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Schlagwort-Archiv: König Konstantin II.

Königlicher Putsch für die Demokratie

13 Mittwoch Dez 2017

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21. April 1967, Griechenland, König Konstantin II., König Konstantin II. der Hellenen, Königin Friederike von Griechenland

Am 21. April 1967 erlebte Griechenland einen Staatsstreich des Militärs. Armeechef Spandidakis, Brigadegeneral Patakos und Generalstaatsanwalt Kollias übernahmen die Macht. Wenige Tage später trat Oberst Georgios Papadopoulos, Mitglied der Militärjunta, vor die Presse und gab bekannt:

„Wir handelten ohne Wissen des Königs, aber er wurde so schnell wie möglich nach der Tat informiert – noch im Verlauf der Nacht. Unsere jetzige Beziehung zum ihm können Sie aus den Bildern in der Presse ersehen, auf denen er inmitten seines Ministerrates abgebildet ist.“

Tatsächlich hatte König Konstantin bereits in der Nacht von dem Staatsstreich erfahren, doch nicht, weil er informiert, sondern weil er verhaftet wurde. Unter dem Druck der Junta erklärte er sich bereit, die Militärregierung zu vereidigen.

Von Beginn an war das Verhältnis zwischen König und Obristen angespannt. Seit Mitte Mai 1967 begann der König Gespräche mit US-Botschafter Talbot zu Überlegungen, wie man die Junta stürzen könne. Die Oberkommandierenden von Marine und Luftwaffe waren auf der Seite des Königs, doch war die Loyalität im Heer sehr unterschiedlich. Generalleutnant Konstantinos Kollias, der das 2. Korps in Larisa kommandierte, sagte dem König, daß zur Vorbereitung des Putschs etwa eine Woche notwendig sei, doch lehnte König Konstantin dies „aus Geheimhaltungsgründen“ ab und beschloß, am 13. Dezember 1967 zuzuschlagen.

Er wollte das Unternehmen vom Luftwaffenstützpunkt in Kavalla aus leiten und informierte am Tag zuvor Premierminister Kollias, der bereit war, mitzufliegen. Am Abend des 12. Dezembers forderte König Konstantin US-Botschafter Talbot auf, am nächsten Morgen nach Tatoi zu kommen. Gegen Mitternacht wurden die Offiziere in Nordgriechenland informiert, daß der Gegenputsch am nächsten Tag stattfinden würde.

König Konstantin schilderte die nachfolgenden Stunden selbst so:

„Ich versuchte zu kämpfen, und ich verlor. Ich kämpfte, weil ich der Meinung war, daß ich auf diesem Wege mein Land schneller und wirksamer zu einem demokratischen Leben zurückbringen könnte.

Am 28. Oktober 1967 besuchte König Konstantin Thessaloniki.

In den Monaten nach dem 21. April sind meine Frau und ich so häufig wie möglich im Lande herumgereist, um möglichst engen Kontakt mit der Volksmeinung zu haben. Wir haben dabei beide großes Verständnis und Sympathie gefunden. Die Leute wußten, was meine Absicht war und daß ich ihre wichtigste Hoffnung für die Zukunft darstellte. Sie wußten alle, warum ich nicht früher aktiv geworden war – denn hätte ich es getan, hätte das unendliches Blutvergießen bedeutet.

Ich begab mich darum am 13. Dezember nach Kavalla, um meine Kampagne für nationale Freiheit zu beginnen. Mein grundlegender Gedanke war, die Regierung umzubesetzen. Premierminister Konstantin Kollias an der Spitze zu belassen, den Mann, den ich am 21. April ernannt hatte.

Am 13. Dezember morgens verließ ich Tatoi, die königliche Sommerresidenz bei Athen, unter strengster Geheimhaltung und mit der vollen Absicht, auf dramatische Weise eine Änderung der Regierung und ihrer Einstellung herbeizuzwingen. Meine Frau, Kinder, Mutter und Schwester, Premier Kollias, Leonidas Papagos, der Hofmarschall und General Konstantin Dovas, Chef des zu meinem Haushalt gehördenden Militärs, befanden mit mir in meinem eigenen Flugzeug. Alles, was wir an Gepäck bei uns hatten, war die Uniform, die ich trug, und ein Anzug sowie die Kleidung, die meine Familie trug. Außerdem hatte ich bei mir in meinem Flugzeug eine bereits vorher gemachte Bandaufnahme mit einer Rede, in der ich dem Volk meine Entscheidung und die Gründe klarlegte und in der ich das Volk aufrief, sich zu meiner Unterstützung zu erheben.

Als wir nach einer Stunde in Kavalla eintrafen, wo uns in der Stadt kein Mensch erwartete, bereitete man mir eine normale freundliche Begrüßung. Später verließ ich das in der Stadtmitte gelegene Hotel Astir, wo ich meine Familie zurückließ und begab mich ins nahegelegene Hauptquartier der 11. Division. Von hier ließ ich sofort die Bandaufzeichnung mit meiner Rede über die Rundfunkstation senden. Sie wurde am 13. Dezember unaufhörlich gesendet. Dann telephonierte ich mit den Korps- und Divisionskommandeuren in ganz Nordgriechenland, unterrichtete sie von meinen Absichten und befahl ihnen, mich bei meinen Aktionen zu unterstützen. Ein Stunde später befahl ich der Marine in Südgriechenland, auszulaufen und nördliche Häfen anzusteuern, was sie auch tat. Durch Luftmarschall Andonakos ordnete ich Alarmzustand für die Luftwaffe an. Alle Flugplätze kamen dem Befehl nach. Jeder einzelne Flugplatz, mit dem ich sprach, sagte Unterstützung zu. Bis heute jedoch ist mir der tatsächliche Umfang ihrer Unterstützung nicht bekannt.

In der Zwischenzeit marschierten Einheiten von General Georgios Peridis in Richtung Saloniki.

Zwei Stunden später, nachdem ich das Hauptquartier verlassen und nach einer Fahrt von drei Minuten zum Platz am Hotel gekommen war, wurde ich von einer großen, enthusiastischen Menge junger Leute und Arbeiter aufgehalten, die jubelten und ‚Lang lebe Konstantin!‘ riefen, ‚Lang lebe die Freiheit!‘ und ‚Lang lebe die Armee!‘. … Mit einem Hubschrauber flog ich nach Komotini, um General Georgios Peridis zu treffen, den Kommandeur des III. Armeekorps, welches dort stationiert war. Wir erörterten die Lage, und sie schien noch okay zu sein. Erst später sah ich, daß die Dinge de facto gar nicht so gut standen.

Peridis muß den Verdacht gehabt haben, daß, obwohl er es nicht erwähnte, Brigadegeneral Andreas Hoerschelmann, Oberkommandierender der 20. Panzerdivision – die für meinen Feldzug wichtig war – isoliert und vielleicht sogar verhaftet worden war. Um 18 Uhr flog ich mit dem Hubschrauber in der Dunkelheit nach Kavalla zurück.

Die Menschenmenge an dem Landeplatz war so gewaltig, daß die Polizei es sehr schwer hatte, mir auch nur ein wenig Platz zur Landung zu verschaffen. Die Menschen weinten und schrieen mit einer Begeisterung, die ich nie zuvor bei meinem Volke gesehen hatte, mit Hoffnung in den Augen, wie ich sie nie zuvor bei meinem Volke gesehen hatte. Sie jubelten mir zu, hoben mich auf ihre Schultern und sagten mir, daß sie bei meinen Bemühungen, ihnen ein besseres und vollständig freies Leben zu geben, alle an meiner Seite stehen würden.

Nachdem ich mir einen Weg durch die Menge gebahnt hatte, begab ich mich auf den Balkon des Hitels und sprach ein paar Worte zu ihnen: ‚Das Volk und die Armee, vereint mit ihrem König, werden gemeinsam den Weg in ein wahrhaft freies, demokratisches Leben gehen – lang lebe Griechenland!‘

Ich sah meine Familie nur einen kurzen Augenblick, dann begab ich mich zurück ins Hauptquartier der 11. Division. Kurz nach 21 Uhr hörte ich die Radioübertragung der Zeremonie, mit der die neue Regierung und ein früherer Adjutant meines Vaters als Regent vereidigt wurden.

Von da ab bis etwa morgens 2 Uhr trafen nur schlechte Nachrichten ein. Ich wurde unterrichtet, daß Hoerschelmann verhaftet worden war. Ich hörte weiter, daß regimetreue Offiziere, die Teile der 20. Panzerdivision kommandierten, ursprünglich von Hoerschelmann verhaftet und dann unter der Zusicherung wieder freigelassen worden waren, daß sie zu ihrem Treueeid stehen würden. Man hatte ihnen sogar das Kommando über ihre Einheiten zurückgegeben. Während der Nacht hatten Einheiten der Division unter Führung dieser Offiziere Peridis und seinen Stab umzingelt und mattgesetzt.

Etwa gegen 1.30 Uhr morgens rief uns Peridis an und sagte, daß seine Verhaftung bevorstünde. Mein Ziel war ursprünglich gewesen, die gesamte Armee hinter mich zu bringen und Städte zu besetzen, deren gesamte Bevölkerung einstimmig hinter mir stand. General Zalachoris beispielsweise befand sich mit seiner Einheit auf dem Weg von der nördlichsten Spitze Trakiens zu mir. Mein Feldzug schlug fehl, weil solche loyalen Truppen nicht in der Lage waren, Schlüsselpositionen zu besetzen und weil einige der Armeeinheiten, die mir Unterstützung zugesagt hatten, mich im letzten Augenblick im Stich ließen.

Um 2.15 Uhr am 14. Dezember wurde mir klar, daß ein weiteres Beharren totalen Bürgerkrieg und Vernichtung der griechischen Streitkräfte untereinander bedeuten würde. Ich hatte noch die Luftwaffe und die Marine und einige loyale Einheiten der Armee hinter mir und hätte damit kämpfen können. Das aber war nicht mein Ziel. Ich wollte mein Land aufbauen, nicht zerstören.“

Als das königliche Flugzeug am 14. Dezember 1967 in Rom landete, besaß die Königsfamilie nichts mehr als was sie auf dem Leib trugen.

Wenig später flog König Konstantin mit seiner Familie nach Rom. Die Junta verhaftete 4000 bekannte Royalisten und versicherte, der Monarch sei kriminellen Elementen ins Garn gegangen. Die Junta gab bekannt, der König sei abgesetzt und durch General Georgios Zoitakis als Vizekönig ersetzt worden.

Es folgten sechs weitere Jahre der Diktatur und zwei eher zweifelhafte Referenden zur Staatsform. Am 13./14. Dezember ist tragischerweise der Versuch gescheitert, in Griechenland das Schicksal zu wenden. Besser ein gescheiterter Versuch, als gar keiner. Die Salonrevoluzzer im französischen oder deutschen Exil konnten 1974 nach Griechenland zurückkehren und nahmen oft hohe Posten in Regierung, Parlament und Universitäten ein. Für den König und seine Familie blieben die Grenzen noch etliche Jahrzehnte verschlossen.

Griechischer König Konstantin erzählt dem ZDF seine Lebensgeschichte

02 Dienstag Feb 2016

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1967, 1973, 1974, griechische Königsfamilie, griechische Monarchie, Juli Melchior, König Konstantin II., König Konstantin II. der Hellenen, Königin Anne-Marie, Kronprinz Paul, Kronprinz Paul von Griechenland, ZDF

Im deutschen Fernsehen kommen die Mitglieder des griechischen Königshauses selten vor. Sowohl in den öffentlich-rechtlichen wie in den kommerziellen Kanälen spielen eher schwedische, dänische, spanische und natürlich britische „Royals“ eine Rolle. Da ist es löblich, wenn das ZDF König Konstantin II., seine Frau, Königin Anne Marie, und Kronprinz Paul zu Wort kommen läßt. Das Lob trifft aber eine Sendung, die an einem Sonntagabend um 23.30 im Sendeschema versteckt und dann auch noch als „ZDF-History“ verkauft wurde. Fast könnte die Idee aufkommen, das ZDF wolle gar nicht, daß die Sendung von allzuvielen Zuschauern verfolgt werde. Wer sie ob der späten Ausstrahlung verpaßte, für den steht sie in der Mediathek zum Ansehen bereit.

Hochzeit von Kronprinz Paul von Griechenland mit Prinzessin Friederike von Hannover 1937

Hochzeit von Kronprinz Paul von Griechenland mit Prinzessin Friederike von Hannover 1937

Der Kurzabriß der griechischen Monarchie – von König Otto I. aus dem Hause Wittelsbach bis zum aktuellen König – ist zeitbedingt nur ein schneller Überflug von 185 Jahren Geschichte. In Details konnte Julia Melchior, die für die Dokumentation verantwortlich ist, dabei nicht gehen. Auch die Eltern König Konstantins werden nur relativ kurz gestreift, aber immerhin sind einige Filmaufnahmen von König Paul I. und Königin Friederike zu sehen, die jeden Royalisten erfreuen.

Proklamation König Konstantins II. 1964

Proklamation König Konstantins II. und Ablegung des Eids auf die Bibel und die griechische Verfassung 1964. Neben ihm steht seine Schwester Irene, die zu dem Zeitpunkt Kronprinzessin war.

Nach dem Tod König Pauls im März 1964 übernahm der erst 23-jährige Konstantin die Amtsgeschäfte. Ursprünglich kam er mit seinem Premierminister Georgios Papandreou gut zurecht, doch erschütterte 1965 der ASPIDA Skandal um den Sohn des Regierungschefs, Andreas Papandreou, die griechische Innenpolitik. Daß er beim ZDF nicht erwähnt wurde, ist bedauerlich, denn er steht zentral für die Auseinandersetzung zwischen König und Premierminister. Stattdessen übergab man das Wort dem hinzugezogenen griechischen Historiker George Mavrogordatos, der den Zwist sehr vereinfachend so darstellte: „Konstantin war gerade 24 und der Premierminister hätte vom Alter sein Großvater sein können. Es machte den Anschein als ob ein unreifer Junge eine angesehene Persönlichkeit schlecht behandelte. Damit wurde eine Krise losgetreten, die die Demokratie zerstörte.“ Und am Ende die Monarchie, möchte man anfügen, aber eine Erklärung der Ursachen war das nicht.

Den Verlauf des Referendums von 1974 mußten König und Königin in London verfolgen, weil ihnen Griechenland die Einreise verweigerte.

Den Verlauf des Referendums von 1974 mußten König und Königin in London verfolgen, weil ihnen Griechenland die Einreise verweigerte.

Der Militärputsch vom 21. April 1967 überraschte dennoch den König und er reagierte in dieser Situation nicht richtig. Abgeschnitten von seinen Beratern und der Außenwelt konnte er nicht vollbringen, was 1981 sein Schwager König Juan Carlos in Spanien tat. Ihm fehlten die Mittel, sich direkt an die Griechen zu wenden und dazu aufzurufen, dem Putsch Widerstand entgegenzusetzen. Auch daß ein royalistischer Putschversuch 1973 die Obristen bewog, die Monarchie abzuschaffen und sie sich diesen Schritt in einer Scheinvolksabstimmung bestätigen zu lassen, kam beim ZDF nicht vor. Das Referendum von 1974 war dem ZDF jedoch eine Erwähnung wert.

Über den gescheiterten Gegenputsch im Dezember 1967 und den Flug ins Exil wurde oft geschrieben und das Magazin stern titelte einst: „Der König putschte wie ein Anfänger.“ Dazu sagte der König im ZDF-Interview: „Ein König und seine altgedienten Generäle haben doch keine Ahnung, wie man einen Putsch macht. Ich jedenfalls wußte nicht, wie ein Putsch funktioniert.“

König Konstantin, Königin Anne-Marie mit Prinz Michael von Griechenland und Dänemark bei einer Wohltätigkeitsgala in Athen 2015.

König Konstantin, Königin Anne-Marie mit Prinz Michael von Griechenland und Dänemark bei einer Wohltätigkeitsgala in Athen 2015.

Die ZDF-Dokumentation hat sich zu recht der interessanten Persönlichkeit Konstantins II. zugewandt und Julia Melchior (sie hatte schon im Juli 2012 das Haus Hohenzollern in der SWR/WDR-Dokumentation gekonnt vorgestellt) gebührt Dank für die faire Art, mit der sie ans Werk ging. Sie umging nicht die schwierige Lage für den König und ließ den griechischen Historiker George Mavrogordatos gleich zu Beginn sagen: „Im Griechenland von heute ist das Königtum ein Tabu. Es wird verteufelt.“ Sollte es in Deutschland ein Tabu gegeben haben, so durchbrach es Julia Melchior. Dafür sei ihr danke gesagt.

Die Kronprinzenfamilie im Bild, das ihre Weihnachtskarte schmückte.

Die Kronprinzenfamilie im Bild, das ihre Weihnachtskarte schmückte.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 151

19 Sonntag Jul 2015

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Europa, Monarchie

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Alliance Royale, Aristoteles, Corona, deutsche Monarchie, deutsche Monarchisten, Griechenland, Griechenlandkrise, Großfürstin Maria Wladimirowna, König Konstantin II., konstitutionelle Monarchie, Kronprinz Paul, Kronprinz Paul von Griechenland, Monarchisten, Prinz Dimitri Romanow, Putin, Romanow, Rußland, Staatsform, Syriza, Tsipras

Die Staatsformlehre des Aristoteles am Beispiel Griechenlands

Die Griechen berufen sich gerne darauf, wesentlicher Bestandteil der Wiege der europäischen Zivilisation zu sein und verweisen dabei auf die Antike, wo viele Grundlagen der Modernität gelegt wurden. Ein interessantes Element von nach wie vor gültigen Erkenntnissen der griechischen Antike ist dabei die Staatsformenlehre von Aristoteles, die die heutigen Griechen offenbar nicht mehr beherzigen. Monarchie, Aristokratie und Politie (Einherrschaft, Mehrherrschaft und Herrschaft aller) als gute Staatsformen stehen Tyrannis, Plutokratie und Demokratie als schlechten Staatsformen entgegen. Der Unterschied zwischen positiver und negativer Ausprägung der Staatsformen besteht nach Aristoteles darin, ob eine Regierung am Eigennutz oder am Wohl aller orientiert ist, was sowohl in der Einherrschaft als auch in der Herrschaft aller vorkommen kann.

Was die Griechen nun mit dem sogenannten Volksentscheid von vor zwei Wochen getan haben, ist tatsächlich Demokratie in Reinform nach Aristoteles, also Eigennutz: Es wurde über ein Angebot abgestimmt, welches zum Zeitpunkt der Abstimmung gar nicht mehr auf dem Tisch lag. Die Wahlen wurden außerdem von seiten der Regierung massiv in eine bestimmte Richtung beeinflußt. Dies alles diente ausschließlich dem Machterhalt der Regierung und dem Egoismus der Griechen gegenüber Europa, da man von eingegangenen Verpflichtungen nichts mehr wissen möchte. Anschließend wurde das Ganze dann tatsächlich als großer Sieg verkauft, welcher er nicht war, da man Schulden nicht abwählen kann und die griechische Regierung genau wie vor der Abstimmung sich mit den anderen 18 Ländern der Eurogruppe ins Einvernehmen setzen muß und deren Erwartungen durch das Votum keine Änderung erfahren haben. Folgt man wiederum Immanuel Kant, nach dem das Handeln jedes einzelnen jederzeit zur generellen Norm werden muß, wenn es moralisch sein soll, ist das Resultat der griechischen Demokratie für die Allgemeinheit tatsächlich ein schädliches. Was rät nun Aristoteles zur Verhinderung des Abdriftens in die schädliche Ausprägung einer Staatsform, in diesem Fall der negativen Ausprägung der Herrschaft aller? Er rät, sie mit Elementen der anderen Staatsformen zu vermischen, was das Auftreten der negativen Ausprägungen unwahrscheinlicher macht, da die Herrschenden in einer Art gesunden Konkurrenzverhältnis zueinander stehen. Man könnte auch sagen, Aristoteles war für eine konstitutionelle Monarchie.

Kronprinz Paul von Griechenland trägt als Thronfolger auch den Titel eines Herzogs von Sparta.

Kronprinz Paul von Griechenland trägt als Thronfolger auch den Titel eines Herzogs von Sparta.

In der Tat äußerten sich Vertreter der griechischen Königsfamilie dann auch anders, als die Syriza-Leute. Wurde nach deren Wahl vom Königshaus noch vertreten, daß man Syriza ersteinmal eine Chance geben sollte, empfahl Kronprinz Paul den Griechen jetzt, für die Reformen und damit gegen die Wünsche von Tsipras zu stimmen, auch wenn er im selben Zug die Europäische Union kritisierte. Geholfen hat dies freilich nichts, und unabhängig davon, wie das Ergebnis des Schuldenstreits am Ende ist, werden die Griechen Jahrzehnte brauchen, um wieder als ernstzunehmendes, vertrauenswürdiges und seriöses Land wahrgenommen zu werden. Anders als Demagogen wie Tsipras hätte ein Monarch dies gewußt und eben auch einmal eine unpopuläre, aber notwendige Etscheidungen treffen können, da seine Machtbasis nicht auf dem wechselhaften und beeinflußbaren Willen eines Wahlvolks besteht. Hätte Griechenland noch einen König, wäre nicht das Land innerhalb kürzester Zeit durch einen gefährlich amateurhaften Ideologen wie Tsipras an den Abgrund geführt worden, auch Europa wäre weitgehend ohne den jetzt bereits entstandenen Schaden davongekommen.

In den vergangenen Jahren wurde von allen Ländern immer mehr staatliche Souveränität auf die EU übertragen. Die Griechenlandkrise scheint den Brüsseler Technokraten bei dieser Entwicklung recht zu geben, denn mittlerweile dürften die Völker in 18 von 19 Ländern der Eurozone die griechische Regierung nicht mehr für voll nehmen und sich tatsächlich weniger Souveränität für sie wünschen, wie es jüngst auch der griechischstämmige ehemalige FDP-Europaparlamentsabgeordnete Georgios Chatzimarkakis forderte, auch wenn er es nicht ganz so genannt hat. Vielleicht haben die Brüsseler Bürokraten ja tatsächlich Angst vor den schlechten Demokratien nach Aristoteles. Würde man diese jedoch wie von Aristoteles vorgeschlagen mit einer Monarchie verbinden, müßte man auch keine Angst vor nationaler Souveränität mehr haben. L.R.

Ungewolltes Echo auf die Jubiläumsausgabe von Corona

Vor drei Wochen wurde die 150. Ausgabe von Corona versandt und den Autoren der Jubiläumsnummer sei an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich gedankt. Sie haben sich so eingebracht, wie die Corona-Redaktion wünscht, es wäre öfters der Fall.

Allerdings ging als eine Antwort u. a. dieses Mail ein: „Danke für diese besondere Ausgabe der Corona. Sie soll die letzte gewesen sein, die ich noch bekomme und lese — können Sie mich bitte aus dem Verteiler nehmen?“ Natürlich wurde dieser Bitte entsprochen, doch die Frage, warum die Abbestellung ausgerechnet nach der Jubiläumsausgabe erfolgte, blieb unbeantwortet. Der Abonnent hatte mit der Redaktion schon früher Kontakt, weshalb seine Abbestellung doppelt traurig war. Zugleich ist deshalb über den Bezieher mehr bekannt als über andere, die bitten, von der Verteilerliste geommen zu werden. Es ist nicht die Absicht, jemanden bloßzustellen oder Übles hinterherzurufen, aber eine kleine Analyse sei gestattet. Bereits früher hatte der Abonnent geklagt, die Zahl der aktiven deutschen Monarchisten sei ihm zu klein. „Es gibt Ideen, die sind schön, aber unrealistisch. Träumen davon, das erlaube ich mir — aber meine Lebenszeit ist zu sehr bemessen, als dass ich mich mit Unmöglichkeiten aufhalten könnte,“ schrieb er einmal. Ist es wirklich realistisch, nicht mehr das Unmögliche für eine bessere Welt zu wollen? Natürlich wünschen sich die aktiven Monarchisten, es würden sich mehr Mitstreiter einfinden und die Arbeit könnte sowohl intensiviert als auch auf mehr Schultern verteilt werden. Aber: Es werden nicht dadurch mehr, daß sich die überzeugten Monarchisten resigniert verabschieden. Eine Überzeugung sollte verteidigt werden und das geht am besten im Kreis von Gleichgesinnten. Mag er auch klein sein, dann sorgt man eben dafür daß andere dazustoßen.

Die Alliance Royale ruft die jungen Monarchisten Frankreichs zu einem Sommercamp in die Tourraine. In Frankreich organisieren alle Parteien und politischen Organisatoren für ihre jungen Mitglieder solche Sommeruniversitatäten (université d'été)

Die Alliance Royale ruft die jungen Monarchisten Frankreichs zu einem Sommercamp in die Touraine. In Frankreich organisieren alle Parteien und politischen Organisatoren für ihre jungen Mitglieder solche Sommeruniversitäten (université d’été).

Mangelndes Engagement kann viele Gründe haben. Im deutschen Fall gehört dazu die feindliche Einstellung der bundesrepublikanischen Öffentlichkeit. Wie hieß es doch in Corona 150? „Ich [möchte] nicht mit meinem Namen zitiert werden …„. Das Internet vergißt nichts und ein monarchistischer Bezug zur eigenen Person wirkt nicht unbedingt karrierefördernd. Was sich gerne als „die freiheitlichste Demokratie, die je auf deutschem Boden existierte“ bezeichnet, toleriert keine abweichenden Meinungen (es sei denn, in eine andere politische Richtung) und drängt junge Monarchisten zur Verleugnung ihrer tiefen Überzeugungen. Selbst Tote wie der Historiker Gerhard Ritter werden ja wegen ihrer monarchistischen Überzeugung mit der Auslöschung bedroht. Mit ihrer monarchiefeindlichen Einstellung ist die Bundesrepublik D. in Europa einmalig. Sie ignoriert nicht nur die guten monarchischen Beispiele in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft wie den Niederlanden, Belgien oder Dänemark, sondern wird von republikanischen Nachbarn in den Schatten gestellt. Monarchistisches Engagement ist in Frankreich, Italien oder Portugal, selbst in Polen, Tschechien oder Litauen kein großes Problem und die Zahl der öffentlich dort auftretenden Monarchisten erstaunt Deutsche immer wieder.

Daß Engagement für den monarchischen Gedanken dennoch auch in Deutschland möglich ist, zeigen Corona und die Autoren, die regelmäßig Präsenz zeigen und die beweisen, daß monarchistische Überzeugungen auch in Deutschland existieren. H.S.

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Die vollständige 151. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit: Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 151

Inhalt der 151. Ausgabe:

  • Die Staatsformlehre des Aristoteles am Beispiel Griechenlands
  • Rußland und die monarchische Frage
  • Frankreichs Wirtschaftsminister Emmanuel Macron wünscht sich einen König
  • Ungewolltes Echo auf die Jubiläumsausgabe von Corona
  • Wie lange ist ein König ein König?

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

König der Hellenen begeht seinen 75. Geburtstag

02 Dienstag Jun 2015

Posted by monarchistundlegitimist in Europa, Monarchie

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Griechenland, König Georg II., König Konstantin II., König Konstantin II. der Hellenen, König Paul I., König Paul I. der Hellenen, Königin Friederike der Hellenen, Königin Friederike von Griechenland

König Konstantin und Königin Anne-Marie

König Konstantin und Königin Anne-Marie

In diesen Tagen kratzen die Verantwortlichen in Athen die letzten Euros zusammen, um dem Staatsbankrott zu entgehen. So ist es verständlich, daß niemand aus der griechischen Regierung oder der Opposition Geld für ein Geburtstagsgeschenk für König Konstantin II. sammelt. Unter normalen Umständen wäre sogar in einem chaotischen Staatswesen wie Griechenland der 75. Geburtstag eines [früheren] Staatsoberhaupts ein Grund zum Innehalten und Reflektieren.

Reflektiert hat der König der Hellenen bereits vor ein paar Wochen im ZDF-Interview. Seine Vita spiegelt nicht nur die Geschichte Griechenlands in den letzten acht Jahrzehnte, sondern auch die Europas wider. Geboren am 2. Juni 1940 als zweites Kindes des griechischen Kronprinzenpaars Paul und Friederike, nahm er in der Thronfolge Platz 2 ein. Die Ehe seines Onkels, König Georg II., war kinderlos geblieben und es war absehbar, daß der junge Konstantin König der Hellenen werden würde. Nicht einmal ein Jahr nach seiner Geburt fielen italienische und deutsche Truppen über Griechenland her und das Kleinkind mußte mit seiner Mutter fliehen – erst auf die Insel Kreta, dann nach Ägypten und schließlich landete er in Südafrika, wo 1942 auch seine jüngste Schwester, Prinzessin Irene, geboren wurde.

Nach der Befreiung 1945 wurden die Kämpfe in Griechenland in einem blutigen Bürgerkrieg fortgesetzt. 1946 brachte ein Referendum dem Land die Monarchie zurück und am 27. September dieses Jahres betrat König Georg II. nach fünfjähriger Abwesenheit wieder sein Heimatland, doch bereits am 1. April 1947 erlag er einem Herzinfarkt. Mit der Thronbesteigung König Pauls I. rückte Konstantin zum Kronprinzen auf. Er besuchte Schulen in Athen und erwarb drei Abschlüssen an griechischen Militärakademien. Zusätzlich war er an der juristischen Fakultät der Athener Universität eingeschrieben und las moderne europäische Geschichte in Cambridge. Bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom gewann Kronprinz Konstantin mit seiner Mannschaft eine Goldmedaille im Segeln und damit die erste Goldmedaille für Griechenland seit 1912.

Schlagzeilen am 22. April 1967 in der Abendpost Nachtausgabe

Schlagzeilen am 22. April 1967 in der Abendpost Nachtausgabe

Am 6. März 1964, dem Todestag König Pauls, wurde sein Sohn zum siebten König der Hellenen ausgerufen. Die politische und wirtschaftliche Lage Griechenlands war bereits damals prekär. Zu allem Unglück putschten am 21. April 1967 auch noch Obristen gegen die demokratische Ordnung des Königreichs. König Konstantin beschrieb später, daß ihn die Militärs in der königlichen Villa Tatoi von der Außenwelt abschnitten und er keinen Kontakt mit der Regierung oder Generälen der griechischen Armee aufnehmen konnte. Anders als sein Schwager Juan Carlos 1981 konnte er sich auch nicht über Fernsehen oder Radio an die Öffentlichkeit wenden. Um Zeit zu gewinnen, nahm er den Putschisten den Amtseid als neue Regierung ab. Diese Taktik wurde ihm später als Kollaboration ausgelegt, ja, die üblichen Verdächtigen warfen ihm sogar vor, den Putsch angezettelt zu haben. Im Dezember 1967 sah er die Zeit gekommen, die verfassungsmäßige Ordnung wiederherzustellen. Doch sein Versuch, die Militärs abzusetzen, scheiterte und er mußte das Land verlassen. Er bezog in der griechischen Botschaft in Rom eine Residenz, denn er blieb weiterhin griechisches Staatsoberhaupt, in Griechenland wurde ein Regent an seine Stelle gesetzt. Als royalistische Marineoffiziere im Mai 1973 gegen das Obristenregime rebellierten, erklärte Ministerpräsident Papadopoulos den König für abgesetzt. In einer getürkten Volksabstimmung am 29. Juli 1973 organisierte die Militärjunta eine scheinbare Zustimmung zur Ausrufung der Republik.

Die neue republikanische Form der Diktatur brach jedoch schon ein Jahr später zusammen. Nun war es an den aus dem Exil zurückgekehrten Politikern, eine Farce eines Referendums zu organisieren, das seinerzeits am 9. Dezember 1974 das gewünschte Ergebnis brachte. König Konstantin hatte mit seiner Familie schon 1973 das Botschaftsgebäude in Rom verlassen und siedelte nach Großbritannien um. Dort gründete er eine griechische Schule, in die nicht nur seine Kinder, sondern auch viele Nachkommen der griechischen Gemeinde auf der Insel gingen. Kronprinz Paul, im Mai 1967 in Tatoi geboren, und Prinz Nikolaos, der 1969 in Rom zur Welt kam, besuchten die Königliche Militärakademie Sandhurst.

Ein kurzer Aufenthalt in Griechenland im August 1993 wurde für König Konstantin zum Triumph - und zog  die Enteignung seines Besitzes nach sich. Die Entscheidung der griechischen Regierung wurde 2002 vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte für unrechtmäßig erklärt.

Ein kurzer Aufenthalt in Griechenland im August 1993 wurde für König Konstantin zum Triumph – und zog die Enteignung seines Besitzes nach sich. Die Entscheidung der griechischen Regierung wurde 2002 vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte für unrechtmäßig erklärt.

In Griechenland wurde König Konstantin offiziell zur persona non grata erklärt. Zwar durfte er 1981 für wenige Stunden ins Land zurück, als seine Mutter, Königin Friederike im Garten von Tatoi bestattet wurde, aber erst im August 1993 erlaubte ihm Ministerpräsident Mitsotakis für ein paar Tage eine Urlaubsreise – unter der Auflage, daß er keine größeren Städte besuchte. Aber gerade in den ländlichen Gebieten und auf den Inseln, die der König und seine beiden ältesten Söhne besuchte, war die Begeisterung groß. Die POASOK-Regierung von Andreas Papandreou ließ die Königsfamilie 1994 enteignen. Der König zog vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte und gewann im März 2002 den Prozeß. Doch wie so oft half ihm dies nichts, seine Güter – vor allem die Villa Tatoi, wo Mitglieder der griechischen Königsfamilie bestattet sind – bekam er nicht zurück. Der Gerichtshof hatte nämlich eine finanzielle Entschädigung zugelassen und so wurde ihm die lächerliche Summe von 12 Millionen Euro zuerkannt. Um noch Salz in die Wunden zu reiben, nahm die Regierung Papandreou das Geld als dem Katastrophenfonds Griechenlands, aus dem sonst Opfer von Naturkatastrophen alimentiert werrden. Um den Opfern kein Geld vorzuenthalten, gründete König Konstantin 2003 die Anna-Maria Foundation, die sich der Hilfe von Katastrophengeschädigten widmet.

In den letzten Jahren verbringt König Konstantin mehr und mehr Zeit in seinem Heimatland. Gelegentlich tauchen Gerüchte auf, er habe sich ein Haus dort gekauft oder er lebe auf der Insel Spetses, wo 2010 sein Sohn Prinz Nikolaos heiratete. Aber Gewißheit gibt es nicht. Das ZDF sprach mit ihm in einem Hotel, von dessen Balkon er am 25. März 2015 auch die Feierlichkeiten zum griechischen Unabhängigkeitstag beobachtete.

Majestät, herzlichen Glückwunsch zum 75. Geburtstag!

König Konstantin ist und bleibt König.

König Konstantin ist und bleibt König.

König Konstantin II. im ZDF-Interview

20 Mittwoch Mai 2015

Posted by monarchistundlegitimist in Europa, Monarchie

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Athen, Griechenland, König Konstantin II., König Konstantin II. der Hellenen, Königin Anne-Marie, Königin Friederike von Griechenland, Kronprinz Paul von Griechenland, Prinzessin Alexia von Griechenland und Dänmark, Prinzessin Irene von Griechenland und Dänemark, Prinzessin Sofía von Spanien, Tatoi, ZDF

Die ZDF-Journalistin Julia Melchior interviewte König Konstantin II. der Hellenen für ihre Sendung «VIPs hautnah». Das Interview fand im Hotel Grande Bretagne in Athen und auf dem königlichen Anwesen von Tatoi statt, wohin neben dem König auch seine Frau, Königin Anne-Marie, reisten und die Fragen der deutschen Reporterin beantworteten.

Gefunden wurde dieses Video, weil der griechisch-royalistische Blog The Royal Chronicles es ins Netz stellte und sogar eine griechische Übersetzung anfertigte. Besten Dank nach Griechenland.

The Royal Chronicles weist auf diesen Corona-Beitrag auf der Webseite hin.

The Royal Chronicles weist auf diesen Corona-Beitrag auf der Webseite hin. Ein herzliches Willkommen an alle griechischen Besucher dieses Blogs. Ένα θερμό καλωσόρισμα σε όλους τους Έλληνες επισκέπτες.

Der heutige 20. Mai ist der 48. Geburtstag des ältesten Sohns des griechischen Königspaars. Kronprinz Paul (Pavlos) erblickte 1967 in der Villa Tatoi das Licht der Welt. Sieben Monate später mußte die griechische Königsfamilie nach einem gescheiterten Putsch gegen das Obristenregime das Land verlassen.

Die Taufe des griechischen Thronfolgers war der letzte königliche Höhepunkt in Griechenland. Die Taufe des griechischen Thronfolgers war 1967 der letzte königliche Höhepunkt in Griechenland (v.l.r.: Königin Friederike, Prinzessin Sofía von Spanien, Königin Anne-Marie mit Täufling Paul, Prinzessin Irene, König Konstantin mit Tochter Alexia an der Hand).

Die Taufe des griechischen Thronfolgers war 1967 der letzte königliche Höhepunkt in Griechenland (v.l.r.: Königin Friederike, Prinzessin Sofía von Spanien, Königin Anne-Marie mit Täufling Paul, Prinzessin Irene, König Konstantin mit Tochter Alexia an der Hand).

Wie der Zufall es fügt, veröffentlichte an diesem 20. Mai The Mad Monarchist einen lesenswerten Artikel zu The Greek Monarchy in World War II.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 143

01 Sonntag Feb 2015

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Erster Weltkrieg, Monarchie

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1994, Ausbürgerung, bayerische Monarchisten, Bayern, Corona, Georg Lohmeier, Griechenland, Griechenlandkrise, Griechischer Kronprinz, König Abdel Aziz ibn Saud, König Abdullah, König Georg II., König Konstantin II., König Otto I. von Griechenland, König Salman, Königlich bayerisches Amtsgericht, Kronprinz Paul, Kronprinz Paul von Griechenland, Prinz Andrew, Prinz Aristidis-Stavros, Saudiarabien

Griechischer Kronprinz begrüßt Abwahl der Altparteien

„Der wichtigste Gegenstand für einen König von Griechenland ist ein Koffer„. Dieser Satz wird König Georg II. der Hellenen (1890 – 1947) zugeschrieben und beschreibt den Umstand, daß fast jeder griechische Monarch einige Zeit seines Lebens im Exil verbracht hat. Die Notwendigkeit gelegentlicher Auslandsaufenthalte leitete sich davon ab, daß der griechische König zumeist mit der schon im 19. Jahrhundert von Mehrheitsparteien gestellten Regierung im Streit lag.

Im griechischen politischen System war eine gemeinwohlorientierte Instanz wie ein König in der Tat von Anfang an im Weg: Nach einer Wahl besetzte die Mehrheitspartei schon im 19. Jahrhundert sofort alle wichtigen und unwichtigen Ämter im Staat mit Günstlingen, welche sich deswegen loyal gegenüber der Partei und ihrem Führer verhielten. Aufträge des Staats wurden nach dem gleichen Muster an Unternehmen vergeben. Dieses politische System war für das späte 19. Jahrhundert tatsächlich nicht untypisch, verschwand aber nach und nach aus Europa und wird heute allenfalls noch in einigen Ländern Zentralasiens und in afrikanischen Staaten in dieser extremen Form gelebt. Griechenlands Könige haben ausnahmslos versucht, dagegen aufzubegehren und in die Politik der Parteien zu intervenieren, durch die Besetzung der zentralen Stellen mit Gefolgsleuten der Parteiführer sind sie aber ebenso ausnahmslos gescheitert und die Monarchie wurde schließlich abgeschafft, damit sich die Parteien die Macht alleine teilen konnten. Nach dem Sturz der Monarchie wurde Griechenland von zwei Clans, den Papandreous (links) und den Karamanlis (konservativ) regiert. Das Wohlstandsversprechen für die eigene Klientel wurde unter ihnen dahingehend erweitert, daß man mit anderen europäischen Ländern mithalten wollte, was aber nicht der Wirtschaftsleistung Griechenlands entsprach, und seit diesem Moment lebt das Land über seine Verhältnisse. Griechenlands Könige dagegen wurden vorsichtshalber ausgebürgert.

Im Exil verfolg Kronprinz Paul (hier mit Sohn Prinz Aristidis) die Verkündung der Ergebnisse der griechischen Parlamentswahl. Die eigene Klientel bedienen die griechischen Parteien sehr großzügig. Mit Konkurrenz an den Futtertrögen wird hingegen durchaus rabiat verfahren. So wurden 1994 Prinz Paul und seine Familie aus Griechenland ausgebürgert und sind heute dänische Staats-bürger. In Griechenland kann man die Klientel-politik der Parteien sicher am deutlichsten beob-achten, sie existiert aber in allen parlamentari-schen Republiken.

Im Exil verfolg Kronprinz Paul (hier mit Sohn Prinz Aristidis) die Verkündung der Ergebnisse der griechischen Parlamentswahl. Die eigene Klientel bedienen die griechischen Parteien sehr großzügig. Mit Konkurrenz an den Futtertrögen wird hingegen durchaus rabiat verfahren. So wurden 1994 Prinz Paul und seine Familie aus Griechenland ausgebürgert und sind heute dänische Staatsbürger. In Griechenland kann man die Klientelpolitik der Parteien sicher am deutlichsten beobachten, sie existiert aber in allen parlamentarischen Republiken.

Im Grunde genommen wären die gegenwärtigen Entwicklungen also zu begrüßen, da es scheint, daß sich die Griechen der Gauner, die sie die letzten Jahrzehnte regiert haben, endlich entledigen wollten. Daher hat sich der griechische Kronprinz Paul (Pavlos) auch darüber erfreut gezeigt, daß die sozialistische PASOK-Partei der Papandreou-Familie unter 5 % der Stimmen erhielt und damit offenbar Geschichte ist. Dies bedeutet jedoch nicht, daß er gleichzeitig den Wahlsieg Syrizas begrüßte. Deutschenhaß und die Weigerung, wirtschaftliche Realitäten anzuerkennen zur Staatsraison zu erheben, kann in der Tat nicht die Lösung sein, und unabhängig davon wird der neue Ministerpräsident Alexis Tsipras die gleichen Probleme damit bekommen, gegen die immer noch im Staatsapparat sitzende Klientel der griechischen Altparteien aufzukommen, wie einst die griechischen Könige. Nach jüngsten Meldungen will er das aber gar nicht, da eine seiner ersten Ankündigungen war, Staatsbeamte wieder einzustellen, sich also seine eigene Klientel zu kaufen. Es deutet also einiges daraufhin, daß weitergemauschelt wird.

Die griechischen Könige haben trotz ihres historischen Scheiterns ihr Land stets aufrichtig und vor allem aufrichtiger als jene geliebt, die über die Parteien und damit das griechische Klientelsystem an die Macht gelangten. So hat der erste griechische König, der Wittelsbacher Otto, im bayerischen Exil in seinen letzten Tagen verfügt, daß er in traditioneller griechischer Uniform bestattet werden möchte und hat auch seine letzte Worte dem Land gewidmet. Will Griechenland zu Europa gehören, muß es an die Tradition derer anknüpfen, die am Gemeinwohl interessiert waren, und historisch waren dies die Könige und nicht die Parteien. L.R.

König Abdullah verstorben

Saudi-Arabiens hochbetagter Monarch Abdullah ist am 23. Januar 2015 verstorben. Er regierte das Land rund zehn Jahre als König und davor schon etwa zehn Jahre als Kronprinz für den erkrankten damaligen König Fahd. Nachfolger wird sein bereits 79jähriger Halbbruder Salman. Kronprinz wird der 69jährige Muqrin.

Der Staatsgründer Saudi-Arabiens: Abdel Aziz ibn Saud

Der Staatsgründer Saudi-Arabiens: Abdel Aziz ibn Saud

Saudi-Arabien gibt es seit 1932. Nach dem Zerfall des Osmanischen Reich entstand es aus der Vereinigung zweier Folgestaaten in dem Gebiet. Es gilt als recht zwielichtiges Land, da unter anderem Osama bin Laden aus diesem Land stammt und die Saudis immer wieder in Zusammenhang mit dem internationalen Terrorismus genannt werden, sowie Heimstätte eines absolut orthodoxen Islam sind. Gleichzeitig jedoch ist das Land Verbündeter des Westens in Arabien und wirkt im Vergleich zu seinen Nachbarn Jemen, Irak und Iran geradezu als Anker der Stabilität in der Region. Der wirtschaftliche Wohlstand des Königreichs, welcher auf Öl basiert, ist ebenfalls bekannt.

Vor diesem Szenario galt König Abdullah als verläßlicher Partner und vorsichtiger Refomer, der beispielsweise die erste Universität zuließ, an der Frauen und Männer gemeinsam studieren. Das hat das Gesamtbild seines ultrakonservativen Reichs natürlich nicht geändert – Frauen dürfen immer noch nicht selbst Auto fahren und andere Religionen sowie freie Meinungsäußerung werden knallhart und mit mittelalterlichen Methoden verfolgt. Man müßte sich jedoch einmal fragen, wie es ohne den König und seine Dynastie aussähe. Den Ländern, die ihre Monarchie in der arabischen Welt gestürzt haben, ist es in der Regel alles andere als gut ergangen. Sie fielen entweder in die Hände von Fanatikern, wie zum Beispiel im Iran, oder von Militärdiktatoren, wie in Libyen oder Ägypten, oder sonstigen Despoten, wie in Syrien oder dem Irak. Es kann schließlich auch bloße Anarchie geben, wie im Jemen. Tatsächlich sind nur Jordanien und die Golfmonarchien etwas stabil und nur die Könige hatten dort historisch die Macht und den Willen, ohne Blut moderate Veränderungen durchzuführen, und sei es eben sehr langsam.

Der neue König Salman, welcher vorher Gouverneur von Riad und Verteidigungsminister war, wird den Kurs seines Vorgängers sowohl außenpolitisch als auch innenpolitisch fortsetzen. Prononcierte eigene Akzente werden ihm ob seines Alters und eines Schlaganfalls nicht zugetraut.

L.R.
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Die vollständige 143. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 143

Inhalt der 143. Ausgabe:

  • Griechischer Kronprinz begrüßt Abwahl der Altparteien
  • Nachruf auf Georg Lohmeier
  • König Abdullah verstorben
  • Vaterschaftsklagen: Es geht um Geld und Aufmerksamkeit

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Feierliches Staatsbegräbnis in Athen für König Paul I. von Griechenland

11 Dienstag Mrz 2014

Posted by monarchistundlegitimist in Europa, Monarchie

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Schlagwörter

Griechenland, König Baudouin, König Frederik IX., König Georg II., König Konstantin II., König Konstantin II. der Hellenen, König Michael I. von Rumänien, König Paul I., König Paul I. der Hellenen, Königin Friederike der Hellenen, Königin Friederike von Griechenland, Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg

Was am heutigen Tag genau vor 50 Jahren in Athen ablief, hatte auch in den 60er Jahren Seltenheitswert. Griechenland nahm Abschied von König Paul I., der fünf Tage zuvor an Magenkrebs gestorben war. Regierende wie nicht mehr regierende Monarchen, Thronfolger, Präsidenten und vor allem viele Athener erwiesen dem seit 1947 herrschenden Paul die letzte Ehre. Die britische Tageszeitung The Times berichtete vom Geschehen, daß „almost every inhabitant of Athens and many more from country districts lined the two-mile procession route from the Metropolis Church.“

Zwei Tage lag der Monarch aufgebahrt in der Kathedrale und die Bevölkerung hatte Gelegenheit, Abschied von ihm zu nehmen. Rund 200.000 Menschen machten von dieser Möglichkeit Gebrauch.

Der Sarg König Pauls in der griechisch-orthodoxen Kathedrale von Athen.

Der Sarg König Pauls in der griechisch-orthodoxen Kathedrale von Athen.

Der Sarg in der griechisch-orthodoxen Katherale.

Gottesdienst für den verstorbenen König in der griechisch-orthodoxen Kathedrale.

Aus Spanien war die älteste Tochter des Monarchen, Prinzessin Sofía mit ihrem Mann, Prinz Juan Carlos und dessen Vater, Don Juan, Graf von Barcelona, angereist. Zu den Trauergästen gehörte Prinz Philip, der Herzog von Edinburgh, der als Prinz Philippos von Griechenland und Dänemark 1921 das Licht der Welt auf der Insel Korfu erblickte. Er vertrat Königin Elizabeth II., die einen Tag zuvor ihr viertes Kind, Prinz Edward, geboren hatte. König Baudouin der Belgier, Königin Juliana der Niederlande und Großherzog Jean von Luxemburg kamen aus den Benelux-Staaten, Deutschland entsandt Heinrich Lübke, die USA waren durch die Präsidentengattin Lady Bird Johnson und Alt-Präsident Truman vertreten.

Fürst Rainier III., Ladybird Johnson, der Herzog von Edinburgh.

Fürst Rainier III., Lady Bird Johnson, der Herzog von Edinburgh, neben ihm der halbe Präsident Lübke.

Mit König Frederik IX. von Dänemark kam nicht nur der künftige Schwiegervater von König Konstantin, sondern auch das Oberhaupt der Dynastie, deren Namen das griechische Königshaus sehr zum Mißfallen aller ultranationalistischen griechischen Republikaner trägt: Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg. Auch König Olav V. von Norwegen begleitete den toten Griechenkönig; und der Norweger gehört ebenfalls dem vorgenannten Haus an. Aus Schweden war König Gustaf VI. Adolf angereist. Fürst Rainier III. aus Monaco und Fürst Franz Joseph von und zu Liechtenstein repräsentierten die kleineren Länder Europas. Schah Mohammed Reza des Iran hatte seinen Bruder entsandt. Gekommen waren auch König Umberto II. von Italien, sein Neffe König Simeon II. der Bulgaren und König Michael I. von Rumänien, dessen Mutter, Königin Elena, eine Schwester König Pauls war.

König Konstantin II. und die Königswitwe Friederike.

König Konstantin II. und die Königswitwe Friederike, rechts außen: Prinz Juan Carlos von Spanien, ganz links: König Baudouin der Belgier und in der Mitte: Prinz Michael von Griechenland und Dänemark.

Königin Friedrike

Königin Friederike

Von der Athener Innenstadt wurde der Sarg auf einem Armeefahrzeug ins nahegelegene Tatoi gebracht, wo er dem Wunsch des Verstorbenen entsprechend beerdigt wurde. König Paul hatte verfügt, daß er unter den Pinien der Anlage in der Nähe seines Bruders, König Georg II., bestattet werden soll. Dem wurde entsprochen und obwohl sich in den letzten 50 Jahren in und um Tatoi viel ereignete, liegt der tote König heute dort mit seiner 1981 verstorbenen Gattin, Königin Friederike.

Königin Sofía von Spanien am 6. März 2014 am Grab ihres Vaters.

Die griechische Königsfamilie mit Königin Sofía von Spanien am 6. März 2014 am Grab ihres Vaters.

Gedenken an den griechischen König Paul I.

06 Donnerstag Mrz 2014

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Herzog Ernst-August, Herzog von Edinburgh, Herzogin Viktoria Luise, König Konstantin I., König Konstantin II., König Konstantin II. der Hellenen, König Paul I., König Paul I. der Hellenen, Königin Friederike der Hellenen, Königin Friederike von Griechenland, Kronprinz Alexander II., Markgraf Max von Baden, Prinz Paul, Prinz Philip, Welfenhaus

Glanzvolle royale Ereignisse in Athen sind selten geworden. In diesen Tagen geben sich die Majestäten und Königlichen Hoheiten ein Stelldichein in der griechischen Hauptstadt. Sie alle gedenken des am 6. März 1964 verstorbenen König Paul I. der Hellenen. Mit erst 62 Jahren erlag er Magenkrebs. Sein Sohn und Nachfolger war der damals erst 23-jährige König Konstantin II., der jetzt mit seiner Frau, Königin Anna-Maria, die Gedenkfeierlichkeiten anführt. Aus Spanien waren die Töchter König Pauls, Königin Sofía und Prinzessin Irene von Griechenland und Dänemark angereist. Auch die nächste Generation war mit Kronprinz Paul von Griechenland und seiner Familie, den Infantinnen Elena und Cristina von Spanien, um nur einige zu nennen, vertreten. Gekommen waren auch Kronprinz Alexander II. von Serbien, Markgraf Max und Markgräfin Valerie von Baden, König Simeon II. der Bulgaren und viele andere.

König Paul I. der Hellenen

König Paul I. der Hellenen

König Paul (griechisch Παῦλος, Βασιλεὺς τῶν Ἑλλήνων, Pávlos, Vasiléfs ton Ellínon; *14. Dezember 1901 bis +6. März 1964) wird als dritter Sohn des damaligen Kronprinzen Konstantin und Kronprinzessin Sophia, einer Schwester Kaiser Wilhelms II.,  in Athen geboren. In der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg besucht der junge Prinz Paul Marineschulen in Großbritannien. Da er zwei ältere Brüder hat, wird nicht damit gerechnet, daß er den griechischen Thron erbt. Aber seine Mutter holt Lehrer aus Deutschland und von griechischen Universitäten, die sich um die (Aus-)Bildung des jungen Paul kümmern.

Im Ersten Weltkrieg wählt Griechenland die Neutralität, doch auf britischen Druck will Premierminister Eleftherios Venizelos den Kriegseintritt aufseiten der Entente. Als sich König Konstantin I. widersetzt, wird er 1917 für abgesetzt erklärt und ins Exil gezwungen. Prinz Paul begleitet die Eltern und verbringt einige Zeit in der Schweiz, bevor er auf Wunsch seiner Eltern in die Marineschule in Kiel eintritt, wo er im November 1918 die Matrosenrevolte erlebt. Da Kronprinz Georg sich weigert, den Thron zu Lebzeiten des Vaters anzunehmen, hat der Zweitälteste, Prinz Alexander, 1917 Venizelos‚ Angebot angenommen und wird am 10. Juni 1917 zum König ausgerufen. Als er nach drei Jahren überraschend stirbt, möchte das griechische Parlament seinen jüngeren Bruder, Prinz Paul, zum König proklamieren, doch er ist loyal zu Vater Konstantin und Bruder Georg und lehnt die Krone ab. Die Politiker lenken ein und akzeptieren die Rückkehr König Konstantins. Am 19. Dezember 1920 betritt die Königsfamilie wieder griechischen Boden und Prinz Paul nimmt seine Studien an der königlich-griechischen Marineakademie in Piräus auf. 1922 verläßt er sie mit dem Unterleutnantspatent.

Als nach der Kleinasiatischen Katastrophe ein Sündenbock für die vernichtende Niederlage der griechischen Truppen in der Türkei gesucht wird, erhebt sich wieder der Ruf nach der Vertreibung König Konstantins. Im September 1922 geht er nach Italien, wo er bereits im Januar 1923 stirbt. Sein Nachfolger wird der älteste Sohn, König Georg II., Prinz Paul steigt zum Kronprinzen auf. Die Anhänger von Venizelos gewinnen im Dezember 1923 die Wahlen und verlangen von König Georg, daß er das Land verläßt. Am 25. März 1924 wird die zweite Republik ausgerufen und aller Besitz der Königsfamilie eingezogen. Da man auch die Staatsangehörigkeit einkassiert, nimmt Kronprinz Paul ein Angebot aus Dänemark an und erhält einen dänischen Paß.

Nach einer Tour durch Südeuropa endet er in Großbritannien. Wie sein Vetter Philip, der spätere Herzog von Edinburg, ist Kronprinz Paul mittellos. Er absolviert eine Flugmechanikerlehre und arbeitet unter dem Pseudonym Paul Beck bei der aeronautischen Fabrik Armstrong Siddeley (heute: Rolls Royce) in Coventry.

Sein Heimatland hat mit der Republik nicht das große Los gezogen. Zwischen 1924 und 1935 wechseln sich 23 Regierungen, eine Diktatur und 13 Staatsstreiche ab. Der letzte Putsch setzt am 10. Oktober 1935 Präsident und Premierminister ab. Kriegsminister Georgios Kondylis wird Regent und bereitet die Rückkehr des Lands zur Monarchie vor. König Georg II. besteht auf einem Referendum, das am 3. November 1935 zugunsten der Monarchie ausfällt. Am 25. November kehren König und Kronprinz in ihr Geburtsland zurück.

Die Hochzeit von Kronprinz Paul und Prinzessin Friederike im Januar 1938 war eines der letzten glanzvollen Ereignisse vor Beginn des 2. Weltkriegs, so wie die Hochzeit der Mutter der Braut, Prinzessin Viktoria Luise ( 2. v.r.) mit  Herzog Ernst-August von Braunschweig und Lüneburg (2. v.l.) 1913 einer der unvergessenen Höhepunkt vor der Katastrophe des 1. Weltkriegs war.

Die Hochzeit von Kronprinz Paul und Prinzessin Friederike im Januar 1938 war eines der letzten glanzvollen Ereignisse vor Beginn des 2. Weltkriegs, so wie die Hochzeit der Mutter der Braut, Prinzessin Viktoria Luise ( 2. v.r.) mit Herzog Ernst-August von Braunschweig und Lüneburg (2. v.l.) 1913 einer der unvergessenen Höhepunkt vor der Katastrophe des 1. Weltkriegs war.

1936 verlobt sich Kronprinz Paul mit Prinzessin Friederike, der Tochter des Herzogs und der Herzogin zu Braunschweig und Lüneburg. Am 9. Januar 1938 heiraten der Neffe und die Enkelin des Kaisers in Athen. Sie müssen mit Widerstand der unterschiedlichsten Art fertig werden. Kaiser Wilhelm hat Griechenland den Kriegseintritt nicht verziehen, die Griechen nicht die Unterstützung des Osmanischen Reichs durch Deutschland. Die orthodoxe Kirche besteht auf einem Konfessionswechsel, wozu die neue Kronprinzessin bereit ist, aber als man auch einen Namenswechsel verlangt, weil es im orthodoxen Heiligenkalender keine Friederike gibt, lehnt sie ab. Das nazistische Regime gilt den meisten Griechen als verabscheuungswürdig und einst trug Prinzessin Friederike die BDM-Uniform, was ihr bis ans Lebensende vorgehalten wird. Um bei der Festbeflaggung in Athen keine Nazifahnen mit dem Hakenkreuz hissen zu müssen, will die Regierung für Friederike die Fahne des Königreichs Hannover aufgeziehen. Das Naziregime untersagt jedoch den Gebrauch von „Regionalfahnen“.

Kronprinzenpaar mit Kindern

Das Kronprinzenpaar mit seinen Kindern

Bereits am 2. November 1938 kommt das erste Kind der Kronprinzessin zur Welt: Prinzessin Sophia, heute Königin Sofía von Spanien. Am 2. Juni 1940 wird Prinz Konstantin geboren, heute König Konstantin II. der Hellenen. Das dritte Kind erlebt das Schicksal der griechischen Königsfamilie, Prinzessin Irene kommt am 11. Mai 1942 im südafrikanischen Exil zur Welt. Hitler schickte 1941 die Wehrmacht seinem Diktator-Kollegen Mussolini zuhilfe und die besetzte in Griechenland nach schweren Kämpfen. In ihren Memoiren („Erfahrungen“, Rainer Wunderlich Verlag, Tübingen, 1971) beschreibt Friederike, wie sie mit knapper Not der Gefangennahme durch deutsche Truppen entgeht und über die Berge Kretas in die rettenden Boote flüchtet, die sie und die königliche Familie nach Ägypten bringen. Während König, Kronprinz und königliche Regierung nach London umsiedeln, bietet der südafrikanische Premierminister Jan Smuts der Kronprinzessin und ihren Kindern Zuflucht in Südafrika. Bis 1944 bleiben Friederike, Sophia, Konstantin und Irene in Kapstadt bevor sie wieder näher an Griechenland kommen und nach Ägypten ziehen.

In Griechenland beginnt nach der Niederlage der Achsenmächte der Bürgerkrieg. In einem Referendum sprechen sich am 1. September 1946 rund 69% der Wähler für die Rückkehr des Königs aus. Am 27. September 1946 kehren König Georg II., Kronprinz Paul und Kronprinzessin Friederike nach Athen zurück. Im Norden des Landes haben kommunistische Partisanen eine Volksrepublik ausgerufen. Die Kämpfe kosten bis zu 200.000 Menschen das Leben und zerstören weite Gebiete des ohnehin armen Landes. Am 1. April 1947 stirbt der König und sein Bruder folgt als König Paul I. auf dem Thron nach. Bei seinen Truppenbesuchen steckt er sich mit Fleckfieber an. Im November 1947 kann er deshalb nicht an den Hochzeitsfeierlichkeiten seines Vetters Philip mit Prinzessin Elizabeth in London teilnehmen. Es wird mit seinem Ableben gerechnet und Königin Friederike tourt allein durch das zerrissene Land.

Ein anerkennender Artikel über die griechische Königin Friederike in der französischen Wochenzeitung Point de Vue: (im Uhrzeigersinn) Hochzeit mit Kronprinz Paul, die Monarchin mit ihren Töchtern Irene und Sophia, König Paul und Königin Friederike auf Eselsrücken auf Erkundung der Halbinsel Peloppones, einer auch heute noch königstreuen Region.

Ein anerkennender Artikel über die griechische Königin Friederike in der französischen Wochenzeitung Point de Vue: (im Uhrzeigersinn) Hochzeit mit Kronprinz Paul 1938; die Monarchin mit ihren Töchtern Irene und Sophia 1954; König Paul und Königin Friederike auf Eselsrücken auf Erkundung der Halbinsel Peloppones, einer auch heute noch königstreuen Region.

Bereits 1954 besuchte das griechische Königspaar Deutschland und traf Bundespräsident Heuss.

Bereits 1954 besuchte das griechische Königspaar Deutschland und traf Bundespräsident Heuss.

Doch König Paul erholt sich – und so erholt sich Griechenland, nachdem 1949 der Bürgerkrieg beendet wird. In den 50er Jahren stabilisiert sich auch die Politik. Im Gegensatz zu der Situation 25 Jahre zuvor hat der König während elf Jahren nur zwei Premierminister. Das Königspaar bereist die westlichen Länder und wirbt um Investitionen. Es vermittelt Vertrauen. Doch Ende der 50er Jahre verschlechtert sich der Gesundheitszustand des Königs. 1964 wird Magenkrebs diagnostiziert. Am 6. März erliegt er der Krankheit und wird am 11. März unter der Anteilnahme der Bevölkerung und im Beisein zahlreicher ausländischer Vertreter beigesetzt. Sein Grab in der königlichen Privatresidenz Tatoi wurde nach der Beschlagnahme des königlichen Besitzes 1994 durch die sozialistische Regierung von Andreas Papandreou geschändet, wurde aber inzwischen mindestens einmal restauriert. Anläßlich des Todestags von König Paul und Königin Friederike versammeln sich die Mitglieder der griechischen Königsfamilie um die Gräber und feiern einen Gedenkgottesdienst.

Grab König Pauls im September 1966

Grab König Pauls im September 1966

Die Begräbnisstätte von König Paul und Königin Friederike 2014.

Die Begräbnisstätte von König Paul und Königin Friederike 2014.

Für die Journlisten der Weltmedien waren die Kranzschleifen auf den Gräbern von König Paul und Königin Friederika begehrte Photoobjekte.

Für die Journalisten der Weltmedien waren die Kranzschleifen auf den Gräbern von König Paul und Königin Friederika begehrte Photoobjekte, nachdem die griechische Königsfamilie und ihre Gäste den Friedhof verlassen hatten.

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