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Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 209

18 Sonntag Nov 2018

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Erster Weltkrieg, Europa, Monarchie

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Schlagwörter

1808, 1818, 9. November 1918, Bayern, Bayernbund, Erster Weltkrieg, Friedrich Ebert, Großherzogin Charlotte von Luxemburg, Großherzogtum Luxemburg, Herzog Franz von Bayern, Kaiser Wilhelm II., König Alfons XIII., Königreich Bulgarien, Philipp Scheidemann, Sozialdemokraten, SPD, Verfassung, Weiβ-Blaue Rundschau, Zar Boris III., Zar Ferdinand

In diesem November jährte sich zum 100. Mal, daβ Deutschland seine Monarchien verlor. Dem Anlaβ geschuldet, erscheint diese Ausgabe von Corona in erweitertem Umfang:

Themen in dieser Ausgabe:

  • Persönliche Ansichten zum 9. November                      Seite 1
  • Sozialdemokraten als Vorkämpfer für eine Republik? Seite 2
  • Briefe an den König – Hilfsgesuche an Alfonso XIII.    Seite 3
  • Optionen des Kaisers am 9. November 1918                Seite 3
  • Die Wilson Falle                                                                   Seite 4
  • Darf man um deutsche Soldaten trauern?                     Seite 5
  • Hundert Jahre Freistaat sind genug                               Seite 6
  • Der Wohlfahrtsstaat als Erbe des Ersten Weltkriegs   Seite 6
  • Die Monarchie muβte nicht notwendigerweise im
    November 1918 fallen                  
                                        Seite 7

Bayern: Hundert Jahre Freistaat sind genug

Einhundert Jahre lang stützten die Wittelsbacher – hier Ludwig I. – ihre Herrschaft auf die Verfassung von 1818. Die Verfassungstreue ihrer Könige wurde im November 1918 leider nicht von allen Bayern geteilt.

Während im übrigen Deutschland lediglich des Novemberumsturzes gedacht wird, dürfen sich die Bayern an zwei bedeutende Ereignisse erinnern, die in einem eigenartigen Kontrastverhältnis stehen: 100 Jahre Revolution und 200 Jahre Verfassungsstaat. Einmal abgesehen von der Frage, wieso die Verkündigung der zweiten Verfassung von 1818 als herausragende politische Zäsur gefeiert wird, die erste, letztlich deutlich fortschrittlichere Konstitution von 1808 jedoch kaum Erwähnung findet, dürfte Bayern damit wohl das einzige Land der Welt sein, das zeitgleich sowohl die Einführung einer Verfassung, als auch deren Abschaffung im Zuge eines revolutionären Umsturzes feiert. Im November 1918 fand eben nicht nur die 738-jährige Herrschaft der Wittelsbacher ihr Ende. Es wurde auch eine hundertjährige, unter teils schwerem Ringen zwischen Parlament und Monarch verlaufene organische Entwicklung vom Staatsabsolutismus hin zur parlamentarischen Demokratie jäh abgebrochen. Das Kulturreferat der Landeshauptstadt München ist sich dabei nicht zu schade, linksextreme Initiativen und Organisationen in die Planung und Durchführung einer umfangreichen Veranstaltungsreihe einzubinden, deren Titel 1918/2018 – Was ist Demokratie? unter diesen Umständen geradezu zynisch wirkt. Während der rätekommunistische Terror einer kleinen, durch nichts und niemanden legitimierten Clique von Ausländern zum Meilenstein auf dem Weg in eine strahlende demokratische Zukunft umgelogen wird, gilt die Befreiung Münchens auf Befehl der SPD-geführten Regierung (wovon die Sozialdemokraten heute natürlich nichts mehr wissen wollen) durch reguläre Truppen und Freikorps, die freilich mit großen Härten einherging, dementsprechend als die grausame Niederschlagung eines verheißungsvollen gesellschaftlichen Experiments. Das zögerliche Verhalten des offiziellen Bayern, das das Revolutionsgedenken verschämt weitgehend ins Internet auslagert, ist verständlich, denn auch in der Staatskanzlei weiß man natürlich: Hätte die kommunistische Revolution vom Frühjahr 1919 Erfolg gehabt, herrschten heute in Bayern ganz andere Verhältnisse, und in gewisser Hinsicht pflegt halt auch die gegenwärtige Staatsregierung nach wie vor ihre eigene Interpretation von der Ordnungszelle Bayern.

Immerhin widmet sich für den Bayernbund der Historiker Prof. Dr. Dieter Weiß in einem Beitrag in der Weiß-Blauen Rundschau dem Schicksal des Königshauses in den Revolutionswirren (Teil 1 und Teil 2). Doch was wäre eine Revolution ohne Konterrevolution? Am 17.11. von 8:05-9:00 und am 18.11. von 20:05-21:00 sendet Bayern 2 unter dem Titel Unter Königstreuen – Guglmänner, Patrioten, Monarchisten ein Hörfunkfeature über das Ende der Monarchie in Bayern und über die bayerischen Monarchisten unserer Tage. Wir lauschen gespannt. (Die Podcastdatei kann hier heruntergeladen werden.)  Niemand wird leugnen, daß sich Bayern, Deutschland und Europa heute in einer schweren politischen Krise befinden. Die Gesellschaft ist so tief gespalten, wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Was uns in den kommenden Jahren bevorsteht, ist nicht abzusehen, doch Herzog Franz bringt es auf den Punkt: „Wenn die Menschen nach der Monarchie riefen, dann würde der Wagen schon sehr im Dreck stecken.“ Noch ist es nicht so weit. Wirklich zum Feiern scheint aber auch niemand zumute zu sein. T.G.

Optionen des Kaisers am 9. November 1918

Der 9. November 1918 gilt bei Freunden der Monarchie als ein großer Unglückstag in der Geschichte unseres Landes. Kurz zur Vorgeschichte: Am 2. Oktober 1918 war die erste parlamentarische Reichsregierung ins Amt gekommen. Der Reichskanzler Prinz Max von Baden bat den amerikanischen Präsidenten, zu Friedensverhandlungen einzuladen. Dieser stellte zwei Vorbedingungen, nämlich die Entwaffnung des Reiches und die Entmachtung des preußischen Königs. Es entstand im Reich die Stimmung, daβ der Kaiser einem Friedensschluβ im Wege stand. Es ertönte nun vielfach der Ruf: „Der Kaiser muβ weg!“ Die eingeleitete Verfassungsreform trat am 28. Oktober 1918 in Kraft, das Kaiserreich war zur parlamentarisch-demokratischen Monarchie geworden. Daraufhin hätte sich eine demokratische Entwicklung vollziehen können.

Die Villa du Neubois im belgischen Spa war seit April 1918 der Aufenthaltsort Kaiser Wilhelms II. Der englische Autor Paul Foster hat die Zeit des deutschen Kaisers im belgischen Kurort in Wort und Bild nachgezeichnet.

Am 29. Oktober reiste der Kaiser vom Bahnhof Wildpark in Potsdam nach Spa ins Große Hauptquartier in Belgien ab. Er verließ das politische Zentrum Berlin, wo seine Rolle beschränkt worden war. In Belgien fuhr er an die Front und besuchte Truppen. Ende des Monats Oktober 1918 kam es zu Revolten von Matrosen in den Hafenstädten an Nord- und Ostsee. Die Revolten pflanzten sich auf die Arbeiter in den Fabriken fort. Die alten Gewalten wuβten dem nichts Wirksames entgegenzusetzen und begannen, bald sang- und klanglos zusammenzubrechen. Auf der Seite der Sozialdemokraten wurde die Abdankung des Kaisers gefordert. Dies forderte nun ebenso Reichskanzler Prinz Max von Baden am 9. November 1918 in einem Telegramm an den Kaiser, um sein Kabinett zu retten.

Die Frage war: Was hätte der Kaiser tun sollen? Verschiedene Optionen wurden im Großen Hauptquartier erörtert.

Es wurde erwogen, die Lage in der Heimat mit Waffengewalt wiederherzustellen. Das wurde verworfen, weil der Kaiser keinen Bürgerkrieg wollte.

Der Kaiser neigte dem Gedanken zu, nach dem Waffenstillstand mit den Entente-Mächten, an der Spitze der eigenen Truppen in die Heimat zurückzukehren. Dem hielt General Groener entgegen, daβ die Truppen nicht mehr unter dem Befehl des Kaisers nach Hause marschieren würden, weil die Armee nicht mehr hinter ihm stünde. Diese Ansicht wurde zwar nicht von allen Truppenkommandeuren geteilt, dennoch wurde dieser Plan nicht weiterverfolgt.

Der Kaiser war indes bereit, als Deutscher Kaiser abzudanken, aber König von Preußen zu bleiben. Doch kam seine Erklärung aus Spa zu spät, es war bereits unautorisiert in Berlin seine Abdankung als Kaiser und König verkündet worden.

Was blieb dem Kaiser in dieser Lage noch übrig zu tun? Er schien bei seiner Armee bleiben zu wollen, obwohl es Anzeichen gegeben haben soll, daβ Truppen zwar nichts gegen ihn, aber auch nichts mehr für ihn unternehmen würden. Im Großen Hauptquartier wurde ihm geraten, zur Vermeidung eines Bürgerkrieges ins neutrale Ausland zu gehen. Man wollte offenbar auch vermeiden, daβ ihm das Schicksal des russischen Zaren widerführe.

Der Kaiser entschied sich, auf holländisches Gebiet zu gehen. Am frühen Morgen des 10. November 1918 setzte sich der Zug mit der engeren Umgebung des Kaisers von Spa in Richtung holländische Grenze in Bewegung. Unterwegs stieg er mit wenigen Herren auf sein in der Dunkelheit wartendes Kraftfahrzeug um, während der Hofzug unter Sicherung einer Mannschaft des Sturmbataillons Rohr und eines MG-Zuges weiterfuhr. Die aus mehreren Kraftwagen bestehende Kolonne erreichte vor 7 Uhr die holländisch-belgische Grenze bei Eysden, wo der Übertritt des Kaisers mit seinen Begleitern auf holländisches Gebiet geschah. Der Hofzug folgte bald darauf, nachdem vorher die Sicherungsmannschaft ausgestiegen war. Weder Wagenkolonne noch Hofzug waren unterwegs in der Etappe von meuternden Truppen aufgehalten worden.

Den Zeitpunkt des Übertritts auf holländisches Gebiet hatte der Kaiser selber erwogen. Es ist nicht bekannt, daβ Feldmarschall von Hindenburg ihm dazu geraten hatte. Diesen Opfergang hatte der Kaiser allein zu verantworten. Sein Handlungsspielraum war also noch nicht erschöpft gewesen.

Was hätte der Kaiser noch tun sollen? Es gab Stimmen, die meinten, er hätte sich mit einem Adjutanten ins Auto setzen sollen und über Köln nach Kadinen in Westpreußen auf sein Schatullgut fahren sollen. Hätte sich ihm jemand entgegengestellt, hätte er den Mann angedonnert: „Platz machen, ich bin der Kaiser“. Der Mann hätte wohl die Hacken zusammengeschlagen und das Gewehr präsentiert.

Wie alles gekommen wäre, weiß man nicht, die Aussicht des Hauses Hohenzollern wäre aber rosiger gewesen als sie es heute ist.

Nach seinem Übertritt nach Holland hat er eine große Gelegenheit verpaβt, als die Entente-Mächte von der niederländischen Regierung seine Auslieferung verlangten. Er hätte sich freiwillig stellen können und wahrscheinlich die Entente-Mächte bei der Schuldfrage stellen können. Ein solcher Schritt hätte letztlich den Namen Kaiser Wilhelms II. in ein anderes Licht getaucht. H.H.

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Die siebenseitige 209. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 209

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Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 202

24 Sonntag Jun 2018

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Geschichte, Monarchie

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1968, BILD-Zeitung, Burundi, deutsche Monarchisten, Großherzogtum Luxemburg, Groβherzog Henri von Luxemburg, König Ntare V., Prinz Georg-Constantin von Sachsen-Weimar-Eisenach, Prinz Louis Ferdinand von Preußen, Prinz Michael von Sachsen-Weimar-Eisenach, Quick, Referendum, Thronprätendent

Monarchistisches 1968

Landauf, landab ergehen sich viele in nostalgischer Erinnerung. Das Jahr 1968 erscheint in einem verklärterem Schein als ihn das Kaiserreich jemals bei seinen Anhängern hervorrief. Abgesehen von einem Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) (Alexander Zirpel: Der unrote Groβvater erzählt), der etwas Wasser in den 68er Erinnerungswein gieβt, erwecken alle Zeitzeugen den Anschein, sie hätten auf der Straβe die Demokratie neu erfunden, Barrikaden erklommen, kurz: das freie Leben erst ermöglicht. Andere Stimmen kommen in „den” Medien so gut wie nicht vor.

Start am Jahresanfang 1968: Die Nummer 1 der neuen Zeitschrift Erbe und Auftrag.

Es mag überraschen, aber aus monarchistischer Perspektive gab es 1968 tatsächlich einen Aufbruch. Im 50. Jahr der kaiserlosen, der schrecklichen Zeit erschien zum Jahresanfang 1968  die 1. Ausgabe des 1. Jahrgangs von Erbe und Auftrag. Zwar gab es den Herausgeber der Zeitschrift, die Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des monarchischen Gedankens -Tradition und Leben e. V., bereits früher, aber nach dem Tod des Gründers, Freiherr Heinrich von Massenbach, 1962 war die Veröffentlichung der Vereinspublikationen eingestellt worden. Im Geleitwort der neuen Zeitschrift schreibt (Prof. Dr.) Helmut Reichold (1922-1978): „Sicher ist die monarchische Ordnung, wie wir sie vertreten und anstreben kein Allheilmittel für alle Probleme und Schwierigkeiten, die sich in der sogen. pluralistischen  Gesellschaft zusammenbrauen. … Wir sind keine Quacksalber, die ein Wundermittel anzubieten haben. Auch sehen wir in der Krone nicht den Garanten deutscher Macht und Gröβe, wie man es vielleicht noch in den zwanziger Jahren unter der furchtbaren Belastung des Versailler Diktates gesehen hatte.“

Der Herbst des Jahres 1968 lieβ die Monarchisten Hoffnung schöpfen. Nachdem Bundespräsident Heinrich Lübke seinen Rücktritt angekündigte, wollte die Münchner Wochenzeitung Quick in ihrer Ausgabe 39 im Oktober von ihren Lesern wissen, wen sie denn gerne als Nachfolger sähen. Am 6. November 1968 veröffentlichte sie in Ausgabe 45 das Ergebnis: 39,8% hatten sich für Prinz Louis Ferdinand von Preuβen ausgesprochen. Der Nächstplacierte, der SPD-Politiker Carlo Schmid kam nur auf 16,2%, der nachmalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker erhielt 7% und der tatsächlich dann gewählte Gustav Heinemann lag mit 6,8% abgeschlagen auf Platz 5.

Über den Gewinner der Umfrage heiβt es in der Quick: „Prinz Louis Ferdinand öffnet seinen Besuchern die Haustür selbst, entkorkt eigenhändig die Flaschen und schenkt nach. Kein Dienstbote wird bemüht, wenn der Gast Hunger verspürt. Seine Kaiserliche Hoheit holt Appetitthappen und belegte Brote selbst aus der Küche und serviert sie. Würde und Überlegenheit büβt er dadurch nicht ein. Die politischen Vorstellungen des Prinzen wurden nicht ausschlieβlich von seiner Familientradition geprägt. Er war im Dritten Reich ein Mann des Widerstandes. Er und seine Familie riskierten Leben und Gesundheit, um das „geliebte Deutschland vom braunen Terror zu befreien“. Und auch heute würde der 60jährige Gefahren nicht scheuen, wenn Gefahr von „oben“ droht: ‚Ich würde mit Willy Brandt auf die Barrikaden gehen, wenn die Notstandsgesetze miβbraucht würden!’” Parallel zur Quick hatte auch die Bild-Zeitung ihre Leser ge-beten, der Redaktion mitzuteilen, wen sie  als Bundespräsidenten wünschten. Und dabei war das Ergebnis noch eindeutiger: Wie die Zeitung am 14. November 1968 veröffentlichte, konnte Prinz Louis Ferdinand 12.324 Stimmen auf sich vereinen, das entsprach 55,6% der 22.178 eingesandten Voten. Von den Politikern wurde in der Bundesversammlung dieses Meinungsbild ignoriert. Die Delegierten wählten den von der CDU zur SPD gewechselten Gustav Heinemann im dritten Wahlgang zum Bundespräsidenten.

Die BILD verkündete es in groβen Buchstaben: Nr. 1: Der Prinz.

Doch den Schwung von 1968 nutzte Prinz Louis Ferdinand, um im Juli 1969 auf Burg Hohenzollern den Zollernkreis ins Leben zu rufen. Mit diesem offenen Gesprächskreis sollte erreicht werden, daβ Royalisten und Republikaner sich treffen konnten. Ob er damit eine überparteiliche „pressure group“ schaffen wollte, die für ihn und seine Rechte eintreten würde, bleibt Spekulation. Man kann ihn nicht mehr fragen. Leider flachten die monarchistischen Impulse von 1968/69 im Lauf der Zeit ab. Die meisten Streiter für den monarchischen Gedanken aus den 60er Jahren sind im vergangenen halben Jahrhundert abgetreten. Sie fanden Nachfolger, doch sind diese eher individualistische Einzelgänger, denen es an Kompromiβbereitschaft und Kooperationswillen fehlt. Die Wirkung der Monarchisten in die Gesellschaft hinein nahm ab. Im Bundestag sitzt – anders als 1968 – kein bekennender Monarchist mehr. Der letzte seiner Art dürfte Dr. Herbert Czaja gewesen sein, 1953 erstmals in den Bundestag gewählt, bis 1990 direkt gewählter CDU-Abgeordneter des Wahlkreises Stuttgart II und zahlendes Mitglied von „Tradition und Leben“. Seine neun Kinder sind heute in verschiedenen Parteien und Ämtern aktiv, aber keines fand (soweit bekannt) den Weg in eine monarchistische Vereinigung.

Nostalgie auf 1968 verbietet sich, aber die Monarchisten könnten einen Schub à la 1968 gut gebrauchen.       H.S.

PS. Zur Vertiefung der Thematik sei die Dissertation von Dr. Joachim Selzam „Monarchistische Strömungen in der Bundesrepublik Deutschland 1945 – 1989“ empfohlen.

Restauration der Monarchie in Burundi?

König Ntare V. (Charles Ndizeye Mwambutsa
* 2. Dezember 1947 – † 29. April 1972). Er folgte am 8. Juli 1966 seinem Vater als Mwami nach und wurde am 28. November 1966 von Premierminister Micombero für abgesetzt erklärt. Er ging ins Exil nach Deutschland. Von dort wurde er nach Uganda gelockt. Uganda überstellte ihn nach Burundi, wo er während eines royalistischen Aufstands, der 100.000 Menschenleben kostete, ermordet wurde.
Am 29. April 2012 wurden seine sterblichen Überreste in der Königsresidenz Gitega zur letzten Ruhe gebettet.

Wie die französische Zeitung „Le Monde” berichtet, trägt sich der Langzeitpräsident Burundis, Pierre Nkurunziza, mit der Idee der Wiedereinführung der Monarchie.

Dies ist eine überraschende Wendung in der von Völkermord und Bürgerkrieg gezeichneten ehemaligen deutschen und belgischen Kolonie, da der Präsident eigentlich eigens ein Referendum für eine Verfassungsänderung veranlaβte, welche ihn dazu autorisiert hätte, bis ins Jahr 2034 an der Macht zu bleiben. Während des Referendums kam es jedoch zu Ausschreitungen, bei denen zahlreiche Menschen getötet wurden, was den Präsidenten vielleicht zur Einsicht brachte. Nach dem siegreichen Referendum ließ er, der seit 2005 regiert, nämlich wissen, daβ er 2020 in den Ruhestand gehen wird. Eine der bis dahin wenig bemerkten und kommentierten Verfassungsänderungen, die per Referendum beschlossen wurden, ist tatsächlich die Möglichkeit der Wiedereinführung der Monarchie, welche in Burundi zwischen 1530 und dem Jahr 1966 Bestand hatte – auch während der Kolonialzeit gab es einen burundischen König. Außerdem sah man Nkurunziza in letzter Zeit immer öfter an Orten auftreten, die mit der alten Monarchie in Verbindung gebracht werden. So unterschrieb der Präsident die neue Verfassung in Gitega, dem letzten Sitz des letzten burundischen Königs Ntare V.

Es wäre nicht das erste Mal, daß nach einem Bürgerkrieg die monarchische Staatsform gewählt wurde, um ein für alle akzeptables Staatsoberhaupt zu finden. Auch in Kambodscha, Spanien und Uganda (auf regionaler Ebene) geschah dies bereits. Vielleicht hat der gegenwärtige Präsident etwas mehr Vision, als so viele seiner Kollegen, denen es nur um Machterhalt und persönliche Bereicherung geht. Dies wird die Zukunft zeigen.

Die burundischen Könige waren nach der Unabhängigkeit von Belgien bestrebt, die Spannungen zwischen Hutu und Tutsi zu lindern, jedoch verhinderten zwei Militärstreiche, daß sie ihr Werk vollenden konnten. Stattdessen verlor sich das Land in ethnischen Konflikten. Eine Restauration der Monarchie wäre daher folgerichtig. L.R.

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Die vollständige 202. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona -Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 202

Inhalt der 202. Ausgabe:

  • Die anderen 68er
  • Verfassungsänderungen im Groβherzogtum Luxemburg
  • Restauration der Monarchie in Burundi?
  • Thronfolger von Sachsen-Weimar-Eisenach stirbt bei Unfall

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Weihnachtsansprachen von S.M. dem König der Belgier und S.K.H. des Großherzogs von Luxemburg

24 Sonntag Dez 2017

Posted by monarchistundlegitimist in Europa, Monarchie

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Schlagwörter

Großherzog Henri von Luxemburg, Großherzogtum Luxemburg, König Philippe, König Philippe I. der Belgier, Königreich Belgien, Weihnachtsansprache

Meine Damen und Herren,

anfang dieses Monats war eine Gruppe von Kindern bei mir im Palast zu Besuch.  Sie waren neugierig zu erfahren, wie ein König arbeitet und was seine Aufgaben sind.  Als das Thema auf meine Weihnachtsansprache kam, sagte eines der Kinder, welches Glück wir haben, in einem so schönen Land wie Belgien zu leben. Trotz unserer eigenen Sorgen, trotz der Unsicherheit in der Welt und der Bedrohung der globalen Gleichgewichte, sollten wir uns mehr trauen, die Dinge häufiger aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.  Mit einem Blick, der mehr sieht als das, was fehlt, als das, was wir nicht haben. Mit einem staunenden Blick.

Wie wir auf die Dinge schauen bestimmt auch unser Handeln.  Wer die Natur bestaunt, wird auch respektvoller mit ihr umgehen.  Und was für die Natur gilt, gilt umso mehr für unsere Mitmenschen.  Hinter unseren Schwächen und Fehlern wohnt in jedem von uns eine reiche innere Schönheit, die es verdient, zur Entfaltung gebracht zu werden. Neulich habe ich ein Pflegeheim in Holsbeek besucht.  Hier helfen die Pfleger den Bewohnern, all das Schöne zu entdecken, was jenseits von Alter und Krankheit in ihnen steckt.  Dadurch ist es ihnen gemeinsam gelungen, sich neue Wege auszudenken, wie sie noch engere Bindungen mit ihrer Nachbarschaft knüpfen können.  Wir haben dort glückliche Menschen gesehen.  Ein solcher Blick auf das Älterwerden ist eine Quelle der Hoffnung.  Wer die Schönheit des Lebens bestaunt, lebt selbst besser und kann anderen helfen, das Leben besser zu leben.

Staunen macht uns auch kreativ. In Namur war ich begeistert von einem Projekt, das Techniker, Unternehmer und Künstler zusammenbringt.  Sie lernen dabei gemeinsam, sich wieder zu wundern über einfache Objekte unseres Alltags, Werkzeuge oder Technologien, die sie glaubten zu begreifen.  Das beflügelt ihren eigenen Erfindungsgeist und weckt innovative Ideen.  Das gleiche gilt auch für die grossen Herausforderungen unserer Zeit, einschliesslich der Zukunft unseres eigenen Planeten.  Nur mithilfe unserer Kreativität werden wir dafür Lösungen finden.

Lassen wir uns schliesslich auch staunen über das, was wir alles gemeinsam aufgebaut haben, unser gemeinsames Gut, das Ergebnis einer langen Geschichte von Verbundenheit, verankert in Solidarität und Kompromissen.  Daraus können wir die Kraft schöpfen, um nicht in sterilen Zynismus und Gleichgültigkeit zu verfallen.  Die Zukunft unserer Demokratien hängt in erster Linie davon ab, wie wir diese Demokratien betrachten.  Sie beginnt mit Verbundenheit untereinander.  Ich denke hier ganz konkret an ein schönes Projekt in St. Gilles, von jungen Menschen ins Leben gerufen, die sich selbst ‘die Fabrik der Verbundenheit’ nennen.  Ein Besuch bei ihnen ist eine echte Bereicherung. Und dann sind da auch die Jugendlichen mit Migrationshintergrund, die die Königin und ich neulich in Vilvoorde besucht haben.  Sie arbeiten zusammen an Projekten zur sozialen Integration, die auf dem Finden der Selbstachtung aufbauen.  Die Schönheit in ihren Augen sprach Bände.

Meine Damen und Herren,

es herrscht viel Unruhe in unserer Welt.  Spannungen und Krisenherde mehren sich.  Umso wichtiger ist es, dass wir uns das Staunen bewahren – gerade auch unseren Kindern und deren Zukunft zuliebe.  Lassen wir uns gemeinsam diesen Weg wählen.

Die Königin und ich, sowie unsere ganze Familie, wünschen Ihnen fröhliche Weihnachten und ein gutes Neues Jahr.

Philippe R.

Weihnachtsansprache von Seiner Königlichen Hoheit Großherzog Henri am  24. Dezember 2017
(auf Letzeburgsch, das entsprechende Video ist hier anzusehen)

Léif Matbierger,

Wa mir zeréckkucken, erënnere mir eis un d‘ Stëmmung, déi et um Enn vum leschte Joer gouf. Et war eng Ambiance vu latenten Ängschten a Spannungen an de westleche Gesellschaften, déi de politschen Débat staark geprägt huet. Dofir hunn och vill Mënsche gefaart, de Populismus géif Iwwerhand huelen, zemol an eisen Nopeschlänner.

D‘Entwécklunge vun de leschte Méint hunn dës Tendenz awer deelweis widderluecht, op mannst fir de Moment emol. Den europäesche Projet ass nei legitiméiert ginn, och wann d’Interpretatiounen deelweis ausenee ginn. Dobäi kënnt, datt de wirtschaftlechen Obschwong och säin Deel dozou bäigedroen huet, datt d’Leit d’Iddi vun Europa nees méi positiv gesinn. Déi allgemeng besser Stëmmung schaaft Vertrauen, an dat Vertrauen ass och néideg fir d’Zukunft. De Wëllen ass grouss, d‘Problemer vun eiser Zäit méi offensiv a mat neiem Elan unzegoen.

Léif Leit,
wann ech ee Souvenir vum öffentleche Liewen vum Joer 2017 misst erauspicken, dann wäer et dee spezielle Moment den ech erliewt hunn, wéi ech am November zu Bonn un der COP 23 iwwer de Klimawandel deelgeholl hunn.

Et war an engem anonyme Sall, just kuerz virun der Plenarsitzung wou d’Staatscheffe vun de Länner, déi représentéiert waren, sech informel versammelt haten. Ech wor ee vun de wéinege Vertrieder vu westleche Länner, a wor vun de Leader vun elauter Länner ëmginn, déi am meeschte vun de Konsequenzen vun der Klimaerwäermung betraff sinn: Entwécklungslänner an Inselstaaten. Et sinn nämlech déi Länner, déi elo schonn ënner meteorologesche Katastrophen leiden, wéi déi erschreckend Biller eis dëst Joer gewisen hunn. Et sinn och Deeler vun deene Länner, déi iergendwann verschwanne wäerten, well se vun den Ozeanen iwwerschwemmt ginn. D’Populatioune vu villen Insel-Staaten sinn haut schon an dëser desolater Situatioun. Si hu ganz einfach keng Zukunft oder kaum d‘Chance eng ze hunn.

Esouvill Nout brécht engem d’Häerz.

Si stäerkt awer och de Wonsch ze agéieren, eppes ze beweegen.
D’Mécanisme géint de Klimawandel richteg anzesetzen ass vun enormer Wichtegkeet, fir déi betraffe Länner, mee och fir eis. Dat muss awer séier geschéien, a kann nëmme geléngen, wa mir all an déi selwecht Richtung schaffen.
Mir mussen iwwer déi annoncéiert Mesuren erausgoen a méi ambitieis ginn, nei Partner an nei Finanzementer fir Projetë fannen – en domaine iwwregens, wou Lëtzebuerg sech besonnesch ervirdeet. Jiddfer Eenzelne vun eis ka säin Deel bäidroen, a wann et nëmmen ass, andeems mir verschidde vun eise Gewunnechten änneren.

Elo ëm d‘Feierdeeg, wou d’Iddi vun der Solidaritéit eng besonnesch Bedeitung huet, sollte mir eis eiser Responsabilitéit nei bewosst ginn. D’Gesellschaft ass déi Plaz, wou mir iwwer eis perséinlech Interesse kënnen erauswuessen.

D’Solidaritéit spillt sech vir d’éischt am Kader vun der Famill of. Doriwwer eraus dréckt sech eise „Vivre-ensemble“ momentan nach haaptsächlech am nationale Kader aus. Mir gesinn awer och eng europäesch Solidaritéit, déi sech lues a lues entwéckelt. An da gëtt et awer och d‘Verbonnenheet tëscht alle Mënschen op eiser Äerd.

Et ass dës Solidaritéit, déi spille muss, fir esou global Problematiken wéi de Klimawandel ze léisen.

Léif Matbierger,

Virun e puer Deeg haten d’Grande-Duchesse an ech de Plëséier, en Deel vum neie Mobilitéitsréseau mat der neier Gare, dem Funiculaire an dem Tram anzeweien.
Dëse groussen Dag fir d’Mobilitéit ass eng bedeitend Etapp an der Geschicht vun den Infrastrukture vun eisem Land. Déi rasant Entwécklung vun eiser Wirtschaft an de leschte Joren huet eist Stroossennetz un de Rand vum Kollaps bruecht. D’Ustrengungen, fir eisen öffentlechen Transport ze verbesseren, ginn elo konkret.
Nei Projeën sinn ugekënnegt fir d’Offer nach méi attraktiv ze maachen. Ech géif mir wënschen, datt dës nei Offer de verdéngte Succès kritt, an datt jiddfer Eenzelnen e Maximum dovunner profitéieren kann. Esou komme mir enger méi nohalteger a méi harmonescher Weiderentwécklung vun eisem Land méi no.

Léif Leit alleguer,
Loost eis op dësem Virowend vu Chrëschtdag un all déi gutt Grënn denken, déi mir hunn fir dankbar ze sinn. Mir liewen an engem Land vu Wuelstand, woubäi mir awer net däerfe vergiessen, datt et nach ëmmer zevill Leit heiheem ginn, déi Schwieregkeeten hunn, Mount fir Mount iwwer d’Ronnen ze kommen an déi leider net vum allgemenge Wuelstand profitéiere kënnen. Si verdéngen eis besonnesch Attentioun. Eis Gemittlechkeet, eisen Ëmgang ee mat deem aneren, sinn en Deel vun eiser DNA. Mir sollten dës Charakterzich onbedéngt beibehaalen. D’Grande-Duchesse an ech freeën eis mat all deenen, déi d’Chrëschtzäit mat hirer Famill an hire Frënn zesumme genéisse kënnen. Mir denken awer och un déi, déi op dëse Feierdeeg eleng oder krank sinn, a mir wënschen hinne Courage an Zouversiicht fir d‘Zukunft.

Léif Matbierger,
Mat der Grande-Duchesse, dem Grand-Duc Jean, dem Prënz Guillaume, der Prinzessin Stéphanie an all eise Kanner, wënschen ech Iech vu ganzem Häerzen schéi Chrëschtdeeg an elo schon all Guddes fir e glécklecht neit Joer.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 171

11 Sonntag Sep 2016

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Europa, Monarchie

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Schlagwörter

Berlin, Corona, Deutschlandradio Kultur, Deutschsprachige Gemeinschaft, Empfingen, Grande von Spanien, Großherzog Henri von Luxemburg, Großherzogtum Luxemburg, Herzog von Medinaceli, Hohenzollern, Hohenzollern-Sigmaringen, John Key, Kaiserin Farah, Kaiserreich Iran, König Felipe VI., König Philippe I. der Belgier, König Phlippe, Königin Mathilde, Königreich Belgien, Königreich Spanien, Madrid, Neuseeland, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Prinz Marco von Hohenlohe-Langenburg, Schwarzwald

König Philippe Gastgeber des Gipfels deutschsprachiger Länder

Die Staatsoberhäupter deutschsprachiger Länder (von linksaußen) Joachim Gauck, Großherzog Henri von Luxemburg, Königin Mathilde und Kö-nig Philippe der Belgier, Erbprinzessin Sophie und Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein, Katha-rina Ammann und ihr Mann, der Schweizer Bun-despräsident Johann Niklaus Schneider Ammann.

Die Staatsoberhäupter deutschsprachiger Länder (von linksaußen): Joachim Gauck, Großherzog Henri von Luxemburg, Königin Mathilde und König Philippe der Belgier, Erbprinzessin Sophie und Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein, Katharina Ammann und ihr Mann, der Schweizer Bundespräsident Johann Niklaus Schneider Ammann.

Wenn von deutschsprachigen Ländern die Rede ist, fällt als erstes nicht unbedingt Belgien ein. Um dies ein wenig zu korrigieren, lud König Philippe I. der Belgier zum 13. informellen Gipfel deutschsprachiger Länder ein. Am Donnerstag, 8. September, folgten der deutsche und der schweizerische Bundespräsident, der Großherzog von Luxemburg sowie der Erbprinz von Liechtenstein – zum Teil mit Gattinnen – der Einladung des belgischen Königs. Weil die Republik Österreich gegenwärtig und wohl noch auf unabsehbare Zeit keinen Bundespräsidenten vorweisen kann, glänzte das Land durch Abwesenheit. Dadurch kam es zu dem erfreulichen Umstand einer monarchischen Mehrheit unter den deutschsprachigen Staaten.

König Philippe, Königin Mathilde mit Oliver Paasch, dem Ministerpräsidenten der Deutschsprachigen Gemeinschaft.

König Philippe, Königin Mathilde mit Oliver Paasch, dem Ministerpräsidenten der Deutschsprachigen Gemeinschaft.

König Philippe hatte in die belgischen Ostkantone eingeladen, die bis 1919 preußisch waren. Die Deutschsprachigen hatten in den ersten Jahrzehnten keinen leichten Stand und erst recht nach dem 2. Weltkrieg wurden sie als Feinde betrachtet, die künftig französisch sprechen sollten. Bereits unter König Baudouin wurde die Politik geändert und die „Germanophones“ erhielten Minderheitenrechte, die auf der Welt ihresgleichen suchen. Die Entwicklung führte dazu, daß  im belgischen Sprachenstreit die Ostbelgier zusammen mit der Königsfamilie als „einzig wahre Belgier“ gelten. Schon wenige Wochen nach seiner Thronbesteigung besuchte das Königspaar Eupen und Malmédy. Heute ist keine Region Belgiens königstreuer als die Deutschsprachige Gemeinschaft (DG).

Königin Mathilde genoß das Bad in der Menge.

Königin Mathilde genoß das Bad in der Menge.

König Philippe wollte mit der Einladung nach Eupen unter Beweis stellen, daß die DG im belgischen Staat eine bedeutende Rolle einnimmt. Im Eupener Heidberg Kloster hielten die Staatschefs eine Arbeitssitzung ab, bei der es um die Zukunft der EU nach dem Brexit, die Sicherheitssituation nach den Attentaten und die Jugendbeschäftigung ging, die der König als vorrangig einstufte und er hielt ein Plaidoyer für junges Unternehmertum. Er regte an, den Unternehmergeist auch im Bildungswesen zu verankern. Unter Hinweis auf die positiven Erfahrungen in der DG hob der König erneut die Vorzüge des dualen Ausbildungssystems hervor.

Gauck nutzte das Treffen zu einem Appell für Europa und sprach sich dafür aus, sich den Gegnern Europas gemeinsam entgegenzustellen. Wie eine Sprecherin erklärte, habe Gauck über die Lage in Deutschland und die Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern berichtet. Er äußerte sein Bedauern über den Ausgang des britischen Referendums.

König Philippe lebte die Duale Berufsausbildung der Deutschsprachigen Gemeinschaft als Mittel gegen die Jugendarbeitslosigkeit.

König Philippe lobte die Duale Berufsausbildung der Deutschsprachigen Gemeinschaft als Mittel gegen die Jugendarbeitslosigkeit.

Während der deutsche Bundespräsident nach der Arbeitssitzung die Rückreise antrat, begaben sich die anderen Gäste ins Zentrum für Förderpädagogik. Der König hatte sich gewünscht, mit Personal und Schülern zusammenzutreffen – das lag dem Königspaar besonders am Herzen.  Es folgte ein kleines Bad in der Menge auf dem Schulhof des Zentrums. Die Kinder hatten sich schon lange auf den Besuch vorbereitet und freuten sich, die hohen Gäste zu begrüßen.

Wenig später verließen die Gäste die Schule und begaben sich ins Parlament. Dort wurden sie von Parlamentspräsident Karl-Heinz Lambertz empfangen wird. Er brach eine Lanze für die Deutschsprachige Gemeinschaft. Die Tatsache, daß Belgien sich als deutschsprachiger Staat verstehe, sei auch durch den Besuch in Eupen sichtbar geworden, sagte Lambertz. Die DG betrachte dies als Herausforderung und Auftrag, einen konkreten Beitrag zum Ausbau und zur Vertiefung der Beziehungen zwischen Belgien und den anderen deutschsprachigen Staaten Europas zu leisten, betonte der Präsident des DG-Parlaments.

Das nächste Gipfeltreffen wird 2017 in Luxemburg stattfinden. H.S.

Luxemburg genehmigt Petition zur Abschaffung der Monarchie

Das Luxemburger Parlament hat eine Petition zugelassen, die ein Referendum über die Abschaffung der Monarchie verlangt. Der verfassungsmäßige Ablauf einer solchen Petition sieht erst die Einreichung einer Petition beim Parlament vor. Danach entscheidet das Parlament über die Zulassung zur Unterschriftensammlung und im Anschluß muß eine größere Anzahl an Unterstützern zusammenkommen, die im konkreten Falle bei 4.500 Menschen innerhalb von sechs Wochen liegt, damit die Petition durchgeht. Dies entspricht etwa 1,5 % der Luxemburger Wähler. „Durchgehen“ bedeutet aber auch nur, daß das Parlament im Anschluß die Petition diskutiert, weswegen der Prozeß nur sehr geringe Chancen auf Erfolg hat. (Im Juni 2015 fiel ein Referendum zu vier von der Regierung initiierten Verfassungsänderungen durch; Corona berichtete.)

Großherzog Henri und Erbgroßherzog Guillaume nahmen am Luxemburger Nationalfeiertag, 23. Juni 2016, die Parade der Streitkräfte ab. Laut Verfassung ist der Großherzog Oberkommandierender der Armee.

Großherzog Henri und Erbgroßherzog Guillaume nahmen am Luxemburger Nationalfeiertag, 23. Juni 2016, die Parade der Streitkräfte ab. Laut Verfassung ist der Großherzog Oberkommandierender der Armee.

Anders als man denken könnte, ist das Prozedere im Grunde genommen auch aus Sicht von Monarchisten sehr zu begrüßen, werden für die nicht ohnehin unverbesserlichen Republikaner in der zu erwartenden Debatte doch noch einmal die Vorteile der Monarchie deutlich. Ein Vorteil ist jetzt schon für alle ersichtlich: Während in der Luxemburger Monarchie und in den meisten anderen die Belange des Volks ernstgenommen werden, schickt man sich beispielsweise in der Bundesrepublik an, das Volk zu bevormunden. Man denke hierbei nur an die Kommentare der deutschen Medien und Parlamentarier zum Brexit, die sich in einer unglaublich hochnäsigen Weise darüber äußerten, wie man so dumm sein könne, das Volk in einer so wichtigen Angelegenheit entscheiden zu lassen, und daß es soetwas in Deutschland nie geben werde. Wie glücklich können dagegen auch die Republikaner in einer Monarchie sein. L.R.

Prinz Georg Friedrich von Preußen bei der Einweihung eines Innovationscampus‘

empfingen-17-9-2016In Empfingen (Kreis Freudenstadt im Nordschwarzwald) wird kaiserlicher Besuch erwartet. Am 17. September wird Prinz Georg Friedrich von Preußen zusammen mit einem Vertreter der baden-württembergischen Landesregierung und dem Ortsbürgermeister die erste Preußenstraße Deutschlands (so heißt es in einem Vorbericht des Schwarzwälder Boten) einweihen.*) Sie führt zum Innovationscampus der Gemeinde. Alle im süddeutschen Raum lebenden Freunde können sich ab 12 Uhr an der kaiserlichen Einweihung mitfreuen.

Empfingen kam 1552 an Graf Jos Niklas II. von Zollern, seit 1576 gehörte es zur Herrschaft Hohenzollern-Haigerloch, die 1634 von der Herrschaft Hohenzollern-Sigmaringen übernommen wurde. Seit 1806 war es Teil des hohenzollerischen Oberamts Haigerloch im nun zum Fürstentum erhobenen Staat, der nach der Abdankung des Fürsten 1849 in Preußen aufging.

Von 1925 an gehörte Empfingen zum Landkreis Hechingen in der preußischen Provinz Hohenzollernsche Lande. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam der Ort zunächst zum Bundesland Württemberg-Hohenzollern, das 1952 in Baden-Württemberg aufging. H.S.

*) Ein Corona-Leser schrieb nachstehende Korrektur der Behauptung von Hubert Grosser, Geschäftsführer des Empfinger Innovationscampus‘, wie sie im Schwarzwälder-Boten zitiert wurde: In Leipzig gibt es seit den neunziger Jahren eine Preußenstraße. Im Staddteil Probstheida hatte man zwei Straßen nach den an jener Stelle in der Völkerschlacht 1813 kämpfenden Russen und Preußen benannt, dazu auch noch einen „Österreicherweg“. Eine Schwedenstraße gab es bereits.
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Die vollständige 171. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 171

Inhalt der 171. Ausgabe:

  • König Philippe Gastgeber des Gipfels deutschsprachiger Länder
  • Luxemburg genehmigt Petition zur Abschaffung der Monarchie
  • Berliner Gemäldeausstellung ohne Kaiserin
  • Requiem für Prinz Marco von Hohenlohe-Langenburg in Madrid
  • Neuseelands Republikaner hoffen dank eigenfinanzierter Umfrage
  • Prinz Georg Friedrich bei der Einweihung eines Innovationscampus‘

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Luxemburger Referendum endet mit vernichtender Niederlage für Regierung

07 Sonntag Jun 2015

Posted by monarchistundlegitimist in Europa

≈ 2 Kommentare

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2015, Großherzogtum Luxemburg, Luxemburg, Referendum

Wie Corona in Ausgabe 147 berichtete (Großherzog von Luxemburg verliert Rechte), plante die Luxemburger Regierungskoalition aus Liberalen, Sozialisten und Grünen, das Ausländerwahlrecht einzuführen, das Wahlalter auf 16 Jahre zu senken und die Amtszeit für Minister auf zehn Jahre zu begrenzen. Die in Opposition stehenden Christsozialen (CSV) riefen zur Ablehnung der Verfassungsänderungen auf.

Am heutigen Sonntag hatte die Bevölkerung die Möglichkeit, ihre Meinung zu äußern. In einem Referendum, bei dem Wahlpflicht herrschte, sagten die Luxemburger zu 78 Prozent Nein zum Ausländerwahlrecht. Das Wählen ab 16 Jahren lehnten 81 Prozent ab. Bei der Begrenzung der Ministermandate auf zwei Legislaturperioden votierten 70 Prozent der Befragten mit Nein. In keiner einzigen Gemeinde erhielt eine Frage mehrheitlich ein Ja. Die Wahlbeteiligung war mit 82 Prozent angesichts der Wahlpflicht recht niedrig. Wegen der herrschenden Wahlpflicht gaben auch Mitglieder der großherzoglichen Familie ihr Votum ab (Photos).

Es ist noch zu früh, darüber zu spekulieren, wie sich das Referendumsergebnis auf die geplanten Änderungen der verfassungsrechtlichen Stellung des Großherzogs von Luxemburg auswirken wird. Die heutige Abstimmung war erst das vierte Referendum in der Geschichte des Großherzogtums. Die erste Volksbefragung fand am 28. September 1919 statt, als sich 77,8% der Luxemburger gegen die Ausrufung einer Republik aussprachen, ein Ergebnis, das so – oder so ähnlich – auch in Deutschland zu erwarten gewesen wäre, hätten die Politiker 1919 das Volk befragt und nicht eigenmächtig Deutschland zu einem republikanischen Staatswesen erklärt.

Ergebnisse des Referendums in Luxemburg.

Ein Ergebnis des Referendums in Luxemburg.

 

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 147

26 Sonntag Apr 2015

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Europa, Französische Revolution

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

14. Juli, 1919, Dänemark, FIFA, Französische Republik, Französische Revolution, Großherzog Henri, Großherzog Henri von Luxemburg, Großherzogtum Luxemburg, Jordanien, Königin Margrethe II., Oman, Prinz Ali bin al-Hussein, Sepp Blatter, Sultan Qabus

Großherzog von Luxemburg verliert Rechte

Anders als die Deutschen erhielten die Luxemburger 1919 das Recht, über ihre Staatsform abzustimmen. Wie im Nachbarland, so hatten auch im Großherzogtum Luxemburg sozialistische und liberale Politiker am 9. Januar 1919 die Republik ausgerufen (nachdem ihre Initiative im Parlament gescheitert war). In einer Volksabstimmung erklärten am 28. September 1919 77,8% der Luxemburger, daß sie ihre Monarchie nicht verlieren wollten. Seither hat sich die monarchische Staatsform sehr zum Wohl des kleinen Landes ausgewirkt. Gelegentlich fordern Politiker aus Kleinstparteien eine Republik, doch dienen solche Vorstöße wohl nur dazu, daß diese Randfiguren des politischen Lebens nicht ganz vergessen werden. Wie in anderen Monarchien auch sind die republikanischen Luxemburger am lautesten und beleidigendsten im Internet, wo sie im Schutz der Anonymität ihre plumpen Angriffe gegen das Herrscherhaus führen können. Am 7. Juni steht wieder ein Referendum an, das sich jedoch nicht direkt um die Monarchie dreht. Die seit Herbst 2013 amtierende Koalitionsregierung aus Liberalen, Sozialdemokraten und Grünen ruft die Luxemburger dazu auf, Änderungen am Wahlrecht vorzunehmen. Künftig sollen bereits 16-jährige abstimmen dürfen. Das aktive Wahlrecht soll auch für Nichtluxemburger gelten, die mindestens zehn Jahre im Land leben und bereits einmal an Kommunal– oder Wahlen zum Europäischen Parlament teilnahmen. Schließlich wird die Finanzierung der Religionsgemeinschaften geändert. Galt sie bisher fast ausschließlich der katholischen Kirche, soll sie künftig auch andere Glaubensgruppen (Protestanten, Muslime usw) zugute kommen. Ein Minister soll künftig höchstens zehn aufeinanderfolgende Jahre amitieren dürfen. Übertragen auf Deutschland würde das bedeuten, daß Angela Merkel in diesem Jahr ihren Abschied nehmen müßte, weil sie bereits zehn Jahr den Kanzlerstuhl besetzt.

Anläßlich des 60. Geburtstags von Groß-herzog Henri am 16. April veröffentlichte der großherzogliche Hof neue Photos, hier mit Großherzogin Maria Teresa. In der offiziellen Liste seiner Titel führt er nach dem des Großherzogs von Luxem-burg auch den des Herzogs von Nassau. Zahlreiche Besuche in Deutschland zei-gen die Verbundenheit mit dem alten Herzogtum Nassau.

Anläßlich des 60. Geburtstags von Großherzog Henri am 16. April veröffentlichte der großherzogliche Hof neue Photos, hier mit Großherzogin Maria Teresa. In der offiziellen Liste seiner Titel führt Henri nach dem des Großherzogs von Luxemburg auch den des Herzogs von Nassau. Zahlreiche Besuche in Deutschland zeigen die Verbundenheit mit dem alten Herzogtum Nassau.

Diese Fragen rühren nicht unmittelbar an der Stellung des Großherzogs, wenngleich Kritiker der Monarchie anführen werden, warum man einen Minister nur zehn Jahre im Amt lassen solle und der Monarch regiere zeitlich unbegrenzt. Doch keine der vier großen Parteien Luxemburgs stellt die Monarchie als solche in Frage. Änderungen an den Einflußmöglichkeiten des Staatsoberhaupts nahm das Parlament schon 2008 vor, als Großherzog Henri dem Euthanasiegesetz seine Billigung verweigerte (Corona berichtete in Ausgabe 36). Damals wurde Hals über Kopf eine Neuformulierung von Artikel 34 der Verfassung in die Wege geleitet; außerdem verabschiedete das Parlament eine Resolution, mit der der zuständige parlamentarische Institutionenausschuß beauftragt wurde, die Befugnisse des Großherzogs bei der nächsten Verfassungsreform noch einmal zu überdenken. Der Entwurf, der im April 2009 vorlegt wurde, beschnitt die Befugnisse des Großherzogs deutlich. Der Staatschef soll danach weiter Teil der Exekutive bleiben, aus der Judikative müsse er sich aber ganz heraushalten; seine Zuständigkeiten bei der Legislative sollen sich auf das Recht zur Auflösung des Parlaments beschränken, wozu es jedoch der Zustimmung der Regierung bedürfe. Damit eine Wiederholung der Verfassungskrise von 2008 ausgeschlossen wird, sieht die Vorlage Mechanismen für den Fall vor, daß „das Staatsoberhaupt seiner verfassungsrechtlichen Rolle nicht gerecht wird“, wie das die Parteien formulieren. Dies wurde in den Entwurf der neuen Verfassung übernommen, der im März im Vorfeld des konsultativen Referendums auf der Internetseite der Abgeordnetenkammer veröffentlicht wurde. Andere Passagen warfen die Verfassungsgeber hingegen wieder über Bord: Der Staatschef wird auch künftig Gesetzestexte verkünden dürfen; auch soll er weiterhin die Richter und Staatsanwälte berufen und er darf wieder Beamte ernennen – eine Funktion, die im ursprünglichen Entwurf der Regierung vorbehalten war. Wenn die Änderungen das Parlament passiert haben, wird das Volk in ein paar Jahen erneut um Zustimmung zur veränderten luxemburgischen Verfassung gebeten. Die Verteidiger der monarchischen Staatsform müssen deshalb im Vorfeld aktiv werden. Bei der reinen Ja-/Nein-Abfrage können die Motive der Ablehner bei ultramonarchistisch oder republikanisch liegen. Was sich zwischen diesen Polen bewegt, wird sich in einem Ja-Votum niederschlagen. H.S.

Die Republik der Gleichmacher

Die Gleichmacherei, die seit 225 Jahren in Frankreich manchmal mehr, manchmal weniger rigoros regiert, bringt immer neue Blüten hervor. Die jüngste Schulreform geht gegen „elitäre“ und „enzyklopädistische“ Unterrichtspläne vor, was dazu führen könnte, daß der Deutschunterricht an französischen Schulen völlig unattraktiv wird. Der französischen Bildungsministerin Najat Vallaud-Belkacem mißfällt, wie bisher die zweite Fremdsprache in bilingualen Klassen erlernt wurde. Statt in sechs Wochenstunden soll eine zweite Fremdsprache künftig nur noch in zweieinhalb Stunden die Woche gelehrt werden. Das berührt in großem Maß Deutsch, aber auch Latein oder Italienisch. Auf die Proteste der Pädagogen gab die frühere Sprecherin des sozialistischen Präsidentschaftskandidaten François Hollande an, es gehe ihr um mehr Chancengleichheit. Das Deutschangebot sei „zu elitär“. Es würde „nur von wohlhabenden Familien“ genutzt und verstärke damit die „soziale Segregation“. Jürgen Ritte, Germanistikprofessor an der Sorbonne, nannte dies in einem Interview mit Deutschlandradio Kultur „ein schamloses Argument”. Das sei ein „idiotischer Ansatz des Gleichheitsprinzips“. Nun werde nach dem Motto verfahren, lieber alle gleich schlecht zu behandeln als einige gut. Auch den Geschichtsunterricht entrümpelt Madame Vallaud-Belkacem. Vom christlichen Mittelalter sollen die französischen Schüler nichts mehr erfahren. Dieses Thema nannte sie „zu enzyklopädistisch“. Meint sie, daß dieses Wissen bei Wikipedia nachgeschlagen werden sollte? Laut Ritte zerrt die Ministerin den Streit auf ein ideologisches Feld. Damit haben die Republikaner in Frankreich Erfahrung. Schon Clemenceau sagte, die Französische Revolution sei ein Block, entweder lehne man sie komplett ab oder man akzeptiere sie ohne Abstriche. Das macht es Royalisten einfach. H.S.

Die Französische Revolution, das sind Massaker an Hunderttausenden von Zivilisten. Sagt NEIN zum 14. Juli.

Die Französische Revolution, das sind Massaker an Hunderttausenden von Zivilisten. Sagt NEIN zum 14. Juli (bzw.: am 14. Juli).

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Die vollständige 147. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit: Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 147

  • Großherzog von Luxemburg verliert Rechte
  • Königin Margrethe II. von Dänemark wurde 75 Jahre alt
  • Thronfolgeregelung im Sultanat Oman
  • Republik der Gleichmacher

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Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 123

08 Sonntag Dez 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Erster Weltkrieg

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Schlagwörter

1914, 1917, bonnet rouge, Bretagne, Chouans, Christian Wulff, Erster Weltkrieg, François Hollande, Frankreich, Gambia-Koalition, Großherzogtum Luxemburg, Kaiser Wilhelm II., Lusitania, Nepal, Otto von Bismarck, Rastriya Prajatantra Party of Nepal (RPP-N), Seeblockade Deutschlands, U-Bootkrieg, Woodrow Wilson, Xavier Bettel, Zivilcourage

100 Jahre Ausbruch des Weltkriegs: Die Seeblockade und der U-Bootkrieg

In seinem 14-Punkte-Programm, mit welchem den Deutschen vorgespielt wurde, einen milden Frieden bekommen zu können, forderte der US-Präsident Wilson unter anderem die Freiheit der Meere. Der Grund dafür schien auf der Hand zu liegen: Der deutsche uneingeschränkte U-Bootkrieg, im Zuge dessen auch Tausende Zivilisten ihr Leben lassen mußten. Was die Amerikaner dagegen nicht störte, war die britische Seeblockade Deutschlands, die in weiten Teilen völkerrechtswidrig war, noch vorm U-Bootkrieg begann und Hunderttausende zivile Opfer forderte.

Die europäischen Kriegsparteien gingen 1914 von einer schnellen Entscheidung des Krieges aus und dementsprechend hatte niemand Vorkehrungen für eine vierjährige Auseinandersetzung getroffen, auch nicht das in besonderem Maße von Rohstoff- und Nahrungsimporten abhängige Deutschland. Da dies auch den Kontrahenten des Kaiserreichs nicht entgangen war, hatte die britische Admiralität folgerichtig am 2. November die gesamte Nordsee zum Kriegsgebiet erklärt und ein paar Routen für neutrale Schiffe festgelegt, auf denen diese beispielsweise nach Skandinavien oder Dänemark fahren konnten. Jenseits dieser Routen durften auch neutrale Schiffe angegriffen und versenkt werden. Gleichzeitig führten die Briten auf den erlaubten Seewegen strenge Kontrollen durch, ob die Schiffsfracht der neutralen Dampfer etwas beinhaltete, daß Deutschland nützen könnte. Hierin lag auch das Völkerrechtswidrige am britischen Vorgehen, da nach internationalem Recht nur wenige Güter legal aufgebracht werden durften.

Die kaiserliche Botschaft in Washington warnte in Zeitungsanzeigen auf Englisch und Deutsch vor der Passage auf der Lusitania.

Die kaiserliche Botschaft in Washington warnte in Zeitungsanzeigen auf Englisch und Deutsch vor der Passage auf der Lusitania.

Auf der anderen Seite war der deutsche U-Bootkrieg zweifellos ebenfalls völkerrechtswidrig. Zu Beginn des Jahres 1915 erklärte die Reichsregierung als Reaktion auf die Seeblockade ihrerseits die Gewässer rund um die britischen Inseln zum Kriegsgebiet, in dem auch unter britischer Fahne fahrende Schiffe versenkt wurden, die keine Kriegsgüter geladen hatten. Rund drei Monate später wurde der uneingeschränkte U-Bootkrieg jedoch schon wieder eingestellt, da die Amerikaner nach der Versenkung der Lusitania scharfen Protest erhoben und mit Kriegseintritt drohten. Heute weiß man zwar, daß die als Passagierdampfer deklarierte Lusitania, auf der trotz der Warnung der von der Deutschen Botschaft veröffentlichten Warnung in amerikanischen Zeitungen auch Amerikaner mitfuhren, Munition geladen hatte. Ob sie von den Briten absichtlich vor die Rohre der deutschen U-Boote gelenkt wurde, bleibt dagegen im Bereich der Spekulation.

Im Februar 1917 wurde der uneingeschränkte U-Bootkrieg dann wieder aufgenommen, obwohl Kaiser Wilhelm II. damit lange gezögert hatte. Taktisch gesehen war dies ein Erfolg, und durch die Niederringung des Zarenreichs verlor die Seeblockade praktisch jeden Effekt, da Deutschland nun über Rußland versorgt wurde. Strategisch jedoch war der U-Bootkrieg eine Katastrophe, denn er lieferte dem anglophilen amerikanischen Präsidenten Wilson den Grund, den er brauchte, um seine zu einem nicht unbedeutenden Teil aus Deutschstämmigen bestehende Bevölkerung auf einen Krieg einzustimmen. Am 6. April 1917 erklärten die USA Deutschland den Krieg und dadurch wurde die Pattsituation an der Westfront beendet und die deutsche Niederlage eingeleitet.

U9 versenkte am 22. September 1914 drei britische Kreuzer, was von der deutschen Admiralität zuvor für unmöglich gehalten wurde. Waren zu Beginn des Krieges nur 28 Boote im Dienst, entwickelte sich das U-Boot bald zum einzigen Mittel, der britischen Blockade etwas Wirksames entgegenzusetzen.

U9 versenkte am 22. September 1914 drei britische Kreuzer, was von der deutschen Admiralität zuvor für unmöglich gehalten wurde. Waren zu Beginn des Krieges nur 28 Boote im Dienst, entwickelte sich das U-Boot bald zum einzigen Mittel, der britischen Blockade etwas Wirksames entgegenzusetzen.

Im nächsten Jahr wird daher mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von der Lusitania und dem völkerrechtswidrigen U-Bootkrieg die Rede sein. Wer aber wird von der Seeblockade und den Hunderttausenden zivilen Opfern des Hungers in Deutschland sprechen?  L.R.

Royalisten schneiden bei Wahlen in Nepal gut ab

Kundgebung der Rastriya Prajatantra Party Nepal.

Kundgebung der Rastriya Prajatantra Party of  Nepal.

Die Royalisten der Rastriya Prajatantra Party of Nepal (RPP-N) haben bei den Wahlen zur zweiten verfassungsgebenden Versammlung in Nepal erwartungsgemäß gut abgeschnitten und konnten den 4. Platz unter den über hundert zur Wahl antretenden Parteien gewinnen. Zwar holte sie kein einziges Direktmandat, die etwas weniger als die Hälfte der Sitze in der Versammlung ausmachen. Eine äußerst erfolgreiche Zweitstimmenkampagne, bei der unter Anspielung auf die Rückkehr zum Hinduismus als Staatsreligion mit dem Slogan „Eine Stimme für den Kandidaten ihrer Wahl, eine Stimme für die Kuh“ Wahlkampf gemacht wurde, sicherte den Royalisten jedoch eine parlamentarische Vertretung, die sie zum Zünglein an der Waage machen könnte. In der Hauptstadt Kathmandu war die RPP-N sogar die Partei mit den meisten Zweitstimmen.

Konservative und Zentrumspartei haben zusammen in der neuen Versammlung eine zur Verfassungsgebung erforderliche Zweidrittelmehrheit nur knapp verfehlt und könnten sich zusammenschließen und dazu wechselnde Verbündete suchen. Die Parteien in Nepal sind jedoch traditionell zerstritten und die Allianzen zwischen den Parteien sind einem stetigen Wechsel ausgesetzt, was eine Verständigung zwischen den beiden unwahrscheinlich macht. Die Zersplitterung der Parteienlandschaft führte erst dazu, daß sich die Parteien in den vergangenen sieben Jahren nicht auf eine Verfassung einigen konnten und die historisch ziemlich einmalige Neuwahl der Verfassungsgebenden Versammlung notwendig wurde. Zentrale Forderung der Royalisten ist dabei nach wie vor ein Referendum über die Frage der Staatsform und der Religion. Wie der Machtkampf aber letztlich ausgeht, kann niemand sagen.

Verlierer der Wahl war die ehemalige maoistische Guerilla, die vom 1. auf den 3. Platz abfiel. Hatte man bei den vergangenen Wahlen in den Gebieten, die man selbst kontrollierte, noch mit vorgehaltener Pistole dafür gesorgt, daß die Menschen richtig wählen, kontrollierte diesmal die nepalesische Armee den ordnungsgemäßen Ablauf der Wahlen. L.R.

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Inhalt der 123. Ausgabe:

  • 100 Jahre Ausbruch des Weltkriegs: Die Seeblockade und der
    U-Bootkrieg
  • Im republikanischen Frankreich rebellieren die Bauern
  • Wulff vor Gericht
  • Royalisten schneiden bei Wahlen in Nepal gut ab

Die vollständige 123. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 123
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Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 121

27 Sonntag Okt 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Erster Weltkrieg

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Schlagwörter

1. Weltkrieg, 11. November 1975, 4. August 1914, Afghanistan, Australien, Barack Obama, Deutsches Kaiserreich, Generalgouverneur, Georges Orwell, Gough Whitlam, Großherzogtum Luxemburg, Josef Stalin, Kaiser Wilhelm II., König Mohammed Zahir Schah, Königreich Belgien, New Statesman, Prinz Georg von Cambridge, Theobald von Bethmann Hollweg, USA

100 Jahre Ausbruch des Weltkriegs: Die belgische Neutralität

Wenn sich im nächsten Jahr der Ausbruch des 1. Weltkrieges zum 100. Mal jährt, wird im Rahmen der Kriegsschuldfrage viel die Rede von der Verletzung der belgischen Neutralität durch deutsche Truppen sein, die England wiederum als Grund für die Kriegserklärung an Deutschland angab.

Theobald von Bethmann Hollweg war als Reichskanzler der beste Griff von Wilhelm II. Beliebt und angesehen bei allen Parteien setzte er sich im Krieg für Mäßigung ein.

Theobald von Bethmann Hollweg war als Reichskanzler der beste Griff von Kaiser Wilhelm II. Beliebt und angesehen bei allen Parteien, setzte er sich im Krieg für Mäßigung ein.

Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg erklärte hierzu am
4. August 1914 im Reichstag offen, daß das Deutsche Reich Unrechtes tue. Wörtlich sagte er: „Unsere Truppen haben Luxemburg besetzt, vielleicht schon belgisches Gebiet betreten. Meine Herren, das widerspricht den Geboten des Völkerrechts. (…) Das Unrecht, das wir damit tun, werden wir wieder gutzumachen versuchen, sobald unser militärisches Ziel erreicht ist.“ Die Rede geht dann mit dem Hinweis auf vitale militärische Interessen weiter, die die Besetzung Belgiens unumgänglich machten – nicht nur die deutschen Militärs, sondern alle europäischen Generalstäbe glaubten damals (fälschlicherweise, wie wir heute wissen), daß die Offensive das Primat über die Defensive habe. Das Kaiserreich, welches einen Angriff gegen den französischen Festungsgürtel an der deutsch-französischen Grenze für unmöglich hielt, sah in der Besetzung Belgiens die einzige Möglichkeit, diesen Gürtel zu umgehen und somit eine Chance auf einen erfolgreichen Kriegsverlauf zu wahren.

Die Erklärung Bethmann Hollwegs ist später immer wieder für den Beweis der Schuld des Deutschen Reiches am Krieg und vor allem als Rechtfertigung für den britischen Kriegseintritt herangezogen worden. In Wirklichkeit nahm Großbritannien den deutschen Einmarsch in Belgien dankbar auf, um einen Vorwand für eine Kriegserklärung zu besitzen, denn mit der durch das Kaiserreich gefährdeten wirtschaftlichen Vorherrschaft der Inselnation in der Welt gab es auch für die Engländer einen hervorragenden Grund für einen Krieg, der zwar jenseits aller völkerrechtlicher Betrachtungen, dafür aber im ureigensten nationalen Interesse lag. Daß die Briten später weder die in der Kongoakte festgelegte Neutralität der Kolonien in einem Krieg in Europa noch die griechische Unabhängigkeit achteten, spricht Bände.

Bemerkenswert an der Rede Bethmann Hollwegs ist etwas ganz anderes, als der darauffolgende Kriegseintritt Großbritanniens: Militärische Operationen mit einem Eingeständnis zu beginnen, etwas Unrechtes zu tun, und Wiedergutmachung zuzusichern, ist in der Geschichte wohl in der Tat ziemlich einzigartig und widerspricht dem gerne gezeichneten Bild der kriegslüsternen und unverantwortlichen Entourage Wilhelms II. Hätte Bethmann gewußt, daß seine Rede noch heute eine wichtige Rolle dabei spielt, eine vermeintliche Hauptschuld Deutschlands am Krieg zu untermauern, hätte er sie jedoch kaum gehalten. Was gut gemeint war, nämlich die Zusage einer künftigen Kriegsentschädigung, wurde zur diplomatischen Katastrophe. L.R.

USA: Blockierte Republik

Daß es in einer Republik keinen ehrlichen Makler gibt, der zwischen den streitenden politischen Gruppierungen ausgleicht, ist für Monarchisten ein gewichtiges Argument. Nie wurde dies besser demonstriert als im sogenannten Haushaltsstreit, der in diesem Herbst die USA blockierte. Wenn die Entscheidungsträger verschiedenen Parteien angehören, die sich nichts gönnen, paralysieren sie die gesamte Regierungsarbeit. Die Zahlungsunfähigkeit der US-Regierung gefährdete sogar die Weltwirtschaft.

Angesichts dieses chaotischen Verhaltens der republikanischen Politiker ist es kein Wunder, daß sich US-Journalisten Alternativen ansehen. Und selbst eine liberale Zeitung wie die Washington Post entdeckte die Problemlösungsmöglichkeiten einer Monarchie. Max Fisher erkannte Australia had a government shutdown once. In the end the queen fired everyone in Parliament. Das ist allerdings eine sehr freie Interpretation der Ereignisse vom 11. November 1975, denn kein Parlamentarier wurde gefeuert und die Krise wurde auch nicht direkt von der Königin gelöst, sondern von ihrem Repräsentaten in Australien, Generalgouverneur Sir John Kerr. Ansonsten war die Situation durchaus mit der US-amerikanischen Krise vergleichbar.

Der von der Liberalen Partei beherrschte Senat bewilligte Premierminister Whitlams Haushalt nicht und der Regierung drohte, das Geld auszugehen. Die Opposition beharrte darauf, den Haushalt nur freizugeben, wenn Whitlam Neuwahlen ausschreiben würde, aber der Premierminister stimmte nur zu, Teilwahlen ansetzen. Beide Blöcke hatten sich festgefahren. In dieser Krise fand der Generalgouverneur die Lösung. Er entließ Premierminister Gough Whitlam und ernannte Oppositionsführer Malcolm Fraser unter der Maßgabe, daß sofortige Neuwahlen angesetzt würden, zum Regierungschef. Obwohl Demonstrationen wegen des angeblichen Putschs von Sir John zu Straßenschlachten ausarteten und die Australian Labor Party (ALP) einen emotionalen Wahlkampf mit ihrem gefeuerten Premierminister führte, gewann Fraser die Neuwahlen am 13. Dezember 1975 mit der größten jemals bis dahin erzielten Parlamentsmehrheit – ein Votum für den Befreiungsschlag des Generalgouverneurs.

Gruppenbild am 22. Oktober 1975 (v.l.): Margaret Whitlam, Generalgouverneur Sir John Kerr, Prinzessin Margaret, Premierminister Gough Whitlam, Lady Anne Kerr.

Gruppenbild am 22. Oktober 1975 (v.l.): Margaret Whitlam, Generalgouverneur Sir John Kerr, die Schwester von Königin Elizabeth, Prinzessin Margaret, Premierminister Gough Whitlam, Lady Anne Kerr.

Bis heute, fast vierzig Jahre nach den Ereignissen, haben weder Gough Whitlam noch seine Partei der Monarchie ihre Rolle bei den Ereignissen von 1975 verziehen. Als in einem Referendum 1999 die Australier über die Staatsform abstimmten, standen ironischerweise Whitlam und Fraser gemeinsam für die Republik ein. Diesmal verloren beide.

Aber in Australien kam es auch nie wieder zu einer Blockade durch eine der beiden Gewalten, während in den USA Präsident Obama lediglich einen Aufschub erwirkte. In drei Monaten treffen die Kolosse wieder aufeinander und ein erneutes Machtringen wird auf der Theaterbühne in Washington aufgeführt werden. H.S.

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Die vollständige 121. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 121

Inhalt der 121. Ausgabe:

  • 100 Jahre Ausbruch des Weltkriegs: Die belgische Neutralität
  • Republikanische Kaffeesatzleserei
  • Wird ein Monarchist nächster Präsident Afghanistans?
  • USA: Blockierte Republik

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun.

Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt. corona_redaktion@yahoo.com

Die Mailadressen werden zu keinem anderen Zweck als dem Versand von „Corona“ benutzt. Die Adressen werden weder kostenlos weitergegeben noch gar verkauft.

Königliches deutsches Fernsehen

02 Sonntag Jun 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Deutsche Innenpolitik, Europa, Monarchie

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Schlagwörter

1890, 1953, ARD, Elizabeth Woodville, Gauck, Großherzogtum Luxemburg, Henri Tudor, Hessen, König Albert II., König Albert II. der Belgier, König Edward IV., König Philippe I., König Philippe I. der Belgier, König Willem-Alexander, Königin Máxima, Königreich der Niederlande, Landgraf Moritz von Hessen, Nassau, Oranje-Nassau, ORF2, Prinzessin Beatrix, Rolf Seelmann-Eggebert CBE, Rosenkriege, Trooping the Colour, Wiesbaden

„Königlichen Gärten“

Es eröffnen sich florale Wunderwelten, liebevoll restauriert und gepflegt von professionellen Gärtnern und freiwilligen Helfern unter den Augen ihrer königlichen Nutzer, die sich vor der Kamera dazu äußern.

Jeweils um 19:30 Uhr auf arte läuft unter dem Titel „Königliche Gärten“ am

Montag, 22. Juni 2015, Hampton Court

Dienstag, 23. Juni 2015, Het Loo

Mittwoch, 24. Juni 2015, Drottningholm

Die britische Königin und der Herzog von Edinburgh besuchen Deutschland!

Vom 23. Juni an besuchen Königin Elizabeth II. und Prinz Philip die Bundesrepublik. In zahlreichen Sendungen im Ersten berichten Mareile Höppner und Rolf Seelmann-Eggebert CBE live.

Hier können Sie sich informieren:

http://daserste.ndr.de/royalty/grossbritannien/Die-Queen-kommt-nach-Deutschland,elizabeth228.html

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Am Samstag, den 13. Juni, heiratet Prinz Carl Philip von Schweden heiratet Sofia Hellqvist!

Aus diesem Anlaß läuft um 18:45 Uhr in der ARD Rolf Seelmann-Eggeberts Dokumentation:

„Prinzenhochzeit in Schweden – Carl Philip und Sofia Hellqvist im Porträt“.

Das Portrait des Paars zeigt Werdegang und Persönlichkeit des Models Sofia sowie des Schwedenprinzen. Wegbegleiter und Kenner kommen zu Wort, Sofia und Prinz Carl Philip sind im Interview zu sehen, und Königin Silvia, die Mutter des Prinzen, äußert sich exklusiv im Gespräch mit Rolf Seelmann-Eggebert OBE.

Eine Zusammenfassung der schönsten Momente der Hochzeitsfeierlichkeiten folgt im Anschluß ab 19:30.

Hinweis auf weitere Sendungen:

Trooping The Colour – Geburtstagsparade zu Ehren der britischen Königin

Vor der Hochzeit läuft im Ersten um 11:35 Uhr noch „Zu Ehren der Königin“ – Trooping the Colour.

Live-Kommentar Rolf Seelmann-Eggebert, OBE

Montag, 22. Juni, bis Mittwoch, 24. Juni 2015, jeweils um 19.30 Uhr auf arte: „Königliche Gärten“.

Drei Dokumentationen über die Gärten von Hampton Court, Het Loo und Drottningholm.

Trooping The Colour – Geburtstagsparade zu Ehren der britischen Königin

Während in anderen Commenwealthstaaten die Geburtstagsparade bereits stattfand – zum Beispiel am vergangenen Samstag in Australien -, wird in London am 14. Juni der Monarchin die Ehre erwiesen.

Die ARD begleitet das Zeremoniell am 14. Juni von 11.35 bis 13.25 Uhr mit dem Adelsexperten Rolf Seelmann-Eggebert MBE und London-Korrespondentin Annette Dittert. Exakt inszeniert, minutiös geplant, mit viel Musik, edlen Pferden und mehr als 1400 Soldaten in Gardeuniformen, bei denen die Bärenfellmütze natürlich nicht fehlen darf. Die Queen hatte bereits am 21. April Geburtstag – in diesem Jahr wurde sie 88 Jahre alt.

The Music
Many of the marches played at Trooping the Colour remain the same each year. Here is an ordered list of the known marches playing this year for Nijmegen Company Grenadier Guards as they troop their colour this year.

•Les Huguenots (Slow March)
•The Captain General (Quick March)
•British Grenadiers (Quick March)
•Escort to the Colour (Slow March)
•The Grenadiers’ Slow March (Slow March)
•Nairac GC (Slow March)
•[Regimental Slow Marches] Scipio, Garb of Old Gaul and Figaro
•Coburg (Slow March)
•The Nijmegen Company (Quick March)
•[Regimental Quick Marches] British Grenadiers, Hielan Laddie and Milanollo
•The Mareth Line (Quick March)
•Vimy Ridge (Quick March)

The White Queen – Die Weiße Königin

Beim nicht allzu bekannten Fernsehkanal SIXX läuft am 7. Juni die britische Fernsehserie The White Queen an.

Elizabeth Woodville heiratet König Eward IV. und löst damit eine Kettenreaktion aus, an deren Ende ihre Tochter - ebenfalls Elizabeth - Heinrich Tudor heiratet und eine neue Dynastie begründet.

Elizabeth Woodville, die weiße Königin, heiratet König Edward IV. und löst damit eine Kettenreaktion aus, an deren Ende ihre Tochter – ebenfalls Elizabeth – Heinrich Tudor heiratet und eine neue Dynastie begründet.

Sie spielt zur Zeit der Rosenkriege. Diese Epoche im ausgehenden 15. Jahrhundert ist in Deutschland nicht zu sehr bekannt. Aber im vergangenen Jahr, als man die Gebeine von König Richard III. unter einem Parkplatz in Leicester fand, berichteten auch deutsche Medien vom letzten Monarchen des Hauses York, der von den Tudors abgelöst wurde.

Wie es zum Fall der Dynastie kam, wird in dieser Serie wunderbar dargestellt. Man braucht nicht viel geschichtliches Hintergrundwissen, die notwendigen Fakten werden geliefert.

Die BBC verantwortet die Produktion. Daß die Serie in Großbritannien weniger erfolgreich war, als es sich die Macher versprachen, muß nicht gegen sie sprechen. Sie ist – im Vergleich zu anderen historisierenden Fernsehfilmen relativ akkurat und historisch verläßlich.

1913 – Der letzte Tanz des Kaisers
Deutschland vor dem großen Krieg

Im Countdown zum 100. Jahrestags des 1. Weltkriegs laufen die Programmaschinen der Fernsehanstalten (nicht nur in Deutschland) sich warm. In der ARD war unlängst die Dokumentation („mit belanglosen Spielszenen“, so die Kritik von Quotenmeter) 1913 – Der letzte Tanz des Kaisers Deutschland vor dem großen Krieg zu sehen. Auf ARTE wird die Sendung am Mittwoch, 11. Juni 2014 um 3.20 Uhr sowie am Freitag, den 13. Juni 2014 um 10.30 Uhr wiederholt.

Bilder aus der Dokumentation „1913 - Der letzte Tanz des Kaisers

Bilder aus der Dokumentation „1913 – Der letzte Tanz des Kaisers“.

Der Blaue Wittelsbacher

Film von Bernhard Graf auf 3sat am Samstag, 10. August um 13.15 Uhr

Einem Krimi gleich erzählt die Dokumentation „Ein Diamant für Bayern“ vom Irrweg des Blauen Wittelsbachers. Sie spürt seine exotische Herkunft auf und stellt seine herausragende Bedeutung unter den berühmtesten Brillanten wie dem blauen „Hope“, dem „Dresden Grün“, dem roten „Grande Condé“ und dem gelben „Florentiner“ heraus.

ARD überträgt die ersten Amtshandlungen des neuen Königs der Belgier

Man sitzt bei der ARD in der ersten Reihe, aber am Sonntag, 21. Juli nur von 16.20 bis 17.25 Uhr. Während in Belgien die Verzichtserklärung König Alberts II. am Morgen beginnen und der neue König Philippe I. vor beiden Kammern des belgischen Parlaments den Eid auf die Verfassung ablegen wird, beschränkt sich die ARD nur auf die Truppenparade zum belgischen Nationalfeiertag (der in Erinnerung an die erste Vereidigung von König Leopold I. 1831 begangen wird).

Immerhin wird Rolf Seelmann-Eggebert CBE die Bilder aus Brüssel kommentieren.

Wer die Möglichkeit hat, die österreichischen Fernsehsender ORF2 bzw. ORF2 Europa zu empfangen, kann länger in der ersten Reihe sitzen. Beide Sender übertragen von 10.30 bis 14.40 Uhr und zeigen zudem eine Zusammenfassung des Tagesgeschehens von 22.00 bis 22.45 Uhr.

Vor 125 Jahren: Thronbesteigung Kaiser Wilhelms II. (15. Juni 1888)

Anläßlich der Thronbesteigung Seiner Majestät Kaiser Wilhelms II. zeigt der Fernsehsender Phönix am 16. Juni (also nicht am eigentlichen Jahrestag!) sowohl um 1 Uhr nachts wie um 15 Uhr die Dokumentation „Berlin zur Kaiserzeit„. Die Dokumentation ist nicht uneingeschränkt empfehlenswert, aber sie enthält neben sehr aufschlußreichen Filmdokumenten auch wichtige Informationen zum technischen, wissenschaftlichen, kulturellen und nicht zu letzt sozialen Fortschritt während der Regierungszeit Seiner Majestät.

Berlin zur Kaiserzeit
Glanz und Schatten einer Epoche
Ein Film von Irmgard von zur Mühlen

Trooping the Colour – zu Ehren der Königin

DAS ERSTE, Samstag, 15. Juni 2013, 11.25 bis 13.20 Uhr (auch im Live-Stream anzusehen)

Geburtstagsparade für die Queen
Kommentator: Rolf Seelmann-Eggebert CBE
Moderation: Gräfin Leontine von Schmettow

Es ist nicht nur eine Militärparade, sondern ganz große Show: „Trooping the Colour“ heißt die Geburtstagsparade zu Ehren von Königin Elizabeth II., die Das Erste mit den Adelsexperten Rolf Seelmann-Eggebert CBE und Gräfin Leontine von Schmettow live überträgt.

Die ARD schreibt in ihrem Pressetext: „Der Aufmarsch ist exakt inszeniert, minutiös geplant, mit viel Musik, edlen Pferden und mehr als 1400 Soldaten in Gardeuniformen, bei denen die Bärenfellmütze natürlich nicht fehlen darf. Schauplatz ist Horse Guards, der riesige Paradeplatz im Zentrum von London.

Eigentlich hat die Queen am 21. April Geburtstag – in diesem Jahr wurde die Königin 87 Jahre alt, aber da das Wetter im April in London zu launisch ist, verschiebt man seit Jahrzehnten die Feier einfach in den Juni. Da ist es – in der Regel – sommerlicher. Am liebsten ist den Soldaten ein bedeckter Himmel ohne Regen oder zu viel Sonne, denn unter den Bärenfellmützen, die zur Galauniform gehören, wird es ordentlich heiß.

In diesem Jahr steht das Erste Bataillon der Welsh Guards im Mittelpunkt. Es gehört zu den fünf Leibregimentern der Königin. Ehrenoberst des Regiments ist Prinz Charles persönlich. Erkennen kann man die Welsh Guards an der weiß-grün-weißen Feder an ihrer Bärenfellmütze. Trotz der traditionell wirkenden Paradeuniformen handelt es sich bei den Leibregimentern der Königin um echte Militärs. Alle Teilnehmer bei „Trooping the Colour“ sind im aktiven Dienst. Die Geburtstagparade wird von vielen auch als so etwas wie eine „Belohnung“ empfunden für den risikoreichen Dienst für die Queen und ihr Land.“

Prinzessin Madeleine traut sich (auch ins deutsche Fernsehen)

ZDF, Samstag, 8. Juni 2013, 15.05 bis 18 Uhr

Live schauen und in die Sendung hinein Fragen stellen: Royal@zdf.de.

Durch die Sendung führen Norbert Lehmann und ZDF-Königshaus-Expertin Julia Melchior.

Das ZDF überträgt die Trauung live. Im Anschluß an die Zeremonie, die von Bischof Lars-Göran Lönnermark und Kaplan Michael Bjerkhagen geleitet wird, fährt das frischvermählte Paar in einer Kutsche durch die Stockholmer Altstadt. Anschließend geht es mit dem Boot weiter nach Schloß Drottningholm, wo das abendliche Bankett stattfindet.

Zusammenfassung des Tagesgeschehens mit Rolf Seelmann-Eggebert CBE

DAS ERSTE, Samstag, 8. Juni 2013, 19.30 bis 20 Uhr (auch im Live-Stream anzusehen)
Wiederholung im NDR, Sonntag, 9. Juni 2013, 13.15 bis 13.35 Uhr

Am 8. Juni blickt die Welt auf die schwedische Hauptstadt Stockholm: In der Kapelle des Stadtschlosses wird die jüngste Tochter von König Carl Gustaf  Chris O’Neill um 16 Uhr das Jawort geben. Im Anschluß an die Zeremonie, die von Bischof Lars-Göran Lönnermark und Kaplan Michael Bjerkhagen geleitet wird, fährt das frisch vermählte Paar in einer Kutsche quer durch die Stockholmer Innenstadt bis zur Insel Riddarholmen. Dort besteigen Prinzessin Madeleine und Chris O’Neill die königliche Schaluppe, ein Boot mit 18 Ruderern.

Der Adelsexperte der ARD, Rolf Seelmann-Eggebert CBE, kommentiert die schönsten Momente der Feierlichkeiten in Stockholm in einer Zusammenfassung. Die ARD hat auf eine Direktübertragung der Feierlichkeiten verzichtet. Die Trauzeremonie in der Schloßkapelle, die anschließende Kutschfahrt durchs Stadtzentrum und die Bootsfahrt nach Schloß Drottningholm, dem Wohnsitz der Königsfamilie. Außerdem erzählt Königin Silvia, im Gespräch mit Rolf Seelmann-Eggebert CBE, aus dem Leben ihrer Tochter.

Von 15.00 bis 21.00 Uhr können die Festlichkeiten direkt im Livestream des schwedischen Fernsehens (SVT) verfolgt werden:   http://www.svt.se/ und http://www.svtplay.se/ . http://www.svtplay.se/video/1253432/teckensprakstolkat http://www.svt.se/prinsessbrollopet/

Das Video ist bei SVT anschließend 30 Tage im Netz anzusehen.

Königlicher Besuch in Wiesbaden am 3. Juni.

Königlicher Besuch in Wiesbaden am 3. Juni.

Nach der Huldigung von König Willem-Alexander durch die niederländischen Generalstaaten ist er mit Königin Máxima auf Besuchstour durch die Provinzen seines Heimatlands.

Einen ersten Staatsbesuch absolvierte das Königspaar im Großherzogtum Luxemburg, in dem das Haus Oranje-Nassau bis 1890 den Großherzog stellte.

Der zweite Auslandsbesuch führt den König und seine Frau nach Deutschland. Am Montag, den 3. Juni wird Joachim Gauck die Gäste in Berlin willkommenheißen.

Nachmittags reist das Paar weiter nach Hessen. Dort wird es der Hessische Rundfunk in Empfang nehmen. Von 16 bis 17.50 Uhr wird der HR in einer Livesendung aus der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden berichten.

Gemeinsam mit vielen weiteren Mitgliedern des europäischen Hochadels nimmt Prinzessin Beatrix, bis vor wenigen Wochen Königin der Niederlande, am Mittag des 3. Juni in der Evangelischen Stadtkirche St. Johann in Kronberg Abschied von Landgraf Moritz von Hessen. Der verstorbene Landgraf, Urenkel von Kaiser Friedrich III., Enkel des ersten Königs von Finnland in der Neuzeit und Ururenkel der englischen Königin Victoria, stand seit 1980 an der Spitze des ranghöchsten hessischen Fürstenhauses.

In einer Sondersendung am Abend berichtet das hr-fernsehen über den Besuch des niederländischen Königspaares in Wiesbaden und über die Trauerfeier in Kronberg, und würdigt in einem filmischen Porträt des hr-Adelsexperten Holger Weinert Leben und Werk von Landgraf Moritz von Hessen.

Am Dienstag, 4. Juni um 20.15 Uhr zeigt der HR die Höhepunkte rund um den Aufenthalt in Hessen, in dessen heutigen Grenzen die Wiege der niederländischen Königsfamilie gestanden hat. Dillenburgs Bürgermeister Michael Lotz (CDU) hatte sich schon gefreut, das niederländische Königspaar willkommenzuheißen. Zum Thronwechsel im April 2013 hatte die Stadt Dillenburg ein Fest veranstaltet und sogar Salutschüsse abgefeuert. Doch König Willem-Alexander und Königin Máxima werden zumindest dieses Mal dem Dillenburger Bürgermeister keinen Besuch abstatten. Aber dem Hessischen Rundfunk ist der Königsbesuch Anlaß, eine Folge der Serie Hessische Hoheiten zu wiederholen, in deren Mittelpunkt das Geschlecht der Nassauer steht. Am Dienstag, 4. Juni um 21 Uhr zeigt der HR, welche Verbindungen bis heute in die Niederlande und Luxemburg bestehen.

Zu einer Direktberichterstattung kann sich der SWR nicht durchringen, aber am Dienstag, 4. Juni um 22.00 Uhr hat der Sender ein „SWR-Extra“ im Programm, um den Besuch des Königspaars in der württembergischen Hauptstadt Stuttgart in einer Sondersendung zusammenzufassen.

Der Weg durch London.

Der Weg durch London.

Ebenfalls am Dienstag, den 4. Juni übernimmt die ARD eine Direktübertragung aus London und überträgt von 11.55 Uhr bis 13 Uhr den Gottesdienst aus der Westminster Abtei anläßlich des 60. Krönungsjubiläums von Königin Elizabeth „Queen Elizabeth II. – Ein Leben für die Krone“.  Kommentiert werden die Bilder von Rolf Seelmann-Eggebert CBE. H.S

Königin Beatrix übergibt die Krone ihrem Sohn

29 Dienstag Jan 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Europa, Monarchie

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

Großherzogtum Luxemburg, König Albert II., König Juan Carlos I, Königin Beatrix, Königin Elizabeth II., Königreich der Niederlande, Kronprinz Willem-Alexander, Prinzessin Maxima, Sultan Hassanal Bolkiah von Brunei, Sultanat Brunei

Am 21. und 22. Januar 2013 besuchte Königin Beatrix das Sultanat Brunei.

Am 21. und 22. Januar 2013 besuchte Königin Beatrix das Sultanat Brunei als Gast von Sultan Hassanal Bolkiah.

Königin Beatrix blieb immer die Herrin des Geschehens. Bereits seit vielen Jahren hatten Jounalisten über ihren Abschied vom Königinnenamt geschrieben, aber sie machte allen Kaffeesatzlesern einen Strich durch die Rechnung. In der letzten Woche absolvierte sie einen Staatsbesuch im Sultanat Brunei und in Singapur und zeigte keine Spur von Müdigkeit, geschweige denn von Amtsmüdigkeit. Kaum zurückgekehrt aus Fernost, wandte sie sich in einer Fernsehansprache am Montagabend ans Volk, um zu verkünden, daß sie das schwere Amt als Staatsoberhaupt in jüngere Hände übergeben werde. Kronprinz Willem Alexander (*27. April 1967) steht als Nachfolger fest. Keine Kandidatenfindungskommission, keine Parteigremien oder andere Hinterzimmerclubs müssen nach dem neuen Staatsoberhaupt Ausschau halten: Dank der erblichen Monarchie steht der Nachfolger fest und er wurde seit frühester Jugend auf seine Aufgaben vorbereitet.

Ansprache ans niederländische Volk am 28. Januar 2013.

Ansprache ans niederländische Volk am 28. Januar 2013.

Als einer der Gründe für den Amtsverzicht nannte Königin Beatrix das Jubiläum des Königreichs: Vor 200 Jahre wurde es aus der Taufe gehoben. Zuvor war in den niederländischen Provinzen die Batavische Republik (1795) ausgerufen worden, gefolgt vom  Königreich Holland unter Louis Napoleon (1806-1810), schließlich annektierte Napoleon das Territorium. Nach einer Übergangsphase 1813/14 wurde das Vereinigte Königreich der Niederlande mit den Acht Artikeln von London (21. Juni 1814) offiziell ins Leben gerufen. Durch die Verfassung von 1815 wurde es zu einer konstitutionellen Erbmonarchie. König Wilhelm I. aus dem Hause Oranien trat an die Spitze des neuen Königreichs; ihm wurde in Personalunion auch die Souveränität über das Großherzogtum Luxemburg (das eigentlich zum Deutschen Bund gehörte) übertragen. Belgien wurde 1831 unabhängiges Königreich, in Luxemburg sorgte ein anderes Erbfolgerecht 1890 dafür, daß auf den niederländischen König Wilhelm III., Herzog Adolf von Nassau als Großherzog folgte.

Dreiunddreißig Jahre wird Königin Beatrix I. als Königin dem Land gedient haben, wenn sie am 30. April Amtsverzichtet leisten wird. Das Wort „Abdankung“ kam ihr in ihrer Ansprache nicht über die Lippen und sie versicherte, sie werde auch künftig für das niederländische Volk da sein. Das Bild einer Königsmutter im Lehnstuhl ist schlecht mit Beatrix vereinbar.

Premierminister Mark Rütte sprach der Königin seine Bewunderung und seinen Respekt aus, weil sie sich mit Herz und Seele für das Zusammenleben der Niederländer eingesetzt habe und das mit aller Energie.

Die niederländische Monarchie gehört zu den populärsten in Europa und genießt Zustimmungsraten von mehr als 80%. Über eine wissenschaftliche Betrachtung dieses Phänomens, die die Westfälische Wilhelms-Universität in Münster der Rolle der niederländischen Monarchie anstellte, berichtete Corona 59.

Nach dem Amtsverzicht von Königin Beatrix dürften wilde Spekulationen ins Kraut schießen, wer denn als nächstes ihrem Beispiel folgen könnte. Bei Königin Elizabeth II. (*1926) wird ausgeschlossen, daß sie der Krone entsagt. König Albert II. (*1934) oder König Juan Carlos I. (*1938) gelten als Rücktrittskandidaten, da sie gesundheitlich stark angeschlagen sind. Doch es gilt die Regel: Ein König, eine Königin übt sein bzw. ihr Amt auf Lebenszeit aus. Eine Abweichung von der Regel ist nur in Notfällen denkbar. Es bleibt dabei: Der König ist tot! Es lebe der König!

 

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