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Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 243

01 Sonntag Nov 2020

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Europa, Monarchie

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Bremen, Bundespräsident, Denkmal, König Felipe VI., König Vajiralongkorn, König von Spanien, König Wilhelm II. von Württemberg, Königin Elizabeth II., Königreich Spanien, Pablo Iglesias Turrión, Pedro Sánchez Pérez-Castejón, Reichsflagge, Steinmeier, Stuttgart, Thailand, Thüringen

Die Krone als einendes Element

Die Befürworter einer Republik argumentieren gerne damit, daß die Krone auch deshalb abzulehnen sei, da sie weit entfernt von den Menschen sei, geradezu in einem anderen Kosmos lebe, während ein gewähltes Staatsoberhaupt ja Teil des Volkes sei.

Betrachtet man aber die Realität, sieht es doch ganz anders aus. Nicht nur, daß die Zeiten von sich in prunkvollen Palästen abschottenden Monarchen schon lange vorbei sind und immer mehr Angehörige von Königshäusern ein bürgernahes Leben führen, auch in einer anderen Richtung zeigen sich die Vorteile der parlamentarischen Monarchie gegenüber der parlamentarischen oder gar präsidialen Republik.

Gerade in Krisenzeiten, Zeiten, wo die Bevölkerung verunsichert ist, nach Orientierung und Halt sucht, eine Stimme braucht, die zur Einheit und zum gemeinsamen Miteinander in Zeiten der Unsicherheit und Not aufruft, zeigt sich die Stärke eines überparteilichen Staatsoberhauptes. Das parlamentarische Regierungssystem hat bewußt die Rolle des Staatsoberhauptes und die des Regierungschefs getrennt. Letzterer ist für die aktive Gestaltung der täglichen Politik verantwortlich und kann dabei nicht als der Eintracht stiftende Landesvater fungieren. Die Regierung und das sie kontrollierende Parlament müssen Entscheidungen treffen zum Wohle des Staates und seiner Bürger und manchmal geht es nicht anders, daß diese einer Gruppe an Menschen nicht gefallen, doch dies ist notwendig. Dem Staatsoberhaupt fällt, der Idee und Theorie nach, die Aufgabe zu, die Nation nach außen zu repräsentieren, gleichzeitig aber auch im Inneren die Rolle des einenden Landesvaters wahrzunehmen. Um dies erfüllen zu können, muß das Staatsoberhaupt wahrhaft überparteilich sein und keine Nähe zu einem bestimmten Lager zeigen. Denn nur so wird es zum einen von der breiten Mehrheit anerkannt und zum anderen ist es auch selber nur so in der Lage, als überparteiliches, einendes Element zu fungieren.

Auch während der coronabedingten Ausgangssperre nahm Königin Elizabeth Ehrungen vor – hier schlägt sie Captain Sir Tom Moore zum Ritter. Sir Tom ist einer der wenigen im Land, der älter ist als die Königin. Er wurde in diesem Jahr 100.

Daß dies ein Monarch besser ausfüllen kann, zeigt sich auch an zwei konkreten Beispielen. Rund um den Brexit gab es immer wieder Diskussionen, wie die Queen denn nun zum Brexit stehen würde und manche ärgerten sich darüber, daß sie da nicht Farbe bekannt hat. Aber dies ist auch nicht ihre Aufgabe als überparteiliches, das gesamte Land repräsentierendes, Eintracht stiftendes Staatsoberhaupt. Sie ist die Königin aller Menschen im Vereinigten Königreich, nicht nur einer bestimmten Gruppe und während das Land inzwischen politisch und sozial tief gespalten ist, ist die Krone das quasi einzige Element, welches das Land zusammenhält und dem die Menschen Vertrauen und Anerkennung bezeugen. Auf der anderen Seite zeigt sich der deutsche Bundespräsident, welcher in Zeiten der Corona-Pandemie, wo sich viele auch um ihre berufliche Zukunft sorgen, all jene, die ihr demokratisches Recht wahrnehmen wollen, gegen die Corona-Maßnahmen zu protestieren, als Verschwörungstheoretiker und Verfassungsfeinde tituliert und damit zur Spaltung des Landes beiträgt. Verständlicherweise wird er auch als Parteipolitiker angesehen, der nicht für alle Menschen spricht. Genau das ist ein republikanisches Staatsoberhaupt meistens: Ein ideologisch klar eingeordneter, einer bestimmten Partei oder Denkschule nahestehender Mensch, der seine Vorstellungen auf das Amt überträgt. Ein Monarch dagegen ist wahrhaft überparteilich und versteht sich nicht als Diener einer bestimmten politischen Ideologie, sondern als Erster Diener des Staates, sprich der Menschen, die er alle vertritt und so handelt er auch. C.C.

Den ersten Teil dieser Betrachtungen finden Sie in der zuletzt erschienenen Corona-Ausgabe Nr. 242.

Spanien: Nadelstiche gegen die Monarchie

Die Politik der  Nadelstiche gegen die spanische Monarchie wird von der sozialistisch-kommunistischen Regierung weitergeführt, immer das große Ziel vor Augen: Die Ausrufung der 3. Republik. Jüngstes Zeichen gab ausgerechnet am Nationalfeiertag, am 12. Oktober, der 2. stellvertretende Ministerpräsident, Pablo Iglesias, als er einen Gruß König Felipes nicht erwiderte. Schlimmer noch als diese Flegelhaftigkeit ist  das neue Budget, das die Minderheitsregierung dem Parlament zur Beratung und Annahme vorgelegt hat.

Auf der Webseite des Königshauses heißt es als Bildunterschrift, die Mitglieder der königlichen Familie nahmen die Begrüßung der Vertreter der staatlichen Institutionen entgegen. Jedoch nicht aller, denn Mitglieder der Regierung zogen es vor, die Ideologie vor die Höflichkeit zu stellen.

Danach bleibt die Finanzierung des Königshauses beim Betrag von 2018 eingefroren: 7,88 Mio. € (zum Vergleich: Bundespräsidialamt laut Bundeshaushalt 2021: 44,7 Mio. €). 2009 waren es in Spanien schon einmal 8,89 Mio. €.

Im Gegensatz dazu soll der Etat des Ministerpräsidenten Pedro Sánchez um 11,3% steigen, Pablo Iglesias‘ Ministerium für soziale Rechte kann mit 70% mehr Geld rechnen.

Seine Lebenspartnerin Irene Montero leitet das Gleichstellungsministerium, das mit 157% eine außerordentliche Steigerungsrate aufweist.

Dagegen haben andere Verfassungsorgane geringeren Grund zur Freude:

Rechnungshof + 6,2%,

Verfassungsgericht + 3,2%,

Justiz + 12,2 %.

Das Ministerium für Arbeit und Soziales explodiert förmlich mit einem Plus von 1168 %, doch kommt dieser Geldregen aus Brüssel und ist coronabedingt. (Daten aus der Tageszeitung ABC).

Die Zuweisungen an das Königshaus sollen sicherstellen, daß der König seine verfassungsgemäßen Aufgaben erfüllen kann. Ohne ausreichende Finanzmittel landet die Monarchie schnell auf dem Trockenen. H.S.

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Die vollständige 243. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 243Herunterladen

Inhalt der 243. Ausgabe:

  • Die Krone als einendes Element
  • Weiter Proteste in Thailand
  • Verbot von Schwarz-Weiß-Rot durch Gerichtsurteil gekippt
  • Spanien: Nadelstiche gegen die Monarchie
  • Stuttgart: Wir wollen unsern König Wilhelm wiederham

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Die letztregierenden Monarchen Deutschlands – Teil 6

28 Samstag Dez 2019

Posted by monarchistundlegitimist in Deutsche Monarchen, Geschichte, Monarchie

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9. November 1918, König Wilhelm II. von Württemberg, Königin Charlotte von Württemberg, Königreich Württemberg, Stuttgart

König Wilhelm II. von Württemberg – Letztregierender Monarch des Hauses Württemberg

König Wilhelm II. (mit vollem Taufnamen Wilhelm Karl Paul Heinrich Friedrich) von Württemberg wurde am 25. Februar 1849 (dem Jahre der Revolution) in Stuttgart geboren und starb am 2. Oktober 1921 auf Schloß Bebenhausen, Tübingen. Er war der vierte und vorerst letzte König Württembergs und regierte 27 Jahre lang das Königreich von 1891 bis 1918.

König Wilhelm II. und Königin Charlotte von Württemberg.

Prinz Wilhelm war der Sohn des Prinzen Friedrich von Württemberg und seiner Ehefrau Katharina von Württemberg.  Da der dritte König Württembergs, König Karl I., kinderlos starb, rückte Wilhelm nach in das Licht der Thronfolge. Wilhelm studierte an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und an der Georg-August-Universität Göttingen Rechtswissenschaft, Staatswissenschaft und Finanzwissenschaft. Wihelm II. heiratete zweimal, zunächst 1877 die Prinzessin Marie zu Waldeck und Pyrmont und später, als diese bei der Entbindung des dritten Kindes starb, 1886 Prinzessin Charlotte zu Schaumburg-Lippe. 1891 übernahm Wilhelm nach dem Tode König Karls die Regierungsgeschäfte, wobei er schon vorher einige Repräsentationspflichten für den König übernommen hatte.

Das Denkmal von König Wilhelm II. und seiner Hunden schuf Hermann-Christian Zimmerle 1991. Es stand bis September 2017 vor dem Eingang des Wilhelmspalais’ an der Konrad-Adenauer-Straße. Heute befindet es sich an der Südseite des Gebäudes im hinteren Bereich, wo Wilhelm wie ein distanzierter Beobachter der neuen Gebäudenutzung wirkt.

Der neue König pflegte einen bürgerlichen Stil, ging in Stuttgart ohne Bewachung spazieren und lud des öfteren Männer aus dem Bürgertum zu sogenannten Herrrenabenden ins Stuttgarter Palais ein. Zudem führte der König für Dienstboten und Landwirtschaftsarbeiter die Krankenversicherung ein und erhob die Steuern erstmals nach dem tatsächlichen Einkommen der Bürger. Der König stand dem Militärischen Zeit seines Lebens distanziert gegenüber und ließ erstaunlicherweise sogar den Internationalen Sozialistenkongreß 1907 in Stuttgart tagen. Der König zeigte sich ausgesprochen offen und ließ sogar Stücke, welche in anderen Teilen des Reiches verboten waren, im Hoftheater aufführen.

Der Erste Weltkrieg traf den König schwer und mit Tränen in den Augen verabschiedete er seine Truppen. Am Ende des Krieges, als sich die Demonstrationen und Proteste vermehrten, kam es zu einer Unterredung zwischen den Demonstranten und dem Innenminister. Überraschenderweise gaben die Protestierenden zu, daß sich ihr König, von vielen hochgeschätzt, vorbildlich konstitutionell verhalten hatte und ein Spartakistenführer verlautbarte, daß die Forderung nach Abdankung nicht aufgrund des Königs zustandegekommen war, sondern„wege dem Sischteem“. So wurde Wilhem II. Opfer einer deutschlandweiten Generalisierung.

Am 9 November 1918 verließ Wilhelm Stuttgart und am 30 November dankte der König formal ab. Das ihm in jener schweren Stunde niemand beigestanden hatte, verwand der Monarch nie. Die letzten Jahre verbrachte der König in Bebenhausen und in Friedrichshafen. Nachdem er gestorben war, wurde der Leichenzug seinem Wunsche entsprechend um Stuttgart herumgeleitet. Bestattet wurde der Leichnam auf dem Alten Friedhof in Ludwigsburg. Wilhelm II. gilt bis heute als beliebter und volksnaher König und viele alte Geschichten werden über den König erzählt. Wie er beispielsweise immer mit seinen zwei Hunden spazieren ging, grüßenden Passanten als Erwiderung den Hut zog und wie er Kindern Süßigkeiten schenkte.

Ben Gibson

9. November 1918: Der traurigste Tag in Württembergs Geschichte

08 Donnerstag Nov 2018

Posted by monarchistundlegitimist in Deutsche Innenpolitik, Erster Weltkrieg, Geschichte, Monarchie

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Freiherr von Weizsäcker, Kaiser Wilhelm II., König Wilhelm II. von Württemberg, Königreich Württemberg, Prinz Max von Baden, Stuttgart

König Wilhelm II. mit SpitzSeit dem 7. bis 9. November 1918 breiteten sich wegen des verlorenen Krieges im ganzen Deutschen Reich revolutionäre Unruhen aus, die zur raschen, oft überstürzten Abdankung der vielen deutschen Fürsten führten.

Schon am 7. November stürzte die Monarchie in Bayern. Am 9. November gab der Reichskanzler der ersten deutschen parlamentarischen Koalitionsregierung , Prinz Max von Baden, die Abdankung des im Hauptquartier im belgischen Spa weilenden Kaisers Wilhelm II. bekannt, um die Monarchie zu retten. So wie es z. B. in Bulgarien geschehen ist, wo Zar Ferdinand zu Gunsten seines Sohnes Boris rechtzeitig abgedankt hatte. Der Plan des Kanzlerprinzen miβlang aber, weil in Berlin bereits am selben Tag die Republik ausgerufen wurde, und zwar gleich zweimal: Vom Balkon des Stadtschlosses aus von dem Unabhängigen Sozialdemokraten Liebknecht, von einem Fenster des Reichstages aus durch den Sozialdemokraten Scheidemann, was dessen Parteivorsitzender Friedrich Ebert heftig miβbilligte. „Dazu hattest du kein Recht,“ sagte er zu seinem vom Fenster zurücktretenden Genossen. Ihm wäre die parlamentarische Monarchie, wie sie seit September 1918 bestand, die bessere Staatsform für Deutschland gewesen. Der von allen verlassene Kaiser begab sich auf Hindenburgs dringenden Rat ins holländische Exil.

Rote Fahne vor dem Stuttgarter Wilhelmspalais, Wohnort des beliebten Königs Wilhelm II.

Briefmarke zum 25. Regierungs-jubiäum von König Wilhelm

In Württemberg hatte man 1916 das 25-jährige Regierungsjubiläum König Wilhelms II. zwar in kriegsbedingter Schlichtheit, aber unter großer dankbarer Anteilnahme des Volkes begangen. Im sozialdemokratischen Parteiorgan schrieb dessen Schriftleiter, Wilhelm Keil: falls Württemberg Republik würde, fände es keinen besseren Präsidenten als den gegenwärtigen Monarchen.

Als eine drohende Note des US-amerikanischen Präsidenten Wilson als Bedingung für einen fairen Frieden die Abdankung der herrschenden Autokraten forderte, womit natürlich Kaiser Wilhelm II. gemeint war, wandelten beinahe alle deutschen Bundesstaaten ihre konstitutionellen Monarchien in parlamentarische Monarchien um. So auch in Württemberg. Den Wunsch des Königs, der bisherige Ministerpräsident Freiherr Karl von Weizsäcker solle auch an der Spitze der neuen Regierung stehen, lehnte dieser ab, da er nichts vom Parlamentarismus angelsächsischer Art hielt. So berief der König am 7. November ein neues, nun dem Landtag verantwortliches Kabinett unter dem Premierminister Theodor Liesching.
Dieses Kabinett war am Vormittag des 9. November 1918 im Wilhelmspalais zu Stuttgart, dem Privatwohnsitz des Königs, versammelt, um von diesem vereidigt zu werden. Gleichzeitig zogen von allen Seiten Demonstranten für die Beendigung des Krieges auf den nahe gelegenen Schloβplatz. Eine von Cannstatt über die Neckarstraße heranmarschierte Kolonne wurde von einigen Scharfmachern aufgehetzt, in das am Wege liegende Wilhelmspalais einzudringen. Die Rädelsführer forderten, statt der königlichen Standarte die rote Fahne zu hissen. Wohlgemerkt: der Pöbel drang nicht bis zum König vor. Dieser erklärte, als ein Diener die Forderung der Leute meldete, vor dem Kreis ohnmächtig schweigender Minister: Das ist Hausfriedensbruch – aber ich weiche der rohen Gewalt. Der König, der ausdrücklich schon im Vorfeld der Ereignisse erklärt hatte, daβ es um und für seine Person kein Blutvergießen geben solle, war nach der Entwaffnung der Palastwache wehrlos. Nur der wachhabende Leutnant, der spätere evangelische Pfarrer Karl Botsch, weigerte sich, im Haus seines Königs – wie verlangt – seinen Degen abzugeben. Er wurde «verhaftet» und beim Verlassen des Palais vom Mob zusammengeschlagen. Bald aber verließ die Menge wieder das Haus und ließ einen zutiefst betroffenen König zurück, der über den Undank der Welt pessimistische Betrachtungen anstellte.

Inzwischen hatten die Häupter der Linksparteien eine provisorische Regierung gebildet und mit Schrecken und Miβbilligung von den Insulten im königlichen Palais vernommen. Sofort wurden loyale Arbeiter- und Soldatenräte zum Schutz des Hauses bestellt, und als der König den Wunsch äußerte, Stuttgart zu verlassen, um sein Jagdschloβ in Bebenhausen aufzusuchen, beschützte wieder eine Reihe treuer Arbeiter- und Soldatenräte den königlichen Autokonvoi. Im Schloβhof von Bebenhausen angekommen, bedankte sich der Monarch bei den biederen Männern und gab allen die Hand, worauf einer der Geehrten in ehrlicher Wallung den Ausspruch tat: «Majestät, das war der schönste Tag meines Lebens.» – «Meiner nicht», antwortete dieser, den auch am gewiβ traurigsten Tag seines Lebens der Humor nicht völlig verlassen hatte.

Inzwischen hatte die sozialistische Regierung unter Wilhelm Blos die Geschäfte aufgenommen und attestierte dem abgereisten König in einem ihrer ersten Aufrufe eine edle Regentschaft. Welch ein Unterschied zu Berlin, wo der Abgeordnete Molkenbuhr von der fluchbeladenen Regierung des Hauses Hohenzollern sprach.

Der Kaiser empfing am 28. November in seinem ersten niederländischen Zufluchtsort, Amerongen, eine Berliner Regierungsdelegation, in deren Anwesenheit er seine Abdankungsurkunde als Deutscher Kaiser und als König von Preußen unterzeichnete. Dasselbe tat sein ebenfalls nach Holland geflohener ältester Sohn, Kronprinz Wilhelm.

Keiner im „Volksstaat“ verlangt Abdankung – König Wilhelm II. formuliert seinen „Scheidegruß“:

An das Württemberger Volk!
Wie ich schon erklärt, soll meine Person niemals ein Hindernis sein für die freie Entwicklung der Verhältnisse des Landes und dessen Wohlergehen.
Geleitet von diesem Gedanken lege ich mit dem heutigen Tage die Krone nieder.
Allen, die mir in 27 Jahren treu gedient oder sonst Gutes erwiesen haben, vor allem auch unseren heldenmütigen Truppen, die durch 4 Jahre schwersten Ringens mit größtem Opfermut den Feind vom Vaterlande ferngehalten haben, danke ich aus Herzensgrund, und erst mit meinem letzten Atemzuge wird meine Liebe zur teuren Heimat und ihrem Volke erlöschen.
Ich spreche hiebei zugleich im Namen meiner Gemahlin, die nur schweren Herzens ihre Arbeit zum Wohle der Armen und Kranken im bisherigen Umfang niederlegt.
Gott segne, behüte und schütze unser geliebtes Württemberg in alle Zukunft.
Dies ist mein Scheidegruß.

Wilhelm
Bebenhausen, 30. Novbr. 1918.

Vom König von Württemberg verlangte niemand seine formelle Abdankung, obwohl inzwischen der Volksstaat Württemberg gebildet worden war. Der Monarch hätte es bei diesem Zustand belassen können, wie Großherzog Ernst Ludwig, der ebenfalls sehr populäre Regent von Hessen. Auch der württembergische Thronfolger, Herzog Albrecht, und dessen Sohn, Herzog Philipp Albrecht, lehnten als echte Legitimisten eine Abdankung ab. Die entsprechenden Erklärungen anderer deutscher Fürsten hatten meistens einen trockenen, juristischen Wortlaut, ohne die Wärme einer individuellen Handschrift. So wollte unser König aber nicht abtreten. Einerseits wollte er freiwillig seinen Abschied nehmen, andererseits wollte er dies in persönlicher, herzlicher Sprache tun und sich ohne Groll von seinem hohen Amt und seinem Volke trennen. Das Ergebnis ist dieses, wie ich meine, große menschliche Dokument (siehe Abbildung).

Der erste Satz bezieht sich auf seine Bekundungen vor dem und am 9. November, als er Blutvergießen seinetwegen verhindern wollte. Daβ er in seiner Regierung, die er unter das Motto besonnener Fortschritt gestellt hatte, ein Hindernis für die freie Entwicklung der Verhältnisse des Landes und dessen Wohlergehen gewesen ist, konnte nun wirklich niemand im Ernst behaupten. Aber seine Bescheidenheit und die Macht des Faktischen ließen ihn diesen Satz wiederholen, ohne zu betonen, daβ die Person des Monarchen ja auch ein Garant für Freiheit und Wohlergehen seines Landes sein kann. Ob im Ebert’schen Sinn weiterbestehende deutsche Monarchien nicht einen besseren Schutzwall gegen die 1933 alles Recht zerstörende Hitler-Diktatur gebildet hätten als die schwache Weimarer Republik, ist eine ernsthafte Frage. Hat nicht der spanische König 1981 die Demokratie seines Landes vor einem Umsturzversuch gerettet?

König Wilhelm II. sprach schließlich nur für seine verzichtbereite Person, die Haltung des Thronfolgers hat er gewürdigt und in seinem Herzen sicher nach wie vor der rechtsstaatlichen Monarchie den Vorzug vor anderen Staatsformen gegeben.

König Wilhelm II. und Königin Charlotte verabschieden im August 1914 die württembergischen Truppen.

Was nun im Text folgt, ist von großer Würde. Er legt die Krone nieder, die von vielen Regenten seines Hauses getragen wurde. Ein schmerzlicher Entschluβ. Den größeren Teil seiner Kundgebung widmet er aber dem Dank. Er dankt für treue Dienste und für unvergessene Wohltaten, die ihm als Dank für seine wohltätige Regierung entgegengebracht worden sind. Er dankt vor allem den heldenmütigen Truppen, die über vier Jahre unter großen Opfern die Heimat vor feindlicher Eroberung gerettet haben. Taktvoll gibt der König hier zu verstehen, daβ auch ohne Sieg die Leistung der Soldaten als Beschützer des Vaterlands zu würdigen ist. Und dies ohne fatale Dolchstoßlegende, die sogar der kluge Friedrich Ebert beförderte, als er im Dezember 1918 den heimkehrenden Truppen ein im Felde unbesiegt bescheinigte. Es ist übrigens bekannt, daβ der König, der im August 1914 seine Stuttgarter Regimenter mit Tränen in den Augen ins Feld verabschiedete, wie wohl kein anderer Fürst unter deren Verlusten gelitten hat und unermüdlich die Truppen seines XIII. Armeekorps im Felde und die Verwundeten in den Lazaretten besuchte. All denen gilt sein tiefster Dank und die Versicherung seiner immerwährenden Liebe für Land und Volk Württemberg.

Etwas ganz Einmaliges und für die Ritterlichkeit dieses Monarchen Typisches ist die Einbeziehung seiner Gemahlin, der Königin Charlotte, in den Abschiedsgruß. Deren karitative Tätigkeit im großen Stil hatte nun auch ein Ende. Die abschließenden Segensworte haben aus der Feder dieses Mannes, dem wohlfeile Phrasen nie über die Lippen kamen, besonderes Gewicht und Glaubwürdigkeit. Auch noch heute können die nachgeborenen Schwaben stolz auf diesen innerlich so vornehmen König sein.

Das Volk wurde 1918 vor vollendete Tatsachen gestellt, die im Drang und Sturm der Zeit hergestellt und später irreversibel waren. Der wahren Stimmung im Land entsprachen sie nicht. Dafür steht eher eine Kundgebung des Senats der Landesuniversität Tübingen, der am 2. Dezember 1918 stehend die Abdankung des Königs zur Kenntnis genommen hatte und dem Herrscher mit tiefer Bewegung erklärte, welch herben Schmerz es ihm bereite, in euer Majestät nicht mehr unseren allergnädigsten König und Herrn sehen zu dürfen.

Der Geradheit seines Wesens entsprach es auch, daβ Wilhelm II. mit der Königskrone zugleich den Titel ablegte und sich fortan Herzog zu Württemberg nannte, was aber weitgehend ignoriert wurde, da er für sein Volk immer der König blieb. Dieser zog sich aber nicht beleidigt zurück, sondern nahm nun z. B. als Staatsbürger an den demokratischen Wahlen teil. Im Gottesdienst verschmähte er jetzt den Königsstuhl und setzte sich in die erste Reihe der Gemeindebänke als Christ unter Christen. Die Liebe des Volkes zu ihm war nach der Revolution eher noch gewachsen, und er klagte, daβ er die Masse seiner Geburtstagspost kaum bewältigen könne.

Als König Wilhelm II. am 2. Oktober 1921 starb, trauerte wirklich das ganze Land um den pater patriae (den Vater des Vaterlands), und über 100.000 Menschen kamen zur Beisetzung nach Ludwigsburg, während alle Kirchenglocken im Land zusammen läuteten. Stuttgart hat der König allerdings nie mehr betreten; sogar der Leichenzug von Bebenhausen nach Ludwigsburg machte einen großen Bogen um die ungetreue Landeshauptstadt herum. Versöhnlich aber, wie sein Wesen war, erklärte er, es sei nicht Groll, was ihn von Stuttgart fernhalte, sondern das Gefühl, daβ er da nicht mehr hingehöre.

Inzwischen hat in den 1990er Jahren eine Bürgerinitiative dem guten König vor seinem Palais ein rührendes Denkmal gesetzt, auf dem der König mit seinen beiden Spitzerhunden zu sehen ist, mit denen er ohne Schutz und Begleitung täglich und zum Schluβ noch am 7. November 1918 seinen Spaziergang durch die Hauptstadt gemacht hatte. Es ist einmalig in Deutschland, daβ einem 1918 abgesetzten Monarchen ein Denkmal gewidmet worden ist.

Aber dieser König hat ein gutes Andenken verdient. Er ist ein Vertreter bester deutscher Geschichte, dessen man sich in uneingeschränkter Dankbarkeit erinnern kann.

Diese leicht gekürzte Abhandlung schrieb Werner Zeeb für den Schwäbischen Heimatbund.

Wie sehr König Wilhelm II. von Württemberg geschätzt wurde, zeigt dieses Stuttgarter Denkmal von Hermann-Christian Zimmerle. Es wurde 1991 geschaffen und stand bis September 2017 vor dem Eingang des Wilhelmspalais’ an der Konrad-Adenauer-Straße. Heute befindet es sich an der Südseite des Gebäudes im hinteren Bereich, wo Wilhelm wie ein distanzierter Beobachter der neuen Gebäudenutzung wirkt.
Der neue Hausherr im Gebäude, Torben Giese, läβt auf Nachfrage der Stuttgarter Zeitung wissen, man habe keinesfalls eine Herabsetzung des Königs im Schilde geführt. Im Gegenteil: Das Denkmal sei aus seiner Sicht am neuen Ort besser platziert als am alten. Der König mit seinen beiden Spitzen stehe nicht mehr so exponiert im Verkehrslärm. Anders als früher sei das Denkmal auch nicht mehr einfach Beiwerk des Gebäudes, sondern es stehe im Garten und dort auch mittendrin in den Freiluftaktionen am Stadtpalais, wie das Wilhelmspalais nach dem Einzug des Stadtmuseums heißt.
Mitte September 2017 wurde der König von Freunden im Garten begrüßt, flankiert von zehn lebenden Spitzen, die ein Züchter von Wilhelms Lieblingshunderasse aus diesem Anlaβ aufmarschieren ließ. Der Verkehrsverein Pro Stuttgart hatte neben einem Denkmal-Förderverein um Hans-Frieder Willmann einst immerhin wesentlich dazu beigetragen, daβ Wilhelm II. und die Spitze 1991 eine Heimstatt vor dem Palais fanden.

Corona trauert um Herzogin Donata Corona – Nachrichten, Ausgabe 154

19 Samstag Sep 2015

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Monarchie

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2011, Australien, Corona, Corona-Freundeskreis, Corona-Redaktion, Frankfurt, Haus Doorn, Herzog Friedrich-August von Oldenburg, Herzogin Donata vn Oldenburg, Kaiser Wilhelm II., Königin Elizabeth II., Königin von Australien, Königreich Württemberg, Landtagswahl, Nepal, Prinz Georg Friedrich, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Prinz Louis Ferdinand, Prinz Louis Ferdinand von Preußen, Prinz Louis Ferdinand von Preußen jr., Prinzessin Cornelie-Cécile von Preußen, Prinzessin Donata, Stuttgart, Tony Abbott, ver.di

Corona trauert um Herzogin Donata

IK Herzogin Donata von Oldenburg, verwirtwete Prinzessin von Preußen.

IKH Herzogin Donata von Oldenburg, verwirtwete Prinzessin von Preußen.

Am 5. September ist in einem Krankenhaus in Traunstein Ihre Königliche Hoheit, Herzogin Donata von Oldenburg, verwitwete Prinzessin von Preußen, gestorben. Die Mutter S.K.H. Prinz Georg Friedrichs von Preußen starb – wie das Haus Preußen mitteilt – nach schwerer Krankheit.

Der 9. November markierte in der deutschen Geschichte oft wichtige Ereignisse. Am 9. November 1974, dem 67. Geburtstag SKH Prinz Louis Ferdinands, verlobte sich sein Sohn und Erbe SKH Prinz Louis Ferdinand jr. mit IE Gräfin Donata zu Castell-Rüdenhausen.

Der 9. November markierte in der deutschen Geschichte oft wichtige Ereignisse. Am 9. November 1974, dem 67. Geburtstag SKH Prinz Louis Ferdinands, verlobte sich sein Sohn und Erbe SKH Prinz Louis Ferdinand jr. mit IE Gräfin Donata zu Castell-Rüdenhausen. Die Hochzeit fand im Mai 1975 unter großer Anteilnahme statt.

Gräfin Donata zu Castell-Rüdenhausen wurde am 20. Juni 1950 als drittes von acht Kindern von Fürst Siegfried und Fürstin Irene zu Castell-Rüdenhausen geboren. 1975 heiratete sie den Erben des Hauses Preußen, Prinz Louis Ferdinand von Preußen. Bereits zwei Jahre später starb ihr Mann nach einem Manöverunfall bei der Bundeswehr und hinterließ neben dem 1976 geborenen Prinz Georg Friedrich eine schwangere Frau, die ein halbes Jahr später einer Tochter das Leben schenkte: Prinzessin Cornelie-Cécile von Preußen (*30. Januar 1978). Die Witwe ehelichte 1991 Herzog Friedrich-August von Oldenburg.

Jahrelang setzte sich die Verstorbene für Kinder in Rumänien ein, indem sie auf Benefizveranstaltungen, Konzerten und Autorenlesungen Geld sammelte. Mit den Mitteln wurde u. a. ein Krankenhaus in Temeschburg (Timisoara bzw. Temesvár) wieder aufgebaut.

Unser ganzes Mitgefühl gilt der kaiserlichen Familie und allen ihren Hinterbliebenen. Wir werden der Mutter unseres Prätendenten immer ein ehrendes Gedenken bewahren.

Corona-Treffen in Frankfurt/Main

Am Samstag, den 12. September trafen sich insgesamt elf Autoren und Freunde der Corona in Frankfurt am Main. Der Ort war aufgrund seiner zentralen Lage gewählt worden. Nach einem Stadtspaziergang, welcher von einem in Frankfurt arbeitstätigen Teilnehmer geleitet wurde, kehrte man in das Restaurant „Steinernes Haus” ein, um bei Apfelwein darüber zu sprechen, wie die Corona noch besser gemacht werden kann.

Vereinbart wurde unter anderem, daß im Jahr 2016 zwei Kampagnen gestartet werden sollen: einmal soll aus Anlaß des 75. Todestags von Kaiser Wilhelm II. am 4. Juni eine größere Reisegruppe in Haus Doorn dem vorläufig letzten deutschen Kaiser ihre Reverenz erweisen und zum zweiten ist eine Aktion zum 40. Geburtstag Seiner Königlichen Hoheit, des Chefs des Hauses Hohenzollern ins Auge gefaßt. Zu beidem werden rechtzeitig in Corona Einzelheiten veröffentlicht. Die Erstellung eines Glückwunschtelegramms, welches online signiert und mit Klarnamen und Adresse versehen werden kann, wird geprüft. An die Corona-Redaktion wurde weiterhin der Wunsch herangetragen, daß mehr Artikel über deutsche Fürstenhäuser und Aktivitäten deutscher Royalisten veröffentlicht werden sollten. Die Redaktion machte hierbei deutlich, daß dafür Zuarbeiten notwendig sind, da man nicht über ein Netzwerk verfüge, welches sich in alle Regionen Deutschlands mit ihren verschiedenen Fürstenhäusern erstreckt. Weiterhin wurde der Wunsch geäußert, daß positiver berichtet werden soll, was sich auf die Themenwahl bezieht. Auch soll es im Blog mehr Monarchietheorie geben, also die philosophische Rechtfertigung dieser Staatsform. Bei dieser inhaltlichen Arbeit wollen sich künftig auch einige Teilnehmer der Frankfurter Runde beteiligen.

Es wurde schließlich auch darüber diskutiert, das Corona-Format flexibler zu gestalten. So soll der Nachrichtenbrief künftig wie bisher mindestens zwei Seiten umfassen. Bei Vorhandensein der entsprechenden Inhalte können es gegebenenfalls aber auch mehr sein.

Bezüglich der Mitarbeit an der Corona werden die bisherigen Corona-Autoren Unterstützung bei der Gestaltung des Facebookauftritts erhalten. Der Kontakt zu weiteren möglichen Autoren soll gesucht werden.

Die Corona-Redaktion wertet das Treffen als Erfolg und wird es nächstes Jahr wiederholen. Als Tagungsort im Gespräch dafür ist Hannover. Für die Autoren war es erfreulich zu sehen, daß alle Teilnehmer des Treffens mit beiden Beinen erfolgreich im Leben stehen. Dies spricht dafür, daß Monarchisten erfolgreiche Menschen in der Mitte der Gesellschaft sind. L.R.

Ein Wahlrecht für Parteien, nicht für Bürger

Der ehemalige britische Premierminister Sir Winston Churchill ist immer wieder eine Fundgrube für Erkenntnisse, die den Politikbetrieb beleuchten. So wird ihm der Satz zugeschrieben: „Es kommt gar nicht darauf an, wer die Stimme abgibt, wichtig ist, wer die Stimmen auszählt.“ Gemeint sind natürlich die Wahlhelfer, die brav die Stimmzettel auswerten und dabei nicht mogeln, aber wichtig ist auch – und das hatte Churchill im Blick -, wer die Wahlgesetze erläßt. Und da bietet Baden-Württemberg gegenwärtig ein Musterbeispiel, wie Lobbygruppen versuchen, das Wahlrecht in ihrem Sinn zu ändern.

Der Südwesten steht mit seinem Wahlrecht einzigartig da, weil man bei Landtagswahlen keine Landeslisten kennt. Gewählt werden nur Abgeordnete direkt in einem Wahlkreis. Nach dem Verhältniswahlrecht werden die kleineren Parteien, die keinen Abgeordneten direkt durchbringen, über ein Zweitauszählverfahren berücksichtigt. Als gewählt gelten dann die Kandidaten, mit den nächsthöheren Prozentzahlen (bis 2011 galt die nächsthöhere Stimmenzahl). Es waren und sind also die Bürger, die bestimmen, wer in den Landtag einzieht.

Das kann so nicht bleiben, meinte ver.di-Chefin Leni Breymaier. Gäbe es eine Landesliste, so ihre Überlegung, wäre das Geschlechterverhältnis im Parlament  besser. „Dann könnten die Parteien auf ihren Listen die Proportion zwischen Männern und Frauen, Juristen und Krankenschwestern, Alteingesessenen und Migranten geraderücken“, sagte Breymaier. Weil dies aber nicht der Fall sei, habe man „einen Männerclub mit weißen, christlichen Herren gehobenen Alters„. So ist’s recht, ein Wahlergebnis, das einem nicht gefällt „geraderücken“. Die Gewerkschafterin verlangte definitiv mehr Einfluß für die Parteien bzw. die Parteispitzen, die sich ihre Landeslisten ausbaldowern könnten. Endlich bekämen Führungsleute in Stuttgart die Möglichkeit, sich ihre Lieblingskandidaten unter Umgehung der Basis in den Wahlkreisen auszusuchen. Parteifußvolk wie auch der Wähler dürften das nur noch abnicken beziehungsweise per Kreuzchen abhaken.

Nicht nur Stuttgart 21 - Gegner suchen Hilfe beim König.

Nicht nur Stuttgart 21 – Gegner suchen Hilfe beim König.

Nach der Verfassung des Königreichs Württemberg wäre die Landtagswahl 2011 übrigens ungültig gewesen. §143 sagt: Eine gültige Wahl kommt nur durch die Abstimmung von wenigstens zwei Drittheilen der Wahlberechtigten zu Stande. Die Wahlbeteiligung lag in Baden-Württemberg zuletzt nur bei 66,3% und hätte dïe verfassungsgemäß vorgeschriebene Quote des königlichen Württembergs nicht erreicht. In anderen Ländern sank die Zahl der Wählerinnen und Wähler schon unter die 50%-Marke, aber um dieses Problem kümmerte ver.di sich nicht. Es ist ja auch egal, ob die Parteilisten von 80% oder nur 25% der Wahlberechtigten abgenickt werden. Die Listenkandidaten bekommen unabhängig von der Wahlbeteiligung ihr Mandat. H.S.

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Die vollständige 154. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 154

  • Corona-Treffen in Frankfurt a. M.
  • Australien: Republikaner stürzt Monarchisten
  • Verfassungskonflikt in Nepal spitzt sich zu
  • Ein Wahlrecht für Parteien, nicht für Bürger

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 136

06 Samstag Sep 2014

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Europa, Monarchie

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Bulgarien, El Pais, François Hollande, furchtlos und treu, furchtlos und trew, Herzog Carl von Württemberg, Irak, König Faisal II., König Felipe VI., König Simeon II., König Simeon II. der Bulgaren, König von Spanien, Königreich Spanien, Königreich Württemberg, Libyen, Spanien, Stuttgart, VfB Stuttgart, Württemberg

VfB Stuttgart übernimmt Wahlspruch der württembergischen Monarchie

Württembergisches Wappen

Furchtlos und treu – in der Version, die auch heute noch der Chef des Königshauses, SKH Herzog Carl von Württemberg, verwendet …

VfB

… und in der Fußballausführung.

Der VfB Stuttgart, zuletzt recht gebeutelter Fußballclub aus der 1. Bundesliga, möchte gerne an den Glanz vergangener Zeiten anknüpfen. Um diesem Wunsch Ausdruck zu verleihen, leiht sich der Verein seit Beginn der Saison den Wahlspruch der württembergischen Monarchie: „Furchtlos und treu“. Er steht zwar nicht auf dem Wappen des Vereins, ist aber auf der Homepage, dem Mannschaftsbus und auf vielen Fanartikeln zu finden. Zu Zeiten des Königreichs Württemberg zierte er unter anderem das Staatswappen und auch die Koppelschlösser der Soldaten. So weit, so unspektakulär. (Nicht nur) im Fußball handelt es sich bei Furchtlosigkeit und Treue durchaus um brauchbare Tugenden und immerhin wurde der Verein noch unter der Herrschaft König Wilhelms II. von Württemberg gegründet. Dennoch sahen sich die Stuttgarter mit Vorwürfen des Rechtsextremismus, des Militarismus und der Ewiggestrigkeit konfrontiert. Es habe im 2. Weltkrieg eine Frontzeitung mit dem Namen gegeben und auch ein Neonazinetzwerk aus jüngeren Tagen habe den Slogan benutzt, so die Vorwürfe weitgehend unbekannter Historiker und Journalisten. Hierbei stellt sich jemandem mit gesundem Menschenverstand jedoch die Frage, welche Wörter und Slogans man überhaupt noch benutzen darf, würde man dieser Argumentation folgen. Und was hätte man sich wohl sonst auf die Fahnen schreiben sollen? Pazifismus und Nächstenliebe etwa? Für einen Fußballverein wäre das wohl eher nicht so gut, obwohl den jüngsten Leistungen des Vereins wohl tatsächlich eher diesem Slogan entsprächen.

Daß der Verein bislang im Gegensatz zu so vielen anderen trotz pseudohistorischer Einwände nicht umgefallen ist, spricht für ihn. Der VfB Stuttgart ist nicht die CDU. Der Verein hat dabei sogar eine Debatte in Gang gesetzt, bei der wieder über Württembergs Monarchie gesprochen wurde und der Tenor letztlich positiv war, da bekannte Regionalhistoriker die Entscheidung des Vereins verteidigten. Man könnte das Handeln des VfB Stuttgart auch als furchtlos und treu charakterisieren. Vielleicht kommen ja so irgendwann auch wieder die sportlichen Erfolge. L.R.

Gründung des Corona-Freundeskreises

Nach der Selbstauflösung des Bunds aufrechter Monarchisten werden wir Einzelheiten über Form und Aufgaben eines Corona-Freundeskreises in Berlin besprechen. Wir laden Sie ein, am 20. September 2014 um 13.30 Uhr mit uns aktiv die Zukunft der Corona mitzugestalten. Insgesamt haben wir dafür die Zeit bis 17 Uhr veranschlagt. Davor treffen wir uns um 11 Uhr im Fabecks in der Altensteinstraße 42, um eine Kleinigkeit zu essen. Bei Fragen zur Anreise helfen wir gerne weiter.

Zur besseren Planung wäre eine Zusage hilfreich: corona_redaktion@yahoo.com

Bulgarien: Die alten Seilschaften halten noch

Im ganzen ehemals sich sozialistisch nennenden Osteuropa feiern die Menschen den 25. Jahrestag der umwälzenden Veränderungen, die aus Ein-Parteienstaaten Regime werden ließen, die EU-kombatibel erscheinen: Kroatien, Rumänien und Bulgarien sind die jüngsten Beitrittsländer. Von den Anpassungsschwierigkeiten berichten die deutschen Medien nur gelegentlich, vor allem dann, wenn die Verhältnisse zum Massenexodus führen und dann Neubürgern in Deutschland anklopfen, die nicht überall willkommen sind.

Von einem jüngst in Bulgarien gesprochenen Urteil nahm in Deutschland niemand Notiz, dabei verbreitete die bulgarische Nachrichtenagentur Novinite die Gerichtsposse sogar auf englisch. Ein Bezirksgericht in Sofia legalisierte nicht nur die 2006 erfolgte Beschlagnahme der königlichen Tsarska Bistrisa, 60 km außerhalb der Hauptstadt Sofia, sondern verurteilte König Simeon II. und seine Schwester, Prinzessin Maria-Louisa, wegen illegalen Wohnens zu einer Strafe von jeweils 140 752 Lei (72.000 €) zuzüglich Zinszahlungen in Höhe von 80 000 Lei (41.000 €). Die Kommunisten hatten die königliche Residenz 1946 beschlagnahmt, König Simeon erhielt die Domaine 1998 zurück und benutzte sie vor allem für Familienfeiern, unter anderem wurde dort 2008 sein Enkel Simeon Hassan Muñoz, Prinz von Bulgarien, in der St. Ivan Rilski Kapelle getauft.

König Simeon II. der Bulgarien folgte 1943 seinem Vater auf dem Thron nach. Zu seinen Ehrungen gehört seit 2005 auch die Ehrenbürgerschaft der Stadt Coburg, heute Bayern.

König Simeon II. der Bulgaren folgte 1943 seinem Vater auf den Thron nach. Zu seinen Ehrungen gehört seit 2005 auch die Ehrenbürgerschaft der Stadt Coburg.

Im August 2006 hatte das bulgarische Parlament noch mit 156 zu 51 Stimmen ein Gutachten gebilligt, das der Zarenfamilie die einst geraubten Güter zusprach, doch nach einem Regierungswechsel später im Jahr veranlaßte die rechtsradikale Regierungspartei Democrats for Strong Bulgaria den sozialistischen Koalitionspartner Tsarska Bistrisa erneut zu enteignen. Dagegen prozessierte der König vor Gericht. Ihm wurde kein Recht gesprochen, sein Eigentum blieb ihm vorenthalten. Der jüngste Entscheid setzt dem Rechtsstreit die Krone auf, weil der König und seine Schwester wegen des illegalen Wohnens von 2006 bis 2011 zu den vorgenannten Strafzahlungen verurteilt wurden. Auch dagegen erhob König Simeon vor den zuständigen Gerichten Klage, doch wird ihm wohl kaum Recht widerfahren. Von einer kommunistischen Volksrepublik zum Rechtsstaat ist ein langer Weg. H.S.

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Die vollständige 136. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 136

Inhalt der 136. Ausgabe:

  • VfB Stuttgart übernimmt Wahlspruch der württembergischen Monarchie
  • In eigener Sache: Gründung des Corona-Freundeskreises
  • Spanische Monarchie wieder beliebt wie immer
  • Bulgarien: Die alten Seilschaften halten noch
  • Libyen unternimmt Schritte zur Einführung der Monarchie

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