Schlagwörter
1916, 1918, 1946, 9. November 1918, Bud Spencer, Großbritannien, Italien, Kanada, König Karl I. von Rumänien, König Michael I. von Rumänien, Königin Elizabeth II., Kiel, Kronprinzessin Margareta von Rumänien, Matrosenaufstand, Montenegro, Nordirland, Prinzessin Anne, Regele Mihai I., Rumänien, Schlacht an der Somme, Schottland
Kiel bereitet sich auf das hundertjährige Meuterertum vor
Sie hatten es von allen deutschen Soldaten am besten: die Matrosen der kaiserlichen Marine. Daß gerade sie meuterten, während andere unendlich viel mehr Grund dazu hatten, ist psychologisch verständlich, denn durch die Untätigkeit gab es mehr Zeit, um über die eigene Situation nachzudenken und auch, um Angst zu empfinden. Der Befehl, kurz vor Kriegsende noch einmal, um der vermeintlichen Ehre Willen, auszulaufen und die englische Marine in einem letzten Gefecht zu stellen, war außerdem eine kolossale Idiotie. Dennoch sind es gerade die für Deutschland so tragischen Folgen, die den Novemberaufstand von denen, die vergleichsweise wenig auszustehen hatten, so verdammenswert machen. Daß die offiziöse bundesrepublikanische Geschichtsschreibung das so sieht und begehen wird, ist ganz und gar nicht zu erwarten. Vielmehr steht zu befürchten, daß die Handlung der Matrosen, die oftmals aus Angst um das eigene Leben handelten, im Rahmen bundesrepublikanischer Geschichtsklitterung verklärt wird. Verklärt werden dürfte auch der Sturz der Monarchie und die Ausrufung der Republik von Weimar, die, das sollten Republikaner nie vergessen, mit einem demokratisch gewählten Reichskanzler Adolf Hitler 1933 ihr Ende fand.
Vorbereitungen für ein offizielles Gedenken werden in der Stadt Kiel schon heute getroffen. „Ohne das, was in Kiel passiert ist, hätte es vieles andere, was dem nachfolgte, nicht geben können”, sagt Wolfgang Röttgers, Kulturdezernent der Stadt Kiel. Es ist zu befürchten, daß er damit nicht den Nationalsozialismus meint, sondern Demokratie, die im Deutschen Kaiserreich mit seinem allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrecht nicht weniger verwirklicht war, als in der Republik von Weimar mit seinen auf der Grundlage von Notverordnungen regierenden autokratischen Präsidenten.
Die Meuterer zerstörten einen Staat, der funktionierte, um ein Gebilde einzusetzen, das während seines gesamten Bestehens nie auch nur ansatzweise ein bißchen dasselbe von sich sagen konnte. Deutschlands Monarchisten sollten sich den Planungen der Stadt Kiel, die Deserteure als Speerspitze einer freiheitlich-demokratischen Ordnung hinzustellen, wo in Wirklichkeit nur etwas Gutes zerstört wurde, entgegenstellen. Wo man dies tun kann, sagt die Stadt Kiel selbst. Unter matrosenaufstand@kiel.de kann man seine Meinung über die Desertion der Matrosen kundtun. L.R.
Rumänische Königsfamilie steht vor der legalen Anerkennung
Die rumänische Regierung veröffentlichte am 23. Juni einen Gesetzestext, der bei seiner Verabschiedung im Herbst dem rumänischen Königshaus einen offiziellen Status geben wird. Das Gesetz wird den Aktivitäten der Angehörigen der Königsfamilie seit den Sturz des Kommunismus 1989 und besonders seit der Rückkehr König Michaels nach Rumänien 1997 und seiner Hilfe beim Beitritt Rumäniens zur NATO und zur EU Anerkennung zollen.
Das rumänische Gesetz zeigt Ähnlichkeiten zu einem Gesetz in Montenegro über den Status der Nachkommen der Petrović Njegoš Familie. Doch es weist auch Unterschiede auf. Während in Montenegro als Grundlage der königlichen Aktivitäten eine königliche Stiftung ins Leben gerufen wurde, existiert in Rumänien schon seit 1990 eine Stiftung, die von Kronprinzessin Margareta gegründet wurde. Montenegro verlangt von den Angehörigen der Königsfamilie auch, daß sie sich dem republikanischen Regime unterwerfen. In Rumänien hingegen wird das neue Gesetz der Königsfamilie uneingeschränkte Autonomie gewähren. Das Königshaus hat eigene Statuten (Hausgesetze), die vom Familienoberhaupt, das vom Parlament als solches anerkannt ist, erlassen und vom Staatsanzeiger veröffentlicht werden, womit sie Rechtskraft erhalten.
Das neue Gesetz wird vom Präsidenten, der Regierung, den Vorsitzenden der meisten Parteien und dem Königshaus unterstützt. Die Königsfamilie begrüßt das Gesetz, weil es seit dem kommunistischen Staatsstreich 1947 keinen Rechtsstatus mehr im Land hat, was seine Aktivitäten behindert. Eine Meinungsumfrage vom März 2016 ergab, daß 93% der Rumänen das Königshaus kennen; 61% haben eine gute bzw. sehr gute Meinung von der königlichen Familie, aber nur 23% wissen etwas von den Aktivitäten der einzelnen Mitglieder des Königshauses. Das neue Gesetz wird der Königsfamilie nicht nur einen offiziellen Status geben, sondern auch Zugang zu öffentlichen Mitteln, ein offizielles Hauptquartier (den Elisabeta Palast in Bukarest) und mehr Sichtbarkeit, weil das Königshaus einmal pro Jahr dem Parlament einen Rechenschaftsbericht über die Aktivitäten vorlegen wird.
Von rumänischen Monarchisten wird kritisiert, daß die neue Entwicklung die Möglichkeit beschränke, die Wiedereinführung der Monarchie durchzuführen. Die Nationale Allianz für die Wiedereinführung der Monarchie begrüßt hingegen das Gesetz, weil sich Chancen für eine breitere Bekanntheit über die königliche Familie eröffneten und sich damit die Wahrscheinlichkeit zur Wiedererlangung der monarchischen Staatsform erhöhe. H.S.
————————————————————————————————–
Die vollständige 168. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:
Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 168
Inhalt der 168. Ausgabe:
- Kiel bereitet sich auf das hundertjährige Meuterertum vor
- Nach dem Referendum: Königin Elizabeth II. besucht Schottland und Nordirland
- Rumänische Königsfamilie steht vor der legalen Anerkennung
- 100. Weltkriegsgedenken nur im Ausland
- Bud Spencer, der Monarchist
————————————————————————————————–
Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.
Christian14 sagte:
Nun ja, die Meuterei der kaiserlichen Matrosen leutete mit Sicherheit die letzte Etappe beim Untergang des Kaiserreiches ein. Aber ihnen quasi die Schuld daran zu geben, dass es schließlich dadurch zum NS-Regime hätte kommen können….. Ich glaube das hätte man auch in der Republik abwenden können bzw. da gab es noch viele andere Faktoren und we sagt denn das man in der Monarchie davor sicher gewesen wäre. Der Faschismus in Italien wurde ja auch im Königreich errichtet. Aber hätte hätte Fahrradkette, die Vergangenheit kann man eh nicht mehr ändern.
Ich kann die Soldaten verstehen die sich gegen einen völlig sinnlosen Befehl aufgelehnt haben. Wie man dazu steht das sie sich gegen die Befehlsstruktur aufgelehnt haben sei mal jedem selbst überlassen, aber so zu tun als hätten sie vorgehabt Deutschland zu schaden ist doch schon großer Hummbuck. Oder ist der Autor des Artikels ein Anhänger von blindem Gehorsam.
Davon unabhängig denke ich, dass es besser gewesen wäre, hätte man die Monarchie im Amt gelassen, da ich glaube, dass es einem Kaiser besser gelungen wäre das deutsche Volk in den schwierigen folgenden Jahren besser zusammenzuhalten.
Wir können der Vergangenheit hinterhertrauern oder aus ihr lernen und es in der Zukunft besser machen. Und egal ob nun Kaisertreuer oder Republikaner, an erster Stelle sollte immer das Wohl unseres Volkes stehen. Nehmen wir es mit Friedrich dem Großen: Der König ist der erste Diener des Staates. Bzw. er hat es zu sein. Und es wird keine neue Monarchie in Deutschland geben wenn die deutschen Monarchisten sich damit aufhalten solche Artikel zu schreiben. Wir brauchen Antworten wieso im hier und jetzt eine Monarchie sinnvoll wäre und dabei sollte auch klar sein, wir reden von einer parlamentarischen oder konstitutionellen Monarchie, der Kaiser wäre nicht die Regierung und kann nicht die Probleme der Tagespolitik regeln.
Christian14 sagte:
In Ergänzung meines Kommentars:
Viel mehr sollte von Seiten der Monarchisten in Deutschland zum Ausdruck gebracht werden welche positiven Effekte von einem Monarchen für Deutschland ausgehen könnten. Dabei sollte es auf die heutige Zeit ausgelegt sein und stets mit dem Blick das wir hierbei von keinem Amt mit Regierungsverantwortung reden, keinem das die Tagespolitik zusammenhält. Aber von einem welches – sofern es seine Aufgabe gut macht – die Einheit des Volkes waren kann, als moralisches Sprachrohr dienen kann und sein Wissen mit der Regierung, Parlament und den Bürgern teilen kann.
Jemand bei dem man sich weniger Gedanken machen muss, dass er nach mehr politischer Macht strebt, da sie ihm nicht zusteht und niemand bei dem man sich sorgen machen muss das er um seine Wiederwahl fürchten muss, da er nicht wiedergewählt werden kann – aber natürlich bei z.B. Verfassungsverstößen abgesetzt werden können sollte – niemand bei dem man überlegen muss ob es nun wirklich seine Worte sind oder die seiner Partei, da er keiner Partei angehört.
Diese Dinge und was sonst so noch einfällt muss man auf das hier und jetzt beziehen. Auf eine zunehmende Spaltung des Landes und den zunehmenden verlust in die Demokratische Ordnung. Eine parlamentarische Monarchie könnte die Demokratie langfristig sogar wieder stärken.
Ergänzt werden sollte dies weiterhin über Berichte von internationalen monarchistischen Bewegungen und über die Geschichte und aktuelle Berichte von internationalen Herrscherhäusern. Worum es dabei nicht gehen sollte sind irgendwelche Rechtfertigungstexte und Argumentationen das die Monarchie oder der Monarch immer nur gute Arbeit geleistet hätte und alles republikanische schlecht. Das ist Geschichtsverfälschung.