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Steinmeier will Gudrun Ensslin nicht mehr als große Frau der Weltgeschichte ansehen Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 267

20 Sonntag Mrz 2022

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Monarchie

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Großfürstin Maria Wladimirowna, Kaiser Karl I. von Österreich, König Felipe VI., König Juan Carlos I., Königin Elizabeth II., Königreich Spanien, Prinz Philip, Putin, Rußland, Steinmeier, Ukraine, Zar Nikolaus II.

Nicht mein Präsident

Daß Frank-Walter Steinmeier als Bundespräsident in Fettnäpfchen tritt, ist nichts Neues. So hat er schon ein Konzert mit einer linksextremen Band empfohlen und den Atommullahs im Iran zum Jahrestag ihrer Revolution gratuliert. Diesmal wurde vom Bundespräsidialamt mit Gudrun Ensslin eine einheimische Mörderin aus der RAF-Zeit gewürdigt. „Mit der Ihnen eigenen Handschrift ermöglichen Sie neue Sichtweisen, insbesondere auf große Frauen der Weltgeschichte, die sich den Brüchen und Zumutungen ihrer jeweiligen Zeit mit großer Intelligenz, persönlicher Stärke und einem ausgeprägten Willen zur Veränderung der gesellschaftlichen als auch der politischen Verhältnisse stellen. Sei es das Leben von Gudrun Ensslin, Rosa Luxemburg, Hildegard von Bingen oder Hannah Arendt – allen diesen Frauen und vielen anderen haben sie unvergessliche filmische Porträts gewidmet,“ heißt es in einem Geburtstagsschreiben an die Regisseurin Margarethe von Trotta, welches bis vor kurzem noch auf der Internetseite des Bundespräsidenten zu finden war. Schon Rosa Luxemburg, die mit dem Kommunismus für eine totalitäre Ideologie eintrat und deswegen zu einem Postergirl der DDR wurde, als große Frau der Weltgeschichte zu sehen, ist äußerst fragwürdig. Das geht aber im Vergleich zu Gudrun Ensslin unter: Während die Ostdeutschen den real existierenden Sozialismus hautnah erleben durften, gingen im Westen Teile der Bevölkerung aus Unwissen und Naivität mit Bildchen und Büchlein des Massenmörders Mao Tsetung auf die Straße. Einigen reichte dies jedoch nicht, sie wollten etwas für die Sache tun und entschieden sich daher für den Linksterrorismus. Dazu gehörte Gudrun Ensslin, der die Beteiligung an fünf Sprengstoffattentate mit vier Todesopfern nachgewiesen wurde.

Bereits drei Monate nach dem Amtsantritt von Frank-Walter Steinmeier gab es im Juni 2017 im Bundespräsidialamt Ärger um die Neubesetzung von Stellen. Zudem wurde der Vorwurf laut, die Hausspitze habe im Zuge des Amtswechsels ungewöhnlich viele Stellen an Parteifreunde und frühere Weggefährten von Steinmeier vergeben. Der Personalrat beschloß seinen Rücktritt. Das Bundespräsidialamt hat 220 Beschäftigte.

Wenn man zu Gunsten des Präsidenten ins Feld führt, daß er seine Reden nicht selbst schreibt, wirft der Vorgang doch Fragen auf. Selbst wenn die Würdigung von Ensslin von einem Schülerpraktikanten verfaßt worden sein sollte, und derjenige, der sonst die Beiträge noch einmal kontrolliert, gerade mit Corona im Bett lag, muß man sich schon fragen, was eigentlich so die politische Einstellung des Personals ist, welches im Bundespräsidialamt tätig ist. Fragwürdige Würdigungen und Glückwünsche wiederholen sich und natürlich fällt dies auf den Präsidenten zurück, der über sein Personal zum Teil selbst entscheiden kann. Zum anderen ist die schwache Reaktion der Medien zu kritisieren. Linke Medien griffen das Thema ähnlich wie den Beitrag der gegenwärtigen Innenministerin im Käseblättchen eines linksextremen Vereins kaum auf. Andere Medien berichteten zwar schüchtern, übernahmen aber fast alle ohne Hinterfragen die Stellungnahme des Bundespräsidialamtes: „Die Erwähnung von Gudrun Ensslin ist ganz klar ein Fehler. Eine verurteilte Mörderin gehört nicht in diese Reihe. Wir bitten um Entschuldigung. Wir haben das Glückwunschschreiben an Margarethe von Trotta von unserer Internetseite genommen und korrigieren es“, hieß es in der Stellungnahme. Nachfragen seitens der Medien? Fehlanzeige. Zu einem Zeitpunkt, da die russische Medienberichterstattung zum Ukrainekrieg zurecht massiv kritisiert wird, haben die Deutschen Gott sei Dank unabhängige Qualitätsmedien, die kritisch und unabhängig berichten, oder? L.R.

Romanows distanzieren sich vorsichtig von Putin

Die Beziehung zwischen Putin und den Romanows war lange Zeit eine nicht unharmonische Zweckgemeinschaft. Auch wenn nicht klar ist, inwieweit er dies persönlich unterstützt hat, wurde während der langen Herrschaft Wladimir Putins die Blutkirche in Jekaterinburg an der Stelle gebaut, wo die Zarenfamilie ermordet wurde, Zar Nikolaus II. wurde heiliggesprochen und anders als viele andere durften Monarchisten relativ frei ihre Meinung kundtun. Es konnte schließlich sogar darüber spekuliert werden, ob nicht ein Romanow dereinst die Nachfolge Putins übernehmen würde. In letzter Zeit hat sich Putin jedoch eher einer Nostalgie und Verklärung der Sowjetunion hingegeben, und auch wenn es sich beim Reich des Zaren und der Sowjetunion um zwei russische Riesenreiche handelte, sind sie jedoch völlig unterschiedlicher Natur gewesen und der eine Staat verdrängte den anderen gewaltsam. (Im März 2017 berichtete die spanische Nachrichtenagentur efe von der Ablehnung Putins, die Monarchie nach Rußland zurückzubringen.)

Weiße Tauben als Friedenzeichen, doch die Bildunterschrift, die am 28. Februar auf der Romanow-Seite dazu geliefert wurde, ist nicht eindeutig: „Painful to see how for the past 8 years brothers and sisters, whose fathers, and previous generations defended together their common Homeland, have been pitted against each other in terrible fights.“

Nun haben sich die Romanows von Putins Krieg distanziert. Die frischvermählte italienischstämmige Prinzessin Victoria ließ im Beisein ihres Mannes Georg weiße Friedenstauben aufsteigen und dies auf Video festhalten. „Dieses Video ist dem Frieden gewidmet“, schrieb sie dazu. Dies mag keine direkte Regimekritik sein. Gegen den Krieg zu sein ist jedoch ungefähr das Äußerste, was in Putins Rußland momentan möglich sein mag. Aus dem weiter entfernten Madrid hatte Hauschefin Maria Wladimirowna bereits ein Statement abgegeben, in dem sie nicht nur den Frieden wünschte, sondern auch die Unabhängigkeit der Staaten der ehemaligen Sowjetunion explizit anerkannte.

Aus Sicht der Romanows dürften zumindest jene Ukrainer, die nicht aus dem Westen des Landes und damit aus alten österreichisch-ungarischen Landen stammen, zu ihren Untertanen gehören. Sie wie Putin mit Bomben von ihrem Glück zu überzeugen, Russen zu sein, ist aber nicht der richtige Weg, und das hat die Zarenfamilie erkannt. Dies mag an die Worte des spanischen Philosophen Miguel de Unamuno erinnern, welcher einst den Generälen Francos sagte: Vencereís, pero no convencereís – ihr werdet siegen, aber ihr werdet nicht überzeugen. L.R.

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Die vollständige 267. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 267Herunterladen

Inhalt der 267. Ausgabe:

  • Nicht mein Präsident
  • Gedenken an Prinz Philip markiert Rückkehr zur Normalität
  • Romanows distanzieren sich vorsichtig von Putin
  • König Juan Carlos kann nach Spanien zurückkehren

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Königin Elizabeth II. zum 95. Geburtstag

21 Mittwoch Apr 2021

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Erbprinz Bernhard von Baden, Fürst Philipp zu Hohenlohe-Langenburg, Großbritannien, Königin Elizabeth II., Landgraf Donatus von Hessen, Prinz Philip, Windsor Castle

Links die Schlagzeile 1947 zur Verlobung und rechts 2021 zum Trauergottesdienst

Nur vier Tage, nachdem ihr Ehemann zur zeitweiligen Ruhe in die Krypta der St. George’s Chapel gebettet wurde, feiert Königin Elizabeth II., Königin des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland und ihrer anderen Königreiche und Territorien, Oberhaupt des Commonwealths, Verteidigerin des Glaubens ihren 95. Geburtstag. Wie sehr die Coronapandemie ins Leben aller Menschen eingreift, war an der Monarchin zu erkennen. Nicht einmal ihr gönnten die regierungsamtlich verordneten Beschränkungen ein tröstendes Beisammensein mit Familienangehörigen.

Wenn es ein Symbol für die vereinsamenden Maßnahmen der letzten Monate braucht, dann liefert es die einsame Königin im Chorgestühl der Kapelle.

Nur 30 Angehörigen war die Teilnahme gestattet. Bis ins kleinste hatte der verstorbene Prinz Philip seine Beerdigung geplant, von der Musik bis zum militärischen Zeremoniell. Er bestimmte, daß Offiziere aus Australien, Kanada, Neuseeland und Trididad und Tobago das Commonwealth repräsentierten. In drei dieser Länder ist Königin Elizabeth auch Staatsoberhaupt und Prinz Philip bereiste alle Länder des Commonwealths (vielleicht mit Ausnahme der neuaufgenommenen und eher nichtbritischen Staaten Rwanda und Moçambique). Australien hatte er als Marineoffizier sogar schon 1940 besucht, da war noch nicht einmal absehbar, daß er dereinst der Ehemann der Königin von Australien werden würde. 1956 eröffnete er in ihrer Stellvertretung die Olympischen Spiele in Melbourne.

Teilnehmer am Trauergottesdienst und die Sitzordnung in der St. George’s Chapel.

Nach seiner Festlegung reisten auch drei Vertreter des deutschen Hochadels nach Windsor. Der Enkel seiner Schwester Theodora, Erbprinz Bernhard von Baden, nahm den Platz seines Vater, Markgraf Max von Baden (*1933) ein, Fürst Philipp zu Hohenlohe-Langenburg hat Prinzessin Margarita, Prinz Philips älteste Schwester zur Großmutter und nur Landgraf Donatus von Hessen hat keine unmittelbaren verwandtschaftlichen Verbindungen zu Prinz Philip (natürlich aber die gemeinsame Vorfahrin Königin Victoria). Allerdings ist das Haus Battenberg, aus dem Prinz Philips Mutter, Prinzessin Alice, stammt, eine Seitenlinie des Hauses Hessen und zwei Schwestern von Prinz Philip hatten Angehörige der Häuser Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt geheiratet. Seine Besuche bei den hessischen Verwandten sind legendär und in zahlreichen Fernsehdokumentationen festgehalten.

Die persönliche Standarte, die den Sarg von Prinz Philip einhüllte, zeigte in den vier Feldern Herkunft und Gegenwart: Oben links drei Löwen und Herzen aus dem Wappen der dänischen Königsfamilie, oben rechts das weiße Kreuz auf blauem Grund aus der griechischen Nationalflagge, unten links schwarze und weiße Streifen aus dem Wappen der Familie von Philips Mutter, Mountbatten (Battenberg) und unten rechts die Burg als Symbol für Edinburgh. 

Spekulationen und Gerüchte, wie es nun mit der Königin oder gar mit der Monarchie weitergehen werde, werden eifrig entworfen und gestreut, doch niemand kann mit Bestimmtheit sichere Aussagen treffen. Die Königin hat bei ihrer Krönung einen heiligen Eid geschworen, bis zum Ende ihre Aufgaben als Monarchin zu erfüllen. Dies wird sie auf andere Weise tun als ihre Ururgroßmutter Königin Victoria, die als trauernde Witwe sich der Welt entzog und dabei oft – und mehr als gut war für die Rolle der Krone – dem Kabinett Entscheidungsfreiheit erteilt. Es wird im Fall von Königin Elizabeth einen vorsichtigen Weg zurück an die Öffentlichkeit geben. Sie wird ihre Aufgaben wie gewohnt wahrnehmen, wobei ihre Auftritte kürzer und mit größeren Intervallen sein werden.

Zu ihrem 95. Geburtstag entbietet Corona die besten Wünsche. Many happy returns of this day, Your Majesty!

Gedenken an Kaiserin Auguste Viktoria Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 251

18 Sonntag Apr 2021

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Deutsche Monarchen, Erster Weltkrieg, Geschichte, Monarchie

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Deutsches Kaiserreich, Großbritannien, Haschemitisches Königreich Jordanien, Herzog von Edinburgh, Jordanien, Kaiser Wilhelm II., Kaiserin Auguste Viktoria, König Abdullah II., Königin Margrethe II., Potsdam, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Prinz Hamzah, Prinz Max von Baden, Prinz Philip, Prinzessin Sophie von Preußen

Kaiserin Auguste Viktoria erfährt eine späte Anerkennung

Wilhelm I. und Bismarck betrachteten die 1858 geborene Auguste Viktoria Friederike Luise Feodora Jenny von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg als keine gute Partie. Man hätte wohl eine ausländische Prinzessin bevorzugt, um die Verbindungen mit anderen Dynastien zu stärken. Prinz Wilhelm mußte daher den Widerstand in seinem Umfeld brechen, um seine Auserwählte, die er schon 1868 kennengelernt hatte, heiraten zu dürfen. Es gab immer einmal wieder Biographien, die dem Kaiser aufgrund seines männlichen Umfeldes bei den Nordlandreisen Homosexualität oder auf der anderen Seite Affären mit anderen Frauen unterstellten. Es ist aber vielmehr anzunehmen, daß Wilhelm II. und die spätere Kaiserin sich wirklich geliebt haben. 1881 war es dann so weit, und das Paar durfte heiraten.

Passend zum 100. Todestag veröffentlichte Jörg Kirschstein eine Biographie über die Kaiserin. Sie erschien im Be.Bra-Verlag.

Für die Norddeutsche bedurfte es einer Zeit der Eingewöhnung am Berliner Hof, da Monarchen nun einmal kaum Privatleben haben. Sie fand sich jedoch recht schnell zurecht und widmete sich vor allem karitativen Tätigkeiten, etwa im Rahmen des Kirchenbaus und Sanatorien. Später stand die Kaiserin, die mit Wilhelm II. insgesamt sieben Kinder hatte, ihrem Mann bei politischen Krisen zur Seite. Wilhelm II. hatte eine schnelle Auffassungsgabe und auch ein Gespür für Entwicklungen wie etwa in der Technik und auch im sozialen Bereich. Auf der anderen Seite war er jedoch bei Dingen, die langfristigere Bemühungen brauchten, wie die diplomatischen Beziehungen, zu sprunghaft und konnte oftmals nicht abwarten, wenn es keine schnellen Ergebnisse gab. Hier stand ihm die Kaiserin zunehmend zur Seite. Dies galt in etwa ab der Zeit seit der Daily-Telegraph-Affäre von 1908, für die der Kaiser zu Hause und international kritisiert wurde. Im Krieg wurde die Kaiserin dann zur wichtigsten Stütze für ihren Mann, der den Weltenbrand nicht wollte, ihn aber nicht verhinderte und auch nicht die Kraft hatte, nach Lösungen jenseits des von den Militärs propagierten totalen Siegfriedens zu suchen. Immer wieder mußte sie ihn aufrichten, als die Dinge sich ungünstig entwickelten. Als es dem Ende entgegenging, versuchte Auguste Viktoria, die Monarchie zu retten, indem sie den Kanzler Max von Baden zusammenfaltete, da dieser aus ihrer Sicht nicht genug dafür tat. Jedoch war es da schon zu spät.

Es ist eine Tragödie, daß die Menschen, die damals das Kaiserreich leiteten, dem immensen Druck nicht gewachsen waren. Wilhelm II., Reichskanzler Prinz Max von Baden und General Ludendorff erlitten gegen Ende des Krieges Nervenzusammenbrüche, während die Kaiserin einen ersten Schlaganfall hatte. Der einzige, der von Natur aus zu einer ehernen Ruhe neigte, war ausgerechnet der vor allem auf sich selbst bedachte Hindenburg, der lieber sich als die Hohenzollern retten wollte.

Im Exil, wohin die Kaiserin ihrem Mann Ende November 1918 nachreiste, war die Kaiserin eine gebrochene Frau, die kurze Zeit nach einem zweiten Schlaganfall im holländischen Exil verstarb. Am 11. April jährte sich der Tod von Kaiserin Auguste Viktoria nun zum 100. Mal. Zu ihrem Begräbnis in Potsdam erschienen über 100.000 Menschen, was gleichzeitig die größte Demonstration zu Gunsten der Monarchie in der Weimarer Republik darstellte, weil politische Demonstrationen dafür verboten waren. Deutsche Medien gedachten der Kaiserin zu ihrem 100. Todestag in erstaunlichem Maße. Das Bild der gutmütigen, aber einfältigen Auguste Viktoria erfährt einen Wandel hin zu einer starken Frau, die ihren Mann und das Deutsche Reich durch schwierige Zeiten begleitete. L.R.

Gedenken zum 100. Todestag der Kaiserin Auguste Viktoria in Potsdam

SKH Prinz Georg Friedrich und IKH Prinzessin Sophie von Preußen beim Verlassen des Antikentempels in Potsdam. Kaiserin Auguste Viktoria ist die Ururgroßmutter des heutigen Hohenzollernchefs.

Am vergangenen Sonntag – genau einhundert Jahre nach dem Tod der Kaiserin –  gedachte der Chef des Hauses Hohenzollern, Prinz Georg Friedrich von Preußen, im Rahmen einer Andacht im Antikentempel dieses historischen Ereignisses. Ein anschließender Gottesdienst beschloß die Feierlichkeiten in engstem Familienkreis.

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Die vollständige 251. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 251Herunterladen

Inhalt der 251. Ausgabe:

  • 100. Todestag von Kaiserin Auguste Viktoria
  • Chef des Hauses Hohenzollern würdigt verstorbenen Herzog von Edinburgh
  • Staatsstreich in Jordanien vereitelt?
  • Die vielen Facetten von Prinz Philip

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Prinz Philip, der Herzog von Edinburgh ist tot

10 Samstag Apr 2021

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Griechenland, Herzog von Edinburgh, Königin Elizabeth II., Prinz Andreas von Griechenland und Dänemark, Prinz Philip

Prime Minister Scott Morrison has offered his condolences to Her Majesty The Queen over the passing of Prince Philip. pic.twitter.com/UN01d7ULB0

— 10 News First Melbourne (@10NewsFirstMelb) April 9, 2021
Ein bemerkenswertes Leben endete am 9. April 2021. Es umspannte nicht nur fast einhundert Jahre, sondern auch zahlreiche Brüche, viele Neuanfänge und viele Impulse, die von dem ausgingen, der am 10. Juni 1921 auf Korfu im Königreich Griechenland als Seine Königliche Hoheit Prinz Filippos von Griechenland und Dänemark geboren wurde.

Nach dem Scheitern der Megali Idea und der folgenden Kleinasiatischen Katastrophe suchten griechische Politiker nach Sündenböcken und fanden sie in der Königsfamilie. Unter anderem wurde Philips Vater, Prinz Andreas, zum Tod verurteilt und 1924 die Republik ausgerufen. Die Angehörigen der griechischen Königsfamilie mußte ins Exil gehen und sie wählten sehr verschiedene Zufluchtsorte – von Bukarest über Florenz bis nach Salem am Bodensee. Dem kleinen Philip war im Ausland die Trennung seiner Eltern keine Hilfe, wobei seine Mutter in verschiedene Nervenheilanstalten eingeliefert wurde, um sie – nach damaliger Auffassung – von ihren Halluzinationen zu befreien.

Prinz Philips ältere Schwestern hatten deutsche Prinzen geheiratet und nahmen sich des kleineren Bruders an.

Prinzessin Margarita (1905 bis 1981) heiratete 1931 Fürst Gottfried von Hohenlohe-Langenburg (1897 bis 1960)

Prinzessin Theodora (1906 bis 1969) heiratete 1931 Markgraf Berthold von Baden ( 1906 bis 1963)

Prinzessin Cecilia (1911 bis 1937) heiratete 1931 Erbgroßherzog Georg Donatus von Hessen-Darmstadt (1906 bis 1937)

Prinzessin Sophia (1914 bis 2001) heiratete 1930 Prinz Christoph von Hessen-Kassel (1901 bis 1943) und 1946 Prinz Georg von Hannover (1915 bis 2006)

Sein badischer Schwager, Markgraf Berthold, eröffnete ihm die Möglichkeit, im Schloßinternat Salem eine solide Ausbildung zu erleben. Salem galt seit der Gründung durch Prinz Max von Baden als Reformschule, die unter der Leitung von Kurt Hahn einen hervorragenden Ruf genoß. Als Jude konnte Hahn seine Arbeit 1933 in Deutschland nicht fortsetzen. Er emigrierte nach Großbritannien und setzte in Gordonstoun seine pädagogischen Prinzipien um. Prinz Philip folgte ihm an die Schule in Schottland, die ihn wesentlich formte. Ausfluß der Hahn’schen Ideen war unter anderem das Duke of Edinburgh Award Scheme, mit dem junge Leute dabei unterstützt werden, etwas Besonderes zu unternehmen und ihre Grenzen zu erweitern. Die Gebiete sind vielfältig und junge Menschen sind frei in der Wahl der „Challenge“, die sich sich auferlegen wollen.

Doch vor der Gründung dieses besonderen Jugendwerks stand die Marineausbildung und der Kriegsdienst im 2. Weltkrieg bei der Royal Navy. Kamen später Vorwürfe auf, seine deutschen Verwandten seien fanatische Nazis gewesen, konnten die Verteidiger von Prinz Philip immer auf seinen mit Auszeichnungen belohnten Einsatz gegen die Feinde Großbritanniens verweisen.

Schon während seiner seemännischen Ausbildung am Royal Navel College, Dartmouth, traf er auf Prinzessin Elizabeth, die seit 1936 als Erbin der Krone feststand. Als Dreizehnjährige verguckte sie sich bereits in den feschen Seekadetten und es geht die Sage, sie habe fortan sein Bild in ihrem Zimmer aufbewahrt. 1947 durften sie – ohne die deutsche Verwandtschaft – heiraten und bereits ein Jahr später wurde Thronfolger Prinz Charles geboren, 1950 gefolgt von Prinzessin Anne.

Mit der Thronbesteigung von Elizabeth wuchs er unter Mühen in die Rolle des Prinzgemahls. Wie er selbst einmal in einem Interview gestand, gibt es für den Platz neben der Monarchin kein Drehbuch. Er stand Prinz Bernhard der Niederlande oder Prinz Henrik von Dänemark, zwei „Kollegen“ mit ähnlichen Aufgaben, nahe und auch die beiden klagten mitunter, daß sie sich nicht richtig gewürdigt fühlten neben ihren Monarchenfrau. Prinz Henrik nutzte sein künstlerisches Talent, um sich einen eigenen Bereich zu erarbeiten. Prinz Philip und Prinz Bernhard professionalisierten den Schutz der Tierwelt mit der Schaffung des World Wildlife Fund.

Was den Tod von Prinz Philip so schmerzhaft macht, ist der Verlust eines unabhängigen Menschen. Er war in ein Korsett von Konventionen und verfassungsrechtlichen Einschränkungen gezwängt, aber er sagte immer sehr deutlich, was er dachte und scherte sich wenig darum, ob das nun der political correctness entsprach oder nicht. Denen, die das kritisieren, sei geraten, sich in seine Situation zu versetzen und zu überlegen, wie sie denn mit wildfremden Menschen Konversation betreiben würden, die einem in einer Ausstellungseröffnung, am Straßenrand oder bei einem Stehempfang auflauern und nur darauf warten, daß ein Wort fällt, das negativ ausgelegt werden könnte. Unter dieser Prämisse waren die geistreichen Bemerkungen von Prinz Philip kein Schritt in irgendein Fettnäpfchen, sondern kleine Bosheiten, die niemanden beleidigen, aber Interesse erkennen lassen sollten.

Seinen letzten Deutschlandbesuch absolvierte Prinz Philip als Begleiter der Königin auf einem Staatsbesuch. Es bleibt als eine unvergeßliche Geste, daß die beiden am 26. Juni 2015 das von britischen Truppen befreite Konzentrationslager Bergen-Belsen besuchten. In seinen letzten Stunden auf deutschem Boden hielt Prinz Philip vor dem Mahnmal des Central Jewish Commitee inne. Niemand kann wissen, was ihm dabei durch den Kopf ging. Ob er an seine Mutter, Prinzessin Alice von Griechenland und Dänemark dachte, die für ihren Einsatz für verfolgte Juden am 31. Oktober 1994 in einer Zeremonie in Yad Vashem als eine Gerechte unter den Völkern mit einer Baumpflanzung geehrt wurde.

Prinz Philip während seines Besuch im KZ Bergen-Belsen

Prinz Philip hat sich seines Geburtslandes und des Landes, in dem er als Prinzgemahl diente, sowie des Commonwealths, dessen Völkerfamilie er in zahllosen Reisen kennenlernte, würdig erwiesen. Sein Tod hinterläßt eine große Lücke.

„Volksinitiative“ gegen die Hohenzollern Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 250

28 Sonntag Mrz 2021

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Brandenburg, Herzog von Edinburgh, Hohenzollern, IFP (Inkatha Freedom Party), Japan, japanische Thronfolgeregeln, Jugoslawien, König Alexander I. von Serbien, König Georg I. der Hellenen, König Goodwill Zwelithini kaBhekuzulu, KwaZulu-Natal, Prince Mangosuthu Buthelezi, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Prinz Philip, Prinzessin Olga von Jugoslawien, Prinzregent Paul von Jugoslawien, Südafrika, Zulu

Volksinitiative gegen Hohenzollern nach Fristverlängerung erfolgreich

Die von der Linkspartei angestrebte Volksinitiative hat nach mehrfacher Verlängerung der hierfür vorgesehenen Frist das notwendige Quorum erreicht. Insgesamt unterschrieben etwa 23.000 in Brandenburg ansässige Menschen. Damit muß sich jetzt der dortige Landtag mit dem Thema befassen – nicht mehr und nicht weniger als das. Selbiger Landtag tagt übrigens in einem Hohenzollernschloß in Potsdam. Lange hat es so ausgesehen, als ob das Volk der SED-Nachfolgepartei bei dieser Volksinitiative nicht beistehen wolle. Jedoch wurde das Datum, zu welchem die Unterschriften zwingend zusammenkommen mußten, coronabedingt mehrfach nach hinten verlegt. Am Ende sind also die Unterschriften zusammengekommen. Daß dies in eine entsprechende Entscheidung des brandenburgischen Landtages mündet, ist jedoch unwahrscheinlich.

Im renovierten Stadtschloß von Potsdam hat der Landtag Brandenburgs seit 2014 seinen Sitz.

Die Linkspartei hatte die Initiative als Manöver im Zuge der damaligen Landtagswahlen gestartet, das war noch Mitte 2019. Die Dauer der Unterschriftensammlung auf Corona zu schieben, ist dabei nicht wirklich einleuchtend, denn die Mehrzahl der Menschen hat im Lockdown ja eher mehr als weniger Zeit, da zahlreiche Freizeitaktivitäten entfallen. Dies spricht also doch dafür, daß die Hohenzollern bei den Ostdeutschen beliebter sind, als von den Medien suggeriert wird, zumindest bei jenem Teil, der keine Sympathien für das Ancien Régime empfindet, dem die Linkspartei entstammt. Man würde sich durchaus wünschen, daß das Kaiserhaus dem Rechnung tragen würde, und sich öfter in seinen ehemaligen Stammlanden auch jenseits von Potsdam und Berlin zeigte.

Trotzdem ist es immer wahrscheinlicher, daß es zu einem Gerichtsprozeß kommt, denn Berlin hat schon angekündigt, daß es mit den Hohenzollern nicht verhandeln möchte und in Brandenburg ist die Volksinitiative hierfür auch nicht hilfreich. Staatsfinanzierung durch die EZB, Beobachtung der größten Oppositionspartei durch den Verfassungsschutz, Frauenquote in Parlamenten – in immer schnellerer Geschwindigkeit entscheiden die Gerichte zu wichtigen Themen diametral entgegengesetzt zur Position der Regierenden. Im Streit mit den Hohenzollern bahnt sich die nächste juristische Ohrfeige für den Staat an. L.R.

Zulu-König Goodwill Zwelithini gestorben

In Südafrika starb am 12. März König Goodwill Zwelithini kaBhekuzulu an den Folgen seiner Diabeteserkrankung. Er wurde 72 Jahre alt. Mit rund 10 Millionen stellen die Zulu die größte Ethnie Südafrikas und Goodwill war der achte Monarch dieses Volkes. Er amtierte seit 1968. Sein Vater, König Cyprian Bhekuzulu, hatte ihn zur Nachfolge bestimmt und nach einer Übergangszeit wurde er am 3. Dezember 1971 mit traditionellen Riten in seine Funktion eingeführt. Seinen eigenen Nachfolger wird die Familie unter seinen 28 Kindern auswählen.

Der am 12. März verstorbene Zulu-König Goodwill Zwelithini kaBhekuzulu bei einem seiner letzten öffentlichen Auftritte 2020.

Nachdem König Goodwill durch ein turbulentes halbes Jahrhundert regierte, kommen auf den nächsten König ganz neue Herausforderungen zu. Er (oder vielleicht sogar eine Sie?) wird sich dagegen stemmen, daß die Zulu-Nation sich auflöst und im südafrikanischen Staat verschwindet. Bereits heute lebt ein großer Teil der Zulu nicht im traditionellen Gebiet, sondern in den Groß- und Minenstädten des Landes. Dort gelten weder die alten Riten noch überkommene Abhängigkeiten. Die Verbundenheit mit

dem Königshaus dürfte bei vielen noch stärker vorhanden sein, aber die kulturellen Bräuche geraten in Vergessenheit.

Die Überparteilichkeit des neuen Königs gerät in eine Bewährungsprobe, denn in der Heimatprovinz KwaZulu-Natal stehen sich zwei rivalisierende Parteien gegenüber: Der Südafrika regierende ANC und die IFP (Inkatha Freedom Party), die einst unter der Apartheid mit ihrem Parteiführer Prince Mangosuthu Buthelezi Hauptsprecher der Zulus war, kämpfen um die Vorherrschaft – nicht nur in KwaZulu-Natal. Vom neuen König wird auch erwartet, daß er den bei der Modernisierung des Landes zu kurz gekommenen Zulus Unterstützung anbietet.  H. S.

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Die vollständige 250. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 250Herunterladen

Inhalt der 250. Ausgabe:

  • Volksinitiative gegen Hohenzollern nach Fristverlängerung erfolgreich
  • Südafrika: Zulu-König Goodwill Zwelithini gestorben
  • Prinz Philip verläßt Krankenhaus
  • Neue Biographie über Prinzessin Olga von Jugoslawien

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Deutschland feiert seinen 150. Geburtstag Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 246

03 Sonntag Jan 2021

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18. Januar 1871, Commonwealth, Deutsches Kaiserreich, Deutsches Reich, Kaiser Naruhito, Kaiser Wilhelm I., König Gyanendra, Königin Elizabeth II., Nepal, Otto von Bismarck, Prinz Hridayendra von Nepal, Prinz Philip, Rastriya Prajatantra Party of Nepal (RPP-N), Reichsgründung, Spiegelsaal, Versailles

Am 150. Jahrestag der Kaiserproklamation

In der Amtszeit von Bundespostminister Georg Leber (SPD) wurde 1971 diese Sondermarke mit eindrucksvollem Ersttagsbrief zum 100. Jahrestag der Reichsgründung herausgegeben. Der heute für Briefmarken zuständige Bundesfinanzminister Olaf Scholz (ebenfalls SPD) folgt nicht dem Vorbild seines Genossen und veröffentlicht zum 150. Jahrestag – nichts.

Die Proklamation des Deutschen Reichs jährt sich am 18. Januar zum 150. Mal. Alle, die quasi von Amts wegen der Reichseinigung gedenken müßten, haben 2021 eine nicht zu widerlegende Entschuldigung: Die Corona-Pandemie läßt größere Menschenansammlungen nicht zu. Weder im Bundestag noch vor dem Reichstag können Reminiszenzen auf die Geschichte gezogen werden. Gut für die Politiker, die dieser Pflicht enthoben sind, gut für die Zuhörer, denen so manche Peinlichkeit deshalb erspart bleibt. Die Leistungen der Beteiligten von 1870/71, die deutschen Staaten zu einem Bundesstaat zu vereinigen, sind im historischen Gedächtnis kaum mehr vorhanden. Anders ist es nicht zu erklären, daß die außerordentlichen Verdienste, die sich der preußische Ministerpräsident Otto von Bismarck dabei erwarb, zwar den Zeitgenossen deutlich vor Augen standen, was sich in zahlreichen Denkmälern niederschlug, aber im 150. Jahr der Reichseinigung wird vielerorts nur an den Sturz der Wahrzeichen dieser komplexen Persönlichkeit gedacht, nicht mehr an ihr Schaffen.


Anton von Werner hielt die Kaiserproklamation in drei Gemälden fest. Nur das jüngste blieb erhalten und setzte sich im Gedächtnis fest, obgleich es das Geschehen historisch am unkorrektesten darstellt.
 

Daß der eigentliche Akt der Kaiserproklamation einer langwierigen Vorarbeit bedurfte, versteht sich von selbst. Mit dem Sieg bei Sedan am 2. September 1870 stand den deutschen Truppen der Weg nach Paris offen und Bismarck verhandelte ab September 1870 mit den süddeutschen Staaten, um noch vor Kriegsende die Reichseinigung zu vollenden. Baden, Hessen-Darmstadt, Württemberg und Bayern traten dem Norddeutschen Bund bei und ebneten den Weg zur Reichseinigung. Am Ende komplizierter Verhandlungen standen die „Novemberverträge“: Sie umfaßten den Vertrag mit Baden und Hessen über die Gründung des Deutschen Bunds – so die ursprünglich vorgesehene Bezeichnung des Deutschen Reichs – vom 15. November, die norddeutsche Militärkonvention vom 25. November sowie die Verträge mit den Königreichen Bayern und Württemberg über den Beitritt zur Deutschen Bundesverfassung vom 23. und 25. November 1870.

Die Verfassung des Deutschen Reichs, die zum 1. Januar 1871 in Kraft treten sollte, mußte zunächst durch den Bundesrat, den Reichstag des Norddeutschen Bunds und die süddeutschen Parlamentskammern genehmigt werden, womit die These widerlegt ist, daß die Reichseinigung nur von den Fürsten ausgehandelt wurde. Die Gründung des Deutschen Reichs war demokratisch durch die gewählten Parlamente legitimiert. Eine Deputation des Reichstags reiste anschließend ins militärische Hauptquartier nach Versailles, um König Wilhelm I. um die Annahme der Kaiserwürde zu bitten und so das Werk der Einigung zu vollenden. Der preußische König kam diesem Antrag am 18. Dezember 1870 nach, genau einen Monat später – auf seinen Wunsch am 170. Jahrestag der Erhebung des Kurfürsten von Brandenburg zum König in Preußen vom 18. Januar 1701 – rief der Großherzog von Baden, Friedrich I., im Spiegelsaal von Versailles aus: „Seine Kaiserliche und Königliche Majestät, Kaiser Wilhelm, lebe hoch, hoch, hoch!“ Diese Proklamation blieb, nicht zuletzt wegen der eindrucksvollen Gemälde Anton von Werners,  im deutschen Bewußtsein als der eigentliche Reichgründungsakt haften.

Der am 18. Januar 1871 sichtbar gewordene Staat der Deutschen hat zwei Weltkriege, zwei Diktaturen und unzählige Abspaltungen und Krisen überstanden. Nach der Überzeugung von uns Monarchisten hat der Gründungsakt mit einem Monarchen an der Spitze dem Land einen erfolgreichen Weg in Wohlstand und kulturelle Vielfalt beschert, was bis zum Verlust dieser Staatsform 1918 anhielt. Es würde dem inzwischen im Vergleich zur Reichsgründung 1871 geschrumpften Deutschland wohlanstehen, wenn ein gekröntes Staatsoberhaupt über den Parteien stehend als Brückenbauer handeln könnte. Am 150. Jahrestag der Proklamation eines Deutschen Kaisers soll diese Utopie gestattet sein. Utopien werden ja oft wahr. H.S.

Krise in Nepal setzt sich fort

In der nepalesischen Stadt Jhapa wurde König Gyanendra kurz vor Jahresende begeistert von seinen Anhängern gefeiert.
 

Wie Corona in seiner 245. Ausgabe berichtete, kommt es in Nepal seit November zu monarchistischen Demonstrationen. Nun wurde von Nepals Präsidentin auf Wunsch des Premierministers das Parlament aufgelöst. Regierungskrisen hat es seit dem Sturz der Monarchie 2008 immer wieder gegeben, vor ihrem endgültigen Machtverlust konnten sich die Oligarchen in Nepals politischen Parteien jedoch immer wieder zusammenraufen. Auch dieses Mal berichtet die Presse zwar über monarchistische Demonstrationen, jedoch wird die Auflösung des Parlaments auf einen Schachzug des Premierministers zurückgeführt, der sich so gegen innerparteiliche Widersacher durchsetzen und sich eine breitere Mehrheit sichern will. Ein Zeichen, daß es dieses Mal doch ernster sein könnte, ist, daß König Gyanendra sich offen mit den Führern der monarchistischen Parteien zeigt und sich sowohl er als auch Kronprinz Hridayendra vor Anhängern öffentlich gegen die Republik aussprechen, während der Monarch vorher in der Regel nur bei der Wahrnehmung religiöser Zeremonien auftrat. Auch haben die royalistischen Parteien den Protest gegen die Regierung für sich vereinnahmt, und die bislang größte Oppositionspartei, der Nepali Congress (NC), spielt nur eine untergeordnete Rolle. Die Unzufriedenheit wird verstärkt, daß Nepal schon ohne Covid in einer schweren Wirtschaftskrise war und diese jetzt durch die Pandemie noch viel schlimmer geworden ist. Außenpolitisch beklagen die Gegner der Republik, daß das Land in eine verstärkte Abhängigkeit von China geraten ist, wohingegen sich die Monarchie immer gegen äußere Einflußnahme zur Wehr gesetzt hat. L.R.

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Die vollständige 246. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 246Herunterladen

Inhalt der 246. Ausgabe:

  • 18. Januar 1871: Am 150. Jahrestag der Kaiserproklamation
  • Krise in Nepal setzt sich fort
  • Elisabeth II. zeigt, daß das Leben weitergeht————————————————————————————————–

Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an die corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 191

05 Sonntag Nov 2017

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Monarchie

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Schlagwörter

1947, Gnadenhochzeit, Hohenzollern, Katalonien, König Bhumibol, König Felipe VI., König Vajiralongkorn, Königin Elizabeth II., Königreich Spanien, Kronprinz Mohammed Hassan al-Rida al-Senussi, Libyen, Potsdam, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Prinz Philip, Prinzessin Kira von Preußen, Rußland, Thailand

Bestattungsfeierlichkeiten für König Bhumibol

Am Ende der fünftägigen Kremationszeremonien wurde die Asche des verstorbenen Königs vom neuen König Maha Vajiralongkorn und seiner ältesten Schwester Prinzessin Sirindhorn zur letzten Ruhestätte überführt.

Ein Jahr nach seinem Tod sind die sterblichen Überreste des langjährigen Königs Bhumibol von Thailand nach buddhistischem Ritus verbrannt worden, womit auch die Staatstrauer in Thailand endete. Schon in den Tagen vor der Bestattung hatten sich Hunderttausende Thailänder von ihrem König verabschiedet. In einem Land, in dem die Macht zwischen kleptokratischen Parteipolitikern und Militärs hin- und herschwankt, war Bhumibol ein international anerkannter Anker der Stabilität.

An der fünftägigen Zeremonie nahmen dann auch zahlreiche Vertreter anderer Königshäuser und andere in- und ausländische Würdenträger teil und erwiesen dem König, der sein Land von 1946 bis 2016 siebzig Jahre lang regierte, auch wenn er erst 1950 offiziell gekrönt wurde, die letzte Ehre.

Derweil hat sein Sohn, König Vajiralongkorn oder auch Rama X., seinem Land in seinem ersten Regierungsjahr gut gedient. Viele Beobachter hatten befürchtet, daß das Land durch den Tod des beliebten Bhumibol destabilisiert werden würde, auch, weil Vajiralongkorn als Lebemann gilt, der zum Beispiel sein Staatsflugzeug gerne einmal selbst fliegt. Diese Befürchtungen sind nicht eingetroffen. Stattdessen gelang es dem König, der am kommenden 26. Dezember auch offiziell gekrönt werden wird, eigene Akzente zu setzen, die Vorrechte der Krone in der Verfassung zu stärken und sich damit unabhängiger gegenüber dem Militär zu machen, welches Thailand derzeit einmal wieder verwaltet. Dies ist auch nötig gewesen, denn im kommenden Jahr sollen Wahlen stattfinden, was bedeutet, daß die Macht von der Armee wieder an die Parteien übergehen soll, was ohne die Begleitung durch Varjiralongkorn nicht funktionieren wird. Als Kronprinz folgt Vajiralongkorn im übrigen der elfjährige Dipangkorn. L.R.

Königstreue tragen grün

Wenn sich auch die Aufregung um die rebellische Landesregierung in Katalonien etwas gelegt hat, so wird es noch mindestens bis zu den anberaumten Neuwahlen eines Regionalparlaments am 21. Dezember dauern, bis absehbar ist, wie eine Lösung aussehen könnte. Die Rolle des Königs hat wesentlich zur Klärung der Verhältnisse beigetragen und die Spanier goutieren überwiegend sein Verhalten (Felipe y Letizia ganan popularidad en su octubre más complicado).

Zur Unterstützung des Monarchen wird jetzt wieder angeregt, die Farbe grün zu benutzen. Grün als Kennung für die Monarchie – für Deutsche eine ganz neue Erfahrung. Aber im Spanische kann grün (verde) auch als Abkürzung für Viva el Rey de España! gelesen werden. Diese Farblehre wurde 1931 von den Monarchisten entwickelt, als das neuinstallierte republikanische Regime monarchistische Symbole und Aktivitäten unter Strafe stellte. Wie in so gut wie allen Republiken wurden Versuche, den Spaniern die Monarchie zurückzugeben, verboten. Um sich nicht strafbar zu machen und dennoch ihre royalistische Gesinnung zur Schau zu stellen, begannen die Königstreuen, grüne Kleidungsstücke oder Zeichen zu tragen.

Wer Fürsprache für die monarchische Staatsform hielt, machte sich in der Spanischen Republik strafbar.

Die heutige demokratische Verfassung des Königreichs Spanien erlaubt es jedem, seine politischen Überzeugungen zu vertreten, und selbst das Eintreten für den Abfall aus dem Staatsverband ist per se nicht strafbewert. Die katalanischen Separatisten hätten nur den legalen Weg einhalten müssen, denn ein Referendum ist nicht ausgeschlossen, wenn es im verfassungsmäßigen Rahmen durchgeführt wird.

Es ist erstaunlich, wie bereitwillig sich viele Europäer mit fanatischen Nationalisten solidarisieren, wenn die sich als Kämpfer gegen einen angeblich übermächtigen Zentralstaat gerieren. Plötzlich sind die, die für den Abbau von Grenzen eintreten, dafür, neue Grenzen willkürlich zu ziehen und seit Jahrhunderten gewachsene Bindungen zu kappen. Warum eine Sieben-Millionen-Bevölkerung vom Rest des Landes isolieren? Alles im Zeichen einer angeblichen Selbstbestimmung, die von einer entschlossenen Minderheit forciert wird. Dann lieber grün tragen statt grün handeln.      H.S.

Requiem für Prinzessin Kira von Preußen in Moskau

Besondere Ehrung für eine russische Großfürstin die beinahe deutsche Kaiserin geworden wäre

Anläßlich des 50. Todestags von Prinzessin Kira von Preußen, geborene Großfürstin von Rußland, wurde in Moskau ein Requiem für sie gefeiert. Unter den Teilnehmern waren auch Mitglieder der Kanzlei des Kaiserlichen Haus von Rußland wie Direktor Alexander N. Zakatov und der Präsident der Internationalen Slawischen Akademie für Wissenschaft, Bildung, Kunst und Kultur, S. N. Baburin.

Auf der Webseite der Kaiserlichen Familie findet sich in englischer Sprache eine ausführliche Würdigung der verstorbenen Großfürstin .

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Die vollständige 191. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 191

Inhalt der 191. Ausgabe:

  • Bestattungsfeierlichkeiten für König Bhumibol
  • Königstreue tragen grün
  • Die Hohenzollernfamilie zieht wieder nach Potsdam
  • Großbritannien: Gnadenhochzeit für unsere Zeit
  • Monarchistische Konferenz in Libyen fordert Prinz zur Annahme der Krone auf

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Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 187

13 Sonntag Aug 2017

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Erster Weltkrieg, Monarchie

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Schlagwörter

1. Weltkrieg, 1914, Bier, Christian Wulff, Ehrensold, Großbritannien, Herzog von Edinburgh, Jekaterinburg, Königin Elizabeth II., Korea, Nordkorea, Polen, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Prinz Philip, Rußland, Schlafwandler, Trump, Vereinigtes Königreich, Zar Nikolaus II., Zarenfamilie, Zarenmord

Prinz Philip absolvierte seinen letzten öffentlichen Soloauftritt


Während man sich in Deutschland um die Rente mit 67 streitet, ist das für Mitglieder von Königshäusern kein Thema. Bis zur Vorgängergeneration der meisten jetzigen Monarchen war es eigentlich klar, daß die Pflichterfüllung erst mit dem Tod endet. Im heutigen Europa danken die Monarchen manchmal in hochbetagtem Alter zugunsten ihrer Kinder ab, jedoch nicht mit 67. Ein Extrembeispiel ist Prinz Philip, der Herzog von Edinburgh, der mit 96 Jahren nun seinen letzten von insgesamt über 22.000 öffentlichen Soloauftritten wahrgenommen hat: eine Militärparade zu seinen Ehren. Zu diesen Auftritten gesellen sich über 5000 öffentliche Reden, 700 Schirmherrschaften und 600 Auslandsreisen – nach konservativen Schätzungen Die Auftritte, die er zusammen mit Königin Elisabeth II. absolvierte, sind gar nicht zu zählen.

Die Royal Marines erwiesen ihrem Captain General, dem Herzog von Edinburgh, am 2. August mit ihrer Royal Marines‘ Parade vor dem Buckingham Palast zum Abschluß der RM1664Challenge und zum Abschluß seiner Soloauftritte ihre Reverenz.

Etwas Ruhe ist dem gesundheitlich angeschlagenen Prinzen mehr als zu gönnen. Im öffentlichen Leben wird man ihn jedoch vermissen: Der sehr britische Humor des geborenen Prinzen von Griechenland und Dänemark kam beim Volk gut an. 1947 heiratete der deutschstämmige Prinz die damalige Kronprinzessin Elisabeth, was so kurz nach dem 2. Weltkrieg nicht überall gut ankam. Der Prinzgemahl schaffte es jedoch, sich die Sympathie und Anerkennung seiner Untertanen zu verdienen.

Seine Verpflichtungen werden in Zukunft von Kronprinz Charles und  Prinz William wahrgenommen. Elisabeth II., die mit der eisernen Gesundheit und dem traditionell hohen erreichbaren Alter der Windsorfrauen gesegnet ist, macht dagegen weiter wie bisher. Gelegentlich auch mit Prinz Philip, so am 4. September bei der Brückeneinweihung der Queensferry Crossing in Schottland, die sie zusammen vornehmen werden.   L.R.

Kronprinz Georg Friedrich mit eigener Biermarke

Hausmarke

Das Haus Hohenzollern braut schon seit langer Zeit sein eigenes Bier, jedoch wurde dies nie kommerziell vertrieben, sondern lediglich auf internen Veranstaltungen ausgeschenkt. Dies soll sich nun ändern. In der Königlich Preußischen Biermanufaktur GmbH wird das Bier „Preußens” hergestellt. Die Unternehmung ist ein Joint Venture, welches der Prinz gemeinsam mit dem niedersächsischen CDU-Abgeordneten Andreas Mattfeldt betreibt, welcher auch lange Zeit in der Getränkeindustrie tätig war. Ein weiterer teilnehmender Unternehmer ist ein Schweizer Finanzexperte. Unter anderem wird das Bier in den 200 Läden der Kette HOL’AB vertrieben.

Wer Interesse hat, kann sich unter Preußische-Biermanufactur.de weitere Informationen einholen. Über eine Kontaktfunktion auf der Seite ist sicher auch die eine oder andere Bestellung möglich.    L.R.

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Die vollständige 187. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 187

Inhalt der 187. Ausgabe:

  • Trump versus Kim Jong-un: Die Schlafwandler 2017
  • Prinz Philip absolvierte seinen letzten öffentlichen Soloauftritt
  • 60.000 Menschen strömen in Rußland zu Blutkirche
  • Kronprinz Georg Friedrich von Preußen mit eigener Biermarke
  • Neues Zeichen für polnische Monarchisten

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Königin Anna Maria der Hellenen feiert ihren 70. Geburtstag

30 Dienstag Aug 2016

Posted by monarchistundlegitimist in Europa, Monarchie

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Schlagwörter

Dänemark, Griechenland, König Konstantin II. der Hellenen, Königin Anna Maria, Kronprinz Paul von Griechenland, Prince Pavlos of Greece, Prinz Philip

Seine Majestät König Konstantin II. und Königin Anna-Maria der Hellenen.

Seine Majestät König Konstantin II. und Ihre Majestät Königin Anna Maria der Hellenen.

Es war sicherlich von den Programmgestaltern nicht beabsichtigt, aber am Sonntagabend zeigte ARD-Alpha eine Schwarz-Weiß-Dokumentation über die griechische Insel Korfu (Die Fernsehtruhe: Löwe und Lamm). Mehrmals rückten darin Portraitphotos des griechischen Königspaars in Bild, wie dieses Beispiel des Klosters Miritosia zeigt:

König Konstantin II. und Königin Anna-Maria im Kloster Miritosia auf Korfu.

König Konstantin II. und Königin Anna-Maria schauen im Kloster Miritosia auf Korfu in der Mönchsklause von der Wand herab.

Während der kurzen aktiven Regentschaft des jungen Paars verbrachten sie viel Zeit auf der Insel und dort kam auch ihr erstes Kind, Prinzessin Alexia, am 10. Juli 1965 zur Welt (Prinz Philip, heute Herzog von Edinburgh, wurde am selben Ort am 10. Juni 1921 als Prinz Philippos von Griechenland und Dänemark geboren).

Kurz nach Ende des 2. Weltkrieg wurde dem dänischen Kronprinzen Frederik (nachmalig König Frederik IX.) und seiner Frau, Kronprinzessin Ingrid, geborene Prinzessin von Schweden am 30. August 1946 eine dritte Tochter geboren: Prinzessin Anne-Marie Dagmar Ingrid von Dänemark. Das Nesthäkchen sollte als erste das Haus verlassen, vor ihrer ältesten Schwester Margethe und der zweitgeborenen Benedikte. Bereits am 18. September 1964 heiratete sie König Konstantin II. der Hellenen, der am 6. März 1964 den griechischen Thron nach dem Tod seines Vaters, König Pauls I., bestiegen hatte. Mit der Heirat wurde sie Königin der Hellenen.

Die offizielle Photographie des Königspaars.

Die offizielle Photographie des Königspaars.

Bereits kurze Zeit nach der Hochzeit (deren Feiern von der Prägung einer Gedenkmünze finanziert wurde und einen Überschuß an die Staatskasse abführte) begann die Politikermeinung sich gegen das Königspaar zu wenden. Die Geburt des ersten Kinds 1965 half wenig, die Gemüter zu beruhigen. Als am 20. Mai 1967 Kronprinz Paul zur Welt kam, herrschten bereits seit einem Monat die Obristen mit einer Militärdiktatur. Der Versuch des Königs, die Demokratie mittels eines Gegenputschs wiederherzustellen, scheiterte. Die Königsfamilie flog nach Rom ins Exil, wo Königin Anna-Marie eine Fehlgeburt erlitt und ihr drittes Kind verlor.

Am dem Weg ins Exil nach dem gescheiterten gegenputsch.

Am dem Weg ins Exil nach dem gescheiterten Gegenputsch.

Die griechische Junta verurteilte die Aktion des Königs, beließ ihn jedoch in seiner Funktion als Staatsoberhaupt. Deshalb konnte sich die Königsfamilie in der griechischen Botschaft in Rom aufhalten. Von dort aus wollte der amtsverhinderte König weiter für die Wiederherstellung der Demokratie kämpfen. Ein Putschversuch der königstreuen Marine im Mai 1973 gab den Obristen eine Handhabe, den König abzusetzen. Ministerpräsident Papadopoulos machte sich zum Staatspräsidenten und setzte ein Referendum an, um seinem Handstreich einen legalen Anstrich zu geben.

Die Königsfamilie mußte die griechische Botschaft in Rom verlassen und zog – mit dem 1969 dort geborenen Prinz Nikolaos – nach Großbritannien, dort kam 1983 Prinzessin Theodora und 1986 Prinz Philippos zur Welt. In London heiratete 1995 Kronprinz Pavlos, unter den Hochzeitsgästen waren Königin Elizabeth, Prinz Philip und König Hussein von Jordanien sowie zahlreiche weitere Angehörige europäischer Königshäuser und Vertreter der griechischen Gemeinde in Großbritannien, sowie einige mutige griechische Politiker, die ihre Loyalität bewiesen.

Für das ZDF interviewte Julia Melchior, König Konstantin und Königin Anne Maria.

Für das ZDF interviewte Julia Melchior, König Konstantin und Königin Anna Maria auch in der königlichen Domaine Tatoi, die die sozialistische griechische Regierung illegalerweise enteignete.

Seit 2003 trägt eine Stiftung den Namen Königin Anna Marias. Ihr Mann rief sie ins Leben mit einer Entschädigung, zu der der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte die griechische Regierung verurteilte, nachdem diese die königliche Domaine Tatoi, die der Gründer der griechischen Dynastie mit privaten Mitteln aus Dänemark gekauft hatte, enteignete. Die Anna Maria Stiftung hilft seither bedürftigen Griechen nach Waldbränden, Erdbeben oder sonstigen Katastrophenfällen.

Königliche griechische Hochzeit auf der Insel Spetses.

Königliche griechische Hochzeit auf der Insel Spetses.

Das Verhältnis der griechischen Regierung zur Königsfamilie hat sich in den letzten Jahren entspannt und viele Wochen des Jahren verbringen König Konstantin und Königin Anna Maria nun wieder in Griechenland. Im August 2010 fand auch erstmals seit Jahrzehnten wieder eine königliche Hochzeit in Griechenland statt. Prinz Nikolaos heiratete auf der Insel Spetses Tatiana Blatnik.

Entspanntes Verhältnis zur Welt: König Konstantin und Königin Anna Maria.

Entspanntes Verhältnis zur Welt: König Konstantin und Königin Anna Maria.

Neuseelands Premierminister: „Zu meinen Lebzeiten wird es keine Republik geben“

06 Samstag Feb 2016

Posted by monarchistundlegitimist in Monarchie

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Australia Day, Australien, Herzogin Camilla, John Key, Neuseeland, Prinz Charles, Prinz Philip, Tony Abbott, Turnbull

Während in Australien verfassungsfeindlich eingestellte Ministerpräsidenten am Nationalfeiertag Australia Day dazu aufriefen, eine Republik zu errichten, hat im vier Flugstunden entfernten Neuseeland der dortige Premierminister John Key versichert: NZ a republic? Not in my lifetime.

Als Reaktion auf die Attacke gegen die australische Krone sagte er gegenüber den Medien: „I don’t think there’s any chance New Zealand is going to become a republic anytime soon. In fact, I would be amazed if New Zealand becomes a republic in my lifetime. And I’m hoping to live a long and happy life.“ Und als Kommentar zu den Diskussionen in Australien zitierte ihn der New Zealand Herald noch mit der Einschätzung zur australischen Diskussion, „he said he would also be surprised if Australia moved that way soon.“

Prinz Charles und Herzogin Camilla mit Premierminister John Key (re.) während ihres letzten Neuseelandaufenthalts im November 2015.

Prinz Charles und Herzogin Camilla mit Premierminister John Key (re.) während ihres letzten Neuseelandaufenthalts im November 2015.

Jüngste Aufenthalte von Prinz Charles, Herzogin Camilla, Prinz Harry und dem jungen Herzogspaar von Cambridge zeigten die Loyalität der Neuseeländer zu ihrer Königsfamilie, was auch John Key so beurteilte: „The bond with the Royal family has been growing stronger and closer in the last 10 to 20 years, particularly with the young royals. I just think there is no appetite to become a republic.“

Noch einen gegensätzlichen Standpunkt vertritt der Premierminister. Während sich in Australien die meisten Monarchisten mit Händen und Füßen gegen eine neue Flagge wehren, hat John Key den Austausch der neuseeländischen Fahne aktiv betrieben. Am 13. Dezember 2015 konnten die Neuseeländer in einer Volksabstimmung zwischen sechs vorgeschlagenen Varianten einer neuen Nationalflagge wählen. Und mit 50,53% wurde dieses Symbol zum Sieger ausgerufen:

John Key mit einer Flagge, die er gerne als neues Nationalsymbol sehen würde.

John Key mit einer Flagge, die er gerne als neues Nationalsymbol sehen würde.

Allerdings ist die Regierung fair und im März wird erneut ein Referendum abgehalten. Die Neuseeländer haben dann die Möglichkeit zu entscheiden, ob sie die seit 1902 bestehende Nationalflagge beibehalten oder die neue einführen wollen. Und es sieht momentan danach aus, als ob sie die alte mit dem Union Jack in der Ecke beibehalten wollten. In Meinungsumfragen liegt die alte Flagge mit 61% Zustimmung gegen 30% für einen Wechsel weit in Führung.

Meinungsumfragen zeigen, daß ein Wunsch nach Flaggentausch nur in Grenzen vorhanden ist.

Meinungsumfragen zeigen, daß ein Wunsch nach Flaggentausch nur in Grenzen vorhanden ist.

Die Bemühungen, den Australiern eine andere Flagge zu geben, dürfte auf ähnlich viel Ablehnung stoßen wie in Neuseeland.

Bei einem dritten Punkt geht John Key einen anderen Weg: Kurz nach seinem Amtsantritt hat er 2009 ermöglicht, daß die höchste Stufe des neuseeländischen Verdienstordens wieder als „Knighthood“ bezeichnet wird. Die Träger dieses Ordens dürfen sich als Sir oder Dame anreden lassen. Keys Vorgängerin Helen Clark von der Labour Party hatte diese Auszeichnung 2000 beseitigt. Seither haben etliche Neuseeländer diese Knighthoods erhalten und sie scheinen allgemein akzeptiert zu sein.

Ganz anders in Australien, wo der monarchistische Premierminister Tony Abbott ebenfalls wenige Monate nach seinem Amtsantritt Knighthoods wieder ermöglichte und 2014 die Königin von Australien die ersten Ehren vergab. Im Januar 2015 gab es eine Medienkampagne dagegen, daß am Australia Day Prinz Philip diese australische Ehrung erhielt. Und kaum hatte Malcolm Turnbull im September 2015 erfolgreich gegen Tony Abbott geputscht, schaffte der Erzrepublikaner die Knighthoods schon wieder ab.

Der australische High Commissioner (Botschafter) in Großbritannien war anwesend, als die Königin von Australien Prinz Philip mit den Insignien eines Knight of the Order of Australia auszeichnete.

Der australische High Commissioner (Botschafter) in Großbritannien Alexander Downer war anwesend, als die Königin von Australien Prinz Philip mit den Insignien eines Knight of the Order of Australia auszeichnete.

Die markanten Unterschiede charakterisieren John Key, der mit einem sympathischen Anspruch seine Amtsgeschäfte aufnahm: „I want to leave New Zealand in better shape than I found it. I know the job of Prime Minister is not forever and I’m going to do the best I can every day to make that difference.“ Seine ruhige Hand führte vielleicht dazu, daß er in Europa nahezu unbekannt ist. Dabei hätte der Sohn einer österreichischen Einwanderin verdient, daß man ihn besser kennt. Seine jüdische Mutter Ruth Key, 1922 als Ruth Lazar geboren, kam 1938 gerade rechtzeitig noch aus dem von den Nazis annektierten Österreich heraus und erreichte im Februar 1939 Großbritannien, wo sie ihren Mann kennenlernte. Mit ihm wanderte sie nach Neuseeland aus, wo ihre drei Kinder zur Welt kamen, so auch 1961 der Sohn John.

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