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Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 213

10 Sonntag Feb 2019

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Europa, Monarchie

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Bourbon-Orléans, Dreux, Erbprinz Alois, Erzherzog Georg von Österreich, Erzherzog Karl von Österreich, Fürst Franz Josef II. von und zu Liechtenstein, Fürst Hans Adam II., Fürstentum Liechtenstein, Graf von Paris, Groβfürst Georgi von Ruβland, Henri d'Orléans, Herzog Dom Duarte von Portugal, Herzogin Diane von Württemberg, Kaiser Haile Selassie von Äthiopien, Kroatien, Kronprinz Leka II. von Albanien, Kronprinz Mohammed Ali Faruk von Ägypten, Kronprinz Moulay Hassan von Marokko, Prinz Emanuele Filiberto von Italien, Prinz Jean von Frankreich, Serbien

300 Jahre Fürstentum Liechtenstein

Am 23. Januar 1719 wurde Liechtenstein, eine Vereinigung aus der Herrschaft Schellenberg und der Grafschaft Vaduz, zum Reichsfürstentum erhoben. Die Fürsten von Liechtenstein, einer Burg in Niederösterreich, trachteten danach, ein reichsunmittelbares Lehen zu bekommen und erwarben den Besitz. Die fortdauernde Existenz des Fürstentums, welches heute der sechstkleinste Staat der Erde ist, hing dabei oft am seidenen Faden: 1806 wurde das Land Bestandteil des Deutschen Bundes und keiner größeren Macht einverleibt, weil Fürst Johann I. einen guten Draht zu Napoleon hatte. Die Reichseinigung überlebte Liechtenstein, weil es keine Grenze mit Deutschland hat, sondern nur mit Österreich und der Schweiz. Den Fall der Monarchien nach dem 1. Weltkrieg schließlich überstand Liechtenstein, weil der Fürst zahlreiche Investitionen aus seiner Privatschatulle tätigte und im Volk sehr beliebt war und 1938 betrachtete Hitler das Gebiet als zu unwichtig, um im Rahmen des Anschlusses Österreichs weitere diplomatische Verstimmungen in Kauf zu nehmen.

Fürst Franz Josef II. (1906 – 1989) war 1938 der erste regierende Fürst von und zu Liechtenstein, der ab 1938 tatsächlich in Vaduz residierte. Er heiratete am 7. März 1943 Gräfin Georgina („Gina“) von Wilczeck (1921 – 1989)

Die Dynastie, das Haus Liechtenstein, stammt wie beschrieben aus Niederösterreich und war im Grunde genommen bis 1938 nicht dauerhaft im Fürstentum ansässig. Man betrachtete sich weiterhin eher als Österreicher. Das Fürstentum entwickelte sich im Zuge der Schicksalsschläge der deutschen Geschichte jedoch zum Familienmittelpunkt: 1918 wurden in Österreich die Adelstitel abgeschafft, 1938 erfolgte der Anschluβ und 1945 wurde die Familie auch in Böhmen enteignet, denn die Beneš-Dekrete behandelten Liechtensteiner als Deutsche. In der Nachkriegszeit konnte sich das Land dann ähnlich wie die Schweiz als Sitz der Hochfinanz etablieren und dies brachte Wohlstand.

Heute herrscht in dem Land Fürst Hans-Adam II., die Regierungsgeschäfte in der letzten wirklich verbliebenen konstitutionellen Monarchie Europas werden aber seit 2004 von Erbprinz Alois wahrgenommen. Ihm zur Seite steht ein fünfköpfiger Regierungsrat und ein Parlament mit 25 Sitzen. Der Monarch kann dabei einzelne Regierungsmitglieder jederzeit entlassen. Für die Entlassung der gesamten Regierung braucht er die Zustimmung des Parlaments. Vom Parlament beschlossene Gesetze müssen vom Fürsten innerhalb von sechs Monaten sanktioniert werden, andernfalls gelten sie als abgelehnt. Richter können sich auf offene Stellen bewerben und werden dann auf Vorschlag von Fürst und Parlament bestimmt. Ähnlich wie in der Schweiz gibt es eine starke direktdemokratische Komponente, die Deutschland seinen offenbar minderbemittelten Bürgern ja bekanntlich vorenthält, da hierzulande nur Parteipolitiker in der Lage sind, komplexe Sachverhalte zu verstehen. Der Monarch hat also eine starke Stellung, womit seine knapp 40.000 Untertanen jedoch auch ganz zufrieden sind. Es gibt keine ernsthaften Bestrebungen, an den bestehenden Verhältnissen etwas zu ändern, hat das Land durch die Herrschaft der Fürsten doch sehr profitiert, da es keine Kriege erleben muβte und zu Wohlstand gekommen ist. Wie auch die Fürsten von Liechtenstein betonen, wäre eine vergleichbar positive Entwicklung als Republik eher nicht wahrscheinlich gewesen, da eine Republik als Legitimitätsprinzip wahrscheinlich die Nation gewählt hätte und somit ein Zusammengehen mit einem der Nachbarn gleicher Nationalität viel wahrscheinlicher gewesen wäre. L.R.

Prinz Jean nimmt Titel ‚Graf von Paris‘ an

Der Tod kam völlig überraschend. Fast auf die Stunde genau 226 Jahre nachdem König Ludwig XVI. in Paris enthauptet wurde, starb Prinz Henri, Graf von Paris, am 21. Januar, als er sich darauf vorbereitete, zu einem Gedenkgottesdienst für den Monarchen aufzubrechen. Prinz Henri von Frankreich (*14. Juni 1933) wurde am 2. Februar in der St. Ludwigskapelle auf der königlichen Domaine in Dreux in der Gruft der Familie Orléans bestattet. Die ganz groβen Namen des europäischen Hochadels, die die Klatschreporter angezogen hätten, fehlten. Der neue Hauschef konnte Fürst Albert II. von Monaco, Königin Sofía von Spanien und Kaiserin Farah des Iran begrüβen. Besondere Beachtung fand Kronprinz Moulay Hassan von Marokko. Der Fünfzehnjährige vertrat seinen Vater, König Mohammed VI.

Herzogin Diane von Württemberg am Arm ihres Sohns, Herzog Eberhard, auf dem Weg zur St. Ludwigskapelle in Dreux, wo ihr Bruder, Prinz Henri, zur letzten Ruhe gebettet wurde.

Aus Deutschland reisten Herzogin Diane von Württemberg, die Schwester des Verstorbenen, mit ihren Söhnen, Herzog Eberhard und Herzog Michael an. Auch Prinz Emanuele Filiberto von Italien, Kronprinz Leka II. von Albanien, Herzog Dom Duarte von Portugal, Kronprinz Mohammed Ali Faruk von Ägypten, Groβfürst Georgi von Ruβland sowie die Erzherzöge Karl und Georg von Österreich waren nach Dreux gekommen, um Prinz Henri die letzte Ehre zu erweisen.

Am Tag der Bestattung seines Vaters gab Prinz Jean in einer französischen und einer englischen (re.) Pressemitteilung bekannt, daβ er dem Beispiel seiner Vorfahren folge und den Titel „Graf von Paris“ annehme. Erstmals zeichnete er als Graf von Paris und machte damit deutlich, daβ er in die Erbfolge eintrat. Offensichtlich hat er auch sein Büro professionalisiert, denn es gibt jetzt eine Ansprechpartnerin für Pressekontakte. Laut Umfragen sind 17% der Franzosen für eine Monarchie in ihrem Land, fast ebensoviele wie in Deutschland, aber im Gegensatz zur BRD stimmt der Begriff „monarchistische Bewegung“ in Frankreich. H.S.

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Die vollständige 213. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 213

Inhalt der 213. Ausgabe:

  • 300 Jahre Fürstentum Liechtenstein
  • Jesidenoberhaupt Prinz Tahsin Said Ali in Hannover gestorben
  • Prinz Jean nimmt Titel ‚Graf von Paris‘ an
  • Der Balkan ist für Überraschungen gut
  • Leserbrief

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Der Graf von Paris ist tot

21 Montag Jan 2019

Posted by monarchistundlegitimist in Europa, Französische Revolution, Monarchie

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Algerienkrieg, Frankreich, Französische Revolution, henri comte de paris, Henri d'Orléans, Herzogin Marie Therese von Württemberg, Herzogin Marie-Thérèse von Montpensier, Prinz Jean von Frankreich, Royalisten

Der französischen 20-Uhr-Nachrichtensendung des staatseigenen Senders France 2 «Journal 20h00» war es nicht mal eine Kurzmeldung wert, aber bei Twitter häuften sich die Trauerbotschaften zum überraschenden Tod von S.K.H. Prinz Henri, Graf von Paris, Herzog von Frankreich:

Der Sohn und Nachfolger als Graf von Paris gab die Nachricht vom Tod seines Vaters über Twitter bekannt.

Henri Comte de Paris est mort! Vive Jean Comte de Paris!

Es entbehrt nicht eines tragischen Moments, daβ der französische Thronprätendent am gleichen Tag starb, da sich die Royalisten anschickten, des 226. Jahrestags zu gedenken, an dem König Ludwig XVI. öffentlich enthauptet wurde.

Als Prinz Henri am 14. Juni 1933 als zweites Kind und erster Sohn des Grafen und der Gräfin von Paris geboren wurde, lebte die Familie im Exil. Die Republik hatte 1886 soviel Angst vor einer Restauration, daβ sie die Königsfamilie ebenso wie die Familie Bonapartes zwang, im Ausland zu leben. Prinz Henri von Orléans (1908 – 1999) und Prinzessin Isabelle von Orléans-Bragança (1911 – 2003) hatten deshalb 1931 in Palermo auf Sizilien geheiratet und ihren Familiensitz in Woluwe-Saint Pierre in Belgien genommen, wo der Erbe, Prinz Henri, auch zur Welt kam. Seit sein Vater 1940 die Nachfolge von Prinz Jean, Herzog von Guise, antrat, galt Prinz Henri jr als Dauphin des Hauses Orléans.

Nach Aufhebung der Exilgesetze 1950 konnte die Königsfamilie nach Frankreich zurückkehren und Prinz Henri studierte Politische Weissenschaften in Paris. 1957 wurde er zum Wehrdienst eingezogen und kämpfte in Algerien, wofür er auch mit dem Croix de la Valeur militaire ausgezeichnet wurde. Sein Bruder, Prinz François, fiel 25-jährig im Algerienkrieg. Dank einer Sonderlaubnis von Präsident Charles de Gaulle konnte er nach Beendigung seines Wehrdiensts weiterhin in der Armee tätig sein und blieb bis 1974 im Secrétariat général de la Défense nationale.

Danach verdiente er als mittelständischer Unternehmer sein Geld und widmete sich seiner Passion: Der Malerei. In seinen späten Jahren wurden seine Bilder in zahlreichen Ausstellungen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Mit dem Tod seines Vaters 1999 wurde er automatisch neuer Chef des Königshauses, auch wenn die Beziehung zwischen beiden nicht einfach waren und der Zwist die Klatschspalten der Zeitungen gefüllt hatte. Zeitweise hatte der alte Graf von Paris versucht, die Erbfolge zu überspringen und seinen Enkel Jean zum Nachfolger zu küren, doch dieser Versuch scheiterte an den legitimistischen Getreuen, die auf die korrekte Einhaltung der Thronfolge pochten.


Ein Grund für den Zwist war die Scheidung 1984 von Prinz Henri jr. und Herzogin Marie Therese von Württemberg. Die Hochzeit der beiden hatte 1957 mit zur deutsch-französischen Aussöhnung beigetragen und Prinz Henri sr. schätzte seine Schwiegertochter sehr. Da sie nicht mehr den gleichen Namen wie ihr ex-Mann tragen konnte, verlieh ihr ihr Schwiegervater den Titel Herzogin von Montpensier, als solche ist sie auch heute noch bekannt. Die Prinzenehe wurde später vom Vatikan annulliert, so daβ Prinz Henri jr. am 29. Oktober 1989 Micaela Cousino in Deutschland wieder kirchlich heiraten konnte.

Nachrufe:

Le Soir (belgische Tageszeitung)

Le Monde (linksliberale französische Abendzeitung)

Le Figaro (konservative französische Tageszeitung)

La Croix (katholische französische Tageszeitung)

Libëration ([einst] radikale französische Tageszeitung, die der taz bei ihrer Gründung Vorbild war, nun aber die monarchistischste Überschrift von allen hatte: «Monarchie : le prétendant est mort, vive le prétendant !»

La Couronne (royalistischer Blog)

Secretos cortesanos (spanischer Blog)

ABC (monarchistische spanische Tageszeitung)

 

Je suis Louis XVI

26 Montag Jan 2015

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21. Januar 1793, Frankreich, Front National, Graf von Paris, henri comte de paris, Henri d'Orléans, König Ludwig XVI., König Ludwig XVI. von Frankreich, Ludwig XVI.

Ein paar Wochen nach den Anschlägen von Paris und der gebotenen Trauer muß nun auch überlegt werden, warum es eigentlich zu diesen Anschlägen gekommen ist.

Ich bin Ludwig XVI. - ermordet durch die Republik

Ich bin Ludwig XVI. – ermordet durch die Republik

Kurz nach den Morden an den Redakteuren von Charlie Hebdo ist es in Frankreich in diesem Zusammenhang zu einer großen Staatdemonstration gekommen, dem Marsch für die Republik. Die Organisatoren hätten aber besser daran getan, zu einem Marsch gegen die Republik aufzurufen, denn diese hat mehr mit den Ereignissen zu tun, als man sich eingestehen will: Die Republik hat sich tatsächlich in zweierlei Weise als untauglich erwiesen, sei es in Frankreich oder anderswo.

Zum einen versprechen die laizistischen republikanischen Regime ihren Untertanen Gleichheit, also mit anderen Worten, daß jeder alles werden kann und darf, solange er sich an das (in einer sehr theoretischen Weise) selbstgegebene Recht und die Verfassung hält. Daß die Anschläge gerade in Frankreich passiert sind, wo dieser Gedanke schon sehr alt ist, ist dabei sicher keine Überraschung. An wenigen Orten ist die Distanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit so groß, wie in der République Française. Wenn einer der zahlreichen Einwanderer aus den Mahgrebstaaten oder anderen ehemaligen Kolonien nach Frankreich kommt, keinen Bildungsabschluß hat, schlecht Französisch spricht, keine französischen Freunde oder Bekannte hat und damit soziale Isolation kennenlernt, gleichzeitig aber mit dem republikanischen Heilsversprechen der Gleichheit im Wohlstand konfrontiert wird, ist das Resultat schon vorprogrammiert. Selbst wenn es ihm gelingt, eine unqualifizierte Arbeit zu finden und nicht in der Langzeitarbeitslosigkeit zu stranden, wird er sich als Verlierer fühlen. Die gebetsmühlenartig vorgetragenen Beispiele erfolgreicher Integration sollten dabei nicht darüber hinwegtäuschen, daß diese nicht die Regel, sondern die Ausnahme sind. Im übrigen gilt das Verlierergefühl durchaus auch für die Einheimischen, die ihre Ziele nicht verwirklichen können.

Zum anderen hat die Republik nicht die Bindekraft einer Monarchie, denn sie predigt Beliebigkeit. Es ist alles erlaubt. Die Gesellschaft in einer Republik driftet auseinander und muß auseinanderdriften, da die Verfassung als einigendes Element nicht ausreicht, und die zur Quasireligion erhobene Toleranz zu eben nichts anderem als Gleichgültigkeit und Passivität gegenüber allem und jedem führt. Auch für Fremde ist eine Gesellschaft aber nur attraktiv, wenn sie selbstbewußt ist und in natürlicher Weise eigene Traditionen hegt und pflegt. Das bedeutet keineswegs, daß Einwanderer zusammen mit Einheimischen an jedem Schultag zum Fahnenappell antreten oder die Präambel der Verfassung auswendig kennen müssen, um sich zu integrieren. Einwanderer integrieren sich vielmehr, wenn es ihnen irgendwo gefällt und die Menschen nett zu ihnen sind. Damit dies der Fall sein kann, geht es aber wie gesagt darum, daß über Jahrhunderte Gewachsene natürlich zu leben.

Das einzige, was die Republik und ihre Eliten jedoch in der Tat nicht zulassen, ist, daß sich eine Gesellschaft auf historisch gewachsene, vorrepublikanische Werte und Traditionen beruft, und tatsächlich waren Monarchisten und Katholiken die ersten, die in Frankreich unter dem Terror der ersten Republik zu leiden hatten und auch physisch dem Erdboden gleichgemacht werden sollten. Es ist daher auch kein Zufall, daß der Front National, der heute 25 % der Franzosen repräsentiert, vom Republikanischen Marsch ausgeschlossen wurde, denn in einer historischen Betrachtung haben sich in ihm die Kräfte zusammengeschlossen, die für die Monarchie und gegen das II. Vatikanische Konzil eintraten. Während der Islam also zu Frankreich gehört, weil er historisch eben nicht dazugehört, und jeder alles fordern darf, wie schwachsinnig es auch immer sei (zum Beispiel die Forderung nach der Aufstellung von Toiletten für Menschen, die nicht wissen, ob sie Männlein oder Weiblein sind), zählen Monarchie und Katholizismus sowie alle anderen vorrepublikanischen Werte und Traditionen nicht zu Frankreich und das Eintreten für sie ist verpönt, da es eine Bedrohung für den Herrschaftsanspruch der heutigen Eliten darstellt.

Diese erzwungene republikanische Entwurzelung mag dabei der Herrschaftssicherung der politischen Parteien dienen und Teile der städtischen Eliten tatsächlich ansprechen. Dieses Modell ist aber weder für die Bevölkerungsmehrheit noch für Einwanderer attraktiv und immer mehr Franzosen und Europäer sprechen sich offen dagegen aus. Man sollte die Vertretung des anderen Frankreich dabei keineswegs Marine Le Pen und ihren Kollegen überlassen – wer für die eigenen Traditionen und gegen Beliebigkeit eintritt, muß keineswegs rechtsextrem sein, wie man uns in vielen Medien und in weiten Teilen der Politik einreden will. Die Antwort auf republikanische Entwurzelung kann auch royalistisch sein: Am 21. Januar setzte das bessere Frankreich ein Zeichen, indem es eines anderen feigen Anschlages gedenkt: der Ermordung von König Ludwig XVI. durch die Verantwortlichen der Republik am 21. Januar 1793, Ausgangspunkt und blutiger Beginn der Verbreitung des Republikanismus in Europa.

L.R.

In der Kirche Saint-Germain-l'Auxerrois trafen sich - wie in jedem Jahr - am 21. Januar 2015 die Königstreuen im Gedenken an König Ludwig XVI. (im Bild wird Msgr. Le Comte de Paris von Bischof Eric de Moulins Beaufort begrüßt).

In der Kirche Saint-Germain-l’Auxerrois trafen sich – wie in jedem Jahr – am 21. Januar 2015 die Königstreuen im Gedenken an König Ludwig XVI. (im Bild wird Msgr. Le Comte de Paris von Bischof Eric de Moulins Beaufort begrüßt).

Am Abend des 21. Januars zogen Sympathisanthen des Königtums durch die Straßen von Paris.

Am Abend des 21. Januars zogen Sympathisanthen des Königtums durch die Straßen von Paris.

80. Geburtstag einer Herzogin von Württemberg

12 Mittwoch Nov 2014

Posted by monarchistundlegitimist in Europa, Monarchie

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Frankreich, Graf von Paris, henri comte de paris, Henri d'Orléans, Herzog Carl von Württemberg, Herzogin Marie Therese von Württemberg, Herzogin Marie-Thérèse, Herzogin Marie-Thérèse de Montpensier, Herzogin Marie-Thérèse von Montpensier, Jean de France, Prinz Henri von Bourbon-Orléans

Verlobungsbild 1957, rechts Graf und Gräfin von Paris.

Verlobungsbild 1957, rechts Graf und Gräfin von Paris.

In Deutschland lebt sie schon lange nicht mehr, weshalb es verständlich ist, daß der 80. Geburtstag Ihrer Königlichen Hoheit, Herzogin Marie-Thérèse von Montpensier, geborene Herzogin von Württemberg, eher in Frankreich Beachtung findet als in ihrer alten württembergischen Heimat. Die Tochter von Herzog Philipp Albrecht von Württemberg (1893-1975) und Herzogin Rosa, geborene Erzherzogin von Österreich-Toscana (1906-1983), kam am 12. November 1934 in Altshausen zur Welt. Knapp zwei Jahre später wurde dort ihr Bruder, der heutige Chef des württembergischen Königshauses, Herzog Carl von Württemberg, geboren.

Der gesamte europäische Hochadel drängte sich 1957 in der königlichen Kapelle in Dreux, um der Hochzeit des französischen Thronfolgers beizuwohnen. General de Gaulle sandte ein Grußtelegramm: "Je salue l'union que Dieu va bénir comme un grand événement national" symbole de la réconciliation franco-allemande.

Der gesamte europäische Hochadel drängte sich 1957 in der königlichen Kapelle in Dreux, um der Hochzeit des französischen Thronfolgers beizuwohnen. General de Gaulle sandte ein Grußtelegramm: „Je salue l’union que Dieu va bénir comme un grand événement national“ symbole de la réconciliation franco-allemande.

Am 5. Juli 1957 heiratete Herzogin Marie Therese Nadejda Albertine Rosa Philippine Margarethe Christine Helene Josepha Martina Leopoldine in der königlichen Kapelle von Dreux bei Paris den Erben des französischen Königshauses, Prinz Henri von Bourbon-Orléans, und aus ihr wurde Marie-Thérèse, Comtesse der Clermont. In rascher Folge brachte sie fünf Kinder zur Welt:

• Prinzessin Marie von Orléans (1959), seit 1989 verheiratet mit Prinz Gundakar von Liechtenstein).
• Prinz François von Orléans (1961), offiziell « Dauphin de France » und « Comte de Clermont », künftiger Chef des Hauses Bourbon-Orléans.
• Prinzessin Blanche von Orléans (1962), « Mademoiselle de Valois ».
• Prinz Jean von Orléans, « Herzog von Vendôme » und « Régent für den Dauphin » (1965), seit verheiratet mit 2009 Philomena de Tornos y Steinhart.
• Prinz Eudes von Orléans, « Herzog von Angoulême » (1968), verheiratet seit 1999 mit Marie-Liesse de Rohan-Chabot .

Herzogin Marie-Thérèse mit ihren Kindern und En keln.

Herzogin Marie-Thérèse mit ihren Kindern und Enkeln.

Prinz François und Prinzessin Blanche kamen mit einer angeborenen Toxoplasmose zur Welt, und ihre Behinderung trug vielleicht zur Entfremdung des Ehepaars bei. 1977 beantragte Prinz Henri die Scheidung und machte offiziell geltend, seine Eheschließung sei ausschließlich aus politischen Motiven erfolgt, als Zeichen der Versöhnung zwischen Deutschland und Frankreich. Diese Interpretation fand bei seinem Vater, Prinz Henri, Graf von Paris, wenig Verständnis. Der Prätendent für den französischen Thron hielt große Stücke auf seine Schwiegertochter und verlieh ihr den Titel Duchesse (Herzogin) de Montpensier. Die Ehe wurde kanonisch im März 2009 annuliert, wodurch die zweite Ehe, die der geschiedene Ehemann 1984 einging, im September 2009 auch kirchlich geschlossen werden konnte.

Herzogin Marie-Thérèse ging nicht zurück nach Württemberg, sondern blieb in Frankreich bei ihren Kindern. Ehrenamtlich engagierte sie sich in der katholischen Kirche, u. a. in einer Bücherei. Ihren 80. Geburtstag verbrachte sie im Kreis ihrer Kinder und Enkel und gefeiert von den Royalisten Frankreichs.

Herzogin Marie-Thérèse mit Sohn, Prinz Jean, Schwiegertochter, Prinzessin Philomena, und Enkel, Prinz Gaston, künftiger Erbe der Dynastie.

Herzogin Marie-Thérèse mit Sohn, Prinz Jean, Schwiegertochter, Prinzessin Philomena, und Enkel, Prinz Gaston, künftiger Erbe der Dynastie.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 131

25 Sonntag Mai 2014

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Erster Weltkrieg, Europa

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Erster Weltkrieg, Europaparlament, Fürst von Wales, Frankreich, Graf von Paris, Henri d'Orléans, Kanada, König Ludwig IX., Ludwig der Heilige, Militarismus, Nouvelle Action royaliste, Portugal, PPM, Prinz Charles, Prinz Henri, Putin, Royalisten, Rußland, Wladimir Putin

100 Jahre Ausbruch des 1. Weltkriegs: Militarismus?

Das Primat des Militärs gegenüber allen anderen gesellschaftlichen Schichten wird heute an Deutschlands Schulen im Zusammenhang mit dem Kaiserreich gebetsmühlenhaft vorgebetet. Dieser Militarismus sei dann einer der Hauptgründe für den Ausbruch des Krieges gewesen. Was aber ist tatsächlich wahr an der vermeintlich übergeordneten Stellung der Armee? Zumindest den Zahlen nach hat es keinen Militarismus gegeben: Die Truppenstärke des stehenden deutschen Heeres 1914 erreichte um die 800.000 Soldaten, nimmt man noch Österreich-Ungarn hinzu, kommt man auf 1,3 Mio. Soldaten und damit auf genausoviel, wie auf Seiten der Entente allein Rußland ständig unter Waffen hielt. Auch in Prozentzahlen war Deutschlands Bevölkerung nicht so militarisiert wie die beispielsweise der Französischen Republik: Rund 1,3 % der Gesamtbevölkerung versah 1914 in Deutschland zu irgendeinem Zeitpunkt vor Beginn des 1. Weltkrieges Dienst an der Waffe, in Frankreich waren es 2,3 %. Was die Rüstungsausgaben angeht, lag Deutschland in Prozent des BIP hinter seinen späteren Gegnern Frankreich, England und Rußland, von Österreich-Ungarn braucht hier gar nicht erst die Rede zu sein. Auch die Pro-Kopf-Ausgaben der Bevölkerung für Verteidigung waren in Deutschland schließlich weit geringer als in England und Frankreich, und das, obwohl Deutschland in seiner exponierten Stellung eigentlich mehr als alle anderen hätte ausgeben müssen. Im Grunde war die deutsche Armee im Gegensatz zu dem, was man aufgrund des Schulunterrichtes über Wilhelminismus und Weltkrieg vermuten könnte, nur schlecht auf einen umfassenden Krieg vorbereitet (siehe Herfried Münkler).

Wer ist Militarist? Schon während des 1. Weltkrieges versuchte Deutschland, die Anschuldigungen der Entente durch Zahlen zu widerlegen. Gebracht hat es freilich nichts.

Wer ist Militarist? Schon während des 1. Weltkrieges versuchte Deutschland, die Anschuldigungen der Entente durch Zahlen zu widerlegen. Gebracht hat es freilich nichts.

Militarismus im Deutschen Kaiserreich läßt sich also durch Zahlen nicht belegen, sondern war – wenn überhaupt – ein Gefühl innerhalb der herrschenden Schicht und der Bevölkerung. Nun hat es Paraden, militärische Drohgebärden, imperiale Bestrebungen und ähnliches nicht nur im Deutschen Kaiserreich, sondern auch in anderen Ländern jener Zeit gegeben und es wäre ein allzu naives Verständnis von Politik und Geschichte anzunehmen, heute gäbe es all dies bei den Groß- und Regionalmächten nicht mehr. Die Bedeutung und das Ansehen des Militärs schwanken schließlich nicht zuletzt auch mit der Bedrohungslage.

Gab es nun aber eine deutsche Besonderheit, einen besonderen Militarismus? Man könnte anhand isolierter Beispiele wie der Zabern-Affäre, bei der ein Leutnant sich auf unbotmäßige Weise mit der elsässischen Bevölkerung anlegte und von seinen Vorgesetzten gedeckt wurde, oder auch im Rahmen der auf wahren Begebenheiten fußenden Geschichte vom Hauptmann von Köpenick gewiß auf eine Stellung des Militärs schließen, die die Rechtsstaatlichkeit aushebeln konnte. Das ging aber in Frankreich im Zuge der Dreyfus-Affäre auch ganz gut. Was wiederum den Standesdünkel des Offizierskorps und den Gedanken angeht, daß die Armee auch die Herrschaft des Adels zementierte und deshalb eine hervorragende Stellung genoß, ist darüber zu sagen, daß das deutsche Heer für Bürgerliche weit durchlässiger war, als das angelsächsische oder russische.

Die Idee eines besonderen deutschen Militarismus ist eigentlich eine Erfindung der Propaganda der Entente während des Krieges, wobei half, daß die deutsche Anfangsoffensive in Frankreich und das letztlich erfolgreiche Vorgehen gegen Rußland den Effekt hatten, daß das deutsche Heer ab Ende 1914 bis zuletzt überall in Feindesland stand. Eine propagandistische Wende, nach der die hochgerüsteten Deutschen ihre friedlichen Nachbarn überfielen, lag unter diesen Umständen nicht so weit weg, womit wir wieder bei den eingangs beschriebenen Zahlenverhältnissen wären, die solcherlei Interpretationen eindeutig widerlegen. L.R.

Zur wahl des Parlaments der EU

Gedenken an Saint Louis eint das französische Königshaus

Frankreich ist anders: Es gibt mehrere königsnahe Parteien und Bewegungen, der Mord an den royalistischen Bewohnern der Vendée während der Revolution wird von nicht wenigen Franzosen als Genozid betrachtet und auch die katholische Kirche hegt manchmal heimliche und manchmal offene Sympathien für die Monarchie. Kreative Aktionen (einige sind hier zu sehen), Streitbarkeit und ein lebhaftes Vereinsleben zeichnet die Royalisten Frankreichs aus und macht sie damit so ziemlich zum Gegenteil der hiesigen Verhältnisse. Auf der anderen Seite gibt es fast wöchentlich Meldungen darüber, daß die Beliebtheit des französischen Präsidenten neue historische Tiefstände erreicht hat. Durch die große Unzufriedenheit ist mittlerweile sogar Frankreichs Zweiparteiensystem in Gefahr und die Ergebnisse von Parteien, die Protestwähler anziehen, steigen genauso wie die Arbeitslosenquote.

Dies alles sind nun eigentlich gute Bedingungen, um die Republik direkt anzugreifen. Frankreichs Royalisten haben dabei aber ein großes Problem, sie bekämpfen sich nämlich lieber selbst: Neben den Bonapartisten, den An-hängern der Familie Napoleons die in eine republikanische und eine monarchistische Linie gespalten sind, gibt es die Orléanisten, die sich für eine liberale konstitutionelle Monarchie einsetzen und eine politische Heimat in der Nouvelle Action Royaliste und der Alliance Royale finden, und die Legitimisten, die einen konservativeren Kurs verfolgen und Sympathien für die rechte Action Française hegen. Orléanisten und Legitimisten erkennen dabei verschiedene Thronprätendenten an und das Ganze ist manchmal so verworren, daß Ausländer kaum noch den Überblick bewahren.

Eine Messe und Prozession zu Ehren von Saint Louis (König Ludwig IX., der von 1214-1270 lebte und Patron u.a. von Berlin und München ist, war einer der bedeutendsten französischen Könige des Mittelalters und ist für Frankreich, was Friedrich Barbarossa für Deutschland ist) in der Kathedrale Notre-Dame de Paris brachte nun zwei der Thronprätendenten an einen Ort.

Louis de Bourbon, Herzog von Anjou, der Thronprätendent der Legitimisten und Henri d‘Orléans, Graf von Paris und Thronprätendent der Orléanisten, besuchten die Messe, verfolgten diese aus der ersten Reihe und zeigten sich anschließend, wenn auch getrennt, vor großem Publikum in der Öffentlichkeit. Dies wird von Frankreichs Royalisten als verhaltene Annäherung der beiden distanzierten Zweige des Königshauses gedeutet, was zweifellos zu begrüßen ist, denn Frankreichs Royalisten werden sich die antirepublikanische Stimmung im Land nur zunutze machen können, wenn sie geeint sind. Man darf also gespannt sein, ob weitere Schritte der Annäherung folgen. L.R.

Links Menschen, die Henri von Orléans und Louis von Bourbon während der Prozession für Ludwig den Heiligen sehen wollten, rechts Menschen, die François Hollande am National-feiertag sehen wollten – royalistische Werbung

Links Menschen, die Henri von Orléans und Louis von Bourbon während der Prozession für Ludwig den Heiligen sehen wollten, rechts Menschen, die François Hollande am Nationalfeiertag sehen wollten – royalistische Werbung.

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Die vollständige 131. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 131

Inhalt der 131. Ausgabe:

  • 100 Jahre Ausbruch des 1. Weltkriegs: Militarismus?
  • Europa fehlen Fürsprecher der monarchischen Staatsform
  • Gedenken an den Heiligen Ludwig eint das französische Königshaus
  • Moskau holzt gegen Prinz Charles

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Serbien: König Peter II. kehrt endlich heim Corona – Nachrichten, Ausgabe 108

27 Sonntag Jan 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Europa, Französische Revolution, Monarchie

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1945, BILD-Zeitung, Braunschweig, Burg Hohenzollern, Comte de Paris, Exil-Serben, Fürst Karel Schwarzenberg, Fürst Karl zu Schwarzenberg, François Hollande, france 3, Französische Republik, Französische Revolution, Graf von Paris, Griechenland, Hechingen, henri comte de paris, Henri d'Orléans, Herzog Ernst-August, Herzog Ernst-August zu Braunschweig und Lüneburg, Herzogin Viktoria Luise zu Braunschweig und Lüneburg, Illinois, Josip Broz, König Ludwig XVI. von Frankreich, König Peter, König Peter II. von Jugoslawien, Königin Alexandra von Jugoslawien, Kronprinz Alexander II., Libertyville, London, Märkische Allgemeine, Prinz Alexander von Serbien, Prinz Carl Friedrich von Preußen, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Prinz Louis Ferdinand von Preußen jr., Prinz Paul von Jugoslawien, Prinzessin Margarita von Baden, Prinzessin Margarita von Jugoslawien, Prinzessin Sophie von Preußen, Prinzessin Viktoria Luise von Preußen, Südwest Presse, Serbien, Tito, Tschechien, USA, Vereinigtes Königreich, Welfenhaus

Frankreich: Fackelzug und Gottesdienst für einen Reformer

«Les Rois ont fait la France. Elle se défait sans Roi» - Frankreich wurde durch seine Könige begründet, ohne sie kann Frankreich nicht sein. Dies ist das traditionelle Motto der französischen Royalisten.

«Les Rois ont fait la France. Elle se défait sans Roi» – Frankreich wurde durch seine Könige begründet, ohne sie kann Frankreich nicht sein. Dies ist das traditionelle Motto der französischen Royalisten.

Traditionell haben die französischen Royalisten in Paris mit einem Fackelzug und einem Gottesdienst in der Église de la Madeleine der Ermordung König Ludwigs XVI. am 21. Januar 1793 gedacht. Die Veranstalter sprachen von 300 Teilnehmern. Prominentester Teilnehmer war Prinz Sixtus Henri von Bourbon-Parma, welcher auch ein Grußwort an die Versammelten richtete. Der Thronprätendent der Linie der spanischen Bourbonen, Prinz Louis, und der Thronprätendent der Linie Bourbon-Orléans, Prinz Henri, Comte de Paris, würdigten das Andenken des Märtyrerkönigs in anderen Pariser Kirchen. Landesweit wurden etwa 50 Gedenkgottesdienste ausgerichtet und selbst in Belgien gab es drei Messen für den König. Nach Paris war Nantes der wichtigste Versammlungsort der Royalisten. Dort kamen noch einmal etwa 100 Menschen zum Gedenken zusammen. Bemerkenswerterweise berichtete auch der öffentlich-rechtliche Sender France 3 von dem Gedenken und gegen die Monarchie wurde in dem Bericht nur gesagt, daß ihre Einführung derzeit utopisch sei. Gleichzeitig wurde den Royalisten jedoch die Gelegenheit gegeben, ihre Sicht auf Ludwig XVI. zu erklären und die Monarchie als Garant für die Einheit einer Nation zu präsentieren – und dies ohne die in Deutschland übliche Gegendarstellung aus „aufgeklärt-republikanischer“ Perspektive.

Die nach wie vor große Anteilnahme am Tod Ludwigs XVI. zeugt davon, daß dieses Kapitel der französischen und europäischen Geschichte nur mangelhaft verarbeitet wurde: Im Geschichtsunterricht an europäischen Schulen wird die Revolution als eine Art Befreiung der Menschheit gefeiert, was bei einer näheren Betrachtung der Bemühungen des Königs jedoch absurd ist: Ludwig XVI. vermied nach Kräften den Krieg – die Schulden, die Frankreich aus seinen militärischen Engagements entstanden, gingen im wesentlichen auf die außenpolitischen Entscheidungen seines Vorgängers zurück, auch wenn er später allerdings die amerikanische Unabhängigkeit mit einem Hilfskorps militärisch unterstützte. Er weigerte sich auch, die steuerliche Belastung der Armen zu erhöhen und versuchte interessanterweise rund 150 Jahre vor Maynard Keynes auch, die Industrie durch staatliche Infrastrukturprogramme und bedeutende Steuersenkungen anzukurbeln, ohne jedoch gleichzeitig die unternehmerische Freiheit zu beschneiden, wie dies etwa der derzeitige Präsident Hollande tut. Ein weiterer Mythos der französischen Republik ist übrigens die Religionsfreiheit, die angeblich im Gegensatz zum Ancien Régime begründet wurde. Ludwig XVI. sprach sich jedoch schon 1774 für die Aufhebung der Protestantenverfolgung aus. Er wollte auch die politische Dezentralisierung fördern, mit der sich Frankreich noch heute schwertut. Es handelt sich bei der Geschichte der letzten Jahre der französischen Monarchie und des Königs also keineswegs um den Zusammenbruch des Alten und Morschen. Ludwig XVI. scheiterte an den inneren Widerständen, die seine Reformbemühungen auslösten. L.R.

Serbien: Ein König kehrt heim

Wenn der Begriff des „traurigen Königs“ nicht schon mit dem belgischen König Baudouin fest verbunden wäre, gebührte er König Peter II. von Jugoslawien. Kaum ein Monarch hatte ein solch tristes Leben wie er und Shakespears Satz trifft gerade auf König Peter zu: Schwer ruht das Haupt, das eine Krone drückt. Am 22. Januar 2013 wurde ihm endlich die Ehre zuteil, die ihm sein ganzes kurzes Leben verweigert wurde:

Bis zu seiner Rückführung war König Peter II. von Jugoslawien der einzige König der Neuzeit, der in den USA zur Ruhe gebettet wurde. Er starb 1970 mit nur 47 Jahren und wurde im serbisch-orthodoxen Kloster von Libertyville in Illinois bestattet.

Bis zu seiner Rückführung war König Peter II. von Jugoslawien der einzige König der Neuzeit, der in den USA zur Ruhe gebettet wurde. Er starb 1970 mit nur 47 Jahren in Denver, Colorado, und wurde im serbisch-orthodoxen Kloster von Libertyville im US-Bundesstaat Illinois bestattet.

Feierlich wurde er in seine Heimat zurückgebracht. Sein Enkel, Prinz Alexander, begleitete die sterblichen Überreste aus den USA nach Serbien, wo König Peter in der königlichen Kapelle Dedinje ruht, bis er im Frühling 2013 endgültig in die königliche Begräbnisstätte von Oplenac überführt wird. Dann wird ein Menschen zur letzten Ruhe gebettet, dessen Leben nicht tragischer hätte sein können.

Kronprinz Peter von Jugoslawien ist elf Jahre alt, als sein Vater König Alexander I. 1934 in Marseille von einem mazedonischen Attentäter (der von kroatischen Drahtziehern bezahlt ist) ermordet wird. Ein dreiköpfiger Regentschaftsrat unter Leitung von Prinz Paul, dem Bruder des Ermordeten, führt die Staatsgeschäfte für den minderjährigen König Peter. Als im März 1941 Hitler Durchmarschrechte zur Invasion Griechenlands verlangt, zeigt sich der Regentschaftsrat bereit, nachzugeben. Die Bevölkerung reagiert empört, das Militär putscht und der Regentschaftsrat tritt zurück. Erst 17-jährig wird König Peter II. für volljährig erklärt und er versucht, der Invasion der Wehrmacht etwas entgegenzusetzen. Am 14. April 1941 muß er nach Athen ausweichen, doch auch Griechenland fällt und die königlich-jugoslawische Regierung geht zuerst nach Ägypten, schließlich nach London ins Exil. Dort heiratet er 1944 Prinzessin Alexandra von Griechenland. In einem zum jugoslawischen Territorium erklärten Hotelzimmer in London kommt 1945 Kronprinz Alexander II., der heutige Chef des Königshauses, zur Welt. Im Machtkampf im Königreich Jugoslawien unterliegen die royalistischen Partisanen den kommunistischen von Josip Broz, genannt Tito, der 1945 die „föderatische Volksrepublik“ ausruft. Für König Peter II. beginnt eine schwere Exilzeit, in der er von den Spenden royalistischer Exil-Serben leben muß, da die Königsfamilie keinerlei Mittel außerhalb Jugoslawiens besitzt. In den USA findet er Hilfe, doch die Ehe zerbricht, Kronprinz Alexander wird bei seiner Tante, Prinzessin Margarita, abgegeben und König Peter glaubt, im Alkohol Trost suchen zu müssen. Nach einer mißlungenen Lebertransplantation in Denver, Colorado, stirbt er 1970, erst 47-jährig.

Es ist fast eine Ironie des Schicksals, daß die einst kommunistische Nachrichtenagentur Tanjug heute Videos von der Rückkehr König Peters im Internet verbreitet. Vielleicht siegt die gerechte Sache am Ende doch. H.S.

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Die vollständige 108. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 108

Inhalt der 108. Ausgabe:

  • Frankreich: Fackelzug und Gottesdienst für einen Reformer
  • Braunschweiger Ausstellung zur Prinzenhochzeit von 1913
  • Zwillinge für‘s Preußenhaus
  • Serbien: Ein König kehrt heim
  • Fürst Schwarzenberg verliert Wahl in Tschechien

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