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Weiter Kampf um Französische Revolution Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 228

22 Sonntag Dez 2019

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Europa, Französische Revolution, Geschichte, Monarchie

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1793, 1946, Dennis Skinner, Französische Revolution, Hohenzollern, König Felipe VI., König Umberto II., Königreich Spanien, konstitutionelle Monarchie, Le Mans, Prinz Emanuele Filiberto von Italien, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Referendum, Vendée

Die Kämpfe der Französischen Revolution dauern bis heute an

Journalisten sind sich uneinig, ob der französische Präsident François Mitterrand oder der chinesische Ministerpräsident Tschu En-Lai auf die Frage, welche Bedeutung die Französische Revolution habe, antwortete: „Dazu ist es noch zu früh.“ In diesen Tagen läßt sich eine neue Facette des Kampfs um die Deutungshoheit eines Massakers von 1793 beobachten. Der europäische Nachrichtensender Euronews berichtete, daß es am vergangenen Sonntag nach einer royalistischen Demonstration in Le Mans fünf Festnahmen gegeben habe. Knapp einhundert Royalisten gedachten der rund 15.000 Opfer, die bei der Schlacht von Le Mans*) am 12. und 13. Dezember 1793 getötet wurden. Die vom Marche du Souvenir Vendéen (Erinnerungsmarsch der Vendée) organisierte Veranstaltung lenkte das Augenmerk auf eines der weniger bekannten Blutbäder der Französischen Revolution.

Nachdem die Royalisten Le Mans am 10. Dezember 1793 eingenommen hatten, fühlten sie sich in der Stadt zu sicher. Ihre Verteidigungsmaßnahmen waren unzureichend und als Republikaner sie am 12. und 13. Dezember zum Kampf stellten, waren sie rasch besiegt und suchten mit ihren Frauen und Kindern ihr Heil in der Flucht. Nach einem Bericht des Wohlfahrtsausschusses starben zwischen zwei- bis fünftausend Königstreue, während die eigenen Truppen lediglich 30 Mann verloren und 100 verletzt wurden. Die Zahlen, die seit jeher von Royalisten genannt wurden, sprechen von mindestens 15.000 Toten, vor allem Frauen und Kinder, die in der Stadt selbst oder auf  Flucht von Kavalleristen erschlagen wurden.

Die Schlacht von Le Mans gemalt von Jean Sorieul.

Seit mehr als 200 Jahre haben Jakobiner und ihre Nachfahren versucht, die Opferzahlen kleinzureden. Als jedoch 2009 und 2010 bei Bauarbeiten in Le Mans Massengräber gefunden wurden, konnten die offiziellen Angaben über die Gefallenen nicht mehr gehalten werden. Von „mindestens 10.000 Toten während der Kämpfe und den Unterdrückungsmaßnahmen“ spricht seither der Historiker Jean-Clément Martin, der als Experte für den Krieg in der Vendée gilt.

Der Gedenkmarsch wurde in diesem Jahr – wie auch schon in den Vorjahren – von Antifa-Aktivisten angegriffen und gestört. Der Bürgermeister von Le Mans, der Sozialist Stéphane Le Foll, machte die Royalisten für die Krawalle verantwortlich und sprach sich dafür aus, daß inakzeptables Verhalten von der Justiz geahndet werden müsse. Angesichts des Umstands, daß nur Royalisten verhaftet wurden, meinte er offensichtlich nicht Antifa-Aktivisten. Aber die Gedenktafel, die die Erinnerung an das Massaker wachhält, ist seit letztem Sonntag ebenfalls verschwunden. Royalisten dürften sie kaum entwendet haben. H.S.

Eine Leerstelle markiert den Punkt, an dem bis zum 14. Dezember 2019 die Gedenkplakette für die Opfer des 1793er Massakers von Le Mans hing.

*) Der Link führt zur Schilderung der Schlacht von Le Mans auf den englischen Seiten von Wikipedia. Einen deutschen Wikipediaeintrag dazu gibt es nicht, auch im deutschen Eintrag zur Stadt Le Mans findet sich kein Hinweis auf 1793. Ein Massaker an ein paar tausend Royalisten war deutschschreibenden Wikipedia-Autoren bisher nicht der Mühe wert.

Italienischer Prätendent mit mißverständlichem Werbespot

Emanuele Filiberto von Savoyen ist – sagen wir einmal – ein ungewöhnlicher Thronprätendent. So betreibt der 47-jährige zum Beispiel einen Food Truck in Los Angeles, den er Prinz von Venezien genannt hat. Die Idee kam ihm, als er ähnliches mit mexikanischem Essen oder Fast Food beobachtete und der Meinung war, es fehle italienisches Essen. Zwar arbeitet er nicht selbst in dem Food Truck, ließ sich aber dort ablichten. Davor nahm er zum Leidwesen italienischer Monarchisten schon an mehreren TV-Realityshows im italienischen Fernsehen teil.

Emanuele Filiberto di Savoia

Die letzte Aktion des Prätendenten war, einen nicht als solchen gekennzeichneten Werbespot zu drehen, in welchem er zur besten Sendezeit die Rückkehr des königlichen Hofes ankündigte. Umgehend gab es zahlreiche Reaktionen in den sozialen Netzwerken, die zwischen euphorischer Zustimmung und Verwünschungen alles enthielten. Wie sich später jedoch herausstellte, war die Ausstrahlung ein Werbespot für die dritte Staffel der Serie „The Crown“ auf Netflix, die sich mit dem britischen Königshaus beschäftigt, welches seine Ablehnung der Serie bereits zum Ausdruck gebracht hatte. Emanuele Filiberto gab sich über die Emotionalität der Reaktionen dann auch überrascht: In Italien herrsche ein großes politisches und soziales Unbehagen, welches ihn traurig stimme, da die Italiener im Hinblick auf die Politik mehr verdienen würden, als sie zur Zeit haben. Italiens Monarchisten waren zunächst hocherfreut, als die Sendung sich jedoch als Werbung herausstellte, warfen sie Emanuele Filiberto fehlenden Ernst vor.

Daß der Enkel des 1946 durch ein manipuliertes Referendum abgesetzten Umberto II. auch anders kann, beweist unter anderem, daß er lange und am Ende erfolgreich gegen die Gesetze kämpfte, die der kõniglichen Familie die Einreise nach Italien verwehrten. Er hat auch deutlich gesagt, daß er als König zur Verfügung stünde, wenn die Italiener dies wünschten. In einem Land, wo Regierungen nach dem Sturz der Monarchie im Durchschnitt etwas mehr als ein Jahr halten und gerade die Partei eines Clowns regiert, ist die etwas ungewöhnliche Art von Emanuele Filiberto vielleicht gar nicht der schlechteste Weg, um sich im Gespräch zu halten. L.R.

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Die vollständige 228. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 228

Inhalt der 228. Ausgabe:

  • Die Kämpfe der Französischen Revolution dauern bis heute an
  • Spanien: Ein König redet mit allen
  • Italienischer Prätendent mit mißverständlichem Werbespot
  • Die Ansprüche des Hauses Hohenzollern nüchtern betrachtet

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Argumente für die Monarchie in Deutschland

12 Donnerstag Okt 2017

Posted by monarchistundlegitimist in Deutsche Innenpolitik, Monarchie

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Schlagwörter

BRD, Deutsches Kaiserreich, Deutschland, konstitutionelle Monarchie, Monarchie

„Was, du bist Monarchist? Bist du so ein Reichsbürger? Willst du die Demokratie abschaffen?“ Jeder Monarchist wird so eine Frage sicherlich schon einmal bekommen haben und dann fängt man an zu erklären, daß Monarchie und Demokratie kein Widerspruch ist, daß man kein Reichsbürger oder so sei usw. Ob das dann in Zustimmung, weiterer Belustigung oder in dem Satz „klingt teilweise plausibel, aber ich bin weiterhin für eine Republik…“ endet, jenes sei dann eine andere Frage.

Aber wie genau argumentieren wir eigentlich für eine Monarchie? Mit dieser Frage sollen sich die folgenden Zeilen ein wenig auseinandersetzen.

Setzt man sich ein wenig mit Wahlkämpfen auseinander, so ist unter anderem eine Sache deutlich erkennbar: Reiner Negativwahlkampf, also das bloße Schlechtmachen des Mitbewerbers, ohne selber eigene Argument für dich ins Feld zu führen, führt in der Regel oftmals in den eigenen Untergang. Wenn wir nun also mal den Einsatz für die Monarchie als Wahlkampf auffassen, dann ist die Republik der Amtsinhaber und die Monarchie und diverse andere denkbare Staatsformen sind die Herausforderer.

Wie nun aber für die Monarchie ins Feld ziehen? Negativwahlkampf bringt, wie eben schon erwähnt, relativ wenig, zumindest wenn man keine eigenen Argumente hat. Hinzu kommt, daß wir uns kein völlig weltfremdes Bild über die Bundesrepublik zusammenreimen sollten. Also solche Argumente nach dem Motto, daß die BRD ein unfreier, von den Alliierten kontrollierter Staat wäre, usw. usw. Jeder mit ein wenig Hirn und Verstand weiß, daß so etwas Unsinn ist. Und darüber hinaus sind es Worte, die Unholde von rechts wie links benutzen und mit solchen Leuten wollen wir nun wirklich nichts zu tun haben. Da muß man sich klar distanzieren. Deshalb ist es auch das Gebot eines jeden Monarchisten, den Verlockungen rechtspopulistischer oder rechtsextremer Artikel zu widerstehen, welche vorgeben, mit solchen Argumenten, für die Monarchie zu werben, dabei aber nur auf Stimmenfang für ihr eigenes unchristliches, unmenschliches, undemokratisches, unmoralisches Weltbild gehen. Ein Weltbild und eine Politik, die unser geliebtes deutsches Vaterland schon einmal in den Abgrund stürzte. Diese Leute sind weder Patrioten noch Demokraten, sie sind eine Schande für unser Land.

Aber wir haben es auch gar nicht nötig, auf einen solchen Argumentationszug aufzuspringen. Es gibt genügend positive Argumente für die Wiedereinführung einer konstitutionellen Monarchie in Deutschland. Diese Argumente kann man anhand der anderen Monarchien in Europa finden, aber auch im Deutschen Kaiserreich und seinen Bundesstaaten. Argumentieren wir damit für eine Monarchie, argumentieren wir mit positiven Argumenten für unsere eigene Sache, zeigen wir, daß eine Monarchie nicht das Ende von Freiheit, Rechtsstaat und Demokratie bedeutet, wie es Republikaner gerne behaupten, sondern daß die Demokratie sogar durch eine Monarchie profitieren könnte. Zeigen wir, daß Monarchien genauso fortschrittlich sein können und erklären sachlich wieso ein deutscher Kaiser und kein Bundespräsident in Schloß Bellevue sitzen sollte. Und zwar in dem Sinne, daß wir erläutern, was für Vorteile er mit sich bringen würde gegenüber einem republikanischen Staatsoberhaupt und wieso die Monarchie die bessere Staatsform ist. Die bessere wohlgemerkt. Die Bundesrepublik ist ein guter Staat und wir können uns nach den Erfahrungen des 2. Weltkriegs, der NS-Zeit, der Weimarer Republik und der DDR glücklich schätzen, in einem solchen Land leben zu dürfen – wie man zur aktuellen Tagespolitik steht, ist eine ganz andere Frage – aber eine konstistutionelle Monarchie, ein neues Deutsches Kaiserreich, wäre noch besser. Es gilt also nicht: BRD schlecht, Kaiserreich gut, sondern BRD gut, Kaiserreich besser.

Mit solchen sachlichen, positiven Argumenten, so denke ich, kann man es mit harter Arbeit langfristig ein Umdenken bei den Menschen bewirken. Wobei es zunächst einmal um Aufklärungsarbeit geht, eben was denn genau eine Monarchie eigentlich im 21. Jahrhundert bedeutet und was nicht und wieso das vielleicht keine so schlechte Idee ist. Daneben wird es darum gehen, das Thema Monarchie überhaupt erst mal in die Köpfe der Menschen zu bringen, dafür muß es nach außen getragen werden. Wenn wir gute Argumente haben, aber die nur in Onlineforen lassen, dann kommen wir nicht weiter und wenn wir nach draußen gehen und mit seltsamen Verschwörungsargumenten kommen, dann bringt uns das auch nicht weiter. Bei erstem erreichen wir keine Menschen und bei letzterem werden wir nicht ernst genommen, außer von solchen Leuten die uns a) nichts bringen und b) mit denen wir vielleicht auch nichts zu tun haben wollen/sollten.

Nur wenn wir gute Argumente und gute Außenarbeit verbinden, dann kann man das Thema Monarchie in den Köpfen der Menschen verankern, und zwar in einem positiven Sinne und dadurch langfristig die Chance hochhalten, daß es eines Tages wieder einen deutschen Kaiser gibt, nachdem sich das deutsche Volk in einer demokratischen Abstimmung für diese Staatsform entschieden hat. Aber dazu wird es nie kommen, wenn wir nicht mit guten, positiven, realen Argumenten für die Monarchie werben.

Gehen wir es also gemeinam an, mit positiven Argumenten für eine konstitutionelle Monarchie, für ein Deutsches Kaiserreich.      C. C.

 

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 151

19 Sonntag Jul 2015

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Europa, Monarchie

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Alliance Royale, Aristoteles, Corona, deutsche Monarchie, deutsche Monarchisten, Griechenland, Griechenlandkrise, Großfürstin Maria Wladimirowna, König Konstantin II., konstitutionelle Monarchie, Kronprinz Paul, Kronprinz Paul von Griechenland, Monarchisten, Prinz Dimitri Romanow, Putin, Romanow, Rußland, Staatsform, Syriza, Tsipras

Die Staatsformlehre des Aristoteles am Beispiel Griechenlands

Die Griechen berufen sich gerne darauf, wesentlicher Bestandteil der Wiege der europäischen Zivilisation zu sein und verweisen dabei auf die Antike, wo viele Grundlagen der Modernität gelegt wurden. Ein interessantes Element von nach wie vor gültigen Erkenntnissen der griechischen Antike ist dabei die Staatsformenlehre von Aristoteles, die die heutigen Griechen offenbar nicht mehr beherzigen. Monarchie, Aristokratie und Politie (Einherrschaft, Mehrherrschaft und Herrschaft aller) als gute Staatsformen stehen Tyrannis, Plutokratie und Demokratie als schlechten Staatsformen entgegen. Der Unterschied zwischen positiver und negativer Ausprägung der Staatsformen besteht nach Aristoteles darin, ob eine Regierung am Eigennutz oder am Wohl aller orientiert ist, was sowohl in der Einherrschaft als auch in der Herrschaft aller vorkommen kann.

Was die Griechen nun mit dem sogenannten Volksentscheid von vor zwei Wochen getan haben, ist tatsächlich Demokratie in Reinform nach Aristoteles, also Eigennutz: Es wurde über ein Angebot abgestimmt, welches zum Zeitpunkt der Abstimmung gar nicht mehr auf dem Tisch lag. Die Wahlen wurden außerdem von seiten der Regierung massiv in eine bestimmte Richtung beeinflußt. Dies alles diente ausschließlich dem Machterhalt der Regierung und dem Egoismus der Griechen gegenüber Europa, da man von eingegangenen Verpflichtungen nichts mehr wissen möchte. Anschließend wurde das Ganze dann tatsächlich als großer Sieg verkauft, welcher er nicht war, da man Schulden nicht abwählen kann und die griechische Regierung genau wie vor der Abstimmung sich mit den anderen 18 Ländern der Eurogruppe ins Einvernehmen setzen muß und deren Erwartungen durch das Votum keine Änderung erfahren haben. Folgt man wiederum Immanuel Kant, nach dem das Handeln jedes einzelnen jederzeit zur generellen Norm werden muß, wenn es moralisch sein soll, ist das Resultat der griechischen Demokratie für die Allgemeinheit tatsächlich ein schädliches. Was rät nun Aristoteles zur Verhinderung des Abdriftens in die schädliche Ausprägung einer Staatsform, in diesem Fall der negativen Ausprägung der Herrschaft aller? Er rät, sie mit Elementen der anderen Staatsformen zu vermischen, was das Auftreten der negativen Ausprägungen unwahrscheinlicher macht, da die Herrschenden in einer Art gesunden Konkurrenzverhältnis zueinander stehen. Man könnte auch sagen, Aristoteles war für eine konstitutionelle Monarchie.

Kronprinz Paul von Griechenland trägt als Thronfolger auch den Titel eines Herzogs von Sparta.

Kronprinz Paul von Griechenland trägt als Thronfolger auch den Titel eines Herzogs von Sparta.

In der Tat äußerten sich Vertreter der griechischen Königsfamilie dann auch anders, als die Syriza-Leute. Wurde nach deren Wahl vom Königshaus noch vertreten, daß man Syriza ersteinmal eine Chance geben sollte, empfahl Kronprinz Paul den Griechen jetzt, für die Reformen und damit gegen die Wünsche von Tsipras zu stimmen, auch wenn er im selben Zug die Europäische Union kritisierte. Geholfen hat dies freilich nichts, und unabhängig davon, wie das Ergebnis des Schuldenstreits am Ende ist, werden die Griechen Jahrzehnte brauchen, um wieder als ernstzunehmendes, vertrauenswürdiges und seriöses Land wahrgenommen zu werden. Anders als Demagogen wie Tsipras hätte ein Monarch dies gewußt und eben auch einmal eine unpopuläre, aber notwendige Etscheidungen treffen können, da seine Machtbasis nicht auf dem wechselhaften und beeinflußbaren Willen eines Wahlvolks besteht. Hätte Griechenland noch einen König, wäre nicht das Land innerhalb kürzester Zeit durch einen gefährlich amateurhaften Ideologen wie Tsipras an den Abgrund geführt worden, auch Europa wäre weitgehend ohne den jetzt bereits entstandenen Schaden davongekommen.

In den vergangenen Jahren wurde von allen Ländern immer mehr staatliche Souveränität auf die EU übertragen. Die Griechenlandkrise scheint den Brüsseler Technokraten bei dieser Entwicklung recht zu geben, denn mittlerweile dürften die Völker in 18 von 19 Ländern der Eurozone die griechische Regierung nicht mehr für voll nehmen und sich tatsächlich weniger Souveränität für sie wünschen, wie es jüngst auch der griechischstämmige ehemalige FDP-Europaparlamentsabgeordnete Georgios Chatzimarkakis forderte, auch wenn er es nicht ganz so genannt hat. Vielleicht haben die Brüsseler Bürokraten ja tatsächlich Angst vor den schlechten Demokratien nach Aristoteles. Würde man diese jedoch wie von Aristoteles vorgeschlagen mit einer Monarchie verbinden, müßte man auch keine Angst vor nationaler Souveränität mehr haben. L.R.

Ungewolltes Echo auf die Jubiläumsausgabe von Corona

Vor drei Wochen wurde die 150. Ausgabe von Corona versandt und den Autoren der Jubiläumsnummer sei an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich gedankt. Sie haben sich so eingebracht, wie die Corona-Redaktion wünscht, es wäre öfters der Fall.

Allerdings ging als eine Antwort u. a. dieses Mail ein: „Danke für diese besondere Ausgabe der Corona. Sie soll die letzte gewesen sein, die ich noch bekomme und lese — können Sie mich bitte aus dem Verteiler nehmen?“ Natürlich wurde dieser Bitte entsprochen, doch die Frage, warum die Abbestellung ausgerechnet nach der Jubiläumsausgabe erfolgte, blieb unbeantwortet. Der Abonnent hatte mit der Redaktion schon früher Kontakt, weshalb seine Abbestellung doppelt traurig war. Zugleich ist deshalb über den Bezieher mehr bekannt als über andere, die bitten, von der Verteilerliste geommen zu werden. Es ist nicht die Absicht, jemanden bloßzustellen oder Übles hinterherzurufen, aber eine kleine Analyse sei gestattet. Bereits früher hatte der Abonnent geklagt, die Zahl der aktiven deutschen Monarchisten sei ihm zu klein. „Es gibt Ideen, die sind schön, aber unrealistisch. Träumen davon, das erlaube ich mir — aber meine Lebenszeit ist zu sehr bemessen, als dass ich mich mit Unmöglichkeiten aufhalten könnte,“ schrieb er einmal. Ist es wirklich realistisch, nicht mehr das Unmögliche für eine bessere Welt zu wollen? Natürlich wünschen sich die aktiven Monarchisten, es würden sich mehr Mitstreiter einfinden und die Arbeit könnte sowohl intensiviert als auch auf mehr Schultern verteilt werden. Aber: Es werden nicht dadurch mehr, daß sich die überzeugten Monarchisten resigniert verabschieden. Eine Überzeugung sollte verteidigt werden und das geht am besten im Kreis von Gleichgesinnten. Mag er auch klein sein, dann sorgt man eben dafür daß andere dazustoßen.

Die Alliance Royale ruft die jungen Monarchisten Frankreichs zu einem Sommercamp in die Tourraine. In Frankreich organisieren alle Parteien und politischen Organisatoren für ihre jungen Mitglieder solche Sommeruniversitatäten (université d'été)

Die Alliance Royale ruft die jungen Monarchisten Frankreichs zu einem Sommercamp in die Touraine. In Frankreich organisieren alle Parteien und politischen Organisatoren für ihre jungen Mitglieder solche Sommeruniversitäten (université d’été).

Mangelndes Engagement kann viele Gründe haben. Im deutschen Fall gehört dazu die feindliche Einstellung der bundesrepublikanischen Öffentlichkeit. Wie hieß es doch in Corona 150? „Ich [möchte] nicht mit meinem Namen zitiert werden …„. Das Internet vergißt nichts und ein monarchistischer Bezug zur eigenen Person wirkt nicht unbedingt karrierefördernd. Was sich gerne als „die freiheitlichste Demokratie, die je auf deutschem Boden existierte“ bezeichnet, toleriert keine abweichenden Meinungen (es sei denn, in eine andere politische Richtung) und drängt junge Monarchisten zur Verleugnung ihrer tiefen Überzeugungen. Selbst Tote wie der Historiker Gerhard Ritter werden ja wegen ihrer monarchistischen Überzeugung mit der Auslöschung bedroht. Mit ihrer monarchiefeindlichen Einstellung ist die Bundesrepublik D. in Europa einmalig. Sie ignoriert nicht nur die guten monarchischen Beispiele in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft wie den Niederlanden, Belgien oder Dänemark, sondern wird von republikanischen Nachbarn in den Schatten gestellt. Monarchistisches Engagement ist in Frankreich, Italien oder Portugal, selbst in Polen, Tschechien oder Litauen kein großes Problem und die Zahl der öffentlich dort auftretenden Monarchisten erstaunt Deutsche immer wieder.

Daß Engagement für den monarchischen Gedanken dennoch auch in Deutschland möglich ist, zeigen Corona und die Autoren, die regelmäßig Präsenz zeigen und die beweisen, daß monarchistische Überzeugungen auch in Deutschland existieren. H.S.

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Die vollständige 151. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit: Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 151

Inhalt der 151. Ausgabe:

  • Die Staatsformlehre des Aristoteles am Beispiel Griechenlands
  • Rußland und die monarchische Frage
  • Frankreichs Wirtschaftsminister Emmanuel Macron wünscht sich einen König
  • Ungewolltes Echo auf die Jubiläumsausgabe von Corona
  • Wie lange ist ein König ein König?

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Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 132

15 Sonntag Jun 2014

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Erster Weltkrieg, Monarchie

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Schlagwörter

10. Juni, Belgien, Berlin, Bundesverfassungsgericht, Corona, Deutsches Historisches Museum, Erster Weltkrieg, Gauck, König Albert II., König Felipe VI., König Harald V., König Juan Carlos I, König Philippe der Belgier, König Philippe I., Königreich Belgien, konstitutionelle Monarchie, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Prinz Louis Ferdinand von Preußen, Weltkriegsausstellung

Weltkriegsausstellung im Deutschen Historischen Museum

Zum Jubiläum des Ausbruchs des 1. Weltkriegs zeigt auch das Deutsche Historische Museum in Berlin auf einer Etage eine solide Ausstellung zum Krieg. Sie ist dabei weniger für politisch Interessierte oder militärhistorische Experten konzipiert, sondern richtet sich an ein eher breiteres Publikum.

Der Aufbau hält sich an die Chronologie und hangelt sich an den bedeutendsten Schauplätzen des Krieges und seiner Vor- und Nachgeschichte entlang: Von Sarajewo, der Marne, Galizien und Tannenberg geht es an die Somme, an den Isonzo, nach Amiens und nach Versailles. Ausgestellt werden dabei Ausrüstungsgegenstände, Uniformstücke und sonstige Militaria sowie Plakate, Zeitungsausschnitte und persönliche Gegenstände von Kriegsteilnehmern und sonstigen Betroffenen. Nicht die große Politik steht also bei der Ausstellung im Vordergrund. Es geht auch und vor allem um die Situation der Betroffenen.

Werbeplakat des Deutschen Historischen Museums für die Ausstellung.

Werbeplakat des Deutschen Historischen Museums für die Ausstellung.

Natürlich kann man bei einer Ausstellung, die alle wichtigen Ereignisse des Krieges abdecken will, dafür aber nur wenig Raum zur Verfügung hat, nicht mit allem zufrieden sein. Die erklärenden Tafeln für den jeweiligen Kriegsschauplatz können nur sehr verkürzt und undifferenziert über die Geschehnisse informieren: So werden zwar deutsche Verbrechen an der belgischen Zivilbevölkerung erwähnt. Was die Propaganda der Entente daraus gemacht hat – Stichwort abgeschnittene Kinderhände – bleibt jedoch unerwähnt. Überhaupt werden die Unterschiede in der Propaganda von Entente und Mittelmächten nicht beachtet. Der vielleicht etwas zu große Abschnitt über die deutsche Besatzungspolitik im Osten wird aber immerhin ein ebenso großes Kapitel über die rücksichtslose Ausbeutung der eigenen Kolonien durch die Entente-Staaten gegenübergestellt. Auch Versailles wird mit der Kritik versehen, die es verdient: Die Ausstellung wird mit einer virtuellen Karte abgeschlossen, an der im Zeitraffer die bewaffneten Konflikte gezeigt werden, die durch die neuen, willkürlichen Grenzziehungen allein bis 1923, fünf Jahre nach dem Ende des eigentlichen Krieges, ausgetragen wurden.

Für Unbedarfte und Geschichtsunkundige kann die Ausstellung also Auslöser und Einstieg dafür sein, sich näher mit dem Thema zu beschäftigen und ist daher durchaus gelungen. L.R.

 

Die Bundesrepublik Deutschland, eine „Monarchie light“

Das Doppelurteil des Bundesverfassungsgerichts, das am 38. Geburtstag SKH Prinz Georg Friedrich von Preußens verkündet wurde, fand in der deutschen Öffentlichkeit nicht die sonst übliche allgemeine Zustimmung. Die obersten Richter erlauben Joachim Gauck, auch in seiner Eigenschaft als eigentlich überparteilicher Präsident die Bürger in Kategorien einzuteilen. Die NPD und ihre Anhänger hatte er kurz vor der Bundestagswahl 2013 als „Spinner“ bezeichnet (vgl. Corona 127). Dies verstoße nicht gegen „das Neutralitätsgebot des Staatsoberhaupts“ heißt es im Urteil.

Die NPD hatte nicht nur gegen diese Aussage Gaucks geklagt, sondern auch gerichtlich überprüfen lassen, ob die Praxis, daß bei der Wahl des Bundespräsidenten weder eine Kandidatenvorstellung noch eine Aussprache über die Vorgeschlagenen stattfindet, geändert werden sollte. Auch mit diesem Anliegen scheiterte sie in Karlsruhe: „Eine Personal- oder Sachdebatte über oder mit dem Kandidaten soll gerade ausgeschlossen sein“, sagte Gerichtspräsident Andreas Voßkuhle, denn der Bundespräsident „verkörpert die Einheit des Staates“. Seine Wahl müsse daher „in seinen Abläufen die besondere Würde des Amtes unterstreichen“. Mit dem nachfolgenden Urteilssatz setzte das Gericht dem Präsidenten die Krone auf: „Alles in allem offenbart sich in der Wahl des Bundespräsidenten durch die Bundesversammlung ein eigentümlicher, demokratisch veredelter Rückgriff auf das Erbe der konstitutionellen Monarchie, der vom Verfassungsgeber aber so gewollt war und der der Bundesrepublik Deutschland letztendlich gut getan hat,“ sagte Voßkuhle in seiner Begründung.

Das, besser noch: Der Erbe der konstitutionellen Monarchie: Prinz Georg Friedrich von Preußen.

Das, besser noch: Der Erbe der konstitutionellen Monarchie: Prinz Georg Friedrich von Preußen und die Krone Preußens.

Die Gerichtspoesie ist von einer besonderen Feinsinnigkeit, denn von „demokratisch veredeltem Rückgriff auf das Erbe der konstitutionellen Monarchie“ war bislang in der BRD nicht die Rede. Doch wenn man sich schon auf das große Vorbild der konstitutionellen Monarchie beruft, warum soll man sich mit einer Kopie begnügen, wenn das Original doch soviel bedeutender ist? Keinem Monarchen in Europa würde es einfallen, einen Teil seiner bzw. ihrer Untertanen als „Spinner“ abzutun und von der Wahl einer bestimmten Partei abzuraten.

Eine Distanzierung ist auch anders möglich, wie König Harald V. von Norwegen nach dem von Anders Breivig im Juli 2011 verübten Massaker zeigte. Von jedem gegenwärtig regierenden europäischen Monarchen ließe sich ein ähnliches Verhalten berichten. Auf der anderen Seite liefern Präsidenten zahlreiche Beispiele wie sie zugunsten ihrer Klientel handeln. H.S.

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Die vollständige 132. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 132

Inhalt der 132. Ausgabe:

  • 100 Jahre Ausbruch des 1. Weltkriegs: Weltkriegsausstellung im Deutschen Historischen Museum
  • Die Bundesrepublik, eine „Monarchie light“
  • Mit Preußen zu einer gelungenen Integrationspolitik
  • Belgien: Zwei König im Land, zwei Meinungen

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Mythen der Französischen Revolution – Teil II

22 Mittwoch Aug 2012

Posted by monarchistundlegitimist in Französische Revolution, Monarchie

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Schlagwörter

Französische Republik, Französische Revolution, konstitutionelle Monarchie, La Terreur, Republik, Terror

Im Namen der Menschenrechte

Im Zuge der Umwandlung Frankreichs in eine konstitutionelle Monarchie wurde feierlich die Gültigkeit der droits de l’homme et du citoyen erklärt, der Menschen- und Bürgerrechte. Die Erklärung umfaßte eine Präambel und 17 Artikel und liest sich fast wie der die Grundrechte betreffende Abschnitt einer heutigen Verfassung eines europäischen Landes. In der Erklärung sind unter anderem Grundrechte wie Freiheit, Eigentum und Sicherheit oder auch die Voraussetzungen für eine Strafverfolgung geregelt. Jedes Grundrecht kann dabei explizit nicht durch Willkür, sondern nur durch Gesetze eingeschränkt werden.

Bei der Einschränkung durch Gesetze ist aber auch schon der Geburtsfehler der Menschenrechtserklärung: Darüber, wer diese Gesetze macht, wie weit sie gehen dürfen oder wie sie zustande kommen, ist nichts gesagt.

Im Zuge der Revolution kam es deshalb bekanntlich zu la terreur, der planmäßigen Massenvernichtung von Andersdenkenden, der über 40.000 Menschen – die meisten von ihnen Angehörige des dritten Standes – zum Opfer fielen und deren Symbol noch heute die Guillotine ist. Grundlage für dieses Massenmorden war unter anderem die Menschenrechtserklärung, denn es genügte ja ein einfaches Gesetz desjenigen, der gerade die Mehrheit im Nationalkonvent hatte, um eine bestimmte Geisteshaltung wie Religiosität oder eine royalistische Einstellung als dem Allgemeinwillen (volonté générale) und der Verwirklichung der Menschenrechte entgegenstehend zu definieren, was die Jakobiner dann auch taten. Im Anschluß daran waren die Verfechter dieser Geisteshaltungen vogelfrei (hors la loi) und man konnte mit ihnen machen, was man wollte. Parallelen zur Russischen Revolution, während derer Andersdenkende im Namen der Menschlichheit zu Zehntausenden ermordet wurden, drängen sich hier geradezu auf.

Gnadenlose Republikaner: Gefangene wurden einfach ertränkt.

Neben dem Terror forderte der royalistische Aufstand in der Vendée nach Angaben der unterschiedlichen Historiker bis zu 600.000 Tote, von denen die überwiegende Mehrheit auf das Konto der Republik gingen. Diese Toten sind dabei keineswegs nur den militärischen Auseinandersetzungen geschuldet: Auch die schon gefangenen Aufständischen wurden entweder erschossen oder ertränkt, was die Republikaner „republikanische Hochzeit“ nannten, weil die auf diese Weise Ermordeten dabei zusammengebunden waren. Die große Mehrheit der Opfer des Aufstandes war jedoch überhaupt nicht an den Kämpfen beteiligt, denn die Republikaner brachten auch all jene um, die in Verdacht standen, mit den Aufständischen zu sympathisieren. Nicht nur royalistische, sondern vor allem auch Regionalhistoriker sprechen in diesem Zusammenhang von gezieltem Völkermord durch die Republik.

Ganz anders verhielten sich die Gegner der Republikaner: Nach den Anfangserfolgen der sogenannten Großen Katholischen und Royalistischen Armeestanden ihre Anführer vor einem ebenso großen Problem: Was sollte mit den vielen tausend Gefangenen geschehen? Versorgt werden konnten sie nicht, denn durch die Unerfahrenheit dieser Bauernarmee auch in logistischen Dingen konnte man gerade einmal sich selbst, nicht aber noch andere ernähren. Es gab daher im Grunde genommen nur zwei Möglichkeiten, mit den Gefangenen umzugehen: Freilassen oder hinrichten. Man entschied sich in dieser Frage dafür, den Gefangenen das Versprechen abzunehmen, in dem laufenden Konflikt nicht wieder die Waffen gegen Gott und den König zu erheben, und sie im Anschluß daran freizulassen. Im Angesicht des Umstandes, daß die Aufständischen genau wußten, daß weder sie selbst noch die eigene Familie zu Hause auf solche Großzügigkeit hoffen durfte, war diese Entscheidung umso bewundernswerter.

Selbst nach einer der entscheidenden Niederlagen der Rebellen bei Cholet, nach der der Ruf sehr laut wurde, die verbleibenden republikanischen Gefangenen nun endlich demselben Schicksal zuzuführen, wie es die royalistischen Gefangenen erlitten, setzte sich die Milde durch. Es war der bei Cholet tödlich verwundete General Charles de Bonchamps, der seinen Offizieren auf dem Sterbebett das Versprechen abnahm, dafür zu garantieren, daß den republikanischen Gefangenen nichts geschehen werde. Das als pardon des prisonniersin die Geschichte eingegangene Ereignis kann als die letzte Sternstunde einer untergehenden Epoche bewertet werden, bewies sie doch die moralische Überlegenheit der Royalisten in der Praxis. Während die einen sich auf Menschenrechte und die Freiheit beriefen und Gefangene, Frauen und Kinder töteten und Dörfer plünderten und verheerten, ließen die anderen, die von den Republikanern als „Sklaven“ bezeichnet wurden, weil sie sich auf solch rückständige Dinge wie den Katholizismus und das Königtum beriefen, ihre Gegner laufen und beteten oftmals für den Einzug ihrer Feinde in das Paradies, bevor sie in die Schlacht zogen.

Gedankt hat man ihre Milde den Menschen in der Vendée nicht, denn über die Französische Revolution wird ja im Schulunterricht noch immer gelehrt, sie sei der Beginn der Befreiung der Menschen aus der Tyrannei gewesen. Würden Menschen an ihren Taten und nicht an ihren schönen Worten gemessen werden, würde man zu ganz anderen Ergebnissen kommen.

An das Schicksal der Royalisten, die dem republikanischen Terror ausgesetzt waren und am 28. Februar 1794 in Les Lucs-sur-Boulogne, Vendée, ermordet wurden, erinnerten Hinterbliebene in Kirchenfenster.

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