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Kategorien-Archiv: Französische Revolution

Französischer Sozialist kämpft gegen die königliche Familie um seinen Platz

10 Montag Mai 2021

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Graf von Paris, Jean de France, Orléans, Prinz Jean von Frankreich, Prinzessin Philoména von Frankreich

Zu den Mai-Feiertagen gehört in Frankreich auch der Namenstag der Heiligen Johanna, die in Deutschland eher als die Jungfrau von Orléans bekannt ist. 1920 wurde sie von Papst Benedikt XV. heiliggesprochen und seither wird sie von den verschiedenen politischen Strömungen beansprucht. Sie gilt Republikaner wie Bonapartisten als Patronin. General de Gaulle benutzte sie in seinem Kampf, zog sogar in ihre Heimat nach Colombey les Deux Églises.

Wie Le Courrier Royal berichtete, geriet in diesem Jahr die jährliche Meßfeier in Orléans zur Provinzposse. Natürlich nahmen der Chef der französischen Königsfamilie, Prinz Jean d’Orléans, Graf von Paris, und seine Frau Philoména, Gräfin von Paris, daran teil und der ausrichtende Bürgermeister von Orléans, Serge Grouard, hatte für diese Ehrengäste Plätze in der ersten Reihe reserviert, wie es Brauch ist in der Kathedrale von Orléans. Dies echauffierte den sozialistischen Senator für den Bezirk Loiret, Jean-Pierre Sueur. Er verlangte, aus der dritten Reihe mindestens ebenfalls in die erste Reihe placiert zu werden. Es sei ungeheuerlich, daß dieser Rang den Nachkommen der französischen Könige zuerkannt werde. In der örtlichen Tageszeitung wird er mit der Aussage zitiert: « Les parlementaires devaient être installés au troisième rang et le comte de Paris, un ancêtre de la monarchie au premier. Je n’étais pas d’accord. Le principe républicain devait prévaloir. Je me suis donc mis au premier rang et j’ai dit que si quelqu’un n’était pas content, ce serait à la police de me déloger. »

Mit Polizeigewalt wollte er also notfalls in die erste Reihe eskortiert werden und sich seinen republikanischen Sitz sichern.

Dem Senator der Sozialistischen Partei, Jean-Pierre Sueur (l.), mißfiel sein Sitzplatz. Der Abgeordneten Stéphanie Rist von der Macron-Partei LREM und Orléans Bürgermeister Serge Grouard bereitete es kein ideologisches Bauchgrimmen, neben dem Grafen und der Gräfin von Paris in der ersten Reihe zu sitzen.
Graf und Gräfin von Paris in der Kathedrale von Orléans an ihren Plätzen in der ersten Reihe.

Der Streit löste sich friedlich, denn das königliche Paar nahm seine Plätze umgeben von Abgeordneten anderer Parteien ein, die sich nicht an der Nachbarschaft störten und für Jean-Pierre Sueur fand sind ein von ihnen entferntes Plätzchen. Graf und Gräfin von Paris standen noch für ein paar Photomotive beim Verlassen der Kathedrale bereit, aber bedingt durch die Corona-Beschränkungen in Frankreich, konnten sie an diesem 8. Mai keinen Kranz an der Statue der Heiligen Johanna niederlegen.

Prinz Jean und Prinzessin Philoména wurden vom Bischof von Orléans verabschiedet.

Präsident Macron lobt das Genie Napoléons Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 252

09 Sonntag Mai 2021

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Frankreich, Haschemitisches Königreich Jordanien, Jean de France, König Goodwill Zwelithini kaBhe-kuzulu, König Gyanendra, König Misuzulu kaZwelithini, Königin Elizabeth II., Königin Komal von Nepal, Kronprinz Sayyid Theyazin bin Haitham Al Said von Oman, KwaZulu-Natal, Macron, Napoléon, Nepal, Prinz Charles, Prinz Jean von Frankreich, Prinz Jean-Christophe Napoléon, Prinz Mohammad bin Talal von Jordanien, Royalisten, Südafrika, Sultan Haitham Bin Tareq von Oman, Zulu

Europäischer Adel und ein Staatspräsident gedenken Napoléons

An Gedenktagen erinnern sich nicht nur aus professionellen Gründen viele an die Vergangenheit. Frankreich erlebt in diesen Maitagen eine ganze Reihe von Jahrestagen, derer bis in die Spitze der Republik hinein gedacht wird. In diesem Jahr legte zum ersten Mal ein Staatspräsident der 5. Republik am Sarg Napoleons I. einen Kranz nieder. Der Kaiser der Franzosen war am 5. Mai 1821 auf der britischen Insel Sankt Helena gestorben, unter König Louis Philippe I. wurden 1840 seine Gebeine nach Paris überführt. Aber nicht diese königliche Initiative hielt Präsidenten bisher davon ab, Napoléon die Reverenz zu erweisen, sondern die Erinnerung an Adolf Hitler, der 1940 auch am Sarkophag stand und aus seiner Bewunderung Napoléons kein Hehl machte.

Ein gigantischer Sarkophag, in dessen Schatten Präsident Macron sich recht klein ausnimmt.

Der 200. Todestag änderte die Zurückhaltung. Das Oberhaupt des Hauses Bonaparte, Prinz Jean-Christophe Napoléon und seine Frau, Prinzessin Olympia (geb. Gräfin von und zu Arco-Zinneberg), empfingen Emmanuel Macron und dessen Frau im Eingangsbereich des Invalidendoms und geleiteten sie zum Sarkophag. Zuvor hatte Macron im Institut de France des vor 200 Jahren Verstorbenen gedacht: «Napoléon Bonaparte est une part de nous.» (Napoléon Bonaparte ist ein Teil von uns.) Und er meinte dies für Bonaparte, den Kriegsherrn, den Baumeister und den Gesetzesgeber. Ob man sie liebt oder nicht, die napoleonische Ära ist nicht spurlos in der Geschichte untergegangen. Sie ist auch spürbar in den Mythen, die der Republikspräsident wiederholte: « Le génie de Napoléon fut d’aider les Français à rompre définitivement avec ce qu’ils avaient décidé d’abandonner en 1789.» (Das Genie Napoléons war es, den Franzosen zu helfen, endgültig mit dem zu brechen, das sie entschieden, 1789 aufzugeben.) Wie die Hilfe dieses Genies aussah, wissen Royalisten, denn das von Napoléon dirigierte Massaker am 5. Oktober 1795 (benannt nach dem republikanischen Kalender als 13 Vendémiaire An IV ), als mehr als 1400 Royalisten in Paris abgeschlachtet wurden, weil diese versuchten, die Revolutionäre endlich loszuwerden, wird stets in Erinnerung bleiben. Die, die sich nicht entschieden, das aufzugeben, was sie 1789 verloren hatten, erlebten in Napoléon den Tyrannen, der zahllose Menschen hinrichten ließ, nur weil sie dem Königtum die Treue hielten. Als Beispiel sei nur an die bekanntesten erinnert: Die Entführung und Ermordung des Duc d‘Enghien oder die Guillotinierung von Georges Cadoudal.

Und so ist es zynisch, daß Macron seine Rede am 5. Mai mit dem Satz schloß: «Le soleil d’Austerlitz brille encore.» („Die Sonne von Austerlitz scheint weiter.“) Der Schlachtenglanz mit zwei geschlagenen Kaisern begeistert Macron weiter, wobei sein Vorgänger Jacques Chirac den Jahrestag der Schlacht von Austerlitz 2005 boykottierte. Soviel europäische Solidarität mußte damals sein.

Obwohl auch sein Vater bei den Feierlichkeiten anwesend war, hatte Prinz Jean-Christophe Napoléon (hier mit seiner Frau Olympia) die Rolle des Gastgebers.

Beim Begehen des 200. Todestags von Napoléon sah man in Paris keine europäischen Politiker, dafür aber neben sehr viel Militär Vertreter des europäischen Hochadels. Vorweg natürlich Gastgeber Prinz Jean Christophe Napoléon und seine aus österreichisch-bayerischem Adel stammende Frau Olympia. Und weil einer seiner Vorfahren, Napoléons jüngster Bruder Jérôme Prinzessin Katharina von Württemberg heiratete, war in diesem Jahr auch eine Vertreterin des Hauses Württemberg in Paris zu sehen: Herzogin Sophie von Württemberg, Tochter von Herzog Albrecht Eugen von Württemberg und Prinzessin Nadejda von Bulgarien. 2021 waren bei den Napoléons auch die Vertreter des französischen Königtums willkommen: Prinz Jean, Graf von Paris, und Prinzessin Philoména nahmen an der Messe für Napoléon teil, anders als die Macrons, die dem strikten republikanischen Laizismus frönten und dem christlichen Gottesdienst fernblieben. In den knapp 20 Jahren der napoleonischen Herrschaft starben Millionen Menschen. Wird auch für sie eine Messe ohne Präsidententeilnahme gelesen?     H.S.

König Gyanendra und Königin Komal von Nepal an Corona erkrankt

Bei einem Besuch in Indien infizierten sich König Gyanendra und Königin Komal von Nepal mit dem Coronavirus. Auch Prinzessin Prerana, ihre einzige Tochter, wurde infiziert. Der König und die Prinzessin sind auf Sauerstoffzufuhr angewiesen, befinden sich aber sonst in einem guten Zustand, wie das Norvic International Hospital betonte, in welchem sie behandelt werden. Anders sieht es bei Königin Komal aus, die auf die Intensivstation verlegt wurde, da sie anhaltende Atembeschwerden habe. Sie muß mit hochkonzentriertem Sauerstoff beatmet werden. Das Königspaar ist schon über 70 Jahre alt und gehört damit gewiß zur Risikogruppe in einer Region, die von der Pandemie besonders betroffen ist. Die Corona-Redaktion wünscht gute Besserung. L.R.

Wie am Freitag gemeldet wurde, habe Königin Komal die Intensivstation verlassen. Sie könne auch wieder einige Schritte gehen.

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Die vollständige 252. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe -252Herunterladen

Inhalt der 252. Ausgabe:

  • Europäischer Adel und ein Staatspräsident gedenken Napoléons
  • König Gyanendra und Königin Komal an Corona erkrankt
  • Wird das britische Königshaus kleiner?
  • Zulu-Königin unerwartet gestorben
  • Früherer Kronprinz Prinz Mohammad bin Talal von Jordanien tot

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Französische Royalisten gedenken auch in Pandemiezeiten König Ludwigs XVI.

17 Sonntag Jan 2021

Posted by monarchistundlegitimist in Europa, Französische Revolution

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21. Januar 1793, Frankreich, Französische Revolution, Gedenken, Graf von Paris, König Ludwig XVI., König Ludwig XVI. von Frankreich, Prinz Jean von Frankreich, Royalisten

Die Bewegungsfreiheit mag in Frankreich coronabedingt eingeschränkt sein, doch hindert dies Royalisten nicht, des am 21. Januar 1793 ermordeten Königs Ludwig XVI. zu gedenken.

Am Samstagnachmittag zog ein erster Zug royalistischer Sympathisanten durch Paris.

Am eigentlichen Hinrichtungstag – am nächsten Donnerstag – werden trotz limitierter Gottesdienstbesuchzahlen in verschiedenen Städten Frankreichs Heilige Messen für das prominenteste Opfer der Französischen Revolution gefeiert:

Paris : Messe am 21. Januar um 12h15 in der Kirche Saint-Roch  

Die Requiemmesse für König Ludwig XVI. und alle Opfer der Französischen Revolution wird traditionsgemäß auf Anforderung des Cercle de l’Œillet Blanc, in der Kirche Saint-Roch, 296 rue Saint-Honoré, Paris Ier (Métrostation Tuileries oder Palais Royal) gefeiert.  

Fontainebleau, 21. Januar um 19 Uhr

Heilige Messe für Ludwig XVI. und alle Märtyrer der Revolution
Église du Carmel 6-8 Boulevard du Maréchal Leclerc 77300 

Marseille : Messe am 21. Januar

11h, Basilique du Sacré-Cœur, 81 avenue du Prado. Die Messe wird gelesen auf Wunsch der Union Royaliste Provençale (Action Française) und des Souvenir Bourbonien.

Messe in Béziers am 21. Januar

… für König Ludwig XVI. und alle Opfer der Verbrechen der Revolution
Kirche Saint-Jacques, plan Saint-Jacques. Aufgrund der Coronamaßnahmen wird der Gottesdienst auf 16 h 30 vorgezogen.

Messe in Nancy, am 24. Januar

10 Uhr 30, Église Marie-Immaculée, 33 Avenue du Général Leclerc.

In Mirepoix wird der Graf von Paris König Ludwigs XVI. gedenken

Das Oberhaupt der französischen Königsfamilie, Prinz Jean, Graf von Paris, wird dem Requiem für König Ludwig XVI., die königliche Familie und die Opfer der Revolution am 21. Januar, um 11 Uhr in der Kathedrale von Mirepoix beiwohnen.

Demonstration für König Ludwig XVI. in Compiègne am Sonntag, 24. Januar um 15 Uhr 30.

Vandalismus in der modernen Fassung Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 237

28 Sonntag Jun 2020

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BLM, Frankreich, Hohenzollern, Jean Raspail, König Felipe VI., König Leopold II. der Belgier, Königreich Spanien, Patagonien, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Robert I. der Schotten, Royalisten, Vandalen, Vandalismus

Robert the Bruce, der Rassist

Daß Robert the Bruce Engländer nicht mochte, ist unbestritten. 18 Jahre bekämpfte er sie, bevor sie sich nach der Schlacht von Bannockburn im Jahr 1314 aus Schottland zurückzogen (wohin sie der zerstrittene schottische Adel allerdings erst gerufen hatte) und er als Robert I. wirklich den schottischen Thron bestieg, auch wenn er schon 1306 in Nordschottland zum König der Schotten gekrönt wurde. Sympathisanten der sogenannten „Black Lives Matter“-Bewegung haben nun das Reiterdenkmal, welches an den König und die Schlacht von Bannockburn erinnert, mit dem Spruch „Robert was a racist bring down the statue“ (Robert war ein Rassist, stürzt das Denkmal) beschmiert und hinterließen auch das für die Bewegung typische Kürzel „BLM“. Dieses Kürzel macht deutlich, daß hier keine frustrierten Engländer tätig waren, die ihre Niederlage von vor 700 Jahren rächen wollten, sondern der König der Schotten tatsächlich mit dem Tod eines afroafrikanischen Mannes in den USA in unseren Tagen in Verbindung gebracht wird. Es soll nun im Schottland des 14. Jahrhunderts nur ziemlich wenige farbige Menschen gegeben haben und auch die Widersacher von König Robert – Edward von England und seine Heerführer- waren nach dem gegenwärtigen Stand der wissenschaftlichen Forschung eher nicht schwarz. Wenn man es genau nimmt, hat sich Robert sogar Zeit seines Lebens gegen Fremdherrschaft gewehrt, die man auch Kolonialismus nennen könnte. Was zum Teufel also soll der Unsinn? Eine Antwort darauf ist sehr naheliegend, doch momentan nur sehr schwer vermittelbar: Es handelt sich schlicht um völlig sinnlosen Vandalismus. König Robert I. ist dabei nur ein extremes Beispiel für die Bilderstürmerei der letzten Tage und Wochen.

König Leopold II. der Belgier (*9. April 1835 – † 17. Dezember 1909, König ab 17. Dezember 1865)

Neben ihm hat es bis heute auch König Baudouin der Belgier, König Leopold II. der Belgier, Königin Victoria von England und König Ludwig XVI. von Frankreich ereilt. Statuen dieser Monarchen wurden entweder beschmiert oder beschädigt. Unter denjenigen, die keinen Königshäusern angehören, sind unter anderem Christoph Kolumbus oder Sir Winston Churchill zu nennen. In Deutschland erwischte es ein Bismarck-Denkmal in Hamburg, da die Vandalen offenbar nicht wußten, daß der Eiserne Kanzler deutsche Kolonien nicht wollte und auch Immanuel Kant wurde des Rassismus‘ bezichtigt. Zur Aufarbeitung des latenten Rassismus wurde dabei von einem Professor unter anderem empfohlen, Denkmäler hinzulegen oder auf den Kopf zu stellen, damit sich die Menschen mit ihnen auseinandersetzen. Während der Autor diese Zeilen schreibt, muß er unweigerlich an die Redaktionen der Titanic, von Charlie Hebdo oder dem Postillon denken, die wohl alle bald ihren Job los sind, da die Wirklichkeit jegliche Form von Satire offenbar weit hinter sich gelassen hat.

Der germanische Stamm der Vandalen fiel über zivilisierte Völker her. So stellte sich der Maler Ulpiano Checa Sanz 1887 die Plünderung Roms vor. Das Klischee vom plündernden und kulturlosen Volk trifft auf die Vandalen aber nicht zu. Das einzige, was von den Vandalen blieb, ist ein Rufmord. Der Täter: Henri-Baptiste Grégoire, Bischof von Blois. Er geißelte 1794 die Taten der Jakobiner, die Bücher verbrannt und Kunstwerke zerstört hatten, als „Vandalisme“. Mehr zu den namensgebenden Vandalen hier.

Wenn man den Vandalen wohlwollend gegenübersteht, mag man zugestehen, daß einige der Aktionen gegen Statuen von Persönlichkeiten gerichtet waren, die im Zusammenhang mit Kolonialismus und entsprechenden Verbrechen stehen. Wird Vandalismus gegen Statuen von Monarchen aber schon dadurch moralisch gerechtfertigt, daß ihr Königreich zum Zeitpunkt ihrer Herrschaft Kolonien besaß? Die europäischen Zivilisationen haben es verstanden, mit und mitunter auch durch ihre Könige seit der Renaissance Fortschritte in der Medizin, der Landwirtschaft, der industriellen Entwicklung und der Wissenschaft zu erzielen, die in anderen Erdteilen nicht erzielt wurden und die ein hohes Niveau an Wohlstand ermöglicht haben. Das darf man an unseren Vorfahren gut finden und genauso wie es normal ist, daß die meisten Menschen ihren Eltern und Großeltern respektvoll gegenübertreten, ist es auch normal, den Vorfahren mit Respekt zu begegnen, oder zumindest war es das die meiste Zeit in Europa und in den meisten anderen Kulturen der Welt. Dies heißt nicht, daß man alles gut finden muß, was früher war, zum Beispiel, daß die Fortschritte, die die Europäer machten, auch dazu genutzt wurden, andere zu unterwerfen, die diese Entwicklung noch nicht vollzogen hatten. Die Statuen der Könige erinnern uns heute oftmals nicht nur an sie selbst, sondern auch an ihr ganzes Zeitalter. Sie zu verleugnen hieße, sich selbst zu verleugnen und dafür gibt es keinen Grund. Wer sich gegen Rassismus einsetzen möchte, findet sicher genug Möglichkeiten, die nichts mit Vandalismus zu tun haben. Einer Generation, der es schon zu viel ist, aus Rücksicht auf Ältere und andere Risikogruppen eine Atemmaske zu tragen, ist das aber vielleicht einfach zu anstrengend. L.R.

Jean Raspail: Tod eines großen Royalisten

Im deutschen Sprachraum fand der Tod des 94-jährigen Jean Raspail am 13. Juni wenig Beachtung. Lediglich die Wochenzeitung Die Tagespost widmete sich ausführlich dem monarchistischen Teil seiner Vita („Raspail war kein Rechter, sondern Reaktionär und Monarchist.“), während die Junge Freiheit sich darauf konzentrierte, daß Raspail bereits 1973 im Roman „Das Heerlager der Heiligen“ vor einer Invasion Europas warnte. Königtum und Katholizismus werden dabei nur beiläufig erwähnt. Raspail war ein Freund aller Träumer, aller kleinen Völker dieser Erde und hat in seinem langen Leben mehr Landschaften bereist als es die Vielflieger im 21. Jahrhundert jemals schaffen werden. Über ideologische Barrieren hinweg ehrte das intellektuelle Frankreich in Nachrufen einen der Ihren. Im Requiem in der vollbesetzten Pariser Kirche Saint-Roch saß auch Prinz Jean, Graf von Paris, an dessen Hochzeit 2009 Raspail teilgenommen hatte.    H. S.

Nach der Heiligen Messe wird der Sarg Jean Raspails aus der Kirche Saint-Roch getragen. Die Flagge des Königreichs Patagonien, dessen Generalkonsul er in Frankreich war, bedeckt den Sarg.

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Die vollständige 237. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 237

Inhalt der 237. Ausgabe:

      • Robert the Bruce, der Rassist
      • Spanier mit König Felipe VI. zufrieden
      • Prinzenfonds gegen den Prinzen
      • Jean Raspail: Tod eines großen Royalisten

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      Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an die corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Requiem und Demo für französischen König Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 230

02 Sonntag Feb 2020

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Dreux, Eberhard Karls Universität, Frankreich, Graf von Paris, Großbritannien, Großherzog Henri von Luxemburg, Großherzogin Maria Teresa von Luxemburg, Großherzogtum Luxemburg, Herzog von Sussex, Iran, Kanada, König Ludwig XVI. von Frankreich, Ludwig XVI., Meghan, Prinz Harry, Prinz Jean von Frankreich, Requiem, Schah Reza II., Tübingen

Gedenken an Ludwig XVI. mit hohen Gästen

Die Requiemsmesse in der königlichen Kapelle von Dreux galt dem am 20. Januar 2019 verstorbenen Prinzen Henri, Comte de Paris, und dem am 21. Januar 1793 hingerichteten König Ludwig XVI. Prinz Jean und seine Frau Prinzessin Philomena nahmen daran teil.

Prinz Jean von Orléans, Graf von Paris, nahm nach dem Tod seines Vaters zum ersten Mal als Chef seiner (der orleanistischen) Linie des französischen Königshauses am Gedenken an Ludwig XVI. teil. Jährlich finden in ganz Frankreich zahlreiche Messen, Erinnerungsveranstaltungen und auch Demonstrationen und Kundgebungen zu Ehren des ermordeten Königs statt, die auch auf Teilnehmer aus besagtem Königshaus zählen können. Außerordentlich war, daß Prinz Jean im Zuge der Andacht in der königlichen Kapelle von Dreux um Vergebung bat, weil einer seiner Vorfahren, Ludwig Philipp II. Joseph von Orléans, genannt „Philippe Égalité“ (Philipp Gleichheit) und so etwas wie das schwarze Schaf der Königsfamilie, in der französischen Nationalversammlung nach der mißlungenen Flucht Ludwigs ins Ausland für den Tod des Königs gestimmt hatte. Geholfen hat es Philippe Égalité übrigens nicht: Nicht einmal ein Jahr nach der Ermordung Ludwigs XVI. stirbt auch Philippe Égalité durch die Hand der mißtrauischen Revolutionäre unter der Guillotine. Jedenfalls können die Äußerungen von Prinz Jean als Geste der Versöhnung an die Anhänger der anderen französischen Thronprätendenten verstanden werden. Gleichzeitig betonte er aber auch, daß er der einzige legitime Prätendent für den französischen Thron sei.

Französischer Thronprätendent für einen Teil der Royalisten: Don Luis Alfonso von Bourbon mit spanischer Flagge und Portrait seines Urgroßvaters General Franco.

Der Prätendent der capetianischen, legitimistischen Linie, Luis Alfonso von Bourbon, Herzog von Anjou, nahm an einem in Latein abgehaltenen Gedenkgottesdienst in der Pariser Sühnekappelle und danach an einem Marsch für das Leben teil. Seinen Lebensmittelpunkt hat er jedoch nicht in Frankreich, sondern in Spanien, wo er auch für das Ansehen seines Urgroßvaters, General Franco, kämpft. Dies hat ihm in Frankreich nicht nur Sympathien eingebracht.

In Deutschland fanden übrigens bis vor einigen Jahren noch regelmäßig Gottesdienste für Wilhelm I. statt. Während sich das Königsgedenken in Frankreich immer höherer Teilnehmerzahlen erfreut, werden vergleichbare Veranstaltungen hierzulande leider immer seltener. L.R.

Krisenmanagement für den Luxemburger Hof gesucht

Die konstitutionelle Monarchie im Großherzogtum gilt als weithin anerkannt und geräuschlos funktionierend. Anerkannt ist sie weiterhin, aber es knirscht hörbar im Maschinenraum, sprich: am großherzoglichen Hof. An diesem Freitag wurde das Ergebnis einer Untersuchung veröffentlicht, das bereits zuvor als Waringo-Bericht in Luxemburg kursierte. Sonderberichterstatter Jeannot Waringo, früher leitender Beamter im Finanzministerium, hat im Auftrag von Premierminister Xavier Bettel Klagen von aktuellen und ehemaligen Angestellten am Hof untersucht. Vorausgegangen war eine ungewöhnliche Personalfluktuation und Gerüchte, Großherzogin Maria Teresa leite die Geschäfte mit harter Hand.

Der durch Indiskretionen bereits vorab in Teilen bekannt gewordene Bericht wurde am Freitag online veröffentlicht und der Regierung übergeben. Obwohl es schon Stellungnahmen von Parteien gibt, halten sich alle mit Urteilen zurück, weil PM Bettel erst in der nächsten Woche offiziell die Beurteilung der Regierung im Parlament verkünden wird. Manch ein Punkt ist starker Tobak: „Nach übereinstimmenden Informationen, die ich während meiner Mission von sehr vielen ehemaligen und gegenwärtigen Mitarbeitern des Hofes erhalten habe, werden die wichtigsten Entscheidungen im Bereich der Personalverwaltung, sei es bei der Rekrutierung, der Zuweisung an die verschiedenen Abteilungen oder auch in Bezug auf die Entlassung, von Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin übernommen.” Andere, wie die Klage, es fehle dem Hof ein Organigramm, sind eher Lappalien.

Es scheint, als müsse die Großherzogin als böser Geist am Hof herhalten. Sie hat, dieser Punkt geht an ihre Kritiker, keine verfassungsrechtlich festgeschriebene Rolle im staatlichen Gefüge des Großherzogtums und es scheint, als habe sie sich eine Aufgabenverteilung geschaffen, die ihr viel Spielraum läßt. Großherzog Henri sah sich genötigt, am letzten Montag einen Brief in Verteidigung seiner Frau zu veröffentlichen. Er nimmt sie in Schutz und stellt die Frage, ob die Angriffe vielleicht davon motiviert seien, daß sich seine Frau für andere Frauen einsetze. Diese menschliche Reaktion brachte den Sturm erst richtig in Gang. Er sei nicht berechtigt, ohne Rücksprache mit der Regierung eine öffentliche Stellungnahme abzugeben. Das überschreite die verfassungsrechtlichen Möglichkeiten des Staatsoberhaupts. Seit zwei Wochen kursieren Gerüchte, Großherzog Henri könnte gezwungen sein, dem Thron zu entsagen. H.S.

Großherzog Henri und Großherzogin Maria Teresa in Genf, wo es sich im Januar 2020 aufhielt, weil der Bruder der Großherzogin wegen einer lebensbedrohlichen Erkrankung auf der Intensivstation lag.

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Die vollständige 230. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 230

Inhalt der 230. Ausgabe:

  • Gedenken an Ludwig XVI. mit hohen Gästen
  • Vierzehn Monarchisten im Iran festgenommen
  • Britisches Königshaus: Nicht der Pflicht nur zu genügen
  • Krisenmanagement für den Luxemburger Hof gesucht

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Weiter Kampf um Französische Revolution Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 228

22 Sonntag Dez 2019

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Europa, Französische Revolution, Geschichte, Monarchie

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1793, 1946, Dennis Skinner, Französische Revolution, Hohenzollern, König Felipe VI., König Umberto II., Königreich Spanien, konstitutionelle Monarchie, Le Mans, Prinz Emanuele Filiberto von Italien, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Referendum, Vendée

Die Kämpfe der Französischen Revolution dauern bis heute an

Journalisten sind sich uneinig, ob der französische Präsident François Mitterrand oder der chinesische Ministerpräsident Tschu En-Lai auf die Frage, welche Bedeutung die Französische Revolution habe, antwortete: „Dazu ist es noch zu früh.“ In diesen Tagen läßt sich eine neue Facette des Kampfs um die Deutungshoheit eines Massakers von 1793 beobachten. Der europäische Nachrichtensender Euronews berichtete, daß es am vergangenen Sonntag nach einer royalistischen Demonstration in Le Mans fünf Festnahmen gegeben habe. Knapp einhundert Royalisten gedachten der rund 15.000 Opfer, die bei der Schlacht von Le Mans*) am 12. und 13. Dezember 1793 getötet wurden. Die vom Marche du Souvenir Vendéen (Erinnerungsmarsch der Vendée) organisierte Veranstaltung lenkte das Augenmerk auf eines der weniger bekannten Blutbäder der Französischen Revolution.

Nachdem die Royalisten Le Mans am 10. Dezember 1793 eingenommen hatten, fühlten sie sich in der Stadt zu sicher. Ihre Verteidigungsmaßnahmen waren unzureichend und als Republikaner sie am 12. und 13. Dezember zum Kampf stellten, waren sie rasch besiegt und suchten mit ihren Frauen und Kindern ihr Heil in der Flucht. Nach einem Bericht des Wohlfahrtsausschusses starben zwischen zwei- bis fünftausend Königstreue, während die eigenen Truppen lediglich 30 Mann verloren und 100 verletzt wurden. Die Zahlen, die seit jeher von Royalisten genannt wurden, sprechen von mindestens 15.000 Toten, vor allem Frauen und Kinder, die in der Stadt selbst oder auf  Flucht von Kavalleristen erschlagen wurden.

Die Schlacht von Le Mans gemalt von Jean Sorieul.

Seit mehr als 200 Jahre haben Jakobiner und ihre Nachfahren versucht, die Opferzahlen kleinzureden. Als jedoch 2009 und 2010 bei Bauarbeiten in Le Mans Massengräber gefunden wurden, konnten die offiziellen Angaben über die Gefallenen nicht mehr gehalten werden. Von „mindestens 10.000 Toten während der Kämpfe und den Unterdrückungsmaßnahmen“ spricht seither der Historiker Jean-Clément Martin, der als Experte für den Krieg in der Vendée gilt.

Der Gedenkmarsch wurde in diesem Jahr – wie auch schon in den Vorjahren – von Antifa-Aktivisten angegriffen und gestört. Der Bürgermeister von Le Mans, der Sozialist Stéphane Le Foll, machte die Royalisten für die Krawalle verantwortlich und sprach sich dafür aus, daß inakzeptables Verhalten von der Justiz geahndet werden müsse. Angesichts des Umstands, daß nur Royalisten verhaftet wurden, meinte er offensichtlich nicht Antifa-Aktivisten. Aber die Gedenktafel, die die Erinnerung an das Massaker wachhält, ist seit letztem Sonntag ebenfalls verschwunden. Royalisten dürften sie kaum entwendet haben. H.S.

Eine Leerstelle markiert den Punkt, an dem bis zum 14. Dezember 2019 die Gedenkplakette für die Opfer des 1793er Massakers von Le Mans hing.

*) Der Link führt zur Schilderung der Schlacht von Le Mans auf den englischen Seiten von Wikipedia. Einen deutschen Wikipediaeintrag dazu gibt es nicht, auch im deutschen Eintrag zur Stadt Le Mans findet sich kein Hinweis auf 1793. Ein Massaker an ein paar tausend Royalisten war deutschschreibenden Wikipedia-Autoren bisher nicht der Mühe wert.

Italienischer Prätendent mit mißverständlichem Werbespot

Emanuele Filiberto von Savoyen ist – sagen wir einmal – ein ungewöhnlicher Thronprätendent. So betreibt der 47-jährige zum Beispiel einen Food Truck in Los Angeles, den er Prinz von Venezien genannt hat. Die Idee kam ihm, als er ähnliches mit mexikanischem Essen oder Fast Food beobachtete und der Meinung war, es fehle italienisches Essen. Zwar arbeitet er nicht selbst in dem Food Truck, ließ sich aber dort ablichten. Davor nahm er zum Leidwesen italienischer Monarchisten schon an mehreren TV-Realityshows im italienischen Fernsehen teil.

Emanuele Filiberto di Savoia

Die letzte Aktion des Prätendenten war, einen nicht als solchen gekennzeichneten Werbespot zu drehen, in welchem er zur besten Sendezeit die Rückkehr des königlichen Hofes ankündigte. Umgehend gab es zahlreiche Reaktionen in den sozialen Netzwerken, die zwischen euphorischer Zustimmung und Verwünschungen alles enthielten. Wie sich später jedoch herausstellte, war die Ausstrahlung ein Werbespot für die dritte Staffel der Serie „The Crown“ auf Netflix, die sich mit dem britischen Königshaus beschäftigt, welches seine Ablehnung der Serie bereits zum Ausdruck gebracht hatte. Emanuele Filiberto gab sich über die Emotionalität der Reaktionen dann auch überrascht: In Italien herrsche ein großes politisches und soziales Unbehagen, welches ihn traurig stimme, da die Italiener im Hinblick auf die Politik mehr verdienen würden, als sie zur Zeit haben. Italiens Monarchisten waren zunächst hocherfreut, als die Sendung sich jedoch als Werbung herausstellte, warfen sie Emanuele Filiberto fehlenden Ernst vor.

Daß der Enkel des 1946 durch ein manipuliertes Referendum abgesetzten Umberto II. auch anders kann, beweist unter anderem, daß er lange und am Ende erfolgreich gegen die Gesetze kämpfte, die der kõniglichen Familie die Einreise nach Italien verwehrten. Er hat auch deutlich gesagt, daß er als König zur Verfügung stünde, wenn die Italiener dies wünschten. In einem Land, wo Regierungen nach dem Sturz der Monarchie im Durchschnitt etwas mehr als ein Jahr halten und gerade die Partei eines Clowns regiert, ist die etwas ungewöhnliche Art von Emanuele Filiberto vielleicht gar nicht der schlechteste Weg, um sich im Gespräch zu halten. L.R.

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Die vollständige 228. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 228

Inhalt der 228. Ausgabe:

  • Die Kämpfe der Französischen Revolution dauern bis heute an
  • Spanien: Ein König redet mit allen
  • Italienischer Prätendent mit mißverständlichem Werbespot
  • Die Ansprüche des Hauses Hohenzollern nüchtern betrachtet

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Neuer Chef des französischen Königshauses: Prinz Jean von Frankreich

26 Samstag Jan 2019

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Dauphin, Frankreich, Graf von Paris, König Ludwig XVI., Prinz Jean von Frankreich

Monseigneur le duc de Vendôme, nouveau chef de la Maison de France

Seit Jahrzehnten hatte er sich auf diesen Tag vorbereitet, dennoch kam der Übergang völlig überraschend: Prinz Jean ist neuer Thronprätendent Frankreichs. Am 21. Januar, fast auf die Stunde genau 226 Jahre nach der Guillotinierung von König Ludwig XVI. starb Prinz Henri, Graf von Paris, von seinen Anhängern Henri VII. genannt, kurz bevor er zu einem Gedenkgottesdienst aufbrach, der des hingerichteten Königs gedachte. Mit dem Tod wurde automatisch der Sohn Nachfolger in allen Rechten und Pflichten – 1793 war dies Ludwig XVII. / 2019 fiel diese Aufgabe an Prinz Jean, Herzog von Vendôme, für seine Anhänger Jean IV. oder wie es die Webseite La Couronne ausdrückt: «Si les Français décidaient de renouer le fil de leur histoire, il régnerait sous le nom de Jean IV de France».

Stolze Väter: Der Groβvater, Prinz Henri, freut sich an seinem Enkel, Prinz Gaston, den der Vater, Prinz Jean auf dem Arm trägt.

Prinz Jean wurde am 19. Mai 1965 als viertes Kind und zweiter Sohn von Prinz Henri und Prinzessin Marie-Thérèse von Frankreich, geborene Herzogin von Württemberg, einer Schwester von Herzog Carl von Württemberg geboren. Seine Eltern hatten 1957 in der königliche Kapelle in Dreux geheiratet.

Seine Studien absolvierte er an der Sorbonne in Paris und an der Azusa Pacific University  in Los Angeles, USA. Nach Abschluβ seiner universitären Ausbildung leistete er seinen Wehrdienst in Saumur und Arras ab. Danach arbeitete er im Banksektor und in der Forstwirtschaft.

Am 2. Mai 2009 heiratete Prinz Jean in der Kathedrale von Senlis die in Österreich geborene Philomena de Tornos y Steinhart, (*19. Juni 1977), Tochter von Alfonso de Tornos y Zubiría und Marie-Antoinette Edle  von Steinhart, Enkelin von Juan de Tornos y Espelíus, ehemaliger Chef des persönlichen Sekretariats von Don Juan, des Grafen von Barcelona, des Vaters von König Juan Carlos. Seit 2011 lebt das Paar in der königlichen Domaine von Dreux, wo sie inzwischen von fünf Kindern umgeben sind:

  • Der Dauphin, S.K.H. Prinz Gaston Louis Antoine Marie von Frankreich (*19. November 2009 in Paris
  • I.K.H. Prinzessin Antoinette Léopoldine Jeanne Marie von Frankreich (*28. Januar 2012 in Wien)
  • I.K.H. Prinzessin Louise-Marguérite Éléonore Marievon Frankreich (*30. Juli 2014 in Poissy)
  • S.K.H. Prinz Joseph Gabriel David Marie von Frankreich (*2. Juni 2016 in Dreux)
  • I.K.H. Prinzessin Jacinthe Élisabeth-Charlotte Marie von Frankreich (9. Oktober 2018 in Dreux)

Die Kinder von Prinz Jean und Prinzessin Philomena von Frankreich (v.l.): Antoinette, Joseph, Gaston und Louise-Marguérite

Prinz Jean hat sich in den letzten Jahren immer wieder in die Diskussionen in Frankreich eingebracht und bedient sich dazu auch der sozialen Medien. In dem Buch «Un Prince Français» hat er seine Vorstellungen dargelegt. Sein Motto «Servir la France et les Français» (Frankreich und des Franzosen dienen) taucht sowohl auf seiner eigenen Webseite sowie seinem Twitteraccount auf. Und natürlich ist er bei Facebook. Prinz Jean ist nicht medienscheu und zeigt sich bei der Tour de France ebenso wie bei Festivals oder gibt bereitwillig Journalisteninterviews. Seine Präsenz ist nicht auf die alljährlich besser besuchten Gedenkveranstaltungen für König Ludwig oder Königin Marie-Antoinette beschränkt. In Deutschland trifft man ihn immer wieder in Altshausen, wo er bei seinen württembergischen Verwandten auch die traurigen Anlässe miterlebt, wie zuletzt die Trauerfeier zum Unfalltod von Herzog Friedrich von Württemberg.

Nun, da Prinz Jean als Oberhaupt des Königshauses die volle Verantwortung übernommen hat, darf man von ihm eine stärkere Einfluβnahme auf die Meinungsbildung in Frankreich erwarten. Doch zuerst muβ er am 2. Februar die Bestattungsfeier für seinen Vater, den Grafen von Paris, leiten.

Der Graf von Paris ist tot

21 Montag Jan 2019

Posted by monarchistundlegitimist in Europa, Französische Revolution, Monarchie

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

Algerienkrieg, Frankreich, Französische Revolution, henri comte de paris, Henri d'Orléans, Herzogin Marie Therese von Württemberg, Herzogin Marie-Thérèse von Montpensier, Prinz Jean von Frankreich, Royalisten

Der französischen 20-Uhr-Nachrichtensendung des staatseigenen Senders France 2 «Journal 20h00» war es nicht mal eine Kurzmeldung wert, aber bei Twitter häuften sich die Trauerbotschaften zum überraschenden Tod von S.K.H. Prinz Henri, Graf von Paris, Herzog von Frankreich:

Der Sohn und Nachfolger als Graf von Paris gab die Nachricht vom Tod seines Vaters über Twitter bekannt.

Henri Comte de Paris est mort! Vive Jean Comte de Paris!

Es entbehrt nicht eines tragischen Moments, daβ der französische Thronprätendent am gleichen Tag starb, da sich die Royalisten anschickten, des 226. Jahrestags zu gedenken, an dem König Ludwig XVI. öffentlich enthauptet wurde.

Als Prinz Henri am 14. Juni 1933 als zweites Kind und erster Sohn des Grafen und der Gräfin von Paris geboren wurde, lebte die Familie im Exil. Die Republik hatte 1886 soviel Angst vor einer Restauration, daβ sie die Königsfamilie ebenso wie die Familie Bonapartes zwang, im Ausland zu leben. Prinz Henri von Orléans (1908 – 1999) und Prinzessin Isabelle von Orléans-Bragança (1911 – 2003) hatten deshalb 1931 in Palermo auf Sizilien geheiratet und ihren Familiensitz in Woluwe-Saint Pierre in Belgien genommen, wo der Erbe, Prinz Henri, auch zur Welt kam. Seit sein Vater 1940 die Nachfolge von Prinz Jean, Herzog von Guise, antrat, galt Prinz Henri jr als Dauphin des Hauses Orléans.

Nach Aufhebung der Exilgesetze 1950 konnte die Königsfamilie nach Frankreich zurückkehren und Prinz Henri studierte Politische Weissenschaften in Paris. 1957 wurde er zum Wehrdienst eingezogen und kämpfte in Algerien, wofür er auch mit dem Croix de la Valeur militaire ausgezeichnet wurde. Sein Bruder, Prinz François, fiel 25-jährig im Algerienkrieg. Dank einer Sonderlaubnis von Präsident Charles de Gaulle konnte er nach Beendigung seines Wehrdiensts weiterhin in der Armee tätig sein und blieb bis 1974 im Secrétariat général de la Défense nationale.

Danach verdiente er als mittelständischer Unternehmer sein Geld und widmete sich seiner Passion: Der Malerei. In seinen späten Jahren wurden seine Bilder in zahlreichen Ausstellungen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Mit dem Tod seines Vaters 1999 wurde er automatisch neuer Chef des Königshauses, auch wenn die Beziehung zwischen beiden nicht einfach waren und der Zwist die Klatschspalten der Zeitungen gefüllt hatte. Zeitweise hatte der alte Graf von Paris versucht, die Erbfolge zu überspringen und seinen Enkel Jean zum Nachfolger zu küren, doch dieser Versuch scheiterte an den legitimistischen Getreuen, die auf die korrekte Einhaltung der Thronfolge pochten.


Ein Grund für den Zwist war die Scheidung 1984 von Prinz Henri jr. und Herzogin Marie Therese von Württemberg. Die Hochzeit der beiden hatte 1957 mit zur deutsch-französischen Aussöhnung beigetragen und Prinz Henri sr. schätzte seine Schwiegertochter sehr. Da sie nicht mehr den gleichen Namen wie ihr ex-Mann tragen konnte, verlieh ihr ihr Schwiegervater den Titel Herzogin von Montpensier, als solche ist sie auch heute noch bekannt. Die Prinzenehe wurde später vom Vatikan annulliert, so daβ Prinz Henri jr. am 29. Oktober 1989 Micaela Cousino in Deutschland wieder kirchlich heiraten konnte.

Nachrufe:

Le Soir (belgische Tageszeitung)

Le Monde (linksliberale französische Abendzeitung)

Le Figaro (konservative französische Tageszeitung)

La Croix (katholische französische Tageszeitung)

Libëration ([einst] radikale französische Tageszeitung, die der taz bei ihrer Gründung Vorbild war, nun aber die monarchistischste Überschrift von allen hatte: «Monarchie : le prétendant est mort, vive le prétendant !»

La Couronne (royalistischer Blog)

Secretos cortesanos (spanischer Blog)

ABC (monarchistische spanische Tageszeitung)

 

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 212

20 Sonntag Jan 2019

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Europa, Französische Revolution, Monarchie

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

Agong Mohammed V., Brexit, Burg Hohenzollern, Frankreich, Großbritannien, Kaisertage, König Ludwig XVI., Königin Elizabeth II., Macron, Malaysia, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Rezension, Vereinigtes Königreich

Frankreichs Royalisten organisieren Messen und Demonstrationen

Während am Samstag die Gelbwesten anläβlich ihres zehnten landesweiten Protests gegen Präsident Emmanuel Macron und seine Regierung durch die Straβen zogen, stellen die neuesten Umfragezahlen der Republik und ihrem obersten Repräsentanten ein katastrophales Zeugnis aus: Nur 21 % der Franzosen finden, Macron erledige seine Aufgaben zufriedenstellend – 72 % lehnen seine Politik ab. Angesichts dieser Zahlen wirkt es lächerlich, wenn die Süddeutsche Zeitung einen Korrespondentenbericht mit der Überschrift veröffentlicht „Spaniens Monarchie wackelt“, weil „nur“ 62 % der Spanier mit König Felipe VI. und der Monarchie des Landes einverstanden sind. Verkehrte Welt, denn Macron bleibt Liebling deutscher Medien.

Messen und Demonstrationen um den 21. Januar 2019 herum werden hier gelistet.

Aber es wackelt weder die Monarchie in Spanien, noch die Republik in Frankreich. Bevor die Institution in einem der beiden Staaten ausgetauscht wird, muβ noch mehr passieren als einige unzufriedene Demonstranten in Madrid oder Paris. Spanische Republikaner haben ihre Rituale und holen zu bestimmten Anlässen die Fahnen der gescheiterten Zweiten Republik aus dem Schrank und durchlüften sie bei Straβenumzügen. Ein fester Termin für französische Royalisten ist in jedem Jahr das Gedenken an König Ludwig XVI., der am 21. Januar 1793 ermordet wurde. In diesem Jahr veröffentlichte der royalistische Nachrichtendienst La faute à Rousseau („Rousseau ist schuld“) wieder eine Liste mit Orten, an denen des Königs gedacht wird, beginnend mit der Vogesenstadt Épinal am 18. Januar, zehn Orten am 19. Januar, zwölf am 20. Januar und am eigentlichen Gedenktag, am Montag, den 21. Januar werden in 34 Kirchen des Landes Gedenkmessen für Ludwig XVI. gelesen. Hinzu kommen Gottesdienst, die im Ausland für ihn ausgerichtet sind. Erstmals taucht in der Liste auch eine deutsche Adresse auf: In Saarlouis wird am 21. Januar das Requiem um 18.30 Uhr für König Ludwig in der Canisiuskirche in der Stiftstraβe 18 gefeiert. Für Royalisten aus Baden besteht noch am 26. Januar die Möglichkeit der Teilnahme an einem Gottesdienst um 16 Uhr in der Kathedrale von Straβburg, wo ein gregorianischer Chor für einen besonders feierlichen Rahmen sorgen wird.

Um die Republik durch das Königtum zu ersetzen, wird es mehr bedürfen, als Messen für das Seelenheil des toten Königs lesen zu lassen, doch immerhin sind die Orte, an denen das geschieht, über ganz Frankreich verteilt und immer ein Anlaβ, daβ Gleichgesinnte zusammenkommen, sich kennenlernen und sehen, wieviele sie eigentlich sind. H.S.

In den Vorjahren war die Mittagsmesse am 21. Januar besonders in der Pariser Kirche Saint-Germain-l’Auxerrois, gut besucht.  Sie gilt als Pfarre der Könige Frankreichs und die Mitglieder der französischen Königsfamilie nehmen an dieser Messe zum Gedenken König Ludwigs XVI. teil.

König von Malaysia dankt ab

Der König von Malaysia, Agong Mohammed V., hat mit Wirkung zum 6. Januar überraschend abgedankt. Seit der Unabhängigkeit von Großbritannien im Jahr 1957 ist dies das erste Mal, daß ein Monarch diesen Schritt geht. Malaysia ist eine parlamentarische Wahlmonarchie, in der sich die Monarchen der neun monarchisch regierten Bundesstaaten des Landes mit dem Herrschen abwechseln, indem sie alle fünf Jahre einen neuen Monarchen aus ihrer Mitte bestimmen. Gründe für seinen Schritt gab der Monarch, dessen Herrschaftszeit eigentlich noch bis ins Jahr 2021 andauern sollte, nicht an, er will aber künftig wieder in seinem Bundesstaat an der Grenze zu Thailand leben. Vermutet werden je nach Kommentator gesundheitliche Probleme, eine nicht standesgemäße Heirat des Sultans mit Miss Moskau 2015 und Differenzen mit dem 93-jährigen Regierungschef Malaysias, Mahathir Mohamed. Es wird erwartet, daß die Monarchen der Bundesstaaten sich sehr schnell auf einen Nachfolger einigen werden.

Obwohl nicht zu erwarten ist, daß durch die plötzliche Abdankung eine Gefahr für die Popularität der Monarchie entsteht, denkt die Regierung derweil darüber nach, die Gesetze zur Majestätsbeleidigung zu verschärfen. L.R.

Agong Mohammed V. bei einer Ansprache 2018.

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Die vollständige 212. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 212

Inhalt der 212. Ausgabe:

  • Frankreichs Royalisten organisieren Messen und Demonstrationen
  • Die Kaisertage sind frisch erschienen
  • Die britische Königsfamilie stabilisiert das Land
  • König von Malaysia dankt ab

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 195

28 Sonntag Jan 2018

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Erster Weltkrieg, Europa, Französische Revolution, Geschichte, Monarchie

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Dauphin, Graf von Paris, Groβherzogtum Oldenburg, König Haakon VII., König Ludwig XVI. von Frankreich, König Michael I. von Rumänien, Kongens Nei, Kronprinzessin Margareta von Rumänien, Norwegen, Oldenburg, Rumänien, The King's Choice

Rumäniens Ministerpräsident stürzt nach Enteignungsversuch

König Michael I. von Rumänien war noch nicht einen Monat tot, schon gab es Versuche, der königlichen Familie den ihr überlassenen Elisabeta-Palast und auch ihren offiziellen Status wieder zu entziehen. Der Drahtzieher dessen war Rumäniens Ministerpräsident Mihai Tudose, ein mehr oder wahrscheinlich eher weniger geläuterter Ex-Kommunist. „Rumänien ist eine Republik, keine Monarchie”, so Tudose.

Im Elisabeta-Palast empfängt Kronprinzessin Margareta auch ausländische Gäste (hier Prinz Charles im März 2017).

Es war dabei mehr oder weniger klar, daß Rumäniens Kleptokraten nicht den Anstand besitzen würden, wenigstens ein bißchen Zeit nach dem Tod König Michaels verstreichen zu lassen, bevor sie versuchen würden, sich durch Entzug der königlichen Privilegien selbst mehr Macht zu verschaffen. Um so erfreulicher ist es, daß Tudose nicht mehr Ministerpräsident ist. Zwar stürzte er nicht über seinen Versuch, sich mit der königlichen Familie anzulegen, sondern über internes Parteiengezänk – Parteichef Draganea war Tudose nicht mehr genehm – aber zumindest ist der erste Versuch der Parteien, sich auf Kosten der Nachfahren von König Michael mehr Pfründe zu verschaffen, abgeschmettert. So schnell kann es gehen, wie jetzt auch Rumäniens Ex-Ministerpräsident weiß.

Das Wappen Rumäniens vor der Änderung (rechts) und danach (links)

Zu Beginn des Jahres wurde auch das Gesetz wirksam, nach welchem das Wappen Rumäniens wieder dasjenige der rumänischen Monarchie ist. Gleichzeitig will Kronprinzessin Margareta den Titel „Königin”, der ihr vom rumänischen Parlament verliehen wurde, nicht tragen, solange Rumänien noch eine Republik ist. Man darf weiter mit Interesse auf die Entwicklungen in diesem Land schauen.   L.R.

Wie handelt ein König?

Während der internationale Titel The King’s Choice lautet, ist der norwegische Titel klarer: Kongens Nei – Das Nein des Königs

An Spielfilmen mit königlichen Figuren besteht kein Mangel. Ob Game of Thrones oder The Crown, die Fernsehkanäle und Kinos bieten ein volles Angebot, das von den Zuschauern gerne angenommen wird. Aber es fehlen weitgehend die Filme, in denen die konstitutionelle Monarchie als aktiv handelnde und positive Staatsform gezeigt wird und nicht nur den Hintergrund für schmachtende Liebesgeschichten abgibt. Diese Lücke füllt der norwegische Film The King‘s Choice – Angriff auf Norwegen. Er wurde 2016 gedreht und 2017 auf der Berlinale vorgestellt. Die Handlung ist bekannt und dennoch klammert man sich vor Spannung an den Sitz. Am 9. April 1940 marschieren deutsche Truppen auf Hitlers Befehl in Norwegen ein. Wie im Fall von Dänemark erwartet Hitler keinen Widerstand, sondern die rasche Kapitulation des bevölkerungsschwachen Landes. Der deutsche Gesandte in Oslo, Hans Bräuer, ist hilfslos gegenüber den Wehrmachtsoffizieren, aber dennoch ehrlich bemüht, Blutvergieβen zu vermeiden und versucht, die norwegische Regierung zur Aufgabe zu bewegen.

Doch die königlich-norwegische Armee leistet Widerstand, die Regierung und die königliche Familie verlassen Oslo per Zug und sind als Gesprächspartner nicht greifbar. König Haakon VII., 1905 per Volksabstimmung zum König von Norwegen bestimmt, sieht sich als konstitutioneller Monarch den Beschlüssen der Regierung verpflichtet, während Kronprinz Olav auf jeden Fall Widerstand leisten will. Er hält die Regierung für schwach und kompromiβlerisch, will ihr nicht folgen. Die Handlung des Films geht chronologisch fast stundenweise voran und zeigt den Zwiespalt der verschiedenen Akteure. Von Hitler (Stimme: Udo Schenk) bekommt der Gesandte Bräuer den ausdrücklichen Befehl, nur mit dem König zu verhandeln und es gelingt ihm tatsächlich, eine Einzelaudienz mit König Haakon zu erhalten. Der Dialog zwischen beiden – auch ihm Originalfilm auf Deutsch geführt – gehört zweifellos zu den Höhepunkten. Der König, wenngleich ohne jede politische Macht in Norwegen und von einem übermächtigen Gegner bedrängt, wirft dem deutschen Gesandten ein klares Nein (deshalb der norwegische Filmtitel Kongens Nei) entgegen. Das ist die Entscheidung des Königs (worauf der englische Filmtitel The King’s Choice beruht), die im Angesicht einer drohenden Absetzung fällt. Man kann einen König zur Abdankung zwingen, aber man kann ihn nicht von seinen festen Überzeugungen abbringen. Das ist die deutliche Botschaft dieses ausgezeichneten Streifens.

An diesem Film stimmt alles: Er ist hervorragend besetzt, wurde an Originalschauplätzen, unter anderem im Königspalast, gedreht. König Haakon wird vom dänischen Schauspieler Jesper Christensen verkörpert, der den norwegischen Monarchen mit dänischem Akzent spielt, den der einst als Prinz Carl von Dänemark geborene König selbst auch sprach. Deutsche Schauspieler geben die Deutschen, die sich gelegentlich in Norwegisch versuchen. Bis hin zu den einfachen Soldaten, die sich der Invasion entgegenstellen, sind die Rollen glaubwürdig besetzt.

The King’s Choice (deutscher Trailer) sollte für jeden Monarchisten ein Muβ sein, denn er liefert beste Argumente für die Frage: Warum braucht es Könige? H.S.

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Die vollständige 195. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 195

Inhalt der 195. Ausgabe:

  • Geschichtsklitterung und Gegenreaktionen
  • Rumäniens Ministerpräsident stürzt nach Enteignungsversuch
  • Norwegen: Wie handelt ein König?
  • Gedenken an König Ludwig XVI.: Pflichttermin für französische Royalisten

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