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Monarchistische Spurenelemente bei Le Pen  Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 269

01 Sonntag Mai 2022

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Europa, Monarchie

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Schlagwörter

Australien, Erbprinz Peter, Frankreich, Kronprinz Alexander II., Le Pen, Macron, Papua-Neuguinea, Prinz Jean von Frankreich, Prinz Philip von Serbien, Prinzessin Anne, Rassemblement National, Steinmeier, Ukraine

Tritt das Rassemblement National für die Monarchie ein?

Marine Le Pen hat es wieder nicht geschafft. Für die Herrschenden in Paris und in Brüssel gäbe es trotzdem genug Stoff zum Nachdenken, denn sie verlor nicht wie dereinst ihr Vater 2002 mit 17 % oder sie selbst 2017 mit 33 %, sondern mit knapp 42 % der Stimmen. Wie jedes Mal vor der zweiten Runde der französischen Präsidentschaftswahlen malten Medien, Regierende und EU-Vertreter den Gott-sei-bei-uns an die Wand, was alles Schlimmes bei einem Wahlsieg von Le Pen passieren würde. Statt sich Gedanken über die möglichen Gründe der offensichtlichen Unzufriedenheit der Bürger zu machen, gingen sie danach aber ebenfalls wie bei den Malen zuvor zur Tagesordnung über, und das Procedere wird wohl auch so bleiben, bis die Partei von Le Pen eines Tages vielleicht wirklich gewinnt. Dies soll jedoch nicht das Thema hier sein.

Die Frage dieses Artikels ist vielmehr, wie viel Monarchie im Rassemblement National (RN) steckt. Die Antwort ist: Nicht mehr viel. Historisch betrachtet hieß die Partei nicht Rassemblement (Versammlung), sondern Front National. Nationale Fronten gründeten sich in Europa als Antwort auf die Volksfronten, die eine Idee von Stalin waren. Die kommunistischen Parteien der Welt wurden angewiesen, sich mit den anderen linken Parteien zu verbünden, um eine Mehrheit im Parlament zu erlangen und in der Folge, sollte dies gelingen, die linken Verbündeten in der Regierung nach und nach auszuschalten und die Machtübernahme des Kommunismus vorzubereiten. Als Antwort hierauf formierten sich Nationale Fronten, die aus mehreren rechten und konservativen Parteien bestanden, um genau dies zu verhindern. Monarchisten gehörten in mehreren Ländern dazu. Der französische Front National wurde jedoch erst nach dem 2. Weltkrieg gegründet und verwies mit der Namensgebung nur auf die dahinterstehende historische Idee, wenngleich neben konservativen Katholiken und Anhängern des ehemaligen Vichy-Regimes eben auch Monarchisten zu den Parteigründern und Wählern gehörten. Wenn hier von Monarchisten gesprochen wird, dann sei auch erwähnt, daß hier vor allem jene vertreten waren, denen eine politisch sehr konservative beziehungsweise rechte Monarchie vorschwebte, während es auch andere gab und gibt, die die Partei von Jean-Marie Le Pen nicht mit Sympathie betrachten.

Die Nähe zu den Nachkommen der französischen Könige wird in Frankreich gerne gesucht, auch Emmanuel Macron machte seine Aufwartung bei den Orléans. Er grüßte dabei den Graf und die Gräfin von Paris, sowie den ältesten Sohn und Erben, Prinz Gaston von Frankreich, der passend für den präsidialen Besucher einen Blazer mit dem Wappen des Königreichs Frankreich trug. Eine subtile, aber klare Aussage.
 

Unter Marine Le Pen hat sich das Parteiklientel dann freilich geändert, da die ursprünglichen Wähler keine so große Masse ausmachten, daß damit langfristig etwas zu erreichen gewesen wäre. So wurde dann auch der Parteiname geändert und politische Positionen wurden angepaßt und die Monarchie seltener erwähnt. Trotzdem gab es immer wieder einzelne Stimmen, wie die von Marion Maréchal – Le Pen, die gelegentlich etwas Positives zur Monarchie zu sagen hatten. Auch Marine Le Pen selbst hatte angekündigt, im Falle eines Wahlsieges als ersten Ort die Grablege der Könige von Frankreich in St. Denis aufsuchen zu wollen. Wenn man sich dasselbe in Deutschland vorstellt, wo ein Kanzlerkandidat ankündigt, als erstes die Hohenzollerngruft aufsuchen zu wollen, wäre dies schon einmal eine Ansage, auch wenn man das den Hohenzollern bei dem gegenwärtigen politischen Personal jeglicher Couleur vielleicht eher ersparen wollen würde. In Frankreich besteht aber schon von vornherein kein so großes Problem mit der eigenen Identität, wie in Deutschland. Trotzdem käme es vielleicht zu einer Akzentverschiebung bei den Ereignissen und Persönlichkeiten, die des Gedenkens als würdig erachtet werden, weg von der Französischen Revolution und hin zu den Königen aus dem Haus Bourbon. Darin würde also in bezug auf die Monarchie die wesentliche Änderung bestehen, wenn es einen Präsidenten vom Rassemblement National gäbe. L.R.

Neuer Erbprinz im Hause Karađorđević

Alter und neuer Erbprinz von Serbien

Für die Öffentlichkeit überraschend leistete der älteste Sohn von Kronprinz Alexander von Serbien, Prinz Peter (*1980 im Photo am Schreibtisch sitzend), am 27. April in Sevilla für sich und seine eventuellen Nachkommen Verzicht auf die Ansprüche als Erstgeborener. Er unterschrieb die Urkunde in Sevilla im Beisein seiner Mutter, Prinzessin Maria da Gloria von Orléans und Bragança, verheiratete Herzogin von Sergorbe. Neuer Erbprinz und künftiger Chef des serbischen Königshauses ist sein Bruder Prinz Philip (*1982 im Photo stehend). Der neue Erbprinz ist seit 2017 verheiratet mit Prinzessin Danica. Sie haben den gemeinsamen Sohn Prinz Stefan (*2018). Das Paar lebt in Belgrad, während Prinz Peter in London, New York und Sevilla seinen beruflichen Aufgaben als Graphikdesigner nachgeht. Die Abwesenheit von Serbien wird als Verzichtsgrund genannt. Aus der Familie kamen erste Loyalitätsbekundungen. Ihr Vetter, Prinz Mihailo, ein Sohn von Prinz Tomislav, stellte sich hinter Prinz Philip.

Mittlerweile hat auch Kronprinz Alexander eine Stellungnahme veröffentlicht. Aus ihr spricht Verwunderung und Verärgerung. Offenbar haben seine Söhne gehandelt, ohne ihn vorab zu informieren. Auf der Webseite der Königlichen Familie von Serbien heißt es:

„Bezüglich des Rückzugs meines ältesten Sohns Prinz Peter von der Thronfolge, wünsche ich ihm für die Zukunft alles Gute, Gesundheit und Zufriedenheit. Ich anerkenne seine Aufrichtigkeit, die ihn diese harte Entscheidung fassen ließ.

Die Angelegenheit wurde mir beiläufig mitgeteilt, als ich mich aufgrund anderer Verpflichtungen im Ausland befand. Leider wurde eine so einschneidende und wichtige Zeremonie nicht in Übereinstimmung mit den Traditionen und Regeln der Königsfamilie vollzogen, wie sie in den Hausgesetzen festgehalten sind, die in der Zeit des Königreichs erlassen wurden und denen die Mitglieder der königlichen Familie zu folgen haben. Dieser Vorgang fand nicht im Königspalast in Serbien in meiner Anwesenheit und mit meiner Autorität als Familienoberhaupt und mit dem Segen unserer heiligen Kirche und der Teilnahme des Kronrats statt, sondern im Ausland und ohne vernünftige Begründung, warum ein so wichtiger Schritt nicht im Heimatland vollzogen werden konnte.

Die Königsfamilie Serbiens wird weiterhin dem Volk mit Hingabe, Ehrlichkeit und Treue dienen, wie es unsere Verpflichtung und Aufgabe ist,“ schrieb Kronprinz Alexander. Von einer Anerkennung seines Sohns Prinz Philip als neuen Erbprinzen ist in der Stellungnahme nicht die Rede. H. S. 

Vor dem Königspalast in Belgrad v.l. Prinz Peter, Kronprinzessin Katherine, Kronprinz Alexander, Prinz Philip, Prinz Alexander.

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Die vollständige 269. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 269Herunterladen

Inhalt der 269. Ausgabe:

  • Frankreich: Tritt das Rassemblement National für die Monarchie ein?
  • Neuer Erbprinz im Hause Karađorđević
  • Ritterschlag von Prinzessin Anne
  • Frank-Walter allein zu Haus

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Prinz geht juristisch gegen „Die Linke“ vor Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 223

08 Sonntag Sep 2019

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Europa, Monarchie

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Brandenburg, Brexit, Görke (Die Linke), Hüterin der Krone, Hohenzollern, Hubertus Knabe, König Michael I. von Rumänien, König Peter II. von Jugoslawien, Königin Elizabeth II., Königin Margrethe II., Königinmutter Elena von Rumänien, Kronprinz Alexander II., Kronprinzessin Margareta von Rumänien, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Rumänien

Georg Friedrich geht juristisch gegen „Die Linke“ vor

Wahlkampf in bester Populistenmanier: Potsdam am 7. August 2019

Der populistische Anti-Hohenzollern-Wahlkampf der Partei „Die Linke” hat bei den Landtagswahlen in Brandenburg nicht verfangen. In Brandenburg (und Sachsen) verzeichnete sie die größten prozentualen Verluste aller Parteien. Trotzdem ist es möglich, daβ sie auch an einer neuen Regierung beteiligt wird. Eine Koalition aus SPD, Linken und Grünen hätte in Brandenburg allerdings nur eine Stimme Mehrheit, während eine Koalition aus SPD, CDU und Grünen über fünf Stimmen Mehrheit verfügt, weswegen vermutet wird, daß Ministerpräsident Dietmar Woidke aufgrund der höheren Stabilität zu letztgenannter Koalition tendiert. Eine abschließende Aussage zu dieser Thematik oder darüber, ob „Die Linke“, wenn sie doch an der Regierung beteiligt wird, weiterhin den Finanzminister stellen wird, welcher den Feldzug gegen die Hohenzollern besonders vorangetrieben hatte, ist aber noch nicht möglich.

Noch kurz vor den Wahlen hatte Noch-Finanzminister Christian Görke eine Entschädigung jedweder Art erneut abgelehnt und wollte den Rechtsstreit zwischen dem Haus Hohenzollern und dem Land Brandenburg wieder aufnehmen. Sollte die Partei aus der Regierungsverantwortung abgelöst werden, kann sie zwar mehr oder weniger laut lärmend gegen die Hohenzollern schießen, während es nicht zu erwarten ist, daß die andere Oppositionspartei, die AfD, sich gegen das alte Königshaus stellt. Jedoch dürfte der Konflikt dann wieder in ruhigere Gewässer kommen und eine Verhandlungslösung scheint realistisch. Andernfalls droht beioiden Parteien ein langjähriger Rechtsstreit.

Klar ist, daß die Linkspartei Post des Anwalts von Prinz Georg Friedrich bekommen hat. Rechtsanwalt Martin Henning geht im Namen des Prinzen juristisch gegen Falschbehauptungen der Partei vor, die jedoch in der freizugänglichen Presse nicht weiter detailliert wurden. Auch verschiedene Zeitungen wie die einst liberalkonservative Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) sahen sich zu Richtigstellungen genötigt, da sie fälschlicherweise ein Ende der Verhandlungen verkündet hatten und selbst die World Socialist Web Site, die wir hier nicht verlinken wollen, um ihr nicht zu viel Aufmerksamkeit zu gewähren, muβte einen Beitrag revidieren.

Bleibt zu hoffen, daß der Prinz den schon jetzt entstandenen Imageschaden wettmachen kann, vielleicht ja, indem er möglichst viel öffentlich in Brandenburg auftritt. L.R.

PS. Wie die SED / PDS / PDS Die Linke / Die Linke mit ihrem während der DDR-Diktatur erworbenen Parteigeld (6.300.000.000 Mark) verfuhr, hat der Historiker Hubertus Knabe detailliert nachgewiesen.

Königinmutter Elena wird nach Rumänien überführt

Königinmutter Elena mit ihrem Sohn, König Michael I. von Rumänien

Rumänien bereitet sich wieder auf einen königlichen Begräbnisakt vor: Die sterblichen Überreste der Königinmutter Elena werden laut Mitteilung des königlichen Pressebüros repatriiert und am 19. Oktober 2019 in der Neuen Erzbischöflichen und Königlichen Kathedrale in Curtea de Argeș neben dem Grab ihres Sohnes, König Mihai I., beigesetzt. Dem Beschluβ der Hüterin der Krone, Kronprinzessin Margareta, zufolge werde der Sarg der Königinmutter am Freitag, dem 18. Oktober, auf dem Bukarester Flughafen Otopeni eingeflogen.

Die Königinmutter wurde 1896 als Tochter König Konstantins I. und Königin Sophies der Hellenen, einer Schwester Kaiser Wilhelms II., geboren. 1921 heiratete Prinzessin Elena den rumänischen Kronprinzen Carol, von dem sie sich sieben Jahre später scheiden ließ. 1940 erhielt sie den Titel Königinmutter Rumäniens, wurde 1947 vom kommunistischen Regime gezwungen, mit König Mihai I. ins Exil zu gehen und verstarb 1982 in Lausanne.Während des Zweiten Weltkrieges unternahm Königinmutter Elena Bemühungen, um die rumänischen Juden vor der Massenermordung zu retten, wofür sie später mit dem Ehrentitel Gerechter unter den Völkern ausgezeichnet wurde. Besonderheit ihres Lebens: Sie war nicht nur die Tochter eines Königs, sondern auch die Schwester von drei griechischen Königen (Alexander I., Georg II. und Paul I.) und auβerdem die Tante einer Königin (Sofía von Spanien).

Ihr geschiedener Mann starb 1953 in Portugal und wurde schon 2003 nach Rumänien überführt. Allerdings war die Grabkapelle nur eine zeitweise Ruhestätte. Am 8. März 2019 wurden die sterblichen Überreste König Carols II. in die Neue Erzbischöfliche und Königliche Kathedrale in Curtea de Argeș überführt. H.S.

König Carol II. wurde im März 2019 in die Neue Erzbischöfliche und Königliche Kathedrale in Curtea de Argeș überführt, wo schon sein Sohn König Michael I. seit 2017 und seine Schwiegertochter Königin Ana seit 2016 liegen.

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Die vollständige 223. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 223

Inhalt der 223. Ausgabe:

  • Georg Friedrich geht juristisch gegen „Die Linke“ vor
  • Ausstellung über König Peter II. von Jugoslawien
  • Königin Margrethe II. zu Besuch in Schleswig
  • Königin Elizabeth II. und der Brexit
  • Königinmutter Elena wird nach Rumänien überführt

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Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 192

26 Sonntag Nov 2017

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Europa, Geschichte, Monarchie

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Schlagwörter

AfD, bismarck, bundestag, Bundestagswahl, Burg Hohenzollern, Großfürstin Maria Wladimirowna, Hohenzollern, Kamerun, Kanzler, Kolonien, Kronprinz Alexander II., Premierminister Mariano Rajoy, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Putin, Romanow, Rußland, SPD, Steinmeier, Togo, Wladimir Putin, Zar Nikolaus II.

Rußland gedenkt der Oktoberrevolution nicht

Vor einigen Jahren lief im russischen Fernsehen eine ähnliche Sendung wie das Format „Deutschlands Beste”, bei dem die Zuschauer wählen konnten, wer ihrer Ansicht nach der bedeutendste Deutsche gewesen sei. Bei dem, wie man heute weiß, durch den Gebührensender manipulierten Ergebnis siegte politisch korrekt Konrad Adenauer, weil man dem deutschen Fernsehpublikum offensichtlich nicht zutraute, selbst einen geeigneten Kandidaten zu wählen. In besagtem russischen Format gab es ohne Manipulation bei der Frage, wer der bedeutendste Landsmann gewesen sei, seinerzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Stalin und Nikolaus II.

Pilger führen Ikonen mit den heiliggesprochenen Mitgliedern der Zarenfamilie mit sich.

Dies war wie gesagt vor einigen Jahren. Es deutet jedoch einiges darauf hin, daß die Waage mittlerweile zugunsten des Zaren ausschlägt. So gibt es kein offizielles Gedenken an die Oktoberrevolution, die zwar nicht den bereits nicht mehr herrschenden Nikolaus II. hinwegfegte, sondern vielmehr diejenigen, die ihn damals zum Abdanken gezwungen haben. Dennoch wurde damit eine Bewegung in Gang gesetzt, an deren Ende die Ermordung der Zarenfamilie im Sommer 1918 stehen sollte. Trotz des eigentlich historisch äußerst wichtigen Datums, welches immerhin das für viele Millionen Menschen tödliche Experiment des Kommunismus einleitete, wird des Ereignis‘ also nicht gedacht. Stattdessen streitet man sich in Rußland vielmehr um einen Film, der vom Zaren handelt: Der Film Matilda zeigt Nikolaus II. eigentlich in einem recht guten Licht und gibt die Schuld an den Ereignissen, die zur Revolution führten, anderen Akteuren. Dennoch gab es von monarchistischer und orthodoxer Seite Proteste, da Nikolaus II. unterstellt wurde, vor seiner Heirat eine Geliebte gehabt zu haben. Dieser Protest konnte mit der prominenten Unterstützung von Abgeordneten und hochrangigen Kirchenmännern zählen und erhitzte die Gemüter so sehr, daß der Film in einigen der bedeutendsten Kinos tatsächlich nicht gezeigt werden konnte. Majestätsbeleidigung scheint in Rußland nicht mehr möglich zu sein, so etwas kannte man bislang nur aus Thailand.

Derweil hat die Chefin des Hauses Romanow, Großfürstin Maria Wladimirowna, versöhnliche Töne angeschlagen, und auch eine Mitschuld der Romanows an den Geschehnissen 1917 eingeräumt. Sie kritisierte ebenso die Übergangsregierung, die das Land nach dem Sturz des Zaren in das Chaos gestürzt habe, und die beiden Parteien im russischen Bürgerkrieg. Die Russen sollen ihre Geschichte nicht fälschen oder uminterpretieren, um Versöhnung oder Einheit auf falschen Grundlagen zu schaffen. Sie müßte vielmehr der Wahrheit entsprechend aufgearbeitet werden.

Die Sympathien für die Monarchie sind in Rußland also ungebrochen, da die Zarenfamilie auch und vor allem mit der Unterstützung der gesamten orthodoxen Kirche zählt und Monarchisten in Rußland sich anders als andere politische Gruppen frei äußern dürfen. Zu einer möglichen Nachfolgelösung, wie sie Franco einst in Spanien getroffen hat, hat sich der Herrscher im Kreml jedoch (noch) nicht positiv geäußert. L.R.

Umstritten ist selbst der Umgang mit Lenin. Während Kommunisten die Erinnerung an ihren Revolutionsführer hochhalten, scheint Putin sich eher an Traditionen des Zarenreichs zu orientieren. Vor Jahren schon wurde der Revolutionsfeiertag am 7. November zugunsten des 4. November (Einheit des Russischen Volkes), abgeändert.
Manuela Rosenthal-Kappi

Das Kaiserreich könnte der BRD als Beispiel dienen

Die Deutschen sind es eigentlich gewohnt, daß sich nach einer Wahl die Parteien relativ schnell zusammenraufen und eine Regierung bilden. Mögen im Wahlkampf die Fetzen geflogen sein und die Verbalinjurien noch so sehr die Arena vergiftet haben, sobald die Stimmenauszählung beendet ist, setzten sich die Kontrahenten wieder an den Tisch, um die Wahlperiode zu besprechen. Das ging in den 60er Jahren mit Franz-Josef Strauß (CSU) und Herbert Wehner (SPD) so, in den 80er Jahren bei Holger Börner (SPD) und Joseph Fischer (Grüne), in den 2000er Jahren bei Carl-Friedrich Arp Ole Freiherr von Beust (CDU) und Christa Goetsch (Grün-Alternative Liste). Immer nur Machthunger zu unterstellen, wäre ebenso verkehrt wie ausschließlich edle Motive. Die Wahrheit wird zwischen beiden Polen pendeln.

In diesem Jahr liegen die Verhältnisse auf einer anderen Ebene, da sich zu den bisherigen Bundestagsparteien ein Mitspieler gesellte, der noch von allen gemieden wird. Die Alternative für Deutschland (AfD) ist als Schmuddelkind bei den anderen Partei als Neuankömmling verpönt. Das schränkt Regierungskombinationen beträchtlich ein. Erste Koalitionsverhandlungen scheiterten am Nein der FDP, es bleiben nur drei Varianten: Eine Neuauflage der Großen Koalition, die mit zusammen knapp 54% der abgegebenen Stimmen diese Bezeichnung eigentlich nicht mehr verdient, weshalb als zweite Option die Hinzuziehung der Grünen ins Spiel gebracht wird, oder eine Minderheitsregierung, mit der in der deutschen Politik selten gearbeitet wird. In den drei skandinavischen Monarchien sind Minderheitsregierungen eher die Norm als die Ausnahme. In Spanien ist sie nicht unüblich. Ministerpräsident Mariano Rajoy hat seit 2015 keine eigene Mehrheit im spanischen Congress und sucht stets nach Unterstützern für seine Vorhaben. In Dänemark, Schweden oder Norwegen brauchen die Regierungsfraktion(en) mehr Verhandlungsgeschick als in Deutschland, denn laufend müssen sie überzeugende Argumente zur Mehrheitsbildung ins Feld führen. Trotz dieser Minderheitsregierungen verbreiten die Länder nicht den Eindruck, als seien sie instabil. Im Gegenteil. Was in Deutschland nun als Neuerung entdeckt wird – daß das Staatsoberhaupt mit allen Parteiführern redet -, ist in Monarchien langgeübte Praxis. Die Monarchen von Dänemark, Norwegen, Schweden oder Spanien sind anerkannt als neutrale Gesprächspartner, als der sich Frank-Walter Steinmeier plötzlich ausgibt, weil er vor ein paar Monaten das SPD-Parteibuch in eine Plastikfolie hüllte, aus der er es in fünf Jahren nach seiner Amtszeit wieder herausziehen wird. Monarchen haben keine Berührungsängste, was schon Königin Margrethes Vater, König Frederik IX. bewies, als er den Fraktionsvorsitzenden der Kommunisten im Folketing begrüßte und der ihm sagte: „Sie wissen ja, daß wir Kommunisten die Monarchie abschaffen wollen.“ „Ja“, antwortete Frederik, „aber ich bin auch der König der dänischen Kommunisten.“ Wird sich Steinmeier auch als Präsident der AfD‘ler bezeichnen?

Fürst Bismarck in der Reichstagssitzung vom 6. Februar 1888, gemalt von Ernst Henseler 1901

Daß sich Kanzler eine Mehrheit suchten, hatte in Deutschland eine 40 Jahre währende Tradition. Der vom Kaiser ernannte Reichskanzler mußte für Gesetzesvorhaben und Jahreshaushalte bei den Fraktionen um Unterstützung werben, um sie vom Parlament absegnen zu lassen. Ein Reichskanzler brauchte das Vertrauen des Kaisers, aber im Lauf der Zeit war die Macht des Reichstags so gewachsen, daß dort Mehrheiten zum Regieren gebraucht wurden. Bismarck hat es immer wieder verstanden, in einem ihm eigentlich feindlich gesonnenen Gremium, Mehrheiten zu gewinnen. Im Oktober 1918 war die parlamentarische Monarchie in Deutschland eingeführt, aber sie bekam nicht die Chance, ihre Vorteile zu entfalten. Wie würde 2017 ein deutscher Kaiser mit der im September entstandenen Situation umgehen? H.S.

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Die vollständige 192. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 192

Inhalt der 192. Ausgabe:

  • Das Kaiserreich könnte der BRD als Beispiel dienen
  • Prinz Georg Friedrich spricht auf IHK-Herbstempfang
  • Rußland gedenkt der Oktoberrevolution nicht
  • Afrikanische Delegation aus den Kolonien des Kaiserreichs in Berlin

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Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 190

15 Sonntag Okt 2017

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Erster Weltkrieg, Europa, Monarchie

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Belgrad, Brasilien, Commonwealth, Corona, Dom Bertrand von Orléans-Bragança, Großbritannien, Herzog Carl von Württemberg, Herzog Philipp von Württemberg, Katalonien, König Felipe VI., Königin Elizabeth II., Königliche Hochzeit, Königreich Spanien, Kenotaph, Kronprinz Alexander II., Ministerpräsident Rajoy, Monarchie, Prinz Charles, Prinz Philip von Serbien, Serbien

Putsch in Spanien bricht zusammen

Die schweigende Mehrheit wird plötzlich sichtbar: Am 8. Oktober demonstrierten mehrere hunderttausend Menschen in Barcelona für die Einheit Spaniens.

Der Putsch in Spanien, welcher in einem verfassungswidrigen Referendum in Katalonien am 1. Oktober und der Unterzeichnung einer Unabhängigkeitserklärung durch die Putschisten am 10. Oktober kulminierte, ist zusammengebrochen. Wesentlich dazu beigetragen hat König Felipe VI. mit einer Rede, wie Corona bereits berichtete. In der Folge dieser Rede mobilisierten sich Hunderttausende Spanier, Katalanen oder nicht, um gegen die Abspaltung zu demonstrieren, es wurde ein Gesetz verabschiedet, welches den Wegzug von Unternehmen aus Katalonien erleichtert und sofort von über 30 Großunternehmen genutzt wurde und die sozialistische PSOE sicherte Ministerpräsident Rajoy zu, die vorübergehende Aufhebung der Autonomie Kataloniens zu unterstützen, sollte die Unabhängigkeitserklärung nicht zurückgenommen werden. Auch die internationale Gemeinschaft verweigerte den Putschisten die Unterstützung, auch wenn die meisten Medien einen neuerlichen Tiefpunkt erreichten und zumeist die von den Separatisten vermeldeten Verletztenzahlen am Tag des Referendums, die Wahlbeteiligung und die sogenannten Resultate unreflektiert weitergaben und noch jetzt etwas von dem Dialog ohne Vorbedingung phantasieren, wie ihn die Putschisten wollen. Der Ausgangspunkt für die gute Entwicklung der Ereignisse, dies sei noch einmal wiederholt, war aber die Rede des Königs.

In der Zukunft wird es nun darum gehen, auch die katalanischen Spanier zu versöhnen, die sich jetzt abspalten wollten. Auch hier kommt dem König, der in diesen Tagen Härte zeigen mußte, eine bedeutende Rolle zu, in der er es nicht leicht haben wird, denn die Separatisten betrachten in ihm zurecht als den Bewahrer der Einheit Spaniens und damit als Haupthindernis für eine Abspaltung. L.R.

Prinz Félix auf der Frankfurter Buchmesse

Unter den Augen ihres Ehemanns Prinz Félix und des strahlenden Frankfurter Oberbürgermeisters Feldmann trug sich Prinzessin Claire von Luxemburg ins Goldene Buch der Stadt ein.

Zur Frankfurter Buchmesse, die nach diesem Wochenende ihre Pforten schließen wird, kamen aus Luxemburg  Prinz Félix und seine Gattin, Prinzessin Claire. Obwohl überall vom „Gastland Frankreich“ gesprochen wurde und ein Redner aus Paris selbst die Bundeskanzerlin in den Schatten stellte, hatte die Buchmesse eher das francophone Europa geladen. Außer dem Luxemburger Prinzenpaar waren der französische Präsident Emmanuel Macron, der wallonische Ministerpräsident Rudy Demotte und der Schweizer Bundesrat Alain Berset eingeladen und trugen sich ins Goldene Buch der Stadt Frankfurt ein. Prinz Félix, der u.a. den Titel eines Prinzen von Nassau führt, weihte auch den Luxemburger Pavillion auf der Buchmesse ein, der unter dem Motto «Francfort en français/Frankfurt auf Französisch» stand. H.S.

Königin Elizabeth wird am Erinnerungstag keinen Kranz mehr niederlegen

Königin Elizabeth 2016 bei der Kranzniederlegung am Kenotaph für die Toten des 1. Weltkriegs. Konnte diese Zeremonie vor einem Jahr zum letzten Mal verfolgt werden?

Für außenstehende Beobachter mag es eine kleine Geste sein, aber für die britische Monarchie markiert die jüngste Nachricht von Königin Elizabeth II. einen gravierenden Einschnitt. Die Monarchin gab bekannt, daß sie am 12. November, dem Rememberance Sunday, wenn das Land um 11.00 Uhr stillsteht und der Toten des 1. Weltkriegs gedenkt, am Kenotaph in Whitehall keinen Kranz niederlegen wird. Vielmehr bat sie ihren Sohn und Thronfolger Prinz Charles, in ihrem Namen einen Kranz niederzulegen.

Jeder weiß, wie sehr die Königin auf das Gedenken an den 1. Weltkrieg wert legt und wird deshalb die Absage nicht leichtfertig abtun. Sie wird jedoch am Gottesdienst teilnehmen und die Zeremonien am Kenotaph mit Prinz Philip vom Balkon aus verfolgen. Offenbar will sich die 91-jährige nicht dem langen Stehen im Novemberwetter aussetzen, wenn reihum Mitglieder der königlichen Familie, Regierungschefin May und Oppositionsführer Corbyn sowie Vertreter des Commonwealths und anderer alliierter Länder Kränze ablegen. Der Thronfolger muß einspringen und damit erneut deutlich machen, daß er mehr und mehr Aufgaben der Monarchin übernimmt.      H.S.

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Die vollständige 190. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 190

Inhalt der 190. Ausgabe:

  • Putsch in Spanien bricht zusammen
  • Königlicher Glanz bei serbischer Prinzenhochzeit
  • Dom Bertrand im brasilianischen Fernsehen
  • Prinz Félix von Luxemburg auf der Frankfurter Buchmesse
  • Königin Elizabeth legt am Erinnerungstag keinen Kranz mehr nieder

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 184

11 Sonntag Jun 2017

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Europa, Monarchie

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Afghanistan, Erbprinz Felix zu Hohenlohe-Waldenburg, Fürst Friedrich Karl zu Hohenlohe-Waldenburg, Fürst Hubertus zu Hohenlohe-Waldenburg, Invictus Games, König Peter II. von Jugoslawien, König Willem-Alexander, Königin Elizabeth II., Kronprinz Alexander II., Niederlande, Prinz Harry, Serbien, Vereinigtes Königreich, Veteranen

Serbien sammelt Unterschriften für die Wiedereinführung der Monarchie

König Peter II. war elf, als sein Vater ermordet wurde und 17, als die deutsche Wehrmacht in Jugoslawien einfiel und er für volljährig erklärt wurde, um den Widerstand gegen die Deutschen anzuführen. Sein Sohn Alexander tut alles, um den Serben die Monarchie zurückzugeben.

Die Vereinigung „Königreich Serbien“, die auf etwa 18000 Mitglieder, 80 Büros landesweit und ihren Schirmherrn Kronprinz Alexander Karadjordjevic zählt, möchte eine Petition für die Wiedereinführung der Monarchie ins Parlament einbringen. In einer einzigen Woche sammelten Serbiens Monarchisten dabei 123.500 Unterschriften. Sollten 150.000 Unterschriften inklusive einer nachweislichen Anschrift der Unterschreibenden zusammenkommen, wären die Hürden für eine Verfassungsänderung, die sonst hohe Quoren erfordern würde, recht niedrig. „Der König wird die politischen Prozesse im Land steuern und die Bestrebungen mancher Individuen und Parteien nach immer mehr Macht beschränken“, sagte der Vorsitzende der Organisation, Mario Majstorovic.

Um die fehlenden Unterschriften zusammenzubekommen – gerade die Auflage der nachweislichen Anschrift ist ein Problem – wollen die Monarchisten öffentlichkeitswirksame Aktionen durchführen, so zum Beispiel ein Benefizfußballspiel gegen eine rumänische Monarchiebewegung.

Serbiens Monarchie wurde zunächst durch die deutsche Besetzung im 2. Weltkrieg gestürzt und aufgrund der Niederlage der Tschetniks, der monarchistischen Guerilla, gegen die Partisanen Titos nach dem 2. Weltkrieg auch nicht wiedereingeführt. In jüngerer Zeit kam es aber zur öffentlichkeitswirksamen Rehabilitierung einiger von Tito hingerichteter prominenter Tschetniks und auch Mitglieder des Parlaments sehen monarchistische Bestrebungen mit Sympathie. Ob dies reicht, wird man sehen. L.R.

Die serbische Königsfamilie heute (v.l.): Erbprinz Peter, Prinz Alexander, Kronprinzessin Katharina, Kronprinz Alexander (II.) und Prinz Philip.

Prinz Harry: Anwalt der Veteranen und Kriegsversehrten

Was es bedeutet, wenn ein königlicher Prinz sich für eine Sache einsetzt, konnte man vor wenigen Tagen wieder in Australien beobachten. Prinz Henry of Wales (aka Prinz Harry) besuchte Sydney, um den Countdown für die übernächsten Invictus-Spiele einzuläuten. In 500 Tagen (20.-27.Oktober 2018) wird die Veteranenolympiade (die so nicht heißen darf aufgrund einer Intervention des IOC) in der australischen Stadt ausgetragen und Prinz Harry warb mit allen Kräften für die Wettkämpfe von verwundeten Soldaten. Vollen Körpereinsatz leistete er auch in strömendem Regen und bei pfeifender Kälte.

In Sydney erläuterte Prinz Harry seinen Zuhörern, wie ihm die Idee für die Invictus-Spiele auf dem Rückflug aus Afghanistan kam: „While we waited to board, a coffin of a young Danish soldier was put on the plane, and three soldiers in induced comas, all three wrapped in plastic, some with missing limbs and tubes coming out everywhere.“

Zehn Jahre diente Prinz Harry in der britischen Armee und er war selbst in Afghanistan stationiert. Er kennt also besser als die Politiker, die in Kabinettssitzungen bei Kaffee und Gebäck Truppen in gefährliche Einsätze schicken, die Gefahren und Risiken. Mit eigenen Augen beobachtete Prinz Harry, wie Kameraden starben oder verwundet wurden. Um ihrem Einsatz Anerkennung zu verschaffen, organisierte er 2014 in London die ersten Invictus Games. Die zweiten Spiele fanden in Orlando, Florida, statt. Deutsche Teams waren auch dabei, aber über zwei Dutzend Teilnehmer kam die jeweilige Gruppe nicht hinaus. Für beinamputierte ex-Soldaten oder unter posttraumatischen Belastungsstörungen leidende Bundeswehrangehörige setzt sich eben in Deutschland niemand ein. Während die Invictus Games in der angelsächsischen Welt ein fester Begriff sind und sie – auch dank der Medienpräsenz von Prinz Harry – große Aufmerksamkeit erhalten, fehlt es in Deutschland an Sponsoren oder auch nur an Zuschauern. Kein Interesse. Deutsche Kriegsopfer sind kein Thema. Darüber haben sich gelegentlich Veteranen beklagt und für ihre Anliegen einen Veteranenverband gegründet. In Großbritannien hätte sich schnell ein Mitglied der königlichen Familie gefunden, der die Patenschaft übernommen hätte. Davon war in Deutschland bislang nichts zu sehen. Kein Prominenter bot sich an, in der Öffentlichkeit die Anliegen der Veteranen anzunehmen. Vom Spruch: „Deutschland wird auch am Hindukusch verteidigt“, blieb eben nur das: Ein wohlfeiler Satz ohne Wirkung und Inhalt.    H.S.

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Die vollständige 184. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 184

Inhalt der 184. Ausgabe:

  • Serbien sammelt Unterschriften für die Wiedereinführung der Monarchie
  • Prinz Harry: Anwalt der Veteranen und Kriegsversehrten
  • Leserbrief
  • Königin Elizabeth II. besucht Anschlagsopfer
  • Keine Regierungsbildung in den Niederlanden ohne den König
  • Fürst Friedrich Karl zu Hohenlohe-Waldenburg verstorben

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Gedenken an den griechischen König Paul I.

06 Donnerstag Mrz 2014

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Herzog Ernst-August, Herzog von Edinburgh, Herzogin Viktoria Luise, König Konstantin I., König Konstantin II., König Konstantin II. der Hellenen, König Paul I., König Paul I. der Hellenen, Königin Friederike der Hellenen, Königin Friederike von Griechenland, Kronprinz Alexander II., Markgraf Max von Baden, Prinz Paul, Prinz Philip, Welfenhaus

Glanzvolle royale Ereignisse in Athen sind selten geworden. In diesen Tagen geben sich die Majestäten und Königlichen Hoheiten ein Stelldichein in der griechischen Hauptstadt. Sie alle gedenken des am 6. März 1964 verstorbenen König Paul I. der Hellenen. Mit erst 62 Jahren erlag er Magenkrebs. Sein Sohn und Nachfolger war der damals erst 23-jährige König Konstantin II., der jetzt mit seiner Frau, Königin Anna-Maria, die Gedenkfeierlichkeiten anführt. Aus Spanien waren die Töchter König Pauls, Königin Sofía und Prinzessin Irene von Griechenland und Dänemark angereist. Auch die nächste Generation war mit Kronprinz Paul von Griechenland und seiner Familie, den Infantinnen Elena und Cristina von Spanien, um nur einige zu nennen, vertreten. Gekommen waren auch Kronprinz Alexander II. von Serbien, Markgraf Max und Markgräfin Valerie von Baden, König Simeon II. der Bulgaren und viele andere.

König Paul I. der Hellenen

König Paul I. der Hellenen

König Paul (griechisch Παῦλος, Βασιλεὺς τῶν Ἑλλήνων, Pávlos, Vasiléfs ton Ellínon; *14. Dezember 1901 bis +6. März 1964) wird als dritter Sohn des damaligen Kronprinzen Konstantin und Kronprinzessin Sophia, einer Schwester Kaiser Wilhelms II.,  in Athen geboren. In der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg besucht der junge Prinz Paul Marineschulen in Großbritannien. Da er zwei ältere Brüder hat, wird nicht damit gerechnet, daß er den griechischen Thron erbt. Aber seine Mutter holt Lehrer aus Deutschland und von griechischen Universitäten, die sich um die (Aus-)Bildung des jungen Paul kümmern.

Im Ersten Weltkrieg wählt Griechenland die Neutralität, doch auf britischen Druck will Premierminister Eleftherios Venizelos den Kriegseintritt aufseiten der Entente. Als sich König Konstantin I. widersetzt, wird er 1917 für abgesetzt erklärt und ins Exil gezwungen. Prinz Paul begleitet die Eltern und verbringt einige Zeit in der Schweiz, bevor er auf Wunsch seiner Eltern in die Marineschule in Kiel eintritt, wo er im November 1918 die Matrosenrevolte erlebt. Da Kronprinz Georg sich weigert, den Thron zu Lebzeiten des Vaters anzunehmen, hat der Zweitälteste, Prinz Alexander, 1917 Venizelos‚ Angebot angenommen und wird am 10. Juni 1917 zum König ausgerufen. Als er nach drei Jahren überraschend stirbt, möchte das griechische Parlament seinen jüngeren Bruder, Prinz Paul, zum König proklamieren, doch er ist loyal zu Vater Konstantin und Bruder Georg und lehnt die Krone ab. Die Politiker lenken ein und akzeptieren die Rückkehr König Konstantins. Am 19. Dezember 1920 betritt die Königsfamilie wieder griechischen Boden und Prinz Paul nimmt seine Studien an der königlich-griechischen Marineakademie in Piräus auf. 1922 verläßt er sie mit dem Unterleutnantspatent.

Als nach der Kleinasiatischen Katastrophe ein Sündenbock für die vernichtende Niederlage der griechischen Truppen in der Türkei gesucht wird, erhebt sich wieder der Ruf nach der Vertreibung König Konstantins. Im September 1922 geht er nach Italien, wo er bereits im Januar 1923 stirbt. Sein Nachfolger wird der älteste Sohn, König Georg II., Prinz Paul steigt zum Kronprinzen auf. Die Anhänger von Venizelos gewinnen im Dezember 1923 die Wahlen und verlangen von König Georg, daß er das Land verläßt. Am 25. März 1924 wird die zweite Republik ausgerufen und aller Besitz der Königsfamilie eingezogen. Da man auch die Staatsangehörigkeit einkassiert, nimmt Kronprinz Paul ein Angebot aus Dänemark an und erhält einen dänischen Paß.

Nach einer Tour durch Südeuropa endet er in Großbritannien. Wie sein Vetter Philip, der spätere Herzog von Edinburg, ist Kronprinz Paul mittellos. Er absolviert eine Flugmechanikerlehre und arbeitet unter dem Pseudonym Paul Beck bei der aeronautischen Fabrik Armstrong Siddeley (heute: Rolls Royce) in Coventry.

Sein Heimatland hat mit der Republik nicht das große Los gezogen. Zwischen 1924 und 1935 wechseln sich 23 Regierungen, eine Diktatur und 13 Staatsstreiche ab. Der letzte Putsch setzt am 10. Oktober 1935 Präsident und Premierminister ab. Kriegsminister Georgios Kondylis wird Regent und bereitet die Rückkehr des Lands zur Monarchie vor. König Georg II. besteht auf einem Referendum, das am 3. November 1935 zugunsten der Monarchie ausfällt. Am 25. November kehren König und Kronprinz in ihr Geburtsland zurück.

Die Hochzeit von Kronprinz Paul und Prinzessin Friederike im Januar 1938 war eines der letzten glanzvollen Ereignisse vor Beginn des 2. Weltkriegs, so wie die Hochzeit der Mutter der Braut, Prinzessin Viktoria Luise ( 2. v.r.) mit  Herzog Ernst-August von Braunschweig und Lüneburg (2. v.l.) 1913 einer der unvergessenen Höhepunkt vor der Katastrophe des 1. Weltkriegs war.

Die Hochzeit von Kronprinz Paul und Prinzessin Friederike im Januar 1938 war eines der letzten glanzvollen Ereignisse vor Beginn des 2. Weltkriegs, so wie die Hochzeit der Mutter der Braut, Prinzessin Viktoria Luise ( 2. v.r.) mit Herzog Ernst-August von Braunschweig und Lüneburg (2. v.l.) 1913 einer der unvergessenen Höhepunkt vor der Katastrophe des 1. Weltkriegs war.

1936 verlobt sich Kronprinz Paul mit Prinzessin Friederike, der Tochter des Herzogs und der Herzogin zu Braunschweig und Lüneburg. Am 9. Januar 1938 heiraten der Neffe und die Enkelin des Kaisers in Athen. Sie müssen mit Widerstand der unterschiedlichsten Art fertig werden. Kaiser Wilhelm hat Griechenland den Kriegseintritt nicht verziehen, die Griechen nicht die Unterstützung des Osmanischen Reichs durch Deutschland. Die orthodoxe Kirche besteht auf einem Konfessionswechsel, wozu die neue Kronprinzessin bereit ist, aber als man auch einen Namenswechsel verlangt, weil es im orthodoxen Heiligenkalender keine Friederike gibt, lehnt sie ab. Das nazistische Regime gilt den meisten Griechen als verabscheuungswürdig und einst trug Prinzessin Friederike die BDM-Uniform, was ihr bis ans Lebensende vorgehalten wird. Um bei der Festbeflaggung in Athen keine Nazifahnen mit dem Hakenkreuz hissen zu müssen, will die Regierung für Friederike die Fahne des Königreichs Hannover aufgeziehen. Das Naziregime untersagt jedoch den Gebrauch von „Regionalfahnen“.

Kronprinzenpaar mit Kindern

Das Kronprinzenpaar mit seinen Kindern

Bereits am 2. November 1938 kommt das erste Kind der Kronprinzessin zur Welt: Prinzessin Sophia, heute Königin Sofía von Spanien. Am 2. Juni 1940 wird Prinz Konstantin geboren, heute König Konstantin II. der Hellenen. Das dritte Kind erlebt das Schicksal der griechischen Königsfamilie, Prinzessin Irene kommt am 11. Mai 1942 im südafrikanischen Exil zur Welt. Hitler schickte 1941 die Wehrmacht seinem Diktator-Kollegen Mussolini zuhilfe und die besetzte in Griechenland nach schweren Kämpfen. In ihren Memoiren („Erfahrungen“, Rainer Wunderlich Verlag, Tübingen, 1971) beschreibt Friederike, wie sie mit knapper Not der Gefangennahme durch deutsche Truppen entgeht und über die Berge Kretas in die rettenden Boote flüchtet, die sie und die königliche Familie nach Ägypten bringen. Während König, Kronprinz und königliche Regierung nach London umsiedeln, bietet der südafrikanische Premierminister Jan Smuts der Kronprinzessin und ihren Kindern Zuflucht in Südafrika. Bis 1944 bleiben Friederike, Sophia, Konstantin und Irene in Kapstadt bevor sie wieder näher an Griechenland kommen und nach Ägypten ziehen.

In Griechenland beginnt nach der Niederlage der Achsenmächte der Bürgerkrieg. In einem Referendum sprechen sich am 1. September 1946 rund 69% der Wähler für die Rückkehr des Königs aus. Am 27. September 1946 kehren König Georg II., Kronprinz Paul und Kronprinzessin Friederike nach Athen zurück. Im Norden des Landes haben kommunistische Partisanen eine Volksrepublik ausgerufen. Die Kämpfe kosten bis zu 200.000 Menschen das Leben und zerstören weite Gebiete des ohnehin armen Landes. Am 1. April 1947 stirbt der König und sein Bruder folgt als König Paul I. auf dem Thron nach. Bei seinen Truppenbesuchen steckt er sich mit Fleckfieber an. Im November 1947 kann er deshalb nicht an den Hochzeitsfeierlichkeiten seines Vetters Philip mit Prinzessin Elizabeth in London teilnehmen. Es wird mit seinem Ableben gerechnet und Königin Friederike tourt allein durch das zerrissene Land.

Ein anerkennender Artikel über die griechische Königin Friederike in der französischen Wochenzeitung Point de Vue: (im Uhrzeigersinn) Hochzeit mit Kronprinz Paul, die Monarchin mit ihren Töchtern Irene und Sophia, König Paul und Königin Friederike auf Eselsrücken auf Erkundung der Halbinsel Peloppones, einer auch heute noch königstreuen Region.

Ein anerkennender Artikel über die griechische Königin Friederike in der französischen Wochenzeitung Point de Vue: (im Uhrzeigersinn) Hochzeit mit Kronprinz Paul 1938; die Monarchin mit ihren Töchtern Irene und Sophia 1954; König Paul und Königin Friederike auf Eselsrücken auf Erkundung der Halbinsel Peloppones, einer auch heute noch königstreuen Region.

Bereits 1954 besuchte das griechische Königspaar Deutschland und traf Bundespräsident Heuss.

Bereits 1954 besuchte das griechische Königspaar Deutschland und traf Bundespräsident Heuss.

Doch König Paul erholt sich – und so erholt sich Griechenland, nachdem 1949 der Bürgerkrieg beendet wird. In den 50er Jahren stabilisiert sich auch die Politik. Im Gegensatz zu der Situation 25 Jahre zuvor hat der König während elf Jahren nur zwei Premierminister. Das Königspaar bereist die westlichen Länder und wirbt um Investitionen. Es vermittelt Vertrauen. Doch Ende der 50er Jahre verschlechtert sich der Gesundheitszustand des Königs. 1964 wird Magenkrebs diagnostiziert. Am 6. März erliegt er der Krankheit und wird am 11. März unter der Anteilnahme der Bevölkerung und im Beisein zahlreicher ausländischer Vertreter beigesetzt. Sein Grab in der königlichen Privatresidenz Tatoi wurde nach der Beschlagnahme des königlichen Besitzes 1994 durch die sozialistische Regierung von Andreas Papandreou geschändet, wurde aber inzwischen mindestens einmal restauriert. Anläßlich des Todestags von König Paul und Königin Friederike versammeln sich die Mitglieder der griechischen Königsfamilie um die Gräber und feiern einen Gedenkgottesdienst.

Grab König Pauls im September 1966

Grab König Pauls im September 1966

Die Begräbnisstätte von König Paul und Königin Friederike 2014.

Die Begräbnisstätte von König Paul und Königin Friederike 2014.

Für die Journlisten der Weltmedien waren die Kranzschleifen auf den Gräbern von König Paul und Königin Friederika begehrte Photoobjekte.

Für die Journalisten der Weltmedien waren die Kranzschleifen auf den Gräbern von König Paul und Königin Friederika begehrte Photoobjekte, nachdem die griechische Königsfamilie und ihre Gäste den Friedhof verlassen hatten.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 114

02 Sonntag Jun 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Europa, Monarchie

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

bismarck, Erbprinz Peter, Fürst Bismarck, Kaiser Wilhelm II., König Konstantin II. der Hellenen, König Peter, König Peter II., König Peter II. von Serbien, König Simeon II., König Simeon II. der Bulgaren, König Willem-Alexander, Königin Anne-Marie, Königin Máxima, Kronprinz Alexander II., Kronprinzessin Margarita von Rumänien, Markgraf Max von Baden, Markgräfin Valerie von Baden, Schottland, Scottish National Party, Serbien, SNP, SPD

150 Jahre SPD

Die wichtigste Frage zuerst: Warum sollte in einer monarchistischen Online-Zeitung ausgerechnet der Geburtstag der vaterlandslosen Gesellen begangen werden? Die SPD wurde schließlich von Fürst Bismarck verboten und durfte erst im Zuge der einen Ausgleich mit der Arbeiterschaft Kaiser Wilhelms II. wieder in der Legalität operieren, wenngleich sie auch von den Hohenzollern nie geliebt war. Das Argument des Autors dafür, den SPD-Geburtstag zu feiern, mag überraschen: Die SPD ist die einzige Partei, die in einer positiven Tradition zum Kaiserreich und zu Preußen steht. Daß die anderen Parteien keinen oder einen negativen Bezug zu der Zeit von 1871 bis 1918 haben, ist offensichtlich. Die Linke hat ihre Wurzeln in der DDR, die FDP fühlt sich weit eher dem angloamerikanischen Begriff des Liberalismus als den Vorstellungen verpflichtet, die die Nationalliberalen im Kaiserreich hatten. Auch die Grünen haben mit ihrer Stammwählerschaft im linken Großbürgertum keinen Bezug zur Kaiserzeit, da es dort ein solches nicht gab. Bleibt die aus der katholischen Zentrumspartei hervorgegangene CDU. Das heute noch bestehende Zentrum wurde während Bismarcks Kulturkampf genauso bekämpft, wie die Sozialdemokratie, war danach aber länger beleidigt. Die Preußenverachtung Adenauers, der schon in der Weimarer Republik für die Lossagung des Rheinlandes von Deutschland eintrat, ist bekannt und nach dem 2. Weltkrieg hat er eine Repubik geschaffen, die sich im Gegensatz zum ostelbischen Preußen verstand und noch heute versteht.

Werden Sympathien für Preußen nachgesagt: SPD-Gründer Ferdinand Lasalle.

Werden Sympathien für Preußen nachgesagt: SPD-Gründer Ferdinand Lasalle.

Und die SPD? Ihr Verhältnis zur Monarchie war nicht einfach oder herzlich, aber auch bei weitem nicht so negativ, wie man anhand mancher Thron- oder Reichstagsreden denken könnte. Da wäre zuerst einmal der Gründervater Ferdinand Lasalle zu nennen. Dieser war Hegelianer und für einen starken Staat. Vor der Reichsgründung setzte er sich für einen größeren Einfluß Preußens im Deutschen Bund ein. Auch Friedrich Ebert verhielt sich seit dem Zeitpunkt, an dem er die Führung der Partei übernommen hatte, weitgehend staatstragend. Dies gilt sowohl für das Abstimmungsverhalten im Reichstag während des 1. Weltkrieges als auch für den leider gescheiterten Versuch, den Deutschen ihre Monarchie zu erhalten.

Interessanterweise war auch das preußische Herzland Brandenburg in der Weimarer Republik lange Zeit von der SPD regiert und die traditionellen preußischen Stammlande waren zwar auf der Rechten der DNVP zugetan, aber durch sie und die SPD weit weniger anfällig für die NSDAP. Kurt Schumacher, der im 1. Weltkrieg einen Arm verloren hatte, sprach sich nach dem 2. Weltkrieg im Gegensatz zu Adenauer für ein geeintes Deutschland unter allen Umständen aus.

Freilich gab es auch andere Sozialdemokraten, zum Beispiel Liebknecht oder Scheidemann, trotzdem ist die SPD heute aber vielleicht die Partei in der Bundesrepublik, die aufgrund ihrer Geschichte am wenigsten unsympathisch ist. Vielleicht ist es aber auch nur so, daß die heutige Zeit sich mit solcher Geschwindigkeit selbst erniedrigt, daß die Revolutionäre von gestern uns heute als die letzten Ritter des Abendlandes vorkommen. L.R.

Serbische Monarchen zur letzten Ruhe gebettet

Erbprinz Peter setzt auf den Sarg seines Großvaters, König Peters II., die  serbische Krone.

Erbprinz Peter setzt auf den Sarg seines Großvaters, König Peters II., die serbische Krone.

Seit fast achzig Jahren, seit dem Staatsbegräbnis für den ermordeten König Alexander I. im Oktober 1934, hat Serbien ein solches Ereignis nicht mehr erlebt. Am 26. Mai 2013 wurden in einem Staatsakt der 1970 in den USA verstorbene König Peter II., seine Frau, Königin Alexandra, seine Mutter, Königin Marija, und sein Bruder, Prinz Andrej, in der Grablege der Karadjordjevic-Dynastie in Oplenac zur letzten Ruhe gebettet.

Neben zahlreichen Mitgliedern der serbischen Königsfamilie nahmen auch Serbiens Präsident Tomislav Nikolic und Premierminister Ivica Dacic sowie weitere Kabinettsmitglieder an den Zeremonien teil. Aus Deutschland waren der Chef der großherzoglichen Familie Baden, Markgraf Max und seine Frau, Markgräfin Valerie, angereist. Seine Schwester, Prinzessin Margarita, hatte 1957 Prinz Tomislav von Jugoslawien, einen Bruder König Peters, geheiratet. Sie verstarb im Januar 2013, wurde jedoch bei Schloß Salem am Bodensee bestattet. Dank seiner Mutter, Prinzessin Theodora, ist Markgraf Max auch mit dem griechischen Königshaus verwandt. Dieses war durch König Konstantin II. und Königin Anne-Marie der Hellenen vertreten. Den Toten erwiesen auch König Simeon II. und Königin Margarita der Bulgaren und Kronprinzessin Margarita von Rumänien, eine Großnichte von Königin Marija von Jugoslawien, die letzte Ehre. Zahlreiche Photos sind hier anzusehen.

Deutschland, das mit seinem Überfall 1941 für das lebenslange Exil König Peters und seiner Familie verantwortlich zeichnet, hatte keinen offiziellen Vertreter entsandt. Hingegen hatte sich der griechische Ministerpräsident Samaras durch Verteidigungsminister Panayotopoulos vertreten lassen. Großbritannien und Dänemark schickten ihre Botschafter in Belgrad nach Oplenac. Laut einem Bericht der österreichischen Tageszeitung Die Presse war die Bestattungszeremonie eine Manifestation für die Monarchie:

„Wir wollen den König“, skandierten die Trauergäste, die neulich die Rede von Premier Ivica Dačić vor der Familiengruft auf dem Berg Oplenac in Topola, rund 70 Kilometer südlich von Belgrad, immer wieder mit wütenden Pfeifkonzerten und Sprechchören unterbrachen. Selbst Tränen flossen an den mit serbischen Flaggen bedeckten Monarchensärgen.

Laut einer am 9. Mai der Öffentlichkeit vorgestellten Meinungsbefragung meinten 39,7 Prozent der Serben, die Erneuerung der parlamentarischen Monarchie sei eine gute Idee.   H. S.

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Die vollständige 114. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 114

Inhalt der 114. Ausgabe:

  • 150 Jahre SPD
  • 60 Jahre gekrönte Königin
  • Serbische Monarchen zur letzten Ruhe gebettet
  • Deutschland wartet auf den König
  • Unabhängiges Schottland würde wohl Monarchie bleiben

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Fast 40 Prozent der Serben befürworten die Monarchie

13 Montag Mai 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Europa, Monarchie

≈ 3 Kommentare

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Königreich Serbien, Kronprinz Alexander II., Referendum, Serbien

In einer am 9. Mai der Öffentlichkeit vorgestellten Meinungsbefragung meinten 39,7 Prozent der Serben, die Erneuerung der parlamentarischen Monarchie sei eine gute Idee. 32,2 Prozent fanden dies nicht, 27,4 Prozent konnten sich nicht entscheiden.

Der Belgrader Jugendsender B92 verbreitete die Meldung des Meinungsbefragungsinstituts SAS Intelligence. Dessen Direktor  Miljan Premović präsentierte die Ergebnisse, die bei einer Erhebung bei 1.615 Serben zwischen dem 11. und 15. April in 16 serbischen Städten ermittelt wurden. Premović betonte, daß die Befragten sowohl aus städtischen wie aus ländlichen Gebieten stammten und der Geschlechtsproporz wie auch repräsentative Altersgruppen berücksichtigt wurden.

„Die wichtigste Person, die uns anregte, diese Befragung durchzuführen war der führende Experte für Nationenkennzeichnung: Simon Anholt, der glaubt, daß Serbien eines der Länder mit der größten Chance der Erneuerung der Monarchie ist. Deshalb entschieden wir uns, den Blick der Öffentlichkeit auf ein gesellschaftliches Thema zu lenken, das bislang nicht erforscht wurde und die Stimmung bezüglich der Erneuerung der Monarchie aufzuzeigen. Die Frage ähnelt der möglichen Referendumsfrage: Sollte Serbien eine parlamentarische Monarchie sein?“, erläuterte Premović.

Laut Premović unterstützen Männer mit Hochschulabschluß und arbeitslose Männer aus städtischen Gebieten die Monarchie am meisten, während Menschen mit hoher Bildung und Rentner, vornehmlich aus Belgrad, gegen sie eingestellt sind. Anders als in Belgrad, wo die meisten Gegner der Monarchie sind, befürwortet die Mehrheit der Bevölkerung in der Wojwodina und Zentralserbien die Monarchie.

Neben Kronprinz Alkexander II. sind seine Söhne, Prinz Philip, Prinz Peter und Prinz Alexander.

Serbiens Zukunft: Neben Kronprinz Alexander II. sind seine Söhne, Prinz Philip (li.), Prinz Peter und Prinz Alexander.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 113

12 Sonntag Mai 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Europa, Monarchie

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1974, 1993, 2005, Berliner Stadtschloß, Deutschlandradio Kultur, Fürst Albert II. von Monaco, Fürst Rainier III., Griechenland, Jugoslawien, König Albert II., König Albert II. der Belgier, König Alexander I. der Hellenen, König Baudouin, König Konstantin II. der Hellenen, König Peter II., König Willem-Alexander, Königin Alexandra, Königin Beatrix, Königreich der Niederlande, Kronprinz Alexander II., Monaco, Referendum

Ein Fest in Orange

Mit ihrer Unterschrift unter dieses Dokument verzichtete Königin Beatrix am 30. April 2013 um 10.10 Uhr auf ihr Amt.

Mit ihrer Unterschrift unter dieses Dokument verzichtete Königin Beatrix am 30. April 2013 um 10.10 Uhr auf ihr Amt.

Mit ihrer Unterschrift unter die Abdankungsurkunde verzichtete die niederländische Königin Beatrix auf ihr Amt, womit automatisch ihr ältester Sohn, Kronprinz Willem-Alexander, die Königswürde erhielt. In einer Erbmonarchie, wie sie in Europa üblich ist und deren Vorteile bis 1918 auch die Deutschen genossen, ist ein konfliktloser Übergang die Regel. Hinterzimmertreffen von Parteiführern zum Auskungeln von Präsidenten sind Privilegien von Republiken. Abgesehen von Luxemburg 2000 waren die letzten Monarchenwechsel in Europa – in Monaco 2005 und Belgien 1993 – gekennzeichnet von Trauer, denn Fürst Rainier III. beziehungsweise König Baudouin I. waren nach langer Regentschaft gestorben und ungeheurer beliebt gewesen. Der Regierungsantritt von Fürst/König Albert II. war überschattet von den Bestattungsfeierlichkeiten. Ganz anders als in den Niederlanden, wo die Freude über den neuen Monarchen durch nichts getrübt wurde.

Thronfolger aus aller Welt nahmen in Amsterdam an der Zeremo-nie der Eidesleistung teil. Außer einigen Präsidentenexoten (Bar-rosso und Van Rompoy) war nur Fürst Albert II. von Monaco als regierender Monarch dabei. Leider fehlte der deutsche Thronfolger bei der niederländischen Zeremonie, obwohl Prinz Georg Friedrich von Preußen auch den Titel Prinz von Oranien tragen kann. (He also bears a historical claim to the title of prince of Orange.)

Thronfolger aus aller Welt nahmen in Amsterdam an der Zeremonie der Eidesleistung teil. Außer einigen Präsidentenexoten (Barrosso und Van Rompuy) war nur Fürst Albert II. von Monaco als regierender Monarch dabei. Leider fehlte der deutsche Thronfolger bei der niederländischen Zeremonie, obwohl Prinz Georg Friedrich von Preußen auch den Titel Prinz von Oranien tragen kann (siehe: He also bears a historical claim to the title of prince of Orange.)

Königin Beatrix stand noch einmal im Mittelpunkt, als am Vorabend des Thronverzichts die niederländischen und ausländischen Gäste mit einem Diner Abschied nahmen von der Monarchin, die sich in 33 Jahren die Liebe und Anerkennung des Volkes erwarb. Immer wieder wurde in der Berichterstattung auf die Unruhen verwiesen, die 1980 die Huldigungsfeiern in Amsterdam störten. Nur selten wurde unterschieden zwischen den Krawallen von Hausbesetzern und einer keineswegs antimonarchischen Einstellung der Niederländer.

Gerade deutsche Beobachter suchten 2013 krampfhaft nach Vertretern der Republikidee und schienen ganz glücklich, wenn sie eines Exemplars habhaft werden konnten. Dabei wollten sie doch sichtbar sein, denn als Protestmaßnahme sollten Republikaner in weißer Kleidung sich unter das Volk mischen. Doch in einem orangefarbenen Meer stachen keine weißen Republikaner heraus. Die Stadt Amsterdam versuchte, es den Gegnern der Monarchie leicht zu machen und benannte sechs Plätze, an denen sie sich versammeln und protestieren konnten. Mit Mühe gelang es den Republikanern, einen Platz zu besetzen.

Angesichts der Freude in den Niederlanden ist es nicht erstaunlich, daß sich die Deutschen anstecken ließen. Bereits vor dem Thronwechsel stieg die Zahl der Monarchiebefürworter in Deutschland auf 19%, ein Plus von 6% gegenüber 2010. H.S.

Deutsche Pressekommentare zur Huldigung in den Niederlanden

Mit süffisanter republikanischer Überlegenheit kommentierte die deutsche Presse den Wechsel des Staatsoberhauptes in den Niederlanden. An guten Ratschlägen, die in den Niederlanden mit Sicherheit niemand braucht, wurde nicht gespart: Der Monarch solle nicht mehr Teil der Regierung sein (die tageszeitung – taz). Die Monarchie habe nur eine Zukunft, wenn sie den gewählten Volksvertretern assistiere, ohne eigene Akzente zu setzen (Augsburger Allgemeine). Da der König nicht gewählt ist, müsse er wenigstens eine integere Person sein (Deutschlandradio Kultur) – bei einer gewählten Person ist dies dann offenbar nicht nötig. Die Monarchie müsse sich modernisieren, wenn sie fortbestehen will (Der Stern).

die Meinung der niederländischen Presse herzlich egal: den Niederländern

Ist die Meinung der niederländischen Presse herzlich egal: den Niederländern

An dieser Stelle seien die Niederländer und ihre Presse herzlich dazu eingeladen, die deutsche Bundespräsidentenwahl in gleicher Weise zu kommentieren. Pressemeldungen könnten etwa lauten: Das deutsche Staatsoberhaupt sollte nicht mehr von den Parteien gewählt werden. Die Kosten des Bundespräsidentenamtes müssen gesenkt werden. Das Staatsoberhaupt muß unabhängiger von der Regierung werden. Die Gewaltenteilung ist in Deutschland nicht gegeben. Pastoren gehören in die Kirche und nicht in die Politik. Dies und ähnliches könnten die Holländer über uns schreiben, aber sie tun es nicht. Es gibt auch noch einen weiteren Unterschied: Die Zustimmung zum Staatsoberhaupt ist in den Niederlanden viel höher als in Deutschland. Insofern: Lang leve de Koning!  L.R.

König Konstantin zurück in Griechenland

Die Krise in Griechenland scheint das Interesse an der Rolle der Monarchie anzufachen. Das ist bei Corona festzustellen, wo im Blog die Suchanfragen mit dem Begriff „König Konstantin II.“ in letzter Zeit zunahmen. Und wie soll es bewertet werden, wenn ein Medium wie gbtimes, das in der Volksrepublik China angesiedelt ist, ein ausführliches Interview mit Christos Zabounis, „Journalist, Verleger, Fernsehpersönlichkeit und offizieller Biograph der griechischen Königsfamilie“, veröffentlicht, in dessen Mittelpunkt der griechische Monarch und dessen Rückkehr nach Griechenland steht?

Proroyalister Handzettel von 1974.

Proroyalister Handzettel von 1974.

Zabounis nimmt sich die Umstände vor, die zum Militärputsch von 1967 führten und benennt auch die Versuche des Königs, die demokratische Ordnung wiederherzustellen. Als das Obristenregime 1974 zusammenbrach, waren, wie Zabounis ausführt, der König und der einstige Premierminister Konstantinos Karamanlis übereingekommen, gemeinsam nach Athen zurückzukehren, doch der gewiefte Politiker hielt sich nicht an die Abmachung, flog nach Griechenland und riet von dort aus dem Monarchen, die Entwicklungen im Exil abzuwarten. Zabounis: „Er wollte jedoch keinen Jüngeren, der ihn kontrollieren könnte.“ Karamanlis hatte viele Jahre in Paris verbracht und war vom Präsidialsystem de Gaulles beeinflußt. „Französische Präsidenten haben eine solche Machtfülle, daß selbst König Ludwig XIV. neidisch würde.“

1988 hatte der damals amtierende griechische Ministerpräsident Konstantinos Mitsotakis zugegeben, daß das Referendum von 1974, das Griechenland den Verlust der Monarchie einbrachte, „unfair“ gegenüber dem König war. Zabounis bestätigt diese Sichtweise: „Was geschah, war unehrlich und diese Bemerkung eines griechischen Politkers war tapfer, wenn man sich vor Augen hält, wie das damalige politische Klima war.“

Wie Zabounis erstmals bekanntgab, ist das Königspaar nach Griechenland zurückgekehrt: „London ist für ihn beendet. Von nun an wird er dauerhaft in Griechenland leben. Er sagt, daß er nahe beim griechischen Volk, das in dieser Krisenzeit viel leidet, sein will. In diesem besonderen Moment will er nicht im Ausland sein. Er fühlt keine politische Sympathie. Seine Gefühle sind zutiefst menschliche.“ H.S.

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Die vollständige 113. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 113

Inhalt der 113. Ausgabe:

  • Ein Fest in Orange
  • Deutsche Pressekommentare zur Huldigung in den Niederlanden
  • König Konstantin zurück in Griechenland
  • Vorbereitungen für ein königliches Staatsbegräbnis in Serbien
  • Holzpfähle des Berliner Stadtschlosses versteigert

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Serbien: König Peter II. kehrt endlich heim Corona – Nachrichten, Ausgabe 108

27 Sonntag Jan 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Europa, Französische Revolution, Monarchie

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1945, BILD-Zeitung, Braunschweig, Burg Hohenzollern, Comte de Paris, Exil-Serben, Fürst Karel Schwarzenberg, Fürst Karl zu Schwarzenberg, François Hollande, france 3, Französische Republik, Französische Revolution, Graf von Paris, Griechenland, Hechingen, henri comte de paris, Henri d'Orléans, Herzog Ernst-August, Herzog Ernst-August zu Braunschweig und Lüneburg, Herzogin Viktoria Luise zu Braunschweig und Lüneburg, Illinois, Josip Broz, König Ludwig XVI. von Frankreich, König Peter, König Peter II. von Jugoslawien, Königin Alexandra von Jugoslawien, Kronprinz Alexander II., Libertyville, London, Märkische Allgemeine, Prinz Alexander von Serbien, Prinz Carl Friedrich von Preußen, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Prinz Louis Ferdinand von Preußen jr., Prinz Paul von Jugoslawien, Prinzessin Margarita von Baden, Prinzessin Margarita von Jugoslawien, Prinzessin Sophie von Preußen, Prinzessin Viktoria Luise von Preußen, Südwest Presse, Serbien, Tito, Tschechien, USA, Vereinigtes Königreich, Welfenhaus

Frankreich: Fackelzug und Gottesdienst für einen Reformer

«Les Rois ont fait la France. Elle se défait sans Roi» - Frankreich wurde durch seine Könige begründet, ohne sie kann Frankreich nicht sein. Dies ist das traditionelle Motto der französischen Royalisten.

«Les Rois ont fait la France. Elle se défait sans Roi» – Frankreich wurde durch seine Könige begründet, ohne sie kann Frankreich nicht sein. Dies ist das traditionelle Motto der französischen Royalisten.

Traditionell haben die französischen Royalisten in Paris mit einem Fackelzug und einem Gottesdienst in der Église de la Madeleine der Ermordung König Ludwigs XVI. am 21. Januar 1793 gedacht. Die Veranstalter sprachen von 300 Teilnehmern. Prominentester Teilnehmer war Prinz Sixtus Henri von Bourbon-Parma, welcher auch ein Grußwort an die Versammelten richtete. Der Thronprätendent der Linie der spanischen Bourbonen, Prinz Louis, und der Thronprätendent der Linie Bourbon-Orléans, Prinz Henri, Comte de Paris, würdigten das Andenken des Märtyrerkönigs in anderen Pariser Kirchen. Landesweit wurden etwa 50 Gedenkgottesdienste ausgerichtet und selbst in Belgien gab es drei Messen für den König. Nach Paris war Nantes der wichtigste Versammlungsort der Royalisten. Dort kamen noch einmal etwa 100 Menschen zum Gedenken zusammen. Bemerkenswerterweise berichtete auch der öffentlich-rechtliche Sender France 3 von dem Gedenken und gegen die Monarchie wurde in dem Bericht nur gesagt, daß ihre Einführung derzeit utopisch sei. Gleichzeitig wurde den Royalisten jedoch die Gelegenheit gegeben, ihre Sicht auf Ludwig XVI. zu erklären und die Monarchie als Garant für die Einheit einer Nation zu präsentieren – und dies ohne die in Deutschland übliche Gegendarstellung aus „aufgeklärt-republikanischer“ Perspektive.

Die nach wie vor große Anteilnahme am Tod Ludwigs XVI. zeugt davon, daß dieses Kapitel der französischen und europäischen Geschichte nur mangelhaft verarbeitet wurde: Im Geschichtsunterricht an europäischen Schulen wird die Revolution als eine Art Befreiung der Menschheit gefeiert, was bei einer näheren Betrachtung der Bemühungen des Königs jedoch absurd ist: Ludwig XVI. vermied nach Kräften den Krieg – die Schulden, die Frankreich aus seinen militärischen Engagements entstanden, gingen im wesentlichen auf die außenpolitischen Entscheidungen seines Vorgängers zurück, auch wenn er später allerdings die amerikanische Unabhängigkeit mit einem Hilfskorps militärisch unterstützte. Er weigerte sich auch, die steuerliche Belastung der Armen zu erhöhen und versuchte interessanterweise rund 150 Jahre vor Maynard Keynes auch, die Industrie durch staatliche Infrastrukturprogramme und bedeutende Steuersenkungen anzukurbeln, ohne jedoch gleichzeitig die unternehmerische Freiheit zu beschneiden, wie dies etwa der derzeitige Präsident Hollande tut. Ein weiterer Mythos der französischen Republik ist übrigens die Religionsfreiheit, die angeblich im Gegensatz zum Ancien Régime begründet wurde. Ludwig XVI. sprach sich jedoch schon 1774 für die Aufhebung der Protestantenverfolgung aus. Er wollte auch die politische Dezentralisierung fördern, mit der sich Frankreich noch heute schwertut. Es handelt sich bei der Geschichte der letzten Jahre der französischen Monarchie und des Königs also keineswegs um den Zusammenbruch des Alten und Morschen. Ludwig XVI. scheiterte an den inneren Widerständen, die seine Reformbemühungen auslösten. L.R.

Serbien: Ein König kehrt heim

Wenn der Begriff des „traurigen Königs“ nicht schon mit dem belgischen König Baudouin fest verbunden wäre, gebührte er König Peter II. von Jugoslawien. Kaum ein Monarch hatte ein solch tristes Leben wie er und Shakespears Satz trifft gerade auf König Peter zu: Schwer ruht das Haupt, das eine Krone drückt. Am 22. Januar 2013 wurde ihm endlich die Ehre zuteil, die ihm sein ganzes kurzes Leben verweigert wurde:

Bis zu seiner Rückführung war König Peter II. von Jugoslawien der einzige König der Neuzeit, der in den USA zur Ruhe gebettet wurde. Er starb 1970 mit nur 47 Jahren und wurde im serbisch-orthodoxen Kloster von Libertyville in Illinois bestattet.

Bis zu seiner Rückführung war König Peter II. von Jugoslawien der einzige König der Neuzeit, der in den USA zur Ruhe gebettet wurde. Er starb 1970 mit nur 47 Jahren in Denver, Colorado, und wurde im serbisch-orthodoxen Kloster von Libertyville im US-Bundesstaat Illinois bestattet.

Feierlich wurde er in seine Heimat zurückgebracht. Sein Enkel, Prinz Alexander, begleitete die sterblichen Überreste aus den USA nach Serbien, wo König Peter in der königlichen Kapelle Dedinje ruht, bis er im Frühling 2013 endgültig in die königliche Begräbnisstätte von Oplenac überführt wird. Dann wird ein Menschen zur letzten Ruhe gebettet, dessen Leben nicht tragischer hätte sein können.

Kronprinz Peter von Jugoslawien ist elf Jahre alt, als sein Vater König Alexander I. 1934 in Marseille von einem mazedonischen Attentäter (der von kroatischen Drahtziehern bezahlt ist) ermordet wird. Ein dreiköpfiger Regentschaftsrat unter Leitung von Prinz Paul, dem Bruder des Ermordeten, führt die Staatsgeschäfte für den minderjährigen König Peter. Als im März 1941 Hitler Durchmarschrechte zur Invasion Griechenlands verlangt, zeigt sich der Regentschaftsrat bereit, nachzugeben. Die Bevölkerung reagiert empört, das Militär putscht und der Regentschaftsrat tritt zurück. Erst 17-jährig wird König Peter II. für volljährig erklärt und er versucht, der Invasion der Wehrmacht etwas entgegenzusetzen. Am 14. April 1941 muß er nach Athen ausweichen, doch auch Griechenland fällt und die königlich-jugoslawische Regierung geht zuerst nach Ägypten, schließlich nach London ins Exil. Dort heiratet er 1944 Prinzessin Alexandra von Griechenland. In einem zum jugoslawischen Territorium erklärten Hotelzimmer in London kommt 1945 Kronprinz Alexander II., der heutige Chef des Königshauses, zur Welt. Im Machtkampf im Königreich Jugoslawien unterliegen die royalistischen Partisanen den kommunistischen von Josip Broz, genannt Tito, der 1945 die „föderatische Volksrepublik“ ausruft. Für König Peter II. beginnt eine schwere Exilzeit, in der er von den Spenden royalistischer Exil-Serben leben muß, da die Königsfamilie keinerlei Mittel außerhalb Jugoslawiens besitzt. In den USA findet er Hilfe, doch die Ehe zerbricht, Kronprinz Alexander wird bei seiner Tante, Prinzessin Margarita, abgegeben und König Peter glaubt, im Alkohol Trost suchen zu müssen. Nach einer mißlungenen Lebertransplantation in Denver, Colorado, stirbt er 1970, erst 47-jährig.

Es ist fast eine Ironie des Schicksals, daß die einst kommunistische Nachrichtenagentur Tanjug heute Videos von der Rückkehr König Peters im Internet verbreitet. Vielleicht siegt die gerechte Sache am Ende doch. H.S.

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Die vollständige 108. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 108

Inhalt der 108. Ausgabe:

  • Frankreich: Fackelzug und Gottesdienst für einen Reformer
  • Braunschweiger Ausstellung zur Prinzenhochzeit von 1913
  • Zwillinge für‘s Preußenhaus
  • Serbien: Ein König kehrt heim
  • Fürst Schwarzenberg verliert Wahl in Tschechien

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