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Schlagwort-Archiv: Welfenbund

Wachsendes Interesse am Welfenhaus und seinen Anhängern

03 Donnerstag Jan 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Deutsche Innenpolitik, Monarchie

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Schlagwörter

frankfurter allgemeinen zeitung, Herzog Ernst-August, Herzog von Cumberland, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, Herzogin Viktoria Luise, Herzogin Viktoria Luise zu Braunschweig und Lüneburg, Königreich Hannover, Prinz Ernst August, Welfenbund, Welfenhaus

Lange meinten es die Medien nicht gut mit dem Welfenhaus. Gerne berichteten sie über tatsächliche, aufgebauschte oder erfundene Skandale des Hauschefs oder anderer Familienangehöriger. Es war bedauerlich lange still um die Welfenanhänger, die seit 1866, seit der Annektion des Königreichs Hannover durch Preußen, über hundert Jahre in Niedersachsen eine wichtige politische Größe darstellten.

Es scheint sich eine Trendwende abzuzeichnen, wovon nicht zuletzt dieser Blog berichten kann: In der Jahresstatistik 2012 liegt der Artikel über die Wiedergründung des Welfenbunds als eingetragener Verein auf Platz vier der meistbesuchten Beiträge, der Nachruf auf die Unvergessene Kaisertochter Herzogin Viktoria Luise zu Braunschweig und Lüneburg einen Rang dahinter (von 82). Auch das Fernsehen trägt dem neuerwachten Interesse Rechnung. Auf Phönix wird am Freitag, 4. Januar, ab 15 Uhr die dreiteilige Serie über Die Welfen – Wege einer Dynastie wiederholt. Fast enthusiastisch heißt es im NDR-Pressetext:

Nach den Maßstäben des Hochadels ist das Haus Hannover kaum zu übertreffen. Denn die Welfen sind das älteste Fürstenhaus in Europa, ihre Familiengeschichte ist auch deutsche und europäische Geschichte seit dem Mittelalter.

Auch im 20. Jahrhundert bleibt die Geschichte der Welfen dramatisch. Weitgehend unbekannt ist, wie der Spion Anthony Blunt die hannoveranischen Kronjuwelen nach England brachte. Bei spektakulären Anlässen steht die Familie bis heute immer wieder im Rampenlicht.

Die Hochzeit von [Herzog] Ernst August, dem[s] Großvater[s] des heutigen Welfenprinzen, mit der Kaisertochter Victoria Luise besiegelt den Friedensschluss. Ernst August wird Herzog von [zu] Braunschweig [und Lüneburg]. [Herzogin] Victoria Luise war bis zu ihrem Tod 1980 in Niedersachsen äußerst populär.

Darüber hinaus veröffentlichte Robert von Lucius im Dezember 2012 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ein bemerkenswertes Portrait des Erbprinzen Ernst-August: Ernst August von Hannover Der große Prinz

Ein mittlerweile 29 Jahre alter hochaufgeschossener Mann, der bis dahin nie mehr als zwei Tage am Stück in seiner Heimatstadt war, kam im Februar, zur schlimmsten Kältewelle, zum ersten Mal etwas länger in die Stadt, die seinen Familiennamen trägt. Bislang hatte er sich aus der Öffentlichkeit zurückgehalten, lebte und arbeitete in London und Bahrein, Botswana und New York. Seine Muttersprache ist Englisch. Wenig später überschlugen sich die Lokalzeitungen und druckten sein Foto auf der Titelseite. Der Ministerpräsident des Bundeslandes besuchte und empfing ihn, der alte wie der wohl künftige Oberbürgermeister der Landeshauptstadt bemühten sich um ihn.

Der Erbe einer jahrtausendealten Dynastie kümmert sich um den deutschen Besitz des Hauses, dessen Verwaltung ihm sein Vater 2004 übertrug. Die FAZ dazu:

Im Übrigen stürzt er sich in seine Arbeit. Von ihr will er leben. Denn das Ererbte dient ohnehin überwiegend dem Erhalt des Ererbten (eine Burg ist teuer), und zur Unterstützung der weitläufigen Familie. Erst im Laufe des vergangenen Jahres wurde ihm in Gesprächen und bei Besuchen klar, wie stark die Anhänglichkeit vieler in der Region an die welfische Tradition und auch an die Familie ist – viel stärker vermutlich als in manch anderen Landstrichen, die von alten Fürstenfamilien geprägt sind. Die Menschen scheinen es zu bedauern, dass die Familie seit Jahrzehnten abwesend ist.

Erbprinz Ernst August von Hannover (links) mit Maurizius von Reden.

Erbprinz Ernst August von Hannover (links) mit Mauritz von Reden, bis Juli 2012 Verwalter von Schloß Marienburg.

Begleitet von Ministerpräsidenten David McAllister (CDU), Hannovers Oberbürgermeisters Stephan Weil (SPD) und dessen mutmaßlichen Nachfolgers Stefan Schostok (SPD) lief Prinz Ernst August an der Spitze des Ausmarsches zum größten Schützenfest der Welt, dessen Schutzherr traditionell der Chef des Welfenhauses ist. Selbst der Bild-Zeitung war dies eine ihrer berühmten Schlagzeilen wert. DER JUNGE WELFE FÜHRT EINE ALTE FAMILIEN-TRADITION FORT: „Schon seine Ur-Großmutter Herzogin Viktoria Luise († 88) wohnte dem Umzug bei, fuhr mit der Kutsche durch Hannover. Und auch sein Vater Ernst August von Hannover ist schützenfesterfahren: In den 80er Jahren regierte er sogar über einen eigenen Umzugswagen!“

Doch zurück zur Frankfurter Allgemeinen Zeitung:

Beim Bremer Tabak-Collegium im Wolfenbütteler Schloss, das einst der Familie gehörte, wird er nicht nur als einziger Gast von den Rednern begrüßt. Von den urrepublikanischen Bremern wird er auch mit „Königliche Hoheit“ angesprochen, was ihn im Stillen amüsieren mag. Vorgaben macht er ohnehin nicht, er ist angelsächsisch geprägt und begabt mit einem schnellen britischen Witz. So scheint er sich wohler als bei manch offiziellen Gelegenheiten zu fühlen, wenn er in einem linken Jugendzentrum in Hannover, der Glocksee, spätnachts einer Rock-Band zuhört, die unter ihrem Namensschild mit einem Satz seinen Familiennamen persifliert: „Hangover Rock Explosion“.

Die Anwesenheit des Erbprinzen im Gebiet des früheren Königreichs Hannover dürfte sich in den nächsten Monaten noch mehr im Rampenlicht der Öffentlichkeit vollziehen, denn 2014 jährt sich zum 300. Mal das Angebot an den Kurfürsten Georg Ludwig von Hannover, als König Georg I. den britischen Thron zu besteigen, was genau am 12. August 1714 geschah. An dieses Ereignis soll eine Landesausstellung in Niedersachsen erinnern: „Als die Royals aus Hannover kamen“. Das wird den republikanisch orientierten Politikern in Norddeutschland wieder reichlich Gelegenheit geben, sich im königlichen Schein zu sonnen.

Prinz Ernst August führt nicht nur, was die FAZ nicht unerwähnt ließ, in seinem Paß den Titel  „Königlicher Prinz von Großbritannien und Irland“, sondern er steht auch auf der britischen Thronfolgeliste – jedoch gegenwärtig erst auf dem 536. Platz. Vor ihm rangiert übrigens Prinz Georg Friedrich von Preußen, der den 212. Platz  einnimmt.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 105

25 Sonntag Nov 2012

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Monarchie

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Albanien, bayerisches Königshaus, Berlin, Europäische Union, Fürstenhaus Wied, foreign policy, Haschemitisches Königreich Jordanien, Haus Doorn, Haus Wittelsbach, Herzog Franz von Bayern, Jordanien, König Abdullah II., König der Albaner, König Leka I., König Zogu I., Königin Rania, Königreich Bulgarien, Königreich der Niederlande, Kronprinz Kardam von Bulgarien, Kronprinz Leka II., Marokko, monarchistische Denkfabrik, Pro-Monarchie-Stiftung, Sachsen, Tirana, Welfenbund

Monarchien in der arabischen Welt weiterhin stabil

Mit großer Häme haben besonders amerikanische Medien die jüngsten Proteste in Jordanien kommentiert, die, glaubt man diesen Berichten, sich erstmals auch gegen König Abdullah II. richteten. Wer so fest an die Republik glaubt, wie dies die Amerikaner tun, den muß es schon ziemlich gewurmt haben, daß jeder Langzeitpräsident der arabischen Welt aus dem Amt gefegt wurde oder nur noch mit Hilfe seines Militärs regiert, während die Throne der arabischen Monarchen nach wie vor ungefährdet sind, was weiterhin auch für die jordanische Monarchie gilt.

Jordaniens König Abdullah II. mit Königin Rania. Triumphierend meldeten US Medien, daß sich Proteste erstmals gegen das Königshaus selbst richteten, weil der Staat Subventionen für gewisse Rohstoffe strich. Die Monarchie ist jedoch nicht in Gefahr und bleibt Stabilitätsgarant in einem Land, das durch die geographische Lage neben Syrien und Israel/Palestina mit schweren ethnischen und außenpolitischen Problemen ringt.

Das recht bedeutende, sich mit Außenpolitik beschäftigende US-Magazin Foreign Policy, führt den Umstand, daß die Monarchen der arabischen Welt weiterhin das Wohlwollen ihrer Völker genießen, auf Zufälle zurück. Diese Unterstützung im Volk liege nicht etwa an dem gemäßigten Islam, den die Königshäuser vertreten und der sie von den radikal-laizistischen Diktatoren unterscheidet, die in den vergangenen Jahren gestürzt wurden. Sie läge auch nicht daran, daß Monarchen mit ihrer Autorität konstitutionalistische Reformen auch gegen Widerstände in ihrem engeren Zirkel durchsetzen können und in der Vergangenheit durchgesetzt haben.

Nach Foreign Policy liegt der Erhalt der Monarchien vielmehr am Erdöl. Nun könnte man dagegen einwenden, daß Jordanien und Marokko gar kein Erdöl besitzen und zu dieser Erkenntnis kommt am Ende sogar das amerikanische Magazin. Jedoch bekämen diese Staaten Geld von den Ländern des Golf-Kooperationsrats und könnten dieses für Transferzahlungen an ihre Bevölkerung verwenden. Was aber macht die EU, wenn nicht genau das? Der EU wird man wohl nicht vorwerfen wollen, sie leiste Transferzahlungen für den eigenen Machterhalt.

Außerdem, führt das Magazin an, hätten die Monarchien zum Teil auch die Unterstützung des Westens. Dieses Argument ist jedoch genauso unsinnig, da die jahrzehntelange, peinliche Unterstützung des Westens für Despoten wie Hosni Mubarak nicht verhindert hat, daß sie am Ende verjagt werden.

Anders als nach der Auffassung von Foreign Policy liegt der feine Unterschied eben doch in der Staatsform: Monarchien sind stabiler als Republiken. L.R.

König Zogu ist nach Albanien zurückgekehrt

König Zogu kehrt nach Albanien zurück.

In einer Zeremonie würdig eines Monarchen kehrte König Zogu I. vor einer Woche in seine Heimat zurück. Knapp ein Jahr nach dem Tod seines einzigen Sohns, König Leka I., am 30. November 2011, geleiteten Tausende Albaner die sterblichen Überreste des 1961 verstorbenen Königs der Albaner aus dem Exil in ein eigens errichtetes Mausoleum in der albanischen Hauptstadt Tirana.

Tausende Albaner gaben König Zogu das letzte Geleit.

Die feierliche Überführung hatte am 14. November im Beisein seines Enkels, Kronprinz Leka II.,  begonnen, als die Exhumierung des Königs auf dem Pariser Friedhof Thiais vorgenommen wurde. Für die albanische Regierung war die Rückführung Teil der Hundertjahrfeier der Unabhängigkeit des Adrialandes.

Fürst Wilhelm von Albanien.

1912 war Albanien aus dem Osmanischen Reich ausgeschieden und erklärte sich für unabhängig. Es war der Wunsch vieler Albaner, den deutschen Prinzen Wilhelm zu Wied zum Monarchen auszurufen, weil sich die Albaner von ihm eine unabhängige, ausgleichende Funktion über den Clanstreitereien versprachen. Trotz anfänglichem Sträuben gab er nach und regierte von März bis September 1914 als Fürst von Albanien.  Zwar galt er im Ausland als Fürst, aber die Albaner nannten ihn Mbret, König.

Fürstin Sophie von Albanien

Er oder die Familie haben nie offiziell Thronverzicht geleistet.

Ähnlich wie in Serbien oder Montenegro kristallisierte sich in Albanien eine einheimische Dynastie heraus. Ahmet Zogu entstammte einer muslimischen Adelsfamilie und zeigte einen durchsetzungswilligen Machtinstinkt.

König Zogu im Exil.

Im Ersten Weltkrieg diente er im österreich-ungarischen Heer. 1922 wurde er Ministerpräsident Albaniens, 1925 Präsident und am 1. September 1928 wandelte er Albanien in eine konstitutionelle Monarchie um. Bis zum Einmarsch Italiens 1939 stabilisierte er das Land und gab ihm eine Identität. Er führte das allgemeine Wahlrecht ein, übernahm den Code Civil aus Frankreich, führte in dem von den Türken vernachlässigten Gebiet Infrastrukturmaßnahmen durch.  Nach dem Krieg und deutscher Besatzung obsiegten die kommunistischen Partisanen über die königstreuen Partisanen der Legaliteti, die einen hohen Blutzoll für ihre Loyalität gegenüber König Zogu bezahlten.                 H.S.
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Die vollständige 105. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 105

Inhalt der 105. Ausgabe:

  • Gegen die Schließung von Haus Doorn
  • Interesse am Welfenbund oder am Haus Sachsen?
  • König Zogu I. ist nach Albanien zurückgekehrt
  • Monarchistische Denkfabrik
  • Monarchien in der arabischen Welt weiterhin stabil

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Unvergessene Kaisertochter Herzogin Viktoria Luise

13 Donnerstag Sep 2012

Posted by monarchistundlegitimist in Deutsche Innenpolitik, Monarchie

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ernst august von hannover, Griechenland, Herzogin Viktoria Luise, Herzogin Viktoria Luise zu Braunschweig und Lüneburg, Herzogin zu Braunschweig und Lüneburg, Kaiser Wilhelm II., Kaiserin Auguste Viktoria, König Konstantin II. der Hellenen, Königin Friederike der Hellenen, Königin Friederike von Griechenland, Königin Sofia von Spanien, Königreich Hannover, Prinz Ernst August, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Prinz Louis Ferdinand von Preußen, Welfenbund

Als am 11. Dezember 1980 in Hannover IKH Herzogin Viktoria Luise zu Braunschweig und Lüneburg starb, ging mit ihr die letzte regierende Fürstin Deutschlands (der letzte regierende Fürst, Herzog Ernst II. von Sachsen-Altenburg, war schon 1955 gestorben). Heute vor 120 Jahren, am 13. September 1892, wurde Prinzessin Viktoria Luise von Preußen als siebtes Kind und einzige Tochter Kaiser Wilhelms II. und Kaiserin Auguste Viktorias im Marmorpalais in Potsdam geboren.

Sie selbst sagte über ihre Kindheit: „Ich war der Liebling unserer ganzen Familie. Als jüngstes Kind und einziges Mädchen meiner Eltern erlebte ich mit meinen sechs Brüdern eine glückliche Kindheit. Trotzdem habe ich mir immer gewünscht, ein Junge zu sein.“

Von der Bevölkerung begeistert gefeiert, zogen Herzog und Herzogin von Braunschweig 1913 in ihre Residenzstadt.

Ihre Hochzeit am 24. Mai 1913 mit Prinz Ernst August von Hannover vereinte das gesamte monarchische Europa ein letztes Mal vor der Jahrhundertkatastrophe des Ersten Weltkriegs in Berlin. Die Ehe war eine Liebesheirat und dennoch diente sie auch der Versöhnung zwischen den Welfen und den Preußen, die das Königreich Hannover 1866 annektierten und den blinden hannoverschen König Georg V., den Großvater des Bräutigams, ins Exil vertrieben hatten. Das junge Ehepaar bekam zwar nicht das Königreich Hannover, aber nach dem Verzicht von Prinz Ernst August (1845–1923), Kronprinz von Hannover und 3. Herzog von Cumberland, Vater des jungen Ehemanns, konnten die Jungvermählten 1913 als regierende Monarchen ins Herzogtum Braunschweig einziehen. Dort wurde am 18. März 1914 der Thronfolger, Prinz Ernst August, geboren.

Herzog und Herzogin zu Braunschweig und ihre Kinder Ernst-August, Georg, Christian, Welf-Heinrich und Friederike.

Die schweren Jahre des Ersten Weltkriegs ließen keine großen Möglich-keiten, Regenten-tugenden zu entfalten, doch setzten sich Herzog und Herzogin bis zu den bitteren Novembertagen 1918 voll für das Land ein. Nach 1918 lebte das Herzogspaar mit seinen Kindern Ernst August (*1914), Georg Wilhelm (*1915), Friederike (*1917), Christian (*1919) und Welf Heinrich(*1923) teils in Blankenburg im Ostharz, teils in Gmunden, wo die hannoversche Königsfamilie nach der Vertreibung von 1866 heimisch geworden war.

Herzog Ernst August und Herzogin Viktoria Luise mußten 1945 aus Blankenburg, das in die sowjetisch besetzte Zone fiel, fliehen. Sie lebten fortan auf der Marienburg, wo Herzog Ernst August am 30. Januar 1953 starb. Die Herzogin zog 1956 nach Braunschweig und wurde dort eine gerngesehene Einwohnerin. Berühmt waren ihre Waldläufe, mit denen sie sich fit hielt. Für jedermann war sie ansprechbar, ihre Geburtstage waren Tage der offenen Tür.

Ein Bestseller: Herzogin Viktoria Luises Erinnerungsbuch „Ein Leben als Tochter des Kaisers“.

Sie war schon über 70, als Herzogin Viktoria Luise ihre Lebenserinnerungen schrieb. Sie wurden ein so großer Erfolg, daß sie es auf sieben stattliche Bildbände brachte. „Ein Leben als Tochter des Kaiser“, gewidmet „Der Erinnerung an meinen Mann“, erschien 1965 (die hier vorliegende 14. Auflage von 1977 signalisierte 128.000 verkaufte Exemplare). Sie reiste durchs Land wie ein Popstar und saß geduldig in vielen Signierstunden.

Das traf nicht überall auf helle Freude. Im Nachruf der Zeitschrift des Welfenbunds, der Vereinigung hannöverscher Royalisten, hieß es: „Buch- und Zeitschriftenverlegern gefiel es aber bald, sie vor allem als Kaisertochter und Prinzessin von Preußen zu präsentieren. Diese Akzentverschiebung schmerzten die Familie und die treuen Welfen ebenso wie die typische ‚Vermarktung‘ ihrer Lebenserinnerungen.“ (Der Bund, Nr. 91/92, 29. Jahrgang I/II-1981)

Viele tausend Menschen gaben IKH Herzogin Viktoria Luise zu Braunschweig und Lüneburg, geborene Prinzessin von Preußen, im Schneegestöber das letzte Geleit.

Zum Trauergottesdienst erschienen 1980 über 10.000 Menschen im Braunschweiger Dom, weitere 5.000 Menschen gaben in dichtem Schneetreiben der Herzogin zu Braunschweig und Lüneburg im Park von Hannover-Herrenhausen das letzte Geleit. Vor dem Mausoleum des Hauses Hannover fand sie neben ihrem Mann die letzte Ruhe. Wie ihre Hochzeit 1913, so wurden die Begräbnisfeierlichkeiten ein Gipfeltreffen europäischer Monarchen – regierender wie nicht bzw. noch nicht regierender.

Beim Begräbnis ihrer Mutter wurde eine der letzten Photoaufnahmen von Königin Friederike von Griechenland gemacht (hier mit Bruder Prinz Ernst August und im Hintergrund ihr Sohn, König Konstantin II.). Ebenfalls anwesend waren Königin Sofía von Spanien und ihre Tochter, Infantin Elena.

Weniger als zwei Monate später, am 6. Februar 1981, starb ihre einzige Tochter Friederike, Königin der Hellenen. Sie hatte 1938 den damaligen Kronprinzen Paul von Griechenland geheiratet, 1947 bestiegen sie den griechischen Thron. König Paul I. starb 1964. König Konstantin II. der Hellenen und Königin Sofía von Spanien sind Enkel Herzogin Viktoria Luises, ebenso wie der heutige Chef des Hauses Hannover, Prinz Ernst August.

Taufe von Prinz Georg Friedrich von Preußen, dem heutigen Hauschef, links sein Vater, Prinz Louis Ferdinand jr., rechts sein Großvater, Prinz Louis Ferdinand von Preußen. Gehalten wird er von seiner Taufpatin, Herzogin Viktoria Luise zu Braunschweig und Lüneburg.

Welfenbund als eingetragener Verein wiedergegründet

28 Samstag Jul 2012

Posted by monarchistundlegitimist in Monarchie

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Schlagwörter

Deutsch-Hannoversche Partei, deutsche Monarchisten, Deutsche Partei, Herzog Ernst-August, Herzogin Viktoria Luise, Welfenbund

An monarchistischen Gruppierungen herrscht in Deutschland kein Mangel, aber keine kann eine so lange Tradition vorweisen wie der Welfenbund.  Dabei hatte die Mitgliederversammlung am 21. September 1985 seine Auflösung als eingetragener Verein beschlossen. Er verschwand jedoch nicht, sondern am gleichen Tage gründeten Mitglieder einen „offenen Welfenbund“, der im Sinn und Geist der welfischen Bewegung weiterwirken sollte (Link zu diesem Welfenbund siehe unter „Blogroll“). Trotz der sechzigjährigen Wirkungszeit existiert ein Artikel zum „Welfenbund“ nicht in der deutschsprachigen Wikipedia und auch welfische Webseiten – wie die zum Königreich Hannover – streifen den Welfenbund nur.

Am 60. Jahrestag der Gründung des Welfenbunds wurde am 12. Mai 2012 in Hannover wieder ein eingetragener Verein gegründet. Dies kann als ein Zeichen der Kontinuität gewertet werden, auch wenn es der Welfenbund heute ablehnt, sich dezidiert als monarchistisch zu bezeichnen. Die neue Satzung des Welfenbunds e.V. von 2012, stellt sich in die Tradition der welfischen Geschichte und bekennt sich „zur Kontaktpflege mit den Mitgliedern des Welfenhauses: Traditionsgemäß hat der Vorstand des Welfenbundes – wie seinerzeit zu SKH Ernst August, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, und Victoria-Luise, der Herzogin – Kontakt zu den heutigen Mitgliedern des Welfenhauses anzubahnen, zu pflegen und beratend behilflich zu sein„. (§ 2, 3). Eine solche Aussage fehlte in der Satzung vom 1. Juli 1961, wo es in § 1,1 jedoch hieß: „Der Welfenbund e.V. ist eine Gemeinschaft [von Mitgliedern, die vom Bewußtsein] tausendjähriger unlösbarer Verbundenheit mit dem Welfenhause durchdrungen sind.“

In der Zeitschrift des Welfenbunds „Der Bund“ finden sich wichtige Zeugnisse zur Geschichte der hannöverschen Bewegung. So sagte Bundesvorsitzender Karlheinz Höfer anläßlich des 25. Geburtstags des Welfenbunds unter anderem:

„Hatte bereits im Jahr 1929 dem Großdeutschen Orden „Heinrich der Löwe“, der Deutschen Legion, dem Herzogin-Viktoria-Luise-Bund und dem Hannoverschen Landeskriegerverband eine lockere Bindung als eine Art Arbeitsgemeinschaft vorgeschwebt unter dem Leitspruch: „Heimat und Vaterland“, so wurden nach dem 2. Weltkrieg diese Bemühungen fortgesetzt. Aber ich will einen Absatz aus ihrem Aufruf zitieren, der auch schon für den Welfenbund gelten könnte. „Wir unterscheiden uns von einer politischen Partei, die sich häufig ihre Richtung und Aufgaben durch politische Augenblicksströmungen vorschreiben läßt und aus Zweckmäßigkeitsgründen einer augenblicklich herrschenden Richtung zu Liebe oft Gefahr läuft, ihre alten Grundsätze in den Hintergrund zu stellen oder zu schweigen.“

Im August 1946 wurde auf dem Bergfried unseres Königsschlosses Marienburg nach 1867 zum ersten Mal wieder die gelbweiße Heimatfahne gehißt. Aber das ganz große Ereignis in den ersten Jahren nach dem Kriege war der 60. Geburtstag unseres Herzogs von Braunschweig 1947. Wir sind damals dorthin gepilgert. Wir hatten Hunger, die Züge waren überfüllt, aber als wir in Nordstemmen auf dem Bahnhof ankamen, da sahen wir die Burg und gingen den Marienberg hinauf und erlebten die Geburtstagsfeier bei Alves. …

Im Jahr 1950 bildete sich in Hannover eine Arbeitsgemeinschaft „Königstreuer Verbände“, aber erst die grüne Hochzeit unseres Königlichen Silberpaares im Jahr 1951 mit 300 000 begeisterten Hannoveranern veranlaßte einen Mann, der unter uns anwesend ist, die Gründung eines gemeinsamen Bundes zu versuchen. Es war Herr Rechtsanwalt Grote, Hannover! Es ist interessant und bewegend, das Protokoll dieser Gründungsversammlung zu lesen. Es ging hin und her. Herr Grote brachte alle Argumente ins Feld. „Ich will keine Parteien, ich will Bünde!“, hatte Herzog Ernst August gesagt und der Names des Bundes sollte die enge Verbindung zum angestammten Königshaus symbolisieren, daher Welfenbund! … Rechtsanwalt Grote konnte an dem Tag, es war der 10. Mai 1952, den Welfenbund mit den Stimmen aller Anwesenden aus der Taufe heben.“ (aus: Der Bund, 25. Jahrgang, III 1977, S. 14f)

Über den anderen, den parteipolitischen Strang der welfischen Bewegung, der von der Deutsch-Hannoverschen Partei (DHP) bis zur Deutschen Partei (DP), der Rolle ihrer Mitglieder beim Formulieren des Grundgesetzes und als Bundesminister reicht, soll an anderer Stelle einmal berichtet werden.

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