König Juan Carlos wurde 75 Jahre alt
Königin Sofía und König Juan Carlos I. von Spanien.
König Juan Carlos I. wurde am 5. Januar 2013 75 Jahre alt, etwa die Hälfte seines Lebens, um genau zu sein, seit dem 22. November 1975, regiert er über Spanien. Das war bei seiner Geburt durchaus nicht selbstverständlich, denn Spanien ist neben Kambodscha das einzige Land, welches sich in der Neuzeit für die Rückkehr zur Monarchie entschied. Zwar war es General Franco, der letztlich die Restauration verfügte, doch stimmten die Spanier bereits 1947 im Zuge eines Referendums für die Monarchie und bestätigten diesen Wunsch 1978 im Rahmen der Abstimmung über die neue spanische Verfassung, die auch die Stellung der Krone regelt. Der Mensch Juan Carlos mußte im Zuge dieses Prozesses schwere Opfer bringen. Hierbei ist zunächst einmal zu nennen, daß der während der 2. Republik geborene spätere Monarch zunächst in Rom und später in Lausanne und im portugiesischen Estoril leben mußte, ohne seine Heimat je gesehen zu haben. In seiner Jugend wurde er politischer Zankapfel zwischen dem im Bürgerkrieg siegreichen Franco und dem eigenen Vater, dem Grafen Juan von Barcelona, welcher der eigentlich legitime Nachfolger des von der Republik verdrängten Königs Alfons XIII. war. Weil Franco sich vom jungen Prinzen Juan Carlos aber eine höhere Gefolgsamkeit versprach als von Graf Juan, willigte letzterer schließlich ein, zum Wohle der Monarchie auf den Thron zu verzichten. Bis die Monarchie restauriert wurde, war es daher auch nötig, daß Juan Carlos Franco in gewissem Maße nach dem Mund redete. Als der Diktator starb, stand der König zwischen allen Stühlen: Die alten Eliten wollten das vorherrschende System bewahren und die Opposition war der Republik viel eher als der Monarchie zugeneigt. Diesen Gegensatz aufzulösen und eine demokratische Monarchie einzuführen, ist gewiß die Lebensleistung des Königs.
König Juan Carlos I. während seines Interviews mit Jesús Hermida, das am 4. Januar 2013 im spanischen Fernsehen ausgestrahlt wurde.
Aus Anlaß seines Geburtstags gab der König auch eines von nur drei Fernsehinterviews seiner bisherigen Regierungszeit. Als größte Leistung der Spanier und als wichtigste eigene Hinterlassenschaft nannte der König in diesem Zuge immer wieder die Modernisierung und Demokratisierung Spaniens. Ohne die katalanische Regionalregierung direkt zu nennen, kritisierte er die separatistischen Tendenzen der Provinz. Persönlich wurde er, als die Sprache auf seinen Vater kam, von dem er betonte, daß dieser sein eigenes Wohl stets zugunsten Spaniens in den Hintergrund gestellt hat. An der aktuellen wirtschaftlichen Lage bedauert der König vor allem, daß immer mehr junge Spanier das Land auf der Suche nach Arbeit verlassen müssen. Dennoch zeigte er sich optimistisch, daß auch diese Krise überwunden werden wird, da die Spanier in ihrer Geschichte schon Schlimmeres überstanden haben. Auf Kronprinz Felipe angesprochen, betonte er dessen Ausbildung und Vorbereitung auf seine zukünftige Rolle. Er sei der „bislang am besten vorbereitete Thronfolger“ Spaniens. Die monarchische Kontinuität ist also auch über Juan Carlos I., der noch ein langes Leben haben möge, gesichert. L.R.
Anpassungsfähige saudische Monarchie
Über Saudiarabien und seinen Einfluß empören sich die iranischen Machthaber ebenso wie die Oppositionsparteien im Deutschen Bundestag – wenn auch aus gegensätzlichen Gründen. Einig dürften sie nur im Wunsch sein, die Monarchie recht bald durch ein anderes Regime ersetzt zu sehen. Aber der Korrespondent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung für die Arabische Halbinsel macht ihnen darin wenig Hoffnung. Rainer Herrmann schrieb am 2. Januar 2013: „Grundsätzlich gefährdet ist die Monarchie auf mittlere Sicht nicht.“ Dabei zitiert er den US Experten Thomas Lippman, der der saudischen Monarchie bescheinigte, sehr anpassungsfähig zu sein. Eine Umfrage der Niederlassung des amerikanischen Meinungsforschungsinstituts ASDAA in Dubai von 2012 stützt diese Aussage. Die Umfrage ergab, daß 55 % der befragten Saudis „Unruhen“ als größte Bedrohung für die Region sehen, mehr als in jedem anderen Land der arabischen Welt. Nur 37 % sagten, das Fehlen oder ein Mangel von Demokratie sei die größte Bedrohung. König Abdullah, der seit 2005 im Amt ist, nennt Herrmann eine „treibende Kraft für mehr Frauenrechte“. Doch der König könne nicht nach eigenem Gutdünken schalten und walten, sondern müsse auf die Religionslehrer Rücksicht nehmen.
Kronprinz Salman bin Abdulaziz von Saudiarabien
Der größte Wandel steht in Saudiarabien an, wenn die Söhne des Gründerkönigs Abdel Aziz ibn Saud aus natürlichen Gründen abtreten müssen und eine neue Generation die Königswürde anstrebt. Das Erbfolgerecht, das König Abdullah einführte, sieht ein Wahlgremium vor, in dem die Linie jedes Sohns von Abdel Aziz bei der Wahl eines Königs eine Stimme hat. Es hat Anklänge an ein Wahlkönigtum und ist doch für Europäer ungewohnt. In Arabien wurde dieses System seit vielen Jahrhunderten praktiziert und hat immer zu anerkannten Resultaten geführt. H.S.
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Die vollständige 107. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:
Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 107
Inhalt der 107. Ausgabe:
- König Juan Carlos wurde 75 Jahre alt
- Anpassungsfähige saudische Monarchie
- 200 Jahre Befreiungskriege
- 2012 – ein normales Jahr für die Monarchie
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