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Schlagwort-Archiv: König Paul I.

König der Hellenen begeht seinen 75. Geburtstag

02 Dienstag Jun 2015

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Griechenland, König Georg II., König Konstantin II., König Konstantin II. der Hellenen, König Paul I., König Paul I. der Hellenen, Königin Friederike der Hellenen, Königin Friederike von Griechenland

König Konstantin und Königin Anne-Marie

König Konstantin und Königin Anne-Marie

In diesen Tagen kratzen die Verantwortlichen in Athen die letzten Euros zusammen, um dem Staatsbankrott zu entgehen. So ist es verständlich, daß niemand aus der griechischen Regierung oder der Opposition Geld für ein Geburtstagsgeschenk für König Konstantin II. sammelt. Unter normalen Umständen wäre sogar in einem chaotischen Staatswesen wie Griechenland der 75. Geburtstag eines [früheren] Staatsoberhaupts ein Grund zum Innehalten und Reflektieren.

Reflektiert hat der König der Hellenen bereits vor ein paar Wochen im ZDF-Interview. Seine Vita spiegelt nicht nur die Geschichte Griechenlands in den letzten acht Jahrzehnte, sondern auch die Europas wider. Geboren am 2. Juni 1940 als zweites Kindes des griechischen Kronprinzenpaars Paul und Friederike, nahm er in der Thronfolge Platz 2 ein. Die Ehe seines Onkels, König Georg II., war kinderlos geblieben und es war absehbar, daß der junge Konstantin König der Hellenen werden würde. Nicht einmal ein Jahr nach seiner Geburt fielen italienische und deutsche Truppen über Griechenland her und das Kleinkind mußte mit seiner Mutter fliehen – erst auf die Insel Kreta, dann nach Ägypten und schließlich landete er in Südafrika, wo 1942 auch seine jüngste Schwester, Prinzessin Irene, geboren wurde.

Nach der Befreiung 1945 wurden die Kämpfe in Griechenland in einem blutigen Bürgerkrieg fortgesetzt. 1946 brachte ein Referendum dem Land die Monarchie zurück und am 27. September dieses Jahres betrat König Georg II. nach fünfjähriger Abwesenheit wieder sein Heimatland, doch bereits am 1. April 1947 erlag er einem Herzinfarkt. Mit der Thronbesteigung König Pauls I. rückte Konstantin zum Kronprinzen auf. Er besuchte Schulen in Athen und erwarb drei Abschlüssen an griechischen Militärakademien. Zusätzlich war er an der juristischen Fakultät der Athener Universität eingeschrieben und las moderne europäische Geschichte in Cambridge. Bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom gewann Kronprinz Konstantin mit seiner Mannschaft eine Goldmedaille im Segeln und damit die erste Goldmedaille für Griechenland seit 1912.

Schlagzeilen am 22. April 1967 in der Abendpost Nachtausgabe

Schlagzeilen am 22. April 1967 in der Abendpost Nachtausgabe

Am 6. März 1964, dem Todestag König Pauls, wurde sein Sohn zum siebten König der Hellenen ausgerufen. Die politische und wirtschaftliche Lage Griechenlands war bereits damals prekär. Zu allem Unglück putschten am 21. April 1967 auch noch Obristen gegen die demokratische Ordnung des Königreichs. König Konstantin beschrieb später, daß ihn die Militärs in der königlichen Villa Tatoi von der Außenwelt abschnitten und er keinen Kontakt mit der Regierung oder Generälen der griechischen Armee aufnehmen konnte. Anders als sein Schwager Juan Carlos 1981 konnte er sich auch nicht über Fernsehen oder Radio an die Öffentlichkeit wenden. Um Zeit zu gewinnen, nahm er den Putschisten den Amtseid als neue Regierung ab. Diese Taktik wurde ihm später als Kollaboration ausgelegt, ja, die üblichen Verdächtigen warfen ihm sogar vor, den Putsch angezettelt zu haben. Im Dezember 1967 sah er die Zeit gekommen, die verfassungsmäßige Ordnung wiederherzustellen. Doch sein Versuch, die Militärs abzusetzen, scheiterte und er mußte das Land verlassen. Er bezog in der griechischen Botschaft in Rom eine Residenz, denn er blieb weiterhin griechisches Staatsoberhaupt, in Griechenland wurde ein Regent an seine Stelle gesetzt. Als royalistische Marineoffiziere im Mai 1973 gegen das Obristenregime rebellierten, erklärte Ministerpräsident Papadopoulos den König für abgesetzt. In einer getürkten Volksabstimmung am 29. Juli 1973 organisierte die Militärjunta eine scheinbare Zustimmung zur Ausrufung der Republik.

Die neue republikanische Form der Diktatur brach jedoch schon ein Jahr später zusammen. Nun war es an den aus dem Exil zurückgekehrten Politikern, eine Farce eines Referendums zu organisieren, das seinerzeits am 9. Dezember 1974 das gewünschte Ergebnis brachte. König Konstantin hatte mit seiner Familie schon 1973 das Botschaftsgebäude in Rom verlassen und siedelte nach Großbritannien um. Dort gründete er eine griechische Schule, in die nicht nur seine Kinder, sondern auch viele Nachkommen der griechischen Gemeinde auf der Insel gingen. Kronprinz Paul, im Mai 1967 in Tatoi geboren, und Prinz Nikolaos, der 1969 in Rom zur Welt kam, besuchten die Königliche Militärakademie Sandhurst.

Ein kurzer Aufenthalt in Griechenland im August 1993 wurde für König Konstantin zum Triumph - und zog  die Enteignung seines Besitzes nach sich. Die Entscheidung der griechischen Regierung wurde 2002 vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte für unrechtmäßig erklärt.

Ein kurzer Aufenthalt in Griechenland im August 1993 wurde für König Konstantin zum Triumph – und zog die Enteignung seines Besitzes nach sich. Die Entscheidung der griechischen Regierung wurde 2002 vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte für unrechtmäßig erklärt.

In Griechenland wurde König Konstantin offiziell zur persona non grata erklärt. Zwar durfte er 1981 für wenige Stunden ins Land zurück, als seine Mutter, Königin Friederike im Garten von Tatoi bestattet wurde, aber erst im August 1993 erlaubte ihm Ministerpräsident Mitsotakis für ein paar Tage eine Urlaubsreise – unter der Auflage, daß er keine größeren Städte besuchte. Aber gerade in den ländlichen Gebieten und auf den Inseln, die der König und seine beiden ältesten Söhne besuchte, war die Begeisterung groß. Die POASOK-Regierung von Andreas Papandreou ließ die Königsfamilie 1994 enteignen. Der König zog vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte und gewann im März 2002 den Prozeß. Doch wie so oft half ihm dies nichts, seine Güter – vor allem die Villa Tatoi, wo Mitglieder der griechischen Königsfamilie bestattet sind – bekam er nicht zurück. Der Gerichtshof hatte nämlich eine finanzielle Entschädigung zugelassen und so wurde ihm die lächerliche Summe von 12 Millionen Euro zuerkannt. Um noch Salz in die Wunden zu reiben, nahm die Regierung Papandreou das Geld als dem Katastrophenfonds Griechenlands, aus dem sonst Opfer von Naturkatastrophen alimentiert werrden. Um den Opfern kein Geld vorzuenthalten, gründete König Konstantin 2003 die Anna-Maria Foundation, die sich der Hilfe von Katastrophengeschädigten widmet.

In den letzten Jahren verbringt König Konstantin mehr und mehr Zeit in seinem Heimatland. Gelegentlich tauchen Gerüchte auf, er habe sich ein Haus dort gekauft oder er lebe auf der Insel Spetses, wo 2010 sein Sohn Prinz Nikolaos heiratete. Aber Gewißheit gibt es nicht. Das ZDF sprach mit ihm in einem Hotel, von dessen Balkon er am 25. März 2015 auch die Feierlichkeiten zum griechischen Unabhängigkeitstag beobachtete.

Majestät, herzlichen Glückwunsch zum 75. Geburtstag!

König Konstantin ist und bleibt König.

König Konstantin ist und bleibt König.

Feierliches Staatsbegräbnis in Athen für König Paul I. von Griechenland

11 Dienstag Mrz 2014

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Griechenland, König Baudouin, König Frederik IX., König Georg II., König Konstantin II., König Konstantin II. der Hellenen, König Michael I. von Rumänien, König Paul I., König Paul I. der Hellenen, Königin Friederike der Hellenen, Königin Friederike von Griechenland, Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg

Was am heutigen Tag genau vor 50 Jahren in Athen ablief, hatte auch in den 60er Jahren Seltenheitswert. Griechenland nahm Abschied von König Paul I., der fünf Tage zuvor an Magenkrebs gestorben war. Regierende wie nicht mehr regierende Monarchen, Thronfolger, Präsidenten und vor allem viele Athener erwiesen dem seit 1947 herrschenden Paul die letzte Ehre. Die britische Tageszeitung The Times berichtete vom Geschehen, daß „almost every inhabitant of Athens and many more from country districts lined the two-mile procession route from the Metropolis Church.“

Zwei Tage lag der Monarch aufgebahrt in der Kathedrale und die Bevölkerung hatte Gelegenheit, Abschied von ihm zu nehmen. Rund 200.000 Menschen machten von dieser Möglichkeit Gebrauch.

Der Sarg König Pauls in der griechisch-orthodoxen Kathedrale von Athen.

Der Sarg König Pauls in der griechisch-orthodoxen Kathedrale von Athen.

Der Sarg in der griechisch-orthodoxen Katherale.

Gottesdienst für den verstorbenen König in der griechisch-orthodoxen Kathedrale.

Aus Spanien war die älteste Tochter des Monarchen, Prinzessin Sofía mit ihrem Mann, Prinz Juan Carlos und dessen Vater, Don Juan, Graf von Barcelona, angereist. Zu den Trauergästen gehörte Prinz Philip, der Herzog von Edinburgh, der als Prinz Philippos von Griechenland und Dänemark 1921 das Licht der Welt auf der Insel Korfu erblickte. Er vertrat Königin Elizabeth II., die einen Tag zuvor ihr viertes Kind, Prinz Edward, geboren hatte. König Baudouin der Belgier, Königin Juliana der Niederlande und Großherzog Jean von Luxemburg kamen aus den Benelux-Staaten, Deutschland entsandt Heinrich Lübke, die USA waren durch die Präsidentengattin Lady Bird Johnson und Alt-Präsident Truman vertreten.

Fürst Rainier III., Ladybird Johnson, der Herzog von Edinburgh.

Fürst Rainier III., Lady Bird Johnson, der Herzog von Edinburgh, neben ihm der halbe Präsident Lübke.

Mit König Frederik IX. von Dänemark kam nicht nur der künftige Schwiegervater von König Konstantin, sondern auch das Oberhaupt der Dynastie, deren Namen das griechische Königshaus sehr zum Mißfallen aller ultranationalistischen griechischen Republikaner trägt: Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg. Auch König Olav V. von Norwegen begleitete den toten Griechenkönig; und der Norweger gehört ebenfalls dem vorgenannten Haus an. Aus Schweden war König Gustaf VI. Adolf angereist. Fürst Rainier III. aus Monaco und Fürst Franz Joseph von und zu Liechtenstein repräsentierten die kleineren Länder Europas. Schah Mohammed Reza des Iran hatte seinen Bruder entsandt. Gekommen waren auch König Umberto II. von Italien, sein Neffe König Simeon II. der Bulgaren und König Michael I. von Rumänien, dessen Mutter, Königin Elena, eine Schwester König Pauls war.

König Konstantin II. und die Königswitwe Friederike.

König Konstantin II. und die Königswitwe Friederike, rechts außen: Prinz Juan Carlos von Spanien, ganz links: König Baudouin der Belgier und in der Mitte: Prinz Michael von Griechenland und Dänemark.

Königin Friedrike

Königin Friederike

Von der Athener Innenstadt wurde der Sarg auf einem Armeefahrzeug ins nahegelegene Tatoi gebracht, wo er dem Wunsch des Verstorbenen entsprechend beerdigt wurde. König Paul hatte verfügt, daß er unter den Pinien der Anlage in der Nähe seines Bruders, König Georg II., bestattet werden soll. Dem wurde entsprochen und obwohl sich in den letzten 50 Jahren in und um Tatoi viel ereignete, liegt der tote König heute dort mit seiner 1981 verstorbenen Gattin, Königin Friederike.

Königin Sofía von Spanien am 6. März 2014 am Grab ihres Vaters.

Die griechische Königsfamilie mit Königin Sofía von Spanien am 6. März 2014 am Grab ihres Vaters.

Gedenken an den griechischen König Paul I.

06 Donnerstag Mrz 2014

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Herzog Ernst-August, Herzog von Edinburgh, Herzogin Viktoria Luise, König Konstantin I., König Konstantin II., König Konstantin II. der Hellenen, König Paul I., König Paul I. der Hellenen, Königin Friederike der Hellenen, Königin Friederike von Griechenland, Kronprinz Alexander II., Markgraf Max von Baden, Prinz Paul, Prinz Philip, Welfenhaus

Glanzvolle royale Ereignisse in Athen sind selten geworden. In diesen Tagen geben sich die Majestäten und Königlichen Hoheiten ein Stelldichein in der griechischen Hauptstadt. Sie alle gedenken des am 6. März 1964 verstorbenen König Paul I. der Hellenen. Mit erst 62 Jahren erlag er Magenkrebs. Sein Sohn und Nachfolger war der damals erst 23-jährige König Konstantin II., der jetzt mit seiner Frau, Königin Anna-Maria, die Gedenkfeierlichkeiten anführt. Aus Spanien waren die Töchter König Pauls, Königin Sofía und Prinzessin Irene von Griechenland und Dänemark angereist. Auch die nächste Generation war mit Kronprinz Paul von Griechenland und seiner Familie, den Infantinnen Elena und Cristina von Spanien, um nur einige zu nennen, vertreten. Gekommen waren auch Kronprinz Alexander II. von Serbien, Markgraf Max und Markgräfin Valerie von Baden, König Simeon II. der Bulgaren und viele andere.

König Paul I. der Hellenen

König Paul I. der Hellenen

König Paul (griechisch Παῦλος, Βασιλεὺς τῶν Ἑλλήνων, Pávlos, Vasiléfs ton Ellínon; *14. Dezember 1901 bis +6. März 1964) wird als dritter Sohn des damaligen Kronprinzen Konstantin und Kronprinzessin Sophia, einer Schwester Kaiser Wilhelms II.,  in Athen geboren. In der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg besucht der junge Prinz Paul Marineschulen in Großbritannien. Da er zwei ältere Brüder hat, wird nicht damit gerechnet, daß er den griechischen Thron erbt. Aber seine Mutter holt Lehrer aus Deutschland und von griechischen Universitäten, die sich um die (Aus-)Bildung des jungen Paul kümmern.

Im Ersten Weltkrieg wählt Griechenland die Neutralität, doch auf britischen Druck will Premierminister Eleftherios Venizelos den Kriegseintritt aufseiten der Entente. Als sich König Konstantin I. widersetzt, wird er 1917 für abgesetzt erklärt und ins Exil gezwungen. Prinz Paul begleitet die Eltern und verbringt einige Zeit in der Schweiz, bevor er auf Wunsch seiner Eltern in die Marineschule in Kiel eintritt, wo er im November 1918 die Matrosenrevolte erlebt. Da Kronprinz Georg sich weigert, den Thron zu Lebzeiten des Vaters anzunehmen, hat der Zweitälteste, Prinz Alexander, 1917 Venizelos‚ Angebot angenommen und wird am 10. Juni 1917 zum König ausgerufen. Als er nach drei Jahren überraschend stirbt, möchte das griechische Parlament seinen jüngeren Bruder, Prinz Paul, zum König proklamieren, doch er ist loyal zu Vater Konstantin und Bruder Georg und lehnt die Krone ab. Die Politiker lenken ein und akzeptieren die Rückkehr König Konstantins. Am 19. Dezember 1920 betritt die Königsfamilie wieder griechischen Boden und Prinz Paul nimmt seine Studien an der königlich-griechischen Marineakademie in Piräus auf. 1922 verläßt er sie mit dem Unterleutnantspatent.

Als nach der Kleinasiatischen Katastrophe ein Sündenbock für die vernichtende Niederlage der griechischen Truppen in der Türkei gesucht wird, erhebt sich wieder der Ruf nach der Vertreibung König Konstantins. Im September 1922 geht er nach Italien, wo er bereits im Januar 1923 stirbt. Sein Nachfolger wird der älteste Sohn, König Georg II., Prinz Paul steigt zum Kronprinzen auf. Die Anhänger von Venizelos gewinnen im Dezember 1923 die Wahlen und verlangen von König Georg, daß er das Land verläßt. Am 25. März 1924 wird die zweite Republik ausgerufen und aller Besitz der Königsfamilie eingezogen. Da man auch die Staatsangehörigkeit einkassiert, nimmt Kronprinz Paul ein Angebot aus Dänemark an und erhält einen dänischen Paß.

Nach einer Tour durch Südeuropa endet er in Großbritannien. Wie sein Vetter Philip, der spätere Herzog von Edinburg, ist Kronprinz Paul mittellos. Er absolviert eine Flugmechanikerlehre und arbeitet unter dem Pseudonym Paul Beck bei der aeronautischen Fabrik Armstrong Siddeley (heute: Rolls Royce) in Coventry.

Sein Heimatland hat mit der Republik nicht das große Los gezogen. Zwischen 1924 und 1935 wechseln sich 23 Regierungen, eine Diktatur und 13 Staatsstreiche ab. Der letzte Putsch setzt am 10. Oktober 1935 Präsident und Premierminister ab. Kriegsminister Georgios Kondylis wird Regent und bereitet die Rückkehr des Lands zur Monarchie vor. König Georg II. besteht auf einem Referendum, das am 3. November 1935 zugunsten der Monarchie ausfällt. Am 25. November kehren König und Kronprinz in ihr Geburtsland zurück.

Die Hochzeit von Kronprinz Paul und Prinzessin Friederike im Januar 1938 war eines der letzten glanzvollen Ereignisse vor Beginn des 2. Weltkriegs, so wie die Hochzeit der Mutter der Braut, Prinzessin Viktoria Luise ( 2. v.r.) mit  Herzog Ernst-August von Braunschweig und Lüneburg (2. v.l.) 1913 einer der unvergessenen Höhepunkt vor der Katastrophe des 1. Weltkriegs war.

Die Hochzeit von Kronprinz Paul und Prinzessin Friederike im Januar 1938 war eines der letzten glanzvollen Ereignisse vor Beginn des 2. Weltkriegs, so wie die Hochzeit der Mutter der Braut, Prinzessin Viktoria Luise ( 2. v.r.) mit Herzog Ernst-August von Braunschweig und Lüneburg (2. v.l.) 1913 einer der unvergessenen Höhepunkt vor der Katastrophe des 1. Weltkriegs war.

1936 verlobt sich Kronprinz Paul mit Prinzessin Friederike, der Tochter des Herzogs und der Herzogin zu Braunschweig und Lüneburg. Am 9. Januar 1938 heiraten der Neffe und die Enkelin des Kaisers in Athen. Sie müssen mit Widerstand der unterschiedlichsten Art fertig werden. Kaiser Wilhelm hat Griechenland den Kriegseintritt nicht verziehen, die Griechen nicht die Unterstützung des Osmanischen Reichs durch Deutschland. Die orthodoxe Kirche besteht auf einem Konfessionswechsel, wozu die neue Kronprinzessin bereit ist, aber als man auch einen Namenswechsel verlangt, weil es im orthodoxen Heiligenkalender keine Friederike gibt, lehnt sie ab. Das nazistische Regime gilt den meisten Griechen als verabscheuungswürdig und einst trug Prinzessin Friederike die BDM-Uniform, was ihr bis ans Lebensende vorgehalten wird. Um bei der Festbeflaggung in Athen keine Nazifahnen mit dem Hakenkreuz hissen zu müssen, will die Regierung für Friederike die Fahne des Königreichs Hannover aufgeziehen. Das Naziregime untersagt jedoch den Gebrauch von „Regionalfahnen“.

Kronprinzenpaar mit Kindern

Das Kronprinzenpaar mit seinen Kindern

Bereits am 2. November 1938 kommt das erste Kind der Kronprinzessin zur Welt: Prinzessin Sophia, heute Königin Sofía von Spanien. Am 2. Juni 1940 wird Prinz Konstantin geboren, heute König Konstantin II. der Hellenen. Das dritte Kind erlebt das Schicksal der griechischen Königsfamilie, Prinzessin Irene kommt am 11. Mai 1942 im südafrikanischen Exil zur Welt. Hitler schickte 1941 die Wehrmacht seinem Diktator-Kollegen Mussolini zuhilfe und die besetzte in Griechenland nach schweren Kämpfen. In ihren Memoiren („Erfahrungen“, Rainer Wunderlich Verlag, Tübingen, 1971) beschreibt Friederike, wie sie mit knapper Not der Gefangennahme durch deutsche Truppen entgeht und über die Berge Kretas in die rettenden Boote flüchtet, die sie und die königliche Familie nach Ägypten bringen. Während König, Kronprinz und königliche Regierung nach London umsiedeln, bietet der südafrikanische Premierminister Jan Smuts der Kronprinzessin und ihren Kindern Zuflucht in Südafrika. Bis 1944 bleiben Friederike, Sophia, Konstantin und Irene in Kapstadt bevor sie wieder näher an Griechenland kommen und nach Ägypten ziehen.

In Griechenland beginnt nach der Niederlage der Achsenmächte der Bürgerkrieg. In einem Referendum sprechen sich am 1. September 1946 rund 69% der Wähler für die Rückkehr des Königs aus. Am 27. September 1946 kehren König Georg II., Kronprinz Paul und Kronprinzessin Friederike nach Athen zurück. Im Norden des Landes haben kommunistische Partisanen eine Volksrepublik ausgerufen. Die Kämpfe kosten bis zu 200.000 Menschen das Leben und zerstören weite Gebiete des ohnehin armen Landes. Am 1. April 1947 stirbt der König und sein Bruder folgt als König Paul I. auf dem Thron nach. Bei seinen Truppenbesuchen steckt er sich mit Fleckfieber an. Im November 1947 kann er deshalb nicht an den Hochzeitsfeierlichkeiten seines Vetters Philip mit Prinzessin Elizabeth in London teilnehmen. Es wird mit seinem Ableben gerechnet und Königin Friederike tourt allein durch das zerrissene Land.

Ein anerkennender Artikel über die griechische Königin Friederike in der französischen Wochenzeitung Point de Vue: (im Uhrzeigersinn) Hochzeit mit Kronprinz Paul, die Monarchin mit ihren Töchtern Irene und Sophia, König Paul und Königin Friederike auf Eselsrücken auf Erkundung der Halbinsel Peloppones, einer auch heute noch königstreuen Region.

Ein anerkennender Artikel über die griechische Königin Friederike in der französischen Wochenzeitung Point de Vue: (im Uhrzeigersinn) Hochzeit mit Kronprinz Paul 1938; die Monarchin mit ihren Töchtern Irene und Sophia 1954; König Paul und Königin Friederike auf Eselsrücken auf Erkundung der Halbinsel Peloppones, einer auch heute noch königstreuen Region.

Bereits 1954 besuchte das griechische Königspaar Deutschland und traf Bundespräsident Heuss.

Bereits 1954 besuchte das griechische Königspaar Deutschland und traf Bundespräsident Heuss.

Doch König Paul erholt sich – und so erholt sich Griechenland, nachdem 1949 der Bürgerkrieg beendet wird. In den 50er Jahren stabilisiert sich auch die Politik. Im Gegensatz zu der Situation 25 Jahre zuvor hat der König während elf Jahren nur zwei Premierminister. Das Königspaar bereist die westlichen Länder und wirbt um Investitionen. Es vermittelt Vertrauen. Doch Ende der 50er Jahre verschlechtert sich der Gesundheitszustand des Königs. 1964 wird Magenkrebs diagnostiziert. Am 6. März erliegt er der Krankheit und wird am 11. März unter der Anteilnahme der Bevölkerung und im Beisein zahlreicher ausländischer Vertreter beigesetzt. Sein Grab in der königlichen Privatresidenz Tatoi wurde nach der Beschlagnahme des königlichen Besitzes 1994 durch die sozialistische Regierung von Andreas Papandreou geschändet, wurde aber inzwischen mindestens einmal restauriert. Anläßlich des Todestags von König Paul und Königin Friederike versammeln sich die Mitglieder der griechischen Königsfamilie um die Gräber und feiern einen Gedenkgottesdienst.

Grab König Pauls im September 1966

Grab König Pauls im September 1966

Die Begräbnisstätte von König Paul und Königin Friederike 2014.

Die Begräbnisstätte von König Paul und Königin Friederike 2014.

Für die Journlisten der Weltmedien waren die Kranzschleifen auf den Gräbern von König Paul und Königin Friederika begehrte Photoobjekte.

Für die Journalisten der Weltmedien waren die Kranzschleifen auf den Gräbern von König Paul und Königin Friederika begehrte Photoobjekte, nachdem die griechische Königsfamilie und ihre Gäste den Friedhof verlassen hatten.

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