Schlagwörter
Coronavirus, COVID-19, Erzherzog Ferdinand Zvonimir von Österreich, Graf von Paris, Großherzog Henri von Luxemburg, König Felipe VI., König Harald V., König Philippe I. der Belgier, König Willem-Alexander, Königin Elizabeth II., Königin Margrethe II., Kronprinzessin Margareta von Rumänien

Erzherzog Ferdinand Zvonimir von Österreich leistet im Bundesheer seinen Wehrdienst und ist dort im Kampf gegen COVID-19 eingesetzt, wie seine Mutter twitterte.
Karl von Habsburg, Albert von Monaco sowie drei brasilianische Prinzen sind erkrankt. Todesopfer gab es bislang unter den gekrönten Häuptern dieser Erde nicht, und wie bei den meisten Menschen, die noch nicht in hohem Alter sind oder eine schwierige medizinische Vorgeschichte haben, scheint der Krankheitsverlauf bei den Betroffenen weniger schlimm zu sein. In der Stunde, in denen die Bürger in Sorge sind und gleichzeitig große Einschränkungen ihrer Freiheitsrechte hinnehmen müssen, sind die Monarchen aber vor allem in ihrer Rolle als Staatschef und Symbol ihrer Nation gefragt.
Die Monarchen der arabischen Welt greifen dabei hart durch: in Marokko, Jordanien und Saudi-Arabien, wo die Könige die exekutive Gewalt selbst in den Händen halten, wurde bei einer geringen Fallzahl fast das gesamte gesellschaftliche und auch religiöse Leben stillgelegt. Bislang scheint diese Strategie zu funktionieren und das Gesundheitssystem, welches in diesen Ländern nicht besonders entwickelt ist, wurde bislang nicht überlastet. In den europäischen Ländern, wo das Kind schon in den Brunnen gefallen war, bevor ernsthafte Maßnahmen ergriffen wurden, wandten sich die Staatsoberhäupter in den parlamentarischen Monarchien zumeist per Fernsehansprache an ihr Volk, so zum Beispiel Felipe VI. im schwer getroffenen Spanien, König Philippe von Belgien und König Harald V. von Norwegen.

Fast 15 Millionen Spanier schalteten vor einer Woche ihre Fernsehapparate ein, um die Ansprache ihres Königs zu verfolgen. Die Einschaltquote lag bei 70 Prozent.
Auch König Willem Alexander der Niederlande und Großherzog Henri von Luxemburg wandten sich in Fernsehansprachen an die Bevölkerung, um sie zum Mitmachen bei den strikten neuen Regeln gegen die Krankheit zu ermutigen. Von Königin Elizabeth II. von Großbritannien wird erwartet, daß sie sich demnächst ans Volk wenden wird. Sonderansprachen gab es in ihrer 68-jährigen Regierungszeit bisher nur drei Mal.
Die verhängten Maßnahmen zur Beschränkung des Virus scheinen in den Monarchien auf Akzeptanz und Zustimmung zu treffen, Berichte über „Coronapartys“ sind selten. Europas Könige versuchen außerdem mit gutem Beispiel voranzugehen, vermeiden öffentliche Veranstaltungen und begeben sich selbst in Quarantäne, wie zum Beispiel in Norwegen. Auch die Prätendenten in den Republiken wandten sich an ihre Völker, so etwa Alexander von Serbien oder Dom Duarte in Portugal.
Das Haus Preußen schließt die Burg Hohenzollern für den Publikumsverkehr bis Mitte April und sagt auch Benefizveransanstaltungen ab. Die eigene Biermarke will man aber weiter vertreiben.
In Japan wurden besondere Maßnahmen ergriffen, um den Tenno zu schützen. Dasselbe gilt für die hochbetagten Monarchen Großbritanniens, an derer statt Prinz William in der Krise mehr öffentliche Auftritte wahrnimmt. Kronprinzessin Margareta von Rumänien, die am 26. März ihren 71. Geburtstag feiert, richtete derweil auf Schloß Peleŝ ein Sanatorium für 53 Erkrankte ein. Kronprinz Reza von Iran verurteilte das Ayatollah-Regime, welches kaum Maßnahmen ergriffen hat, um die Pandemie einzudämmen, was dazu führt, daß der Iran allein nach den offiziellen Zahlen unter den am meisten betroffenen Ländern ist.

Im königlichen Palast in Stockholm versammelte König Carl XVI. Gustaf die für das schwedische Gesundheitswesen Verantwortlichen zu Beratungen.
In Dänemark sagte Königin Margrethe II. alle Feiern anläßlich ihres 80. Geburtstags am 10. April ab. Gleichzeitig wurde bekannt, daß aus der Privatschatulle der Königin und des Kronprinzenpaars 750.000 dänische Kronen (etwa 100.000 €) ans dänische Rote Kreuz zur Bekämpfung der Pandemie überwiesen wurden.
Eine Hilfsaktion in kleinerem Rahmen haben die Kinder des belgischen Königspaars gestartet. Kronprinzessin Elisabeth, Prinz Gabriel, Prinz Emmanuel und Prinzessin Eléonore haben (die berühmten belgischen) Waffeln gebacken und sie den Bewohnern zweier Altersheime in Brüssel gebracht.
Nach der Epidemie kommt dann die Wirtschaftskrise, denn der fast komplette Stillstand des Lebens hat seinen Preis und die Weltwirtschaft wird in diesem Jahr deutlich schrumpfen. Einige Königshäuser haben daher bereits Fonds zur Unterstützung von in Not geratene Unternehmen eingerichtet. Andere machten zumindest Mut, im dem sie versprachen, daß der wirtschaftliche Abschwung durch staatliche Hilfen abgefangen werden wird.
L.R.