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Steinmeier will Gudrun Ensslin nicht mehr als große Frau der Weltgeschichte ansehen Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 267

20 Sonntag Mrz 2022

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Monarchie

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Schlagwörter

Großfürstin Maria Wladimirowna, Kaiser Karl I. von Österreich, König Felipe VI., König Juan Carlos I., Königin Elizabeth II., Königreich Spanien, Prinz Philip, Putin, Rußland, Steinmeier, Ukraine, Zar Nikolaus II.

Nicht mein Präsident

Daß Frank-Walter Steinmeier als Bundespräsident in Fettnäpfchen tritt, ist nichts Neues. So hat er schon ein Konzert mit einer linksextremen Band empfohlen und den Atommullahs im Iran zum Jahrestag ihrer Revolution gratuliert. Diesmal wurde vom Bundespräsidialamt mit Gudrun Ensslin eine einheimische Mörderin aus der RAF-Zeit gewürdigt. „Mit der Ihnen eigenen Handschrift ermöglichen Sie neue Sichtweisen, insbesondere auf große Frauen der Weltgeschichte, die sich den Brüchen und Zumutungen ihrer jeweiligen Zeit mit großer Intelligenz, persönlicher Stärke und einem ausgeprägten Willen zur Veränderung der gesellschaftlichen als auch der politischen Verhältnisse stellen. Sei es das Leben von Gudrun Ensslin, Rosa Luxemburg, Hildegard von Bingen oder Hannah Arendt – allen diesen Frauen und vielen anderen haben sie unvergessliche filmische Porträts gewidmet,“ heißt es in einem Geburtstagsschreiben an die Regisseurin Margarethe von Trotta, welches bis vor kurzem noch auf der Internetseite des Bundespräsidenten zu finden war. Schon Rosa Luxemburg, die mit dem Kommunismus für eine totalitäre Ideologie eintrat und deswegen zu einem Postergirl der DDR wurde, als große Frau der Weltgeschichte zu sehen, ist äußerst fragwürdig. Das geht aber im Vergleich zu Gudrun Ensslin unter: Während die Ostdeutschen den real existierenden Sozialismus hautnah erleben durften, gingen im Westen Teile der Bevölkerung aus Unwissen und Naivität mit Bildchen und Büchlein des Massenmörders Mao Tsetung auf die Straße. Einigen reichte dies jedoch nicht, sie wollten etwas für die Sache tun und entschieden sich daher für den Linksterrorismus. Dazu gehörte Gudrun Ensslin, der die Beteiligung an fünf Sprengstoffattentate mit vier Todesopfern nachgewiesen wurde.

Bereits drei Monate nach dem Amtsantritt von Frank-Walter Steinmeier gab es im Juni 2017 im Bundespräsidialamt Ärger um die Neubesetzung von Stellen. Zudem wurde der Vorwurf laut, die Hausspitze habe im Zuge des Amtswechsels ungewöhnlich viele Stellen an Parteifreunde und frühere Weggefährten von Steinmeier vergeben. Der Personalrat beschloß seinen Rücktritt. Das Bundespräsidialamt hat 220 Beschäftigte.

Wenn man zu Gunsten des Präsidenten ins Feld führt, daß er seine Reden nicht selbst schreibt, wirft der Vorgang doch Fragen auf. Selbst wenn die Würdigung von Ensslin von einem Schülerpraktikanten verfaßt worden sein sollte, und derjenige, der sonst die Beiträge noch einmal kontrolliert, gerade mit Corona im Bett lag, muß man sich schon fragen, was eigentlich so die politische Einstellung des Personals ist, welches im Bundespräsidialamt tätig ist. Fragwürdige Würdigungen und Glückwünsche wiederholen sich und natürlich fällt dies auf den Präsidenten zurück, der über sein Personal zum Teil selbst entscheiden kann. Zum anderen ist die schwache Reaktion der Medien zu kritisieren. Linke Medien griffen das Thema ähnlich wie den Beitrag der gegenwärtigen Innenministerin im Käseblättchen eines linksextremen Vereins kaum auf. Andere Medien berichteten zwar schüchtern, übernahmen aber fast alle ohne Hinterfragen die Stellungnahme des Bundespräsidialamtes: „Die Erwähnung von Gudrun Ensslin ist ganz klar ein Fehler. Eine verurteilte Mörderin gehört nicht in diese Reihe. Wir bitten um Entschuldigung. Wir haben das Glückwunschschreiben an Margarethe von Trotta von unserer Internetseite genommen und korrigieren es“, hieß es in der Stellungnahme. Nachfragen seitens der Medien? Fehlanzeige. Zu einem Zeitpunkt, da die russische Medienberichterstattung zum Ukrainekrieg zurecht massiv kritisiert wird, haben die Deutschen Gott sei Dank unabhängige Qualitätsmedien, die kritisch und unabhängig berichten, oder? L.R.

Romanows distanzieren sich vorsichtig von Putin

Die Beziehung zwischen Putin und den Romanows war lange Zeit eine nicht unharmonische Zweckgemeinschaft. Auch wenn nicht klar ist, inwieweit er dies persönlich unterstützt hat, wurde während der langen Herrschaft Wladimir Putins die Blutkirche in Jekaterinburg an der Stelle gebaut, wo die Zarenfamilie ermordet wurde, Zar Nikolaus II. wurde heiliggesprochen und anders als viele andere durften Monarchisten relativ frei ihre Meinung kundtun. Es konnte schließlich sogar darüber spekuliert werden, ob nicht ein Romanow dereinst die Nachfolge Putins übernehmen würde. In letzter Zeit hat sich Putin jedoch eher einer Nostalgie und Verklärung der Sowjetunion hingegeben, und auch wenn es sich beim Reich des Zaren und der Sowjetunion um zwei russische Riesenreiche handelte, sind sie jedoch völlig unterschiedlicher Natur gewesen und der eine Staat verdrängte den anderen gewaltsam. (Im März 2017 berichtete die spanische Nachrichtenagentur efe von der Ablehnung Putins, die Monarchie nach Rußland zurückzubringen.)

Weiße Tauben als Friedenzeichen, doch die Bildunterschrift, die am 28. Februar auf der Romanow-Seite dazu geliefert wurde, ist nicht eindeutig: „Painful to see how for the past 8 years brothers and sisters, whose fathers, and previous generations defended together their common Homeland, have been pitted against each other in terrible fights.“

Nun haben sich die Romanows von Putins Krieg distanziert. Die frischvermählte italienischstämmige Prinzessin Victoria ließ im Beisein ihres Mannes Georg weiße Friedenstauben aufsteigen und dies auf Video festhalten. „Dieses Video ist dem Frieden gewidmet“, schrieb sie dazu. Dies mag keine direkte Regimekritik sein. Gegen den Krieg zu sein ist jedoch ungefähr das Äußerste, was in Putins Rußland momentan möglich sein mag. Aus dem weiter entfernten Madrid hatte Hauschefin Maria Wladimirowna bereits ein Statement abgegeben, in dem sie nicht nur den Frieden wünschte, sondern auch die Unabhängigkeit der Staaten der ehemaligen Sowjetunion explizit anerkannte.

Aus Sicht der Romanows dürften zumindest jene Ukrainer, die nicht aus dem Westen des Landes und damit aus alten österreichisch-ungarischen Landen stammen, zu ihren Untertanen gehören. Sie wie Putin mit Bomben von ihrem Glück zu überzeugen, Russen zu sein, ist aber nicht der richtige Weg, und das hat die Zarenfamilie erkannt. Dies mag an die Worte des spanischen Philosophen Miguel de Unamuno erinnern, welcher einst den Generälen Francos sagte: Vencereís, pero no convencereís – ihr werdet siegen, aber ihr werdet nicht überzeugen. L.R.

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Die vollständige 267. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 267Herunterladen

Inhalt der 267. Ausgabe:

  • Nicht mein Präsident
  • Gedenken an Prinz Philip markiert Rückkehr zur Normalität
  • Romanows distanzieren sich vorsichtig von Putin
  • König Juan Carlos kann nach Spanien zurückkehren

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 192

26 Sonntag Nov 2017

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Europa, Geschichte, Monarchie

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Schlagwörter

AfD, bismarck, bundestag, Bundestagswahl, Burg Hohenzollern, Großfürstin Maria Wladimirowna, Hohenzollern, Kamerun, Kanzler, Kolonien, Kronprinz Alexander II., Premierminister Mariano Rajoy, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Putin, Romanow, Rußland, SPD, Steinmeier, Togo, Wladimir Putin, Zar Nikolaus II.

Rußland gedenkt der Oktoberrevolution nicht

Vor einigen Jahren lief im russischen Fernsehen eine ähnliche Sendung wie das Format „Deutschlands Beste”, bei dem die Zuschauer wählen konnten, wer ihrer Ansicht nach der bedeutendste Deutsche gewesen sei. Bei dem, wie man heute weiß, durch den Gebührensender manipulierten Ergebnis siegte politisch korrekt Konrad Adenauer, weil man dem deutschen Fernsehpublikum offensichtlich nicht zutraute, selbst einen geeigneten Kandidaten zu wählen. In besagtem russischen Format gab es ohne Manipulation bei der Frage, wer der bedeutendste Landsmann gewesen sei, seinerzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Stalin und Nikolaus II.

Pilger führen Ikonen mit den heiliggesprochenen Mitgliedern der Zarenfamilie mit sich.

Dies war wie gesagt vor einigen Jahren. Es deutet jedoch einiges darauf hin, daß die Waage mittlerweile zugunsten des Zaren ausschlägt. So gibt es kein offizielles Gedenken an die Oktoberrevolution, die zwar nicht den bereits nicht mehr herrschenden Nikolaus II. hinwegfegte, sondern vielmehr diejenigen, die ihn damals zum Abdanken gezwungen haben. Dennoch wurde damit eine Bewegung in Gang gesetzt, an deren Ende die Ermordung der Zarenfamilie im Sommer 1918 stehen sollte. Trotz des eigentlich historisch äußerst wichtigen Datums, welches immerhin das für viele Millionen Menschen tödliche Experiment des Kommunismus einleitete, wird des Ereignis‘ also nicht gedacht. Stattdessen streitet man sich in Rußland vielmehr um einen Film, der vom Zaren handelt: Der Film Matilda zeigt Nikolaus II. eigentlich in einem recht guten Licht und gibt die Schuld an den Ereignissen, die zur Revolution führten, anderen Akteuren. Dennoch gab es von monarchistischer und orthodoxer Seite Proteste, da Nikolaus II. unterstellt wurde, vor seiner Heirat eine Geliebte gehabt zu haben. Dieser Protest konnte mit der prominenten Unterstützung von Abgeordneten und hochrangigen Kirchenmännern zählen und erhitzte die Gemüter so sehr, daß der Film in einigen der bedeutendsten Kinos tatsächlich nicht gezeigt werden konnte. Majestätsbeleidigung scheint in Rußland nicht mehr möglich zu sein, so etwas kannte man bislang nur aus Thailand.

Derweil hat die Chefin des Hauses Romanow, Großfürstin Maria Wladimirowna, versöhnliche Töne angeschlagen, und auch eine Mitschuld der Romanows an den Geschehnissen 1917 eingeräumt. Sie kritisierte ebenso die Übergangsregierung, die das Land nach dem Sturz des Zaren in das Chaos gestürzt habe, und die beiden Parteien im russischen Bürgerkrieg. Die Russen sollen ihre Geschichte nicht fälschen oder uminterpretieren, um Versöhnung oder Einheit auf falschen Grundlagen zu schaffen. Sie müßte vielmehr der Wahrheit entsprechend aufgearbeitet werden.

Die Sympathien für die Monarchie sind in Rußland also ungebrochen, da die Zarenfamilie auch und vor allem mit der Unterstützung der gesamten orthodoxen Kirche zählt und Monarchisten in Rußland sich anders als andere politische Gruppen frei äußern dürfen. Zu einer möglichen Nachfolgelösung, wie sie Franco einst in Spanien getroffen hat, hat sich der Herrscher im Kreml jedoch (noch) nicht positiv geäußert. L.R.

Umstritten ist selbst der Umgang mit Lenin. Während Kommunisten die Erinnerung an ihren Revolutionsführer hochhalten, scheint Putin sich eher an Traditionen des Zarenreichs zu orientieren. Vor Jahren schon wurde der Revolutionsfeiertag am 7. November zugunsten des 4. November (Einheit des Russischen Volkes), abgeändert.
Manuela Rosenthal-Kappi

Das Kaiserreich könnte der BRD als Beispiel dienen

Die Deutschen sind es eigentlich gewohnt, daß sich nach einer Wahl die Parteien relativ schnell zusammenraufen und eine Regierung bilden. Mögen im Wahlkampf die Fetzen geflogen sein und die Verbalinjurien noch so sehr die Arena vergiftet haben, sobald die Stimmenauszählung beendet ist, setzten sich die Kontrahenten wieder an den Tisch, um die Wahlperiode zu besprechen. Das ging in den 60er Jahren mit Franz-Josef Strauß (CSU) und Herbert Wehner (SPD) so, in den 80er Jahren bei Holger Börner (SPD) und Joseph Fischer (Grüne), in den 2000er Jahren bei Carl-Friedrich Arp Ole Freiherr von Beust (CDU) und Christa Goetsch (Grün-Alternative Liste). Immer nur Machthunger zu unterstellen, wäre ebenso verkehrt wie ausschließlich edle Motive. Die Wahrheit wird zwischen beiden Polen pendeln.

In diesem Jahr liegen die Verhältnisse auf einer anderen Ebene, da sich zu den bisherigen Bundestagsparteien ein Mitspieler gesellte, der noch von allen gemieden wird. Die Alternative für Deutschland (AfD) ist als Schmuddelkind bei den anderen Partei als Neuankömmling verpönt. Das schränkt Regierungskombinationen beträchtlich ein. Erste Koalitionsverhandlungen scheiterten am Nein der FDP, es bleiben nur drei Varianten: Eine Neuauflage der Großen Koalition, die mit zusammen knapp 54% der abgegebenen Stimmen diese Bezeichnung eigentlich nicht mehr verdient, weshalb als zweite Option die Hinzuziehung der Grünen ins Spiel gebracht wird, oder eine Minderheitsregierung, mit der in der deutschen Politik selten gearbeitet wird. In den drei skandinavischen Monarchien sind Minderheitsregierungen eher die Norm als die Ausnahme. In Spanien ist sie nicht unüblich. Ministerpräsident Mariano Rajoy hat seit 2015 keine eigene Mehrheit im spanischen Congress und sucht stets nach Unterstützern für seine Vorhaben. In Dänemark, Schweden oder Norwegen brauchen die Regierungsfraktion(en) mehr Verhandlungsgeschick als in Deutschland, denn laufend müssen sie überzeugende Argumente zur Mehrheitsbildung ins Feld führen. Trotz dieser Minderheitsregierungen verbreiten die Länder nicht den Eindruck, als seien sie instabil. Im Gegenteil. Was in Deutschland nun als Neuerung entdeckt wird – daß das Staatsoberhaupt mit allen Parteiführern redet -, ist in Monarchien langgeübte Praxis. Die Monarchen von Dänemark, Norwegen, Schweden oder Spanien sind anerkannt als neutrale Gesprächspartner, als der sich Frank-Walter Steinmeier plötzlich ausgibt, weil er vor ein paar Monaten das SPD-Parteibuch in eine Plastikfolie hüllte, aus der er es in fünf Jahren nach seiner Amtszeit wieder herausziehen wird. Monarchen haben keine Berührungsängste, was schon Königin Margrethes Vater, König Frederik IX. bewies, als er den Fraktionsvorsitzenden der Kommunisten im Folketing begrüßte und der ihm sagte: „Sie wissen ja, daß wir Kommunisten die Monarchie abschaffen wollen.“ „Ja“, antwortete Frederik, „aber ich bin auch der König der dänischen Kommunisten.“ Wird sich Steinmeier auch als Präsident der AfD‘ler bezeichnen?

Fürst Bismarck in der Reichstagssitzung vom 6. Februar 1888, gemalt von Ernst Henseler 1901

Daß sich Kanzler eine Mehrheit suchten, hatte in Deutschland eine 40 Jahre währende Tradition. Der vom Kaiser ernannte Reichskanzler mußte für Gesetzesvorhaben und Jahreshaushalte bei den Fraktionen um Unterstützung werben, um sie vom Parlament absegnen zu lassen. Ein Reichskanzler brauchte das Vertrauen des Kaisers, aber im Lauf der Zeit war die Macht des Reichstags so gewachsen, daß dort Mehrheiten zum Regieren gebraucht wurden. Bismarck hat es immer wieder verstanden, in einem ihm eigentlich feindlich gesonnenen Gremium, Mehrheiten zu gewinnen. Im Oktober 1918 war die parlamentarische Monarchie in Deutschland eingeführt, aber sie bekam nicht die Chance, ihre Vorteile zu entfalten. Wie würde 2017 ein deutscher Kaiser mit der im September entstandenen Situation umgehen? H.S.

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Die vollständige 192. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 192

Inhalt der 192. Ausgabe:

  • Das Kaiserreich könnte der BRD als Beispiel dienen
  • Prinz Georg Friedrich spricht auf IHK-Herbstempfang
  • Rußland gedenkt der Oktoberrevolution nicht
  • Afrikanische Delegation aus den Kolonien des Kaiserreichs in Berlin

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Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 177

15 Sonntag Jan 2017

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Erster Weltkrieg, Europa, Monarchie

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Schlagwörter

Bayezid Osman, Dündar Aliosman, Emmanuel Bushayija, Erzherzog Georg von Österreich, Erzherzog Otto von Österreich, Freiherr Manfred von Richthofen, Großfürstin Maria Wladimirowna, Habsburg, Kanada, König Károly IV. von Ungarn, König Kigeli V. von Ruanda, König Ludwig XVI., Königin Elizabeth II., Königs Yuhi VI., Osmanen, Pannonhalma, Prinz Dimitri Romanow, Putin, Romanow, Ruanda, Rußland, Türkei, Ungarn

Nachlaß von Erzherzog Otto geht nach Ungarn

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Verbundenheit mit Ungarn über den Tod hinaus
In der ungarischen Benediktinerabtei Pannonhalma wurde am 17. Juli 2011 das Herz Erzherzog Ottos bestattet. Während sein Leichnam in der Wiener Kapuzinergruft die letzte Ruhe fand, hatte Otto testamentarisch verfügt, daß sein Herz nach Ungarn gehen solle. Benediktinerpatres aus Pannonhalma unterrichteten den ältesten Sohn Kaiser Karls, als dessen Witwe Zita mit ihren sieben Kindern im spanisch-baskischen Exil lebte. Erzherzog Otto bezeichnete sich immer als Benediktinerschüler, obwohl er seinerzeit nicht das Ordensgymnasium in Pannonhalma besuchen konnte. Eine Einreise nach Ungarn war für ihn aus politischen Gründen nicht möglich. Die Reifeprüfung wurde von einer eigens dafür gebildeten Prüfungskommission abgenommen, die zum Exilsitz Lequeitio nach Spanien fuhr. 1992 reiste Otto nach Pannonhalma und legte Blumen an den Gräbern seiner Lehrer nieder. H.S.

Wie bereits in Corona 175 vermutet, geht der Nachlaß von Erzherzog Otto von Österreich nun definitiv nach Ungarn. Der Premierminister des Landes, Viktor Orban, hatte sich beim in Ungarn lebenden jüngsten Sohn des Verstorbenen, Erzherzog Georg, persönlich dafür eingesetzt und für die Habsburger günstige Gesetze geschaffen, während sich die österreichische Politik zu lange bedeckt hielt. Zwar wurde zwei Jahre lang verhandelt, den Nachlaß im Stift Klosterneuburg bei Wien aufzubewahren, am Ende war Orban aber schneller und bot auch die günstigeren Bedingungen, denn der Nachlaß wird angemessen betreut, dem ungarischen Volk unter anderem auch in digitalisierter Form zugänglich gemacht, bleibt aber formell im Besitz der Habsburger Familie. Gerade letzter Punkt sollte den Habsburgern in Österreich nicht zugestanden werden. Von den österreichischen Medien wurde das zögerliche Verhalten der Politik des Landes scharf kritisiert. Nach ihrer Meinung hätte der Nachlaß unbedingt nach Österreich gehen müssen. Nun freuen sich die von wirtschaftlichen Schwierigkeiten und Ungarn-Bashing während der Flüchtlingskrise gebeutelten Magyaren.

Ungarn war bis ins Jahr 1946 formell Monarchie. Der rechtmäßige ungarische König nach dem Ableben König Karls IV. (Kaiser Karl I.) wäre in der Tat Otto gewesen. Statt des Königs regierte mit Miklos Horthy jedoch ein sogenannter Reichsverweser. Die Restaurationsversuche in den Jahren, die unmittelbar auf das Ende des 1. Weltkriegs folgten, scheiterten an ihm und den Pariser Vorortverträgen, die eine Habsburgermonarchie ausschlossen. Trotzdem setzte sich Otto Zeit seines Lebens für die Freiheit der Ungarn ein, vor allem während der sozialistischen Diktatur. Daher ist der Umgang mit der Monarchie in Ungarn bis heute weit positiver und herzlicher als in Österreich. So sagte der ungarische Sozialminister Balog denn auch, daß Ungarn beschlossen habe, „das habsburgische Erbe liebevoller zu pflegen als jedes andere Land, inklusive Österreich”. Ein Staat wie die Republik Österreich, der den Habsburgern lange Zeit die einfachsten Bürger- und Menschenrechte verweigert hat, braucht sich daher auch nicht zu wundern, daß er nicht die erste Wahl ist. L.R.

Nachfolger für toten König von Ruanda ernannt

König Kigeli V. von Ruanda (29. Juni 1936 - 16. Oktober 2016)

König Kigeli V. von Ruanda (29. Juni 1936 – 16. Oktober 2016)

Für den am 16. Oktober 2016 im US-amerikanischen Exil verstorbenen König Kigeli V. von Ruanda  wurde ein Nachfolger benannt. Der Kanzler des „königlichen Rats des de jure Königreichs Ruanda“, Boniface Benzinge, gab in der vergangenen Woche bekannt, der kinderlos verstorbene König habe seinen Neffen Emmanuel Bushayija (56), der in Großbritannien lebt, zu seinem Nachfolger bestimmt. Er werde künftig als His Majesty King Yuhi VI. firmieren. König Yuhi VI. Bushayija ist der Sohn von Theoneste Bushayija und damit ein Enkel des ruandischen Königs Yuhi V. Musinga (+1944).

Der neue Exilkönig verließ mit seinem Onkel und anderen Mitgliedern der königlichen Familie 1961 Ruanda, als die Republik ausgerufen wurde. Seine Schulzeit verbrachte er im Nachbarland Uganda, wo er zeitweise für Pepsi Cola arbeitete. Zusammen mit anderen Tutsis ging er Juli 1994 zurück nach Ruanda. Seit dem Jahr 2000 wohnt er in Großbritannien, wo er eine Sicherheitsfirma gründete. Er lebt mit Frau und zwei Kindern in Manchester.

Fast postwendend widersprach in der ruandischen Hauptstadt Kigali Pastor Ezra Mpyisi, der von sich behauptet, Berater des verstorbenen Königs gewesen zu sein, der Proklamation durch den königlichen Rat. Yuhi VI. sei ein „fake king“, der keine Thronberechtigung habe.

Mark Lindley-Highfield vom Centre for the Study of the Kingdoms and Chiefdoms of Africa, kommentierte diese publikumswirksame Pressekonferenz mit dem Hinweis, es sei das Recht König Kigelis gewesen, unter seinen Verwandten einen zum Nachfolger zu bestimmen. Nach Gewohnheitsrecht und Tradition habe König Kigeli völlig korrekt gehandelt und „His Royal Highness Prince Emmanuel Bushayija was clearly named”. Aus Familienkreisen wurde die Vermutung geäußert, hinter der Pressekonferenz habe der ruandische Präsident Paul Kagame gestanden, der neben sich keine Konkurrenz dulde.

Ohne offizielles Zeremoniell und ohne Vertreter der Regierung wurde der Leichnam König Kigelis am 10. Januar 2017 nach Ruanda überführt.

Ohne offizielles Zeremoniell und ohne Vertreter der Regierung wurde der Leichnam König Kigelis am 10. Januar 2017 nach Ruanda überführt.

An diesem Sonntag wird in Ruanda der tote König beerdigt. Sein Leichnam traf vor wenigen Tagen in Kigali ein, obwohl er testamentarisch verfügt hatte, daß er erst in Ruanda bestattet werden wolle, wenn dort wieder die Monarchie eingeführt worden sei. Die gleichen Kreise, die vor einem US-Gericht erreichten, daß der tote König gegen seinen Willen nach Ruanda gebracht wurde, wollen nun auch seinen erwählten Nachfolger um sein Erbe bringen. Ruanda hat in seiner jüngsten Geschichte schreckliche Tragödien erlebt, der Streit um das Königserbe wird hoffentlich friedlich gelöst. H.S.

Der tote König Kigeli V Ndahindurwa beginnt am Morgen des 15. Januars 2017 seine letzte Reise nach Nyanza. Ein Träger (rechts) hält die Krone, mit der König Kigali 1959 zum Mwami von Ruanda gekrönt wurde.

Der tote König Kigeli V Ndahindurwa beginnt am Morgen des 15. Januars 2017 seine letzte Reise nach Nyanza. Ein Träger (rechts) hält die Krone, mit der König Kigali 1959 zum Mwami von Ruanda gekrönt wurde.

Und ausnahmsweise auch noch dies:

In der ständigen Corona-Rubrik „Tage“ auf Seite 2 der pdf-Datei steht unter dem Datum 19. Januar 1917:

Der Fliegerleutnant Freiherr Manfred von Richthofen wird von Kaiser Wilhelm II. mit dem Orden „Pour le mérite” ausgezeichnet.

Seine Majestät zeichnete am 19. Januar vor 100 Jahren Freiherrn Manfred von Richthofen mit dem Pour le Mérite aus.

Seine Majestät zeichnete am 19. Januar vor 100 Jahren Freiherrn Manfred von Richthofen mit dem Pour le Mérite aus.

Dem Anlaß ist ein Photo geschuldet, zu dem leider in der pdf-Ausgabe von Corona der Platz fehlt. Aus diesem Grund wird ein historisches Datum an dieser Stelle besonders hervorgehoben.

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Die vollständige 177. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 177

Inhalt der 177. Ausgabe:

  • Nachlaß von Erzherzog Otto geht nach Ungarn
  • Nachfolger für König Kigeli V. von Ruanda ernannt
  • Osmanischer Prätendent im Exil verstorben
  • Romanows nehmen am 100-jährigen Jubiläum der Revolution teil
  • Königin Elizabeth gratuliert Kanada in einer Videobotschaft zum 150. Geburtstag

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Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 174

13 Sonntag Nov 2016

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Erster Weltkrieg, Geschichte, Monarchie

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

Berlin, Berliner Dom, Burg Hohenzollern, Corona, Großfürstin Maria Wladimirowna, Herzog Carl von Württemberg, Hohenzollern, Kaiser Wilhelm II., Kronprinz Maha Vajiralongkorn, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Thailand, Weimarer Republik, Woodrow Wilson

Zum 9. November

Die Kriegserklärung der USA erfolgte offiziell nach Bekanntwerden der Zimmermanndepesche, eines Telegramms des Staatssekretärs im Auswärtigen Amt, Arthur Zimmermann, mit dem Mexiko ein Bündnis angeboten wurde. Nach einem Sieg der Mittelmächte sollte Mexiko die von den USA annektierten Territorien Kalifornien, Neva-da, Arizona, Neu-Mexiko, Utah usw. in Aussicht gestellt wurde.

Die Kriegserklärung der USA erfolgte offiziell nach Bekanntwerden der Zimmermanndepesche, eines Telegramms des Staatssekretärs im Auswärtigen Amt, Arthur Zimmermann, mit dem Mexiko ein Bündnis angeboten wurde. Nach einem Sieg der Mittelmächte sollten Mexiko die von den USA annektierten Territorien Kalifornien, Nevada, Arizona, Neu-Mexiko, Utah usw. in Aussicht gestellt werden.

Am 9. November jährte sich 2016 nicht nur der Sturz der deutschen Monarchie zum achtundneunzigsten Mal, an diesem Tag stand zumindest nach deutscher Zeit auch ein vorläufiges Ergebnis der amerikanischen Präsidentschaftswahlen fest, was zu einem Rückblick auf die deutsch-amerikanischen Beziehungen im Zusammenhang mit dem Sturz der Monarchie in Deutschland einlädt: Es war der amerikanische Präsident Woodrow Wilson (a megalomaniacal madman who was the very worst President in American history), der zunächst dem amerikanischen Volk in seinem Wahlkampf versprach, das Land aus dem Krieg herauszuhalten. Nachdem er in eben diesen Krieg eingetreten war, versprach er dem deutschen Volk, es würde einen milden Frieden bekommen, wenn die Monarchie abgeschafft wird. Auch dieses Versprechen wurde gebrochen. Der U-Bootkrieg diente als fadenscheiniger Kriegsgrund – gegen die ebenfalls völkerrechtswidrige Seeblockade der Briten gegen Deutschland intervenierte Wilson schließlich nicht – und in Versailles mußte Wilson dann feststellen, daß er sich mit seinen Wünschen gegen seine Alliierten nicht durchsetzen konnte und reiste beleidigt ab. Daß die Abschaffung der Monarchie und das so verursachte Abgleiten Deutschlands in jenes Chaos, welches beschönigend als Weimarer Republik bezeichnet wird, auch von den Amerikanern nachträglich als Fehler gewertet wurde, kann immerhin vermutet werden, denn  am Ende des 2. Weltkrieges ging man mit dem Kaiserreich Japan anders um. Noch heute jedoch ist das Wiederherstellen von Monarchien dort, wo sich die Abschaffung dieser Staatsform als fatal für die weitere Entwicklung eines Landes erwiesen hat und der Zuspruch für das Königshaus noch immer hoch ist, wie etwa in Afghanistan und Libyen, nicht auf der US-amerikanischen Agenda.

Der Spiegel 32/1959 zum 100. Geburtsjahr Wilhelms II.

Der Spiegel 32/1959 zum 100. Geburtsjahr Kaiser Wilhelms II.

Es mutet nicht nur daher etwas seltsam an, daß den amerikanischen Präsidentschaftswahlen in der staatlichen deutschen Berichterstattung so viel Raum gegeben wird. Nach dem Ende des Kalten Krieges haben die USA für Europa und Deutschland auch viel an Bedeutung eingebüßt, wenngleich sie ein wichtiger Partner bleiben. Die Amerikanophilie vieler (West-)Deutscher resultiert dann doch eher daraus, daß der nach dem verlorenen 2. Weltkrieg errungene Wohlstand auch durch Anschubhilfe aus den USA zustande kam und man sich außerdem nicht mehr selber um die Weltpolitik kümmern mußte, der man nach Bismarck nicht gewachsen war. Der Weltpolitik Kaiser Wilhelms II. steht der Austritt Deutschlands aus internationaler und im Rahmen der ordnungs- und sicherheitspolitischen Kapitulation vor dem Flüchtlingsansturm des vergangenen Jahres auch aus nationaler Politik gegenüber und so mancher würde sich eine Rückkehr zur Kleinstaaterei wünschen, in der die große Politik von anderen gemacht wird. Wer aber auf aktive Gestaltung verzichtet oder zu schwach dafür ist, wird schnell zum Spielball anderer Mächte. Dies hatten die Deutschen seit dem Niedergang des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation zu spüren bekommen und nicht zuletzt diese Überlegung stand hinter dem EInigungswunsch, den sie seit den Befreiungs-kriegen verspürten und der 1871 von jener Familie realisiert wurde, die aufgrund der falschen Versprechungen Wilsons Deutschland heute nicht mehr regiert. Ein Verzicht auf das Wahrnehmen der eigenen Verantwortung nach innen und außen ist daher mindestens ebenso töricht, wie Weltmachtpolitik.    L.R.

Winston Churchill zum Sturz der Monarchien Zeit 5/1965

Sir Winston Churchill zum Sturz der Monarchien, zitierte in der Zeit 5/1965

Hohenzollerngrablege im Berliner Dom erfährt eine Renovierung

berliner-dom-mit-sarkophag_von-philipp_wilhelmDie Grablege der Hohenzollern im Berliner Dom hält dem Vergleich mit der Kapuzinergruft in Wien oder dem Pantheon in Rom nicht stand, denn die letzte Ruhestätte für fast hundert Hohenzollern im Keller der protestantischen Hauptstadtkirche ist alles andere als ein Schmuckstück, das man gerne herzeigt.

Doch das soll sich ändern. Wie die Webseite des Berliner Doms vermeldete, kann die Renovierung beginnen: In seiner Bereinigungssitzung hat der Haushaltsausschuß des Bundestags am 10. November 2016 8,65 Mio. € für die Sanierung der Hohenzollerngruft bewilligt. Damit sind 50% der veranschlagten Kosten gesichert. In enger Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt hat der Berliner Dom deshalb verschiedene Maßnahmen erarbeitet, mit denen die Hohenzollerngruft weiterentwickelt werden soll. Dabei wird ihr Charakter als würdevolle dynastische Grabstätte und historischer Ort des nationalen Gedenkens betont und verstärkt.

Herzog Carl von Württemberg überbringt seine Geburtstagsgaben

Neben Herzog Carl steht Roland Wehrle, Geschäftsführer der Nachsorgeklinik für krebs-, herz- und mukoviszedosekranke Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene , der für seine Arbeit 30.000 € erhielt.

Neben Herzog Carl steht Roland Wehrle, Geschäftsführer der Nachsorgeklinik für krebs-, herz- und mukoviszedosekranke Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, der für seine Arbeit 30.000 € erhielt.

Trotz angeschlagener Gesundheit feierte Seine Königliche Hoheit Herzog Carl von Württemberg am 1. August seinen 80. Geburtstag unter großer Anteilnahme der Bevölkerung. Der Jubilar hatte darum gebeten, auf Geschenke zu verzichten und stattdessen eine Geldspende zu überweisen. In der vergangenen Woche übergab Herzog Carl die eingegangenen 90.000 € (die Summe wurde von ihm selbst kräftig auf diese Höhe aufgestockt). Mit je 30.000 € unterstützt er jetzt die Nachsorgekliniken Tannheim und Katharinenhöhe sowie die Arbeitsgemeinschaft baden-württembergischer Förderkreise krebskranker Kinder. Zu seiner Motivation sagte Herzog Carl: „Ich habe das Glück, sechs gesunde Kinder zu haben. Und wenn ich Familien mit kranken Kindern sehe, helfe ich da, wo es notwendig ist.“

Mit den Kliniken ist Herzog Carl zum Teil seit den 80er Jahren verbunden und hat sie in den letzten Jahrzehnten immer wieder unterstützt. H.S.

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Die vollständige 174. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 174

Inhalt der 174. Ausgabe:

  • Zum 9. November
  • Papst Franziskus erinnert an Friedenskaiser Karl
  • Thailand wohl doch schon bald mit neuem Monarchen
  • Prinz Georg Friedrich eröffnet Ausstellung zu 300 Jahren deutsch-russischer Freundschaft
  • Herzog Carl von Württemberg beschenkt kranke Kinder

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 151

19 Sonntag Jul 2015

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Europa, Monarchie

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Schlagwörter

Alliance Royale, Aristoteles, Corona, deutsche Monarchie, deutsche Monarchisten, Griechenland, Griechenlandkrise, Großfürstin Maria Wladimirowna, König Konstantin II., konstitutionelle Monarchie, Kronprinz Paul, Kronprinz Paul von Griechenland, Monarchisten, Prinz Dimitri Romanow, Putin, Romanow, Rußland, Staatsform, Syriza, Tsipras

Die Staatsformlehre des Aristoteles am Beispiel Griechenlands

Die Griechen berufen sich gerne darauf, wesentlicher Bestandteil der Wiege der europäischen Zivilisation zu sein und verweisen dabei auf die Antike, wo viele Grundlagen der Modernität gelegt wurden. Ein interessantes Element von nach wie vor gültigen Erkenntnissen der griechischen Antike ist dabei die Staatsformenlehre von Aristoteles, die die heutigen Griechen offenbar nicht mehr beherzigen. Monarchie, Aristokratie und Politie (Einherrschaft, Mehrherrschaft und Herrschaft aller) als gute Staatsformen stehen Tyrannis, Plutokratie und Demokratie als schlechten Staatsformen entgegen. Der Unterschied zwischen positiver und negativer Ausprägung der Staatsformen besteht nach Aristoteles darin, ob eine Regierung am Eigennutz oder am Wohl aller orientiert ist, was sowohl in der Einherrschaft als auch in der Herrschaft aller vorkommen kann.

Was die Griechen nun mit dem sogenannten Volksentscheid von vor zwei Wochen getan haben, ist tatsächlich Demokratie in Reinform nach Aristoteles, also Eigennutz: Es wurde über ein Angebot abgestimmt, welches zum Zeitpunkt der Abstimmung gar nicht mehr auf dem Tisch lag. Die Wahlen wurden außerdem von seiten der Regierung massiv in eine bestimmte Richtung beeinflußt. Dies alles diente ausschließlich dem Machterhalt der Regierung und dem Egoismus der Griechen gegenüber Europa, da man von eingegangenen Verpflichtungen nichts mehr wissen möchte. Anschließend wurde das Ganze dann tatsächlich als großer Sieg verkauft, welcher er nicht war, da man Schulden nicht abwählen kann und die griechische Regierung genau wie vor der Abstimmung sich mit den anderen 18 Ländern der Eurogruppe ins Einvernehmen setzen muß und deren Erwartungen durch das Votum keine Änderung erfahren haben. Folgt man wiederum Immanuel Kant, nach dem das Handeln jedes einzelnen jederzeit zur generellen Norm werden muß, wenn es moralisch sein soll, ist das Resultat der griechischen Demokratie für die Allgemeinheit tatsächlich ein schädliches. Was rät nun Aristoteles zur Verhinderung des Abdriftens in die schädliche Ausprägung einer Staatsform, in diesem Fall der negativen Ausprägung der Herrschaft aller? Er rät, sie mit Elementen der anderen Staatsformen zu vermischen, was das Auftreten der negativen Ausprägungen unwahrscheinlicher macht, da die Herrschenden in einer Art gesunden Konkurrenzverhältnis zueinander stehen. Man könnte auch sagen, Aristoteles war für eine konstitutionelle Monarchie.

Kronprinz Paul von Griechenland trägt als Thronfolger auch den Titel eines Herzogs von Sparta.

Kronprinz Paul von Griechenland trägt als Thronfolger auch den Titel eines Herzogs von Sparta.

In der Tat äußerten sich Vertreter der griechischen Königsfamilie dann auch anders, als die Syriza-Leute. Wurde nach deren Wahl vom Königshaus noch vertreten, daß man Syriza ersteinmal eine Chance geben sollte, empfahl Kronprinz Paul den Griechen jetzt, für die Reformen und damit gegen die Wünsche von Tsipras zu stimmen, auch wenn er im selben Zug die Europäische Union kritisierte. Geholfen hat dies freilich nichts, und unabhängig davon, wie das Ergebnis des Schuldenstreits am Ende ist, werden die Griechen Jahrzehnte brauchen, um wieder als ernstzunehmendes, vertrauenswürdiges und seriöses Land wahrgenommen zu werden. Anders als Demagogen wie Tsipras hätte ein Monarch dies gewußt und eben auch einmal eine unpopuläre, aber notwendige Etscheidungen treffen können, da seine Machtbasis nicht auf dem wechselhaften und beeinflußbaren Willen eines Wahlvolks besteht. Hätte Griechenland noch einen König, wäre nicht das Land innerhalb kürzester Zeit durch einen gefährlich amateurhaften Ideologen wie Tsipras an den Abgrund geführt worden, auch Europa wäre weitgehend ohne den jetzt bereits entstandenen Schaden davongekommen.

In den vergangenen Jahren wurde von allen Ländern immer mehr staatliche Souveränität auf die EU übertragen. Die Griechenlandkrise scheint den Brüsseler Technokraten bei dieser Entwicklung recht zu geben, denn mittlerweile dürften die Völker in 18 von 19 Ländern der Eurozone die griechische Regierung nicht mehr für voll nehmen und sich tatsächlich weniger Souveränität für sie wünschen, wie es jüngst auch der griechischstämmige ehemalige FDP-Europaparlamentsabgeordnete Georgios Chatzimarkakis forderte, auch wenn er es nicht ganz so genannt hat. Vielleicht haben die Brüsseler Bürokraten ja tatsächlich Angst vor den schlechten Demokratien nach Aristoteles. Würde man diese jedoch wie von Aristoteles vorgeschlagen mit einer Monarchie verbinden, müßte man auch keine Angst vor nationaler Souveränität mehr haben. L.R.

Ungewolltes Echo auf die Jubiläumsausgabe von Corona

Vor drei Wochen wurde die 150. Ausgabe von Corona versandt und den Autoren der Jubiläumsnummer sei an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich gedankt. Sie haben sich so eingebracht, wie die Corona-Redaktion wünscht, es wäre öfters der Fall.

Allerdings ging als eine Antwort u. a. dieses Mail ein: „Danke für diese besondere Ausgabe der Corona. Sie soll die letzte gewesen sein, die ich noch bekomme und lese — können Sie mich bitte aus dem Verteiler nehmen?“ Natürlich wurde dieser Bitte entsprochen, doch die Frage, warum die Abbestellung ausgerechnet nach der Jubiläumsausgabe erfolgte, blieb unbeantwortet. Der Abonnent hatte mit der Redaktion schon früher Kontakt, weshalb seine Abbestellung doppelt traurig war. Zugleich ist deshalb über den Bezieher mehr bekannt als über andere, die bitten, von der Verteilerliste geommen zu werden. Es ist nicht die Absicht, jemanden bloßzustellen oder Übles hinterherzurufen, aber eine kleine Analyse sei gestattet. Bereits früher hatte der Abonnent geklagt, die Zahl der aktiven deutschen Monarchisten sei ihm zu klein. „Es gibt Ideen, die sind schön, aber unrealistisch. Träumen davon, das erlaube ich mir — aber meine Lebenszeit ist zu sehr bemessen, als dass ich mich mit Unmöglichkeiten aufhalten könnte,“ schrieb er einmal. Ist es wirklich realistisch, nicht mehr das Unmögliche für eine bessere Welt zu wollen? Natürlich wünschen sich die aktiven Monarchisten, es würden sich mehr Mitstreiter einfinden und die Arbeit könnte sowohl intensiviert als auch auf mehr Schultern verteilt werden. Aber: Es werden nicht dadurch mehr, daß sich die überzeugten Monarchisten resigniert verabschieden. Eine Überzeugung sollte verteidigt werden und das geht am besten im Kreis von Gleichgesinnten. Mag er auch klein sein, dann sorgt man eben dafür daß andere dazustoßen.

Die Alliance Royale ruft die jungen Monarchisten Frankreichs zu einem Sommercamp in die Tourraine. In Frankreich organisieren alle Parteien und politischen Organisatoren für ihre jungen Mitglieder solche Sommeruniversitatäten (université d'été)

Die Alliance Royale ruft die jungen Monarchisten Frankreichs zu einem Sommercamp in die Touraine. In Frankreich organisieren alle Parteien und politischen Organisatoren für ihre jungen Mitglieder solche Sommeruniversitäten (université d’été).

Mangelndes Engagement kann viele Gründe haben. Im deutschen Fall gehört dazu die feindliche Einstellung der bundesrepublikanischen Öffentlichkeit. Wie hieß es doch in Corona 150? „Ich [möchte] nicht mit meinem Namen zitiert werden …„. Das Internet vergißt nichts und ein monarchistischer Bezug zur eigenen Person wirkt nicht unbedingt karrierefördernd. Was sich gerne als „die freiheitlichste Demokratie, die je auf deutschem Boden existierte“ bezeichnet, toleriert keine abweichenden Meinungen (es sei denn, in eine andere politische Richtung) und drängt junge Monarchisten zur Verleugnung ihrer tiefen Überzeugungen. Selbst Tote wie der Historiker Gerhard Ritter werden ja wegen ihrer monarchistischen Überzeugung mit der Auslöschung bedroht. Mit ihrer monarchiefeindlichen Einstellung ist die Bundesrepublik D. in Europa einmalig. Sie ignoriert nicht nur die guten monarchischen Beispiele in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft wie den Niederlanden, Belgien oder Dänemark, sondern wird von republikanischen Nachbarn in den Schatten gestellt. Monarchistisches Engagement ist in Frankreich, Italien oder Portugal, selbst in Polen, Tschechien oder Litauen kein großes Problem und die Zahl der öffentlich dort auftretenden Monarchisten erstaunt Deutsche immer wieder.

Daß Engagement für den monarchischen Gedanken dennoch auch in Deutschland möglich ist, zeigen Corona und die Autoren, die regelmäßig Präsenz zeigen und die beweisen, daß monarchistische Überzeugungen auch in Deutschland existieren. H.S.

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Die vollständige 151. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit: Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 151

Inhalt der 151. Ausgabe:

  • Die Staatsformlehre des Aristoteles am Beispiel Griechenlands
  • Rußland und die monarchische Frage
  • Frankreichs Wirtschaftsminister Emmanuel Macron wünscht sich einen König
  • Ungewolltes Echo auf die Jubiläumsausgabe von Corona
  • Wie lange ist ein König ein König?

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 135

17 Sonntag Aug 2014

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Erster Weltkrieg, Europa, Monarchie

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Schlagwörter

1. Weltkrieg, BaM, Bund aufrechter Monarchisten BaM, Corona, Corona-Freundeskreis, Corona-Redaktion, Deutsches Kaiserreich, Griechenland, Großfürstin Maria Vladimirowna, Großfürstin Maria Wladimirowna, Habsburg, Herzog Amedeo von Aosta, Hohenzollern, Italien, Kaiser Wilhelm II., Kanada, König Umberto II., Monarchisten, Prinz Dimitri Romanow, Prinz Georg Friedrich, Prinz Michael von Kent, Prinzessin Kira von Preußen, Romanow, SPD

In eigener Sache –
Gründung des Corona-Freundeskreises

Wie bereits in der vorhergehenden Corona beschrieben, soll nach der Selbstauflösung des Bundes aufrechter Monarchisten und dem damit einhergehenden Wegfall des Vereins, der Corona bislang als Namensgeber im Impressum gedient hat, ein Corona-Freundeskreis gegründet werden. Es haben sich bereits zahlreiche Interessenten an uns gewandt, die sich an diesem Freundeskreis beteiligen wollen. Dies ist erfreulich, auch da es das offenbar tiefe Bedürfnis bezeugt, den deutschen Monarchisten gewisse Strukturen zu geben, beziehungsweise selbst etwas zu tun!

All die, die ihr Interesse bekundet haben oder dies noch tun, werden im Verlauf der nächsten beiden Wochen von uns nach Berlin eingeladen werden. Der Termin hierfür wird aller Voraussicht nach Samstag, 20. September 2014 sein. Verlauf und Ausgang der Gespräche sind offen und ob am Ende des Treffens die Gründung eines Freundeskreises steht oder es lediglich der Vorbereitung dient, auch. In jedem Fall soll aber darüber gesprochen werden, wie wir die Corona technisch und graphisch verbessern können, ob neue Autoren bei uns mitmachen möchten, und wie diese einbezogen werden können. Auch wer neue Medien wie Twitter betreuen könnte, wird ein Thema sein.

Die Corona-Redaktion bedankt sich in jedem Fall für das sehr große Interesse an einer Mitarbeit!
L.R.

Ihre Nachrichten können Sie an die redaktionelle Mailadresse richten: corona_redaktion@yahoo.com

Hundert Jahre Ausbruch des 1. Weltkriegs: Die Bildung einer Nation

Postkarte mit der Handschrift des Kaisers, die die wichtigste Aussage seiner Reichstagsrede noch einmal dokumentiert.

Postkarte mit der Handschrift des Kaisers, die die wichtigste Aussage seiner Reichstagsrede noch einmal dokumentiert.

„Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur Deutsche.“ Dieser am 4. August 1914 vor dem versammelten Reichstag ausgesprochene Satz von Kaiser Wilhelm II. war vor dem Hintergrund des ausgebrochenen Krieges keineswegs nur pathetisch. Er ging mit der teilweisen oder vollständigen Aufhebung letzter verbleibender Gesetze gegen Sozialdemokraten und Gewerkschaften einher. Auf der anderen Seite verzichteten die Gewerkschaften auf Streiks oder Forderungen nach Lohnerhöhungen und die SPD stimmte fast geschlossen für die notwendig gewordenen Kriegskredite. Es war dies quasi der erfolgreiche Abschluß von Kaiser Wilhelms oft wenig beachteter, sehr erfolgreicher Innenpolitik.

Die Nachwirkungen seines Ausspruchs können dabei gar nicht hoch genug eingeschätzt werden, denn durch ihn wurden konfessionelle, regionale und politische Gräben zugeschüttet, die nicht erst während Bismarcks Kulturkampf entstanden sind, sondern teilweise noch bis in die Zeit des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation zurückreichen. Auch der verlorene 1. Weltkrieg hat den grundlegenden Konsens zwischen den Deutschen – die Einigkeit der Nation unabhängig von Religion oder Klasse – nicht wieder ins Wanken bringen können, und die erzwungene Teilung Deutschlands am Ende des zweiten Krieges war schließlich so widernatürlich, daß sie trotz aller außenpolitischen Widrigkeiten nur 40 Jahre Bestand hatte.

Die Einheit der Nation ist in der Tat eine Hinterlassenschaft derer, die viel lieber Könige von Preußen waren als deutsche Kaiser. Doch was ist mit dem ersten Teil des Ausspruchs Wilhelms II., keine Parteien zu kennen? Überall im heutigen Europa haben sich die politischen Parteien die Macht geteilt und stehen zunehmend über Recht und Gesetz, während eine Gewaltenteilung nur noch zwischen ihnen und nicht mehr zwischen den von ihnen kontrollierten Bereichen von Judikative, Legislative und Exekutive existiert. Den Parteien oder ihren Mitgliedern ist selbst dann nicht beizukommen, wenn ihr Versagen und ihr verbrecherischer und schädlicher Charakter wie zum Beispiel in Griechenland für jedermann ersichtlich ist, wo Leute, die Millionen veruntreut haben, noch immer in Führungspositionen sitzen.

Den schädlichen Einfluß politischer Parteien auf das erträgliche Minimum zurückzudrängen, wäre in der Tat eine aktuelle Bedeutung, die der Ausspruch Wilhelms II. noch haben könnte. Dies würde zuvorderst eine von den Parteien unabhängigere Exekutive bedeuten. L.R.

Königliche Dynastien im ZDF – Die Romanows

Das Sommerloch stopfte das ZDF in diesem Jahr mit einer vierteiligen Serie über königliche Dynastien. Ausgehend vom Haus Windsor widmete sich das Zweite den Habsburgern, eine Episode, die Corona nicht gefiel. Auf mehr Zustimmung stieß die Dokumentation über das deutsche Kaiserhaus, die Hohenzollern. Die vierte und abschließende Folge widmete sich der russischen Dynastie, den Romanows. Da alle vier Filme von verschiedenen Autoren stammten, ähnelten sie sich in ihrer Machart kaum. Das bewies nicht zuletzt die Vorstellung der Zarenfamilie. Hatten sich bei Habsburgern und Hohenzollern die gegenwärtigen Hauschefs und weitere Familienangehörige in Interviews den Fragen der Filmemacher gestellt, tauchte bei den Romanows lediglich Prinz Dimitri Romanow sowie Xenia Sifiris, im Untertitel „Großnichte des letzten Zaren“ genannt, auf. Es hatte sich auch Windsor-Prinz Michael von Kent, eingeführt als „Großneffe des letzten Zaren„, vor eine Kamera setzen lassen. Eingeweihte wissen warum, aber in wie weit er wirklich mit den Romanows verwandt war, ließ das ZDF offen, vielleicht, weil es zu kompliziert ist (über seine Mutter, die griechische Prinzessin Marina, deren Großmutter, Königin Olga der Hellenen, eine gebürtige Romanow war).

Um aktuelle Fragen ging es in dieser Episode nicht, denn das ZDF hatte die Ermordung der Zarenfamilie im Juli 1918 als Hauptthema herangezogen und mit Schauspielern nachgestellt, da konnten neue Probleme nur stören. Mit keinem Wort ging man auf die umstrittene Führungsfrage ein, denn auch wenn Großfürstin Maria Wladimirowna für sich in Anspruch nimmt, Familienoberhaupt zu sein, so ist sie weitgehend allein mit dieser Ansicht. Von den anderen Familienangehörigen unterstützt sie praktisch niemand, auch nicht Prinz Dimitri, den das ZDF ansonsten als Kronzeugen der Geschichte einführte und der selbst Führungsansprüche anmelden könnte. Nicht einmal seine eigene Geschichte interessierte das ZDF. Die Aussage, sein Vater sei unter dramatischen Umständen von der Halbinsel Krim vor den Bolschewisten geflohen, führte zu keiner Nachfrage, unter welchen Umständen dies geschah und wie er sich im Exil einrichtete. Oder wie er den 2. Weltkrieg in Italien überstand. Das wären Details gewesen, die nur ein Augenzeuge wie Dimitri hätte beantworten können. Darauf mußte man vergeblich warten, stattdessen wurden die bekannten Namen Peter der Große, Katharina II. und Alexander II., des Befreierzaren, kurz abgehandelt.

Großfürst Kyril Wladimirowitsch, seit 1924 selbstproklamierter Zar im Exil, Urgroßvater von Prinz Georg Friedrich von Preußen und Großvater von Großfürstin Maria Wladimirowna.

Großfürst Kyrill Wladimirowitsch, seit 1924 selbstproklamierter Zar im Exil, Urgroßvater von Prinz Georg Friedrich von Preußen und Großvater von Großfürstin Maria Wladimirowna.

Völlig überfordert wären die ZDF-Autoren gewesen, eine Romanow-Frage an Prinz Georg Friedrich von Preußen zu richten. Immerhin war seine Großmutter, Prinzessin Kira, die Tochter von Großfürst Kyrill, der sich 1924 zum Zar im Exil ausrief. Was hätte Prinz Georg Friedrich über seinen Urgroßvater zu sagen gewußt? Das wäre spannend gewesen. Doch beim ZDF kommen solche Fragen nicht auf, auch wenn seine Aussage für deutsche Zuschauer von größerem Interesse gewesen wäre als die Ansichten Prinz Michaels von Kent. Wieder eine verschenkte Chance, Antworten anzubieten, die nicht alltäglich sind. Weder für die Vergangenheit noch für die Gegenwart hält das ZDF Informationen bereit, die einen tatsächlichen Wert besitzen. H.S.

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Die vollständige 135. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 135

Inhalt der 135. Ausgabe:

  • Hundert Jahre Ausbruch des 1. Weltkriegs: Die Bildung einer Nation
  • In eigener Sache: Gründung des Corona-Freundeskreises
  • Kanada: Ohne Treueid auf die Königin keinen Paß
  • Königliche Dynastien im ZDF – Die Romanows
  • Sorgenkind Italien

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun.

Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen , dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Die Mailadressen werden zu keinem anderen Zweck als dem Versand von „Corona“ benutzt. Die Adressen werden weder kostenlos weitergegeben noch gar verkauft.

Ausklang des Romanow-Jubiläums

03 Freitag Jan 2014

Posted by monarchistundlegitimist in Europa

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Schlagwörter

Großfürstin Maria Wladimirowna, Michael Fjodorowitsch, Putin, Romanow, Rußland, Wladimir Putin, Zar Michael II., Zar Nikolaus II., Zaristisches Rußland

Michael I., erster Zar aus dem Hause Romanow

Michael I., erster Zar aus dem Hause Romanow

Mit dem Jahr 2013 klang auch das 400jährige Romanow-Jubiläum in Rußland aus, welches dort mit zahlreichen Ausstellungen und Gedenkveranstaltungen begangen wurde. Am 21. Februar 1613 wurde Michael Fjodorowitsch mit nur 16 Jahren als erster Zar aus dem Hause Romanow gekrönt. Niemand prognostizierte dem jungen Herrscher eine lange Amtszeit, da in Rußland zu jenem Zeitpunkt noch mächtige Adlige (Bojaren) das Sagen hatten, die dem Ausbau der zentralstaatlichen Gewalt ablehnend gegenüberstanden. Es sollte jedoch anders kommen. Der erste Zar konnte sich halten, seine Herrschaft festigen und sein Reich vergrößern. Vorerst letzter Monarch war über 300 Jahre später erst der zusammen mit seiner Familie von den Bolschewisten ermordete Nikolaus II., mit dem die Dynastie jedoch auch nicht ausstarb: Die aktuelle Hauschefin ist Großfürstin Maria Wladimirowna. Nach 1918 lange totgeschwiegen oder verdammt, erlebten die monarchistischen Gefühle der Russen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion eine Renaissance. Nach aktuellen Umfragen befürworten 30 % der Russen die monarchische Staatsform, auch wenn nur 6 % unter ihnen auch tatsächlich die Rückkehr der legitimen Dynastie wollen. Die Tendenz ist außerdem klar steigend.

Das Jubiläum fiel dabei auf ein Jahr, in dem über Rußland sehr negativ berichtet wurde: Das Land verletze die Menschenrechte, Putin sei ein Autokrat und die Opposition werde unterdrückt. Haltbar sind diese Vorwürfe kaum. Das Urteil gegen den Multimillionär Chodorkowski etwa wurde im wesentlichen vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte bestätigt, und in Rußland gab es durch Putin wenigstens einen halbherzigen Aufarbeitungsversuch des Wirkens der Oligarchen in der Zeit nach dem Fall des Kommunismus, während die sehr fragwürdige Bereicherung vieler Menschen während des Wirkens der Treuhand in der BRD weiter komplett der Aufarbeitung harrt. Die viel kritisierte Gesetzgebung rund um Homosexualität entspricht nun einmal dem sittlichen und moralischen Werteverständnis der Bevölkerungsmehrheit und die Musikgruppe Pussy Riot wurde aufgrund von Vandalismus und Randalieren in einem Gotteshaus verurteilt, auch wenn das Strafmaß natürlich hart war.

Der Grund für die negative Berichterstattung dürfte vielmehr sein, daß immer deutlicher wird, daß Rußland kein Teil der westlichen Welt sein möchte, was den Granden hierzulande nicht schmeckt. Um sich abzugrenzen und die eigene Identität herauszustreichen scheint Wladimir Putin eine Linie fahren zu wollen, die auf Wertkonservatismus basiert. Immer häufiger sieht man ihn mit Vertretern der orthodoxen Kirche, welche wiederum offen mit dem Zarentum sympathisiert. Zwar macht Putin momentan keine Anstalten, in Rente gehen zu wollen. Da er aber nicht unsterblich ist, wird er irgendwann einmal abtreten und hierfür eine Nachfolgeregelung treffen müssen.

Die eigentlich interessante Frage lautet daher: Wer folgt als russischer Staatschef, wenn Wladimir Putin einmal in Rente geht? Es würde gar nicht verwundern, wenn der Mann, der nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ganz ähnlich wie einst Zar Michael Fjodorowitsch die Oligarchen zähmen und das Riesenreich stabilisieren konnte, als letzten Schachzug die Monarchie zurückbringt.
L.R.

Mit Zar Michael II. schloß sich der Reigen der Romanow-Monarchen. Zar Nikolaus II. hatte 1917 zugunsten seines jüngeren Bruders abgedankt. Von den meisten Monarchisten wird er deshalb als Nachfolger und Zar aller Reußen anerkannt.  Er wurde am 23. Juni 1918 ermordet.

Mit Zar Michael II. schloß sich der Reigen der Romanow-Monarchen. Zar Nikolaus II. hatte 1917 zugunsten seines jüngeren Bruders abgedankt. Von den meisten Monarchisten wird er deshalb als Nachfolger und Zar aller Reußen anerkannt. Er wurde am 23. Juni 1918 ermordet. (Das Buch ist auf deutsch bei Piper erschienen: Michail und Natascha: Der letzte Zar und seine große Liebe).

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