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Präsident Macron lobt das Genie Napoléons Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 252

09 Sonntag Mai 2021

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Europa, Französische Revolution

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Frankreich, Haschemitisches Königreich Jordanien, Jean de France, König Goodwill Zwelithini kaBhe-kuzulu, König Gyanendra, König Misuzulu kaZwelithini, Königin Elizabeth II., Königin Komal von Nepal, Kronprinz Sayyid Theyazin bin Haitham Al Said von Oman, KwaZulu-Natal, Macron, Napoléon, Nepal, Prinz Charles, Prinz Jean von Frankreich, Prinz Jean-Christophe Napoléon, Prinz Mohammad bin Talal von Jordanien, Royalisten, Südafrika, Sultan Haitham Bin Tareq von Oman, Zulu

Europäischer Adel und ein Staatspräsident gedenken Napoléons

An Gedenktagen erinnern sich nicht nur aus professionellen Gründen viele an die Vergangenheit. Frankreich erlebt in diesen Maitagen eine ganze Reihe von Jahrestagen, derer bis in die Spitze der Republik hinein gedacht wird. In diesem Jahr legte zum ersten Mal ein Staatspräsident der 5. Republik am Sarg Napoleons I. einen Kranz nieder. Der Kaiser der Franzosen war am 5. Mai 1821 auf der britischen Insel Sankt Helena gestorben, unter König Louis Philippe I. wurden 1840 seine Gebeine nach Paris überführt. Aber nicht diese königliche Initiative hielt Präsidenten bisher davon ab, Napoléon die Reverenz zu erweisen, sondern die Erinnerung an Adolf Hitler, der 1940 auch am Sarkophag stand und aus seiner Bewunderung Napoléons kein Hehl machte.

Ein gigantischer Sarkophag, in dessen Schatten Präsident Macron sich recht klein ausnimmt.

Der 200. Todestag änderte die Zurückhaltung. Das Oberhaupt des Hauses Bonaparte, Prinz Jean-Christophe Napoléon und seine Frau, Prinzessin Olympia (geb. Gräfin von und zu Arco-Zinneberg), empfingen Emmanuel Macron und dessen Frau im Eingangsbereich des Invalidendoms und geleiteten sie zum Sarkophag. Zuvor hatte Macron im Institut de France des vor 200 Jahren Verstorbenen gedacht: «Napoléon Bonaparte est une part de nous.» (Napoléon Bonaparte ist ein Teil von uns.) Und er meinte dies für Bonaparte, den Kriegsherrn, den Baumeister und den Gesetzesgeber. Ob man sie liebt oder nicht, die napoleonische Ära ist nicht spurlos in der Geschichte untergegangen. Sie ist auch spürbar in den Mythen, die der Republikspräsident wiederholte: « Le génie de Napoléon fut d’aider les Français à rompre définitivement avec ce qu’ils avaient décidé d’abandonner en 1789.» (Das Genie Napoléons war es, den Franzosen zu helfen, endgültig mit dem zu brechen, das sie entschieden, 1789 aufzugeben.) Wie die Hilfe dieses Genies aussah, wissen Royalisten, denn das von Napoléon dirigierte Massaker am 5. Oktober 1795 (benannt nach dem republikanischen Kalender als 13 Vendémiaire An IV ), als mehr als 1400 Royalisten in Paris abgeschlachtet wurden, weil diese versuchten, die Revolutionäre endlich loszuwerden, wird stets in Erinnerung bleiben. Die, die sich nicht entschieden, das aufzugeben, was sie 1789 verloren hatten, erlebten in Napoléon den Tyrannen, der zahllose Menschen hinrichten ließ, nur weil sie dem Königtum die Treue hielten. Als Beispiel sei nur an die bekanntesten erinnert: Die Entführung und Ermordung des Duc d‘Enghien oder die Guillotinierung von Georges Cadoudal.

Und so ist es zynisch, daß Macron seine Rede am 5. Mai mit dem Satz schloß: «Le soleil d’Austerlitz brille encore.» („Die Sonne von Austerlitz scheint weiter.“) Der Schlachtenglanz mit zwei geschlagenen Kaisern begeistert Macron weiter, wobei sein Vorgänger Jacques Chirac den Jahrestag der Schlacht von Austerlitz 2005 boykottierte. Soviel europäische Solidarität mußte damals sein.

Obwohl auch sein Vater bei den Feierlichkeiten anwesend war, hatte Prinz Jean-Christophe Napoléon (hier mit seiner Frau Olympia) die Rolle des Gastgebers.

Beim Begehen des 200. Todestags von Napoléon sah man in Paris keine europäischen Politiker, dafür aber neben sehr viel Militär Vertreter des europäischen Hochadels. Vorweg natürlich Gastgeber Prinz Jean Christophe Napoléon und seine aus österreichisch-bayerischem Adel stammende Frau Olympia. Und weil einer seiner Vorfahren, Napoléons jüngster Bruder Jérôme Prinzessin Katharina von Württemberg heiratete, war in diesem Jahr auch eine Vertreterin des Hauses Württemberg in Paris zu sehen: Herzogin Sophie von Württemberg, Tochter von Herzog Albrecht Eugen von Württemberg und Prinzessin Nadejda von Bulgarien. 2021 waren bei den Napoléons auch die Vertreter des französischen Königtums willkommen: Prinz Jean, Graf von Paris, und Prinzessin Philoména nahmen an der Messe für Napoléon teil, anders als die Macrons, die dem strikten republikanischen Laizismus frönten und dem christlichen Gottesdienst fernblieben. In den knapp 20 Jahren der napoleonischen Herrschaft starben Millionen Menschen. Wird auch für sie eine Messe ohne Präsidententeilnahme gelesen?     H.S.

König Gyanendra und Königin Komal von Nepal an Corona erkrankt

Bei einem Besuch in Indien infizierten sich König Gyanendra und Königin Komal von Nepal mit dem Coronavirus. Auch Prinzessin Prerana, ihre einzige Tochter, wurde infiziert. Der König und die Prinzessin sind auf Sauerstoffzufuhr angewiesen, befinden sich aber sonst in einem guten Zustand, wie das Norvic International Hospital betonte, in welchem sie behandelt werden. Anders sieht es bei Königin Komal aus, die auf die Intensivstation verlegt wurde, da sie anhaltende Atembeschwerden habe. Sie muß mit hochkonzentriertem Sauerstoff beatmet werden. Das Königspaar ist schon über 70 Jahre alt und gehört damit gewiß zur Risikogruppe in einer Region, die von der Pandemie besonders betroffen ist. Die Corona-Redaktion wünscht gute Besserung. L.R.

Wie am Freitag gemeldet wurde, habe Königin Komal die Intensivstation verlassen. Sie könne auch wieder einige Schritte gehen.

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Die vollständige 252. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe -252Herunterladen

Inhalt der 252. Ausgabe:

  • Europäischer Adel und ein Staatspräsident gedenken Napoléons
  • König Gyanendra und Königin Komal an Corona erkrankt
  • Wird das britische Königshaus kleiner?
  • Zulu-Königin unerwartet gestorben
  • Früherer Kronprinz Prinz Mohammad bin Talal von Jordanien tot

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Deutschland feiert seinen 150. Geburtstag Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 246

03 Sonntag Jan 2021

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Geschichte, Monarchie

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18. Januar 1871, Commonwealth, Deutsches Kaiserreich, Deutsches Reich, Kaiser Naruhito, Kaiser Wilhelm I., König Gyanendra, Königin Elizabeth II., Nepal, Otto von Bismarck, Prinz Hridayendra von Nepal, Prinz Philip, Rastriya Prajatantra Party of Nepal (RPP-N), Reichsgründung, Spiegelsaal, Versailles

Am 150. Jahrestag der Kaiserproklamation

In der Amtszeit von Bundespostminister Georg Leber (SPD) wurde 1971 diese Sondermarke mit eindrucksvollem Ersttagsbrief zum 100. Jahrestag der Reichsgründung herausgegeben. Der heute für Briefmarken zuständige Bundesfinanzminister Olaf Scholz (ebenfalls SPD) folgt nicht dem Vorbild seines Genossen und veröffentlicht zum 150. Jahrestag – nichts.

Die Proklamation des Deutschen Reichs jährt sich am 18. Januar zum 150. Mal. Alle, die quasi von Amts wegen der Reichseinigung gedenken müßten, haben 2021 eine nicht zu widerlegende Entschuldigung: Die Corona-Pandemie läßt größere Menschenansammlungen nicht zu. Weder im Bundestag noch vor dem Reichstag können Reminiszenzen auf die Geschichte gezogen werden. Gut für die Politiker, die dieser Pflicht enthoben sind, gut für die Zuhörer, denen so manche Peinlichkeit deshalb erspart bleibt. Die Leistungen der Beteiligten von 1870/71, die deutschen Staaten zu einem Bundesstaat zu vereinigen, sind im historischen Gedächtnis kaum mehr vorhanden. Anders ist es nicht zu erklären, daß die außerordentlichen Verdienste, die sich der preußische Ministerpräsident Otto von Bismarck dabei erwarb, zwar den Zeitgenossen deutlich vor Augen standen, was sich in zahlreichen Denkmälern niederschlug, aber im 150. Jahr der Reichseinigung wird vielerorts nur an den Sturz der Wahrzeichen dieser komplexen Persönlichkeit gedacht, nicht mehr an ihr Schaffen.


Anton von Werner hielt die Kaiserproklamation in drei Gemälden fest. Nur das jüngste blieb erhalten und setzte sich im Gedächtnis fest, obgleich es das Geschehen historisch am unkorrektesten darstellt.
 

Daß der eigentliche Akt der Kaiserproklamation einer langwierigen Vorarbeit bedurfte, versteht sich von selbst. Mit dem Sieg bei Sedan am 2. September 1870 stand den deutschen Truppen der Weg nach Paris offen und Bismarck verhandelte ab September 1870 mit den süddeutschen Staaten, um noch vor Kriegsende die Reichseinigung zu vollenden. Baden, Hessen-Darmstadt, Württemberg und Bayern traten dem Norddeutschen Bund bei und ebneten den Weg zur Reichseinigung. Am Ende komplizierter Verhandlungen standen die „Novemberverträge“: Sie umfaßten den Vertrag mit Baden und Hessen über die Gründung des Deutschen Bunds – so die ursprünglich vorgesehene Bezeichnung des Deutschen Reichs – vom 15. November, die norddeutsche Militärkonvention vom 25. November sowie die Verträge mit den Königreichen Bayern und Württemberg über den Beitritt zur Deutschen Bundesverfassung vom 23. und 25. November 1870.

Die Verfassung des Deutschen Reichs, die zum 1. Januar 1871 in Kraft treten sollte, mußte zunächst durch den Bundesrat, den Reichstag des Norddeutschen Bunds und die süddeutschen Parlamentskammern genehmigt werden, womit die These widerlegt ist, daß die Reichseinigung nur von den Fürsten ausgehandelt wurde. Die Gründung des Deutschen Reichs war demokratisch durch die gewählten Parlamente legitimiert. Eine Deputation des Reichstags reiste anschließend ins militärische Hauptquartier nach Versailles, um König Wilhelm I. um die Annahme der Kaiserwürde zu bitten und so das Werk der Einigung zu vollenden. Der preußische König kam diesem Antrag am 18. Dezember 1870 nach, genau einen Monat später – auf seinen Wunsch am 170. Jahrestag der Erhebung des Kurfürsten von Brandenburg zum König in Preußen vom 18. Januar 1701 – rief der Großherzog von Baden, Friedrich I., im Spiegelsaal von Versailles aus: „Seine Kaiserliche und Königliche Majestät, Kaiser Wilhelm, lebe hoch, hoch, hoch!“ Diese Proklamation blieb, nicht zuletzt wegen der eindrucksvollen Gemälde Anton von Werners,  im deutschen Bewußtsein als der eigentliche Reichgründungsakt haften.

Der am 18. Januar 1871 sichtbar gewordene Staat der Deutschen hat zwei Weltkriege, zwei Diktaturen und unzählige Abspaltungen und Krisen überstanden. Nach der Überzeugung von uns Monarchisten hat der Gründungsakt mit einem Monarchen an der Spitze dem Land einen erfolgreichen Weg in Wohlstand und kulturelle Vielfalt beschert, was bis zum Verlust dieser Staatsform 1918 anhielt. Es würde dem inzwischen im Vergleich zur Reichsgründung 1871 geschrumpften Deutschland wohlanstehen, wenn ein gekröntes Staatsoberhaupt über den Parteien stehend als Brückenbauer handeln könnte. Am 150. Jahrestag der Proklamation eines Deutschen Kaisers soll diese Utopie gestattet sein. Utopien werden ja oft wahr. H.S.

Krise in Nepal setzt sich fort

In der nepalesischen Stadt Jhapa wurde König Gyanendra kurz vor Jahresende begeistert von seinen Anhängern gefeiert.
 

Wie Corona in seiner 245. Ausgabe berichtete, kommt es in Nepal seit November zu monarchistischen Demonstrationen. Nun wurde von Nepals Präsidentin auf Wunsch des Premierministers das Parlament aufgelöst. Regierungskrisen hat es seit dem Sturz der Monarchie 2008 immer wieder gegeben, vor ihrem endgültigen Machtverlust konnten sich die Oligarchen in Nepals politischen Parteien jedoch immer wieder zusammenraufen. Auch dieses Mal berichtet die Presse zwar über monarchistische Demonstrationen, jedoch wird die Auflösung des Parlaments auf einen Schachzug des Premierministers zurückgeführt, der sich so gegen innerparteiliche Widersacher durchsetzen und sich eine breitere Mehrheit sichern will. Ein Zeichen, daß es dieses Mal doch ernster sein könnte, ist, daß König Gyanendra sich offen mit den Führern der monarchistischen Parteien zeigt und sich sowohl er als auch Kronprinz Hridayendra vor Anhängern öffentlich gegen die Republik aussprechen, während der Monarch vorher in der Regel nur bei der Wahrnehmung religiöser Zeremonien auftrat. Auch haben die royalistischen Parteien den Protest gegen die Regierung für sich vereinnahmt, und die bislang größte Oppositionspartei, der Nepali Congress (NC), spielt nur eine untergeordnete Rolle. Die Unzufriedenheit wird verstärkt, daß Nepal schon ohne Covid in einer schweren Wirtschaftskrise war und diese jetzt durch die Pandemie noch viel schlimmer geworden ist. Außenpolitisch beklagen die Gegner der Republik, daß das Land in eine verstärkte Abhängigkeit von China geraten ist, wohingegen sich die Monarchie immer gegen äußere Einflußnahme zur Wehr gesetzt hat. L.R.

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Die vollständige 246. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 246Herunterladen

Inhalt der 246. Ausgabe:

  • 18. Januar 1871: Am 150. Jahrestag der Kaiserproklamation
  • Krise in Nepal setzt sich fort
  • Elisabeth II. zeigt, daß das Leben weitergeht————————————————————————————————–

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Neuinterpretation des Bismarck-Denkmals Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 245

13 Sonntag Dez 2020

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Europa

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Denkmal, Hamburg, König Gyanendra, Kronprinzessin Margareta von Rumänien, Nepal, Otto von Bismarck, Prinz Hridayendra von Nepal

Nein, Bismarck ist nicht umstritten

Wer die Debatte um das Bismarck-Denkmal in Hamburg verfolgt, kann nur den Kopf schütteln, beziehungsweise fragen, wann und an welcher Stelle er aus Versehen in ein dadaistisches Paralleluniver-sum eingetreten ist. Das Wort „Debatte“ ist dabei irreführend, weil dieses Wort per Definition ein Streitgespräch bezeichnet und nicht, daß mehrere Kleinstgrüppchen sich gegenseitig selbst bestätigen. Worum es geht: Das Denkmal des Kanzlers im Hamburger Stadtteil Sankt Pauli, welches eigentlich renoviert werden soll, sei „umstritten“, weil Bismarck eine koloniale Vergangenheit repräsentiere. Das Wort „umstritten“ benutzen Journalisten dabei meistens, wenn sie absolut nicht umstrittene Dinge in Verruf bringen wollen. Im Anschluß daran werden meistens „unparteiische“ Kommissionen eingerichtet, die mit einer Mehrheit an affinen Leuten und einigen Alibiwissenschaftlern besetzt werden und die Journalisten bestätigen. Im Ergebnis werden Straßen umbenannt oder eben Denkmäler abgeräumt, obwohl die überwältigende Mehrheit der Anwohner und der Gesamtbevölkerung dagegen ist. Die schweigende Mehrheit schaut aber eben nur ohnmächtig beziehungsweise ungläubig zu.

Auf 34,3 Meter bringt es das Bismarck-Denkmal in Hamburg – St. Pauli, das nicht staatlich verordnet errichtet, sondern auf Initiative Hamburger Bürger gebaut wurde.

In einer ganz ähnlichen Konstellation wurde jetzt also auf Einladung von Hamburgs Kultursenator Brosda eine Mehrheit an Vereinigungen, die der Black Lives Matter – Bewegung nahestehen, ein paar Wissenschaftlern gegenübergestellt. Das Ergebnis des Gesprächs: Das Denkmal könne nicht unkommentiert dort stehenbleiben. Wie das Endergebnis aussehen wird, wird dann wahrscheinlich eine solche „unparteiische“ Expertenkommission vorschlagen.

Wer sich zumindest ein wenig mit der Geschichte des Kaiserreichs auskennt, weiß, daß der Eiserne Kanzler keine Kolonien wollte, weil er glaubte, daß dies neue Konfliktlinien mit anderen Großmächten mit sich bringen würde. In der Stimmung der Zeit konnte er sich aber mit seiner Auffassung nicht durchsetzen. Als er dies erkannte, berief er 1884 eine Konferenz mit dem Ziel ein, unter Wahrung des Friedens die Interessen der europäischen Mächte in West- und Zentralafrika zu regeln. Die daraus resultierende Kongoakte garantierte den Kolonialmächten Handelsfreiheit untereinander, sah jedoch auch ein Verbot des Sklavenhandels vor und beschied, daß militärische Konflikte zwischen den Unterzeichnern nicht auf Afrika ausgeweitet werden sollen. Persönlich betrachtete Bismarck die Kolonien, die Deutschland ab 1884 erwarb, allenfalls als erweiterte Verhandlungsmasse, im Hinblick auf den Staatshaushalt waren sie für ihn ein Ärgernis. 1890 gelang es ihm, mit dem Helgoland-Sansibar-Vertrag ein koloniales Abenteuer zu beenden. Helgoland ist heute bekanntlich der letzte deutsche Gebietszuwachs.

„So lange ich Reichskanzler bin, treiben wir keine Kolonialpolitik. Wir haben eine Flotte, die nicht fahren kann, und wir dürfen keine verwundbaren Punkte in fernen Weltteilen haben, die den Franzosen als Beute zufallen, sobald es losgeht.“ – Otto von Bismarck 1881

Jetzt ausgerechnet Bismarck als Symbol für Kolonialismus hinzustellen, hat mit Fakten also nichts zu tun, und diejenigen, die dies behaupten, reihen sich mit anderen Leuten ein, die daran glauben, die Erde sei eine Scheibe, oder das Coronavirus eine Bilderberg-Verschwörung. Es kann natürlich auch sein, daß es um eine politische Nachricht geht: Das linksradikale Spektrum duldet keine deutschen Nationalhelden und da Wilhelm II., der eigentliche Befürworter deutscher Kolonialpolitik, ohnehin nicht als solcher gilt, versucht man, auf Biegen und Brechen eine Verbindung zwischen dem Kolonialismus und Bismarck herzustellen und ihn so zu diskreditieren.

Nun gibt es in Deutschland Meinungsfreiheit und man kann mehr oder weniger denken und sagen, was man möchte, wie albern es auch immer sei. Problematisch wird es jedoch, wenn sich Politiker, Medien oder Wissenschaftler dazu hergeben, über solchen Unsinn ernsthaft zu diskutieren, als sei er seriös. Das tut man ja auch nicht über Chemtrails oder ähnliches.

Man kann Bismarck wegen seiner Innenpolitik, dem Kulturkampf und dem Verbot der Sozialdemokratie kritisieren. Aber nein, wegen seiner Kolonialpolitik ist er nicht umstritten. Und nein, man muß nicht jeden Unsinn ertragen. L.R.

Staatliche Finanzierung für Denkmalstürzer

„Antikolonialistische“ Aktivitäten sind zu einem Geschäftsmodell geworden, das sich rentiert. Zur finanziellen Alimentierung des Berliner Pendants der Hamburger „Initiativen“ schrieb Götz Aly am 30. September in der Berliner Zeitung:
„Seit einigen Monaten beglücken der Berliner Kultursenator Klaus Lederer (Linke) und die Bundeskulturstiftung das Grüppchen „Postkolonial e.V.“ und assoziierte Vereinigungen mit 3,5 Millionen Euro. Damit wird ein „erinnerungskulturelles Projekt“ (Lederer) gefördert. Die mit Steuermitteln gepäppelten Aktivisten bezeichnen sich als „zivilgesellschaftliches Bündnis Decolonize Berlin“. Öffentlich wirksam betreiben sie zum Beispiel die Ausmerze des 300 Jahre alten Namens der Mohrenstraße in Berlin-Mitte.”
 

Massendemonstrationen in Nepal verlangen nach der Monarchie

In den Straßen Nepals wird der Ruf nach der Wiedereinführung der Monarchie immer lauter. Nachdem sich die maoistischen Guerillatruppen mit den bürgerlichen Politikern der Hauptstadt einigten, erklärten sie 2008 die Monarchie der seit 1768 herrschenden Schah-Dynastie für abgesetzt. Danach war es mit der Einigkeit der Parteien nicht mehr weit her und es dauerte fast zehn Jahre bis eine Verfassung ausgearbeitet war. Mit ihr herrschen seit 2017 zwei kommunistische Parteien: Die Communist Party of Nepal (United Marxist Leninist) und die Communist Party of Nepal (Maoist Center)


Die Demonstrationen in Nepal zugunsten der Rückkehr der konstitutionellen Monarchie haben in den letzten Wochen an Stärke zugenommen. 

Die wachsende Unzufriedenheit mit dieser Regierung nahm stark zu, als die Covid-19-Pandemie Nepal besonders hart traf. Die erste Pro-Monarchie-Demonstration wurde trotz Corona-Beschränkungen am 10. November von der „Nationalist Civic Society“ organisiert, bereits zwei Tage später verlangte ein Demonstrationszug des „Nepal Scholars Council“ ebenfalls die Rückkehr des Königs. Nun folgten in immer kürzeren Zeitabständen in allen großen Städten Nepals Protestmärsche, die die Wiedereinsetzung der monarchistischen Verfassung verlangten. Das in Kathmandu ansässige Internetportal My Republica schrieb nach den Unruhen vom 5. Dezember von „Massenprotest in Kathmandu verlangt die Wiederherstellung der Monarchie“: „Dies ist wahrscheinlich die größte Demonstration für die Monarchie im Land nach der ersten Nachkriegsverfassung von 2015.“ Das gleiche Portal berichtete, es seien überwiegend junge Leute, die Slogans skandierten, die König Gyanendra und die Hindu-Monarchie hochleben ließen. Mit dessen 18-jährigem Enkel, Prinz Hridayendra, steht ein unumstrittener Thronfolger bereit, der unbelastet von vergangenen Auseinandersetzungen die Monarchie fortführen könnte.

Inzwischen nahm sogar die Weltpresse von den monarchistischen Demonstrationen Notiz. In Indien und China, Nepals einzigen Nachbarn, werden die Pro-Monarchie-Märsche aufmerksam registriert, denn beide haben in Nepal ihre Interessen und annektierten in den vergangenen Monaten nepalesisches Territorium, was bei den Nepalesen nicht gut ankam. Teilweise sind die pro-monarchistischen Demonstrationen eine Reaktion, denn es war die Schah-Dynastie, die Nepals Unabhängigkeit gegen alle Begehrlichkeiten verteidigte.   H.S.

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Die vollständige 245. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 245Herunterladen

Inhalt der 245. Ausgabe:

  • Nein, Bismarck ist nicht umstritten
  • Verschiedene Prätendenten stehen bereit
  • Massendemonstrationen in Nepal verlangen nach der Monarchie

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an die corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Umbenennung der Wilhelms-Universität Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 236

07 Sonntag Jun 2020

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Geschichte, Monarchie

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Berliner Stadtschloß, Bhutan, Indien, König Gyanendra, König Vajiralongkorn, Nepal, Sikkim, Thailand, Umbenennungen, VR China, Wilhelms-Universität

Westfälische Wilhelms-Universität in Münster soll umbenannt werden

Zur Erinnerung an die Begegnung Kaiser Wilhelms II. mit Theodor Herzl am 28. Oktober 1898 steht heute diese Skulptur von Motti Mizrachi bei der Mikveh Israel Agricultural School.

In Jerusalem und in Haifa stehen zwei Denkmäler, die an Kaiser Wilhelm II. erinnern. In Jerusalem handelt es sich um ein Standbild an der Himmelfahrtkirche und in Haifa um einen Obelisken, der an den Besuch des Kaisers dort erinnert. Wilhelm II. hatte zwischen Oktober und November 1898 in der Tat das Heilige Land besucht und hatte dafür zunächst in Haifa angelegt. Die Reise diente der Stärkung der Beziehungen mit dem Osmanischen Reich, jedoch sollte auch die evangelische Kirche in Jerusalem unterstützt werden, die Preußen schon seit den Zeiten Friedrich Wilhelms IV. förderte. Schließlich traf sich der Kaiser auch mit Theodor Herzl, welcher die Gründung eines jüdischen Staats mit ihm erörterte. Diesem Ansinnen erteilte der Kaiser aus Rücksicht auf seine Bestrebungen, das Osmanische Reich als Verbündeten zu gewinnen, jedoch eine Absage. Alles in allem gab sich Wilhelm II. wie auch seine Vorfahren bemüht, den Frieden der Religionen im Heiligen Land zu fördern und die Israelis sahen bis heute keinen Anlaß, besagte Denkmäler zu entfernen, obwohl Wilhelm II. an anderer Stelle nicht immer nur Gutes über Juden zu sagen hatte.

Die Westfälische Wilhelms-Universität war bislang ein würdiger Träger des deutschen Kaisernamens.

Nicht ganz so locker wie die Israelis sieht das Verhältnis von Wilhelm II. zum Judentum jetzt offenbar eine Arbeitsgruppe an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, und die muß schließlich am besten wissen, wer wirklich Antisemit war, jedenfalls zumindest viel besser als die Israelis. Die Gruppe, die den Auftrag hatte, Wilhelm II. sozusagen auf die moralische Eignung zu prüfen, der Universität den Namen zu geben, kam zu dem Ergebnis, daß er „militaristisch, nationalistisch, antislawisch und geradezu obsessiv antisemitisch“ gewesen sei. Wie dergleichen ausgeht, ist vorhersehbar. So bekam die Ernst Moritz Arndt-Universität Greifswald wegen Nationalismus seines vor allem im Zeitalter der Befreiungskriege tätigen Namensgebers diesen Namen aberkannt, obwohl die Greifswalder, die meisten Studenten und eigentlich überhaupt jeder gegen diese Aberkennung waren. Auch in Münster sprachen sich in einer Umfrage aus dem Jahr 2012 60 % der Hochschulangehörigen gegen eine Umbenennung aus, 15 % war das Thema nicht wichtig und nur 25 % wollten eine Änderung. (Corona berichtete in seiner 100. Ausgabe im Juni 2012 über die Versuche zur Namensänderung) Leider finden sich keine öffentlichen Informationen dazu, wer heute Mitglied der „Arbeitsgruppe“ ist, die sich in Münster mit dem Thema beschäftigt. Nur über den Vorsitzenden, einen gewissen Olaf Blaschke, finden sich Informationen. Er ist Historiker und der Verdacht liegt nahe, daß ähnlich wie die bislang völlig unbekannten Historiker, die für den deutschen Staat die Gutachten geschrieben haben, die im Entschädigungsstreit um die Rückgabe von Gütern an die Hohenzollern ebendiese belasten, hier jemand seine Auftragsarbeit erfüllt hat. Ob die weiteren Mitglieder aus der örtlichen Waldorfschule, dem Kindergarten, oder, was noch schlimmer wäre, vom ASta gestellt wurden, kann nicht gesagt werden, da hierzu keine Informationen zu finden sind. Die Repräsentativität der Auffassung dieser Leute dürfte jedoch ähnlich hoch sein, wie in Greifswald. In jedem Fall wäre eine Namensänderung nicht sofort möglich, da hierfür die Universitätsordnung geändert werden muß und dies zumindest noch einige Jahre in Anspruch nehmen würde. Daher sollen nach dem Willen der „Arbeitsgruppe“ wohl erklärende Tafeln u. ä. auf dem Universitätsgelände angebracht werden.

Deutschlandweit ist Wilhelm II. momentan für 13 Universitäten Namensstifter. Die Wilhelms-Universität in Münster bekam ihren Namen, weil es Kaiser Wilhelm II. war, der die zwischenzeitlich zur Akademie heruntergestufte Einrichtung wieder zur Universität machte. Vielleicht wäre ja ein ernstgemeinter Schritt, sich vom Namensgeber zu distanzieren, dann auch wieder die neuerliche, freiwillige Herunterstufung zur Akademie. Durch diese ultimative und glaubwürdige Distanzierung wäre die Anstalt dann auch würdig, für wirklich große Namenspatrone infrage zu kommen, wie zum Beispiel einen anderen Adligen: Angesichts des Geistes, der durch diesen Ort und leider auch immer mehr durch die deutsche Gesellschaft zu wehen scheint, wäre der Name Karl-Eduard-von-Schnitzler-Akademie doch sehr passend, alternativ käme auch der Name Jutta-von-Ditfurth-Akademie infrage. Immerhin regt sich aber auch Widerstand gegen das Treiben der Arbeitsgruppe: Es wurde eine Onlinepetition gestartet, die gegenwärtig mehr als 1600 Menschen unterschrieben haben und die unsere Leser auch unterschreiben können. Es ist auch möglich, die Petition in die eigene Webseite zu integrieren. Die Petitionsseite bietet hierfür technische Hilfe an. Wem das alles nicht ausreicht, der kann sich natürlich auch direkt an die Verantwortlichen der Wilhelms-Universität richten. Die Kontaktdaten können hier gefunden werden. L.R.

Wenn die Himalajakönigreiche verschwinden

Die Übergabemodalitäten für die britische Kronkolonie Hongkong wurden von den Premierministern des Vereinigten Königreichs und der Volksrepublik China am 19. Dezember 1984 unterzeichnet. Die Vereinbarung garantierte Hongkong ab 1997 vertraglich für 50 Jahre einen Sonderstatus, der jetzt durch die herrschende Machtclique in Peking beschnitten wird. US-Präsident Trump lärmt dagegen, in Südostasien und Australien hebt sachter Protest an, in Europa spricht nur Großbritannien mit Sympathie über Hongkong. Einen Konflikt über Hongkong riskieren Europäische Union oder gar die deutsche Bundesregierung nicht.

Das ohnehin geringe Interesse ist somit auf den Osten des Roten Reichs konzentriert, doch in seinem Westen arbeitet es auch an seiner Expansion und nutzt dabei Nachbarstaaten wie Pakistan und Nepal. In neuveröffentlichten Karten hat Nepal drei Landstriche als eigenes Territorium verzeichnet, obwohl sie von Indien und teilweise von China beansprucht werden.

Auf der Southasia Review Webseite spekuliert der ehemalige Generalleutnant der indischen Armee Prakash Katosh, daß Nepal diesen Schritt kaum ohne die Rückendeckung der Volksrepublik China vollzogen haben dürfte. China hatte im nepalesischen Bürgerkrieg zwischen Royalisten und Maoisten, der 19.000 Menschen das Leben kostete, die kommunistischen Rebellen unterstützt und erfreut sich nun an den regierenden Gesinnungsgenossen: „China hat Nepals Hindukönigreich durch blutigen Aufstand in ein von Kommunisten beherrschtes Land verwandelt.“ (China has turned Nepal’s Hindu kingdom into a communist-dominated country through a bloody insurgency.)

Unfreiwillige Militärausbilder für nepalesische Maoisten: Gurkha Soldaten.

Die königlichen Streitkräfte hatten bis zum Sturz König Gyanendras 2008 wenig ausländische Unterstützung. Im Gegenteil. Wie General Katosh schreibt, zwangen die Maoisten Gurkhas, die in ausländischen Armeen dienten, bei ihrer Heimkehr die Guerillatruppen zu trainieren. Gurkhas gelten bei Briten und Indern als Elitekämpfer. Sie werden nicht nur zum Wachdienst vor dem Buckingham Palast eingesetzt, sondern waren an allen strategisch wichtigen Eckpunkten des Commonwealth zu finden, von Hongkong bis Belize. Ihr militärisches Wissen und Können dürfte den maoistischen Rebellen den entscheidenden Vorteil verschafft haben. Indien hatte während des Bürgerkriegs zwar gewisse Sympathien für die Regierung des Königs, doch außer Aufrufen zur Mäßigung und Verständigung bot Delhi nichts. Das dürfte sich rächen, denn sowohl an der West– wie an der Ostgrenze Nepals werden nun Gebietsansprüche angemeldet. Dies zieht auch das Königreich Bhutan in den Konflikt, wo die Volksbefreiungsarmee vor einigen Monaten in ein Himalajatal einmarschierte und es zum chinesischen Territorium erklärte. Damit ist das Königreich zweifach bedroht, denn Indien hat wiederholt deutlich gemacht, daß es Bhutan als Protektorat betrachtet und könnte es „zu seinem Schutz“ okkupieren, wie bereits vor 45 Jahren das Königreich Sikkim. H.S.

Der schmale Landkorridor Indiens ist eingeklemmt zwischen Nepal, Bangladesh und Bhutan mit der militärisch hochgerüsteten Volksrepublik China im Norden, die seit 1950 Tibet besetzt hält und sich immer wieder Teile Bhutans aneignet.

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Die vollständige 236. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 236

Inhalt der 236. Ausgabe:

      • Wilhelms-Universität in Münster soll umbenannt werden
      • Thailändischer König Vajiralongkorn in der Kritik
      • Wenn die Himalajakönigreiche verschwinden

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    Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an die corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 182

30 Sonntag Apr 2017

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Erster Weltkrieg, Europa, Monarchie

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1917, Haschemitisches Königreich Jordanien, hindenburg, Kaiser Karl von Österreich, Kaiser Wilhelm II., König Ferdinand I. von Rumänien, König Gyanendra, König Willem-Alexander, Königin Máxima, Königreich der Niederlande, Kronprinz Hussein von Jordanien, Kronprinzessin Margareta von Rumänien, Ludendorff, MH 17, Nepal, Niederlande, Referendum, Rumänien

Gestiegene Populärität des niederländischen Königs

Mit 150 durch eine Lotterie ermittelte Niederländer feierte König Willem Alexander seinen 50. Geburtstag.

Zu seinem 50. Geburtstag am 27. April bereiteten die Niederländer ihrem König ein prächtiges Geschenk: Sie gaben ihm ihr Vertrauen. Der öffentlich-rechtliche Fernsehsender NOS ließ eine Meinungsumfrage vornehmen, die befand, daß 70% der befragten Niederländer hinter der monarchischen Staatsform stehen (2016: 65%). Gleichfalls 70% waren zufrieden mit der Amtsführung König Willem Alexanders, die Werte für Königin Máxima lagen sogar noch höher: 75%. Auf einer Sympathiekurve von 1 bis 10 wurden dem König 7,6 Punkte gegeben, Königin Máxima sogar 8.

Auf Initiative von Geert Wilders beschloß das niederländischen Parlament 2011, dem Monarchen politische Rechte zu entziehen und seither spielt der König zum Beispiel keine Rolle mehr bei der Regierungsbildung. Damals fand das die Mehrheit der Niederländer richtig und nur 8% waren gegen die Neuregelung. Inzwischen ist ihre Zahl auf 20% gestiegen. Im Jahr 2017 finden 34%, der König sollte in die Bildung einer neuen Regierung eingebunden sein, 32% lehnten dieses weiterhin Ansinnen ab.

Am Vorabend des Königsgeburtstags strahlte das niederländische Fernsehen ein Interview mit dem König aus, das von 4,3 Millionen Menschen verfolgt wurde. König Willem Alexander gab Antworten sogar auf persönliche Fragen, die sich seine Mutter vermutlich verbeten hätte. So ging er auf den Skiunfall seines Bruders Prinz Friso ein, der nach eineinhalbjährigem Koma im August 2013 starb. „Er war immer so beschäftigt, aber stets im Hintergrund und er war mir ein wichtiger Berater. Erst wenn man jemanden verliert, merkt man, wie schrecklich es ist, ihn zu vermissen.“ Er habe ihn oft im Krankenhaus besucht und gehofft, er könne wieder ge-sund werden. Nach dem Abschuß des Malaysian Airline Flugzeugs MH 17 knapp ein Jahr später war er bei den Hinterbliebenen und er sei von ihnen als Trauerpartner akzeptiert worden: „Sie haben ihren Bruder verloren. Sie wissen, was das bedeutet.“ Auch über seine Töchter sprach er und wie er der Thronfolgerin, Prinzessin Catharina-Amalia, den Umgang mit Mobiltelephonen erklärt. Ein rundherum zufriedener Willem Alexander nannte Königin Máxima eine kritische, aber auch vergebende und liebevolle Begleiterin. „Ich bin sehr glücklich, sie gefunden zu haben.“       H.S.

Zeitungen gedenken Friedensinitiative von Bad Homburg 1917

Erstaunlicherweise gedachten einige Medien des Treffens zwischen Kaiser Wilhelm II. und Kaiser Karl I. in Bad Homburg im April 1917. Nach der Friedensbotschaft der Mittelmächte aus dem De-zember 1916 stellte das Treffen einen neuen Versuch dar, zu einem Frieden zu kommen und widerspricht der These, der Kaiser habe die wahre Kriegssituation nicht verstanden. Nach der wenig konkret formulierten Friedensinitiative kam der österreichische Kaiser diesmal zu dem Treffen mit dem Wunsch im Gepäck, Deutschland möge das 1871 wieder zum Deutschen Reich gekommene Reichsland Elsaß-Lothringen erneut an Frankreich abtreten und, so wird berichtet, stieß bei Kaiser Wilhelm II. damit nicht auf taube Ohren, da sich ein Sieg im Osten schon abzeichnete und man sich dort hätte schadlos halten können, so daß er einer Verhandlung auf der Basis dieses Vorschlages zunächst nicht abgeneigt war. Wer jedoch vehement dagegen opponierte, war das Militär und so verlief das Treffen am Ende ergebnislos.

Kaiser Wilhelm mit den Militärs, die eigene Pläne verfochten und nichts zur Rettung der Monarchie unternahmen: von Hindenburg (li.) und Ludendorff.

Statt einer neuen Friedensinitiative wurde wenige Tage später vielmehr der uneingeschränkte U-Bootkrieg wieder aufgenommen, welcher 1915 eingestellt worden war, weil der mit Munition beladene Passagierdampfer Lusitania von einem deutschen U-Boot versenkt wurde. Bei der neuerlichen Erklärung des U-Bootkrieges, die gleichbedeutend mit einem Kriegseintritt der USA auf Seiten der Entente war,  wollte die OHL jedoch plötzlich nicht verantwortlich sein und forderte eine persönliche Entscheidung des Kaisers ein, die sie dann auch bekam. L.R.

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Die vollständige 182. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 182

Inhalt der 182. Ausgabe:

  • Gestiegene Popularität des niederländischen Königs
  • Royalistischer Premier in Nepal mit Plänen für Referendum
  • Zeitungen gedenken Friedensinitiative von Bad Homburg 1917
  • Ansprache von Kronprinzessin Margareta ans rumänische Parlament

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 163

27 Sonntag Mrz 2016

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Monarchie, Monarchietheorie

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Schlagwörter

1871, Deutsches Kaiserreich, Kaiser Wilhelm II., max weber, Nepal, Pressefreiheit, Presserecht

Monarchietheorie: Max Weber und die traditionelle Herrschaft

Max Weber (1864 - 1920)

Max Weber (1864 – 1920)

Der weltweit anerkannte Erfurter Soziologe Max Weber (1864-1920) bedauerte das von ihm in seinen letzten Jahren erlebte Ende der Monarchie, auch wenn er kein besonderer Freund des Monarchen Wilhelm II. war.

Nach Weber gibt es drei reine Formen der Rechtfertigung von Herrschaft: die rationale, die traditionelle und die charismatische. Wenig überraschend fallen die Monarchien dabei unter die traditionelle Rechtfertigung von Gewaltausübung, während die charismatische Herrschaft theoretisch auch von einem Diktator ausgeübt werden könnte, und die rationale Herrschaft schließlich beim Parlament liegt. Wie schon Montesquieu, spricht sich aber auch Weber für eine Mischung aus verschiedenen Elementen aus, da die rein rationale Herrschaft zu schwach sei, um für sich allein genügend Legitimität für eine stabile Herrschaft zu begründen. Nur die Monarchie könne eine fruchtbare Verbindung mit den anderen beiden Formen der Legitmität herstellen. Unter anderem sei dies auch notwendig, damit das nicht von anderen getan wird – so war Max Weber ein ausgesprochener Gegner der von Hindenburg und Ludendorff geführten Obersten Heeresleitung und lastete es Kaiser Wilhelm II. an, sich dagegen nicht verwahrt zu haben.

Gegen Ende des 1. Weltkriegs sprach sich Weber für eine parlamentarische Monarchie aus, die ja auch im Oktober und November 1918 für kurze Zeit Bestand hatte. Unmittelbar nach dem 1. Weltkrieg war er allerdings der Meinung, die preußische Monarchie sei diskreditiert und er konnte sich für Deutschland eher eine Republik vorstellen, wobei auf einer theoretischen Ebene „die streng parlamentarische Monarchie die technisch anpassungsfähigste und damit stärkste Staatsform” blieb, wie Weber in seinem Werk „Deutschlands künftige Staatsform” aus dem Dezember 1918 schrieb. Dies schrieb er aber nicht zuletzt auch deswegen, weil er die kleindeutsche Lösung ablehnte und den Weg der Österreicher ins Reich nicht durch dynastische Vorbehalte gefährdet sehen wollte. Wie Max Weber die weiteren Entwicklungen in der Weimarer Republik gesehen und ob er sich am Ende durch die Unfähigkeit der republikanischen Staatslenker nicht auch wieder mit den Hohenzollern versöhnt hätte, wird man durch seinen Tod im Jahre 1920 leider nicht erfahren. Für Royalisten bedeuten die Schlußfolgerungen, zu denen Max Weber bezüglich seiner Herrschaftslehre gelangt ist, auch, daß die Möglichkeit einer Wiederkehr der Monarchie so gut wie ausgeschlossen ist. Ist mit der Tradition erst einmal gebrochen, gibt es auch keine Legitimität mehr. Ein neuer König müßte sich also zuallererst auf sein Charisma stützen, damit dessen Nachfolger dann wiederum eine traditionelle Herrschaft begründen können. L.R.

Pressefreiheit im Kaiserreich und heute

In der Corona wurde schon oft darüber geschrieben, daß die Presse im Kaiserreich frei und vermutlich freier gewesen ist, als heutzutage. Hierfür sind wir teilweise auch kritisiert worden und es kam der Eindruck auf, wir würden uns den Lügenpresse-Vorwürfen anschließen, einem Terminus, welcher fälschlicherweise Akteuren im 3. Reich zugeschrieben wird, jedoch aus dem 1. Weltkrieg kommt und die Erfindungen der englischen und sonstigen Entente-Presse über vermeintliche deutsche Greueltaten bezeichnete.

Wer dies will, kann sich selbst ein Bild von der Pressefreiheit im Kai-serreich machen: Das Reichspreßgesetz ist bei Amazon erhältlich

Wer dies will, kann sich selbst ein Bild von der Pressefreiheit im Kaiserreich machen: Das Reichspreßgesetz ist bei Amazon erhältlich

Wie war es also wirklich? Die Pressefreiheit wurde 1874 im Reichspreßgesetz festgelegt. Es führte unter anderem die Impressumspflicht ein, was die Verantwortlichkeit der Herausgeber sicherstellen sollte, hob die Konzessionspflicht für den Betrieb eines Verlages auf und führte die Pflicht zur Gegendarstellung im Fall von Falschmeldungen oder verleumderischen Behauptungen ein. In einigen Bundesstaaten Deutschlands galt das Gesetz bis 1966 und in den neuen Bundesländern wurde es in Ermangelung anderer Gesetzestexte 1990 wieder eingeführt und erst 2007 abgelöst, was vor allem am Aufkommen der neuen Medien lag.

Ein weiterer bemerkenswerter Umstand war die Kleinteiligkeit der damaligen Presse. Medienkonzerne gab es nicht und überregionale Zeitungen waren eine große Ausnahme, auch wenn der Telegraph und die Verbreitung von Meldungen über Nachrichtenagenturen schon üblich waren.

In der Praxis wurden die im Reichspreßgesetz vorgesehenen Bestimmungen jedoch von Bismarck zwischen 1878 und 1890 im Rahmen der Sozialistengesetzgebung für einen Teil der Publikationen aufgehoben. Im 1. Weltkrieg wurde die Presse dann einer strengen Zensur unterworfen, um die Bevölkerung im Unklaren über die militärische Situation zu lassen.

Nach dem 1. Weltkrieg wurde die Pressezensur dann im Zuge der Republikschutzgesetze, die gezielt gegen Monarchisten gerichtet waren, und während des Nationalsozialismus fortgesetzt. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Gründung von Zeitungen und Verlagen von den alliierten Militärregierungen gefördert und in der Bundesrepublik wurde die Pressefreiheit auf Grundlage des Pressegesetzes aus dem Kaiserreich wiederbelebt. Dies funktionierte dann alles auch eine ganze Weile recht gut und sogar so gut, daß die Bürger im feindlichen System der DDR zahlreiche Anstrengungen unternahmen, um Zugang zu westdeutschen Medien zu bekommen.

Nach der Jahrtausendwende und dem Einzug des Internets in alle Haushalte hat sich diese Situation jedoch verändert. Die freie Zugänglichkeit von Nachrichten stellte Zeitungen und Verlage vor ernsthafte ökonomische Probleme und führte in der Konsequenz zu Schließungen und Fusionen. Warum sollte man etwas finanzieren, was man kostenlos und oft auch in einer halbwegs akzeptablen Qualität im Internet finden kann? Die Journalisten werden nunmehr oftmals als sogenannte „Freelancer” beschäftigt, und für wirklich gehaltvolle Recherche fehlen oftmals Zeit und Mittel. Möchte man also schnell und damit rentabel an Insiderinformationen herankommen, muß man denen gewogen sein, die einem diese Informationen zukommen lassen, oder sucht sich andere Einnahmequellen, wie jüngst der Fall eines Journalisten zeigte, der der AfD für eine monatliche Zuwendung eine positive Berichterstattung versprach. Die Dunkelziffer von Journalisten mit solchen Sondervereinbarungen dürfte dabei entsprechend sein. Unter diesen Voraussetzungen läuft auch der Betrieb eines gigantischen, öffentlich-rechtlichen Rundfunkbetriebes, wie er weltweit einzigartig sein dürfte, ins Leere. Die Journalisten und Moderatoren werden angesichts der Situation auf dem freien Markt nicht in die Hand beißen, die sie füttert. Schließlich führt die Marktsituation dazu, daß die Journalisten skandalisieren müssen, denn andere Nachrichten lassen sich nicht verkaufen. Bei alles in allem recht harmlosen Erscheinungen wird schnell der Teufel an die Wand gemalt, was zu Reizüberflutung und Hysterisierung in der Bevölkerung führt. So kommt dann der Eindruck auf, die Medien würden alle dasselbe berichten und es kommt auch eine Art Weltuntergangsstimmung auf.

Ist es also haltbar zu sagen, daß das Kaiserreich mehr Pressefreiheit hatte, als die Bundesrepublik? Zumindest teilweise schon. Dies ist zwar nicht immer der Absicht der verantwortlichen Politiker geschuldet, denn diese hoben ja mehrfach die rechtlichen Errungenschaften des Pressegesetzes auf. Wie auf anderen Gebieten hatte das Kaiserreich aber wenigstens dieses für die damaligen Zeiten sehr moderne Gesetz, welches seitdem kaum verändert wurde, und gleichzeitig war die Technologie noch nicht so weit, daß es zu einer Monopolisierung der Medienlandschaft kommen konnte. Man kann der Politik heute also sicher nicht vorwerfen, daß sie mit den Medien zusammen in irgendwelchen Hinterzimmern konspiriert, um den Bürgern die objektive Wahrheit vorzuenthalten, wohl aber, daß sie nicht in der Lage ist, wie in Deutsch-lands Gründerzeit in der Monarchie kreative und fortschrittliche Antworten auf die Anforderungen der Zeit zu finden. L.R.

Unter den zehn freiheitlichsten Staaten sind sieben Monarchien.

Unter den zehn freiheitlichsten Staaten fanden sich 2015 sieben Monarchien. Auch zwei Jahre zuvor waren in der Statistik der Reporter ohne Grenzen sieben der zehn pressefreundlichsten Staaten Monarchien.

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Die vollständige 163. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 163

Inhalt der 163. Ausgabe:

  • Monarchietheorie: Max Weber und die traditionelle Herrschaft
  • Pressefreiheit im Kaiserreich und heute
  • Prominente Monarchiebefürworter
  • Jungroyalisten in Nepal wollen mit Waffengewalt die Monarchie zurückbringen

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Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 156

01 Sonntag Nov 2015

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Europa, Monarchie

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Schlagwörter

Adolfo Suárez, Afghanistan, Felipe Gonzalez, Invictus Games, José Calvo Sotelo, König Alfons XIII., König Juan Carlos I., König Michael I., Koruna Česká, Ministerpräsident Adolfo Suárez, Monarchietheoretiker, Nepal, Prinz Harry, Rumänien, Südafrika, Spanien, Tschechien, USA

Monarchietheorie: José Calvo Sotelo und der Ständestaat

José Calvo Sotelo

José Calvo Sotelo (1893 – 1936)

José Calvo Sotelo (1893-1936) galt als einer der aussichtsreichsten und durch seinen brillianten Verstand bemerkenswertesten Politiker Spaniens in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Nach einem mit Bestnote bestandenen Staatsexamen in Jura begann er seine politische Karriere in den 1920er Jahren als Abgeordneter. Von 1925 bis 1930 war er Finanzminister, um dann nach dem Sturz der Monarchie 1931 allmählich zum Führer der Opposition in der Republik aufzusteigen. Calvo Sotelo wollte einen korporatistischen Ständestaat, in der die parlamentarische Vertretung des Volkes nicht in Parteien und Fraktionen, sondern durch die verschiedenen Berufsgruppen und andere Akteure der Gesellschaft wie zum Beispiel den Klerus gestellt werden sollte. Kombiniert werden sollte das Ganze mit einer sehr weitgehenden kommunalen Selbstverwaltung. Wie der in der letzten Ausgabe vorgestellte Charles Maurras sah auch Calvo Sotelo in den Kommunen den Hort der Seele der Nation. Die Einheit des Staates auf übergeordneter Ebene zu wahren und die verschiedenen Gruppen im Sinne des Allgemeinwohls zu lenken, wäre jedoch dem Monarchen zugefallen, dem also automatisch eine wichtige Rolle mit vielen Rechten zugedacht war. Die 1931 gestürzte Monarchie sollte daher keineswegs „restauriert”, sondern „neu errichtet” und mit weitergehenden Rechten ausgestattet werden.

Der Ständestaat hat in der Praxis viele Fragen unbeantwortet gelassen, weil er historisch betrachtet entweder gar nicht oder wie in Österreich in den 1930er Jahren nur sehr kurz und ohne Monarchie verwirklicht wurde. Seine Kritiker haben ihm vorgeworfen, daß das einzige Ziel seiner Verfechter nur die Wahrung der tradierten Herrschaftsverhältnisse zu ungunsten der Besitzlosen gewesen sei. Diese Betrachtung greift jedoch zu kurz, denn Calvo Sotelo zeigte in seiner Zeit als Finanzminister, daß er vielmehr überhaupt nicht gewillt war, nur den status quo zu wahren. Er versuchte vielmehr, auch die reichen Grundbesitzer stärker zu besteuern und trug sich den Beinamen „roter Minister” ein. Ob Calvo Sotelo also recht behalten hätte, und er ein gerechteres Spanien geschaffen hätte, in dem es nicht zum Bürgerkrieg gekommen wäre, wäre es zur Umsetzung seiner Ideen gekommen, ist heute im Bereich der historischen Spekulation – seine Ermordung und der kurz darauf beginnende Bürgerkrieg ließen diese Frage bald obsolet werden. Interessanterweise werden in den heutigen Politikwissenschaften korporatistische Theorien wieder aufgegriffen, um die Einflußnahme von Verbänden und Lobbygruppen zu rechtfertigen, auch wenn die Provenienz dieser Theorien bei der konservativen Rechten des Beginns des 20. Jahrhunderts meist völlig verschwiegen wird.

Calvo Sotelo hat wie der spanische Nationalheld El Cid, den seine engsten Gefolgsleute kurz nach seinem Tod in voller Rüstung auf ein Pferd setzten, um sein Ableben während einer Schlacht gegen die Mauren zu verschleiern und ihn noch ein letztes Mal Angst und Schrecken in ihren Reihen verbreiten zu lassen, seine bedeutendste Schlacht erst als Toter gewonnen: Seine Ermordung, die in der Nacht vom 13. auf den 14. Juli 1936 unter Mittäterschaft von Angehörigen der republikanischen Polizei und persönlicher Sicherheitsleute sozialistischer Abgeordneter vollzogen wurde, gab dem Militärputsch am 18. Juli 1936 erst die notwendige Unterstützung bei weiten Teilen der Spanier, ohne die sich das Militär nicht hätte durchsetzen können. So vertreten einige Historiker die Auffassung, daß selbst der damals noch sehr zögerliche General Franco durch den Tod Calvo Sotelos dazu bewogen wurde, sich dem Aufstand anzuschließen. In jedem Fall gilt dies jedoch für die Royalisten, die vor der Ermordung ebenfalls zögerten, da die Herstellung einer neuen Monarchie eigentlich nicht auf der Agenda der Militärs stand. Dies änderte sich dann jedoch und 1939 wurde die Republik besiegt, 1947 die Monarchie auf dem Papier erneuert und nach dem Tod General Francos 1975 bestieg Juan Carlos I. den Thron, den Alfons XIII. 1931 verlassen mußte. Heute erinnert im Geschäftsviertel von Madrid an der Plaza Castilla ein Denkmal an José Calvo Sotelo. L.R.

Adolfo Suárez, center, with his successors Felipe Gonzalez, right, and Leopoldo Calvo Sotelo in 1998. Credit Eloy Alonso

Leopoldo Calvo Sotelo, 1. Marqués de la Ría de Ribadeo (1926 – 2008) (links im Bild) war der Neffe José Calvo Sotelos und spanischer Ministerpräsident vom Februar 1981 bis Dezember 1982. Während seiner Wahl im spanischen Parlament zum Nachfolger von Adolfo Suárez (Mitte) stürmte Oberstleutnant Antonio Tejero am 23. Februar das Gebäude und versuchte, einen Putsch zu initiieren. Die Revolte wurde durch die unvergessene Intervention von König Juan Carlos nach 24 Stunden beendet. Der dritte Politiker im Bild (rechts) ist Felipe Gonzalez, der 1982 Nachfolger von Leopoldo Calvo Sotelo als Ministerpräsident wurde.

Prinz Harry kämpft für Veteranen

Wie immer man zur westlichen Intervention in Afghanistan steht, so bleiben doch die Männer und Frauen, die auf Anordnung ihrer Regierung am Hindukusch, wo angeblich Deutschland verteidigt wurde, den Kopf – nein, ihren ganzen Körper – hinhielten und oft mit zerstörten Gliedmaßen und kaputter Seele zurückkamen.

Prinz Harry in Fort Belvoir, Virginia.

Prinz Harry in Fort Belvoir, Virginia.

Während sie die Bundesrepublik weitgehend unbeachtet läßt, hat im Vereinigten Königreich Prinz Harry die Rolle des Veteranenanwalts übernommen. Er kennt Afghanistan aus eigenem Erleben und organisiert seit 2014 die Invictus Games, eine Art Paralympics für verwundete ex-Soldaten. Um für die Wettkämpfe im Mai 2016 in Florida zu werben, zu denen 500 Sportler aus 15 Ländern erwartet werden, bereiste er in der letzten Woche die USA. Mit einer Ansprache an Kriegsversehrte lud er sie zu den Invictus Games 2016 ein. H.S.

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Die vollständige 156. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 156

  • Wieso Deutschland die Monarchie braucht
  • Monarchietheorie: José Calvo Sotelo und der Ständestaat
  • Mehr Rechte für Südafrikas Monarchen?
  • 94. Geburtstag von König Michael I.
  • Präsidentin führt Nepal
  • William und Kate trafen 007
  • Prinz Harry kämpft für Veteranen

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Corona trauert um Herzogin Donata Corona – Nachrichten, Ausgabe 154

19 Samstag Sep 2015

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Monarchie

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Schlagwörter

2011, Australien, Corona, Corona-Freundeskreis, Corona-Redaktion, Frankfurt, Haus Doorn, Herzog Friedrich-August von Oldenburg, Herzogin Donata vn Oldenburg, Kaiser Wilhelm II., Königin Elizabeth II., Königin von Australien, Königreich Württemberg, Landtagswahl, Nepal, Prinz Georg Friedrich, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Prinz Louis Ferdinand, Prinz Louis Ferdinand von Preußen, Prinz Louis Ferdinand von Preußen jr., Prinzessin Cornelie-Cécile von Preußen, Prinzessin Donata, Stuttgart, Tony Abbott, ver.di

Corona trauert um Herzogin Donata

IK Herzogin Donata von Oldenburg, verwirtwete Prinzessin von Preußen.

IKH Herzogin Donata von Oldenburg, verwirtwete Prinzessin von Preußen.

Am 5. September ist in einem Krankenhaus in Traunstein Ihre Königliche Hoheit, Herzogin Donata von Oldenburg, verwitwete Prinzessin von Preußen, gestorben. Die Mutter S.K.H. Prinz Georg Friedrichs von Preußen starb – wie das Haus Preußen mitteilt – nach schwerer Krankheit.

Der 9. November markierte in der deutschen Geschichte oft wichtige Ereignisse. Am 9. November 1974, dem 67. Geburtstag SKH Prinz Louis Ferdinands, verlobte sich sein Sohn und Erbe SKH Prinz Louis Ferdinand jr. mit IE Gräfin Donata zu Castell-Rüdenhausen.

Der 9. November markierte in der deutschen Geschichte oft wichtige Ereignisse. Am 9. November 1974, dem 67. Geburtstag SKH Prinz Louis Ferdinands, verlobte sich sein Sohn und Erbe SKH Prinz Louis Ferdinand jr. mit IE Gräfin Donata zu Castell-Rüdenhausen. Die Hochzeit fand im Mai 1975 unter großer Anteilnahme statt.

Gräfin Donata zu Castell-Rüdenhausen wurde am 20. Juni 1950 als drittes von acht Kindern von Fürst Siegfried und Fürstin Irene zu Castell-Rüdenhausen geboren. 1975 heiratete sie den Erben des Hauses Preußen, Prinz Louis Ferdinand von Preußen. Bereits zwei Jahre später starb ihr Mann nach einem Manöverunfall bei der Bundeswehr und hinterließ neben dem 1976 geborenen Prinz Georg Friedrich eine schwangere Frau, die ein halbes Jahr später einer Tochter das Leben schenkte: Prinzessin Cornelie-Cécile von Preußen (*30. Januar 1978). Die Witwe ehelichte 1991 Herzog Friedrich-August von Oldenburg.

Jahrelang setzte sich die Verstorbene für Kinder in Rumänien ein, indem sie auf Benefizveranstaltungen, Konzerten und Autorenlesungen Geld sammelte. Mit den Mitteln wurde u. a. ein Krankenhaus in Temeschburg (Timisoara bzw. Temesvár) wieder aufgebaut.

Unser ganzes Mitgefühl gilt der kaiserlichen Familie und allen ihren Hinterbliebenen. Wir werden der Mutter unseres Prätendenten immer ein ehrendes Gedenken bewahren.

Corona-Treffen in Frankfurt/Main

Am Samstag, den 12. September trafen sich insgesamt elf Autoren und Freunde der Corona in Frankfurt am Main. Der Ort war aufgrund seiner zentralen Lage gewählt worden. Nach einem Stadtspaziergang, welcher von einem in Frankfurt arbeitstätigen Teilnehmer geleitet wurde, kehrte man in das Restaurant „Steinernes Haus” ein, um bei Apfelwein darüber zu sprechen, wie die Corona noch besser gemacht werden kann.

Vereinbart wurde unter anderem, daß im Jahr 2016 zwei Kampagnen gestartet werden sollen: einmal soll aus Anlaß des 75. Todestags von Kaiser Wilhelm II. am 4. Juni eine größere Reisegruppe in Haus Doorn dem vorläufig letzten deutschen Kaiser ihre Reverenz erweisen und zum zweiten ist eine Aktion zum 40. Geburtstag Seiner Königlichen Hoheit, des Chefs des Hauses Hohenzollern ins Auge gefaßt. Zu beidem werden rechtzeitig in Corona Einzelheiten veröffentlicht. Die Erstellung eines Glückwunschtelegramms, welches online signiert und mit Klarnamen und Adresse versehen werden kann, wird geprüft. An die Corona-Redaktion wurde weiterhin der Wunsch herangetragen, daß mehr Artikel über deutsche Fürstenhäuser und Aktivitäten deutscher Royalisten veröffentlicht werden sollten. Die Redaktion machte hierbei deutlich, daß dafür Zuarbeiten notwendig sind, da man nicht über ein Netzwerk verfüge, welches sich in alle Regionen Deutschlands mit ihren verschiedenen Fürstenhäusern erstreckt. Weiterhin wurde der Wunsch geäußert, daß positiver berichtet werden soll, was sich auf die Themenwahl bezieht. Auch soll es im Blog mehr Monarchietheorie geben, also die philosophische Rechtfertigung dieser Staatsform. Bei dieser inhaltlichen Arbeit wollen sich künftig auch einige Teilnehmer der Frankfurter Runde beteiligen.

Es wurde schließlich auch darüber diskutiert, das Corona-Format flexibler zu gestalten. So soll der Nachrichtenbrief künftig wie bisher mindestens zwei Seiten umfassen. Bei Vorhandensein der entsprechenden Inhalte können es gegebenenfalls aber auch mehr sein.

Bezüglich der Mitarbeit an der Corona werden die bisherigen Corona-Autoren Unterstützung bei der Gestaltung des Facebookauftritts erhalten. Der Kontakt zu weiteren möglichen Autoren soll gesucht werden.

Die Corona-Redaktion wertet das Treffen als Erfolg und wird es nächstes Jahr wiederholen. Als Tagungsort im Gespräch dafür ist Hannover. Für die Autoren war es erfreulich zu sehen, daß alle Teilnehmer des Treffens mit beiden Beinen erfolgreich im Leben stehen. Dies spricht dafür, daß Monarchisten erfolgreiche Menschen in der Mitte der Gesellschaft sind. L.R.

Ein Wahlrecht für Parteien, nicht für Bürger

Der ehemalige britische Premierminister Sir Winston Churchill ist immer wieder eine Fundgrube für Erkenntnisse, die den Politikbetrieb beleuchten. So wird ihm der Satz zugeschrieben: „Es kommt gar nicht darauf an, wer die Stimme abgibt, wichtig ist, wer die Stimmen auszählt.“ Gemeint sind natürlich die Wahlhelfer, die brav die Stimmzettel auswerten und dabei nicht mogeln, aber wichtig ist auch – und das hatte Churchill im Blick -, wer die Wahlgesetze erläßt. Und da bietet Baden-Württemberg gegenwärtig ein Musterbeispiel, wie Lobbygruppen versuchen, das Wahlrecht in ihrem Sinn zu ändern.

Der Südwesten steht mit seinem Wahlrecht einzigartig da, weil man bei Landtagswahlen keine Landeslisten kennt. Gewählt werden nur Abgeordnete direkt in einem Wahlkreis. Nach dem Verhältniswahlrecht werden die kleineren Parteien, die keinen Abgeordneten direkt durchbringen, über ein Zweitauszählverfahren berücksichtigt. Als gewählt gelten dann die Kandidaten, mit den nächsthöheren Prozentzahlen (bis 2011 galt die nächsthöhere Stimmenzahl). Es waren und sind also die Bürger, die bestimmen, wer in den Landtag einzieht.

Das kann so nicht bleiben, meinte ver.di-Chefin Leni Breymaier. Gäbe es eine Landesliste, so ihre Überlegung, wäre das Geschlechterverhältnis im Parlament  besser. „Dann könnten die Parteien auf ihren Listen die Proportion zwischen Männern und Frauen, Juristen und Krankenschwestern, Alteingesessenen und Migranten geraderücken“, sagte Breymaier. Weil dies aber nicht der Fall sei, habe man „einen Männerclub mit weißen, christlichen Herren gehobenen Alters„. So ist’s recht, ein Wahlergebnis, das einem nicht gefällt „geraderücken“. Die Gewerkschafterin verlangte definitiv mehr Einfluß für die Parteien bzw. die Parteispitzen, die sich ihre Landeslisten ausbaldowern könnten. Endlich bekämen Führungsleute in Stuttgart die Möglichkeit, sich ihre Lieblingskandidaten unter Umgehung der Basis in den Wahlkreisen auszusuchen. Parteifußvolk wie auch der Wähler dürften das nur noch abnicken beziehungsweise per Kreuzchen abhaken.

Nicht nur Stuttgart 21 - Gegner suchen Hilfe beim König.

Nicht nur Stuttgart 21 – Gegner suchen Hilfe beim König.

Nach der Verfassung des Königreichs Württemberg wäre die Landtagswahl 2011 übrigens ungültig gewesen. §143 sagt: Eine gültige Wahl kommt nur durch die Abstimmung von wenigstens zwei Drittheilen der Wahlberechtigten zu Stande. Die Wahlbeteiligung lag in Baden-Württemberg zuletzt nur bei 66,3% und hätte dïe verfassungsgemäß vorgeschriebene Quote des königlichen Württembergs nicht erreicht. In anderen Ländern sank die Zahl der Wählerinnen und Wähler schon unter die 50%-Marke, aber um dieses Problem kümmerte ver.di sich nicht. Es ist ja auch egal, ob die Parteilisten von 80% oder nur 25% der Wahlberechtigten abgenickt werden. Die Listenkandidaten bekommen unabhängig von der Wahlbeteiligung ihr Mandat. H.S.

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Die vollständige 154. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 154

  • Corona-Treffen in Frankfurt a. M.
  • Australien: Republikaner stürzt Monarchisten
  • Verfassungskonflikt in Nepal spitzt sich zu
  • Ein Wahlrecht für Parteien, nicht für Bürger

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Standhafter König von Nepal

30 Donnerstag Apr 2015

Posted by monarchistundlegitimist in Geschichte

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König Gyanendra, König Mahendra Bir Bikram Shah, König Tribhuvan Bir Bikram Shah, Königreich, Nepal

Ein Photograph der spanischen Nachrichtenagentur EFE schoß dieses Bild im erdbebenzerstörten Kathmandu:

Tribhuvan Bir Bikram Shah

Statue von König Tribhuvan Bir Bikram Shah

Die Statue von König Tribhuvan Bir Bikram Shah (*23. Juni 1906 in Kathmandu +13. März 1955 in Zürich) blieb in all dem Chaos unversehrt und sticht heraus aus den Ruinen, die die nepalesische Hauptstadt kennzeichnen. Der König bestieg als Fünfjähriger den Thron und wurde im November 1950 von der herrschenden Rana-Familie zur Abdankung gezwungen. Sein Enkel Gyanendra wurde ersatzweise auf den Thron gehoben, doch die konstitutionelle Bewegung in der Bevölkerung und der Armee war stärker. Am 18. Februar 1951 kehrte König Tribhuvan als konstitutioneller Monarch nach Kathmandu zurück.

Während eines Krankenhausaufenthalts in der Schweiz starb der auch heute noch populäre Monarch. Nachfolger wurde sein Sohn Mahendra Bir Bikram Shah. Sein Enkel Gyanendra, der 1950/51 für drei Monate als König amtierte, bestieg am 4. Juni 2001 erneut den Thron. Wie er das Erdbeben vom 25. April 2015 überstanden hat, ist nicht bekannt.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 142

10 Samstag Jan 2015

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Geschichte, Monarchie

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1871, Charlie Hebdo, Corona, Corona-Redaktion, deutsche Monarchisten, Deutschlandradio Kultur, DRadio Wissen, Dresdner Friedenspreis, Erich Honecker, Friedrich der Große, Graf von Paris, Guttenberg, Herzog von Kent, Je suis Charlie, Kaiser Wilhelm II., König Gyanendra, König Mohammed VI., Monarchie, Nepal, Rastriya Prajatantra Party of Nepal (RPP-N), Royalisten, Schah Reza II., Semper Oper, Tobias Haas, Verena von Keitz

Königshäuser und Prätendenten kondolieren Opfern von Paris

Bereits eine Stunde nach dem Anschlag auf die Redaktion von Charlie Hebdo kondolierte der Graf von Paris („HCP“) per Twitter-Botschaft.

Bereits eine Stunde nach dem Anschlag auf die Redaktion von Charlie Hebdo kondolierte der Graf von Paris („HCP“) per Twitter-Botschaft.

Die Bestürzung über das feige und niedrige Attentat von Paris hat Europa wieder näher zusammenrücken lassen. Unter den ersten, die den Opfern kondolierten, befanden sich die französischen Thronprätendenten. Der Graf von Paris schrieb, daß er „von ganzem Herzen mit den Opfern von Charlie Hebdo“ sei und sich gegen die Barbarei stelle, „die über uns herfällt.“ Der Prinz von Orléans wiederum schrieb, daß „die Worte fehlen, um den Horror des Anschlags zu beschreiben, welcher heute die Redaktion von Charlie Hebdo getroffen hat.“ Gleichzeitig drückte er den Opfern und ihren Familien seine Solidarität aus.

Botschaft der britischen Königin, Elizabeth II.

Botschaft der britischen Königin Elizabeth

Ihre Majestät Königin Elizabeth II. von England übersandte ebenfalls ein Telegramm, um den Opfern zu kondolieren. Das spanische Königshaus gedachte in einer Schweigeminute der Opfer, und drückte dem französischen Präsidenten Hollande „seine erneuerte Solidarität und Entschlossenheit zum Ausdruck, gemeinsam mit einer befreundeten Nation gegen terroristische Gewalt und für die Prinzipien und Werte der Demokratie zu kämpfen.“ König Wilhelm Alexander der Niederlande äußerte sich ähnlich. Auch Irans Kronprätendent, Kronprinz Reza II., verurteilte den Mordanschlag. L.R.

Muslimische Monarchen wie König Mohammed V. von Marokko verurteilten den mörderischen Akt von Paris (s. o.). Das Sultanat Oman ließ an seiner Haltung ebenfalls keinen Zweifel.

Muslimische Monarchen wie König Mohammed VI. von Marokko verurteilten den mörderischen Akt von Paris (s. o.). Das Sultanat Oman ließ an seiner Haltung ebenfalls keinen Zweifel.

In der französischen Botschaft in London trug sich Prinz Henri auch im Namen der Königin in das Kondolenzbuch ein.

In der französischen Botschaft in London trug sich Prinz Henri auch im Namen der Königin in das Kondolenzbuch ein.

Radiowissen noch verbesserungsbedürftig

Öffentlich-rechtliches Radio steht eigentlich für Qualität. Muß diese Aussage neuerdings mit einem Fragezeichen versehen werden? In Corona 141 ging die Redaktion auf eine Anfrage ein, die an sie herangetragen wurde. Keine einfachen Antworten von Monarchisten wurden versprochen, als DRadio Wissen nach Adelsbegeisterten suchte und meinte, sie bei Corona gefunden zu haben. DRadio Wissen ist, nach eigener Aussage „ein junges, anspruchsvolles und unterhaltendes Informationsprogramm. Ein Programm von Deutschlandradio, ein Programm zum Mitdenken.“

Ankündigung für das Thema des 6. Januars: Her mit der Krone.

Ankündigung für das Thema des 6. Januars: Her mit der Krone.

Anspruchsvoll und unterhaltend muß kein Widerspruch sein, aber bei der Sendung Redaktionskonferenz am 6. Januar verwechselte Moderatorin Verena von Keitz unterhaltsam mit flapsig. „Her mit der Krone!“ lautete das Motto, was schon den Sendungscharakter andeutete. Verena von Keitz gab an, sie kenne den [vorläufig] letzten deutschen Kaiser, aber „an einen König kann ich mich eigentlich nicht mehr erinnern“. Jo mei, ned amol an ‘nen bairischen? Hilfsmoderator Michael Begasse wartete mit erlesenem RTL-Wissen auf und erklärte die Kaiserwahl von 1871 ganz locker so: „Mit 1871, der Reichseinigung, haben die Reichsfürsten zu Kaiser Wilhelm gesagt, du bist jetzt unser oberster Kerl, wir Könige oder Fürsten wählen dich zum Kaiser. Und deshalb gab es seit 1871 keinen gesamtdeutschen König mehr, sondern einen gesamtdeutschen Kaiser. Kaiser Wilhelm II. ging 1918 ins Exil und hat abgedankt und mit ihm haben dann alle deutschen Könige abgedankt.“ So einfach kann Geschichte sein. Anspruchsvoll!

Während sich Michael Begasse als König den inzwischen fast vergessenen einstigen Verteidigungsminister Karl Theodor zu Guttenberg vorstellen konnte, wandte sich die Moderatorin nach ihren schenkelklopfend komischen Gesprächen dem Freiburger Politikwissenschaftler Tobias Haas zu, der seine Dissertation zum Thema Monarchien versus Republiken schrieb und als erster wirklich Ahnung vom Thema hatte. Er erläuterte die grundgesetzlichen Republikvorgaben und zeigte gleichzeitig plausible Wege zur Neueinrichtung einer deutschen Monarchie, die jedoch u. a. unwahrscheinlich sei, weil es nur marginal Monarchisten in Deutschland gebe. Verena von Keitz faßte nach: „Nehmen wir mal an, der Adel rottet sich zusammen mit anderen Anhängern der Monarchie und würde es schaffen, das Grundgesetz außer Kraft zu setzen, würden die dann aus sich heraus sagen, den und den krönen wir jetzt zum König?“ DRadio Wissen, ein Programm zum Mitdenken …

Bei soviel geballter Fröhlichkeit zum Thema Monarchie blieben von 100 Sendeminuten ganze fünf übrig für Corona-Redakteur Lukas Rottnick. Doch auch ihm ersparte Verena von Keitz nicht ihren Humor. Er sei in Thüringen auf die Welt gekommen, zu einer Zeit also, als Erich Honecker noch Kaiser der DDR gewesen sei, kündigte sie ihren Gesprächspartner von Corona an. Auf den rationalen Ansatz des Interviewpartners („Ich sitze nicht vor dem Fernseher und schaue mir Königshochzeiten an.“) konnte sie nicht eingehen. Auch mit der Aussage „Wir in Brandenburg waren vor den Hohenzollern arm und sind seit 1918 wieder arm und wenn wir’s dazwischen nicht waren, hat das mit der Familie [die das Land regierte] zu tun.“ war sie klar überfordert. Es gab von ihrer Seite keine Nachfrage, wie diese Feststellung zu verstehen sei.

Die Monarchie taucht als Thema immer wieder dann auf, wenn die Medien glauben, damit ließe sich eine gute Quote erzielen. Journalisten sollten aus ihrem Berufsverständnis heraus nicht nur andere informieren wollen, sondern zuerst selbst informiert sein. H.S.
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Die vollständige 142. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 142

Inhalt der 142. Ausgabe:

  • Königshäuser und Prätendenten kondolieren Opfern von Paris
  • Radiowissen noch verbesserungsdürftig
  • Demonstration für Hindumonarchie in Nepal
  • Buchbesprechung: Geschichte meiner Zeit
  • Leserbrief zu afrikanischen Königen

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun.

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