet er, habe sie gesagt:

„Begrabt diesen Leib irgendwo, macht euch keine Sorge um ihn; nur darum bitte ich: Wo immer ihr seid, denkt an mich am Altar Gottes!“

Ebendies tun wir in dieser Stunde, wie es schon immer in der katholischen Kirche üblich war und ist: wir gedenken und beten für unseren verstorbenen Bruder Maria Emanuel, der vor einer Woche zu seinem und unserem Herrn und Gott heimgegangen ist und Montag in der Gruft im Brennbichel beigesetzt wurde.

Wir beten:

„Herr, gib ihm die ewige Ruhe. Und das ewige Licht leuchte ihm“:

– Ihm soll es leuchten, dem Menschen Maria Emanuel,

– Prinz von Sachsen, Herzog zu Sachsen, Kurfürst von Meißen,

– königliche Hoheit,

– Enkel des letzten sächsischen Königs:

– Kind Gottes, Glied der Kirche Jesu Christi, unser Bruder in Christus.

Dieses Gedenken ist ein Zeichen der verehrenden Liebe und der Verbundenheit in Christus über dieses irdische Leben hinaus. Die Liebe ist die Brücke, die uns mit unseren Verstorbenen weiterhin verbindet.

„Der Tod ist nicht das Nichts, sondern die Begegnung mit der Fülle.
Der Tod ist keine Grenze. Nicht für die Liebe. Liebe kennt keine Grenzen.“
Ruth Pfau

Unser Glaube gibt uns die Hoffnung, dass unsere Verstorbenen nicht für immer verloren sind.

2. Als der verstorbene Markgraf  am 31. Januar 1926 geboren wurde, gab man ihm den Namen: Emanuel. Das heißt übersetzt: „Gott ist mit uns“.

Ja, er wußte sich in Gott geborgen. Er ging seinen Lebensweg „mit Gott“. Er war ein gläubiger Mensch.

Woran kann man sonst sein Leben ausrichten, wenn nicht an dem, der uns ins Dasein gerufen hat und zu dem wir unser Leben lang unterwegs sind.

Alles Irdische ist vergänglich.

„Auf ihn habe ich meine Hoffnung gesetzt. In Ewigkeit werde ich nicht untergehen“, so beten wir am Schluß des Te Deums.

Glaube, aus dem die Hoffnung erwächst, kann man nicht machen. Glaube ist Geschenk.

Aber ich muß dieses Geschenk annehmen.

Ein Taufschein allein nützt uns nichts.

– Unser christlicher Glaube macht unser Leben sinnvoll.

– Glaube schenkt die Kraft, auch in schweren Situationen vertrauensvoll nach vorn zu schauen, auf Jesus Christus.

So wie er nach dem Leid und Kreuz auferstanden ist, so werden auch wir an seiner Auferstehung teilhaben.

Es gab wohl genügend schwere Situationen im Leben des Verstorbenen: Todesbedrohungen, Bedrängnisse, Leiden.

– Glaube schenkt Hoffnung auf eine Ewigkeit in der Geborgenheit Gottes.

Vielleicht faßt es ein Wort des Hl. Augustinus zusammen:

„Mit dem Mund des Herzens dürsten wir nach den überirdischen Fluten deiner Quelle, der Quelle des Lebens, die bei dir ist!“

3. Es war ein bewegter Lebensweg, den der Verstorbene gegangen ist, den ihn Gott geführt hat. Es ist hier nicht der Ort und die Stunde, dieses Leben auszubreiten, wenn man überhaupt über das Leben eines Menschen aus den äußerlichen Gegebenheit heraus etwas aussagen kann. Denn jedes Leben ist letztlich ein Geheimnis, das uns anvertraut ist.

Der verstorbene Markgraf war sich der großen Vergangenheit seiner Familie bewußt:

ein Erbe, das stolz machen kann, aber auch Last bedeutet.

Aber er war sich auch seiner Niedrigkeit gegenüber dem Herrn aller Herren bewußt, der uns alle ins Dasein gerufen hat und vor dem wir Rechenschaft für diese Erdentage geben müssen.

Er wußte sich in Gott geborgen, aber er wußte auch um seine Unvollkommenheit als Mensch.

– Es war ergreifend, wenn er vor dem Tabernakel kniete und betete.

– Es war ergreifend, wenn er sich am Beichtstuhl anstellte und im Sakrament die Vergebung erbat.

„Fürwahr, wir sind alle Sünder“.

Von Martin Luther ist uns dieses Wort überliefert, das er vor seinem Sterben gesprochen haben soll und das auf jeden von uns zutrifft.

4. Der zweite Namen des Verstorbenen ist der der Gottesmutter Maria.

Seine Eltern hatten ihre fünf Kinder liebevoll der Gottesmutter Maria anvertraut.

Früh trat er hier in Dresden der Marianischen Kongregation bei. Er war ein Marienverehrer.

Und unser Gebet in dieser Stunde richten wir auch fürbittend an sie, daß sie ihn gleichsam an der Hand nimmt, ihn unter ihren „Schutz und   Schirm“ birgt, wie eine gute Mutter, die ihr Kind vor den Gefahren an sich   drückt.

In Ihr dürfen wir Hoffnung haben auf ein Wiedersehen im Himmel.

5. Jeder Tod ist Abschied. Jeder Abschied ist schmerzlich. Aber für uns ist es ein Abschied in Hoffnung auf ein Wiedersehen. Wir dürfen trauern, anders als die, die keine Hoffnung haben.

Bei aller Trauer um einen Menschen, der von uns gerufen wird, werden wir daran erinnert, daß auch unser Leben in Gott enden wird.  Jeder Tod ist wie eine Predigt, die uns mahnt, unser Lebensziel nicht aus dem Auge zu verlieren. So ist es Mahnung und Einladung an uns, uns neu auf Christus auszurichten

Wenn wir uns dann wiedersehen: das wird ein Fest der Freude!

Er wird wohl an der Himmelstür lachend stehen und uns empfangen.

Die historischen Grundlagen deutscher Haushaltsdisziplin

05 Sonntag Aug 2012

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1914, EMS, Goldmark, Kaiserreich, Matrikularbeiträge, Preußen, Staatsverschuldung

Die völlig verschiedenen Lösungen, die die europäischen Staaten als gangbaren Ausweg aus der Finanzkrise definieren, haben historische Wurzeln. Im Falle Deutschlands liegen diese in Preußen und auch in der Haushalts- und Finanzpolitik des Deutschen Kaiserreichs.

Bekannt ist, daß König Friedrich Wilhelm I. von Preußen mit dem Tage seines Amtsantritts einen radikalen Sparkurs begann und sich so von fast allen anderen Monarchen im Zeitalter des Barock absetzte. Während diese einen Hofstaat unterhielten, der ihre finanziellen Möglichkeiten in vielen Fällen überstieg, beschnitt der Soldatenkönig die Ausgaben für den Hof um rund 90 %, was ihm die finanziellen Mittel gab, um sein Land und natürlich auch das Heer zu entwickeln. Seinem Sohn hinterließ er dann gefüllte Staatskassen, auf die dieser während der Schlesischen Kriege zurückgreifen konnte.

War die Sparpolitik Preußens vor allem auf die Könige zurückzuführen, verhinderte ab 1871 das institutionelle Gefüge des Kaiserreichs ein Ausufern der Staatsausgaben. Dazu trug vor allem bei, daß das Deutsche Kaiserreich nicht genug eigene Einnahmequellen hatte: Während die direkten Steuern durch die Bundesstaaten des Reichs erhoben wurden, konnte das Reich nur Einnahmen aus einigen indirekten Steuern sowie Schutzzöllen für sich verbuchen. Das war zu wenig, um die laufenden Ausgaben zu finanzieren. Das Reich war daher auf sogenannte Matrikularbeiträgeangewiesen – Zahlungen aus den Bundesstaaten, die den Reichshaushalt de facto ausglichen. Diese Matrikularbeiträge wurden durch die Bundesstaaten je nach Bevölkerungszahl entrichtet. Eine Haftung des Reichs für klamme Bundesfürsten war dagegen im Grunde nicht vorgesehen, so daß diese sich um ausgeglichene Haushalte bemühen mußten.

Die Goldmark war die goldgedeckte Währung des Kaiserreichs mit Münzen zu 20, 10 und 5 Mark und einem Goldgehalt von 0,358423 g Feingold je Mark. Die Periode der Goldmark von 1871 bis Ende Juli 1914 ist als relativ geldwertstabil im Vergleich zu heute einzuschätzen, weil eine Papiergeldinflationierung durch Golddeckungsvorschriften, die auch eingehalten wurden, anfangs durch den „Goldanker“ gebremst wurde. Durch die Kreditgeldschöpfung der Banken und die Buchgeldzunahme wurde dies jedoch ab ca. 1900 zunehmend unterlaufen.

Durch die Matrikularbeiträge, die vor allem für den von den Reichsfürsten kontrollierten Bundesrat relevant waren, wurde das Reich also zum Sparen angehalten. Hinzu kam das Recht des Reichstages zur Haushaltsbewilligung. So waren dann beide Kammern gleichzeitig an Haushaltsdisziplin interessiert.

In der Republik hat sich dieses Verhältnis in das Gegenteil verkehrt: Zum einen ist die Gewaltenteilung heute in dem Sinne aufgehoben, daß die Exekutive aus der Legislative hervorgeht, die auch die Vertreter der Judikative wählt. Hatten die Volksvertreter im Kaiserreich ein Interesse daran, die Ausgabenpolitik des Kaisers und seine Regierung zu kontrollieren, entfällt dieses Kontrollinteresse natürlich, wenn dieses wie von den Parlamentariern in der Bundesrepublik erfordern würde, sich selbst auf die Finger zu klopfen. Stattdessen muß in einer parlamentarischen Demokratie die eigene Klientel bei Laune gehalten werden, was Geld kostet. Auch die zweite deutsche Kammer, der Bundesrat, ist heute nicht am Sparen interessiert, da die Verteilung des Steueraufkommens nun viel komplizierter und verflochtener ist, als im Kaiserreich.

Es wundert also nicht, daß die Staatsverschuldung der Bundesrepublik heute auch wesentlich höher als damals und auch höher als beispielsweise die aktuelle Staatsverschuldung des Krisenstaates Spanien ist. Während dort jedoch schon seit dem Kolonialzeitalter immer wieder die eigene Währung abgewertet wurde, um finanzielle und wirtschaftliche Engpässe zu bewältigen, scheint man sich in Deutschland wieder auf die eigene Haushaltstradition zu besinnen: das Sparen. Ob Europa die nötigen Lehren aus der Krise zieht und sinnvolle Reformen durchführt, anstatt Geld zu drucken und Inflation zu verursachen, hängt also im wesentlichen davon ab, ob Deutschland die Besinnung auf die eigenen, in der preußischen und deutschen Monarchie begründeten Traditionen gegenüber seinen Verbündeten durchsetzen kann.

Requiem für Markgraf Maria Emanuel von Meißen

04 Samstag Aug 2012

Posted by monarchistundlegitimist in Monarchie

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Dresden, Hofkirche, Markgraf Maria Emanuel von Meißen, Markgraf von Meißen, Prinz von Sachsen, Sachsen

Am Montag, den 23. Juli verstarb in seiner Schweizer Wahlheimat der Chef des Hauses Wettin, Markgraf Maria Emanuel von Meißen. Bestattet wurde er am 30. Juli in der Königskapelle in Brennbichl bei Imst/Tirol (siehe Nachruf in Corona).

In der Dresdner Hofkirche nahmen am 3. August mit einem Requiem die Familie und viele königstreue Sachsen vom verstorbenen Markgrafen Maria Emanuel von Meißen Abschied.

In der ehemaligen Hofkirche, der heutigen Kathedrale des Bistums Dresden-Meißen, feierte Domdekan Weihbischof em. Georg Weinhold am Freitag, den 3. August, um 18 Uhr ein Requiem für den verstorbenen Markgrafen.

Die Predigt in diesem Trauergottesdienst hielt Dompfarrer Klemens Ullmann.

Der MDR berichtete vom Requiem in seiner Sendung Sachsenspiegel. Auf der Webseite ist auch ein Filmbericht von der Hofkirche zu sehen.

Bis 1918 diente das Gotteshaus als Hof- und Pfarrkirche zugleich. Beim Luftangriff auf Dresden am 13. Februar 1945 wurde es stark zerstört. Bereits seit Juni 1945 feierte man in der Bennokapelle, später im linken Seitenschiff die Heilige Messe. 1962 konnte das Hauptschiff wieder genutzt werden. 1980 wurde die Hofkirche zur Kathedrale des Bistums Dresden-Meißen erhoben.

Dieses einmalige Kunstwerk erbaute Gaetano Chiaveri von 1739 bis 1751 im Stil des römischen Spätbarock.  Auftraggeber waren König Friedrich August II., Sohn König Augusts des Starken, und seine Gemahlin, Königin Maria Josepha. Während die äußere Gestalt durch den Bildhauer Lorenzo Mattielli die Konzeption Chiaveris nach großer Lebendigkeit und Vielfalt unterstreicht, ist das Innere der Kirche schlicht. Es fehlen Deckengemälde und farbige Marmorierung. Damit wird jedoch die Bogenarchitektur durch das einflutende Licht hervorgehoben.

Drei der im Gegensatz dazu prächtig gestalteten Eckkapellen wurden fast originalgetreu restauriert. Eine Ausnahme bildet die Kapelle zum Gedächtnis der Opfer im 2. Weltkrieg. Friedrich Press schuf dafür die Pieta, das Bild der Schmerzensmutter Maria.

Die Kanzel, Ort der Verkündigung der Frohen Botschaft Gottes, ist ein Werk des großen Barockbildhauers Balthasar Permoser. Von ihm stammen auch die Statuen des gegeißelten Christus und der Kirchenväter Ambrosius und Augustinus. Das gesamte Orgelwerk der letzten und größten Orgel Gottfried Silbermanns wurde im 2. Weltkrieg ausgelagert. Der Orgelprospekt verbrannte und wurde nachgestaltet.

Unter der Kirche befindet sich die Gruft, in der die katholischen Mitglieder des kurfürstlichen, später königlichen Hauses Wettin beigesetzt sind. Auch die Kapsel mit dem Herzen König Augusts des Starken wird hier aufbewahrt. In der ebenfalls unter der Kirche liegenden Bischofsgruft werden die Bischöfe des Bistums Dresden-Meißen bestattet.

Die Hofkirche Augusts des Starken

Im Jahr 1697 konvertierte Kurfürst Friedrich August I., genannt August der Starke, zum katholischen Glauben. Damit erwachte in Dresden wieder katholisches Leben. Bis dahin war es Katholiken nur möglich, heimlich an Gottesdiensten in den Gesandtschaften katholischer Fürstenhäuser teilzunehmen. An Weihnachten 1699 wurde der erste öffentliche katholische Gottesdienst nach der Reformation in der Schloßkapelle in Moritzburg gefeiert. Ab 1708 konnte endlich in Dresden selbst Eucharistie gefeiert werden. August der Starke hatte das Klengelsche Opernhaus am Taschenberg zur Hofkirche umbauen und ausstatten lassen. Damit begann auch die Geschichte der heutigen Domgemeinde. Um 1700 lebten in Dresden bereits ca. 2000 Katholiken, die freilich in ihren Bürgerrechten weithin eingeschränkt waren. Erst unter der Regierung Friedrich August II. und dessen Gemahlin Maria Josepha wurde 1739 bis 1754 die Katholische Hofkirche, heute Kathedrale des Bistums Dresden-Meißen, errichtet. Gerade der Kurfürstin verdanken die Katholiken, daß sich katholisches Leben wieder entfalten konnte. Sie stellte sich immer wieder schützend und unterstützend vor die kleine katholische Gemeinde hier im Land der Reformation. Die im Stil des italienischen Spätbarock erbaute Kirche war von Anfang an nicht nur für das Fürstenhaus bestimmt, sondern auch Pfarrkirche für die weit verstreut lebenden Katholiken. Damals erstreckte sich das Pfarrgebiet über weite Teile Sachsens.

Zahlreiche soziale Einrichtungen, die vom Fürstenhaus gestiftet wurden, belebten die seelsorgliche Arbeit. Vor allem war es aber auch die Pflege der großen Kirchenmusik, die vom Königshaus gefördert wurde und die die berühmte Dresdner Hofkirchenmusik begründete. Bis jetzt wird sie an den hohen Feiertagen gepflegt. Dazu gehörte auch 1708 die Neugründung der Dresdner Kapellknaben, die bis heute die sonntäglichen Eucharistiefeiern festlich gestalten.

Jakobiter gedenken des Markgrafen von Meißen

In einer jakobitischen Yahoo-Gruppe wurde des verstorbenen Markgrafen so gedacht:

The death occurred at his residence in Switzerland of His Highness Maria-Emanuel, Margrave of Meissen, Prince of Saxony, head of the Royal House of Saxony and grandson of the last reigning King of Saxony, His Majesty Friedrich August III (1904-1918)(1865-1932). Although the majority of their subjects were Protestants, the Kings (since 1806) and Electors of Saxony have been Catholics, indeed devout Catholics, since 1697, when the Elector Friedrich August „the Strong“ (named thus, not only because of his extraordinary physical strength, but also because of his unusual sexual potency, having sired, apart from his only legitimate son and heir, at least 354 illegitimate children), was first elected King of Poland by the Polish Diet of Nobles. He ruled for two periods 1697-1704, 1709-1733. This is often referred to as an example of what might have happened had the Catholic Stuarts, staunch advocates of religious toleration, not been exiled and excluded from their rightful Thrones, in favour of the obligatorily Protestant so-called „Constitutional Monarchy“ under the total control of the illegal convention abrogating to itself the name of a „lawfully convoked Parliament“.

The late Margrave of Meissen (a title of lesser rank than his de jure regal status, similar to that of his third cousin, Franz Duke of Bavaria [HIS MAJESTY KING FRANCIS II]) was born on January 31, 1926, near Regensburg, on the domain of his mother, the former Princess Elisabeth Helene of Thurn and Taxis. He married, on June 23, 1962, Princess Anastasia-Luise of Anhalt, originally a Protestant, who was reconciled with the Catholic Church after her marriage. They had no children, and consequently, the Margrave, following a family consultation, decreed that the son of his second sister, Princess Maria Anna Josepha, married to the Lebanese local ruler, Roberto Afif, Prince of Gessaphe, Prince Alexander of Sachsen-Gessaphe, should be his heir and successor to the Headship of the Royal House of Saxony. Prince Alexander, who divides his time between Dresden, where for a time he was an adviser to the Prime Minister of the State of Saxony, and Mexico, is married to Her Royal Highness Princess Gisela, Princess of England, Scotland, France, Ireland and Bavaria, daughter of His late Royal Highness Prince Rasso and Her Imperial and Royal Highness Princess Rasso, born an Archduchess of Austria-Tuscany. Although the decree of 1997, recognising Prince Alexander as „Prinz von Sachsen, Herzog zu Sachsen“ and Heir Apparent to the Headship of the House of Saxony (Wettin), had originally been signed by all the dynasts of the family, the brother of the late Margrave, Prince Albert of Saxony, who had contracted a morganatic marriage and thus was disqualifided, under the dynastic laws of the House of Wettin, from acceding to the Headship of the Saxon Royal Family, reneged on his original acquiescence, and is already contesting the decree, recognising Prince Alexander as the Heir to the late Margrave Maria-Emanuel. Prince Alexander, who is unlikely to assume the title of Margrave of Meissen, while the Headship of the family is being contested, and Princess Gisela, have four children, all of whom are in the Jacobite Legitimate succession. Prince Albert and his wife are childless.

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