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Monatsarchiv: August 2020

Prominente Spanier fordern faire Beurteilung der Lebensleistung von König Juan Carlos Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 240

30 Sonntag Aug 2020

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Europa

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Schlagwörter

Brandenburg, Felipe Gonzalez, Görke (Die Linke), Hohenzollern, König Juan Carlos I., König von Spanien, Königreich Spanien, Liechtenstein, Pablo Iglesias Turrión, Pedro Sánchez Pérez-Castejón, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Tschechien

König Juan Carlos I. in Abu Dhabi

Der spanische Altkönig Juan Carlos I. hat sich im Zuge der Vorwürfe, er habe im Zusammenhang mit dem Bau einer Eisenbahnstrecke in Saudi-Arabien Schmiergelder der Saudis angenommen, in Abu Dhabi niedergelassen. Es wird vermutet, daß er von der gegenwärtigen Regierung zu diesem Schritt gedrängt wurde, damit die katalanischen Separatisten und Republikaner dem Haushalt 2021 zustimmen – das passiert, wenn man sich von solchen Leuten abhängig macht.

„Die Mehrheit zieht die parlamentarische Monarchie vor“ – Die spanische Tageszeitung ABC veröffentlichte Umfrageergebnisse, die eine deutliche Mehrheit für die monarchische Staatsform zeigen.

Vorher war gemutmaßt worden, daß Juan Carlos sich in Portugal oder der Dominikanischen Republik aufhalte. Derweil scheint das Kalkül der linkspopulistischen Regierung nicht aufzugehen, die sowohl von steigenden Coronazahlen als auch vom Zusammenbruch der für Spanien sehr wichtigen Tourismusindustrie bedroht ist, mit der Agitation gegen den Monarchen gleichzeitig von dem eigenen Versagen abzulenken. 55 % der Spanier glauben, daß es sich um einen Coup der Linken gehandelt hat, Juan Carlos ins Exil zu drängen, die Zustimmung zur Monarchie hat sich nicht verändert und liegt stabil über 50 % und 70 ehemalige spanische Minister aller Parteien haben in einem Brief ihre Unterstützung für den Altkönig ausgedrückt. Die letzten 40 Jahren seien die fruchtbarste Periode in der zeitgenössischen Geschichte Spaniens gewesen, so die Minister in einem offenen Brief. Auch der erste gewählte spanische Ministerpräsident unter Juan Carlos, der Sozialist Felipe Gonzalez, verteidigte das Ansehen des Monarchen. Unterstützung kam auch von anderen, wie zum Beispiel aus den spanischen Streitkräften, von Diplomaten, Sängern und Sängerinnen oder Sportlern wie Stierkämpfern, Seglern oder Fußballern. Derweil verhinderte die Regierungsmehrheit, daß ein Untersuchungsausschuß eingerichtet wird, der die Finanzierung der Podemospartei aus Venezuela und dem Iran untersucht, wozu die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen hat. Der Chef von Podemos, Pablo Iglesias, gab sich auch larmoyant, weil Spanier nach Aufforderung der rechten VOX-Partei regelmäßig vor seinem Anwesen demonstrieren. Als er selbst noch in der Opposition war, hatte er solche Demonstrationen gegen Regierungsmitglieder noch gelobt. L.R.

Hohenzollernentschädigung: Brandenburger Landesregierung signalisiert Gesprächsbereitschaft

Der Staub, den die heiße Wahlkampfphase im märkischen Sand aufwirbelte, hat sich nach dem Urnengang und der Neubildung einer SPD/CDU/Grünen-Landesregierung endlich gelegt und statt Polemik ist die nüchterne Betrachtung zurückgekehrt. Am vergangenen Montag hat die Brandenburger Finanzministerin Karin Lange (SPD) bekanntgegeben, man habe sich mit dem Haus Hohenzollern darauf verständigt, das beim Potsdamer Verwaltungsgericht anhängige Verfahren um eine Entschädigung für von der sowjetischen Besatzungsmacht beschlagnahmtes Eigentum der Familie bis September 2021 auszusetzen. Das Finanzministerium verlautbarte, dies geschehe auf Wunsch des Kaiserhauses und „aus Rücksicht auf parallel laufende Vergleichsverhandlungen zwischen der öffentlichen Hand und den Hohenzollern, bei denen es um die Eigentumsfrage um Inventar und Exponate aus Museumsschlössern geht“.

Die Finanzministerin schlägt einen viel konzilianteren Ton an als ihr Amtsvorgänger von der Linkspartei, Christian Görke. Dieser hatte im August 2019 kurz vor der Landtagswahl das bis dahin ruhende Entschädigungsverfahren am Potsdamer Verwaltungsgericht wieder aufnehmen lassen, um ein Urteil in der Sache, aber damit auch zu den behaupteten NS-Verstrickungen der Hohenzollern zu erzwingen.

Am 7. September 1950 ließ Walter Ulbricht das Berliner Stadtschloß sprengen. Das wiederaufgebaute Stadtschloß, das jetzt vor der Fertigstellung steht, findet sich nicht auf der Liste der Objekte, die das Haus Hohenzollern zurückfordert.

Frau Lange kehrt zur bewährten Kooperationsbereitschaft zurück, die unter den SPD-Ministerpräsidenten Manfred Stolpe und Matthias Platzeck gepflegt wurde. Prinz Georg Friedrich hat sich stets für eine gütliche Einigung ausgesprochen. Daß die Maximalforderung, die das Haus immer wieder vertreten hat, in der Öffentlichkeit als „Raffgier“ auslegt wurde, ist angesichts der Interessen der politischen Parteien nachvollziehbar, aber in Verhandlungen geht man stets mit allem, was einem zusteht. Abstriche nimmt man während der Gespräche vor. Sie stehen erst am Ende fest. Diese Taktik gilt für Tarifverhandlungen ebenso wie für Koalitionsgespräche. Merkwürdig, daß Politiker in diesem Fall Konzessionen schon vor Abschluß aller Expertenrunden verlangen. Vor einer juristischen Entscheidung war dem Haus Hohenzollern nie bang, aber eine  Einigung am Verhandlungstisch ist vorzuziehen. H.S.

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Die vollständige 240. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 240

Inhalt der 240. Ausgabe:

  • König Juan Carlos in Abu Dhabi
  • Brandenburger Landesregierung signalisiert Gesprächsbereitschaft
  • Liechtenstein will Entschädigungen
  • Sollen Angehörige der Königshäuser wählen gehen?

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an die corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

König Juan Carlos hat das Beste aus den Möglichkeiten seines Landes und seines eigenen Handlungsspielraumes gemacht

13 Donnerstag Aug 2020

Posted by monarchistundlegitimist in Europa, Monarchie

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Schlagwörter

1947, José Calvo Sotelo, König Alfons XIII., König Felipe VI., König von Spanien, Königreich Spanien, Pablo Iglesias Turrión, Pedro Sánchez Pérez-Castejón, Podemos, Referendum

Zum Exil von König Juan Carlos I.

Unmittelbar vor und unmittelbar nach dem Ausbruch der Wirtschaftskrise, die Spanien mit voller Wucht ab etwa 2011 traf, lebte, arbeitete und studierte ich in jenem Land. Mein Universitätsabschluß wurde mir offiziell von „Juan Carlos I. und in seinem Namen“ vom Rektor meiner Universität ausgestellt, was schon ein bißchen mehr hermacht, als die ollen Abschlüsse in einer langweiligen Republik. Gegen Ende meiner Zeit in Spanien 2013 besuchte ich das Madrider Museum Reina Sofia. Dort war gerade eine temporäre Ausstellung darüber zu sehen, wie die Spanier früher gelebt haben, und ich war ob der Lebensverhältnisse dort noch in den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts überrascht beziehungsweise erschrocken: Viele Spanier wohnten noch in sogenannten Casas Cuevas oder Wohnhöhlen, die in den Stein geschlagen waren, andere in Lehmhütten oder sonstigen ärmlichen Behausungen. Viele Photos zeigten Menschen, die auf den Fußböden ihrer Behausungen an einer Feuerstelle saßen.

Am Ende des spanischen Erbfolgekriegs setzte König Ludwig XIV. im Friedensvertrag von Utrecht durch, daß mit seinem Enkel der erste Bourbone als König Felipe V. den spanischen Thron bestieg und gleichzeitig für alle Zeit auf alle Erbansprüche in Frankreich verzichtete.

Spaniens Zeiten als Supermacht waren im 20. Jahrhundert in der Tat lange vorbei: Nach dem Tod der katholischen Könige und dem Erlöschen des Hauses Trastámara regierten die Habsburger, als diese jedoch auch keinen Erben hinterließen, verlor sich das Land unter den Bourbonen in Thronfolge- und Bürgerkriegen. Eine starke Bindung der Bevölkerung an Monarchie und Kirche erreichte jedoch, daß es in Spanien war, wo Napoleon einen Krieg lange vor dem Verenden der Großen Armee an der Beresina und bei Leipzig verlor. Jedoch wurde auch nach 1815 die Modernisierung des Landes verpaßt. Spanien wurde in den 1870er Jahren zwar konstitutionelle Monarchie, in der sich Konservative und Liberale Partei abwechselten, jedoch waren diese nicht an der Entwicklung des Landes, sondern nur an der Bedienung der eigenen Klientel interessiert. 1898 verlor das Land seine letzten Überseekolonien in einem aussichtslosen Krieg gegen die USA – nur Kaiser Wilhelm II. bemühte sich damals, der spanischen Monarchie diplomatischen Beistand zu leisten.

Um die sozialen Verwerfungen und die Rückständigkeit des Landes zu beenden, führte das Militär dann in den 1920er Jahren mit Unterstützung von König Alfons XIII., dem Großvater von König Juan Carlos, eine Modernisierungsdiktatur ein. Mit Wirtschaftsminister José Calvo Sotelo, der später in der 2. Republik als Führer der monarchistischen Opposition im Parlament ermordet wurde, konnte Spanien große wirtschaftliche Fortschritte erzielen, jedoch gingen die Entwicklungen noch immer nicht schnell genug und am Ende wollte das Volk eine radikale Lösung. Der König ging 1931 ins Exil, wo auch Juan Carlos 1938 geboren wurde, und die extreme Linke und die extreme Rechte kämpften in der sogenannten 2. Republik um die Vorherrschaft im Land.

Nach dem Tod General Francos legte König Juan Carlos I. am 22. November 1975 den Eid auf die Verfassung ab.

Es folgten der Bürgerkrieg und weitere Jahre bitterer Armut für die meisten Spanier, jedoch erholte sich das Land ab den späten 40er Jahren. Damit einher ging, daß General Franco per Referendum 1947 die Monarchie wieder einführte, auch wenn zu seinen Lebzeiten ohne Monarchen. Jedoch saßen in allen Kabinetten General Francos Minister, die sich offen und laut für die Rückkehr der Bourbonen auf den Thron aussprachen, und der Diktator holte auch den jungen Prinzen Juan Carlos zu sich, der ihn einmal beerben sollte. Ebenfalls in den 40er Jahren begann der soziale Wohnungsbau und die Bilder von Spaniern an Feuerstellen in Lehmhütten verschwanden. In den 60er Jahren ließ Franco internationalen Tourismus zu, das Land verbesserte sich wirtschaftlich und Juan Carlos wurde 1969 zum offiziellen Nachfolger Francos ernannt. Trotzdem blieb das Land eine Diktatur, in dem die Opposition verfolgt wurde und zunehmend gewalttätig reagierte, siehe ETA und Co. Mit dem Tod Francos 1975 beginnt die eigentliche Geschichte von König Juan Carlos I., der vorher stets bemüht sein mußte, den General nicht zu verärgern. Es erscheint heute vielleicht banal, jedoch in Zeiten von Grenzen des Sagbaren, Netzwerkdurchsetzungsgesetz, Haltungsjournalismus usw. auch wieder nicht: Der Umstand, daß alle Spanier heute ihre Meinung sagen und dafür eintreten dürfen, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen, ist das alleinige Verdienst des Königs. Dabei wollten Franco und seine Eliten, daß das Land auch nach dem Tod des Generals weiter autokratisch regiert wird. Juan Carlos setzte sich jedoch durch und die Spanier stimmten der demokratischen Verfassung 1978 mit einer überwältigenden Mehrheit zu. Wenn heute von Gegnern der Monarchie gesagt wird, daß dem König die Legitimität fehlt, da er von Franco eingesetzt wurde, so ist dem entgegenzuhalten, daß den Deutschen ein Referendum über ihre Verfassung sowohl 1949 als auch 1990 verwehrt wurde, die spanische Verfassung und die Monarchie also über eine höhere demokratische Legitimität verfügen als die Bundesrepublik.

König Juan Carlos und ex-Premierminister Felipe Gonzáles behielten auch nach beider Ausscheiden aus ihren Ämtern freundliche Kontakte bei.

Nach Francos Tod wurde Spanien auch in die EU aufgenommen und das nachhaltige Wachstum konnte noch gesteigert werden. Der weitgehend vernünftig regierende sozialistische Premier Felipe Gonzalez wurde irgendwann abgewählt – im übrigen aufgrund eines Korruptionsskandals – und ihm folgte der Konservative José María Aznar, während sich der König Stück für Stück auf eine repräsentative Rolle zurückzog, so wie es auch sein sollte. Unter Aznar verließ Spanien jedoch den Weg des nachhaltigen Wachstums zugunsten eines künstlichen Baubooms. Es war in dieser Zeit nicht selten, daß ein ungelernter Arbeiter auf dem Bau bis zu 3.000 Euro verdiente, wobei ein Drittel bei der Sozialversicherung angegeben wurde, zwei Drittel gab es dagegen schwarz auf die Hand. Und hier begann auch das Problem, an welchem das Land bis heute leidet. Obwohl es von außen relativ offensichtlich ist, daß eine Wirtschaft, die sich nur auf Tourismus, den Bau und die Schattenwirtschaft stützt, nicht funktionieren kann, denken die meisten Spanier an jene Tage noch immer als eine sehr gute Zeit, in der fast jeder Spanier auch ein paar Geschäfte am Laufen hatte, die er dem Fiskus nicht meldete. Dies wurde in Zeiten des wirtschaftlichen Booms nicht als moralisch verwerflich erachtet und der Staat blickte ebenfalls darüber hinweg, blieben doch trotzdem noch genug Steuereinnahmen.

Auf Aznar folgte Zapatero, der leider mehr Kompetenzen im Bereich von Gendersternchen als in Ökonomie besaß und die durch Mißwirtschaft verursachte Krise traf die Spanier daher mit voller Wucht und unabgefedert, was dann natürlich auch zu einem Umdenken im Hinblick auf Korruption führte, da es jetzt eine große Zahl Spanier gab, die am Ende des Monats nicht mehr genug Geld hatten. Die gegenwärtigen Vorwürfe gegen den König, er habe 2008, also vor dem Crash, im Zusammenhang mit dem Bau einer Eisenbahnstrecke in Saudi-Arabien Geld genommen, sind in diesem Zusammenhang zu sehen und im übrigen schon sehr lange bekannt. Selbst nach dem Umdenken im spanischen Volk im Zuge der Krise war bislang aber die Meinung unter den Normalspaniern, daß der König, wenn er der spanischen Wirtschaft zu Aufträgen verhilft, dafür auch Geld nehmen kann, und man hat das nicht als große Sache gesehen. Dies ändert sich erst jetzt, wo die linkspopulistische Regierung von ihren eigenen Leichen im Keller ablenken möchte. Dies ist dabei durchaus bildlich zu verstehen, denn Spanien war und ist eines der Länder, welches bislang weltweit am schlechtesten durch die Coronakrise gekommen ist. Die tatsächliche Zahl der Toten liegt dabei mit 50.000 wohl doppelt so hoch, wie von der Regierung zugegeben, denn die Übersterblichkeit lag entsprechend. Doppelt so hoch ist auch der Einbruch des BIP im Vergleich zu Deutschland. Er liegt bei etwa 22 %. Die EU-Hilfen von denen vor allem Spanien und Italien profitieren sollen, werden wahrscheinlich auch wirkungslos verpuffen, da ein bedingungsloses Grundeinkommen eingeführt werden soll, anstatt nötige Investitionen und Reformen zu finanzieren. Dies alles geschieht unter dem Vorsitz einer merkwürdigen Kamarilla: An der Spitze steht der Sozialist Pedro Sánchez, der seinen Wählern versprach, auf keinen Fall mit den Linkspopulisten und den Separatisten zu paktieren und noch nicht einmal zwei Tage nach den Wahlen abwartete, um genau dies zu tun. Mit ihm koaliert die linkspopulistische Podemospartei von Pablo Iglesias, der sich und seine Partei wohl von Iran und Venezuela finanzieren ließ, wie momentan gerade ermittelt wird. Von ihm gibt es alte Aufnahmen, in denen er verurteilt, daß Manager und Politiker hohe Gehälter bekommen, während es in Spanien Menschen gibt, die weniger als 1000 Euro verdienen.

Graphische Darstellung, wie die finanziellen Quellen von Podemos aussehen (sollen).

Das war jedoch, bevor er mit seiner Lebensgefährtin, die er zur Ministerin gemacht hat, in eine 600.000 Euro teure Villa zog, wo er dann bisweilen eine Fahne der Republik hisst. Der dritte im Bunde ist der sympathische Rassist Quim Torra, der katalanische Separatistenführer, der von den Spaniern, die nach ihm eine Lücke in der ADN haben, als „Bestien, die unter uns leben“ schrieb und mit seinem Überbiß, der hohen Stirn und den aschenbecherdicken Brillengläsern auch physisch beispielhaft für den neuen katalanischen Herrenmenschen steht. Von ihm läßt Sánchez sich dulden. Die Spanier, König Felipe VI. aber auch die EU, die diese Regierung mit Finanzspritzen am Leben hält, können einem also leidtun und der Verdacht, daß dieser bunte Haufen, der sich euphemistisch Regierung nennt von den eigenen Problemen ablenken möchte, liegt nicht ganz fern. Dies auf Kosten des Altkönigs zu tun und ihn mehr oder weniger ins Ausland zu zwingen, ist natürlich schäbig, dies dürfte den (Un-)Verantwortlichen jedoch egal sein.

Alles in allem waren die spanischen Bourbonenkönige zwar allesamt keine Ausnahmeerscheinungen wie beispielsweise die katholischen Könige, auch Juan Carlos nicht. Er hat jedoch gerade in der Zeit, in der er selber nicht nur geherrscht, sondern auch regiert hat, aber auch danach das Beste aus den Möglichkeiten seines Landes und seines eigenen Handlungsspielraumes gemacht. Ihn aus tagespolitischen Gründen zu verurteilen, ist nicht nur menschlich verwerflich, ob der Qualität der spanischen politischen Klasse muß man es dieser auch direkt absprechen, sich über mögliche Verfehlungen anderer zu äußern.

Zum Schluß noch etwas Persönliches. Ich habe in fünf verschiedenen Ländern länger gelebt und das Niveau an politischer und persönlicher Freiheit empfand ich nirgends so hoch, wie in Spanien. Dafür danke ich König Juan Carlos I. ganz persönlich. L.R.

Vom Autor ist ein Buch über seine Erfahrungen in Spanien erschienen. Das Buch „Die spinnen, die Spanier“ ist im Buchhandel für 10,99 € erhältlich. Als E-Book kostet es 7,99 €.

Spaniens Republikaner blasen zum Halali Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 239

09 Sonntag Aug 2020

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Europa, Monarchie

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Schlagwörter

FRAP, Frente Revolucionario Antifascista y Patriota, König Felipe VI., König Juan Carlos I., König Philippe I. der Belgier, König Vajiralongkorn, König von Spanien, Königreich Belgien, Königreich Spanien, Pablo Iglesias Turrión, Thailand

Spanien: Republikaner blasen zum Halali

Um eine Volksseele zum Kochen zu bringen, bedarf es wenig. Davon können gerade die Deutschen ein Lied singen. Zur Zeit ist dies wieder in Spanien zu beobachten, wo mittels einiger Informationsbröckchen zur Jagd auf die monarchische Staatsform geblasen wird. Angefacht wurde die neue Entwicklung durch den Entschluß des emeritierten Königs Juan Carlos I., Spanien zeitweilig zu verlassen. In einem Brief (siehe rechts) ließ es dies Seine „Majestät, lieber Felipe“ wissen. Er ist nicht mehr im Land, wenngleich das schnell genannte Ziel Dominikanische Republik offensichtlich nicht angeflogen wurde. Es ist auch versichert worden, König Juan Carlos werde sich allen Vorwürfen stellen, wenn dies verlangt werde. Nach einer Flucht sieht dies nicht aus.

In Deutschland rückte die Berliner Zeitung die Proportionen gerade: „Am 8. August 2008 hatte der – mittlerweile verstorbene – saudische König Abdullah 100 Millionen $ auf das Schweizer Konto einer panamaischen Stiftung von Juan Carlos überwiesen. Man braucht keine weiteren Details der Geschichte zu kennen … 100 Millionen $. Schweizer Konto, Stiftung in Panama, Juan Carlos. All das wollte man nie zusammen in einem Satz lesen.

In den vergangenen Wochen haben sich die spanische und Teile der internationalen Presse angewöhnt, wegen dieser 100 Millionen € von „Schmiergeldern“ und einem „Finanzskandal“ zu sprechen. Ganz so gewiss ist das nicht, auch wenn es dafür ein paar – und nicht nur schwache – Indizien gibt. Warum hat König Abdullah seinem spanischen Königskollegen so viel Geld geschenkt? Mutmaßlich aus Dankbarkeit für seine Vermittlungstätigkeit bei einem Großauftrag für die spanische Eisenbahnindustrie: dem Bau der Schnellbahnstrecke zwischen Mekka und Medina. Nach einem Bericht von El País glaubt Bertossa, dass Juan Carlos bei den spanischen Auftragnehmern einen Preisnachlass um beinahe 30 Prozent herausgehandelt hat. Das klingt nicht nach klassischer Korruption und erst recht nicht nach einem Schmiergeldfall.“

Und weil nun die Gegner des Königtums in Spanien ihre Jagdleidenschaft angefacht sehen, ist diese Erläuterung der Berliner Zeitung einleuchtend: „Einer von Sánchez’ Stellvertretern, Pablo Iglesias von der Linkskoalition Unidas Podemos, schrieb am Montagabend auf Twitter, die „Flucht ins Ausland“ von Juan Carlos sei eines Staatschefs „unwürdig“. Der frühere Podemos-Anwalt José Manuel Calvente sagte gerade vergangene Woche vor einem Richter über mögliche schwarze Kassen in seiner alten Partei aus. Podemos-Chef Iglesias sollte wissen, dass Verdächtigungen nicht dasselbe wie Tatsachen sind.“

Wie alle anderen Parteiführer wurde auch Pablo Iglesias Turrión von König Felipe VI. zu Konsultationen empfangen. Ein König grenzt, anders als ein Präsident, niemanden aus.

Die Rufe nach einer  weiteren Republik in Spanien – nach zwei kläglich gescheiterten Versuchen – waren vorhersehbar und kamen aus der üblichen Ecke. Für die Ersetzung der Monarchie durch eine republikanische Staatsform wäre eine Zweidrittelmehrheit in beiden Häusern des Parlaments und ein Referendum nötig. Gegenwärtig geben sich 70 der 350 Abgeordneten als Verfassungsänderer zu erkennen. Pablo Iglesias als zweiter stellvertretender Ministerpräsident spielt als politisch alter Hase den Lautsprecher der Republikaner. Von seinem 14. bis 21. Lebensjahr kämpfte er in der UJCE (Union der kommunistischen Jugend Spaniens), während einer Italienreise näherte er sich der dortigen Kommunistischen Partei und der Idee ihres Parteiführers Berliguer an, sich über Koalitionen Zugang zu den politischen Schalthebeln zu verschaffen. Aber seine Wurzeln im Kampf gegen das spanische Establishment reichen tiefer. Sein Vater, Francisco Iglesias, gehörte der Terrororganisation FRAP an (Frente Revolucionario Antifascista y Patriota = Revolutionäre Antifaschistische und Patriotische Front, mangels deutschsprachigem Wikipediaeintrag sei auf den englischen FRAP-Artikel verwiesen.) Die FRAP verübte während ihrer aktiven Phase (1971—1978) zahlreiche Mordanschläge. Vater Iglesias wurde zweier Polizistenmorde beschuldigt, jedoch nie angeklagt. Die erste sozialistische Regierung Spaniens erließ 1982 per königlichem Dekret eine Amnestie. Sohn Pablo Iglesias versprach im Januar 2020 bei der Vereidigung des Kabinetts von Pedro Sánchez dem König und der Verfassung die Treue. Sehr ernst kann er dies nicht gemeint haben.

Dafür melden sich nun andere zugunsten der Monarchie, des emeritierten Königs und König Felipes zu Wort. Die Bekenntnisse reichen von En defensa de don Juan Carlos de Borbón bis zu “Juan Carlos es el español que más ha hecho por la paz y el progreso, ¿cómo le pagamos así?”. Es war der erste sozialistische Ministerpräsident des demokratischen Spaniens, Felipe González, der im staatlichen Fernsehen um „Respekt für die Unschuldsvermutung“ und für das „historische Erbe“ von Juan Carlos warb. Er erinnerte auch an dessen Beitrag zur Demokratisierung Spaniens nach 1975.

Dankbarkeit ist im politischen Geschäft rar. Hier ist sie angebracht. Und noch etwas muß in Erinnerung gerufen werden. In diesem Fall tat dies die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ): „Das Königshaus gehört zur DNA der spanischen Demokratie.“      H.S.

Danke, Majestät – Juan Carlos, immer König.

Unruhen in Thailand

Wie bereits in mehreren Coronaartikeln befürchtet, beginnt die Unzufriedenheit eines Teils der thailändischen Bevölkerung mit der Militärregierung und die demonstrativ zur Schau gestellte Königstreue derer, die diese Regierung stützen, auch die Monarchie zu beschädigen. Das Handeln des gegenwärtigen Königs Vajiralongkorn, welcher sein Land von Bayern aus regiert, ist dabei sicher auch nicht hilfreich. Zwar beschränken sich die Proteste gegen den König noch auf Studenten und Regimegegner im Ausland, wäh-rend sich der Zorn der meisten Demonstranten gegen die Militärregierung richtet. Trotzdem ist es das erste Mal, daß im Land Kritik am König einen größeren Umfang annimmt. Ein schlechtes Zeichen ist auch, daß die Proteste am Geburtstag des Königs weitergingen. Zwar versuchte die Regierung mit Zustimmung des Königs der Opposition einige Zugeständnisse zu machen, so wurde der Majestätsbeleidigungsparagraph ausgesetzt, der einer der härtesten der Welt ist, Gefängnisstrafen zwischen drei und 15 Jahren vorsieht und in der Vergangenheit von den Militärs auch dazu genutzt wurde, un-geliebte Gegner zum Schweigen zu bringen, die eigentlich nichts oder nicht viel gegen den König gesagt hatten. Die Befürworter der Regierung, die ihre Anhänger ebenfalls auf die Straßen brachten und zu denen der größte Teil der wirtschaftlichen Elite des Landes gehört, drohten aber mit Gewalt und ökonomischen Repressalien – so sollen Demonstranten gegen die Regierung beispielsweise ihre Jobs verlieren. Diese Maßnahme wäre sicher nicht dazu geeignet, den Frieden in der Gesellschaft zu wahren.

Sonderbriefmarke aus Anlaß der Krönung von König Vajiralongkorn.

Unterdessen rufen sowohl die Militärs als auch wichtige Oppositionelle dazu auf, die Monarchie nicht infrage zu stellen. Auch die Opposition betont, daß sie sich die Wiedereinsetzung einer konstitutionellen Form wünscht, die von der Armee ausgesetzt worden war. Die Militärs hatten die Macht übernommen, nachdem Premierminister Thaksin Shinawatra der Korruption bezichtigt und ins Ausland geflohen war. Dies geschah noch zu Zeiten, des alten, hochverehrten Königs Bhumibol, und es regte sich wenig Widerstand. Da sein Nachfolger nicht mehr dieselbe Popularität genießt, kommen die politischen Differenzen zu Zeiten der wirtschaftlichen, sozialen und gesundheitlichen Folgen der Coronakrise nun zum Tragen. L.R.

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Die vollständige 239. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 239

Inhalt der 239. Ausgabe:

  • Spanien: Republikaner blasen zum Halali
  • König Philippe mahnt belgische Parteien
  • Unruhen in Thailand

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