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Schlagwort-Archiv: Kaiser Haile Selassie von Äthiopien

Asfa Wossen verurteilt Gewalt in Äthiopien Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 262

05 Sonntag Dez 2021

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Geschichte, Monarchie

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Schlagwörter

Äthiopien, Berliner Stadtschloß, Fake News, Hohenzollern, Kaiser Haile Selassie von Äthiopien, Kaiser Wilhelm II., kronprinz wilhelm, Kronprinzessin Margareta von Rumänien, Prinz Asfa Wossen, Prinz Georg Friedrich von Preußen

Prinz Asserate verurteilt Gewalt in Äthiopien

Seit ungefähr einem Jahr herrscht in Äthiopien von einer breiteren Öffentlichkeit unbemerkt Bürgerkrieg. Der in Deutschland lebende äthiopische Prinz und Buchautor („Manieren“) Asfa Wossen Asserate appellierte in der Wochenzeitung Tagespost an die Rebellen, an den Verhandlungstisch zu kommen. Er sagte gleichzeitig, daß die internationale Gemeinschaft die Lage in Äthiopien falsch einschätzen würde und bezog dabei Stellung für die Zentralregierung. Die Rebellen, die sich aus Teilen einer bis 2018 regierenden Koalition rekrutieren, würden den Ausgang der letzten Wahlen nicht anerkennen und das Land ethnisieren, also den Haß zwischen den äthiopischen Völkern schüren, während Präsident Abiy Ahmed, immerhin Friedensnobelpreisträger und damit nicht unbedingt im Verdacht, Kriege zu schüren, durchaus Reformen auf den Weg gebracht habe.

Äthiopien hat eine erstaunliche, eng mit seiner Monarchie verbundene Geschichte: Schon einer der Heiligen Drei Könige war in der Tat jener von Äthiopien. Der Monarch des Landes trug traditionell den Titel «König der Könige, siegreicher Löwe aus dem Stamme Juda, Herrscher auf dem salomonischen Thron». In einer seit dem frühen Mittelalter vom Islam dominierten Region blieb das Land christlich. Im 19. Jahrhundert war Äthiopien dann neben Liberia der einzige unabhängige afrikanische Staat. Aufsehen erregte Äthiopien, als es einer von Kaiser Menelik II. persönlich geführten Streitmacht 1896 gelang, Italien in der Schlacht bei Adua eine demütigende Niederlage zuzufügen und so den Versuch zu vereiteln, das Land zu kolonisieren. Unter Mussolini wurde Äthiopien nach einem weiteren Krieg 1935-36 dann doch noch Kolonie, jedoch zog Kaiser Haile Selassie schon 1941 wieder in Addis Abeba ein. Die Monarchie stürzte dann aus einem relativ trivialen Grund: Es gab eine Mißernte und eine Hungersnot im Norden Äthiopiens, die zum gleichen Zeitpunkt mit einer durch den hohen Ölpreis 1974 verursachten Wirtschaftskrise in den Städten einherging. Zum Vergleich: In der Hungersnot zwischen 1972-1974 starben etwa 40.000 bis 80.000 Äthiopier, in der vom kommunistischen Nachfolgeregime verursachten Hungersnot zwischen 1983-1985 zwischen 500.000 und 2.000.000. Die Ermordung von Kaiser Haile Selassie durch die Kommunisten markierte das vorläufige Ende einer Dynastie, die sich gesichert bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen läßt, und ihren Völkern die Freiheit bewahren konnte. Prinz Asfa Wossen Asserate studierte zur Zeit des Putsches in seiner Heimat in Deutschland und entging daher den kommunistischen Mordschergen. L.R.

Bei einem Europabesuch des äthiopischen Kaisers traf er auch auf seinen Großneffen, Prinz Asfa Wossen (links).

Neues Buch zur Hohenzollernentschädigung

Im Verlag Duncker & Humblot ist das Buch „Die Hohenzollerndebatte. Beiträge zu einem geschichtspolitischen Streit“ erschienen. Es enthält Beiträge von 23 Historikern unter anderem zu juristischen Bezügen der Entschädigungsdebatte, der Geschichtsforschung zum Kaiserreich im Allgemeinen und zur Person des Kronprinzen Wilhelm. Mit von der Partie sind die Autoren Rainer F. Schmidt, der sich mit den Thesen des Eckart Conze auseinandersetzt, und auch Lothar Machtan hat einen Beitrag geschrieben. Weitere Autoren sind Michael Wolfssohn, Frank-Lothar Kroll und Benjamin Hasselhorn.

Wer mehr zum Inhalt des Buches wissen will, findet das Inhaltsverzeichnis hier. Die Autoren haben auf folgendem kurzen Youtube-Video Stellung bezogen:

Die Hohenzollerndebatte. Beiträge zu einem geschichtspolitischen Streit

Darin sprechen sie sich für eine Debatte aus, die wissenschaftliche Standards beachtet, was auch bedeutet, daß sie gegen eine schwarz-weiße Sicht auf die Hohenzollern, ihre Haltung zum Nationalsozialismus oder andere Fragestellungen eintreten.

Dies kann wiederum als Kritik am Umgang mit dem Thema durch Historiker wie Conze oder Malinowski aufgefaßt werden.

In seiner Printversion kostet das Buch 29,90 Euro, als E-Book 26,90 Euro.

L.R.

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Die vollständige 262. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 262Herunterladen

Inhalt der 262. Ausgabe:

· Prinz Asserate verurteilt Gewalt in Äthiopien

· Berliner Stadtschloß: Konstante Nörgelei wird belohnt

· Neues Buch zur Hohenzollerentschädigung

· Kaiser Wilhelm II. und die Automobile

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Stiftung Preußischer Kulturbesitz auflösen? Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 238

19 Sonntag Jul 2020

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Geschichte, Monarchie

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11. November 1975, Australien, Berlin, Gough Whitlam, Haus Preußen, Hohenzollern, Kaiser Haile Selassie von Äthiopien, Königin Elizabeth II., Königin von Australien, Sir John Kerr, Stiftung Preußischer Kulturbesitz

Stiftung Preußischer Kulturbesitz könnte aufgelöst werden

Eine von der Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) 2018 in Auftrag gegebene Studie kommt zu dem Ergebnis, daß die Stiftung Preußischer Kulturbesitz aufgelöst werden sollte. Die Stiftung wurde 1957 in der Bundesrepublik gegründet und sollte die Kulturgüter des ehemaligen Landes Preußen erhalten, insofern sie sich eben in ihrem Zugriffsbereich befanden. Nach der Wiedervereinigung vergrößerte sich das Volumen der Aufgaben und zu verwaltenden Liegenschaften und Güter noch einmal, so daß die Stiftung heute die größte deutsche Kulturstiftung ist.

Die Studie attestiert ihr nun eine strukturelle Überforderung. Sie und die von ihr verwalteten Kultureinrichtungen drohten, den Anschluß an internationale Entwicklungen zu verlieren, vor allem in einer internationalen Perspektive. Details, was damit genau gemeint ist, sind allerdings nicht bekannt. Es wird in der Studie empfohlen, die Dachorganisation aufzulösen und separate Einrichtungen zu schaffen: das Iberoamerikanische Institut, die Staatsbibliothek, das Geheime Staatsarchiv, die staatlichen Museen. Ob eine der Nachfolgeorganisationen noch den Namen Preußens trägt, darf angesichts der Hochkonjunktur der Bilderstürmerei bezweifelt werden. Der gegenwärtige Chef der Stiftung, Hermann Parzinger, kommt zwar aus Bayern und eine Affinität für Preußen dürfte eher nicht vorhanden sein. Dennoch hat er seine Arbeit geräuschlos gemacht, was bedeutet, ohne Aktionskunst und ohne ideologisch motivierte Zeichen setzen zu wollen. Im Grunde genommen hat er also das getan, was man in dem Job tun sollte: die Kunstschätze unter seiner Verwaltung der Öffentlichkeit zu erhalten und aus diesem Blickwinkel erscheint eine Auflösung der von ihm geleiteten Dachorganisation wenig sinnvoll. Wenn die Stiftung jedoch den Anschluß zu verlieren droht, weil sie nicht politisch genug ist, indem sie etwa, wie derzeit gefordert, Denkmäler auf den Kopf stellt oder ihnen selbigen abschlägt, wäre es vielleicht wirklich besser, wenn damit der Name Preußens nicht in Verbindung gebracht würde. L.R.

Australien: Der Streit um die königliche Korrespondenz ist beendet – wirklich?

In Australien ging ein seit fast 45 Jahren schwelender Streit zu Ende. Die Kernfrage lautete: Was wußte das Staatsoberhaupt der Landes, Königin Elizabeth II., davon, daß ihr Vertreter in Australien, Sir John Kerr, den Premierminister das Landes, Gough Whitlam, am 11. November 1975 ohne Vorwarnung entließ und an seiner Statt den Oppositionsführer Malcolm Fraser als Regierungschef mit der Maßgabe einsetzte, daß er Neuwahlen durchführen werde.

Der Vorgang diente Republikanern als Argument gegen die konstitutionelle Monarchie. Sie behaupteten grundlos, die Königin habe undemokratisch gegen eine gewählte Regierung gehandelt. Womögliche habe ihr die progressive Richtung nicht gefallen. Wie immer bei strittigen Sachfragen, liegen die Umstände komplizierter. Der Sozialdemokrat Whitlam gewann 1972 nach mehr als 20-jähriger liberaler Dominanz die australischen Parlamentswahlen und wirbelte die politische Landschaft durcheinander. Manche begeisterte dies, andere empfanden es als zerstörerisch. Neuwahlen zwei Jahre später reduzierten Labors Mehrheit und gab der Opposition eine Mehrheit in der zweiten Kammer, dem Senat. Damit blockierte sie 1975 den Haushalt. Der Regierung ging das Geld aus und in seiner Not wandte sich Whitlam an ausländische Geldgeber und wollte mit geborgtem Geld weiterregieren. Der Generalgouverneur als Wächter der Verfassung sah darin einen Verfassungsbruch und forderte von Whitlam, daß er den Ausweg in Neuwahlen suchen sollte. Whitlam wollte nur die Hälfte des Senats neu bestimmen lassen. Das sah Sir John als nicht ausreichend an. Mit der Entlassung Whitlams und der Einsetzung des Oppositionsführers als neuen Regierungschef, der sofort per Wahlen das Volk entscheiden ließ, hatte Sir John zwar eine verfassungsgemäße, aber noch nie zuvor angewandte Lösung gefunden, doch mit seinem Frieden war es für immer vorbei. Vom 11. November 1975 an begleiteten Demonstranten alle seine Wege. Da die Erklärung der Parlamentsauflösung mit der tradionellen Formel God Save The Queen schloß, setzte Gough Whitlam noch einen drauf, indem er theatralisch anfügte: „We may very well say God Save The Queen, but nothing will save the Governor-General.“ Ihm rette der große Treppenauftritt nicht das Amt, denn im Dezember wurde die geschäftsführende Regierung von Malcolm Fraser in den Wahlen mit der größten Mehrheit der 75-jährigen Parlamentsgeschichte Australiens bestätigt und er blieb bis 1983 im Amt.

Das formale Entlassungs-schreiben von Sir John Kerr an PM Gough Whitlam am 11. November 1975.

Für Republikaner war klar: Die Königin war in die Absetzung des Premierministers eingeweiht. Seit 1975 versuchten sie, „the smoking gun“, den entscheidenden Beweis zu finden. Die Korrespondenz zwischen Buckingham Palast und Generalgouverneur wird stets vertraulich behandelt, was Spekulationen anheizte. Die Historikerin Jenny Hocking, die eine Biographie des 2014 verstorbenen Gough Whitlam schrieb, ging 2016 vor Gericht, um das australische Nationalarchiv zur Herausgabe der königlichen Korrespondenz (Schlagwort: „Palace Letters“) zwingen. 2020 gab der oberste Gerichtshof ihr recht und 1.200 Schriftstücke wurden am 14. Juli der Öffentlichkeit übergeben. Ergebnis der Briefdurchsicht war eindeutig: Die Königin hatte sich nicht in die australische Politik eingemischt und ihre Sekretäre machten in allen Briefen klar, der Generalgouverneur müsse allein und im Rahmen der Verfassung handeln, aber auch, daß er das verfassungskonforme Recht habe, einem Premierminister das Vertrauen der Krone zu entziehen.

Australische Monarchisten jubelten:

Australiens 18. General-gouverneur Sir John Kerr (1914 – 1991) war von 1974 bis 1977 im Amt. In seiner Jugend war der Jurist Mitglied der Labor Party, seinen Titel „Sir“ erhielt er 1974 von der Königin vor seinem Amtsantritt verliehen.

„The release of the so-called ‘Palace Letters’ between Governor-General Sir John Kerr and Buckingham Palace has confirmed what every serious observer has long known was beyond doubt, that the Queen had no advance knowledge whatsoever of the dismissal of Prime Minister Gough Whitlam. Nor indeed were the Queen and the British government in league with Sir John.“

Da die Republikaner die Königin nicht mehr der Einmischung bezichtigen können, erheben sie neue Vorwürfe: Ein Privatsekretär der Königin habe sich erdreistet, Sir John zu raten, sich verfassungsgemäß zu verhalten. Es spricht Bände, daß die australischen Republikaner ihr Zukunftsprojekt der australischen Republik auf Vorgängen aufbauen, die vor 45 Jahren geschahen und deren Handelnde inzwischen alle verstorben sind – bis auf die Königin. Was Republikaner stets übersehen ist die viel stärkere Einmischung von Präsidenten ins Regierungsgeschäft und in die Parteipolitik. Unparteiische Präsidenten gibt es nicht. H.S.

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Die vollständige 238. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 238

Inhalt der 238. Ausgabe:

  • Stiftung Preußischer Kulturbesitz könnte aufgelöst werden
  • Der Streit um die königliche Korrespondenz ist beendet – wirklich?
  • Initiative gegen Hohenzollernentschädigung geht in die Verlängerung
  • Kaiser Haile Selassie kehrt ins Bewußtsein zurück

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Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 213

10 Sonntag Feb 2019

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Europa, Monarchie

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Schlagwörter

Bourbon-Orléans, Dreux, Erbprinz Alois, Erzherzog Georg von Österreich, Erzherzog Karl von Österreich, Fürst Franz Josef II. von und zu Liechtenstein, Fürst Hans Adam II., Fürstentum Liechtenstein, Graf von Paris, Groβfürst Georgi von Ruβland, Henri d'Orléans, Herzog Dom Duarte von Portugal, Herzogin Diane von Württemberg, Kaiser Haile Selassie von Äthiopien, Kroatien, Kronprinz Leka II. von Albanien, Kronprinz Mohammed Ali Faruk von Ägypten, Kronprinz Moulay Hassan von Marokko, Prinz Emanuele Filiberto von Italien, Prinz Jean von Frankreich, Serbien

300 Jahre Fürstentum Liechtenstein

Am 23. Januar 1719 wurde Liechtenstein, eine Vereinigung aus der Herrschaft Schellenberg und der Grafschaft Vaduz, zum Reichsfürstentum erhoben. Die Fürsten von Liechtenstein, einer Burg in Niederösterreich, trachteten danach, ein reichsunmittelbares Lehen zu bekommen und erwarben den Besitz. Die fortdauernde Existenz des Fürstentums, welches heute der sechstkleinste Staat der Erde ist, hing dabei oft am seidenen Faden: 1806 wurde das Land Bestandteil des Deutschen Bundes und keiner größeren Macht einverleibt, weil Fürst Johann I. einen guten Draht zu Napoleon hatte. Die Reichseinigung überlebte Liechtenstein, weil es keine Grenze mit Deutschland hat, sondern nur mit Österreich und der Schweiz. Den Fall der Monarchien nach dem 1. Weltkrieg schließlich überstand Liechtenstein, weil der Fürst zahlreiche Investitionen aus seiner Privatschatulle tätigte und im Volk sehr beliebt war und 1938 betrachtete Hitler das Gebiet als zu unwichtig, um im Rahmen des Anschlusses Österreichs weitere diplomatische Verstimmungen in Kauf zu nehmen.

Fürst Franz Josef II. (1906 – 1989) war 1938 der erste regierende Fürst von und zu Liechtenstein, der ab 1938 tatsächlich in Vaduz residierte. Er heiratete am 7. März 1943 Gräfin Georgina („Gina“) von Wilczeck (1921 – 1989)

Die Dynastie, das Haus Liechtenstein, stammt wie beschrieben aus Niederösterreich und war im Grunde genommen bis 1938 nicht dauerhaft im Fürstentum ansässig. Man betrachtete sich weiterhin eher als Österreicher. Das Fürstentum entwickelte sich im Zuge der Schicksalsschläge der deutschen Geschichte jedoch zum Familienmittelpunkt: 1918 wurden in Österreich die Adelstitel abgeschafft, 1938 erfolgte der Anschluβ und 1945 wurde die Familie auch in Böhmen enteignet, denn die Beneš-Dekrete behandelten Liechtensteiner als Deutsche. In der Nachkriegszeit konnte sich das Land dann ähnlich wie die Schweiz als Sitz der Hochfinanz etablieren und dies brachte Wohlstand.

Heute herrscht in dem Land Fürst Hans-Adam II., die Regierungsgeschäfte in der letzten wirklich verbliebenen konstitutionellen Monarchie Europas werden aber seit 2004 von Erbprinz Alois wahrgenommen. Ihm zur Seite steht ein fünfköpfiger Regierungsrat und ein Parlament mit 25 Sitzen. Der Monarch kann dabei einzelne Regierungsmitglieder jederzeit entlassen. Für die Entlassung der gesamten Regierung braucht er die Zustimmung des Parlaments. Vom Parlament beschlossene Gesetze müssen vom Fürsten innerhalb von sechs Monaten sanktioniert werden, andernfalls gelten sie als abgelehnt. Richter können sich auf offene Stellen bewerben und werden dann auf Vorschlag von Fürst und Parlament bestimmt. Ähnlich wie in der Schweiz gibt es eine starke direktdemokratische Komponente, die Deutschland seinen offenbar minderbemittelten Bürgern ja bekanntlich vorenthält, da hierzulande nur Parteipolitiker in der Lage sind, komplexe Sachverhalte zu verstehen. Der Monarch hat also eine starke Stellung, womit seine knapp 40.000 Untertanen jedoch auch ganz zufrieden sind. Es gibt keine ernsthaften Bestrebungen, an den bestehenden Verhältnissen etwas zu ändern, hat das Land durch die Herrschaft der Fürsten doch sehr profitiert, da es keine Kriege erleben muβte und zu Wohlstand gekommen ist. Wie auch die Fürsten von Liechtenstein betonen, wäre eine vergleichbar positive Entwicklung als Republik eher nicht wahrscheinlich gewesen, da eine Republik als Legitimitätsprinzip wahrscheinlich die Nation gewählt hätte und somit ein Zusammengehen mit einem der Nachbarn gleicher Nationalität viel wahrscheinlicher gewesen wäre. L.R.

Prinz Jean nimmt Titel ‚Graf von Paris‘ an

Der Tod kam völlig überraschend. Fast auf die Stunde genau 226 Jahre nachdem König Ludwig XVI. in Paris enthauptet wurde, starb Prinz Henri, Graf von Paris, am 21. Januar, als er sich darauf vorbereitete, zu einem Gedenkgottesdienst für den Monarchen aufzubrechen. Prinz Henri von Frankreich (*14. Juni 1933) wurde am 2. Februar in der St. Ludwigskapelle auf der königlichen Domaine in Dreux in der Gruft der Familie Orléans bestattet. Die ganz groβen Namen des europäischen Hochadels, die die Klatschreporter angezogen hätten, fehlten. Der neue Hauschef konnte Fürst Albert II. von Monaco, Königin Sofía von Spanien und Kaiserin Farah des Iran begrüβen. Besondere Beachtung fand Kronprinz Moulay Hassan von Marokko. Der Fünfzehnjährige vertrat seinen Vater, König Mohammed VI.

Herzogin Diane von Württemberg am Arm ihres Sohns, Herzog Eberhard, auf dem Weg zur St. Ludwigskapelle in Dreux, wo ihr Bruder, Prinz Henri, zur letzten Ruhe gebettet wurde.

Aus Deutschland reisten Herzogin Diane von Württemberg, die Schwester des Verstorbenen, mit ihren Söhnen, Herzog Eberhard und Herzog Michael an. Auch Prinz Emanuele Filiberto von Italien, Kronprinz Leka II. von Albanien, Herzog Dom Duarte von Portugal, Kronprinz Mohammed Ali Faruk von Ägypten, Groβfürst Georgi von Ruβland sowie die Erzherzöge Karl und Georg von Österreich waren nach Dreux gekommen, um Prinz Henri die letzte Ehre zu erweisen.

Am Tag der Bestattung seines Vaters gab Prinz Jean in einer französischen und einer englischen (re.) Pressemitteilung bekannt, daβ er dem Beispiel seiner Vorfahren folge und den Titel „Graf von Paris“ annehme. Erstmals zeichnete er als Graf von Paris und machte damit deutlich, daβ er in die Erbfolge eintrat. Offensichtlich hat er auch sein Büro professionalisiert, denn es gibt jetzt eine Ansprechpartnerin für Pressekontakte. Laut Umfragen sind 17% der Franzosen für eine Monarchie in ihrem Land, fast ebensoviele wie in Deutschland, aber im Gegensatz zur BRD stimmt der Begriff „monarchistische Bewegung“ in Frankreich. H.S.

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Die vollständige 213. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 213

Inhalt der 213. Ausgabe:

  • 300 Jahre Fürstentum Liechtenstein
  • Jesidenoberhaupt Prinz Tahsin Said Ali in Hannover gestorben
  • Prinz Jean nimmt Titel ‚Graf von Paris‘ an
  • Der Balkan ist für Überraschungen gut
  • Leserbrief

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