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1871, Altshausen, Besuch von Haus Doorn, Flüchtlingskrise, Haus Doorn, Herzog Carl von Württemberg, Kaiser Wilhelm II., Köln, Niederlande, Reichsgründung, Silvester
Freiheit, die ich meine
Nach den Silvesterereignissen in Köln und anderen deutschen Städten ist der Schock nicht nur über die Vorfälle an sich, sondern auch über die anschließend versuchte Verdunklung an allen Stellen groß, wobei für weite Teile der Bevölkerung hier nur etwas ans Licht kam, was in der Bundesrepublik schon länger gang und gäbe ist. Tatsächlich ist die Schweigespirale, die sich von einfachen Polizeibeamten über den Polizeipräsidenten und Politiker erstreckt, ebensowenig überraschend wie das anschließende Präsentieren eines Bauernopfers in Gestalt von besagtem Polizeipräsidenten, wobei die Versetzung in den einstweiligen Ruhestand bei vollen Bezügen von der Mehrheit der arbeitenden Bevölkerung sicher auch nicht als großes Opfer interpretiert werden dürfte.
Wie konnte es also dazu kommen, leben wir doch im angeblich freiesten und besten Staat, der je auf deutschem Boden existiert hat, was uns von den Eliten immer wieder eingebleut wird? So weit her mit der Freiheit ist es tatsächlich eher nicht, zumindest nicht in unserer Zeit. Im öffentlichen Dienst herrscht in der Republik ein Klima der Angst, was jeder weiß, der Freunde hat, die dort arbeiten, und nur Leute, die die Staatsdoktrin in vorauseilendem Gehorsam befolgen und nie widersprechen, werden in die höchsten Ämter befördert. Wer einen eigenen Standpunkt vertritt, der meist noch nicht einmal politisch sein muß, wird von diesen Karrieristen hingegen meist schnell abgesägt. Den einfachen Polizeibeamten von Köln ist also nicht der geringste Vorwurf zu machen. Auch sie müssen an ihre Familien und ihre Zukunft denken. Eine höhere Schuld hat da schon der Polizeipräsident, der nicht mit der Wahrheit herausrücken wollte. Auch dieser hatte dabei jedoch wahrscheinlich schlichtweg Angst um seinen Job. Hätte er die sogenannten Flüchtlinge ohne Rücksprache mit der Politik beschuldigt, wäre er bei einem weniger schweren Vorfall vermutlich sofort entfernt worden. Deutschlands selbsternannte vierte Gewalt, die Vertreter der Medien, sind wiederum auf das Wohlwollen der Staatsvertreter angewiesen, um an Interviews und andere Informationen zu kommen und diejenigen, die das Glück haben, sich nicht in einem direkten Abhängigkeitsverhältnis vom Staat zu befinden, haben als Angestellte oder Selbständige eines Unternehmens der freien Wirtschaft schlechte Presse oder den Entzug öffentlicher Aufträge zu fürchten. So wird von der Politik ein Klima der Existenzangst geschaffen, wobei die Chimäre, daß jeder alles sagen dürfe, offiziell weiter vertreten werden kann, da gerichtliche oder geheimpolizeiliche Schritte wie etwa in der DDR ja tatsächlich weitgehend unterbleiben. Daß sich die fehlende Freiheit für viele Deutsche jetzt an der Debatte über die Einwanderungspolitik dennoch zeigt, ist eher zufällig und wahrscheinlich dem Ausmaß des Problems geschuldet, welches eine Vertuschung sehr schwierig macht.
Die Hauptschuldigen aber sind in der Politik zu finden, war es doch eben diese Politik der Republik und ihrer Parteien, die dieses Klima der Angst geschaffen hat und Leute in Ämter hiefte, die dafür außer einer falsch verstandenen Loyalität keine Qualifikationen mitbrachten, während für die Sicherheitskräfte gleichzeitig so etwas wie ein Verbot bestand, sich auf die mehr als erwartbaren Konflikte mit einer Million Zugereisten allein 2015 überhaupt auch nur vorzubereiten oder diese anzusprechen.
Hält die heutige Bundesrepublik in puncto Freiheit einem Vergleich mit dem Kaiserreich stand? Die offizielle Geschichtsdoktrin der Bundesrepublik über das Deutsche Kaiserreich ist von Heinrich Mann und seinem Buch „Der Unterthan” geprägt: Der Papierfabrikant Diederich Heßling läßt alle seine Macht spüren, wenn er es kann und die Obrigkeit auf seiner Seite weiß, vor der er wiederum kuscht, wenn er einen anderen Standpunkt als diese vertritt. Im Bündnis mit den Sozialdemokraten und einem jüdischen Staatsanwalt zerstört er die Existenz der letzten Liberalen, die von den Märzereignissen von 1848 übriggeblieben waren, und bereichert sich damit auch persönlich. So die Handlung des Buchs.
Allein der Umstand jedoch, daß dieses Buch auch während des Krieges publiziert werden durfte, spricht nicht für die These einer katzbuckelnden Bevölkerung in einem unfreien Staat. Weitere Beispiele gibt es viele: Der Liberale Friedrich Naumann dürfte ebenso frei über eine Zukunft nach dem Kaiser philosophieren wie die Sozialdemokraten zumindest unter Wilhelm II. auf Kongressen von Revolution und Umsturz sprechen durften. Der später in der Republik ermordete Karl Liebknecht prangerte während des Krieges öffentlich Menschenrechtsverletzungen im Osmanischen Reich an und wurde auch nicht für die Organisation von Streiks während des Krieges in Beugehaft genommen. Was die Freiheit angeht, ist das Kaiserreich und nicht die Bundesrepublik noch heute der Maßstab. L.R.
Gedenken an die Reichsgründung vor 145 Jahren
Am 18. Januar 1871 wurde König Wilhelm I. von Preußen nach eingeholter Zustimmung der anderen deutschen Fürsten zum Kaiser des Deutschen Reichs proklamiert. Damit gab es erstmals nach der langen Agonie des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation seit dem Spätmittelalter bis zu seiner formellen Auflösung 1806 wieder einen ernsthaften gemeinsamen deutschen Staat, wenngleich ohne Österreich. Die Neugründung eines solchen Staats wurde von den europäischen Großmächten ob des eigenen Vorteils lange zu verhindern versucht. Die Angst des Auslandes vor einem einigen Deutschland erklärt auch den Umstand, daß die Einigung nicht friedlich stattfinden konnte, sondern nach drei Kriegen im Spiegelsaal des Versailler Schlosses mitten auf dem Staatsgebiet des damaligen Kriegsgegners Frankreich erfolgte. Der kriegerische Hintergrund der Reichseinigung ist also historisch nachzuvollziehen und sollte nicht den Blick darauf verstellen, daß die Deutschen sich ihr gutes Recht erstritten, wieder in einem Land leben zu dürfen. Dies ist ähnlich wie die Wiedervereinigung 1990 sehr wohl etwas Positives und so wird dieses Ereignisses deutschlandweit in zahlreichen kleinen, aber feinen Zirkeln gedacht.
Einer dieser Kreise ist die Schülerverbindung des Autors, die an jedem 18. Januar einen Reichsgründungscommers schlägt. Um neue Mitglieder zu gewinnen, wurde in den vergangenen Wochen für diese Veranstaltung Werbung an Schulen gemacht, und was die flyerverteilenden Verbindungsschüler dabei erlebten, ist durchaus bezeichnend für die geistige Verfassung der Bundesrepublik. So wurde an einer Schule vom Lehrkörper versucht, das Verteilen der Flyer zu unterbinden, „die an eine angebliche deutsche Staatsgründung 1871 erinnern” und damit politisch seien. Dies sei verboten und man brauche eine Genehmigung vom Ordnungsamt, sagte eine aufgebrachte Rothaarige, die auf die Frage, ob sie denn zum Ordnungsamt gehöre, nur vorbringen konnte, daß sie die stellvertretende Rektorin sei und das Recht habe, Platzverweise zu erteilen. Nein, das hatte sie natürlich nicht und wußte dies auch ganz genau, weswegen unserem Angebot, gerne die Polizei oder das Ordnungsamt hinzuzuziehen auch nicht nachgekommen wurde. Stattdessen stellte sie uns den Sportlehrer der Schule an die Seite, der uns wohl einschüchtern sollte. Da er die Verteilaktion aber ebenfalls nicht unterbinden konnte, forderte er stattdessen die Schüler auf, die Flyer sofort in den Müll zu werfen und warf uns vor, die Schüler zu manipulieren.
Die Behauptung, Deutschland habe die Hauptschuld am 1. Weltkrieg, wie sie bis heute von Alt-68er-Geschichtslehrern in den Klassen unbedarft vorgebracht wird, ist dann wahrscheinlich keine Manipulation, sondern die objective Wahrheit… An dem Abend des 18. Januar selber gab es eine Schülerdemonstration unter dem Motto Party? Burschenschaften? Wir feiern nicht mit Nazis!. Eine Anstiftung von Mitgliedern des Lehrkörpers verschiedener Schulen zu dieser Demonstration gegen unsere Manipulation ist nicht unwahrscheinlich.
Das Interesse an der Veranstaltung war dann immerhin sehr groß und es gelang, eine zufriedenstellende Zahl an Interessenten auf das Verbindungshaus zu lotsen, die den Weg ohne die Werbeaktion nicht gefunden hätten. Dies zeigt einerseits, daß das Kaiserreich als Thema zieht: Solange eine Idee noch in der Lage ist, Kontroversen auszulösen, ist sie nicht tot. Andererseits bedeutet es auch, daß man sich eben nicht einschüchtern lassen darf. Vielleicht werden die Schulen ja jetzt auch öfter Besuch von Verbindungen bekommen, als es den Lehrkörpern lieb ist. L.R.
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Die vollständige 160. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:
Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 160
Inhalt der 160. Ausgabe:
- Freiheit, die ich meine
- Herzog Carl von Württemberg zur Flüchtlingskrise
- Gedenken an die Reichsgründung vor 145 Jahren
- Ausstellung zu Kaiser Wilhelm II. in den Niederlanden
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Gunnar von Groppenbruch sagte:
Kleine Richtigstellung:
Im Frieden von Prag vom 23. 8. 1866 zwischen Preußen und Österreich trat dieses aus dem Deutschen Bunde des Wiener Kongresses aus und stimmte der endgültigen Auflösung dieses wiener Deutschen Bundes sowie einer Neugestaltung Deutschlands ohne Österreich zu.
Bereits am 18. 8. 1866 war der Norddeutsche Bund unter der Führung Preußens zunächst als Militärbundnis gegründet worden, der mit der Verfassunggebung am 1. 7. 1867 ein Staat wurde und als Flagge bereits die schwarz-weiß-rote Flagge führte sowie als Wappen zweimal geteilt von Schwarz, Silber und Rot.
Durch Vertrag vom 15. 11. 1870 erfolgte der Beitritt der süddeutschen Staaten Ghzt. Baden und Ghzt. Hessen zum Norddeutschen Bunde, dessen Name damit in ‚Deutscher Bund‘ geändert wurde.
Diesem Vertrage trat am 23. 11. das Kgr. Württemberg und am 25. 11. das Kgr. Bayern bei.
Bei der Ratifikation stimmten vor allem die polnischen, die dänischen und die welfischen Abgeordneten dagegen. Dennoch war die Zustimmung in allen Teilen überwältigend.
Alle Verträge sowie die Änderungen der Bezeichnungen in Deutsches Reich und Deutscher Kaiser traten am 1. 1. 1871 in Kraft.
Damit war das Deutsche Kaiserreich gegründet.
Am 18. 1. 1871 erfolgte lediglich die Ausrufung des Königs von Preußen zum Deutschen Kaiser.
Beim Volke hat sich diese Kaiserproklamation als Reichsgründung festgesetzt.
Das Datum und der Ort der sehr kurzen Veranstaltung – nur rd. 20 Minuten – waren natürlich denkbar unpassend, weil man sich im Kriege mit Frankreich auf französischem Boden befand.
Dies war dem Krönungsjubiläum des Kurfürsten und Markgrafen Friedrich III. von Brandenburg, Herzoges von Preußen, zum ersten preußischen Könige geschuldet, die am 18. 1. 1701 stattgefunden hatte.
Hätte König Friedrich I. das gleiche Geschichtsverständnis wie seine Nachfahren aufgebracht und seine Königskrönung am Jahrestage der Belehnung seines Ahnes Burggraf Friedrich VI. von Nürnberg mit der Markgrafschaft Brandenburg sowie mit der Kurwürde und dem Erzkämmereramt des Reiches am 18. 4. 1417 durchgeführt, so wären dem Deutschen Reiche der ungünstig gelegene 18. 1. sowie eine Kaiserproklamation auf fremdem Staatsgebiete erspart geblieben.
Gunnar
Christian14 sagte:
Nun ja, diese ganze Argumentation von der freien Monarchie und der unfreien Republik, finde ich ein wenig weit hergeholt. Aber darauf möchte ich jetzt auch gar nicht so sehr drauf eingehen.
Wenn es aber um den Aspekt geht, welche Vorteile hat eine Monarchie dann kann man sehr gut die aktuelle Politische Lage nehmen. Nämlich hinsichtlich des Aspektes der unparteilichkeit. Überall in Europa wissen die Leute derzeit nicht so wirklich wie es weitergehen wird mit den Flüchtlingen und dem Thema Migration, dazu gesellt sich die Wirtschafts- und Finanzkrise, vermischt mit hoher Arbeitslosigkeit in manchen Gebieten. Ein Monarch kann zwar hierfür keine politischen Lösungen anbieten, dies ist in parlamentarischen bzw. konstitutionellen Monarchien immer noch Aufgabe von Parlament und Regierung, aber er kann etwas anderes. Nämlich als „beruhigendes“ Sprachrohr, als Stimme der Vernunft an die Menschen appelieren. Ein gewählter Präsident kann das auch, aber er wird immer als Gesicht einer bestimmten politischen Richtung wahrgenommen. Ein Monarch ist aber kein Parteipolitiker, er kann – sofern er sein Amt mit Würde bestreitet und das Vertrauen der Menschen genießt – als eben jene notwendige Stimme wahrgenommen werden. Ich erinnere mich hierbei an die Weihnachtsansprache des Königs der Belgier, in welcher dieser sich an die jungen Menschen in Belgien wandte. Er meinte darin u.a. das sie sich trotz der Terroranschläge etc. nicht von Angst und Hass überkommen lassen sollten und die Freiheit hochhalten sollten. So etwas kommt an, gerade weil es eben kein politiker sagt, der wohlmöglich noch der „falschen“ Partei angehört, sondern weil es vom König aller Belgier kommt. Selbst verständlich bringt das noch keine Antworten und Lösungen mit sich, aber es ist ein notwendiges und anerkanntes „Haltet ein, denkt nach, und zwar konstruktiv, ohne populismus und ohne Hass, und findet gute, sachliche Lösungen für die Menschen“. Deutschland steht derzeit mehr und mehr vor einer gesellschaftlichen Spaltung. Die Politik macht nicht alles falsch, aber sie hat nicht die möglichkeit die Menschen zu einen. Mit einem Deutschen Kaiser als Staatsoberhaupt, der sich den Respekt der Menschen erarbeitet hätte, würde es eine Stimme der Vernunft geben und sicherlich. Somit zeigt sich für mich, gerade in diesen Zeiten wieder einmal mehr welche Vorteile eine parlamentarische Monarchie mit sich bringt.
Kara Koto (@BurchanChaldun) sagte:
Es müssen einfach Nägel mit Köpfen gemacht werden. Deutschland braucht eine monarchistische Bewegung, die auch in der Tagespolitik aktiv mitspielt. Menschen mit Namen und Gesichtern, die für ihre Überzeugung auch öffentlich eintreten! In Österreich gibt es die SGA, die genau das tut. Die haben ein politisches Programm und Mitglieder, die sich auch an Aktionen beteiligen. Das Ganze ist zwar noch sehr bescheiden, doch steter Tropfen höhlt den Stein. In Deutschland wäre eine derartige Organisation zum jetzigen Zeitpunkt wohl eine politische Granate. Und im Unterschied zu Österreich gibt es auch ein Herrscherhaus, welches sich zur eigenen Geschichte bekennt und an eine aktive Rolle im Staat denkt. Also Mut!
Christian14 sagte:
Tut mir leid, aber dann sehen Sie leider das Problem nicht. Das Problem ist nicht, dass es keine Monarchistenbewegungen gibt. Ok, es gibt vielleicht zu viele und eine Zentrale Organisation wäre besser, aber das ist nicht das Hauptproblem bei der ganzen Bewegung. Wie schon oft erwähnt ist, es das diese Gruppen sich entweder gar nicht ans Tageslicht trauen oder aber sehr zurückgezogen im geheimen Kämmerlein rumhantieren, wo dann nur irgendwelche Phantastereien bei herumkommen.
Aber was kann man denn z.B. von der SGA lernen. Mal völlig egal wie man zu deren genauen Inhalten steht. Sie ist in der Öffentlichkeit aktiv, was zwar nicht heißt das sie so präsent ist in Medien etc. aber sie zeigt sich. Sie ist transparent und sie ist rechtlich statuiert (keine Ahnung ob das jetzt der richtige Begriff ist, aber ich denke alle wissen was ich meine). Wenn man dagegen aber auf viele Deutsche Monarchistenvereine schaut, und all diese komischen Weltverschwörungsgruppen bei facebook etc. seien eh mal zu ignorieren, was sieht man dann. Die Websites sind häufig total überalltet oder haben ein billiges Layout. Wirkliche rechtliche Ansprechpartner werden nicht genannt, es gibt selten eine wirkliche Kontaktadresse, usw. Besonders lustig wird es dann wenn man nur dann bei denen aktiv werden kann, wenn man vorher einen Mitgliedsbeitrag bezahlt. Also hallo liebe Leute, es zahlt doch niemand auch nur einen Cent in eine Organisation wo er weder weiß wie viel Leute da Mitglieder sind, wie groß die Aktivität ist, wer das Geld verwaltet, was damit passiert und welche wirklichen Ansichten da vertreten werden.
Natürlich trifft das nicht auf alle Gruppierungen zu. Schaut man sich z.B. mal die Seite vom Welfenbund e.V. an, so findet man da eine klar strukturierte und aktuelle Seite. Diese enthält klare Ansprechpartner, eine klare Satzung, einen Klaren Sitz des Vereins, es wird über die Aktivitäten des Vereins berichtet und über deren Ziele. Ok, das ist jetzt keine Gruppierung in dem Sinne, dass man die Monarchie wieder zurückholen möchte, aber es ist ein Beispiel wie es auch geht. Und das sich beispielsweise der OB von Hannover (von der SPD, die ja nun nicht gerade historisch zum Fanclub Monarchie gehört) mit denen ablichtet, zeigt, dass diese Leute nicht als Spinner wahrgenommen werden.
Womit man übrigens auch mal bei einer weiteren Thematik ist. Was genau soll das Ziel von sogenannten Monarchiebewegungen sein. Natürlich muss das jede Gruppe selber wissen, aber man muss es klären. Geht es darum, die Monarchie wiederherzustellen, mit demokratischen Mitteln. Oder aber ist es eher eine Gruppe die sich um historisches Erinnern kümmert. Die SGA in Österreich ist klar ersteres. Der Welfenbund eher zweiteres. Ihm geht es offiziell nicht darum die Bundesrepublik abzuschaffen sondern über die Welfen zu erinnern. Natürlich geht auch beides, aber dennoch sollte man sich klar werden wo der Schwerpunkt liegt. Und wenn man sich für ersteres entscheidet, sollte man sich immer bewusst sein im Hier und Jetzt zu leben. Ein Monarch kann Vorteile mit sich bringen, aber er löst in einer modernen Monarchie keine tagespolitischen-inhaltlichen Probleme.
Zu der Frage ein Verein oder mehrere. Wenn es um eine wirkliche pro-monarchie-bewegung geht, dann ist sicherlich – auch aufgrund der eher bescheiden Zahlen an aktiven Monarchisten – eine zentrale Gruppe sinnvoll. Aufgrund des föderalen Chrakters Deutschland, welcher tief verwurzelt ist, wird man nicht um verschiedene Regionale Gruppen rumkommen, welche sich dann aber so denke ich eher „historisch-bildend“ aufstellen. Denn wenn überhaupt hätte man die Chance die Monarchie auf Bundesebene wieder herzustellen. Irgendwelche Gedankenspiele es könnte wieder einen König von Bayern oder Grohzerzog von Hessen-Darmstadt geben, sind völliger illusorischer Irrsinn. Und so oder so wird es Jahre dauern. Aber genau deshalb bedarf es Aktivität und Bereit sein in die Öffentlichkeit zu gehen.
Und zwar als Menschen, welche über realitätsbezogene Vorteile einer parlamentarischen Monarchie berichten, keine die das 12. Jahrhundert mit dem 21. verwechseln…, und Leute die ohne geschichtsverklärung über vergangene Monarchien und aktuelle Monarchien berichten. Theoretisches Potential gibt es sicherlich. Übrigens in allen Gesellschaftsschichten. Was man aber auch nicht tun sollte, ist sich an irgendwelche (vorallem populistische) Parteien heften, weil man denkt die könnten sich irgendwann dafür stark machen, dass die Monarchie wieder kommt. Nicht nur, weil das völliger Irrglaube ist sondern auch weil es gegen das Argument der Über-/Unparteilichkeit eines Monarchen verstößt. Wir brauchen keine liberalen, konservativen, sozialdemokratischen, kommunistischen, nationalistischen, grünen, etc. Monarchisten sondern aktive Monarchisten. Und ebenso wenig ist es auch völlig wumpe ob die nun Christen, Juden, Muslime, Buddhisten, Hindus, Atheisten oder verehrer des Spagetti-Monsters sind. Nehmen wir z.B. mal die Queen. Ja sie ist Oberhaupt der Angklikanischen Kirche, aber das ist ein Religiöses Amt. Als Queen ist sie aber vorallem Staatsoberhaupt aller Menschen in ihren Königreichen. Völlig egal, welcher sozialer und ethnischer Herkunft, völlig egal welcher Religion und völlig egal welcher politischen Überzeugung.
Aber wenn man zurückgeht zu den Anfangsüberlegungen. Wir sollten nicht überlegen noch mehr Gruppen aufzumachen, sondern wie man aktivität erzeugt. Ich weiß das ist nicht leicht und aller Anfang ist schwer, aber ohne wird es auch nie mehr Leute geben die mitmachen. Denn etwas was nicht in der öffentlichkeit präsent ist, wird auch niemals Menschen anziehen. Weder positiv noch negativ gestimmte.
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