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Historiker richten Hohenzollern-Webseite ein Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 255

11 Sonntag Jul 2021

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Europa, Monarchie

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Afghanistan, Dom Duarte Pio von Bragança, Erzherzog Otto von Österreich, Gedenken, Herzog Franz von Bayern, Herzog von Bragança, Hohenzollern, Kaiser Wilhelm II., König Mohammed Zahir Schah, König Willem-Alexander, Königin Máxima, Königreich der Niederlande, kronprinz wilhelm, Libyen, Pöcking, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Prinz Louis Ferdinand von Preußen

Und da gibt es manche, die behaupten, einen Hauschef der Hohenzollern gebe es gar nicht …

Historikerverein mit Webseite gegen Hohenzollern

Im Rahmen des in Corona schon mehrfach beschriebenen Kampfes von David gegen Goliath hat Goliath jetzt eine weitere Webseite eingerichtet. Nach dem abgabenfinanzierten Jan Böhmermann, der zur besten Sendezeit im sogenannten öffentlich-rechtlichen Rundfunk einmal mehr das Vorurteil zu bestätigen scheint, daß Deutsche keinen Humor haben, und, sollte er im Zuge seiner Tiraden doch einmal wegen Beleidigung verklagt werden, mit der großzügigen Hilfe von öffentlich-rechtlichen Anwälten und damit vom Abgabenzahler rechnen kann, hat jetzt auch der Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands e.V. eine Webseite eingerichtet, die sich mit den Hohenzollern beschäftigt. Auf einer Seite der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf publiziert der Verein als inhaltlich Verantwortlicher dort die sogenannte „Hohenzollern-Klage-Wiki“. Los geht es mit einem sogenannten „Überblick der Ereignisse“, im Zuge derer Dinge herausgegriffen werden, die die Sicht des Vereins bestätigen sollen. So finden sich Hinweise zur SA-Mitgliedschaft von Prinz August Wilhelm oder zeigt Photos von Kronprinz Wilhelm, welcher systematisch „ehemaliger Kronprinz“ genannt wird, mit Hitler, läßt aber die Aussagen Kaiser Wilhelms II. zum Nationalsozialismus oder die Kontakte von Prinz Louis Ferdinand zum Widerstand unerwähnt. Unter der Rubrik „Historischer Hintergrund“ ergreift der Verein offen Partei für diejenigen, die der Meinung sind, daß Kronprinz Wilhelm dem Nationalsozialismus Vorschub geleistet habe. „An der dargestellten Faktenlage einer – bei allen Bewertungsunterschieden – Mitwirkung des preußischen und deutschen Kronprinzen Wilhelm an der Zerstörung der Weimarer Republik und seiner – in der Gesetzessprache – Vorschubleistung für die nationalsozialistische Machtübernahme ändert dies nichts“, heißt es dort. Schließlich wird in der Kategorie „Rechtlicher Hintergrund II“ bestritten, daß es so etwas wie einen Chef des Hauses Hohenzollern überhaupt gebe. In den weiteren Kategorien beschäftigt sich die Seite dann mit dem Hauptthema, den von den Hohenzollern angestrengten Verfahren.

Kurios ist, daß jene Historiker sich offenbar tatsächlich als Opfer der Hohenzollern betrachten. Wer an so etwas wie die Unabhängigkeit von Wissenschaft und Forschung glaubt, sollte sich einmal fragen, von wem diese finanziert werden. Es wäre natürlich viel angenehmer, wenn Historiker, die selten einen Job haben, der nicht von staatlichen Mitteln zumindest zum Teil abhängt, mit anderen Historikern, die ebenfalls staatsfinanziert sind, in einem sogenannten wissenschaftlichen Diskurs im Rechtsstreit mit den Hohenzollern den Staat unterstützen, der sie zum großen Teil finanziert, ohne daß die eigentlichen Opfer sich dagegen wehren können. Ganz so einfach ist es aber Gott sei Dank doch nicht: Wie man auf der Seite durchaus auch sehen kann, verlieren die Hohenzollern ihre Prozesse nur in den seltensten Fällen und dann mag es tatsächlich so sein, daß sich der eine oder andere Historiker oder Journalist beim Gedanken an zu erwartende Bußgelder lieber mit einem anderen Thema beschäftigt. Ist das schlimm für den wissenschaftlichen Diskurs? Wenn der Verband tatsächlich für den freien wissenschaftlichen Diskurs eintreten würde, würde er sich auch gegen eine Definition der historischen Wahrheit vor einem Gericht aussprechen, welche dann Anrecht auf Entschädigungsleistungen gibt, oder eben nicht. Da er das nicht tut, bleibt eben das G‘schmäckle der Parteilichkeitsvermutung. L.R.

Zu der eingerichteten Seite des Historikerverbands hat S.K.H. Prinz Georg Friedrich von Preußen auf der Internetseite des Hauses Hohenzollern Stellung genommen.
 

Afghanistan und Libyen

Nun ist es soweit, die letzten deutschen Soldaten haben nach fast 20 Jahren Afghanistan verlassen. Die letzten Amerikaner werden sehr schnell folgen. Am Ende steht für sie wie schon nach Vietnam eine militärische Niederlage. Der jetzigen afghanischen Regierung werden nach amerikanischer Einschätzung noch zwischen sechs und zwölf Monaten gegeben, bevor sie gewaltsam von den Taliban verdrängt werden wird, gegen die die westliche militärische Koalition einst ins Feld gezogen war. Damit einher wird gehen, daß ein wesentlicher Teil der von der Koalition geleisteten wirtschaftlichen Aufbauarbeit, aber auch Reformen im Hinblick auf die bürgerlichen Freiheiten, vor allem jene der Frauen, wieder eingerissen werden. Das Scheitern des Militäreinsatzes ist olympisch und in Deutschland fand sich niemand von Rang, um die Soldaten in der Heimat willkommen zu heißen. Wie konnte es dazu kommen? Zwischen 2002 und heute hat es in Afghanistan immer einmal wieder Wahlen gegeben. Am Anfang wurde das Land von Hamid Karzai regiert, dann von seinen Nachfolgern. Niemand von diesen Figuren war so etwas wie vertrauenswürdig, ehrlich oder nicht korrupt, aber leider bestand die Koalition, allen voran die Amerikaner, auf einer Republik mit einem gewählten Staatsoberhaupt, obwohl der mittlerweile verstorbene König Zahir Shah auch zur Verfügung gestanden hätte und die anfangs einberufene verfassungsgebende Versammlung Loja Djirga sich auch die Rückkehr zur Monarchie gewünscht hatte, was dann von den Amerikanern und Karzai verhindert wurde.

Die Rückkehr des Königtums in und für Afghanistan wurde von vielen propagiert, doch die politischen Herren (und auch die eine oder andere Dame) des Westens ignorierten alle Vorschläge.

Macht alles nichts, Afghanistan ist weit weg und aus Fehlern wird man klug, oder? Nun, in Libyen wiederholt sich fast 1:1 das, was sich bereits in Afghanistan abgespielt hat. Nach einer Militärintervention gegen einen brutalen Machthaber haben sich jetzt andere, nicht weniger zweifelhafte Machthaber hervorgetan. Die internationale Gemeinschaft, darunter Deutschland, sieht aber wieder in Wahlen den Ausweg – als ob der Verlierer seine Niederlage akzeptieren, seine Milizen abrüsten und sich ins Privatleben zurückziehen würde. In einer Konferenz zum Thema Libyen, die in Berlin stattfand, war das vorrangige Thema, eben diese Wahlen zu organisieren, die Ende des Jahres stattfinden sollen. Die Monarchie, unter deren Fahne der Aufstand gegen den alten Machthaber Gaddafi stattfand, ist wie Afghanistan oder auch im Irak keine Option für die kurzsichtigen deutschen und internationalen Politiker. Wie in Afghanistan und dem Irak droht Libyen daher das Schicksal, dauerhaft unregierbar zu sein. Hoffnung macht nur, daß Libyen direkt vor der Haustür der Europäer liegt und der Migrationsdruck, der in Europa dazu geeignet ist, heimische Wahlen zu entscheiden, kann vielleicht irgendwann unkonventionelle Lösungen ins Spiel bringen. Ob die Monarchie Libyen retten kann oder Afghanistan gerettet hätte? Das wäre Spekulation, denn auch für einen König, der von einem größeren Teil der Bevölkerung akzeptiert wäre, sind die Herausforderungen in diesen Ländern gigantisch. Da alles andere aber nicht funktioniert hat, wäre es sicher einen Versuch wert.   L.R.

Thronprätendent Prinz Mohamed Al-Rida Al-Senussi mit einem Exemplar der Verfassung des Königreichs Libyen, die bis 1969 galt und die als Vorbild für eine Neufassung dienen sollte.

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Die vollständige 255. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 255Herunterladen

Inhalt der 255. Ausgabe:

  • Historikerverein mit Webseite gegen Hohenzollern
  • Niederländisches Königspaar bezaubert Berlin
  • Afghanistan und Libyen
  • In Pöcking wurde des zehnten Todestags von Erzherzog Otto von Österreich gedacht

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Das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach

14 Mittwoch Aug 2019

Posted by monarchistundlegitimist in Deutsche Innenpolitik, Geschichte, Monarchie

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Ernestiner, Großherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach, Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach, Königreich der Niederlande, Prinz Georg-Constantin von Sachsen-Weimar-Eisenach, Prinz Michael-Benedikt von Sachsen-Weimar-Eisenach, Weimar, Wettiner

Das Herzogtum Sachsen Weimar-Eisenach entstand im Jahr 1741 aus dem Zusammenschluß der Herzogtümer Sachsen-Weimar und Sachsen-Eisenach und wurde von diesem ernestinischen Zweig der Wettiner regiert. Im Jahr 1804 heiratete Erbprinz Karl Friedrich die russische Großfürstin Maria Pawlowa und in den Napoleonischen Kriegen wachte Rußland darüber, daß das Land seine Unabhängigkeit nicht verlor. 1815 wurde das Land auf dem Wiener Kongreß zum Großherzogtum erhoben. In Sachsen-Weimar-Eisenach war man im Deutschen Bund immer freiheitlich gesinnt, so fand das Wartburgfest hier statt und auch die Urburschenschaft wurde im Großherzogtum (in Jena) gegründet.

Am 11. Juni 1829 heirateten Prinz Wilhelm von Preuβen, der spätere Kaiser Wilhelm I., und Prinzessin Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach, zweite Tochter des Großherzogs Carl Friedrich von Sachsen-Weimar-Eisenach und der  Großfürstin Maria Pawlowna Romanowa

Dem Krieg gegen Österreich 1866 schloß sich der liberale Großherzog Carl Alexander widerwillig und ob der reellen Machtverhältnisse in Thüringen an, später sah er auch den Kulturkampf Bismarcks und die Sozialistengesetzgebung eher kritisch. Carl Alexander galt als großer Förderer von Kunst und Kultur. Die Großherzogliche Kunstschule in Weimar wurde von ihm gestiftet und auch die Musikschule Weimar, das Goethe-Schiller-Archiv sowie das Goethe-Nationalmuseum in Eisenach wurden von ihm erbaut. Schließlich hat auch der Bauhausstil seine Vorgeschichte in Weimar.

Der letzte Fürst war Wilhelm Ernst, ein Enkel Carl Alexanders, welcher durch Verwandtschaftsbeziehungen auch Ansprüche auf die Erbfolge der Monarchie in den Niederlanden hatte.*) Er bestieg nach dem Tod seines Großvaters 1901 den Thron und setzte die Förderung von Kunst und Kultur fort, war jedoch wie Kaiser Wilhelm II. eher dem Klassischen zugetan und mochte allzu neue Strömungen in Malerei , Musik und Theater nicht. Dies hielt ihn jedoch nicht davon ab, auch Künstlern in Weimar eine Wirkungsstätte zu geben, die im künstlerisch konservativen Berlin in Ungnade gefallen waren. So entstand die Strömung des Neuen Weimar. Gleichzeitig war Wilhelm Ernst am Militärischen interessiert: So war er General der Infanterie in der preußischen und General der Kavallerie in der sächsischen Armee. Er wurde am 9. November 1918 zur Abdankung gezwungen. Sein Engagement für die kulturelle Entwicklung Weimars wurde ihm von den Künstlern, die davon profitierten, nicht gedankt, da man ihm seine eher konservativen Vorstellungen übelnahm. Wilhelm Ernst starb 1923 auf Schloß Heinrichau in Schlesien, wohin er sich nach der Abdankung zurückgezogen hatte.

Im Deutschen Reich hatte das Großherzogtum etwa 300.000 Einwohner. Größere Städte waren Weimar, Eisenach, Neustadt, Jena, Apolda und Ilmenau. Es war mit drei Abgeordneten im Reichstag und mit einem Abgeordneten im Bundesrat vertreten.

S.K.H. Prinz Michael Benedikt von Sachsen-Weimar-Eisenach

Heutiges Familienoberhaupt ist Prinz Michael Benedikt von Sachsen-Weimar-Eisenach, ein Enkel von Wilhelm Ernst. Er wuchs in Süddeutschland auf, engagierte sich aber sofort nach der Wiedervereinigung in den Stammlanden seines Hauses. So ist er Mitglied der Wartburgstiftung und Stiftungsrat der Klassik Stiftung Weimar. Er kaufte auch 2500 Hektar Wald für den Familienbesitz zurück. Da er keine Söhne hat, würde die Erbfolge gemäß des Hausgesetzes an seinen Cousin Wilhelm Ernst übergehen, dessen einziger Sohn, Prinz Georg-Constantin, 2018 bei einem schweren Reitunfall in England verstarb, weswegen das Haus Sachsen-Weimar-Eisenach ohne eine Änderung der Thronfolgeregelungen erlöschen würde.

L.R.

Seit 2015 war Prinz Georg-Constantin mit der Britin Olivia Rachelle Page verheiratet. Das Paar hatte keine Kinder.

*) Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar-Eisenach war Tochter von König Wilhelm II. der Niederlande und seiner Ehefrau Groβfürstin Anna Pawlowna. Sie gründete 1889 das Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar, nachdem der letzte Enkel Johann Wolfgang von Goethes ihr dessen literarischen Nachlaβ vererbt hatte und ihr auch die schriftlichen Hinterlassenschaften Friedrich von Schillers anvertraut worden waren. Hätte ihr Bruder, König Wilhelm III. der Niederlande, nicht noch im Alter von 63 Jahren eine Tochter gezeugt, hätten die Erbfolgeregeln gegriffen und das Oberhaupt des Hauses Sachsen-Weimar-Eisenach wäre auf den niederländischen Thron gelangt.

König Willem-Alexander und Prinz Georg Friedrich trafen sich in Schloβ Sanssouci

23 Donnerstag Mai 2019

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Brandenburg, König Willem-Alexander, Königin Máxima, Königreich der Niederlande, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Prinzessin Sophie von Preußen, Schloß Sanssouci

Wie schon beispielsweise beim Besuch von Königin Elizabeth II. oder Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein waren Prinz Georg Friedrich und Prinzessin Sophie von Preuβen auch zur Begegnung mit dem zu einem Arbeitsbesuch in Brandenburg weilenden niederländischen Königspaar eingeladen.

Tischrede Seiner Majestät des Königs beim Besuch am 22. Mai 2019 in Brandenburg, Schloss Sanssouci/Neue Kammern, Potsdam

Herr Ministerpräsident, Frau Woidke,

vielen Dank für Ihre herzlichen Worte. Dass wir uns hier wie zu Hause fühlen, hat vielleicht ein bisschen mit dem Holländischen Viertel zu tun, nur einen Steinwurf von hier entfernt. Vor allem aber liegt es an Ihrer Gastfreundschaft – und damit meine ich Sie persönlich und alle Menschen, denen wir hier in Brandenburg begegnet sind.

Meine Frau und ich sind dankbar, dass wir die Gelegenheit hatten, dieses schöne Bundesland noch besser kennenzulernen! Die Zeit war zu kurz, um alle Städte und Landkreise zu besuchen. Wir haben aber einen guten Eindruck vom Reichtum an Aktivitäten und von der Kraft der Menschen hier bekommen. Eine Kraft, die sie gemeinsam entwickeln.

Ich musste dabei an einen Satz von Theodor Fontane denken, der vor 200 Jahren in Neuruppin geboren wurde.
Er schrieb – und ich zitiere:

»Man ist nicht bloß ein einzelner Mensch, man gehört einem Ganzen an.«

Diesen Gemeinschaftssinn kann man hier an vielen Orten erleben.

Wer durch Brandenburg reist, spürt überall den Atem der Geschichte. Hell brannte hier die Flamme der Aufklärung. Aber es gab auch dunkle Perioden und lange Jahre der Unfreiheit. Es ist imponierend, was die Einwohner Brandenburgs nach der Wende auf die Beine gestellt haben. Ich denke dabei nicht nur an Potsdam mit seinem beeindruckenden MediaTech Hub. Sondern auch an die ländlichen Gebiete, wo die Menschen gemeinsam daran arbeiten, ihren Ort lebenswert und lebendig zu erhalten. Erst gestern haben wir in Nauen dafür ein schönes Beispiel gesehen.

Vertrauen in die eigene Kraft ist gut, reicht aber nicht aus für bleibenden Erfolg. Herr Ministerpräsident, zu Recht betonen Sie immer wieder die Bedeutung europäischer Zusammenarbeit über Grenzen hinweg. Die Zusammenarbeit mit dem polnischen Nachbarn wird sogar ausdrücklich in Ihrer Landesverfassung erwähnt. Nicht von ungefähr sind heute hier auch polnische Gäste zugegen.

Das Königreich der Niederlande wird nicht besonders in der Verfassung erwähnt … Aber keine Sorge, wir nehmen Ihnen das bestimmt nicht übel! Wir fühlen uns trotzdem angesprochen.

Ebenso wie Brandenburg bemühen sich auch die Niederlande um grenzüberschreitender Zusammenarbeit, die das Leben der Menschen verbessern kann. Dieses Streben ist auch das Motiv für unseren Besuch.

Ein wichtiges Thema, das unsere beiden Länder beschäftigt, sind der Übergang zu einer saubereren Energiewirtschaft und die Anpassung an den Klimawandel. Heute Vormittag haben wir uns im Wissenschaftspark Albert Einstein ein Bild davon machen können, wie deutsche und niederländische Experten gemeinsam hieran arbeiten. Phantastisch.

Beeindruckend war auch unser Besuch in der Henning-von-Tresckow-Kaserne gestern Nachmittag. Die Sorge für unsere Sicherheit ist in besonderem Maße zu einer gemeinsamen Verantwortung geworden. Deutschland und die Niederlande haben sich in vielen Regionen gemeinsam engagiert oder tun dies noch immer: in Afghanistan, im Irak, in Mali, am Horn von Afrika, in der Türkei, in Litauen. Unsere Streitkräfte operieren immer mehr als ein Team und ergänzen sich gegenseitig vortrefflich. Ein anschauliches Beispiel für grenzüberschreitende Zusammenarbeit, wie sie in Ihnen, Herr Ministerpräsident, einen so glühenden Verfechter hat.

»Es ist und bleibt ein Glück, vielleicht das höchste, frei atmen zu können.«
Auch das ist ein Fontane-Zitat, und wie recht hat er damit!

Die Freiheit, die uns so sehr am Herzen liegt, ist keine Selbstverständlichkeit. Das wissen die älteren Generationen in diesem Bundesland aus eigener Erfahrung.

Frei zu sein ist mehr als das Recht, eigene Entscheidungen zu treffen. Es bedeutet auch: sich sicher zu fühlen. Eine Perspektive für eine gute Zukunft zu haben. Die Chance zu bekommen, sich zu entwickeln und neue Dinge zu lernen.

Für all diese Facetten der Freiheit sind wir aufeinander angewiesen.

Wir sind dankbar, dass wir hier in Brandenburg so viele Beispiele für dieses fruchtbare Miteinander angetroffen haben. Und wir hoffen, dass wir mit unserem Besuch den Anstoß zu noch viel mehr solcher Kontakte geben konnten.

Schloβ Amerongen eröffnet Ausstellung zu Kaiser Wilhelm II.

06 Mittwoch Jun 2018

Posted by monarchistundlegitimist in Deutsche Innenpolitik, Erster Weltkrieg, Europa, Monarchie

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1918, deutsche Monarchie, deutsche Monarchisten, Kaiser Wilhelm II., Königreich der Niederlande, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Schloβ Amerongen

Für deutsche und auch andere Monarchisten war Haus Doorn als Exilsitz des vorläufig letzten deutschen Kaisers immer bedeutender als Schloβ Amerongen, wo der Monarch seine ersten Tage im Exil verbrachte. Die Aufmerksamkeit könnte sich mehr auf Schloβ Amerongen richten, wo der Nachfahre des Kaisers, Prinz Georg Friedrich mit seiner Frau, Prinzessin Sophie von Preuβen, am 3. Juni die Ausstellung mit dem nicht eben charmanten Titel „Hilfe, der Kaiser kommt!“ eröffnete.

Auf der Webseite des Schlosses heiβt es unter anderem:

Ausstellung vom 3. Juni bis zum 2. Dezember 2018

Eine neue Ausstellung mit Schloβführungen
1918 – vor 100 Jahren – schlossen die Alliierten einen Waffenstillstand, wodurch der Erste Weltkrieg beendet wurde. An diesem Tag erreichte Kaiser Wilhelm II. , der sich im belgischen Spa aufhielt und nicht mehr nach Deutschland zurückkehren konnte, Schloβ Amerongen.

Auf Ersuchen der niederländischen Regierung stellte Graf Aldenburg Bentick dem Kaiser sein Haus zu Verfügung. Ursprünglich sollte der Kaiser nur drei Tage in Amerongen verbleiben, daraus wurden letztlich 18 Monate.

Bewohner von Schloβ Amerongen
Das tägliche Leben auf Schloβ Amerongen wurde fortan in hohem Masse durch die Anwesenheit des Kaisers bestimmt. Nach seiner Ankunft wurde das Gelände des Schlosses hermetisch von der Außenwelt abgeriegelt.

Die Presse, die Entführungsversuche und zahlreichen Drohbriefe verursachten eine angespannte Atmosphäre innerhalb der Schloβmauern. Die Bewohner des Schlosses wurden überraschend und ohne Vorbereitung ein Teil der Folgen des Ersten Weltkriegs. Diese geschichtlich wichtige Periode wird mit der Ausstellung: „Hilfe, der Kaiser kommt!” vom Standpunkt der Schloβbewohner aus beleuchtet.

Verzicht auf Königs- und Kaiserkrone
Die Anwesenheit des Kaisers hatte auch große Folgen für die Niederlande. Die Regierung muβte viel leisten, um die unzähligen Reaktionen aus dem In- und Ausland diplomatisch in gute Bahnen zu leiten. Schloβ Amerongen stand deshalb kurzfristig im Mittelpunkt Europas, vielleicht sogar der Welt.

Auf Schloβ Amerongen steht der Schreibtisch, an dem Kaiser Wilhelm II. am 28. November 1918 nur für sich (!) die Verzichtsurkunde unterzeichnete.

Der Aufenthalt des Kaisers in Amerongen ist in vielerlei Hinsicht ein historischer Moment für Europa. Am 28. November 1918 unterzeichnete der Kaiser auf Schloβ Amerongen seine Verzichtserklärung.

Trauriges Dokument: Mit seiner Unterschrift besiegelte Kaiser Wilhelm den Verzicht „auf die Krone Preussens und die damit verbundenen Rechte an der deutschen Kaiserkrone“.

Ein kaiserliches Gästebett
Für diesen Sommer wurden die herrlich dekorierten Räumlichkeiten des Schlosses wieder genau wie vor 100 Jahren eingerichtet. In den Küchen sind die typischen Gerichte aus der Zeit des Kaisers und seines Gefolges zu sehen.

Zum ersten Mal erstrahlt auch das – noch nie vorher ausgestellte – kaiserliche Tafelservice wieder im Esszimmer.

Das Jahrhunderte alte Himmelbett – in dem der Kaiser geschlafen hat – wurde wieder herausgeputzt.

Die ausgestellten Menükarten, Briefe, historischen Dokumente, Zeitungen und Fotos geben einen Einblick in das tägliche Leben. Nicht allein im Schloβ, sondern auch in den Gärten sind die Spuren des kaiserlichen Aufenthalts zu erkennen.

Allen Kaisertreuen kann der Besuch von Schloβ Amerongen und der Ausstellung nur wärmstens empfohlen werden.

Kontakt
Kasteel Amerongen
Drostestraat 20
NL-3958 BK Amerongen
Königreich der Niederlande
Tel. +31 343 563 766
info@kasteelamerongen.nl
Website: http://www.kasteelamerongen.nl

Erreichbarkeit per Bus:
Schloβ Amerongen ist mit dem Bus 50 (Wageningen – Utrecht) erreichbar. Haltestelle ‚Amerongen Dorp‘ (Dorf Amerongen). Von hieraus läuft man noch 10 Minuten zum Schloβ.

Parkplatz:
Vor dem Schloβ befindet sich ein kostenloser Parkplatz, sowohl für Fahrräder als auch für Autos.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 199

22 Sonntag Apr 2018

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Erster Weltkrieg, Europa, Monarchie

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Österreich-Ungarn, Commonwealth, Denkmal, Fürst von Wales, Graf Czerni, Kaiser Wilhelm I., Kaiserin Zita, König Willem-Alexander, Königin Elizabeth II., Königreich der Niederlande, Libyen, Preuβen, Prinz Charles, Prinz Mohammed Hassan al-Rida al-Senussi, Prinz Sixtus von Bourbon-Parma, Senussi, Sixtus-Affaire, Tripoli, Wesel

Commonwealth: Königin Elizabeth sagt deutlich ihre Meinung

Königin Elizabeth forderte in ihrer Eröffnungsansprache, daβ die Konferenz sich zu ihrem Sohn als Nachfolger an der Spitze des Commenwealth ausspricht. Binnen 24 Stunden hatte sie das gewünschte Ergebnis.

Es geschieht selten, daβ Königin Elizabeth II. öffentlich ihre Vorstellung äuβert, wie sie sich die Ordnung in ihrem Königreich und im Staatenbund Commonwealth vorstellt. Daβ sie sich vor wenigen Tagen in ihrer Begrüβungsansprache zum Gipfeltreffen des Commonwealths sehr deutlich dafür aussprach, ihren Sohn und Thronfolger Prinz Charles auch zu ihrem Nachfolger als Oberhaupt (Head) des Commonwealths zu bestimmen, machte allen klar, wie wichtig sie die Zukunft des Commonwealth einschätzt:

“It remains a great pleasure and honour to serve you as Head of the Commonwealth and to observe, with pride and satisfaction, that this is a flourishing network. It is my sincere wish that the Commonwealth will continue to offer stability and continuity for future generations, and will decide that one day The Prince of Wales should carry on the important work started by my father in 1949.”

(„Es bleibt eine groβe Freude und Ehre, Ihnen als Oberhaupt des Commonwealths zu dienen und mit Stolz und Zufriedenheit dieses funktionierende Netzwerk zu beobachten. Es ist mein aufrichtiger Wunsch, daβ das Commonwealth weiterhin Stabilität und Kontinuität auch für kommende Generationen anbietet und eines Tages entscheiden wird, daβ der Fürst von Wales diese wichtige Aufgabe fortführt, die von meinem Vater 1949 begonnen wurde.“)

Königin und Thronfolger auf dem Weg zur Konferenz der Staats- und Regierungschefs des Commonwealths.

Dieser deutlichen Aufforderung kamen die Staatsoberhäupter und Regierungschef in ihrer ersten Vollversammlung nach der Eröffnungsansprache der Königin auch nach. Bereits am Freitag verkündete die britische Premierministerin Theresa May das einstimmige Ergebnis der Beratungen:

“As Her Majesty enters her seventh decade as Head of the Commonwealth, we put on record our continuing gratitude for the duty and commitment Her Majesty has shown to all members of the Commonwealth over those decades. We recognise the role of the Queen in championing the Commonwealth and its peoples. The next Head of the Commonwealth shall be His Royal Highness Prince Charles, The Prince of Wales.”

(„Da Ihre Majestät in das siebte Jahrzehnt als Oberhaupt des Commonwealths geht, möchten wir unseren fortdauernden Dank für das Pflichtgefühl und den Einsatz deutlich machen, die Ihre Majestät über Jahrzehnte allen Mitgliedern des Commonwealths zeigte. Wir erkennen die Rolle der Königin bei der Verteidigung des Commonwealths und seiner Völker an. Das nächste Oberhaupt des Commonwealths soll Seine Königliche Hoheit, Prinz Charles, der Fürst von Wales sein.“)

Damit ist die Gefahr des Auseinanderbrechens aufgrund republikanischer Machtgelüste vorerst abgewendet. Momentan befindet sich das Commonwealth in gutem Zustand, weil die USA als verläβlicher Partner ausfallen, die EU durch internen Zwist und Groβmachtallüren der Chefeuroper eher Ängste weckt und die UNO durch die Vetomächte blockiert ist. Da bleibt man bei dem, was man hat und kennt: Der Monarchin bzw. dem Monarchen. H.S.

Der kanadische Premierminister Justin Trudeau: „Ich teile aus vollem Herzen den Wunsch Ihrer Majestät, daβ der Fürst von Wales das nächste Oberhaupt des Commonwealths wird.“

Flachgelegtes Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Wesel

Der alltägliche bundesrepublikanische Irrsinn erreicht Wesel. Dort sollte seit 1957 ein Denkmal für Kaiser Wilhelm I. wiederaufgestellt werden. 1906 wurde das Denkmal des damals sehr berühmten Künstlers Reinhold Begas (siehe Corona-Ausgabe 75) in der alten Festungsstadt, deren Schicksal tief mit Preußen verwoben war, am Platz vor dem Bahnhof eingeweiht. In der Zeit nach dem 2. Weltkrieg wurde es von Unbekannten vom Sockel gestoßen, beschädigt und danach eingelagert. Engagierte Bürger der Region hatten sich seit mehreren Jahren für eine Restaurierung und Wiederaufstellung eingesetzt und dies mit privaten Geldern finanziert, stießen aber auf Widerstand von Personen, die in Kaiser Wilhelm, wie sie selbst sagen, einen Kriegstreiber und Gegenrevolutionär sehen.

Der flachgelegte Kaiser war nicht einmal als Parodie gemeint, sondern sollte eine ernsthafte Kunstdarstellung der Weseler Oberbürgermeisterin sein.

Am Ende der siebenjährigenDebatte wurde nun das Ergebnis erzielt, daß das Denkmal nicht wieder aufgestellt, sondern hingelegt wird. Der Kaiser wurde in einen gläsernen Sarg gelegt, „damit niemand mehr zu ihm aufschauen muß”. Die bundesrepublikanischen Medien lobten dies sogleich als einen „kreativen Umgang mit der Geschichte”. Die Dadaisten der 20er Jahre hätten wahrscheinlich ähnliches gesagt… Vielleicht wollen jene, die gegen das Denkmal sind, ja auch wieder in Kleinstaaterei, ohne Sozialsystem und ohne allgemeines Wahlrecht leben, wie es in deutschen Landen vor Kaiser Wilhelm I. der Fall war? Es zeigt sich leider immer wieder, daß das mittlerweile völlige Fehlen von Zeitzeugen dazu führt, daß diejenigen, die aus ideologischen Gründen heraus das Kaiserreich dämonisieren wollen, leichtes Spiel haben.

Das Engagement der Weseler, die sich für die Wiederaufstellung eingesetzt haben, ist also lobenswert, doch ist das Ergebnis so, daß man sich wünschen muß, es wäre nicht dazu gekommen. L.R.

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Die vollständige 199. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 199

Inhalt der 199. Ausgabe:

  • Commonwealth: Königin Elizabeth sagt deutlich ihre Meinung
  • Flachgelegtes Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Wesel
  • Die Sixtus-Affaire oder die Unmöglichkeit zum Verständigungsfrieden
  • Libyens Monarchie kehrt mit Riesenschritten zurück

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Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 197

11 Sonntag Mrz 2018

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Erster Weltkrieg, Europa, Monarchie

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Österreich, Burma, Corona, Erich Ludendorff, Erster Weltkrieg, Erzherzog Karl von Österreich, hindenburg, Kaiser Wilhelm II., König Thibaw, König Willem-Alexander, Königreich der Niederlande, Kronprinz Salman bin Mohammed, Majestätsbeleidigung, Saudiarabien, U Soe Win

Warum scheiterten die deutschen Frühjahrsoffensiven 1918?

Die Ausgangssituation im Frühjahr 1918 war für das seit mehr als drei Jahren im Krieg stehende Deutsche Kaiserreich und seine Verbündeten zum ersten Mal seit langer Zeit nicht ungünstig: Rußland war geschlagen und der Zweifrontenkrieg und auch die Hungerblockade damit beendet, da die Bevölkerung jetzt über die Ukraine mit Nahrung versorgt werden konnte. Eine große Anzahl Truppen konnte außerdem für eine entscheidende Offensive an die Westfront verlegt werden, um Frankreich zu schlagen, bevor die wachsende Zahl US-amerikanischer Truppen die Situation wieder zu Deutschlands Ungunsten verändern würde.

Mit Hindenburg und Ludendorff konnte das Kaiserreich für die Planung dieser Offensive außerdem auf Befehlshaber zurückgreifen, die politisch eine Quasi-Diktatur eingeführt hatten, in welcher Kaiser Wilhelm II. nur noch ein Schatten war. In bezug auf den militärischen Verstand jedoch war die deutsche Oberste Heeresleitung seinen eher konventionellen und phantasielosen Pendants auf Seiten der Entente, die ihre Truppen in immer neuen Frontalangriffen verheizten, weit überlegen.

Die lange erwartete deutsche Offensive „Unternehmen Michael” setzte dann an der Trennlinie zwischen französischen und englischen Truppen an, wodurch Unstimmigkeiten innerhalb der Entente verursacht werden sollten. Hinzu kam eine neue Taktik: Nach einer nur kurzen, aber präzisen Artillerievorbereitung, um den Angriffsschwerpunkt nicht zu verraten und dem Feind nicht die Gelegenheit zu geben, Reserven dorthin zu verlegen, folgten Sturmtruppen, kleine, bestausgebildete und -ausgerüstete Stoßtrupps, die den feindlichen Widerstand ohne die Verluste eines Massenangriffs brechen sollten. Am 21. März begann die Offensive und in den ersten Tagen wurde ein Durchbruch erzielt und eine komplette englische Armee zerschlagen. Erstmals seit 1914 wurden größere Gebietsgewinne verzeichnet und tausende Gefangene gemacht. Dennoch brachte das Unternehmen genauso wie drei weitere Offensiven, die sich bis in den Juli 1918 hinzogen und ebenfalls Gebietsgewinne und Gefangene brachten, keine Entscheidung. Im Juli 1918 ging die Entente dann mit amerikanischen Truppen zur Gegenoffensive über und Deutschland sollte die Initiative bis zum Friedensschluβ nicht wieder zurückbekommen.

Ende Februar 2018 gedachten 700 Menschen auf dem Soldatenfriedhof von Villers-Bretonneux der gefallenen Australier. Auf dem Friedhof liegen 2.100 Alliierte, die im April 1918 bei einer Offensive gegen die deutschen Truppen fielen.

Warum war das so, war die Ausgangslage doch nicht schlecht? Anders als 1940 fehlte dem deutschen Vorstoß sowohl ein effizienter Kräfteansatz als auch ein strategisches Ziel. Statt die Kräfte dort zu bündeln, wo der Gegner am schwächsten war und Durchbrüche auf diese Weise auszubauen und den Feind zum Rückzug zu zwingen oder einzukreisen, wie 1940, schickte Ludendorff seine Truppen immer gegen die Punkte der Angriffsfront, die vom Gegner noch verbissen verteidigt wurden. Der Angriff hatte außerdem keine Richtung und kein Angriffsziel. Hätte es rückblickend Sinn gemacht, zu versuchen, wie 1940 einen großen Teil der Engländer in Flandern und Nord-frankreich einzukreisen, wozu man zum Ärmelkanal hätte vorstoßen müssen, wurden stattdessen unbedeutende Gebiete der französischen Provinz erobert, und der Angriff verlagerte sich mehr und mehr Richtung Paris. Hinzu kam, daß die Logistik im Ersten Weltkrieg noch nicht so weit fortgeschritten war, daβ ein schneller Vormarsch möglich gewesen wäre. Schließlich gab es auch keine politische Strategie, etwa einen milden Frieden anzubieten, wenn die Lage günstig schien. Am Ende verspielte das Kaiserreich also den Vorteil, den es zu Beginn des Jahres 1918 noch gehabt hatte. Kaiser Wilhelm II. hatte bei alldem nur noch wenig Einfluß, da seine Militärs auf einen absoluten Sieg setzten, und er nicht dagegen ankämpfen konnte. Lediglich Kaiser Karl I. versuchte, auf einen Frieden hinzuarbeiten, scheiterte aber dabei an der nötigen Bündnistreue zu Deutschland. L.R.

Majestätsbeleidigung bleibt in den Niederlanden strafbar

Die BRD hat zum 1. Januar 2018 den Majestätsbeleidigungsparagraphen abgeschafft, nicht jedoch die Strafbarkeit der „Verunglimpfung des Bundespräsidenten“ (§90 StGB), was unter „Gefährdung des Rechtsstaats” fällt. Und jetzt beginnt in den Niederlanden eine Diskussion um die Abschaffung der entsprechenden Straftaten im Königreich. Ausgerechnet in der Regierungskoalition gibt es widerstreitende Ansichten. Die linksliberale D66 möchte die Monarchie „modernisieren“ und dringt auf Abschaffung des Königsbeleidigungsparagraphen, weil er angeblich die freie Rede beschränke und schon 150 Jahre alt sei. Anderer Ansicht sind die beiden christlichen Parteien im Kabinett (CDA und ChristenUnie), die argumentieren, der König könne sich in seiner Position schlecht selbst verteidigen und eine Beleidigungsklage anstrengen. Die vierte und gröβte Regierungspartei, die von Ministerpräsident Mark Rutte angeführte liberale VVD, hält sich bedeckt und sieht keinen Anlaβ zum Handeln, womit sie unter Umständen zur Beerdigung der Gesetzesänderung beitragen könnte.

Darf man künftig die Königsfamilie (hier beim Koningsdag am 27. April 2016 in Zwolle) ungestraft beschimpfen?

Anwendung findet der Majestätsbeleidigungs-paragraph nur gelegentlich. 2016 wurde ein Mann zu 30 Tagen Haft verurteilt, weil er auf Facebook König Willem Alexander einen „Mörder, Dieb und Vergewaltiger“ schimpfte. Der Strafrahmen kann bis zu fünf Jahren Haft und einer Geldstrafe bis zu 20.000 Euro reichen. Billiger kam im November 2014 ein Protestler davon, der während einer Demonstration F**k the King, F**k the Queen und F**k the Royal House brüllte. Die Staatsanwaltschaft sah von einer strafrechtlichen Verfolgung ab. Die „freie Meinungsäuβerung” einer Pöbelei hatte trotz Majestätsbeleidigungsparagraphen gesiegt. H.S.

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Die vollständige 197. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 197

Inhalt der 197. Ausgabe:

  • Warum scheiterten die deutschen Frühjahrsoffensiven 1918?
  • Majestätsbeleidigung bleibt in den Niederlanden strafbar
  • Anzeige gegen Karl von Habsburg
  • Monarchistische Gefühle schlummern in jeder Nation

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 182

30 Sonntag Apr 2017

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Erster Weltkrieg, Europa, Monarchie

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Schlagwörter

1917, Haschemitisches Königreich Jordanien, hindenburg, Kaiser Karl von Österreich, Kaiser Wilhelm II., König Ferdinand I. von Rumänien, König Gyanendra, König Willem-Alexander, Königin Máxima, Königreich der Niederlande, Kronprinz Hussein von Jordanien, Kronprinzessin Margareta von Rumänien, Ludendorff, MH 17, Nepal, Niederlande, Referendum, Rumänien

Gestiegene Populärität des niederländischen Königs

Mit 150 durch eine Lotterie ermittelte Niederländer feierte König Willem Alexander seinen 50. Geburtstag.

Zu seinem 50. Geburtstag am 27. April bereiteten die Niederländer ihrem König ein prächtiges Geschenk: Sie gaben ihm ihr Vertrauen. Der öffentlich-rechtliche Fernsehsender NOS ließ eine Meinungsumfrage vornehmen, die befand, daß 70% der befragten Niederländer hinter der monarchischen Staatsform stehen (2016: 65%). Gleichfalls 70% waren zufrieden mit der Amtsführung König Willem Alexanders, die Werte für Königin Máxima lagen sogar noch höher: 75%. Auf einer Sympathiekurve von 1 bis 10 wurden dem König 7,6 Punkte gegeben, Königin Máxima sogar 8.

Auf Initiative von Geert Wilders beschloß das niederländischen Parlament 2011, dem Monarchen politische Rechte zu entziehen und seither spielt der König zum Beispiel keine Rolle mehr bei der Regierungsbildung. Damals fand das die Mehrheit der Niederländer richtig und nur 8% waren gegen die Neuregelung. Inzwischen ist ihre Zahl auf 20% gestiegen. Im Jahr 2017 finden 34%, der König sollte in die Bildung einer neuen Regierung eingebunden sein, 32% lehnten dieses weiterhin Ansinnen ab.

Am Vorabend des Königsgeburtstags strahlte das niederländische Fernsehen ein Interview mit dem König aus, das von 4,3 Millionen Menschen verfolgt wurde. König Willem Alexander gab Antworten sogar auf persönliche Fragen, die sich seine Mutter vermutlich verbeten hätte. So ging er auf den Skiunfall seines Bruders Prinz Friso ein, der nach eineinhalbjährigem Koma im August 2013 starb. „Er war immer so beschäftigt, aber stets im Hintergrund und er war mir ein wichtiger Berater. Erst wenn man jemanden verliert, merkt man, wie schrecklich es ist, ihn zu vermissen.“ Er habe ihn oft im Krankenhaus besucht und gehofft, er könne wieder ge-sund werden. Nach dem Abschuß des Malaysian Airline Flugzeugs MH 17 knapp ein Jahr später war er bei den Hinterbliebenen und er sei von ihnen als Trauerpartner akzeptiert worden: „Sie haben ihren Bruder verloren. Sie wissen, was das bedeutet.“ Auch über seine Töchter sprach er und wie er der Thronfolgerin, Prinzessin Catharina-Amalia, den Umgang mit Mobiltelephonen erklärt. Ein rundherum zufriedener Willem Alexander nannte Königin Máxima eine kritische, aber auch vergebende und liebevolle Begleiterin. „Ich bin sehr glücklich, sie gefunden zu haben.“       H.S.

Zeitungen gedenken Friedensinitiative von Bad Homburg 1917

Erstaunlicherweise gedachten einige Medien des Treffens zwischen Kaiser Wilhelm II. und Kaiser Karl I. in Bad Homburg im April 1917. Nach der Friedensbotschaft der Mittelmächte aus dem De-zember 1916 stellte das Treffen einen neuen Versuch dar, zu einem Frieden zu kommen und widerspricht der These, der Kaiser habe die wahre Kriegssituation nicht verstanden. Nach der wenig konkret formulierten Friedensinitiative kam der österreichische Kaiser diesmal zu dem Treffen mit dem Wunsch im Gepäck, Deutschland möge das 1871 wieder zum Deutschen Reich gekommene Reichsland Elsaß-Lothringen erneut an Frankreich abtreten und, so wird berichtet, stieß bei Kaiser Wilhelm II. damit nicht auf taube Ohren, da sich ein Sieg im Osten schon abzeichnete und man sich dort hätte schadlos halten können, so daß er einer Verhandlung auf der Basis dieses Vorschlages zunächst nicht abgeneigt war. Wer jedoch vehement dagegen opponierte, war das Militär und so verlief das Treffen am Ende ergebnislos.

Kaiser Wilhelm mit den Militärs, die eigene Pläne verfochten und nichts zur Rettung der Monarchie unternahmen: von Hindenburg (li.) und Ludendorff.

Statt einer neuen Friedensinitiative wurde wenige Tage später vielmehr der uneingeschränkte U-Bootkrieg wieder aufgenommen, welcher 1915 eingestellt worden war, weil der mit Munition beladene Passagierdampfer Lusitania von einem deutschen U-Boot versenkt wurde. Bei der neuerlichen Erklärung des U-Bootkrieges, die gleichbedeutend mit einem Kriegseintritt der USA auf Seiten der Entente war,  wollte die OHL jedoch plötzlich nicht verantwortlich sein und forderte eine persönliche Entscheidung des Kaisers ein, die sie dann auch bekam. L.R.

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Die vollständige 182. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 182

Inhalt der 182. Ausgabe:

  • Gestiegene Popularität des niederländischen Königs
  • Royalistischer Premier in Nepal mit Plänen für Referendum
  • Zeitungen gedenken Friedensinitiative von Bad Homburg 1917
  • Ansprache von Kronprinzessin Margareta ans rumänische Parlament

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Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 134

27 Sonntag Jul 2014

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Monarchie

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Schlagwörter

Afghanistan, Iran, König Mohammed Zahir Schah, König Willem-Alexander, Königreich der Niederlande, MH 17, Preußen, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Schah Mohammed Reza Pahlevi, Ukraine, ZDF

Deutschlands Beste manipuliert

Mit dem ZDF manipuliert es sich leichter.

Mit dem Zweiten manipuliert es sich leichter.

Das ZDF strahlte in den vergangenen Wochen zwei Sendungen aus, in denen einmal Deutschlands „beste“ lebende Männer und zum anderen Deutschlands „beste“ lebende Frauen vorgestellt wurden. Berechnungsgrundlage dafür war eine Forsa-Umfrage. Nun kam heraus, daß die Verantwortlichen der Sendung das Ergebnis dieser Umfrage manipuliert haben. Das hatte zwar scheinbar keine ideologischen Hintergründe. Es ging vielmehr darum, diejenigen, die ihre Teilnahme an der Sendung zugesichert hatten, im Ranking höher zu positionieren. Dennoch erregte der Vorfall einiges Aufsehen und es kam unter anderem auch heraus, daß dies nicht die erste Manipulation war. So wurde 2007 bei der Sendung „Unsere Besten – Musikstars aller Zeiten“ das Ergebnis dahingehend manipuliert, daß nicht die damalige Rockband Böhse Onkelz die Abstimmung gewann, wie es nach dem Willen der Abstimmenden eigentlich der Fall gewesen wäre, sondern Mozart. Dies geschah dann sehr wohl aus ideologischen Motiven heraus, auch wenn geschmackliche Fragen vielleicht auch eine Rolle gespielt haben mögen.

Was hat das nun mit der Monarchie zu tun? Vor Jahren gab es einmal eine Sendung über Deutschlands Beste in historischer Perspektive. Damals gewann Konrad Adenauer, also der Mann, der eine tiefe Abneigung gegen Preußen hegte, in der Zwischenkriegszeit für eine Abspaltung des Rheinlandes von Deutschland eintrat und in den Anfängen der Bundesrepublik anders als sein großer Kontrahent Kurt Schuhmacher kaum wirklich an einer Wiedervereinigung interessiert war. Von der offiziösen bundesrepublikanischen Geschichtsschreibung wird Adenauer jedoch als Gründervater und großer Staatslenker verklärt, was sich dann laut ZDF scheinbar auch in der Meinung der Deutschen widerspiegelte. Bismarck, Friedrich, Hardenberg oder ähnliche landeten in der ZDF-Sendung dagegen auf hinteren Rängen. Wie wenig dieses Ergebnis die tatsächliche Meinung der Deutschen widerspiegelt, kann man sich jetzt denken. L.R.

Nostalgie bei den Alt-68ern

Die Einladung, 2014 des 34. Todestags des iranischen Schahs zu gedenken, erging an alle Getreuen.

Die Einladung, 2014 des 34. Todestags des iranischen Schahs zu gedenken, erging an alle Getreuen.

Wenn bei Redakteuren der tageszeitung (taz) die Vergangenheitssehnsucht ausbricht, dann ist das kein Gedenken an die Zeiten, als Geld für die Aktion „Waffen für El Salvador“ gesammelt wurde, sondern inzwischen macht sich die Traurigkeit breit, weil in der Mitte der 2. Dekade im 21. Jahrhundert vom freien Reisen immer weniger geblieben ist. Richtung Osten geht es „nicht mehr ganz so entspannt wie 1968, als man mit dem VW-Bus gemütlich von München nach Kabul tuckern konnte” (taz, 24. Juli). Auch die freie Schiffahrt und sogar inzwischen ein Flug dem Sonnenaufgang entgegen, sind gefährlicher, als es 1968 war, als in Kabul noch ein König und am Ausgang des Roten Meers gegenüber dem Horn von Afrika in Südjemen Sultane regierten. Während Studenten gegen den Schah des Irans demonstrierten, genossen sie die wirtschaftliche Prosperiertät des Irans, die sich entwickelnde Infrastruktur und die Toleranz des Kaiserreichs, um sich in Westasien umzutun. Ja, das Wort Toleranz ist bewußt eingesetzt, denn obwohl es einen Geheimdienst gab und obwohl politische Gefangene einsaßen – jeder einzelne Fall ist bedauerlich – herrschten im Iran von damals mehr Freiheiten als heute. Nach Wikipedia-Angaben wurden im Iran zwischen 1971 und 1979 100 politische Gefangene exekutiert, zwischen 1981 und 1985 7900. Auch 2013 rissen die Hinrichtungen nicht ab: Laut Amnesty International wurden 544 Menschen im Iran staatlich getötet. Eine Statistik, die zur Kenntnis genommen wird…

Am 27. Juli jährt sich der Todestag von Schah Mohammed Reza Pahlewi zum 34. Mal. In Deutschland wird seiner nicht gedacht, aber in Frankreich – natürlich – versammelten sich seine Anhänger, z.B. in Paris, Rathaus des 16. Arrondissements, um Sa Majesté le Shah-in-Shah (Roi des Rois) de Perse zu würdigen. Die taz wird dabei fehlen und weiterhin nur die Auswirkungen seines Sturzes bedauern. H.S.

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Die vollständige 134. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona  Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 134

Inhalt der 134. Ausgabe:

  • Deutschlands Beste manipuliert
  • In eigener Sache: Die Zukunft von Corona
  • Nostalgie bei den Alt-68ern
  • Ausstellung über adlige Rückkehrer in Cottbus
  • Menschlichkeit und Monarchie

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Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 128

23 Sonntag Mrz 2014

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Erster Weltkrieg, Monarchie

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Schlagwörter

1914, 1918, Österreich, Erzherzog Karl Stefan, Erzherzog Karl Stephan von Österreich, Erzherzog Wilhelm von Österreich, König der Ukraine, König Juan Carlos I, König von Polen, König von Spanien, König Willem-Alexander, Königin Máxima, Königreich der Niederlande, Niederlande, Polen, Rumänien, Ukraine, Vasyl Vashyvaniy

100 Jahre Ausbruch des 1. Weltkriegs: Kriegspropaganda

Der 1. Weltkrieg warf ein Problem auf, welches sich in anderen Kriegen davor nicht in dem Maße gestellt hatte: Die Zustimmung der Bevölkerung für die Kriegsanstrengung war im Zeitalter der Massengesellschaft erforderlich geworden und das Eintreten von Kriegsmüdigkeit konnte ein entscheidender Nachteil für den Ausgang des Ringens sein. Außerdem ging es auch darum, neutrale Staaten auf die eigene Seite zu bringen oder wenigstens von einem Kriegseintritt auf der anderen Seite abzuhalten.

2 gegen 7: Die deutsche Propaganda versuchte, Siegeszuversicht auszustrahlen, ohne die Überlegenheit des Feindes zu verschweigen. Dies stellte die Disziplin der eigenen Truppen und Bevölkerung sicher.

2 gegen 7: Die deutsche Propaganda versuchte, Siegeszuversicht auszustrahlen, ohne die Überlegenheit des Feindes zu verschweigen. Dies stellte die Disziplin der eigenen Truppen und Bevölkerung sicher.

Die Entente Cordiale und die Mittelmächte gingen dieses Problem sehr unterschiedlich an. Man könnte sagen, daß die Mittelmächte sich an das heimische Publikum richteten, während es der Entente um die Meinung der neutralen Welt ging: Während die Entente mit recht plumpen Lügengeschichten von deutschen Greueln und der Darstellung der vermeintlich eigenen Werte rund um die Freiheit der Menschen und des Handels auftrumpfte, setzte die deutsche Propaganda darauf, trotz eines überlegenen Feindes Siegeszuversicht auszustrahlen und war im Ausland herzlich wenig effizient. Die Darstellung der eigenen Werte, wie sie zum Beispiel im Sozialstaat, der technischen Entwicklung und tatsächlich auch der im Vergleich zu den Entente-Staaten fortschrittlichen Verfassung hätten liegen können, fehlte völlig. Hinzu kam, daß die Welt ohne die Erfindung von WLan noch auf recht umständliche Kommunikationswege angewiesen war. Die deutschen Telegraphenkabel, die das Land mit Übersee verbanden, wurden recht bald nach Kriegsausbruch gekappt und es war von dort an kaum noch möglich, sich im Ausland darzustellen.

Die Entente setzte auf Greuelpropaganda und schürte die Angst und den Haß auf den Gegner: Hier ein Aus-schnitt aus einem US-amerikanischen Film von 1917.

Die Entente setzte auf Greuelpropaganda und schürte die Angst und den Haß auf den Gegner: Hier ein Ausschnitt aus einem US-amerikanischen Film von 1917.

Tatsächlich kam es dann auch im Lager der Entente zu den ersten großen Meutereien, während das deutsche Heer und die Bevölkerung in der Heimat trotz Seeblockade und unaussprechlicher Bedingungen in den Schützengräben bis fast zuletzt sehr diszipliniert blieben. Auf der anderen Seite konnten die Mittelmächte außerhalb Europa niemanden für die eigene Sache gewinnen, während 1918 die halbe Welt zumindest formell im Krieg gegen sie stand.

Opfer ihrer Propaganda sind beide Seiten geworden: Die deutsche Siegeszuversicht täuschte über die tatsächliche Lage hinweg, die zumindest einen Frieden zum Status quo als ernsthafte Option in Betracht hätte kommen lassen müssen, der tatsächlich jedoch keine Option war. Auch der Zusammenbruch des Heeres 1918 konnte von vielen nicht geglaubt werden, da ja bislang immer nur Erfolge errungen wurden, und so entstand die Geschichte vom Dolchstoß. Die bis dahin beispiellose Barbarisierung des Gegners durch die Entente machte auf der anderen Seite einen echten Frieden unmöglich und führte stattdessen zu Versailles, wo der Gegner in ebenfalls beispielloser Weise nicht nur zu horrenden Reparationszahlungen verdammt, sondern auch als moralisch und zivilisatorisch minderwertig dargestellt wurde. Daß es in dieser Konstellation bald wieder zum Krieg kam, kann nicht ernsthaft überraschen. L.R.

Die monarchische Lösung für die Ukraine

Der König der Ukraine, Verlag Zsolnay, Wien 416 Seiten, € 25,60.

Der König der Ukraine, Verlag Zsolnay, Wien 416 Seiten, € 25,60.

An der Wiege der unabhängigen Ukraine stand ein Habsburger bereit, um als König das Land zu regieren: Erzherzog Wilhelm von Österreich. Sein Vater, Erzherzog Karl Stephan, hatte sich darauf vorbereitet, König von Polen zu werden (siehe auch: Deutsche Kriegsziele in Polen), aber Wilhelms Interesse lag weiter östlich. Mit 17 hatte er in der bäuerlichen Umgebung von Zywiec, wo die polnische Königsfamilie in spe lebte, und in den Karpaten die ukrainische Bevölkerung kennengelernt. Ihn faszinierten ihre Folklore und der Mythos von den ukrainischen Kosaken mit ihrer Rebellion gegen Polens Adel im 17. Jahrhundert. Er identifizierte sich mit dem „unerlösten Volk der Ukrainer“ – einem Volk ohne Land, einem Volk ohne Herrscher. Wenn sein Vater polnischer König werden wollte, warum sollte er nicht König der Ukrainer werden können? Als k. u. k. Offizier avancierte Wilhelm ab 1915 binnen Kürze zum Idol der ukrainischen Mannschaften: er verkehrte mit ihnen in ihrer Sprache, sie sollten ihn mit seinem ukrainischen Vornamen Vasyl anreden; er verteidigte seine Soldaten gegen polnische Vorgesetzte, setzte sich – wo immer es ging – für die Zivilbevölkerung ein. Lembergs griechisch-katholischer Metropolit Erzbischof Andrii Sheptytsky wurde Wilhelms Mentor.

Polens Königsfamilie in spe: Erzherzog Karl Stephan und Gattin mit ihren sechs Kindern, Erzherzogin Eleonora, Erzherzogin Renata, Erzherzog Karl Albrecht; Erzherzogin Mechtildis, Erzherzog Leo Karl und Erzherzog Wilhelm.

Polens Königsfamilie in spe: Erzherzog Karl Stephan und Gattin mit ihren sechs Kindern, Erzherzogin Eleonora, Erzherzogin Renata, Erzherzog Karl Albrecht; Erzherzogin Mechtildis, Erzherzog Leo Karl und Erzherzog Wilhelm.

Vor sechs Jahren veröffentlichte Yale-Professor Timothy Snyder eine Biographie über Vasyl Vashyvaniy, Wilhelm der Bestickte, wie er wegen seines stets getragenen buntbestickten ukrainischen Trachtenhemds genannt wurde. Österreichs Kaiser Karl entsandte ihn nach Galizien, wie die heutige Westukraine einst hieß. Erzherzog Wilhelm stellte eine „Ukrainische Legion“ auf, die in den russischen Revolutionswirren auf Seiten der Kleinbauern, nicht der Großgrundbesitzer stand, was ihn als königlichen Robin Hood legendär machte. 1921 mußte er den Kampf aufgeben und zog sich nach Westeuropa zurück.

Vasyl Vashyvaniy, Wilhelm der Bestickte.

Vasyl Vashyvaniy, Wilhelm der Bestickte.

Noch einmal versuchte er während des 2. Weltkriegs während der deutschen Besetzung in der Ukraine seinen Traum von der Krone zu verwirklichen. Er scheiterte, doch die Sowjets vergaßen ihn nicht. Am 26. August 1947 zerrte ihn der sowjetische Militärgeheimdienst vor dem Wiener Südbahnhof in ein Auto, das ihn nach Kiew brachte, wo er am 29. Mai 1948 zu 25 Jahren Haft verurteilt wurde. Nach monatelangen Verhören starb Wilhelm 53-jährig am 18. August 1948 in einem sowjetischen Gefängnishospital in Kiew.

Das Originalbuch zeigt Erzherzog Wilhelm in seiner bestickten Ukrainetracht: The Red Prince. The Secret Lives of an Habsburg Archduke, Basic Books, New York, US-$ 27,95.

Das Originalbuch zeigt Erzherzog Wilhelm in seiner bestickten ukrainischen Tracht: The Red Prince. The Secret Lives of an Habsburg Archduke, Basic Books, New York, US-$ 27.95.

Mit ihm starb die Idee einer ukrainischen Idee nicht vollständig. Heutige ukrainische Monarchisten organisieren sich z. B. im Ukrainischen Traditionalistenklub, der im November 2011 in Donetsk einen Kongreß für Ukrainische Monarchisten abhielt. H. S.

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DieDie vollständige 128. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 128

Inhalt der 128. Ausgabe:

  • 100 Jahre Ausbruch des 1. Weltkriegs: Kriegspropaganda
  • Die monarchische Lösung für die Ukraine
  • Rumänien führt die Krone wieder im Wappen
  • König Willem-Alexander regiert mit ruhiger Hand

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Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 124

29 Sonntag Dez 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Erster Weltkrieg, Europa, Monarchie

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Schlagwörter

Australians for Constitutional Monarchy, Buchbesprechung, David Bagrationi, David Bagrationi-Mukhraneli, Erster Weltkrieg, François de La Rochefoucauld, Fritz Fischer, Georgien, Griechenland, hindenburg, Japan, Kaiser Akihito, Kaiser Wilhelm II., König Albert II. der Belgier, König Konstantin II. der Hellenen, König Philippe I. der Belgier, Königin Anne-Marie, Königreich Belgien, Königreich der Niederlande, Königreich Spanien, Kongreßpolen, Ludendorff, Monarchisten, Prinz Carl Friedrich von Preußen, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Prinzessin Sophie von Preußen, Schwarz-Gelbe Allianz, Spanien, Theobald von Bethmann Hollweg, Tony Abbott, Völkerschlacht-Gedenken

Jahresrückblick 2013

König Albert II. unterzeichnet seine Verzichtsurkunde, Kronprinz Philippe (li.) und Premierminister Elio Di Rupo (re.) bezeugen den Akt.

König Albert II. unterzeichnet seine Verzichtsurkunde, Kronprinz Philippe (li.) und Premierminister Elio Di Rupo (re.) bezeugen den Akt.

Nach 2011 und 2012 war auch 2013 ein recht gutes Jahr für die Monarchien der Welt. In der ersten Hälfte des Jahres verzichteten die Monarchen in Belgien und den Niederlanden zwar jeweils zugunsten des Kronprinzen auf den Thron. Dies scheint der Monarchie jedoch eher genützt als geschadet zu haben. Die Geburt eines künftigen Thronfolgers konnte 2013 in den Häusern Windsor und Hohenzollern bekanntgegeben werden, wobei IKH Kronprinz Georg Friedrich und Kronprinzessin Sophie mit Carl Friedrich und Louis Ferdinand Zwillinge bekamen. In Australien wurde mit Tony Abbott ein Mann zum Premierminister gewählt, der vorher die Australians for Constitutional Monarchy geleitet hat und das Land als Commonwealth-Monarchie erhalten wird. Zahlreiche Maßnahmen der Vorgängerregierung, die eine schleichende Republikanisierung einleiten sollten, wurden von ihm sofort wieder zurückgenommen. Sorgen bereitet in manchen regierenden Häusern dagegen der Gesundheitszustand des Monarchen, wie es etwa in Thailand, Japan und Spanien der Fall ist.

Hochzeit am 8. Februar 2009 von Kronprinz David Bagrationi und Prinzessin Ana.

Hochzeit am 8. Februar 2009 von Kronprinz David Bagrationi-Mukhraneli und Prinzessin Ana Bagrationi-Gruzinski.

Was die monarchistischen Bewegungen betrifft, ist die Rückkehr zur Monarchie in vielen Ländern im Bereich des Möglichen, zum Beispiel in Nepal, Rumänien, Rußland oder Serbien. Einen Rückschlag stellt die Scheidung des georgischen Thronfolgers David Bagrationi von Prinzessin Ana dar. Die vom georgischen Patriarchen Ilia II. eingefädelte Ehe sollte die verschiedenen Zweige der Dynastie wieder vereinen und so die Chancen einer Restauration stärken, die jetzt unwahrscheinlicher ist. Im September 2011 wurde jedoch dem damals noch vereinigten Ehepaar ein Erbe geboren: Prinz Giorgi Bagration Bagrationi.

Fand nur regionale Beachtung: Der 200. Jahrestag der Völkerschlacht in Leipzig.

Fand nur regionale Beachtung: Der 200. Jahrestag der Völkerschlacht in Leipzig.

Auch in den Republiken Mitteleuropas ist die Perspektive eher weniger gut: Die Schwarz-Gelbe Allianz verfehlte die nötige Zahl an Unterschriften, die zum Antreten bei den Wahlen in Österreich erforderlich sind, bereits zum zweiten Mal. In Deutschland sind die Monarchisten weiterhin desorganisiert und es ist eine zunehmende Angst zu spüren, eine von dem durch das staatliche Fernsehen propagierte, durchweg negative Bild der vorbundesrepublikanischen deutschen Geschichte abweichende Meinung öffentlich zu vertreten. So wurde auch das Völkerschlachtjubiläum kaum begangen, beziehungsweise im Rahmen einer „kritischen Berichterstattung“ als militaristisch und bloße Sache der Fürsten dargestellt, obwohl die Befreiungskriege eben genau das nicht waren. Dies gibt schon einmal einen kleinen Vorgeschmack darauf, was im nächsten Jahr zur hundertjährigen Wiederkehr des 1. Weltkrieges zu erwarten ist. Während alle anderen Staaten ihrer Soldaten gedenken, ist es noch völlig unklar, was die Bundesrepublik plant, aber Positives ist in keinem Fall zu erwarten. Corona wird sich daher im Jahr 2014 schwerpunktmäßig dem Gedenken an den Ausbruch des 1. Weltkrieges widmen.

Ihren Lesern wünscht die Corona-Redaktion ein frohes und erfolgreiches Jahr 2014! L.R.

100 Jahre Ausbruch des Ersten Weltkriegs: Deutsche Kriegszielpolitik in Polen

Die deutsche Kriegszielpolitik in Osteuropa während des Ersten Weltkriegs wurde von mehreren Historikern oftmals als Vorgängerpolitik der Nationalsozialisten beschrieben; der prominenteste Vertreter dieser Meinung war Fritz Fischer. Vor allem die Polnische Frage in den Jahren 1914-18 verdient in diesem Zusammenhang eine nähere Betrachtung.

Das unter russischer Herrschaft stehende ‚Kongreßpolen‘ rückte bereits vor Kriegsbeginn in den Blick der Reichsleitung. Kaiser Wilhelm II. versicherte dem preußisch-polnischen Magnaten Bogdan von Hutten-Czapski bereits am 31. Juli 1914, daß zu Deutschlands Kriegszielen die Errichtung eines selbständigen polnischen Staates gehörte. Bis Anfang 1916 unterstützte Berlin jedoch offiziell die sogenannte ‚austro-polnische Lösung’ Österreich-Ungarns, die vorsah, Polen in das Habsburgerreich zu integrieren. Das schwindende politische wie militärische Vertrauen in den österreichischen Bündnispartner sowie der Machtzuwachs Hindenburgs und Ludendorffs führten allerdings zu einem Umdenken in der deutschen Generalität, die ihre Hoffnungen in die Bildung einer polnischen Freiwilligenarmee setzte. Zu diesem Zweck forcierte sie die Bildung eines formal selbständigen Königreichs Polen, welches politisch, militärisch und wirtschaftlich an Deutschland gebunden werden sollte. Der auf die Proklamation dieses politisch wie territorial undefinierten Staates am 5. November 1916 gefolgte Werbeaufruf an die polnische Bevölkerung geriet jedoch zu einem Desaster für die Militärpolitik, da die Anzahl der Freiwilligen nicht einmal annähernd den hochgesteckten Erwartungen entsprach.

Die repressive preußische Polenpolitik der Vorkriegszeit hatte auch in der Bevölkerung Kongreßpolens ein negatives Deutschlandbild hinterlassen. Die in der deutschen Öffentlichkeit geführte Diskussion über große Gebietsgewinne auf Kosten Polens und die damit einhergehenden Pläne einer Zwangsumsiedlung der dort lebenden ethnischen Bevölkerung vergifteten die deutsch-polnischen Beziehungen zunehmend. Besonders Erich Ludendorff spielt in diesem Zusammenhang eine unrühmliche Rolle, nahm er in seiner Bezeichnung der zu annektierenden polnischen Gebiete als „Zuchtstätten für Menschen, die für weitere Kämpfe nach Osten nötig sind“ den Jargon der nationalsozialistischen Lebensraumpolitik vorweg.

Doch derartige Aussagen stellten nur einen Teil der Diskussion über die Polnische Frage innerhalb der Reichsleitung dar. Reichskanzler Bethmann-Hollweg verfolgte bis zu seinem erzwungenen Rücktritt 1917 die Möglichkeit, Polen als Verhandlungsobjekt in einem möglichen deutsch-russischem Separatfrieden zu verwenden. Hierfür war er bereit, auf weitreichende Gebietsabtretungen zu verzichten und wurde darin auch von Wilhelm II. unterstützt. Die Konkurrenz unzähliger verschiedener Pläne in Militär und Politik ließen eine einheitliche deutsche Kriegszielpolitik in Polen, die über das Manifest von 1916 hinausging, bis Kriegsende nicht zu. Zwar wurde teilweise erfolgreich der Aufbau polnischer Selbstverwaltung im Inneren betrieben, doch die Verhärtung der unterschiedlichen Fronten in den die Verfassung, Außenpolitik, Regentschaft und Grenzziehung betreffenden Fragen machten jeglichen Fortschritt unmöglich und verstärkten nur die antideutschen Ressentiments der polnischen Bevölkerung. Die tiefsitzende Furcht vor einem wiedererstarkten Polen als Nachbarn, der Ansprüche auf die ehemals polnischen Gebiete Preußens stellen könnte, ließ ernsthafte Konzessionen von deutscher Seite aus nicht zu.

In Berlin war man sich des offensichtlichen Fiaskos einer erfolgreichen Politik in Polen bewußt. Der Staatssekretär des Äußeren Jagow drückte es gegenüber dem Kanzler passend aus: „Für die polnische Frage gibt es keine ideale Lösung. Wir werden uns mit der wenigst ungünstigsten begnügen müssen.“  Jan Markert

Buchvorstellung in eigener Sache

Neben dem Schreiben über die Monarchie gehen die Corona-Autoren im richtigen Leben auch noch anderen Tätigkeiten nach. Einer von ihnen, Lukas Rottnick, hat jetzt ein Buch über seine Zeit in Spanien veröffentlicht:

Neuveröffentlichung: Die spinnen, die Spanier.

Neuveröffentlichung: Die spinnen, die Spanier.

„Spanien ist anders“, wie die Eingeborenen gerne von ihrem Land sagen. Warum die meisten Spanierinnen und Spanier Maria heißen und sie beim Anblick unberührter Natur das kaum zu unterdrückende Gefühl überkommt, einen Flughafen bauen zu müssen; warum Spanien sich ein Gurkenministerium und fünf unterschiedliche Polizeiorgane leistet; warum Telenovelas eine iberische Erfindung sind und man einen spanischen Handwerker grundsätzlich nie alleine lassen sollte – all diese und mehr Fragen werden im vorliegenden Buch beantwortet.

Das Buch, welches den Titel „Die spinnen, die Spanier“ trägt, ist im Buchhandel für 10,99 € erhältlich. Als E-Book kostet es 7,99 €. L.R.

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Die vollständige 124. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 124

Inhalt der 124. Ausgabe:

  • Jahresrückblick 2013
  • Buchvorstellung in eigener Sache
  • Königlicher Gruß aus Griechenland
  • 100 Jahre Ausbruch des Ersten Weltkriegs: Deutsche Kriegszielpolitik in Polen
  • Eingeschränkte Meinungsfreiheit bei Republikanern

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