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Schlagwort-Archiv: württembergische Königsfamilie

Württemberg verlor seinen Herzog Carl

08 Mittwoch Jun 2022

Posted by monarchistundlegitimist in Deutsche Innenpolitik, Deutsche Monarchen, Monarchie

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Altshausen, Comte de Paris, Herzog Carl von Württemberg, Herzog Friedrich von Württemberg, Herzog Wilhelm von Württemberg, Herzogin Diane von Württemberg, Hofkammer des Hauses Württemberg, Kretschmann, Württemberg, württembergische Königsfamilie

Am Vormittag des 7. Juni ist in Ravensburg nach langer Krankheit Seine Königliche Hoheit Herzog Carl von Württemberg im 86. Lebensjahr gestorben.

Herzogin Diane und Herzog Carl von Württemberg umgeben von ihren Kindern und Enkeln.

Er sagte von sich selbst, er sei ein „gefürchteter“ Spendensammler, der jede Gelegenheit nutzte, um für soziale Projekte zu werben. Herzog Carl und seine Frau Herzogin Diane von Württemberg setzten sich immer für ihre „Herzenssache“ ein, das Projekte für Kinder unterstützt. Auch für Kultur, Bildung und Wissenschaft hatte Herzog Carl imer ein offenes Ohr. Er war Ehrensenator der Universitäten Tübingen und Hohenheim, der er ein Stipendium gestiftet hat. Stefan Köhler, Geschäftsführer der Denkmalstiftung Baden_Württemberg, würdigte ihn in der Stuttgarter Zeitung als „maßgebenden Initiator für die Denkmalstiftung und maßgeblichen Treiber“. Seinen Tod nannte er „ein[en] sehr großen Verlust“.

Mit „großer Dankbarkeit“ nimmt die Universität Hohenheim Abschied von Herzog Carl. „Seit ihrer Gründung im Jahr 1818 ist die Universität Hohenheim dem Haus Württemberg eng verbunden“, betonte eine Universitätssprecherin gegenüber der Stuttgarter Zeitung. Erst kürzlich habe die Universität eine „großzügige Spende bekommen„, dank der neue Lernplätze eingerichtet worden seien. Das Herzog-Carl-Stipendium ermögliche Studenten im Rahmen ihrer Abschlußarbeiten Forschungsaufenthalte im Ausland.

Auch die Kunststiftung Baden-Württemberg würdigte Herzog Carl von Württemberg als langjährigen Förderer. Er habe die junge Kunstszene in Baden-Württemberg unterstützt, „wofür wir ihm großen Dank schulden.“ Und auch für Jugendliche hielt er besondere Starthilfen bereit: Die Herzog-Carl-Stiftung fördert Nachwuchstalente des Württembergischen Yacht-Clubs. Herzog Carl von Württemberg hatte die Stiftung zu seinem 50. Geburtstag eingerichtet. Aus anfangs 10.000 DM Fördersumme jährlich sind längst 10.000 € geworden.

Die Liste ließe sich beliebig verlängern, denn dem Philantropen fiel das Neinsagen schwer, wenn ein Anliegen an ihn herangetragen wurde. Um all diese Aktivitäten finanzieren zu können, gehört zur Abrundung des Bilds auch zu erwähnen, daß Herzog Carl ein erfolgreicher Unternehmer war, der die Güter des Hauses Württemberg geschickt verwaltete und vermehrte. In den letzten Jahren war er dazu aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr selbst in der Lage, aber seine Söhne übernahmen seine Aufgaben. Herzog Friedrich von Württemberg, als ältester Sohn 1961 geboren und als Erbe vorgesehen, hatte seit 1992 in der Hofkammer des Hauses Württemberg gearbeitet. Seit 1998 war er Vorsitzender der Direktion der Hofkammer, was das Management von ca. 5500 Hektar Wald, ca. 2000 Hektar Wiesen und Äcker, 50 Hektar Rebgärten, etwa 700 Grundstücke im In- und Ausland, Wälder in Kanada, Österreich und Spanien sowie Firmenbeteiligungen bedeutete. Außerdem muβ der Unterhalt von 70 Kulturdenkmalen des Hauses Württemberg sichergestellt werden. Nach seinem Unfalltod 2018 übernahm sein jüngster Bruder, Herzog Michael, seine Aufgaben zeitweise.

Herzog Wilhelm mit seiner Mutter, Herzogin Marie (links) und seiner Großmutter, Herzogin Diane von Württemberg (rechts) nach dem Trauergottesdienst für den tödlich verunglückten Herzog Friedrich im Mai 2018.

Herzog Wilhelm (27) neuer Chef des Hauses Württemberg

Neuer Hauschef ist Herzog Wilhelm (*13. August 1994). Der Sohn von Herzog Friedrich und Herzogin Marie von Württemberg war von seinem Großvater sofort nach dem Tod Herzog Friedrichs als künftiger Hauschef bestätigt worden (Herzog Carl regelt die Nachfolge im Hause Württemberg). Solange seine Ausbildung andauert, wird sein Onkel, Herzog Michael (*1. Dezember 1965), die Hofkammer leiten.

Herzog Carl wurde als fünftes von sechs Kindern Herzog Philipp Albrechts und seiner zweiten Frau, Herzogin Rosa von Württemberg, geborene Erzherzogin von Österreich, am 1. August 1936 in Friedrichshafen geboren. Sein älterer Bruder Herzog Ludwig verzichtete auf seine Erbrechte. Herzog Carl blieb während seiner Ausbildung weitgehend im Ländle: Altsprachliches Gymnasium in Riedlingen, Internat in St. Blasien, Studium der Rechtswissenschaft in Tübingen, danach die praktische Verwaltung in der Hofkammer. In einem Interview zu seinem 70, Geburtstag umschrieb er die Anfänge dort so: Als ich 1961 von meinem Vater in die Verwaltung eingesetzt wurde, hatten wir Forstwirtschaft, Landwirtschaft und Weinbau, etwas Immobilien und Aktienbesitz als Basis unseres Wirtschaftsbetriebes. Wir mußten moderner sein, unsere Denkweise verändern. Wir wollten uns nicht allein auf Deutschland beschränken. Ich fing an, in Kanada und den USA zu investieren. Wir haben Industriebeteiligungen und Immobilien gekauft, um mehr Einnahmen zu haben. Die brauche ich unter anderem auch, um meine denkmalgeschützten Gebäude zu erhalten.“ Der Erfolg gab ihm recht und heute steht das Haus Württemberg als modernes Wirtschaftsunternehmen mit Tradition ausgezeichnet da.

Herzog Carl bekannte sich immer zur monarchischen Staatsform

„Die Monarchie immer noch die beste Staatsform“

Die Leistungen Herzog Carls anerkannte auch der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann, der sich betroffen zeigte vom Tod Herzog Carls, dem er 2017 die Staufer-Medaille in Gold für sein Engagement überreicht hatte: „Durch sein großes vielfältiges Engagement und die vielen Ehrenämter hat er sich um unser Gemeinwesen überaus verdient gemacht. Herzog Carl hat sich immer für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft ausgesprochen.“ Dabei störte sich Kretschmann nicht daran, daß Herzog Carl immer bekannte, er halte die konstitutionelle Monarchie für die beste Staatsform. „Die Monarchie scheint für mich immer noch die beste Staatsform zu sein“, sagte er kurz vor seinem 70. Geburtstag im Jahr 2006 der „Stuttgarter Zeitung“. „In meinen Augen ist ein Monarch weit weniger abhängig als ein aus der Politik nach oben gekommener Repräsentant des Staates.“ Ein auf Lebenszeit agierender Monarch könne mehr gestalten als ein auf Zeit gewählter Politiker.

Die Heilige Messe zum 60. Hochzeitstag des Herzogspaars in der Schloßkirche Altshausen wurde gefeiert vom emeritierten Rottenburger Weihbischof Johannes Kreidler.

Seit 1960 war Herzog Carl mit Prinzessin Diane von Frankreich verheiratet. 2020 feierte das Paar Diamantene Hochzeit. Die Familie hat nun ihren Mittelpunkt verloren. Und das Land wird seine markante Persönlichkeit sehr vermissen. Herzog Carl hat sich um das Land verdient gemacht, auch wenn er nie eine offizielle Stellung einnahm. Er zeigte, wie man auch ohne politische Macht einiges bewegen kann.

Auf Twitter hat der Graf von Paris den Tod seines württembergischen Onkels vermeldet.
Auf seiner Webseite kondoliert Prinz Jean seiner Tante und seinen württembergischen Cousins zum Tod Herzog Carls und er versichert dem neuen Familienoberhaupt Herzog Wilhelm seiner Unterstützung.

Herzog Carl von Württemberg zum 85. Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 256

01 Sonntag Aug 2021

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Deutsche Monarchen, Geschichte, Monarchie

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Berliner Stadtschloß, Herzog Carl von Württemberg, Herzog Friedrich von Württemberg, Herzog Wilhelm von Württemberg, Herzogin Diane von Württemberg, Humboldt Forum, Kaiserin Farah, König Mwsati III., Königreich Eswatini, Point de Vue, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Swasiland, Württemberg, württembergische Königsfamilie

Die Stuttgarter Zeitung widmet Herzog Carl von Württemberg zum 85. Geburtstag einen ehrenden Artikel. Rechts vom Jubilar ist ein Photo seines ältesten Sohns zu sehen. Herzog Friedrich verunglückte am 9. Mai 2018 tödlich.
 

Er ist einer der wenigen, der sich öffentlich zur konstitutionellen Monarchie als bevorzugter Staatsform bekennt und nun feiert er seinen 85.Geburtstag. Seine Königliche Hoheit Herzog Carl von Württemberg begeht am 1. August diesen Geburtstag zurückgezogen im Kreis seiner Familie. Bis vor wenigen Jahren war es üblich, daß er aus solchen Anlässen die Tore von Schloß Altshausen in Oberschwaben weit öffnete und die Bevölkerung aus dem ganzen Land samt Politikern und hoher Geistlichkeit erwiesen ihm die Ehre. Aber gesundheitliche Probleme und das Pandemiegeschehen schränkten die Feierlaune bereits 2020 ein und es wird heuer ein bescheideneres Fest gefeiert.

So wie sich der Herzog zur monarchischen Staatsform bekannte, hat er sich auch immer wieder zu Fragen der Zeit zu Wort gemeldet. Er pflegt auf seinen Neujahrsempfängen seine Meinung zum aktuellen Geschehen darzulegen und seine Interessen gingen dabei stets über die Landesgrenzen hinaus. Ein unabhängiger politischer Geist, dem es nie um Parteiinteressen geht.

Mit zahlreichen Ehrungen (wie zuletzt die Verleihung des Justinus-Kerner-Preises) wurde ihm sein Engagement im Land gedankt. Er hat auch selbst Preise vergeben, so fördert zum Beispiel die Herzog-Carl-Stiftung Nachwuchstalente des Württembergischen Yacht-Clubs. Herzog Carl von Württemberg hatte die Stiftung zu seinem 50. Geburtstag eingerichtet. Aus anfangs 10.000 D-Mark Fördersumme jährlich sind längst 10.000 Euro geworden.

Aus den Verwaltungstätigkeiten der Hofkammer, wo die geschäftlichen Aufgaben des Hauses zusammenlaufen, hat sich Herzog Carl zurückgezogen. Nach dem Tod des Erben hat Herzog Michael, Herzog Carls und Herzogin Dianes jüngster Sohn, die Führungsaufgaben zum Jahresanfang 2020 übernommen. Er wird sie so lange ausüben, bis Herzog Wilhelm (*13. August 1994) seine Ausbildung abgeschlossen hat. Als Sohn des verunglückten Herzogs Friedrich ruhen alle Hoffnungen des Hauses Württemberg und seiner Anhänger auf ihm.

Ad multos annos, Königliche Hoheit!      H.S.

Vor fünf Jahren gratulierten zahlreiche Bürger in Altshausen Herzog Carl (rechts oben im Bild) zum 80. Geburtstag.

Berliner Stadtschloß eröffnet

Es gibt Namen, die sich halten: Während Westdeutsche „Bund“ sagen, wenn sie die deutschen Streitkräfte meinen, sagen Ostdeutsche beispielsweise heute immer noch „Armee“, auch wenn es die Nationale Volksarmee schon lange nicht mehr gibt. Dann gibt es Namen, die sich nicht halten. „Bundestag“ ist beispielsweise ein solcher Name, der sich nicht gehalten hat, wenn die Sprache auf das Reichstagsgebäude kommt. Was das Stadtschloß angeht, will man ihm den Namen Humboldt Forum andichten, und zwar orthographisch falsch ohne Bindestrich. Ob dieser gekünstelte Name hängenbleibt, ist mehr als fraglich und schade darum wäre es sicher nicht. Jetzt jedenfalls ist dieses Humboldt Forum ohne Bindestrich im Stadtschloß eröffnet worden. Kritisiert wurde, daß hierzu nur Politiker Reden halten durften, nicht aber jene, die sich jahrzehntelang für jenes Bauwerk eingesetzt hatten, womit sowohl der italienische Architekt Franco Stella als auch der Spendensammler Wilhelm von Boddien gemeint sind. Letzterer hatte 110 Millionen € gesammelt, fünf Millionen mehr, als ursprünglich vorgesehen. Ein Festakt soll jedoch im September folgen und die Genannten dann auch entsprechend gewürdigt werden. Ob auch die ehemaligen Bewohner, die Hohenzollern, eingeladen sind, ist nicht bekannt. Wahrscheinlich jedoch will man sich aufgrund des Entschädigungsstreits und der dazugehörigen medialen Schmutzkampagne eher nicht mit ihnen zeigen. Im Juli jedenfalls wurden zunächst einmal sechs Ausstellungen eröffnet, die sich ganz dem Zeitgeist entsprechend auch dem Thema Kolonialismus und Raubkunst widmen. Was soll‘s, möchte man dazu sagen. In der Geschichte hat das Stadtschloß schließlich immer wieder Änderungen an Bausubstanz und bei der Nutzung erfahren, seit im Jahr 1443 der Grundstein gelegt wurde. 1451 wurde die erste Version des Schlosses fertiggestellt. Im 16. Jahrhundert ließ Kurfürst Joachim II. das alte Schloß weitgehend zerstören und setzte einen Renaissancebau an dessen Stelle. König Friedrich I. baute das Schloß dann noch vor seiner Königskrönung weiter aus. Der sparsame Friedrich Wilhelm I. verschenkte das Bernsteinzimmer im Schloß dem russischen Zaren Peter. Der technikbegeisterte Wilhelm II. ließ das Schloß dann vor allem technisch modernisieren. In der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus hatte es verschiedene Verwendungszwecke, bevor es von Bomben getroffen und schließlich von Ulbricht in der DDR abgerissen wurde. Dieses Verbrechen an der preußischen und deutschen Geschichte ist jetzt immerhin gesühnt, und da das Gebäude wieder steht, kann man ihm immer noch eine andere Verwendung geben, die näher an ihrer ursprünglichen ist.    L.R.

Das Stadtschloß hat Berlin gefehlt und sein Wiederaufbau schließt eine Lücke, die nach der Sprengung des Vorgängerbaus 1950 gerissen wurde.

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Die vollständige 256. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

    Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 256Herunterladen

        Inhalt der 256. Ausgabe:

        • Herzog Carl von Württemberg feiert 85. Geburtstag
        • Unruhen in Swasiland
        • Berliner Stadtschloß eröffnet
        • Prinz Georg Friedrich von Preußen im Interview mit „Point de Vue“

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        Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

        Württembergs Künstler-Königin wird 75

        24 Dienstag Mrz 2015

        Posted by monarchistundlegitimist in Deutsche Innenpolitik, Europa

        ≈ 3 Kommentare

        Schlagwörter

        Altshausen, Diane de France, Diane von Württemberg, Graf von Paris, Herzog Carl von Württemberg, Herzog Philipp Albrecht von Württemberg, Herzogin Diane von Württemberg, Prinzessin Diane, Schloß Altshausen, württembergische Königsfamilie

        Bei der Herzogin zischt und spritzt es.

        Bei der Herzogin zischt und spritzt es.

        Wenn sie im Blaumann ein Fernsehteam durch ihre Werkstatt führt, schwingt Stolz mit, dabei ist Ihre Königliche Hoheit Herzogin Diane von Württemberg auch zuhause in der Glamourwelt des Adels.

        An diesem 24. März kann die erste Dame des Landes ihren 75. Geburtstag feiern.

        In Altshausen werden ihr Mann, SKH Herzog Carl von Württemberg, ihre Kinder und Enkel und natürlich viele Menschen aus dem Württemberger Ländle ihr die Ehre erweisen. Das Fernsehen und das offizielle Baden-Württemberg scheinen sich bereits an ihrem 70. Geburtstag so verausgabt zu haben, daß sie in diesem Jahr zu keinen großen Anstrengungen mehr in der Lage sind.

        Herzogin Diane: Königliche Repräsentantin

        Herzogin Diane: Königliche Repräsentantin

        Bei ihrer Geburt stand der Zufall des 2. Weltkriegs Pate. Diane Françoise Maria da Gloria d’Orléans kam als Ostersonntagskind in der Kaiserresidenzstadt Petrópolis zur Welt, als sechstes Kind des Dauphins der französischen Königsfamilie, allerdings war der Thronanwärter bei der Geburt nicht in Brasilien dabei, sondern erfüllte Aufgaben in Europa. Obwohl ihr Vater, Prinz Henri, Graf von Paris, wegen der harschen Exilgesetze Frankreich nicht betreten durfte, bereiste er in den ersten Monaten des Jahrs 1940 europäische Hauptstädte – Sofia, Belgrad, Athen und Rom –, um für französische Behörden bei seinen königlichen Verwandten eine Gefahrenabschätzung vorzunehmen1). Seine Ehefrau, Prinzessin Isabel von Frankreich, geborene Prinzessin von Orléans e Bragança entstammte der brasilianischen Kaiserfamilie. Sie hatte 1939 bei ihrer Familie in Brasilien Zuflucht gesucht.

        Der Graf und die Gräfin von Paris mit acht Kindern (womit das Photo auf 1943 oder 1944 datiert werden kann).

        Der Graf und die Gräfin von Paris mit acht Kindern (womit das Photo auf 1943 oder 1944 datiert werden kann).

        Erst 1941 konnte der Graf von Paris seine Tochter Diane kennenlernen. Die ganze Familie war zwar wiedervereinigt, aber für sie gab es ein unstetes Wanderleben: Marokko, Spanien, Portugal, Belgien waren die Länder, in denen sich der Graf und die Gräfin von Paris in den 40er Jahren aufhielten. Für ihre wachsende Kinderschar – elf Kinder wurden es mit der Geburt des jüngsten, Prinz Thibaut *1948 – bedeuteten die vielen Aufenthaltswechsel ständig neue Sprachen zu lernen. In Portugal, das als neutrales Land für viele Flüchtlinge zum Zufluchtsort wurde, auch und besonders für Könige wie König Umberto II. von Italien, König Carol II. von Rumänien, Königinwitwe Giovanna der Bulgaren, der spanische Thronprätendent Don Juan, Graf von Barcelona lebten in Lissabonner Vororten, lernte Prinzessin Diane unter anderem Don Juan Carlos kennen, der spätere König von Spanien lebte mit seiner Familie dort, bevor er von seinem Vater zur Ausbildung nach Spanien gesandt wurde.

        Sie selbst hielt sich für ein „eigenwilliges Kind“ und so wird sie auch in Stéphane Berns Buch charakterisiert. Mit 14 Jahren begann Prinzessin Diane ihre intensive künstlerische Tätigkeit, indem sie Seidenmalereien kreierte. Eine durch Malfarben erlittene schwere Vergiftung veranlaßte sie später zu geloben, im Fall ihrer Genesung ihr künstlerisches Schaffen in den Dienst ihrer Mitmenschen zu stellen. Ihre Phantasie hat sie an zahlreichen Techniken ausgelebt: Holzmalerei, Siebdruck, Stuck, Glasmalerei oder Metallskulpturen. Im Schloß Altshausen trägt die renovierte Remise den Namen „Galerie DxDiane“, denn zahlreiche Werke der Künstlerin sind dort ausgestellt. Überall im Schloß und dessen Park sind die Werke des Kunstschaffens der Herzogin präsent.

        Die französische Braut 1960.

        Die französische Braut 1960.

        In einem Interview sagte sie 2010: „Meine Eltern waren sicher froh, daß ich schon mit 20 Jahren geheiratet habe und von zu Hause weggegangen bin.“ Die Begegnung mit ihrem künftigen Mann stellte sie im SWR so dar: „Wir trafen uns in Portugal als ich 15 Jahre alt war. Damals dachte ich noch nicht daran, den Herzog zu heiraten. Daß er Deutscher war, stellte kein Problem dar. Papa hatte mir geraten, deutsch zu lernen, aber das wollte ich nicht, denn deutsch war so schwierig.” Verschmitzt fügte sie hinzu: „Und dann wollte ich nicht in einem Land leben, das so kalt ist wie Deutschland. Und nach der Hochzeit frug mein Vater: ‚Na, hatte ich nicht recht?’”

        Am 18. Juli 1960 heiratete Prinzessin Diane von Frankreich standesamtlich Herzog Carl von Württemberg, den Erben des Hauschefs, Herzog Philipp Albrecht von Württemberg. Die kirchliche Trauung wurde am 21. Juli 1960 in der Schloßkirche von Altshausen gefeiert, am heutigen Stammsitz der württembergischen Königsfamilie. Es war eine Zeit, da diese deutsch-französische Verbindung noch für ein gewisses Aufsehen sorgte. „Danke schön, bitte schön“ seien die einzigen deutschen Worte gewesen, die sie damals gesprochen habe, erzählt die Herzogin mit heute noch hörbarem Akzent. Ein Problem war das allerdings nie: „Die Familie Württemberg spricht so gut französisch.“

        Württembergs Königsfamilie 1985 vor Schloß Altshausen.

        Württembergs Königsfamilie 1985.

        Die weltläufige Französin wiederum brachte mit ihrem Temperament und einem Schuß Extravaganz Farbe ins bedächtige Schwabenland. Die Familie wuchs schnell:

        Herzog Friedrich *am 1. Juni 1961
        Herzogin Mathilde *am 11. Juli 1962
        Herzog Eberhard *am 20. Juni 1963
        Herzog Philipp *am 1. November 1964
        Herzog Michael *am 1. Dezember 1965
        Herzogin Eleonore Fleur *am 4. November 1977

        Das künstlerische Werk von Herzogin Diane findet auf der ganzen Welt Bewunderung und Anerkennung und ist in zahlreichen Ausstellungen in der ganzen Welt gezeigt worden. Der Erlös ihrer Werke fließt in ihre Stiftungen. Die Diane Herzogin von Württemberg, Prinzessin von Frankreich-Stiftung mit Sitz in Schloß Altshausen wurde 1979 als gemeinnützige Stiftung gegründet. Sie setzt das Bemühen IKH der Herzogin von Württemberg fort, die Jugendfürsorge, aber auch die württembergische Kunst-, Kultur- und Denkmalpflege zu unterstützen und die französischen Stiftung Les Enfants de la Vie (1989) für Projekte für Kinder in den Elendsvierteln der Dritten Welt.

        Bei der Verleihung der Ehrendoktorwürde der Staatlichen Universität Sankt Petersburg 2010.

        Bei der Verleihung der Ehrendoktorwürde der Staatlichen Universität Sankt Petersburg 2010.

        Als Ihrer Königlichen Hoheit 2011 der Verdienstorden des Lands Baden-Württemberg verliehen wurde, hieß es in der Laudatio des Ministerpräsidenten:

        Diane Herzogin von Württemberg engagiert sich seit Jahrzehnten mit den von ihr eingerichteten Stiftungen für bedürftige Kinder, für die Jugendpflege und den Schutz von Kulturgütern. Ihr Engagement erstreckt sich neben Deutschland auch auf Südamerika, Russland und Tibet. Sie ist unter anderem Patin eines Mehrgenerationenhauses in Freudenstadt und Schirmherrin der Restaurierung der Kirche St. Salvator in Schwäbisch Gmünd. Die Universität St. Petersburg verdankt dem Engagement von Diane Herzogin von Württemberg eine deutsche Bibliothek, und ein Krankenhaus für krebskranke Kinder in Paraguay konnte mit ihrer Hilfe einen neuen Anbau erstellen. Mit hohem persönlichem Einsatz steht sie dem Kuratorium der Stiftung Kinderland vor. Auf ihre Initiative ist es zurückzuführen, dass es heute ein Modellprojekt zur Förderung der musisch-kreativen Begabung bereits im Kindergartenalter gibt.

        Auch wenn sie keine Krone trägt und weit entfernt ist vom Image der Landesmutter, so hat sich Herzogin Diane von Württemberg doch um ihr Land verdient gemacht.

        Alles Gute zum 75. Geburtstag, Königliche Hoheit!

        Der ehemalige französische Minister Jean-Jacques Aillagon heftet Herzogin Diane den Orden an, mit dem sie zum Chevalier de la Légion d'Honneur ernannt wird.

        Der ehemalige französische Minister Jean-Jacques Aillagon heftet Herzogin Diane den Orden an, mit dem sie zum Chevalier de la Légion d’Honneur ernannt wird.

        1) Stéphane Bern, Diane de France, La Princesse Rebelle, Flammarion 2003, S. 19

         

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