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Monarchie kein „Modernisierungsverlierer“ Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 219

16 Sonntag Jun 2019

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Europa, Monarchie

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Australian Monarchist League, Bundespräsident, Burundi, Christian Wulff, Ehrensold, König Felipe VI., Scott Morrison, Tony Abbott

In Rumänien wurde die Gründung der eigenen Königsdynastie 1866 mit einer Serien von Festlichkeiten und zahlreichen Sondermarken der Staatspost gefeiert. Auch wenn König Michael I. von Rumänien am 30. Dezember 1947 gezwungen wurde, das Land zu verlassen, ist die Frage der Monarchie im Land lebendig geblieben und eine Wiedereinsetzung der Dynastie in ihre Rechte bleibt akut.

Kein „Modernisierungsverlierer“ – Die Monarchie in der Forschung

Die Monarchieforschung ist lebendiger denn je. Das belegen exemplarisch drei in jüngerer Zeit von der Coburger Prinz-Albert-Gesellschaft veröffentlichte Tagungsbände, alle zwischen 2015 und 2018 im traditionsreichen Verlag Duncker & Humblot erschienen, in denen eine beachtliche Riege nationaler wie internationaler Historiker versammelt ist, deren (mitunter in englischer Sprache verfaßten) Beiträge sich durch einen wohltuend unvoreingenommen Blick auf die vergangenen 200 Jahre Monarchiegeschichte auszeichnen. Was dabei besonders aufhorchen läßt, ist der zu verzeichnende Paradigmenwechsel, eine deutlich veränderte Sichtweise auf die Institution der Monarchie und ihre erstaunlichen Anpassungsleistungen nach den großen Herausforderungen seit 1789.

Das Problem besonders der älteren bundesrepublikanischen Geschichtsschreibung benennen dabei unmißverständlich Frank-Lothar Kroll und Benjamin Hasselhorn in ihren Beiträgen für den Band Hannover – Coburg-Gotha – Windsor. Probleme und Perspektiven einer vergleichenden deutsch-britischen Dynastiegeschichte vom 18. bis in das 20. Jahrhundert (2015). „Die Frage nach der zeitgenössischen Modernität monarchischer Herrschaftsformen“, so Kroll, zähle zu den „nicht eben häufig erwogenen Problemstellungen der neueren deutschen Historiographie.“ Ganz im Gegenteil galten Monarchien als „abgelebte Relikte einer glücklich überwundenen vordemokratischen Gesinnung, mit der zu beschäftigen es sich nicht lohnte, und an deren Nachleben ungern erinnert wurde. (…). Die ‚royalen‘ Vergangenheiten der meisten deutschen landesstaatlichen Monarchien, von denen es bis zum November-umsturz 1918 immerhin noch 22 vollauf funktionsfähige Exemplare gegeben hatte (…), wurden lange Zeit entweder verdrängt oder verspottet oder mit wohlfeilen Gesten gönnerhaft abgetan und in den Bereich des historisch Irrelevanten und Anekdotenhaften verwiesen.“

Doch liege das Hauptproblem einer solchen Sichtweise, wie Hasselhorn konstatiert, in der „Normativität der mit ihr verbundenen Schlußfolgerungen. Die Monarchie im 19. Jahrhundert kann man nämlich eigentlich nur dann als Anachronismus bezeichnen, wenn man ein normatives Konzept von Fortschritt vertritt, nach dem dieser (…) letztendlich zwangsläufig auf Demokratie und Parlamentarismus zulaufe.“ Dabei sprächen die historischen Tatsachen gar nicht unbedingt für diese Auffassung. So blieb die Monarchie – lange auch in Frankreich – der Normalfall, ja man könne mit Dieter Langewiesche gar von einem „Jahrhundert der Monarchie“ sprechen. Selbst die damals neu gegründeten Staaten in Europa hätten sich „ausnahmslos monarchische Verfassungen“ gegeben.

Freilich bleibt dabei völlig unbestritten, daß die europäischen Monarchien infolge der großen politischen und geistigen Zäsur von 1789 und den Umwälzungen der folgenden Kriegsjahrzehnte nicht einfach zum status quo ante zurückkehren konnten, sondern sich einem deutlich spürbaren Anpassungsdruck ausgesetzt sahen. Daß dieser Transformationsprozeß doch insgesamt ziemlich erfolgreich gemeistert wurde, zeigen unter anderem die Aufsätze des Bandes Inszenierung oder Legitimation? Die Monarchie in Europa im 19. und 20. Jahrhundert (2015), welche sich mit der Erprobung und Durchsetzung „neuer, zeitgemäßerer Formen einer Legitimation der existentiell bedrohten Königsmacht“ (Vorwort) im weiten Spannungsfeld von aufstrebendem Bürgertum, liberaler und radikaldemokratischer Strömungen, von Konstitutionalismus, Nationalbewegung, Kulturpolitik, Industrieller Revolution und sozialer Frage sowie eines gesteigerten öffentlichen Interesses im anbrechenden Medienzeitalter auseinandersetzen.

Auch wenn sich dabei nicht jede Herrscherpersönlichkeit vorbehaltlos in diesen Wandlungsprozeß einfügen wollte – angesichts der Exzesse der Französischen Revolution, angesichts eines bei manchem noch tiefsitzenden Bezugs zur traditionellen, christlich-sakral begründeten Legitimität, angesichts des drohenden politischen Machtverlustes durch Einbindung in eine Verfassung: Auch diese Beweggründe sind verständlich, schließlich blieb jeder ein Kind seiner Zeit, einer Zeit mithin, in der wie nie zuvor völlig unterschiedliche Konzepte und Sichtweisen miteinander kollidierten – kann man hier doch von einer insgesamt großen Mitgestaltungsbereitschaft sprechen und mit Frank-Lothar Kroll festhalten (wie oben), daß gerade die Monarchen „an zahlreichen zeitgenössischen Modernisierungsleistungen, so an den meisten europäischen Nationalstaatsgründungen (…) einen unverzichtbaren Anteil“ hatten und der „engmaschige Zusammenhang von ‚Monarchie‘ und ‚Moderne’“ an etlichen weiteren Beispielen belegt werden kann. „Die Überlebenskraft der meisten europäischen Dynastien“, so Kroll weiter, „speiste sich ganz wesentlich aus diesem Zusammenhang.“ Das „Verschwinden zahlreicher Kronen Europas in den Jahren 1917 bzw. 1945“ sei „zumeist keine Folge wachsender Funktionsunfähigkeit oder gar Unzeitgemäßheit der monarchischen Staatsform“, sondern „durch ‚äußere‘ Faktoren bedingt (…).“ Gerade in der Rückschau bestehe demnach „keinerlei Veranlassung, die monarchische Vergangenheit Europas im Allgemeinen und das ‚Erbe der Monarchie‘ in Deutschland im Besonderen historiographisch zu marginalisieren oder im Sinne eines ‚republikanischen Triumphalimus‘ pauschal zu denunzieren.“

Auch wenn sich dabei nicht jede Herrscherpersönlichkeit vorbehaltlos in diesen Wandlungsprozess einfügen wollte – angesichts der Exzesse der Französischen Revolution, angesichts eines bei manchem noch tiefsitzenden Bezugs zur traditionellen, christlich-sakral begründeten Legitimität, angesichts des drohenden politischen Machtverlustes durch Einbindung in eine Verfassung: Auch diese Beweggründe sind verständlich, schließlich blieb jeder ein Kind seiner Zeit, einer Zeit mithin, in der wie nie zuvor völlig unterschiedliche Konzepte und Sichtweisen miteinander kollidierten – kann man hier doch von einer insgesamt großen Mitgestaltungsbereitschaft sprechen und mit Frank-Lothar Kroll festhalten (wie oben), daß gerade die Monarchen „an zahlreichen zeitgenössischen Modernisierungsleistungen, so an den meisten europäischen Nationalstaatsgründungen (…) einen unverzichtbaren Anteil“ hatten und der„engmaschige Zusammenhang von ‚Monarchie‘ und ‚Moderne’“ an etlichen weiteren Beispielen belegt werden kann. „Die Überlebenskraft der meisten europäischen Dynastien“, so Kroll weiter, „speiste sich ganz wesentlich aus diesem Zusammenhang.“ Das „Verschwinden zahlreicher Kronen Europas in den Jahren 1917 bzw. 1945“ sei „zumeist keine Folge wachsender Funktions-unfähigkeit oder gar Unzeitgemäßheit der monarchischen Staatsform“, sondern „durch ‚äußere‘ Faktoren bedingt (…).“ Gerade in der Rückschau bestehe demnach „keinerlei Veranlassung, die monarchische Vergangenheit Europas im Allgemeinen und das ‚Erbe der Monarchie‘ in Deutschland im Besonderen historiographisch zu marginalisieren oder im Sinne eines ‚republikanischen Triumphalimus‘ pauschal zu denunzieren.“

Auch die Beiträge des 2018 erschienenen Sammelbands Vom Olymp zum Boulevard: Die europäischen Monarchien 1815 bis heute – Verlierer der Geschichte? verstehen sich ausdrücklich als Korrektiv der „neuen Monarchiegeschichte“ gegenüber dem „früher vorherrschenden eindimensionalen Negativurteil“ – freilich ohne dabei in kritiklose Apologie zu verfallen. Zentrales Anliegen des Bandes bleibt es jedoch, einer neuen Sichtweise zum Durchbruch zu verhelfen, nach der man eben nicht davon ausgehen könne, daß „die Monarchie (…) eine von den Zeitläufen überholte Institution ist, sondern daß sie in den vergangenen zweihundert Jahren ihre enorme Anpassungsfähigkeit und Wandelbarkeit unter Beweis gestellt hat“ (aus der Einleitung).

Ganz in diesem Sinne kommt Benjamin Hasselhorn in seinem Aufsatz Das Monarchiesterben 1914-1945: Ein Siegeszug der Demokratie? zu dem Schluß, daß man keinesfalls von einer solchen, häufig postulierten, allgemeinen und unvermeidlichen Tendenz sprechen könne. Der erste Schub des Monarchiesterbens betraf im Zuge des Ersten Weltkrieges nur die Verliererstaaten (mit Ausnahme Bulgariens), nach dem Zweiten Weltkrieg dann diejenigen, welche in den sowjetischen Einflußbereich gerieten. In Italien folgte die Abschaffung 1946 per Volksentscheid. „Die noch bestehenden Monarchien in den Siegerstaaten und bei den Neutralen wurden nicht angetastet – bis heute. (…). Man sollte daher mit behaupteten Zwangsläufigkeiten sehr vorsichtig sein:

Geschichte ist ein offener Prozeß (…). Daß die Zeiten der Monarchie seit 1945 vorbei wären, ist nicht nur nicht gesagt. Es ist empirisch widerlegbar.“

Marc von Knorring (Nur Moderatoren und Medienstars? Europäische Herrscherfamilien seit dem Zweiten Weltkrieg) befaßt sich mit der interessanten Frage, wie viel konkrete politische Macht bzw. Einflußmöglichkeiten den nach 1945 verbliebenen gekrönten Häuptern heute noch zukommt, wobei er diese in drei machtmäßig abgestufte Gruppen unterteilt. Auch wenn die Beurteilung so manchen Herrscherhauses wegen ungenügender Informationen vage bleiben muß, kommt von Knorring dennoch zu dem Ergebnis, daß diese bei aller notwendigen Differenzie-rung auch als politische Größen gesehen werden müßten, um zu einem ausgewogenen Gesamtbild zu gelangen. Es sei neben den bekannten Rollen als überparteiliche Moderatoren und Medienstars „immer wieder auch die politische Funktion“ gewesen, welche zu den „unverändert hohen Beliebtheits- bzw. Akzeptanzwerte[n] unter der Bevölkerung“ beigetragen habe. Sein Resümee: „Die europäischen Herrscherdynastien haben damit zweifellos ihre Rolle in einer infolge des Zweiten Weltkrieges noch einmal drastisch gewandelten Welt gefunden, und es wäre sicherlich alles andere als angemessen, sie vor diesem Hintergrund als ‚Verlierer‘ der Geschichte zu bezeichnen.“ M.S.

Zahlungen an ex-Präsidenten begrenzt

Der Bundestag, der jüngst beschloß, die Diäten seiner Angehörigen automatisch an die Inflation anzupassen, damit die jährlichen Negativschlagzeilen zur Diätenerhöhung vermieden werden, hat dem sogenannten „Ehrensold” der Altbundespräsidenten und Altkanzler nach Kritik des Bundesrechnungshofes Grenzen gesetzt.

Künftig werden andere Einkünfte der Altpräsidenten auf den Sold von etwas über 200.000 Euro im Jahr angerechnet. Dies betrifft vor allem Christian Wulff, der als Rechtsanwalt tätig ist. Horst Köhler hatte auf den Sold verzichtet.

Der Bundesrechnungshof kritisierte weiterhin die Bürokosten von zwischen 0,9 und 2,3 Mio. Euro pro Altpräsident, obwohl dieser im Büro nur durchschnittlich 2,6 Tage im Monat anwesend sei. Für künftige Altpräsidenten soll auch die Personalausstattung beschränkt werden. Künftig sind nur ein Büroleiter, zwei Referenten, eine Bürokraft und ein Fahrer möglich. Nach fünf Jahren entfällt die zweite Referentenstelle.

Gegenwärtig gibt es mit Horst Köhler, Christian Wulff und Hans-Joachim Gauck drei Altbundespräsidenten, die Kosten generieren. Es entstehen also mindestens 3,6 Mio. Euro an zusätzlichen Kosten, die sich aus Sold und Bürohaltung zusammensetzen. Bislang waren die Kosten allerdings noch höher. Nicht enthalten sind in diesen Summen schließlich noch die Reisekosten, die zukünftig auch geprüft werden sollen.

Von spanischen Monarchisten stammt dieser Vergleich der Kosten für monarchische und republikanische Staatsoberhäupter.

Wenn die laufenden Kosten des Bundespräsidialamtes dazugenommen werden, die sich momentan auf 34,3 Mio. Euro im Jahr belaufen, entstehen für das höchste Staatsamt in Deutschland also rund 40 Mio. Euro Kosten und man kann sich daher über die These vieler Republikaner, die Monarchie sei teuer, nur köstlich amüsieren. Zwar belaufen sich die Kosten für Monarchien nicht nur auf Apanagen für Familienmitglieder. Auch die Personalkosten für Mitarbeiter, Bewirtschaftungskosten für Dienstsitze, usw. müssen für einen realistischen Vergleich berechnet werden. Trotzdem dürften die meisten Monarchien weniger Geld kosten, als gegenwärtige und vergangene Bundespräsidenten. Hinzu kommt, daß die Monarchie im Gegensatz zur Republik auch Einnahmen generiert, besonders im Tourismus: Niemand fährt nach Deutschland, um den Bundespräsidenten in Bellevue zu sehen, aber dasselbe gilt nicht für die Windsors oder andere Königshäuser.

L.R.

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Die vollständige 219. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 219

Inhalt der 219. Ausgabe:

  • Kein „Modernisierungsverlierer“ – Die Monarchie in der gegenwärtigen Forschung, Teil 2
  • Gott – König – Burundi
  • Australien: Die Republik bringt keine Wählerstimmen
  • Zahlungen an ex-Bundespräsidenten begrenzt

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an die corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 205

26 Sonntag Aug 2018

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Australian Monarchist League, Australians for Constitutional Monarchy, Australien, Dom Afonso von Bragança, Kaiserin Auguste Viktoria, König Konstantin II. der Hellenen, Königin Elizabeth II., Königin von Australien, Kronprinz Paul von Griechenland, Portugal Griechenland, Prinz Constantin-Alexios von Griechenland, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Schloβ Amerongen, Tony Abbott, Turnbull

Von Feuerlöschern und Brandstiftern

Seine Königliche Hoheit Afonso von Bragança, Prinz von Beira und Herzog von Barcelos bei den Bombeiros Voluntários de Lisboa, die weiter die Krone im Wappen tragen.

Der Sommer der Waldbrände hat noch kein Ende gefunden. Überall in Europa brannten Bäume, Felder und Touristenorte. Besonders Portugal und Griechenland waren wieder einmal stark betroffen. Um seinen Beitrag gegen Feuersbrünste zu leisten, meldete sich in Lissabon der Erbe des Hauses Portugal, Dom Afonso von Bragança (*1996) bei der städtischen Feuerwehr, um sich ausbilden zu lassen. Der älteste Sohn von Thronanwärter Dom Duarte von Bragança (*1945) konnte in diesem Jahr nicht mehr eingesetzt werden, aber er bereitet sich für die kommende Brandsaison vor.

Während das Engagement des portugiesischen Prinzen Anerkennung fand, nutzen übelmeinende Zeitgenossen am östlichen Ende des Mittelmeers es für verleumderische Propaganda aus. Sie beschuldigen das griechische Königshaus, sich auf Luxusjachten schwimmend vor den brennenden Inseln zu vergnügen. Keiner der jungen Prinzen folge dem Cousin in Portugal und trete in die Feuerwehrbrigaden ein. Sie werfen insbesondere dem Erben des Königtums, Prinz Constantin-Alexios (*1998), vor, keinen Einsatz zu zeigen. Es ist klar, welche Assoziationen damit verbunden sind: Wie Kaiser Nero angeblich den Anblick des brennenden Roms genoβ, aalten sich die Royals in der Sonne, als Griechenland angezündelt wurde.

Seine Königliche Hoheit Prinz Constantin-Alexios (3. v.l.) als Kadett während seiner Zeit im Wellington College.

In einer Botschaft zeigte König Konstantin II. seine Solidarität mit den Opfern der Brände und die königliche Anna-Maria-Stiftung wird nach bestem Können helfen, aber die Kritiker verkennen, daβ die Mitglieder der königlichen Familie erst seit kurzem wieder nach Griechenland reisen dürfen und ihnen die Staatsbürgerschaft aberkannt wurde. König Konstantin (*1940) ist auf einen Rollstuhl angewiesen und dürfte kaum als Feuerwehrmann einsetzbar sein. Der Erbe des Hauses hat angekündigt, er strebe eine militärische Karriere an, jedoch nicht in Griechenland, sondern bei den Royal Marines. Er würde damit dem Vorbild seines Vaters, Kronprinz Paul (*1967), folgen, der an der britischen Militärakademie Sandhurst ausgebildet wurde. H.S.

Prinz Georg Friedrich zu den Briefen von Kaiserin Auguste Viktoria

Wie bereits in Corona 204 berichtet, wurden rund 1000 bislang verschollene Briefe von Kaiserin Auguste Viktoria im Neuen Palais in Potsdam aufgefunden. Der Raum, in welchem die Briefe gefunden wurden, war im 19. Jahrhundert zugemauert und von einem Schlosser bei Sanierungsarbeiten wiederentdeckt worden. In den Potsdamer Neuesten Nachrichten äußerte sich nun auch der Chef des Hauses Hohenzollern zu dem Sensationsfund. Kronprinz Georg Friedrich vertritt die Auffassung, daß die private Korrespondenz der Kaiserin grundsätzlich ihren Nachkommen zusteht, er sie jedoch der Ӧffentlichkeit weitestgehend zugänglich machen will. Er steht in engem Kontakt hierzu mit der Stiftung Preussische Schlösser und Gärten.

Bereits im Juni eröffnete Georg Friedrich auch die Ausstellung „Help, de Keizer komt” (Hilfe, der Kaiser kommt), welche sich mit der Ankunft Kaiser Wilhelms II. im Exil in Holland beschäftigt, wo er 18 Monate zunächst als Gast der Familie von Bentinck auf Schloß Amerongen wohnte, dem Ort der Ausstellung, bevor er Haus Doorn erwarb, während die Entente bei der niederländischen Königin Wilhelmina seine Auslieferung forderte. Die Ausstellung ist noch bis zum 2. Dezember zu sehen. Ob der Kronprinz an weiteren Terminen im Zusammenhang mit dem Sturz der Monarchie teilnimmt, ist nicht bekannt, während beispielsweise das britische Königshaus bezüglich des Kriegsendes und das russische Königshaus anläβlich der Ermordung der Zarenfamilie eine sehr gefüllte Agenda haben. L.R.

Das Recht auf’s eigene Bild

Mit einem Blogbeitrag in Vice [Hacker haben inzwischen den Artikel beseitigt, er kann bei Corona bestellt werden] hat Nicholas Lord (Photo) für einen (An-)Sturm gesorgt.

Er teilte in seinem Beitrag die Tatsache mit, daβ jeder Australier das Recht auf ein Portraitphoto von Königin Elizabeth II. hat. Die Abgeordnetenbüros müssen (!) jedem, der dies wünscht, ein Bild zur Verfügung stellen. Die gesetzliche Grundlage wurde geschaffen, als das Government Information Office in Canberra (vergleichbar dem Bundespresseamt in Berlin) aus Kostenersparnisgründen geschlossen wurde. Veröffentlichungen der Bundesregierung werden seither dezentral von den gewählten Abgeordneten ausgegeben und um den Vorwurf der einseitigen Wählerbeeinflussung zu entkräften, dürfen Abgeordnete nicht nur das Material verteilen, das ihnen politisch liegt, sondern alles, was die Bürger haben möchten. Die Gesuche nach Portraitphotos nahmen nach der Veröffentlichung ungekannte Ausmaβe an und ärgerten besonders republikanische Abgeordnete, die sich ihrer gesetzlichen Pflicht gerne entziehen würden. Kann sich jemand vorstellen, daβ es eine vergleichbare Nachfrage nach Bildern des Bundespräsidenten gäbe, wäre die gesetzliche Grundlage wie in Australien gegeben? H.S.

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Die vollständige 205. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 205

Inhalt der 205. Ausgabe:

  • Für australische Monarchisten beginnt eine geschäftige Zeit
  • MadMonarchist stellt seinen Blog ein
  • Prinz Georg Friedrich zu den Briefen von Kaiserin Auguste Viktoria
  • Von Feuerlöschern und Brandstiftern

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Neuseelands Premierminister: „Zu meinen Lebzeiten wird es keine Republik geben“

06 Samstag Feb 2016

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Australia Day, Australien, Herzogin Camilla, John Key, Neuseeland, Prinz Charles, Prinz Philip, Tony Abbott, Turnbull

Während in Australien verfassungsfeindlich eingestellte Ministerpräsidenten am Nationalfeiertag Australia Day dazu aufriefen, eine Republik zu errichten, hat im vier Flugstunden entfernten Neuseeland der dortige Premierminister John Key versichert: NZ a republic? Not in my lifetime.

Als Reaktion auf die Attacke gegen die australische Krone sagte er gegenüber den Medien: „I don’t think there’s any chance New Zealand is going to become a republic anytime soon. In fact, I would be amazed if New Zealand becomes a republic in my lifetime. And I’m hoping to live a long and happy life.“ Und als Kommentar zu den Diskussionen in Australien zitierte ihn der New Zealand Herald noch mit der Einschätzung zur australischen Diskussion, „he said he would also be surprised if Australia moved that way soon.“

Prinz Charles und Herzogin Camilla mit Premierminister John Key (re.) während ihres letzten Neuseelandaufenthalts im November 2015.

Prinz Charles und Herzogin Camilla mit Premierminister John Key (re.) während ihres letzten Neuseelandaufenthalts im November 2015.

Jüngste Aufenthalte von Prinz Charles, Herzogin Camilla, Prinz Harry und dem jungen Herzogspaar von Cambridge zeigten die Loyalität der Neuseeländer zu ihrer Königsfamilie, was auch John Key so beurteilte: „The bond with the Royal family has been growing stronger and closer in the last 10 to 20 years, particularly with the young royals. I just think there is no appetite to become a republic.“

Noch einen gegensätzlichen Standpunkt vertritt der Premierminister. Während sich in Australien die meisten Monarchisten mit Händen und Füßen gegen eine neue Flagge wehren, hat John Key den Austausch der neuseeländischen Fahne aktiv betrieben. Am 13. Dezember 2015 konnten die Neuseeländer in einer Volksabstimmung zwischen sechs vorgeschlagenen Varianten einer neuen Nationalflagge wählen. Und mit 50,53% wurde dieses Symbol zum Sieger ausgerufen:

John Key mit einer Flagge, die er gerne als neues Nationalsymbol sehen würde.

John Key mit einer Flagge, die er gerne als neues Nationalsymbol sehen würde.

Allerdings ist die Regierung fair und im März wird erneut ein Referendum abgehalten. Die Neuseeländer haben dann die Möglichkeit zu entscheiden, ob sie die seit 1902 bestehende Nationalflagge beibehalten oder die neue einführen wollen. Und es sieht momentan danach aus, als ob sie die alte mit dem Union Jack in der Ecke beibehalten wollten. In Meinungsumfragen liegt die alte Flagge mit 61% Zustimmung gegen 30% für einen Wechsel weit in Führung.

Meinungsumfragen zeigen, daß ein Wunsch nach Flaggentausch nur in Grenzen vorhanden ist.

Meinungsumfragen zeigen, daß ein Wunsch nach Flaggentausch nur in Grenzen vorhanden ist.

Die Bemühungen, den Australiern eine andere Flagge zu geben, dürfte auf ähnlich viel Ablehnung stoßen wie in Neuseeland.

Bei einem dritten Punkt geht John Key einen anderen Weg: Kurz nach seinem Amtsantritt hat er 2009 ermöglicht, daß die höchste Stufe des neuseeländischen Verdienstordens wieder als „Knighthood“ bezeichnet wird. Die Träger dieses Ordens dürfen sich als Sir oder Dame anreden lassen. Keys Vorgängerin Helen Clark von der Labour Party hatte diese Auszeichnung 2000 beseitigt. Seither haben etliche Neuseeländer diese Knighthoods erhalten und sie scheinen allgemein akzeptiert zu sein.

Ganz anders in Australien, wo der monarchistische Premierminister Tony Abbott ebenfalls wenige Monate nach seinem Amtsantritt Knighthoods wieder ermöglichte und 2014 die Königin von Australien die ersten Ehren vergab. Im Januar 2015 gab es eine Medienkampagne dagegen, daß am Australia Day Prinz Philip diese australische Ehrung erhielt. Und kaum hatte Malcolm Turnbull im September 2015 erfolgreich gegen Tony Abbott geputscht, schaffte der Erzrepublikaner die Knighthoods schon wieder ab.

Der australische High Commissioner (Botschafter) in Großbritannien war anwesend, als die Königin von Australien Prinz Philip mit den Insignien eines Knight of the Order of Australia auszeichnete.

Der australische High Commissioner (Botschafter) in Großbritannien Alexander Downer war anwesend, als die Königin von Australien Prinz Philip mit den Insignien eines Knight of the Order of Australia auszeichnete.

Die markanten Unterschiede charakterisieren John Key, der mit einem sympathischen Anspruch seine Amtsgeschäfte aufnahm: „I want to leave New Zealand in better shape than I found it. I know the job of Prime Minister is not forever and I’m going to do the best I can every day to make that difference.“ Seine ruhige Hand führte vielleicht dazu, daß er in Europa nahezu unbekannt ist. Dabei hätte der Sohn einer österreichischen Einwanderin verdient, daß man ihn besser kennt. Seine jüdische Mutter Ruth Key, 1922 als Ruth Lazar geboren, kam 1938 gerade rechtzeitig noch aus dem von den Nazis annektierten Österreich heraus und erreichte im Februar 1939 Großbritannien, wo sie ihren Mann kennenlernte. Mit ihm wanderte sie nach Neuseeland aus, wo ihre drei Kinder zur Welt kamen, so auch 1961 der Sohn John.

Australien bleibt der Krone treu

30 Samstag Jan 2016

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Australien, Königin Elizabeth II., Königin von Australien, Prinz Charles, Tony Abbott

Happy Australia Day CZlROEzUcAA1uO4Traditionell begeht Australien in jedem Jahr am 26. Januar seinen Nationalfeiertag – Australia Day – und erinnert an die Ankunft der ersten Siedler und die Gründung der Kolonie Neusüdwales am 26. Januar 1788. Es hat sich als neue Tradition etabliert, daß der Tag von Republikanern, Befürwortern einer neuen Flagge und Antirassisten (die drei Kategorien können auch in Personalunion auftreten) genutzt wird, um ihr Anliegen vorzutragen.

In diesem Jahr hatten die Republikbefürworter die Nase vorn und veröffentlichten bereits zwei Tage vor Australia Day ein Schreiben, das von fünf der sechs Ministerpräsidenten der australischen Bundesstaaten sowie von den  Regierungschefs der beiden Bundesterritorien unterzeichnet war, mit dem sie statt einer konstitutionellen Monarchie eine Republik verlangten. Gerichtet war ihr Brief an Premierminister Malcolm Turnbull, der im September 2015 den monarchistischen Parteifreund Tony Abbott in einer Palastrevolte stürzte und der 1999 während des Referendums über die australische Monarchie Führer des Australian Republican Movements war. Ausgerechnet er, von dem sich seine Gesinnungsgenossen viel erhofften, rät zur Vorsicht und will kein neues Referendum – jedenfalls nicht zu Lebzeiten Königin Elizabeths II.

Anders als es deutsche Medien darstellen, ist nämlich die Stimmung keineswegs prorepublikanisch und eine Volksabstimmung würde zu einer noch größeren Niederlage als 1999 führen, als die Australier zu fast 55% Nein zur Republik sagten. Der Vorstoß der Politiker hat sogar den gegenteiligen Effekt (Australian support for monarchy has grown as debate for republic revived) und die Hoffnung der unterlegenen Republikaner, daß die Monarchisten irgendwann von selbst aussterben würden, trog ebenfalls, denn es sind The young Australians who don’t want a republic. In einer Studie des Doktoranden Luke Mansillo von der Sydney University, die im Australian Journal of Political Science veröffentlicht wurde, wird belegt daß es keine Wechselstimmung gibt. Die einzige Alterskohorte, die stets republikanisch eingestellt war, sind die Jahrgänge der 50er und frühen 60er Jahre. Die Jahrgänge davor und besonders seit den 70er Jahren stehen der Monarchie mit viel Sympathie gegenüber.

Die Studie belegt, daß 1999 die Zustimmung zu einer republikanischen Staatsform am größten war, als die genannte Alterskohorte tonangebend und auch numerisch stark war. Seither nahm ihr Gewicht ab und die australische Monarchie besitzt gerade wegen der Politiker einen hohen Stellenwert. Denn anders als es sich die republikanischen Propagandisten wie Ministerpräsidenten, Milliardäre (à la James Packer), Vorstandsvorsitzende von Fluggesellschaften oder Banken vorstellen, hat ihr Eintreten für die Republik die gegenteilige Wirkung. Wenn Big Business und Big Money für die Republik sind, fragen Monarchisten zu recht: „Do we really want a system in Australia where you can, because you are wealthy, run a campaign and become the president of a nation?“ Die USA beweisen ja in diesen Tagen erneut, wie sich Milliardäre mit Millionären darum zanken, wer als Präsident ins Weiße Haus einziehen darf, wobei die Milliardäre die besseren Startchancen haben.

Die Australier haben ein Gefühl dafür, wenn die Politiker etwas fordern, was offensichtlich nur ihnen zugute kommt. Eine Republik würde an den Problemen Australiens nichts ändern, aber wieder einen Posten für einen Parteifreund schaffen („jobs for mates“).

2015 50c gold-plated uncirculated_OBV-smallDie nächsten Vorstöße der australischen Republikaner werden sicher kommen. Anlässe sind neben dem Australia Day jedes Jahr der ANZAC Day (25. April) und Queen’s Birthday (2. Montag im Juni). Die Zeitungen sind an solchen Tagen immer voll mit Lobpreisungen für eine republikanische Staatsform, ohne daß die Republikaner genau ausführen, welches Modell ihnen vorschwebt. Aber sie finden in der Bevölkerung wenig Widerhall, werden jedoch in Deutschland und anderen Ländern gerne nachgedruckt. Ein genauer Blick hinter die Propagandakulissen lohnt sich immer.

Prime Minister Malcolm Turnbull, a staunch republican says Prince Charles will become King of Australia unless the constitution changes, which he conceded could be challenging.

Anläßlich des letzten Besuchs von Prinz Charles in Australien im November 2015 sagte Premierminister Malcolm Turnbull: “If [Prince] Charles becomes the King of the United Kingdom, as I’ve got no doubt he will be, unless our constitution has been changed, he will become the King of Australia”.

Corona trauert um Herzogin Donata Corona – Nachrichten, Ausgabe 154

19 Samstag Sep 2015

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Monarchie

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2011, Australien, Corona, Corona-Freundeskreis, Corona-Redaktion, Frankfurt, Haus Doorn, Herzog Friedrich-August von Oldenburg, Herzogin Donata vn Oldenburg, Kaiser Wilhelm II., Königin Elizabeth II., Königin von Australien, Königreich Württemberg, Landtagswahl, Nepal, Prinz Georg Friedrich, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Prinz Louis Ferdinand, Prinz Louis Ferdinand von Preußen, Prinz Louis Ferdinand von Preußen jr., Prinzessin Cornelie-Cécile von Preußen, Prinzessin Donata, Stuttgart, Tony Abbott, ver.di

Corona trauert um Herzogin Donata

IK Herzogin Donata von Oldenburg, verwirtwete Prinzessin von Preußen.

IKH Herzogin Donata von Oldenburg, verwirtwete Prinzessin von Preußen.

Am 5. September ist in einem Krankenhaus in Traunstein Ihre Königliche Hoheit, Herzogin Donata von Oldenburg, verwitwete Prinzessin von Preußen, gestorben. Die Mutter S.K.H. Prinz Georg Friedrichs von Preußen starb – wie das Haus Preußen mitteilt – nach schwerer Krankheit.

Der 9. November markierte in der deutschen Geschichte oft wichtige Ereignisse. Am 9. November 1974, dem 67. Geburtstag SKH Prinz Louis Ferdinands, verlobte sich sein Sohn und Erbe SKH Prinz Louis Ferdinand jr. mit IE Gräfin Donata zu Castell-Rüdenhausen.

Der 9. November markierte in der deutschen Geschichte oft wichtige Ereignisse. Am 9. November 1974, dem 67. Geburtstag SKH Prinz Louis Ferdinands, verlobte sich sein Sohn und Erbe SKH Prinz Louis Ferdinand jr. mit IE Gräfin Donata zu Castell-Rüdenhausen. Die Hochzeit fand im Mai 1975 unter großer Anteilnahme statt.

Gräfin Donata zu Castell-Rüdenhausen wurde am 20. Juni 1950 als drittes von acht Kindern von Fürst Siegfried und Fürstin Irene zu Castell-Rüdenhausen geboren. 1975 heiratete sie den Erben des Hauses Preußen, Prinz Louis Ferdinand von Preußen. Bereits zwei Jahre später starb ihr Mann nach einem Manöverunfall bei der Bundeswehr und hinterließ neben dem 1976 geborenen Prinz Georg Friedrich eine schwangere Frau, die ein halbes Jahr später einer Tochter das Leben schenkte: Prinzessin Cornelie-Cécile von Preußen (*30. Januar 1978). Die Witwe ehelichte 1991 Herzog Friedrich-August von Oldenburg.

Jahrelang setzte sich die Verstorbene für Kinder in Rumänien ein, indem sie auf Benefizveranstaltungen, Konzerten und Autorenlesungen Geld sammelte. Mit den Mitteln wurde u. a. ein Krankenhaus in Temeschburg (Timisoara bzw. Temesvár) wieder aufgebaut.

Unser ganzes Mitgefühl gilt der kaiserlichen Familie und allen ihren Hinterbliebenen. Wir werden der Mutter unseres Prätendenten immer ein ehrendes Gedenken bewahren.

Corona-Treffen in Frankfurt/Main

Am Samstag, den 12. September trafen sich insgesamt elf Autoren und Freunde der Corona in Frankfurt am Main. Der Ort war aufgrund seiner zentralen Lage gewählt worden. Nach einem Stadtspaziergang, welcher von einem in Frankfurt arbeitstätigen Teilnehmer geleitet wurde, kehrte man in das Restaurant „Steinernes Haus” ein, um bei Apfelwein darüber zu sprechen, wie die Corona noch besser gemacht werden kann.

Vereinbart wurde unter anderem, daß im Jahr 2016 zwei Kampagnen gestartet werden sollen: einmal soll aus Anlaß des 75. Todestags von Kaiser Wilhelm II. am 4. Juni eine größere Reisegruppe in Haus Doorn dem vorläufig letzten deutschen Kaiser ihre Reverenz erweisen und zum zweiten ist eine Aktion zum 40. Geburtstag Seiner Königlichen Hoheit, des Chefs des Hauses Hohenzollern ins Auge gefaßt. Zu beidem werden rechtzeitig in Corona Einzelheiten veröffentlicht. Die Erstellung eines Glückwunschtelegramms, welches online signiert und mit Klarnamen und Adresse versehen werden kann, wird geprüft. An die Corona-Redaktion wurde weiterhin der Wunsch herangetragen, daß mehr Artikel über deutsche Fürstenhäuser und Aktivitäten deutscher Royalisten veröffentlicht werden sollten. Die Redaktion machte hierbei deutlich, daß dafür Zuarbeiten notwendig sind, da man nicht über ein Netzwerk verfüge, welches sich in alle Regionen Deutschlands mit ihren verschiedenen Fürstenhäusern erstreckt. Weiterhin wurde der Wunsch geäußert, daß positiver berichtet werden soll, was sich auf die Themenwahl bezieht. Auch soll es im Blog mehr Monarchietheorie geben, also die philosophische Rechtfertigung dieser Staatsform. Bei dieser inhaltlichen Arbeit wollen sich künftig auch einige Teilnehmer der Frankfurter Runde beteiligen.

Es wurde schließlich auch darüber diskutiert, das Corona-Format flexibler zu gestalten. So soll der Nachrichtenbrief künftig wie bisher mindestens zwei Seiten umfassen. Bei Vorhandensein der entsprechenden Inhalte können es gegebenenfalls aber auch mehr sein.

Bezüglich der Mitarbeit an der Corona werden die bisherigen Corona-Autoren Unterstützung bei der Gestaltung des Facebookauftritts erhalten. Der Kontakt zu weiteren möglichen Autoren soll gesucht werden.

Die Corona-Redaktion wertet das Treffen als Erfolg und wird es nächstes Jahr wiederholen. Als Tagungsort im Gespräch dafür ist Hannover. Für die Autoren war es erfreulich zu sehen, daß alle Teilnehmer des Treffens mit beiden Beinen erfolgreich im Leben stehen. Dies spricht dafür, daß Monarchisten erfolgreiche Menschen in der Mitte der Gesellschaft sind. L.R.

Ein Wahlrecht für Parteien, nicht für Bürger

Der ehemalige britische Premierminister Sir Winston Churchill ist immer wieder eine Fundgrube für Erkenntnisse, die den Politikbetrieb beleuchten. So wird ihm der Satz zugeschrieben: „Es kommt gar nicht darauf an, wer die Stimme abgibt, wichtig ist, wer die Stimmen auszählt.“ Gemeint sind natürlich die Wahlhelfer, die brav die Stimmzettel auswerten und dabei nicht mogeln, aber wichtig ist auch – und das hatte Churchill im Blick -, wer die Wahlgesetze erläßt. Und da bietet Baden-Württemberg gegenwärtig ein Musterbeispiel, wie Lobbygruppen versuchen, das Wahlrecht in ihrem Sinn zu ändern.

Der Südwesten steht mit seinem Wahlrecht einzigartig da, weil man bei Landtagswahlen keine Landeslisten kennt. Gewählt werden nur Abgeordnete direkt in einem Wahlkreis. Nach dem Verhältniswahlrecht werden die kleineren Parteien, die keinen Abgeordneten direkt durchbringen, über ein Zweitauszählverfahren berücksichtigt. Als gewählt gelten dann die Kandidaten, mit den nächsthöheren Prozentzahlen (bis 2011 galt die nächsthöhere Stimmenzahl). Es waren und sind also die Bürger, die bestimmen, wer in den Landtag einzieht.

Das kann so nicht bleiben, meinte ver.di-Chefin Leni Breymaier. Gäbe es eine Landesliste, so ihre Überlegung, wäre das Geschlechterverhältnis im Parlament  besser. „Dann könnten die Parteien auf ihren Listen die Proportion zwischen Männern und Frauen, Juristen und Krankenschwestern, Alteingesessenen und Migranten geraderücken“, sagte Breymaier. Weil dies aber nicht der Fall sei, habe man „einen Männerclub mit weißen, christlichen Herren gehobenen Alters„. So ist’s recht, ein Wahlergebnis, das einem nicht gefällt „geraderücken“. Die Gewerkschafterin verlangte definitiv mehr Einfluß für die Parteien bzw. die Parteispitzen, die sich ihre Landeslisten ausbaldowern könnten. Endlich bekämen Führungsleute in Stuttgart die Möglichkeit, sich ihre Lieblingskandidaten unter Umgehung der Basis in den Wahlkreisen auszusuchen. Parteifußvolk wie auch der Wähler dürften das nur noch abnicken beziehungsweise per Kreuzchen abhaken.

Nicht nur Stuttgart 21 - Gegner suchen Hilfe beim König.

Nicht nur Stuttgart 21 – Gegner suchen Hilfe beim König.

Nach der Verfassung des Königreichs Württemberg wäre die Landtagswahl 2011 übrigens ungültig gewesen. §143 sagt: Eine gültige Wahl kommt nur durch die Abstimmung von wenigstens zwei Drittheilen der Wahlberechtigten zu Stande. Die Wahlbeteiligung lag in Baden-Württemberg zuletzt nur bei 66,3% und hätte dïe verfassungsgemäß vorgeschriebene Quote des königlichen Württembergs nicht erreicht. In anderen Ländern sank die Zahl der Wählerinnen und Wähler schon unter die 50%-Marke, aber um dieses Problem kümmerte ver.di sich nicht. Es ist ja auch egal, ob die Parteilisten von 80% oder nur 25% der Wahlberechtigten abgenickt werden. Die Listenkandidaten bekommen unabhängig von der Wahlbeteiligung ihr Mandat. H.S.

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Die vollständige 154. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 154

  • Corona-Treffen in Frankfurt a. M.
  • Australien: Republikaner stürzt Monarchisten
  • Verfassungskonflikt in Nepal spitzt sich zu
  • Ein Wahlrecht für Parteien, nicht für Bürger

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 129

13 Sonntag Apr 2014

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Europa, Monarchie

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

Afghanistan, Alliance Royale, Australien, Äthiopien, Corona, Erbprinz Ernst-August von Hannover, Eritrea, Frankreich, Kanada, Königreich Spanien, Kroninsignien, Kronprinz Mohammed Hassan al-Rida al-Senussi, Libyen, Neue Deutschland, Québec, Schloß Marienburg, Tony Abbott

Wird 2014 das Jahr der Abspaltungen?

Eindeutiges Ergebnis im spanischen Parlament: Legal kann kein Referendum in Katalonien abgehalten werden.

Eindeutiges Ergebnis im spanischen Parlament: Legal kann kein Referendum in Katalonien abgehalten werden.

Das spanische Parlament hat zu fast 85% das Ansinnen eines Referendums in der Region Katalonien abgelehnt. Nach siebenstündiger Debatte stimmten am Dienstagabend 297 Abgeordnete gegen den Antrag auf Abhaltung einer Befragung am 9. November, 47 sprachen sich dafür aus, ein Abgeordneter enthielt sich der Stimme. Der katalanische Regierungschef Artur Mas kündigte an, der Urnengang werde dennoch stattfinden. Um das von ihm und den noch fanatischeren Nationalisten gewünschte Ergebnis zu erzielen, sollen auch im Ausland lebende Katalanen abstimmen dürfen. Das öffnet Manipulationen Tür und Tor. Doch egal wie das Resultat ausfallen mag, eine selbsternannte „katalanische Versammlung“ hat bereits beschlossen, ohne Rücksicht auf Verlust am 23. April 2015 den unabhängigen Staat Katalonien auszurufen.

Vermutlich werden die Katalanen nicht den großen Bruder zuhilfe rufen, der – wie auf der Halbinsel Krim und anderen Teilen der Ukraine – dafür sorgt, daß ein verfassungsrechtlich nicht vorgesehener Weg beschritten wird, um die Grenzen neu zu ziehen. Der für Katalonien nicht mögliche Urnengang wird hingegen am 18. September in Schottland stattfinden. Dort will die örtliche Regierung die staatliche Trennung von Großbritannien, aber gleichzeitig sowohl das britische Pfund wie auch die Königin als Staatsoberhaupt beibehalten. Da augenblickliche Umfragen einen Verbleib Schottlands im Vereinigten Königreich nahelegen (52 zu 32%), wollen die Unabhängigkeitsbefürworter etwas weniger radikal erscheinen und Monarchisten auf ihre Seite ziehen. Diese Taktik versuchen die separatistischen Katalanen erst gar nicht, auch wenn vereinzelt die Idee lanciert wird, eine Alternativmonarchie zu propagieren (so laut der Tageszeitung El Pais vom baskischen Senator Iñaki Anasagsti, der von der Gründung einer katalanisch-baskischen-navarrischen Monarchie unter Domingo de Habsburgo-Borbón, dem habsburg-bourbonisch-carlistischen Thronprätendenten, sprach).

Die üblichen Verdächtigung bei einer antimonarchistischen Demonstration in Quebec. Vom Bild her könnte man auf eine riesige Menge in blanker Aufruhr schließen, in Leserbriefen an kanadische Zeitungen wurde darauf aufmerksam gemacht, daß die Menge keine 100 Leute umfaßte. Es kommt eben immer auf die Perspektive an. Vive la reine de Canada!

Die üblichen Verdächtigen bei einer antimonarchistischen Demonstration in Québec, die sich gegen den Besuch der Königin wandte. Vom Bild her könnte man auf eine riesige Menge in blanker Aufruhr schließen, in Leserbriefen an kanadische Zeitungen wurde darauf aufmerksam gemacht, daß die Menge keine 100 Leute umfaßte. Es kommt eben immer auf die Perspektive an. Vive la Reine du Canada!
Gary Sims, a staunch monarchist and amateur historian, said the protesters don’t know their history. “If it wasn’t for the British influence in North America, there would be no French at all,” he said, noting that, had the Americans and not the British triumphed in the War of 1812, French-speakers would likely have been assimilated and Quebec as we know it would not exist.
The Globe and Mail, 3rd July 2011

Auch in der kanadischen Provinz Québec gebärden sich die Separatisten als lautstarke und beleidigende Republikaner ohne Sympathie für die monarchische Staatsform. Nach zwei Jahren im Amt bekam die Separatistenführerin Pauline Marois jetzt die Quittung: Sie verlor nicht nur die Regierungsmacht, sondern auch ihren Parlamentssitz. Die statt ihrer gewählten Liberalen versprachen eine konstruktive Rolle innerhalb der kanadischen Gemeinschaft und keinen Sprachpuritanismus, wie ihn die fanatischen Frankophonen des Parti Québecois praktizierten. Das von Madame Marois angestrebte dritte Referendum in Québec wird es mit den Liberalen nicht geben. Die Königin von Kanada muß nicht um La Belle Province fürchten, wo es selbstverständlich auch Monarchisten gibt.

Das von der Lega Nord in Venetien vom 16. bis 21. März abgehaltene Referendum war selbstverständlich ein voller Erfolg: Die Organisatoren reklamierten 89% für sich, fast so siegreich wie die Abstimmung auf der Krim. Wie im Fall Spaniens erkennt auch die italienische Regierung das Unterfangen nicht an. Aber das wird die Los-von-Rom-Bewegten nicht davon abhalten, den Sieg zu feiern.

Es gibt auch eine Monarchie, die unabhängig werden will. In der Bundesrepublik Nigeria erklärte der Lamido von Adamawa, Muhammadu Barkindo Mustapha, sein Königreich habe zwar in Nigeria seinen Sitz, aber der größte Teil des Territoriums liege in Kamerun: „Mein Königreich existiert seit vielen hundert Jahren, bevor eine Struktur wie Nigeria ins Leben gerufen wurde.“ Lossagungen aus einem Staatsverband waren in Afrika selten mit besseren Lebensbedingungen für die Bevölkerung gekrönt. Erinnert sei nur an Eritrea. Einst die 14. Provinz im Kaiserreich Äthiopien, verkam Eritrea nach einem blutigen Sezessionskrieg zu einer der schlimmsten Diktaturen der Gegenwart, die mit Nordkorea um den untersten Platz bei den Menschenrechten konkurriert. Terror kann in kleinen Einheiten grausamer und effektiver sein als in einem großen, unübersichtlichen Staat.

Trotz des großen Wirbels, den Separatisten um sich herum entwickeln, sind ihre Ziele weit davon entfernt, automatisch Mehrheiten hinter sich zu scharen. Die vernichtende Wahlniederlage des Parti Québecois zeugt davon. H. S.

Libyscher Außenminister für Rückkehr zur Monarchie

Der libysche Außenminister Mohamed Abdel Aziz hat sich auf einem Treffen zur Vorbereitung des 25. Gipfels der Arabischen Liga für die Rückkehr zur Monarchie ausgesprochen. Wenig später wiederholte er seine Ansichten gegenüber der britischen Presse: „Die Rückkehr der al-Senussi-Dynastie bedeutet heute die Rückkehr von Sicherheit und Stabilität“, sagte der Außenminister. Gespräche mit dem Kronprinzen hätten bereits stattgefunden und seien weiter im Gange.

Gleichwohl sprach Abdel Aziz jedoch offenbar nicht für seine Regierung, denn wenig später erklärte er auch, daß seine Bürgerrechte auf freie Meinungsäußerung wichtiger als seine Pflichten als Minister seien, während andere ihn beschuldigten seine Kompetenzen überschritten zu haben.

US-Außenminister John Kerry und sein libyscher Amtskollege Mohamed Abdel Aziz beim Phototermin der internationalen Hilfskonferenz für Libyen in Rom am 6. März 2014.

US-Außenminister John Kerry und sein libyscher Amtskollege Mohamed Abdel Aziz beim Phototermin der internationalen Hilfskonferenz für Libyen in Rom am 6. März 2014.

Derzeit diskutiert Libyen emotional über sein Staatsoberhaupt. Die Anhänger der Monarchie wollen der Regierung durch die konstitutionelle Monarchie nicht zuletzt auch die Zustimmung der Stammesfürsten, neudeutsch Warlords genannt, sichern und dem Land so die Stabilität bringen, die sonst nicht zuletzt durch die sich im Besitz der Warlords befindlichen Waffen ernsthaft gefährdet wäre. Anders als in Afghanistan, wo den Einheimischen nicht zu ihrem Wohl die Republik aufgezwungen wurde, mischen sich die Großmächte diesmal nicht in die inneren Angelegenheiten Libyens ein. Dies könnte für das libysche Volk anders als für das afghanische den Frieden unter einem König bedeuten. L.R.

Monarchisten in französischen Gemeindewahlen erfolgreich

Mit "Vive le Roi" gegen Antifa - in Frankreich alltäglich.

Mit «Vive le Roi» gegen Antifa – in Frankreich alltäglich.

Die französischen Kommunalwahlen vom März brachten für Monarchisten ermutigende Ergebnisse. Der Begriff „Monarchisten“ umfaßt Bonapartisten und Royalisten, die unterschiedliche Staatsformen anstreben, gelegentliche Zusammenarbeit schließt dies nicht aus. Auf Korsika waren die Bonapartisten in Ajaccio erfolgreich, wo sie jetzt den Bürgermeister und fünf Gemeinderäte stellen. Ein Bonapartist gewann einen Sitz im Toulouser Gemeinderat, zwei Bonapartisten wurden in Lothringer Gemeinden gewählt.

Die Alliance Royale holte acht Gemeinderatssitz und zwei beratende Mitglieder im Großraum Paris, erzielte im 5. Arrondissement jedoch nur 0,6%.

In der Stadt Oloron-Sainte-Marie im französischen Baskenland gewann die Liste mit einem unabhängigen Royalisten an der Spitze eine Mehrheit und löste in der Gemeindeverwaltung die bis März regierenden Sozialisten ab.

Insgesamt sieht das Ergebnis so aus: Bonapartisten gewannen einen Bürgermeister, elf Gemeinderäte und einen Beraterposten. Royalisten stellen einen Bürgermeister, 26 Gemeinderäte und sieben Berater. H.S.

Ein Plakat der Jugendorganisation der Alliance Royale.

Ein Aufkleber der Jugendorganisation der Alliance Royale.

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Die vollständige 129. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 129

Inhalt der 129. Ausgabe:

  • Wird 2014 das Jahr der Abspaltungen?
  • Monarchisten in französischen Gemeindewahlen erfolgreich
  • Libyscher Außenminister für Rückkehr zur Monarchie
  • Das Neue Deutschland und die australische Monarchie

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Australischer Premierminister für mehr Ritterlichkeit

26 Mittwoch Mrz 2014

Posted by monarchistundlegitimist in Monarchie

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

Australien, Königin von Australien, Peter Cosgrove, Ritterschlag, Sir Peter, Tony Abbott

Nach 28 Jahren wird Australien verdiente Bürger wieder mit dem Ritterschlag ehren. „Sir“ beziehungsweise „Dame“ dürfen sie sich dann wieder nennen. Das verkündete am Dienstagnachmittag Premierminister Tony Abbott nachdem er die scheidende Generalgouverneurin, die Vertreterin der Königin von Australien, aufsuchte und sie von der neuen Entwicklung unterrichtete. Quentin Bryce wird die erste sein, die als neue „Dame Quentin“ geadelt wird. Nach fünfeinhalb Jahren verläßt die noch von Labor-Premierminister Kevin Rudd ernannte Bryce das Amt.

Daß ausgerechnet sie den Anfang macht und mit einem Adelstitel ausgezeichnet wird, entbehrt nicht der Ironie, hat sich doch Frau Bryce im November 2013 für eine Republik ausgesprochen (Monarchists decry Governor-General Quentin Bryce’s support for a republic). Ihr Nachfolger, General Peter Cosgrove AC MC, wird zum Amtsantritt von seiner Königin ebenfalls zum Ritter geschlagen und ihr künftig als „Sir Peter“ vermutlich mit mehr Loyalität dienen als es die Vorgängerin vermochte.

Tony Abbott (r.) begrüßt Peter Cosgrove als neuen Generalgouverneur.

Tony Abbott (r.) begrüßt Peter Cosgrove als neuen Generalgouverneur.

 

Tony Abbott versprach, es werde keine Inflation an Ordensrittern geben. In jedem Jahr soll es maximal vier neue Knight oder Dame in the Order of Australia geben. Politiker schloß Tony Abbott verschmitzt aus, als Journalisten von ihm wissen wollten, ob er sich als Knappe mit Anwartschaft auf den Ritterschlag sehe. Für die neue Auszeichnung kämen Australier in Betracht, die “extraordinary and pre-eminent achievement and merit in their service to Australia or to humanity at large“ geleistet hätten.

Abbotts Ankündigung brachte die australischen Republikaner zum Schäumen. Aber den Gipfel dummer Aussagen erklomm der Labor-Abgeordnete Mark Dreyfus QC, der meinte, ein Ritterschlag sei so rückschrittlich, daß Abbott als nächstes wohl die Sklaverei wieder einführen werde. (Andrew Greene, 24.3.: Shadow AG Mark Dreyfus on knights: perhaps we’re rushing back to a reintroduction of slavery or some other institution from the 19th century.) Ausgerechnet der republikanische Rechtsanwalt Dreyfus schmückt sich ausweislich des Kürzels QC hinter seinem Namen mit dem Ehrentitel Queen’s Counsel. Er hat also nicht den Ratschlag seiner republikanischen Genossen beachtet, die das QC gegen das neutrale SC (Senior Counsel) austauschen wollen.

Auch die Queen’s Counsels kehren zurück. Waren sie in den 1990er Jahren fast überall abgeschafft, haben Queensland und Victoria sie mittlerweile wieder eingeführt. Und mehr als 90% der Rechtsanwält, die in der republikanischen Phase nur ein SC erhielten, optierten in den letzten Wochen für ein QC. Man schmückt sich eben gerne mit der Königin – auch wenn man gegen sie opponiert.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 124

29 Sonntag Dez 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Erster Weltkrieg, Europa, Monarchie

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Australians for Constitutional Monarchy, Buchbesprechung, David Bagrationi, David Bagrationi-Mukhraneli, Erster Weltkrieg, François de La Rochefoucauld, Fritz Fischer, Georgien, Griechenland, hindenburg, Japan, Kaiser Akihito, Kaiser Wilhelm II., König Albert II. der Belgier, König Konstantin II. der Hellenen, König Philippe I. der Belgier, Königin Anne-Marie, Königreich Belgien, Königreich der Niederlande, Königreich Spanien, Kongreßpolen, Ludendorff, Monarchisten, Prinz Carl Friedrich von Preußen, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Prinzessin Sophie von Preußen, Schwarz-Gelbe Allianz, Spanien, Theobald von Bethmann Hollweg, Tony Abbott, Völkerschlacht-Gedenken

Jahresrückblick 2013

König Albert II. unterzeichnet seine Verzichtsurkunde, Kronprinz Philippe (li.) und Premierminister Elio Di Rupo (re.) bezeugen den Akt.

König Albert II. unterzeichnet seine Verzichtsurkunde, Kronprinz Philippe (li.) und Premierminister Elio Di Rupo (re.) bezeugen den Akt.

Nach 2011 und 2012 war auch 2013 ein recht gutes Jahr für die Monarchien der Welt. In der ersten Hälfte des Jahres verzichteten die Monarchen in Belgien und den Niederlanden zwar jeweils zugunsten des Kronprinzen auf den Thron. Dies scheint der Monarchie jedoch eher genützt als geschadet zu haben. Die Geburt eines künftigen Thronfolgers konnte 2013 in den Häusern Windsor und Hohenzollern bekanntgegeben werden, wobei IKH Kronprinz Georg Friedrich und Kronprinzessin Sophie mit Carl Friedrich und Louis Ferdinand Zwillinge bekamen. In Australien wurde mit Tony Abbott ein Mann zum Premierminister gewählt, der vorher die Australians for Constitutional Monarchy geleitet hat und das Land als Commonwealth-Monarchie erhalten wird. Zahlreiche Maßnahmen der Vorgängerregierung, die eine schleichende Republikanisierung einleiten sollten, wurden von ihm sofort wieder zurückgenommen. Sorgen bereitet in manchen regierenden Häusern dagegen der Gesundheitszustand des Monarchen, wie es etwa in Thailand, Japan und Spanien der Fall ist.

Hochzeit am 8. Februar 2009 von Kronprinz David Bagrationi und Prinzessin Ana.

Hochzeit am 8. Februar 2009 von Kronprinz David Bagrationi-Mukhraneli und Prinzessin Ana Bagrationi-Gruzinski.

Was die monarchistischen Bewegungen betrifft, ist die Rückkehr zur Monarchie in vielen Ländern im Bereich des Möglichen, zum Beispiel in Nepal, Rumänien, Rußland oder Serbien. Einen Rückschlag stellt die Scheidung des georgischen Thronfolgers David Bagrationi von Prinzessin Ana dar. Die vom georgischen Patriarchen Ilia II. eingefädelte Ehe sollte die verschiedenen Zweige der Dynastie wieder vereinen und so die Chancen einer Restauration stärken, die jetzt unwahrscheinlicher ist. Im September 2011 wurde jedoch dem damals noch vereinigten Ehepaar ein Erbe geboren: Prinz Giorgi Bagration Bagrationi.

Fand nur regionale Beachtung: Der 200. Jahrestag der Völkerschlacht in Leipzig.

Fand nur regionale Beachtung: Der 200. Jahrestag der Völkerschlacht in Leipzig.

Auch in den Republiken Mitteleuropas ist die Perspektive eher weniger gut: Die Schwarz-Gelbe Allianz verfehlte die nötige Zahl an Unterschriften, die zum Antreten bei den Wahlen in Österreich erforderlich sind, bereits zum zweiten Mal. In Deutschland sind die Monarchisten weiterhin desorganisiert und es ist eine zunehmende Angst zu spüren, eine von dem durch das staatliche Fernsehen propagierte, durchweg negative Bild der vorbundesrepublikanischen deutschen Geschichte abweichende Meinung öffentlich zu vertreten. So wurde auch das Völkerschlachtjubiläum kaum begangen, beziehungsweise im Rahmen einer „kritischen Berichterstattung“ als militaristisch und bloße Sache der Fürsten dargestellt, obwohl die Befreiungskriege eben genau das nicht waren. Dies gibt schon einmal einen kleinen Vorgeschmack darauf, was im nächsten Jahr zur hundertjährigen Wiederkehr des 1. Weltkrieges zu erwarten ist. Während alle anderen Staaten ihrer Soldaten gedenken, ist es noch völlig unklar, was die Bundesrepublik plant, aber Positives ist in keinem Fall zu erwarten. Corona wird sich daher im Jahr 2014 schwerpunktmäßig dem Gedenken an den Ausbruch des 1. Weltkrieges widmen.

Ihren Lesern wünscht die Corona-Redaktion ein frohes und erfolgreiches Jahr 2014! L.R.

100 Jahre Ausbruch des Ersten Weltkriegs: Deutsche Kriegszielpolitik in Polen

Die deutsche Kriegszielpolitik in Osteuropa während des Ersten Weltkriegs wurde von mehreren Historikern oftmals als Vorgängerpolitik der Nationalsozialisten beschrieben; der prominenteste Vertreter dieser Meinung war Fritz Fischer. Vor allem die Polnische Frage in den Jahren 1914-18 verdient in diesem Zusammenhang eine nähere Betrachtung.

Das unter russischer Herrschaft stehende ‚Kongreßpolen‘ rückte bereits vor Kriegsbeginn in den Blick der Reichsleitung. Kaiser Wilhelm II. versicherte dem preußisch-polnischen Magnaten Bogdan von Hutten-Czapski bereits am 31. Juli 1914, daß zu Deutschlands Kriegszielen die Errichtung eines selbständigen polnischen Staates gehörte. Bis Anfang 1916 unterstützte Berlin jedoch offiziell die sogenannte ‚austro-polnische Lösung’ Österreich-Ungarns, die vorsah, Polen in das Habsburgerreich zu integrieren. Das schwindende politische wie militärische Vertrauen in den österreichischen Bündnispartner sowie der Machtzuwachs Hindenburgs und Ludendorffs führten allerdings zu einem Umdenken in der deutschen Generalität, die ihre Hoffnungen in die Bildung einer polnischen Freiwilligenarmee setzte. Zu diesem Zweck forcierte sie die Bildung eines formal selbständigen Königreichs Polen, welches politisch, militärisch und wirtschaftlich an Deutschland gebunden werden sollte. Der auf die Proklamation dieses politisch wie territorial undefinierten Staates am 5. November 1916 gefolgte Werbeaufruf an die polnische Bevölkerung geriet jedoch zu einem Desaster für die Militärpolitik, da die Anzahl der Freiwilligen nicht einmal annähernd den hochgesteckten Erwartungen entsprach.

Die repressive preußische Polenpolitik der Vorkriegszeit hatte auch in der Bevölkerung Kongreßpolens ein negatives Deutschlandbild hinterlassen. Die in der deutschen Öffentlichkeit geführte Diskussion über große Gebietsgewinne auf Kosten Polens und die damit einhergehenden Pläne einer Zwangsumsiedlung der dort lebenden ethnischen Bevölkerung vergifteten die deutsch-polnischen Beziehungen zunehmend. Besonders Erich Ludendorff spielt in diesem Zusammenhang eine unrühmliche Rolle, nahm er in seiner Bezeichnung der zu annektierenden polnischen Gebiete als „Zuchtstätten für Menschen, die für weitere Kämpfe nach Osten nötig sind“ den Jargon der nationalsozialistischen Lebensraumpolitik vorweg.

Doch derartige Aussagen stellten nur einen Teil der Diskussion über die Polnische Frage innerhalb der Reichsleitung dar. Reichskanzler Bethmann-Hollweg verfolgte bis zu seinem erzwungenen Rücktritt 1917 die Möglichkeit, Polen als Verhandlungsobjekt in einem möglichen deutsch-russischem Separatfrieden zu verwenden. Hierfür war er bereit, auf weitreichende Gebietsabtretungen zu verzichten und wurde darin auch von Wilhelm II. unterstützt. Die Konkurrenz unzähliger verschiedener Pläne in Militär und Politik ließen eine einheitliche deutsche Kriegszielpolitik in Polen, die über das Manifest von 1916 hinausging, bis Kriegsende nicht zu. Zwar wurde teilweise erfolgreich der Aufbau polnischer Selbstverwaltung im Inneren betrieben, doch die Verhärtung der unterschiedlichen Fronten in den die Verfassung, Außenpolitik, Regentschaft und Grenzziehung betreffenden Fragen machten jeglichen Fortschritt unmöglich und verstärkten nur die antideutschen Ressentiments der polnischen Bevölkerung. Die tiefsitzende Furcht vor einem wiedererstarkten Polen als Nachbarn, der Ansprüche auf die ehemals polnischen Gebiete Preußens stellen könnte, ließ ernsthafte Konzessionen von deutscher Seite aus nicht zu.

In Berlin war man sich des offensichtlichen Fiaskos einer erfolgreichen Politik in Polen bewußt. Der Staatssekretär des Äußeren Jagow drückte es gegenüber dem Kanzler passend aus: „Für die polnische Frage gibt es keine ideale Lösung. Wir werden uns mit der wenigst ungünstigsten begnügen müssen.“  Jan Markert

Buchvorstellung in eigener Sache

Neben dem Schreiben über die Monarchie gehen die Corona-Autoren im richtigen Leben auch noch anderen Tätigkeiten nach. Einer von ihnen, Lukas Rottnick, hat jetzt ein Buch über seine Zeit in Spanien veröffentlicht:

Neuveröffentlichung: Die spinnen, die Spanier.

Neuveröffentlichung: Die spinnen, die Spanier.

„Spanien ist anders“, wie die Eingeborenen gerne von ihrem Land sagen. Warum die meisten Spanierinnen und Spanier Maria heißen und sie beim Anblick unberührter Natur das kaum zu unterdrückende Gefühl überkommt, einen Flughafen bauen zu müssen; warum Spanien sich ein Gurkenministerium und fünf unterschiedliche Polizeiorgane leistet; warum Telenovelas eine iberische Erfindung sind und man einen spanischen Handwerker grundsätzlich nie alleine lassen sollte – all diese und mehr Fragen werden im vorliegenden Buch beantwortet.

Das Buch, welches den Titel „Die spinnen, die Spanier“ trägt, ist im Buchhandel für 10,99 € erhältlich. Als E-Book kostet es 7,99 €. L.R.

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Die vollständige 124. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 124

Inhalt der 124. Ausgabe:

  • Jahresrückblick 2013
  • Buchvorstellung in eigener Sache
  • Königlicher Gruß aus Griechenland
  • 100 Jahre Ausbruch des Ersten Weltkriegs: Deutsche Kriegszielpolitik in Polen
  • Eingeschränkte Meinungsfreiheit bei Republikanern

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Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt. corona_redaktion@yahoo.com

Die Mailadressen werden zu keinem anderen Zweck als dem Versand von „Corona“ benutzt. Die Adressen werden weder kostenlos weitergegeben noch gar verkauft.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 120

06 Sonntag Okt 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Monarchie

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

1. Weltkrieg, 1914, Australien, Belgien, Burundi, Corona, Gauck, Königin Beatrix, Königreich Belgien, Niederlande, Rwanda, Schloß Bellevue, Tony Abbott

Warum Deutschland des 1. Weltkriegs nicht gedenkt

Ganz Europa beginnt in diesen Monaten mit den Vorbereitungen für das Gedenken an den Ausbruch des Großen Krieges vor 100 Jahren. Ganz Europa? Nein, in dieser Woche tauchten in den Medien die ersten Berichte darüber auf, daß die Bundesrepublik nichts vorbereitet hat und auch nichts dergleichen geplant ist. Hier eine vielleicht etwas eigentümliche Erklärung, warum dies so ist:

In einem in der Mitte eines Kontinents gelegenen, bewaldeten und regnerischen Land mit dem Namen Ubudagi*) geht man einen Sonderweg. Während alle Länder, von denen es umgeben ist, eines Großen Historischen Ereignises gedenken, welches vor vielen Jahrzehnten auf dem Kontinent stattfand, bleiben in Ubudagi die Feierlichkeiten aus. Die Bewohner Ubudagis leiden nämlich an einer äußerst seltenen und nur dort auftretenden Form der Amnesie: Sie können sich die kollektiven Erfahrungen ihrer Vorfahren nicht merken, obwohl diese noch lebten und sie ihnen vermittelten, als die meisten heutigen Ubudager noch Kinder waren. Da sie sich also nicht an das Große Historische Ereignis erinnern können, können sie auch nichts tun, um seiner zu gedenken, obwohl Millionen Eingeborene Ubudagis damals ums Leben kamen.

Diese merkwürdige Krankheit hat Gründe, die tief in der Psyche der Ubudager verankert sind: Die indigenen Bewohner des Landes sind sehr unsichere und wenig selbstbewußte Wesen, die Bestätigung, Liebe und Anerkennung von außen benötigen, um sich wohlzufühlen. Dies ist eigentlich ein Paradox, da die meisten Ubudager ihr Land nur selten verlassen, würden sie sonst doch wissen, daß sie fast überall gerne gesehen sind.

Der Umstand, daß die Ubudager sich dennoch nicht geliebt fühlen, hängt mit dem einzigen Tatbestand zusammen, an den sie sich im Zusammenhang mit ihrer Geschichte erinnern können und für den sie sich schämen: die Zeit des bösen Mannes. Als der böse Mann an die Macht gekommen war, sprach er eines Tages: „Ubudagi ist nicht groß genug und die es umgebenden Ländereien sind viel schöner als unsere, also wollen wir sie uns nehmen.“ Natürlich waren die Bewohner der anderen Länder damit nicht einverstanden und schlossen sich gegen den bösen Mann, der auch die Ubudager selbst nicht gut behandelte, zusammen, um ihn schließlich zu besiegen. In jenen Tagen waren die anderen Erdenbewohner zu recht sehr wütend auf die Ubudager, doch war dies nur vorübergehend. Schon bald wurde von den anderen Erdenbewohnern im damals besetzten Ubudagi als Nachfolge auf den bösen Mann der Große Rat der Gartenzwerge eingesetzt, der die Regierungsgeschäfte übernehmen sollte, und bald darauf wurde Ubudagi wieder in die Gemeinschaft der anderen Länder und Völker aufgenommen. Die Ubudager jedoch dachten sich: „Oh weh, nun liebt uns niemand mehr bis in alle Ewigkeit“ und begannen, ihre Erinnerungen an alles Vergangene auszulöschen. Der große Rat der Gartenzwerge jedoch frohlockte: „Wenn kein Ubudager sich mehr an die Vergangenheit erinnern kann, dann wird jeder glauben, daß keiner außer uns Gartenzwergen in Ubudagi herrschen kann und so werden wir ewig an der Macht bleiben. Nur die Erinnerung an den bösen Mann soll wachgehalten werden, denn dann werden sich alle daran erfreuen, wie gut wir Gartenzwerge im Vergleich über Ubudagi herrschen.“ Dies war natürlich sehr kleingeistig von den Gartenzwergen, da sie so die Traditionen und Bräuche der liebebedürftigen Ubudager der Vergessenheit überantworteten. Dazu muß man aber sagen, daß Kleingeistigkeit nun einmal eine der vornehmsten Eigenschaften von Gartenzwergen ist.

Der Rat der Gartenzwerge will auf ewig herrschen.

Der Rat der Gartenzwerge will auf ewig herrschen.

Hätten die Ubudager sich an ihre Vergangenheit erinnern können, hätten sie in der Tat gewußt, daß ihr Ubudagi nicht schon immer von Gartenzwergen regiert wurde. Es gab schon vor ihnen eine Zeit, wo alle Grundlagen des modernen Ubudagi geschaffen wurden, wie wir es heute kennen, ohne daß auch nur ein einziger Gartenzwerg daran beteiligt gewesen wäre. Es ist kaum mehr als ein Jahrhundert her, da erlebte das Land einen nie gekannten wirtschaftlichen Aufschwung und alle Ubudager, auch die Ärmsten, profitierten davon, was in der etwas umständlichen Sprache der Eingeborenen „Gründerzeit“ und „Sozialgesetzgebung“ genannt wurde. Auch gab es in Ubudagi viele große Erfinder und die klügsten Köpfe der Welt lernten ubudagisch, weil es die Wissenschaftssprache war. Diese Zeit endete mit dem Großen Historischen Ereignis, welchem man nun in den Nachbarländern Ubudagis gedenkt und es ist nicht sicher, ob dies für Ubudagi gut war. In jedem Fall ist es jedoch schade, daß sich die Eingeborenen heute nicht mehr an die Zeit vor den Gartenzwergen erinnern können. L.R.

*„Ubudagi“ ist Kirundi, eine Sprache, die im Nordwestteil des ehemaligen Deutsch-Ostafrika gesprochen wird. Das Wort bedeutet „Deutschland“ und wird angeblich von dem Gruß „Guten Tag“ abgeleitet.

Nicht der erste Diener seines Staates

Als die amtierende niederländische Regierung 2012 gebildet wurde, geschah dies erstmals, ohne daß die Parteiführer zuvor mit Königin Beatrix zusammentrafen. Im Vielparteienparlament von Den Haag war bis zum Herbst 2012 der Rat der Monarchin bei der Regierungsbildung gefragt. Weil sich im letzten Jahr nur noch zwei Parteien einigen mußten, ging es ohne Königin Beatrix. Auch in Belgien wollen bestimmte Parteien nicht mehr, daß der König die Vorsitzenden der Parteien trifft, um mit ihnen auszuloten, welche Gruppierungen zusammenarbeiten könnten, um eine regierungsfähige Mehrheit zu bilden. Während also in europäischen Monarchien das Staatsoberhaupt aus den Diskussionen der Parteien herausgehalten werden soll, kann man in Deutschland das Gegenteil beobachten: Hier ließ Joachim Gauck nach der Bundestagswahl die Parteiführer nacheinander ins Schloß Bellevue rufen, ganz so, als habe er eine Aufgabe als Sondervermittler. Ein WDR-Kommentator kritisierte: „Joachim Gauck sollte nicht so tun, als müsse er eine Art Aufsicht ausüben und die Parteien an die Hand nehmen. Dazu besteht über-haupt kein Anlaß, und er schafft damit auch den völlig unangebrachten Anschein von Dramatik. Die gibt es nicht.“

Schon Konrad Adenauer hatte erwogen, ins Bundespräsidialamt zu wechseln und wollte dafür das Grundgesetz neu interpretieren, um sich selbst mehr Rechte zuzusprechen. Anders als Adenauer erwägt Gauck keinen Politikwechsel, sondern er betreibt ihn einfach. Er erweckt den Anschein, bei der Regierungsbildung mitzuwirken, dabei hat er erst am Ende der Koalitionsverhandlungen eine einzige Aufgabe: Er darf dem Bundestag einen Kandidaten bzw. eine Kandidatin vorschlagen. Er hat dabei keine Wahl – auch nicht im Vorfeld. Alles andere müßte erst neu ins Grundgesetz geschrieben werden.

Gaucks Spiel mit der Verfassung kommt zu einem Zeitpunkt, da Biographien über ihn erschienen, die alles andere als schmeichelhaft sind. Der Focus schreibt über die von Mario Frank verfaßte: „Die Biographie erwecke den Eindruck, enge Mitarbeiter hielten Joachim Gauck für ‚überlastet‘, heißt es im Nachrichtenmagazin ‚Spiegel‘. Die ‚intellektuelle und körperliche Bürde des Amtes‘ belaste den 73-Jährigen mehr als erwartet, schreibe Autor Mario Frank unter Berufung auf Vertraute des Präsidenten.“

So mag es Joachim Gauck: Parteiführer huldigen ihm.

So mag es Joachim Gauck: Parteiführer huldigen ihm.

Der Tagesspiegel urteilt nicht weniger deutlich: „Als Gauck Anfang der 90er Jahre die nach ihm benannte Unterlagenbehörde übernahm, schlugen sich seine Mitarbeiter, so beschreibt es Frank, mit der Behörde und ihren alltäglichen Problemen herum. Gauck indes hielt in aller Welt Reden und ließ sich huldigen.” Mit seiner neuen Rolle im Schloß Bellevue mag Gauck noch mehr Huldigungen empfangen, aber der Demokratie ist damit nicht gedient. H.S.
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Die vollständige 120. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona , Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 120

Inhalt der 120. Ausgabe:

  • Warum Deutschland des 1. Weltkriegs nicht gedenkt
  • Australien: Ernstgemeinter Treueid
  • Spanischer König erneut operiert
  • Joachim Gauck – Nicht der erste Diener seines Staates

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Monarchist gewinnt australische Parlamentswahlen

07 Samstag Sep 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Monarchie

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Schlagwörter

Australien, constitutional monarchy, Königin Elizabeth II., Königin von Australien, kevin rudd, premierminister john howard, Tony Abbott

Nach sechs Jahren einer von der Australian Labor Party (ALP) geführten Bundesregierung, hat der bisherige Oppositionsführer Tony Abbott die Parlamentswahlen am Samstag gewonnen. Auf die republikanisch gesonnenen Premierminister Kevin Rudd und Julia Gillard folgt wieder ein erklärter Monarchist an die Regierungsspitzpitze.

Tony Abbott am Samstagmorgen mit Familie bei der Stimmabgabe.

Tony Abbott am Samstagmorgen mit Familie bei der Stimmabgabe.

Die neue Koalitionsregierung aus Liberaler und Nationaler Partei wird vermutlich keinen neuen Anlauf starten, um den Australiern die Monarchie zu nehmen. In einem Referendum am 6. November 1999 unter dem letzten liberalen Premierminister John Howard – ebenfalls ein treuer Anhänger der konstitutionellen Monarchie – lehnten fast 55 Prozent der Australier die Einführung einer Republik ab. Obwohl die ALP offiziell einen republikanischen Kurs fährt und Abweichler nicht duldet, unternahm sie nach ihrem Wahlsieg 2007 keinen Versuch, ein weiteres Referendum auf den Weg zu bringen: Zu schlecht waren die Umfragewerte – sowohl die für eine Republik wie die für die ALP.

Tony Abbott im Gespräch mit Königin Elizabeth II., Königin von Australien.

Tony Abbott im Gespräch mit Königin Elizabeth II., Königin von Australien.

Für den heute 55-jährigen Tony Abbott kam Zeit seines Lebens nie eine andere Staatsform als die Monarchie in Frage, auch als namhafte Mitglieder seiner eigenen Partei diese Position aufgaben und sich dem republikanischen Feldzug anschlossen. Von 1992 bis 1994 stand er als Geschäftsführer der Australians for Constitutional Monarchy gegen die australischen Republikaner, was diese ihm nie verziehen. Auch im Referendumswahlkampf 1999 trug Abbott mit dazu bei, die gegen den Strom der veröffentlichten Meinung schwimmenden Monarchisten anzuspornen. Seit 1999 belegen ihn dafür die Republikaner mit zahlreichen Kampfbegriffen. Wie die taz heute zitieren auch andere deutsche Medien noch immer die Schlagworte, die ihn abqualifizieren sollen:

Noch vor kurzem galt der 55-Jährige in seinen eigenen Parteikreisen als „unwählbar“, wie einer seiner Vorgänger meinte. Der katholische Ex-Priesternoviz, der mal Profiboxer werden wollte, dann als Journalist arbeitete, hat einen Ruf als ultrakonservativer, aggressiver Ideologe. Mehrfach war ihm Frauenfeindlichkeit und Homophobie vorgeworfen worden.

Was die taz in schlechten übersetzten Klischees in die Welt hinausposaunt (hinter dem „katholische Ex-Priesternoviz“ steht die Tatsache, daß er eine zeitlang in einem Priesterseminar studierte) hält einer näheren Betrachtung nicht stand. Keines der Vorurteile seiner Gegner wird dem jetzigen Wahlsieger gerecht.

Tony Abbotts Kampfschrift für die Monarchie, 184 Seiten und 1995 veröffentlicht.

Tony Abbotts Kampfschrift für die Monarchie, 184 Seiten und 1995 veröffentlicht: The Minimal Monarchy and why it still makes sense for Australia.

In dem Essay Monarchy is the tie that binds us together, das Tony Abbott für das Buch Her Majesty at 80 schrieb und das anläßlich des 80. Geburtstags der Königin von Australien erschien, faßt er die Quintessenz der Monarchie so zusammen, daß dies von den meisten heutigen Monarchisten unterschrieben werden kann:

The monarch has an important symbolic role too: as „fountain of justice and honour“; guardian of the integrity of the armed forces and the public service; embodiment of the unity of the Commonwealth of Nations; and a reminder of the transcendent in the life of the world. In each case, the monarch represents that ideal of duty and service that is always beyond the reach of actual human beings but towards which all should strive.

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