Schlagwörter
Brandenburg, Görke (Die Linke), General Franco, Hohenzollern, Infanta Pilar, Kaisersaal, König Philippe I. der Belgier, Königreich Belgien, Königreich Spanien, Pedro Sánchez Pérez-Castejón, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Prinzessin Christina der Niederlande, Schloß Cecilienhof
Keine Ruhe für Georg Friedrich
Es ist Wahlkampf in Brandenburg und alle Umfragen sehen vorher, daß die gegenwärtige rot-rote Regierung unter Dietmar Woidke (SPD) nicht fortgesetzt werden kann. Die SPD und die Partei „Die Linke” haben zwar Chancen, in einer Dreierkoalition weiterzuregieren, können sich am Ende aber auch in der Opposition wiederfinden. Da kann man schon nervös werden. Die Linke nutzt die Zeit daher für populistische Stimmungsmache, um den Rest ihrer Stammwählerschaft zu mobilisieren, die in Ostdeutschland noch nicht zur AfD übergelaufen ist, sondern sich noch von den alten „Junkerland in Bauernhand”-Parolen beeindrucken läßt. Daher soll jetzt eine Volksinitiative gegen die Hohenzollern gestartet werden, nach der die Landesregierung aufgefordert werden soll, alle rechtlichen Mittel auszuschöpfen, um Entschädigungen für Enteignungen nach dem 2. Weltkrieg zu verhindern. Statt einem außergerichtlichen Vergleich soll der Rechtsstreit also nach dem Willen der Partei durch alle Instanzen gehen. Der brandenburgische CDU-Spitzenkandidat Senftleben sprach in diesem Zusammenhang von einer „Volksinitiative für Wahlkampfzwecke”, die mit dem preußischen Erbe Brandenburgs spiele und sprach sich für eine Verhandlungslösung aus.
Unfreiwillige Situationskomik entfaltete dabei die Presseerklärung der Linken vor Schloß Cecilienhof in Potsdam. Man schickte sich gerade an, gegen die Hohenzollern zu polemisieren, plötzlich marschierten aber Teilnehmer des sogenannten Gedenkmarsches der Bundeswehr auf, welcher an die 110 in Auslandseinsätzen des deutschen Militärs gefallenen Soldaten erinnern soll. Es sah ein wenig so aus, als ob der Kaiser sein Militär entsandt hätte, damit vor seinem Schloß wieder Ruhe herrschen möge.
Im September sind die Landtagswahlen und danach ist der Spuk dann wohl erst einmal vorbei und es kann wieder die Sachfrage in den Vordergrund gestellt werden. Das Bundeskanzleramt bemüht sich in diesen Tagen bereits um Vermittlung. Zwar wird Die Linke weiter gegen einen Ausgleich polemisieren, aber sie wird dies zum einen nach dem Ende des Wahlkampfes mit weniger Elan und zum anderen auch mit weniger Einfluß in der Regierung oder aus der Opposition heraus tun.
Vielleicht ist die momentane mediale Aufmerksamkeit aber auch ganz gut: Auch wenn die Argumentation der Linken, deren Vorgängerorganisation für die Enteignungen zwischen 1945 und 1989 im wesentlichen mitschuldig ist, auf den Wahlkampf und das nachträgliche Reinwaschen des Handelns der SED abzielt: Es wäre sicher positiv, wenn ein für alle Mal geklärt werden würde, daß der Kronprinz Wilhelm dem Nationalsozialismus nicht wesentlich Vorschub geleistet hat. Dieser Vorschub wäre ja eine der Hauptvoraussetzungen, um den Hohenzollern eine Entschädigung zu verweigern. Das ist zwar absolut ahistorisch: Die Hohenzollern hatten ein allenfalls widersprüchliches, aber nie ein wohlwollendes Verhalten zum Nationalsozialismus und eine Argumentation, nach der sie dem Nationalsozialismus darüber hinaus auch noch befördert haben sollen, hätte vor einem Gericht keinen Bestand. Bislang ist es aber billig und wohlfeil, solche Behauptungen in der Welt zu verbreiten. Wenn dies allerdings durch ein Gerichtsurteil höchster Instanz verworfen wird, wäre es damit vorbei, was den Hohenzollern und auch dem Kronprinzen Wilhelm zu wünschen wäre.
Gleichzeitig hat im übrigen Die Linke in Hamburg beantragt, den Kaisersaal im Parlament in „Republikanischen Saal” umzubenennen, worüber am 14. August abgestimmt werden sollte. Eine Zustimmung zu diesem Antrag galt als unrealistisch. Die Linke begründete diesen Antrag damit, sie wolle „alte Bärte abschneiden”, wobei dem objektiven Betrachter der Porträts bei diesem Anliegen allerdings eher Marx und Engels als Wilhelm II. in den Sinn kommen dürften. L.R.
Belgiens Königswappen zeigt wieder deutsche Wurzeln

Das Wappen des belgischen Königshaus, wie es seit dem Ende des 1. Weltkriegs galt und auf Wunsch von König Albert I. erstellt wurde.
Der belgische König Philippe hat die Wappen der königlichen Familie überarbeiten lassen. Sie sind nun einfacher in der Gestaltung, und historisch korrekter. Erstmals ist das Staatsmotto nicht nur auf französisch, sondern auch auf niederländisch und deutsch eingefügt: Einigkeit macht stark. Vor 100 Jahre lieβ König Albert I. nach dem Ersten Weltkrieg die deutschen Wurzeln des Königshauses entfernen, nun sind sie wieder sichtbar. König Philippe hat das Wettiner Wappen des Herzogtums Sachsen-Coburg und Gotha ins Zentrum gerückt. Ein Coburg-Gothaer war der erste König der Belgier, aber ähnlich wie der britische Familienzweig wollte man in Belgien den deutschen Ursprung tilgen. König Philippe ist komplexfrei und hat nicht nur hier Deutsches sichtbar gemacht. Er hält inzwischen seine Ansprachen auch auf deutsch und nimmt als erster belgischer Monarch an den informellen Treffen der Staatsoberhäupter deutschsprachiger Länder teil. Seine ausgleichende Art zu regieren, war sogar dem Deutschlandfunk Kultur einen positiven Kommentar wert. Lob für einen Monarchen! Welch seltenes Ereignis im deutschen Rundfunk. H.S.
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Die vollständige 222. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:
Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 222
Inhalt der 222. Ausgabe:
- Keine Ruhe für Georg Friedrich
- Prinzessin Christina der Niederlande verstorben
- Sánchez möchte Adelstitel der Francozeit abschaffen
- Belgiens Königswappen mit deutschen Elementen
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