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Schlagwort-Archiv: Französische Republik

Französischer Thronprätendent ergreift Partei

22 Samstag Apr 2017

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Dreux, Frankreich, Französische Republik, Graf von Paris, Prinz Henri, Prinz Henri von Bourbon-Orléans, Royalisten

Die Ablehnung der Republik geht bei viele französischen Royalisten so weit, daß sie sich an keiner Wahl beteiligen. Nicht so der Thronprätendent, Prinz Henri (VII.) von Frankreich, Graf von Paris, der sich auf einem Blog und bei Twitter mit Kommentaren zur französischen Innenpolitik meldet:


Vor fünf Jahren empfahl er seinen Landsleuten, Nicolas Sarkozy wiederzuwählen. Im Endspurt zur ersten Runde der Präsidentschaftswahlen geht 2017 sein Ratschlag zum Kandidaten der gleichen Partei: François Fillion.

Im Blog La Couronne steht die Begründung:

„Die Ereignisse zwingen mich, in der bestehenden Debatte Position zu ergreifen. Bislang habe ich mich nicht geäußert, um den Franzosen die freie Wahl zu lassen. Angesichts der schwierigen Lage unseres Landes halte ich jetzt den Zeitpunkt für gekommen, meine Einschätzung öffentlich zu machen.

Mir erscheint François Fillion der einzige, der die Charakterstärke, die Intelligenz und die Erfahrung beim Ausüben von Regierungsgewalt hat, denn man regiert nicht mit Selbstzufriedenheit oder Durcheinander, erst recht nicht, da Frankreich, jeder weiß es, in großer Gefahr ist zu verschwinden.“

Über Twitter fügte er noch an: „Ich habe das Programm jedes Kandidaten mit größter Aufmerksamkeit studiert. Das einzige, das Frankreich wieder aufrichten könnte, ist das François Fillions.“


Anders als sein Vater, Prinz Henri (VI.), Graf von Paris, dem eine Nähe zu François Mitterand nachgesagt wurde, hat sich nun sein Sohn zum zweiten Mal für einen konservativen Kandidaten ausgesprochen. Ob es ihm oder gar dem empfohlenen François Fillion nützt, muß sich zeigen.

Der Graf und die Gräfin von Paris mit ihren elf Kindern vor der Grabeskirche der französischen Könige in Dreux (1956)

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 180

19 Sonntag Mrz 2017

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Erster Weltkrieg, Europa, Französische Revolution, Geschichte, Monarchie

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1918, 1952, 1953, Ägypten, Corona, Dom Duarte, Dom Duarte Pio von Bragança, Frankreich, Französische Republik, Französische Revolution, Genozid, Henri de la Rochejaquelein, König Faruk, König Fuad II., Mubarak, Portugal, Putin, Romanow, Rußland, The Hidden Rebellion, Vendée, Zar Nikolaus II., Zarenfamilie

Film über den Widerstand der Vendée: The Hidden Rebellion

Henri du Vergier, comte de la Rochejaquelein (30. August 1772 – 28. Januar 1794) war der jüngste General der royalistischen Armee der Vendée. Sein Motto lautete: Mes amis, si j’avance, suivez-moi! Si je recule, tuez-moi! Si je meurs, vengez-moi! (Meine Freunde, wenn ich vorwärtsstürme, folgt mir! Wenn ich zurückweiche, tötet mich! Wenn ich sterbe, rächt mich!)

Der Film The Hidden Rebellion, der in den USA im März in die Kinos kam, erzählt von den Kämpfen in der westfranzösischen Region Vendée während der Französischen Revolution. Die Geschichte der Vendée dürfte den meisten Royalisten bekannt sein: Der Aufstand, der sich gegen die Ziehung von Rekruten, hohe Steuern und Verfolgung und Ermordung katholischer Priester richtete, die sich weigerten, einen Eid auf die Verfassung der Republik zu schwören, fand im Namen Gottes und des 1793 von den Revolutionären ermordeten Königs statt. Nach Anfangserfolgen der „katholischen und königlichen Armee”, eines von einigen ehemaligen adligen Offizieren geführten Bauernheeres, wurde der Aufstand nach rund zwei Jahren blutig niedergeschlagen und im Rahmen der Vergeltungsmaßnahmen wurden ganze Dörfer ohne Rücksicht auf Frauen und Kinder niedergemacht. Insgesamt kosteten Kampfhandlungen und anschließende Terrorhandlungen rund 200.000 Menschenleben, was von nicht wenigen Historikern als erster Genozid der Neuzeit bewertet wird.

The Hidden Rebellion erzählt die Geschichte der Aufständischen, ihres Kampfs und des Leids durch die Vergeltung der revolutionären Eiferer. Der Titel des Films (zu deutsch: Der versteckte Aufstand) weist dabei darauf hin, daß der Aufstand der Vendée lange Zeit von den französischen Autoritäten verschwiegen wurde: die Linke betrachtete die Aufständischen ohnehin ohne jegliche Sympathie, jedoch widmete sich auch die Rechte nicht dem Thema, um nicht als unpatriotisch zu gelten, da die Bauern der Vendée schließlich in einer Zeit zu den Waffen griffen, in der Frankreichs Außengrenzen bedroht waren. Autor Daniel Rabourdin, ein in den USA lebender Franzose, sieht seinen Film jedoch von großer Aktualität. Die political correctness führe dazu, ein Klima wie zu Zeiten der Französischen Revolution zu schaffen, in welchem diejenigen, die nicht für die großen Prämissen der Moderne eintreten, verfolgt werden. Auch heute müßten zum Beispiel Katholiken ihren Glauben verstecken. Um ein Zeichen gegen den Zeitgeist zu setzen, opferte Rabourdin seine eigenen Ersparnisse, damit der Film fertiggestellt werden konnte.

In Deutschland dürfte der Film aller Erwartung nach nicht in die Kinos kommen, wer jedoch des Englischen mächtig ist, kann ihn sich gegen eine geringe Gebühr im Internet anschauen, auf derselben Seite gibt es auch den Trailer. L.R.

Vergangenheit, die nicht vergeht: Tagungen an diesem bzw. übernächsten Wochenende (in Nancy) zu Verbrechen in der Vendée.

Monarchistische Gefühle am Nil

Ägypten hat in den letzten Jahren mehrmals die Sehnsucht nach der Monarchie gepackt. In jedem Umsturz gab es Stimmen, die nach einem König verlangten. Bei den Präsidentschaftswahlen 2014 ging ein monarchistischer Kandidat ins Rennen.

Die Zeiten sind so miserabel, daß es wieder Zeit für monarchistische Gefühläußerungen in der von Militärs beherrschten Republik ist. Joyce van de Bildt – de Jong macht die Unsicherheit, den Mangel an Freiheitsrechten und die schlechte Wirtschaftslage in der ägyptischen Geselllschaft von heute dafür verantwortlich, daß die Zeit des Königtums (1805 bis 1953) als die goldene Periode des Landes betrachtet wird.

Die Sehnsucht nach der Monarchie begann noch unter Präsident Mubarak. In den Schulbüchern wurde König Faruk, der 1952 von Offizieren ins Exil vertrieben wurde, in den negativsten Farben geschildert, doch in der Endphase Mubaraks begannen die Zeitungen, andere Töne anzuschlagen. König Faruks Tochter, Prinzessin Farial, und seine ehemalige Ehefrau, Königin Fadila, gaben Interviews, die ein großes Interesse fanden. Die Memoiren von Prinzessin Nevine ‘Abbas Halim, 2010 veröffentlicht, vertieften den Blick in die Gedankenwelt der Königsfamilie. Die Wochenzeitung Al-Ahram setzte mit einer Serie die Ära des Königtums in die richtige Perspektive und schrieb als Quintessenz, die Könige hätten Ägypten in die Modern befördert.

Ägyptens moderne Monarchen seit 1805 – im Zentrum König Fuad II., der im Alter von sechs Monaten König von Ägypten wurde.

Eine Fernsehserie über Leben und Regierungszeit von König Faruk brachte republikanische Reaktionen, weil sie so erfolgreich am negativen Image des Monarchen polierte, daß gefürchtet wurde, man könnte der monarchistischen Gefühle nicht mehr Herr werden. Nasseristen verdammten die Fernsehserie als Versuch Saudiarabiens, die Monarchie an den Nil zurückzubringen. Von „Diffamierung der Juli-Revolution“ war die Rede. Niemand bestreitet in Ägypten, daß die republikanischen Experimente vom Januar 2011 und Juni 2013 gescheitert sind. In einem Interview von 2013 schlug deshalb Prinz Osman Rif’at Ibrahim, ein Angehöriger der Königsfamilie, die Wiedererrichtung der Monarchie – analog zum spanischen Beispiel – vor.

Doch noch immer wartet im europäischen Exil König Fuad II. auf den Ruf aus der Heimat. H.S.

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Die vollständige 180. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

  • Film über den Widerstand der Vendée: The Hidden Rebellion
  • Monarchistische Gefühle am Nil
  • Kontroverse über die Romanows

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun. Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen, dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Kaiser Karl übernimmt Donaumonarchie Enkel der Königin von Barbados feiert Corona – Nachrichten, Ausgabe 175

04 Sonntag Dez 2016

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Erster Weltkrieg, Europa, Monarchie

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Antigua und Barbuda, Österreich, Barbados, Burg Hohenzollern, Corona, Erzherzog Georg von Österreich, Erzherzog Karl von Österreich, François Hollande, Frankreich, Französische Republik, Grenada, Italien, k.u.k-Monarchie, Kaiser Karl von Österreich, Kaiserin Zita von Österreich, König Maha Vajiralongkorn Bodindradebayavarangkun, Königin Elizabeth II., Kronprinz Dipangkorn Rasmijoti von Thailand, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Prinz Harry, Prinz Heinrich von Preußen, Prinzessin Sophie von Preußen, St Kitts und Nevis, St Lucia, St. Vincent und die Grenadinen, Thailand, UMI, Unione Monarchica Italiana

Vor 100 Jahren: Kaiser Karl I. wird Chef der Donaumonarchie

Nach dem Tod von Kaiser Franz Joseph I. am 21. November 1916 war Karl (1887-1922) de facto Kaiser von Österreich und König von Ungarn, wo die formelle Krönungszeremonie am 30. Dezember 1916 stattfand. Bei seiner Geburt hätte wohl niemand vorhersehen können, daß dieser Prinz einmal den Thron besteigen würde, doch das Ableben von Erzherzog Rudolph und die Ermordung von Erzherzog Franz Ferdinand ließen letztlich Karl mit nur 29 Jahren zum Staatsoberhaupt der k.u.k.-Monarchie werden. kaiser-karl-mythos-und-wirklichkeitUnvorbereitet ging der junge Kaiser dennoch nicht in die Verantwortung, denn er war wie der deutsche Kronprinz Wilhelm im Weltkrieg General, kannte die Not der Truppen und hatte einen Verständigungsfrieden und eine Verständigung zwischen den Völkern seines Reichs auf der Agenda. Auch suchte der Kaiser den sozialen Ausgleich für alle seine Völker und orientierte sich dabei an den Sozialreformen des Deutschen Reichs. Die zunehmende Schwäche, die Österreich-Ungarn offenbarte, machte es jedoch schwierig, diese Vorhaben durchzusetzen, obwohl es entsprechende Initiativen gab, die außenpolitisch jedoch am Widerstand der Entente und innenpolitisch größtenteils an den Ungarn scheiterten. Wie ein Habsburgerreich nach einem Sieg- oder Verständigungsfrieden hätte aussehen können, ist in der Tat schwer zu sagen. Ein Deutsches Reich, welches an der Spitze des technischen und sozialen Fortschritts stand und die k.u.k.-Monarchie, die für die aus Staatsraison für die Verständigung der Völker eintreten mußte – es hat nicht sollen sein. Stattdessen wird Wilhelm II. bis in heutige Tage von interessierter Stelle und in einer ahistorischen Sichtweise dämonisiert, während Karl zur tragischen Figur wurde. Der österreichische Kaiser verzichtete am 11. November 1918 in Österreich und am 13. November in Ungarn auf Teilnahme an den Regierungsgeschäften und verstarb nach einigen gescheiterten Restaurationsversuchen in Ungarn im portugiesischen Exil auf Madeira. Seine Gattin, Kaiserin Zita, sollte dagegen das hohe Alter von 97 Jahren erreichen und das Andenken des Kaisers aufrechterhalten. Von der katholischen Kirche wurde er am 3. Oktober 2004 für seine Friedensbemühungen seliggesprochen.

Derweil erlebt die Monarchie in Teilen der ehemaligen Kronländer eine gewisse Renaissance: In Ungarn, wo die Bezeichnung „Republik” von Viktor Orban ersatzlos aus der Verfassung gestrichen worden war, wurden jüngst zwei Habsburger zu Botschaftern ernannt, in Tschechien ist Fürst Karel Schwarzenberg schon länger eine wichtige Figur in der nationalen Politik und es kam nach dem Ende des Kommunismus auch zu einer gewissen Neubewertung der vorher verteufelten Dynastie. (Eine monarchistische Partei kämpft in Tschechien um Wählerstimmen, die Tschechische Krone.)

Speziell zum 100. Todestag Kaiser Franz Josephs I. versammelten sich in Wien viele hundert Menschen und im Stephansdom, wo eine Gedenkmesse gelesen wurde, erklang auch die alte Kaiserhymne. Auch an anderen Orten in Österreich wurden Gedenkmessen gehalten. In Budapest wurde im Beisein der Erzherzöge Karl und  Georg und des ungarischen Vizeregierungschefs eine Büste Karls I. (in Ungarn: König Karl IV.) enthüllt.


Allein die Staatsführung des Kunstkonstruktes „Republik Österreich” hält wahrscheinlich aus Angst um die eigene Existenzberechtigung an ihrer Aversion gegen die Habsburger fest: Der Nachlaß des 2011 verstorbenen Erzherzogs Otto geht nach Ungarn, weil ihn die Verantwortlichen in Österreich nicht haben wollten. Stattdessen soll in der Hofburg ein Haus der Geschichte entstehen, wobei man dazu wissen muß, daß Geschichte nach Definition der Verantwortlichen erst 1848 losgeht. Man könnte den Eindruck bekommen, daß die ehemaligen osteuropäischen Kronländer der Donaumonarchie, die bis 1918 angeblich in einem „Völkerkerker” gefangen waren, heute die größeren Freunde Habsburgs sind. L.R.

Der Enkel der Königin von Barbados feiert die Unabhängigkeit

Königin Elizabeth II. ist Staatsoberhaupt von 16 Commonwealthländern. Viele davon liegen in der Karibik und erhielten im November königlichen Besuch: Antigua und Barbuda, Grenada, St Kitts und Nevis, St Lucia, sowie St Vincent und die Grenadinen sind loyale Untertanen Ihrer Majestät. Zuletzt haben das die Bewohner von St Vincent und den Grenadinen in einem Referendum bestätigt. Im Oktober 2009 sagten 55,64% Nein zu einer Republik.

In diesem Jahr feiern etliche von ihnen ihre Unabhängigkeitserklärung. Der Enkel der Königin, Prinz Heinrich (Harry), ist seit fast zwei Wochen eifrig dabei, die Krone in der Karibik zu repräsentieren. Zur Zeit befindet er sich auf seiner letzten Station, in der Republik Guyana. Diese ehemalige Kolonie in Südamerika wurde der Krone untreu und jetzt beklagen die Bewohner, daß sich erst nach zwölf Jahren wieder ein Mitglied der Königsfamilie aufmachte zu einem Besuch des Landes. Zuvor feierte er mit der Bevölkerung von Antigua & Barbuda 35 Jahre Selbständigkeit und mit Barbados den 50. Unabhängigkeitstag.

Erhebt sein Glas auf die Insel Barbados: Prinz Heinrich (Harry) als Vertreter der Königin von Barbados.

Erhebt sein Glas auf die Insel Barbados: Prinz Heinrich (Harry) als Vertreter der Königin von Barbados.

Auf dieser Insel unternahmen Politiker schon zwei Anläufe, um eine Republik auszurufen, scheiterten aber jedes Mal am Widerstand der Bevölkerung. Die Politiker suchen nach Wegen, sich von der Krone loszusagen, ohne das Volk in einem Referendum entscheiden zu lassen. Per Parlamentsbeschluß eine Republik zu installieren, wäre kein Problem, wenn nur das Volk nicht ganz anders entscheiden würde …

Als Repräsentant der Königin des Landes, verlas Prinz Harry die Botschaft der Monarchin zum Unabhängigkeitstag. Darin lobte Königin Elizabeth nicht nur die Erfolge der letzten 50 Jahre, sondern bedankt sich auch für die herzliche Aufnahme ihrer selbst und anderer Mitglieder der Königsfamilie, wann immer sie in Barbados Station machten.                                                         H.S.

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Die vollständige 175. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 175

Inhalt der 175. Ausgabe:

  • Vor 100 Jahren: Kaiser Karl I. wird Chef der Donaumonarchie
  • Präsident Hollande war kein Ersatzkönig
  • Königsproklamation in Thailand
  • Der Enkel der Königin von Barbados feiert die Unabhängigkeit
  • Italienische Monarchisten für ein Nein beim Verfassungsreferendum

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Direkter Vergleich von Republik und Monarchie: Belgier mit König zufrieden – Franzosen mit Präsident unzufrieden

18 Montag Apr 2016

Posted by monarchistundlegitimist in Europa

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Belgien, François Hollande, Frankreich, Französische Republik, König Philippe I. der Belgier, Königin Mathilde, Königreich Belgien, Monarchie

Seit Mai 2012 amtiert als französischer Staatspräsident François Hollande. Nie zuvor hatte er einen Ministerposten bekleidet oder war irgendwie mit der Verwaltung eines Ministeriums beschäftigt. Als Erster Sekretär der Sozialistischen Partei (1997 – 2008) hatte er wohl noch am ehesten politisch-administrative Führungsaufgaben. Mit seiner Amtsführung sind 2016 – nach knapp vier Jahren als Staatsoberhaupt –  noch 10% der Franzosen zufrieden.

Der unpopulärste Präsident der 5. Republik: François Hollande als Aufmacherthema in der Zeitung L'Opinion vom 18. April 2016

Der unpopulärste Präsident der 5. Republik: François Hollande als Aufmacherthema in der Zeitung L’Opinion vom 18. April 2016

Die Unzufriedenheit mit dem Präsidenten überträgt sich auch auf seinen Premierminister, Manuel Valls:

Im März 2016 waren noch 14% mit François Hollande zufrieden.

Im April 2016 waren noch 14% mit François Hollande zufrieden, 85% unzufrieden, ebenfalls unzufrieden zeigten sich 74% der Befragten mit der Arbeit von Regierungschef Valls.

Ganz anders im Nachbarland Belgien, wo am 21. Juli 2013 ein neuer Monarch inthronisiert wurde. Die belgischen Medien haben nun eine 1000-Tage-Bilanz vorgelegt und festgestellt, wie zufrieden die Belgier mit König Philippe I. der Belgier sind. Im Gegensatz zur französischen Republik sind die Belgier mit ihrem Staatsoberhaupt sehr zufrieden: 69% erklärten dies bei einer Befragung, nur 31% setzten kein Vertrauen in ihn:

69% der Belgier sind mit ihrem Monarchen zufrieden.

69% der Belgier sind mit ihrem Monarchen zufrieden.

Noch höher fiel die Zustimmung zum Königspaar aus. 77% der Belgier erklärten, König Philippe und Königin Mathilde hätten gut auf den Terroranschlag in Brüssel am 22. März reagiert:

77% zeigten sich zufrieden mit dem Verhalten des Königspaars nach den Terroranschlägen in Belgien.

77% zeigten sich zufrieden mit dem Verhalten des Königspaars nach den Terroranschlägen in Belgien.

Es bewahrheitet sich, was Corona bereits im November 2015 in bezug auf das krisengeschüttelte Frankreich schrieb: Die Republik ist die Antwort schuldig geblieben.

Die wirtschaftlichen Eckdaten von François Hollandes vierjähriger Herrschaft sind überwiegend negativ.

Die wirtschaftlichen Eckdaten von François Hollandes vierjähriger Herrschaft sind überwiegend negativ.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 147

26 Sonntag Apr 2015

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Europa, Französische Revolution

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14. Juli, 1919, Dänemark, FIFA, Französische Republik, Französische Revolution, Großherzog Henri, Großherzog Henri von Luxemburg, Großherzogtum Luxemburg, Jordanien, Königin Margrethe II., Oman, Prinz Ali bin al-Hussein, Sepp Blatter, Sultan Qabus

Großherzog von Luxemburg verliert Rechte

Anders als die Deutschen erhielten die Luxemburger 1919 das Recht, über ihre Staatsform abzustimmen. Wie im Nachbarland, so hatten auch im Großherzogtum Luxemburg sozialistische und liberale Politiker am 9. Januar 1919 die Republik ausgerufen (nachdem ihre Initiative im Parlament gescheitert war). In einer Volksabstimmung erklärten am 28. September 1919 77,8% der Luxemburger, daß sie ihre Monarchie nicht verlieren wollten. Seither hat sich die monarchische Staatsform sehr zum Wohl des kleinen Landes ausgewirkt. Gelegentlich fordern Politiker aus Kleinstparteien eine Republik, doch dienen solche Vorstöße wohl nur dazu, daß diese Randfiguren des politischen Lebens nicht ganz vergessen werden. Wie in anderen Monarchien auch sind die republikanischen Luxemburger am lautesten und beleidigendsten im Internet, wo sie im Schutz der Anonymität ihre plumpen Angriffe gegen das Herrscherhaus führen können. Am 7. Juni steht wieder ein Referendum an, das sich jedoch nicht direkt um die Monarchie dreht. Die seit Herbst 2013 amtierende Koalitionsregierung aus Liberalen, Sozialdemokraten und Grünen ruft die Luxemburger dazu auf, Änderungen am Wahlrecht vorzunehmen. Künftig sollen bereits 16-jährige abstimmen dürfen. Das aktive Wahlrecht soll auch für Nichtluxemburger gelten, die mindestens zehn Jahre im Land leben und bereits einmal an Kommunal– oder Wahlen zum Europäischen Parlament teilnahmen. Schließlich wird die Finanzierung der Religionsgemeinschaften geändert. Galt sie bisher fast ausschließlich der katholischen Kirche, soll sie künftig auch andere Glaubensgruppen (Protestanten, Muslime usw) zugute kommen. Ein Minister soll künftig höchstens zehn aufeinanderfolgende Jahre amitieren dürfen. Übertragen auf Deutschland würde das bedeuten, daß Angela Merkel in diesem Jahr ihren Abschied nehmen müßte, weil sie bereits zehn Jahr den Kanzlerstuhl besetzt.

Anläßlich des 60. Geburtstags von Groß-herzog Henri am 16. April veröffentlichte der großherzogliche Hof neue Photos, hier mit Großherzogin Maria Teresa. In der offiziellen Liste seiner Titel führt er nach dem des Großherzogs von Luxem-burg auch den des Herzogs von Nassau. Zahlreiche Besuche in Deutschland zei-gen die Verbundenheit mit dem alten Herzogtum Nassau.

Anläßlich des 60. Geburtstags von Großherzog Henri am 16. April veröffentlichte der großherzogliche Hof neue Photos, hier mit Großherzogin Maria Teresa. In der offiziellen Liste seiner Titel führt Henri nach dem des Großherzogs von Luxemburg auch den des Herzogs von Nassau. Zahlreiche Besuche in Deutschland zeigen die Verbundenheit mit dem alten Herzogtum Nassau.

Diese Fragen rühren nicht unmittelbar an der Stellung des Großherzogs, wenngleich Kritiker der Monarchie anführen werden, warum man einen Minister nur zehn Jahre im Amt lassen solle und der Monarch regiere zeitlich unbegrenzt. Doch keine der vier großen Parteien Luxemburgs stellt die Monarchie als solche in Frage. Änderungen an den Einflußmöglichkeiten des Staatsoberhaupts nahm das Parlament schon 2008 vor, als Großherzog Henri dem Euthanasiegesetz seine Billigung verweigerte (Corona berichtete in Ausgabe 36). Damals wurde Hals über Kopf eine Neuformulierung von Artikel 34 der Verfassung in die Wege geleitet; außerdem verabschiedete das Parlament eine Resolution, mit der der zuständige parlamentarische Institutionenausschuß beauftragt wurde, die Befugnisse des Großherzogs bei der nächsten Verfassungsreform noch einmal zu überdenken. Der Entwurf, der im April 2009 vorlegt wurde, beschnitt die Befugnisse des Großherzogs deutlich. Der Staatschef soll danach weiter Teil der Exekutive bleiben, aus der Judikative müsse er sich aber ganz heraushalten; seine Zuständigkeiten bei der Legislative sollen sich auf das Recht zur Auflösung des Parlaments beschränken, wozu es jedoch der Zustimmung der Regierung bedürfe. Damit eine Wiederholung der Verfassungskrise von 2008 ausgeschlossen wird, sieht die Vorlage Mechanismen für den Fall vor, daß „das Staatsoberhaupt seiner verfassungsrechtlichen Rolle nicht gerecht wird“, wie das die Parteien formulieren. Dies wurde in den Entwurf der neuen Verfassung übernommen, der im März im Vorfeld des konsultativen Referendums auf der Internetseite der Abgeordnetenkammer veröffentlicht wurde. Andere Passagen warfen die Verfassungsgeber hingegen wieder über Bord: Der Staatschef wird auch künftig Gesetzestexte verkünden dürfen; auch soll er weiterhin die Richter und Staatsanwälte berufen und er darf wieder Beamte ernennen – eine Funktion, die im ursprünglichen Entwurf der Regierung vorbehalten war. Wenn die Änderungen das Parlament passiert haben, wird das Volk in ein paar Jahen erneut um Zustimmung zur veränderten luxemburgischen Verfassung gebeten. Die Verteidiger der monarchischen Staatsform müssen deshalb im Vorfeld aktiv werden. Bei der reinen Ja-/Nein-Abfrage können die Motive der Ablehner bei ultramonarchistisch oder republikanisch liegen. Was sich zwischen diesen Polen bewegt, wird sich in einem Ja-Votum niederschlagen. H.S.

Die Republik der Gleichmacher

Die Gleichmacherei, die seit 225 Jahren in Frankreich manchmal mehr, manchmal weniger rigoros regiert, bringt immer neue Blüten hervor. Die jüngste Schulreform geht gegen „elitäre“ und „enzyklopädistische“ Unterrichtspläne vor, was dazu führen könnte, daß der Deutschunterricht an französischen Schulen völlig unattraktiv wird. Der französischen Bildungsministerin Najat Vallaud-Belkacem mißfällt, wie bisher die zweite Fremdsprache in bilingualen Klassen erlernt wurde. Statt in sechs Wochenstunden soll eine zweite Fremdsprache künftig nur noch in zweieinhalb Stunden die Woche gelehrt werden. Das berührt in großem Maß Deutsch, aber auch Latein oder Italienisch. Auf die Proteste der Pädagogen gab die frühere Sprecherin des sozialistischen Präsidentschaftskandidaten François Hollande an, es gehe ihr um mehr Chancengleichheit. Das Deutschangebot sei „zu elitär“. Es würde „nur von wohlhabenden Familien“ genutzt und verstärke damit die „soziale Segregation“. Jürgen Ritte, Germanistikprofessor an der Sorbonne, nannte dies in einem Interview mit Deutschlandradio Kultur „ein schamloses Argument”. Das sei ein „idiotischer Ansatz des Gleichheitsprinzips“. Nun werde nach dem Motto verfahren, lieber alle gleich schlecht zu behandeln als einige gut. Auch den Geschichtsunterricht entrümpelt Madame Vallaud-Belkacem. Vom christlichen Mittelalter sollen die französischen Schüler nichts mehr erfahren. Dieses Thema nannte sie „zu enzyklopädistisch“. Meint sie, daß dieses Wissen bei Wikipedia nachgeschlagen werden sollte? Laut Ritte zerrt die Ministerin den Streit auf ein ideologisches Feld. Damit haben die Republikaner in Frankreich Erfahrung. Schon Clemenceau sagte, die Französische Revolution sei ein Block, entweder lehne man sie komplett ab oder man akzeptiere sie ohne Abstriche. Das macht es Royalisten einfach. H.S.

Die Französische Revolution, das sind Massaker an Hunderttausenden von Zivilisten. Sagt NEIN zum 14. Juli.

Die Französische Revolution, das sind Massaker an Hunderttausenden von Zivilisten. Sagt NEIN zum 14. Juli (bzw.: am 14. Juli).

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Die vollständige 147. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit: Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 147

  • Großherzog von Luxemburg verliert Rechte
  • Königin Margrethe II. von Dänemark wurde 75 Jahre alt
  • Thronfolgeregelung im Sultanat Oman
  • Republik der Gleichmacher

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Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 144

22 Sonntag Feb 2015

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Europa, Geschichte, Monarchie

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arabischer Frühling, Corona, Fürst Bismarck, François Hollande, Frankreich, Französische Republik, Haschemitisches Königreich Jordanien, Islamischer Staat, König Abdullah II., Königreich Württemberg, Otto von Bismarck, Parteien, Richard von Weizsäcker, Royalisten, Syrien

Die Parteien haben sich den Staat zur Beute gemacht

Am 31. Januar 2015 ist der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker gestorben. Die bundesrepublikanischen Medien und die Politik waren sich darin einig, daß es sich hierbei um einen „großen” Bundespräsidenten handelte, soweit es dieses Amt eben zuläßt, und in den Gedenkreden wurde der Schwerpunkt immer wieder auf seine Rede mit der Interpretation des 8. Mai 1945 als Befreiung gelegt. Auf die Frage, ob dies die Mehrheit der Deutschen damals tatsächlich so empfand, soll hier nicht eingegangen werden. Vielmehr ist interessant, auf welchen Ausspruch von ihm überhaupt nicht eingegangen wurde: Der Vorwurf, daß sich die Parteien den Staat zur Beute gemacht haben, kam in dem Gedenken an ihn in Politik und Medien überhaupt nicht vor.

Karl Hugo Weizsäcker, ab 1916 von Weizsäcker, war zwischen 1906 und 1918 Ministerpräsident des Königreichs Württemberg.

Karl Hugo Weizsäcker, ab 1916 von Weizsäcker, war zwischen 1906 und 1918 Ministerpräsident des Königreichs Württemberg.

Weizsäcker, dessen Ahnen im Gefolge des Königs von Württemberg dienten, brachte aufgrund seiner aristokratischen Herkunft dem grauen Amt des Bundespräsidenten etwas Flair und trotz seiner Parteikarriere konnte er sich vielleicht auch etwas Unabhängigkeit bewahren. Daß er sich mit seiner Forderung nach einer Beschneidung der Macht der Parteien nicht durchsetzen konnte, sondern vielmehr das Gegenteil eintrat und die Parteien jeden Tag mächtiger werden, ist der Schwäche des Amtes geschuldet, welches letztlich auch von den Parteien dominiert wird, die sich in der Bundesversammlung einen gefügigen Präsidenten wählen können. Und wenn sie sich einmal vertan haben, dann wählen sie in der nächsten Legislatur eben einen neuen. Da kann man weder Unabhängigkeit noch Durchsetzungsvermögen vom jeweiligen Amtsträger erwarten, wie es bei einem König der Fall wäre. Daß Weizsäcker dies gerade ob seiner Herkunft nicht erkannt und entsprechende Konsequenzen gezogen hat, ist sicher ein Versäumnis, denn so wird sein Einsatz vergeblich gewesen sein. Politik und Medien der Republik fingen schon bei seinem Tod mit der Selektion dessen an, was an Richard von Weizsäcker nach ihrer Meinung des Gedenkens würdig ist, und was nicht. L.R.

 

Jordanien hinter seinem König vereint

Jordanien ist ein Land, welches von mehr oder weniger aggressiven Nachbarn eingepfercht ist, und zudem ein massives Problem mit palästinensischen Flüchtlingen hat: 2 Millionen der etwa 6,3 Millionen Einwohner sind keine geborenen Jordanier. Dennoch galt Jordanien lange als Land der Vernunft, welches nicht nur wie Saudi-Arabien für Stabilität in der Region sorgte, sondern deren Eliten auch einen moderaten Islam vertraten und die Verständigung mit Israel suchten. Die Gegensätze religiöser Natur und das Flüchtlingsproblem zu überwinden, war und ist dabei ein Drahtseilakt, der viele Staaten überfordern würde. Daß Jordanien bislang nicht überfordert ist, hängt auch mit der Monarchie zusammen, welche die verschiedenen Stämme und Fraktionen im großen und ganzen vereint halten konnte. Auch der Arabische Frühling entfaltete in Jordanien keine spürbare Wirkung.

Im Krieg gegen den sogenannten Islamischen Staat (IS) leistete das Land bisher eher einen symbolischen Beitrag, da nicht zu unrecht Auswirkungen auf die Gegensätze innerhalb des eigenen Landes befürchtet wurden. Diese Gegensätze auszuspielen war auch das Ziel des IS, welches hinter der barbarischen Verbrennung des jordanischen kriegsgefangenen Luftwaffepiloten Moaz al-Kassasbeh bei lebendigem Leibe stand: Jordanien sollte einerseits zum Ausscheiden aus dem Krieg gebracht werden. Gleichzeitig sollte die durch den erwarteten Rückzug manifest gewordene Schwäche der Regierung den fundamentalistischen Islamisten in Jordanien Auftrieb dafür geben, auch dort einen Gottestaat zu errichten.

Martialisch präsentiert sich König Abdullah II. seinem Volk in einer Stunde, in der es das Gefühl von Sicherheit braucht.

Martialisch präsentiert sich König Abdullah II. seinem Volk in einer Stunde, in der es das Gefühl von Sicherheit braucht.

Das alles andere als abwegige Kalkül des IS ist jedoch nicht aufgegangen, was vor allem an der energischen Reaktion von König Abdullah II. liegt. Dieser brach einen Staatsbesuch ab, um die Familie des Opfers im Königspalast zu empfangen. Im Anschluß daran versprach der König seinen Untertanen, den IS von der Erde zu tilgen, was sofort in die Tat umgesetzt wurde: Abdullah II. ist ausgebildeter Luftwaffenoffizier und koordiniert persönlich die Angriffe auf die Hochburgen des sogenannten Islamischen Staats. Es ist auch nicht ausgeschlossen, daß er selbst dabei noch in ein Flugzeug steigen wird. Die kleine jordanische Luftwaffe richtet dabei großen Schaden an: Bereits 20 % der militärischen Infrastruktur der Terrororganisation sollen so schon zerstört worden sein, was auch von neutraler Seite bestätigt wird. Die meisten Monarchen sind heute noch formell Oberbefehlshaber ihrer jeweiligen Streitkräfte und das Beispiel Jordanien zeigt, daß diese Funktion, wenn sie mit Leben gefüllt wird, Sinn macht und die Soldaten zu Höchstleistungen motivieren kann. Bundespräsident Gauck dagegen kritisierte die Vergeltungsmaßnahmen als moralisch falsch. Wäre er Präsident einer Republik Jordanien, wäre das Land wahrscheinlich schon auseinandergebrochen. Wie gut dagegen, daß Jordanien einen König hat. L.R.

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Die vollständige 144. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 144

Inhalt der 144. Ausgabe:

  • Jordanien hinter seinem König vereint
  • Frankreich: Der republikanische Marsch, ein Irrweg
  • 200. Geburtstag von Fürst Bismarck
  • Die Parteien haben sich den Staat zur Beute gemacht

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Der Info-Brief ist grundsätzlich kostenlos und wird aus Idealismus herausgegeben. Prinzipiell gilt, daß jeder, der sich mit Artikeln, Veranstaltungshinweisen, Kritik oder Anregungen einbringen möchte, herzlich dazu eingeladen ist, dies auch zu tun.

Um „Corona“ zu beziehen, müssen Sie sich nur per Mail an corona_redaktion@yahoo.com in die Bezieherliste eintragen , dann wird Ihnen alle drei Wochen der Nachrichtenbrief kostenlos und unverbindlich zugestellt.

Die Mailadressen werden zu keinem anderen Zweck als dem Versand von „Corona“ benutzt. Die Adressen werden weder kostenlos weitergegeben noch gar verkauft.

220. Jahrestag der Ermordung von Königin Marie-Antoinette

16 Mittwoch Okt 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Europa, Französische Revolution

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Schlagwörter

16. Oktober 1793, 1793, Französische Republik, Französische Revolution, König Ludwig XVI. von Frankreich, Königin Marie-Antoinette, Royalisten, Terror

In den letzten Jahren hat sich selbst in Deutschland ein Wandel zugunsten der französischen Königin Marie-Antoinettes vollzogen. Das WDR-Zeitzeichen hatte vor zwei Tagen den Beginn des Prozesses gegen die Königin vor einem revolutionären Tribunal am 14. Oktober 1793 zum Inhalt. Der Zuhörer staunte nicht schlecht, als dabei viel Sympathie für die verfemte Königin zutage trat.

Das revolutionäre Tribunal tritt mit einem vorgefertigten Urteil an.

Das revolutionäre Tribunal tritt mit einem vorgefertigten Urteil gegen die Königin an.

Die Königin wird wenige Stunden nach der Urteils-verkündung aufs Schafott geführt. Einen einzigen Brief darf sie schreiben. Sie richtet ihn an ihre Schwägerin, Madame Elisabeth, die jüngste Schwester König Ludwigs XVI., die 1794 ebenfalls dem republikanischen Terror zum Opfer fiel.

Hier ist das Dokument der Königin in der Originalsprache:

Ce 16 octobre 1793 à 4h1/2 du matin.

C’est à vous, ma sœur que j’écris pour la dernière fois. Je viens d’être condamnée non pas à une mort honteuse – elle ne l’est que pour les criminels – mais à aller rejoindre votre frère. Comme lui innocente, j’espère montrer la même fermeté que lui dans ses derniers moments. Je suis calme comme on l’est quand la conscience ne me reproche rien ; j’ai un profond regret d’abandonner mes pauvres enfants. Vous savez que je n’existais que pour eux et vous, ma bonne et tendre sœur. Vous qui avez par votre amitié tout sacrifié pour être avec nous, dans quelle position je vous laisse ! J’ai appris par le plaidoyer même du procès de ma fille était séparée de vous. Hélas ! La pauvre enfant, je n’ose pas lui écrire, elle ne recevrait ma lettre. Je ne sais pas même si celle-ci vous parviendra. Recevez pour eux deux ici ma bénédiction. J’espère qu’un jour, lorsqu’ils seront plus grands, ils pourront se réunir avec vous et jouir en entier de vos tendres soins. Qu’ils pensent tous deux à ce que je n’ai cessé de leur inspirer, que les principes et l’exécution exacte de ses devoirs, sont la première base de la vie, que leur amitié et leur confiance mutuelles en feront bonheur. Que ma fille sente qu’à l’âge qu’elle a, elle doit toujours aider son frère, par les conseils que l’expérience qu’elle aura de plus que lui et son amitié pourront lui inspirer ; que mon fils à son tour, rende à sa sœur tous les soins, tous les services que l’amitié peuvent inspirer ; qu’ils sentent enfin tous deux que dans quelque position qu’ils pourront se trouver, ils ne seront vraiment heureux que par leur union ; qu’ils prennent exemple (sur) nous. Combien dans nos malheurs, notre amitié nous adonné de consolation, et dans le bonheur on jouit doublement quand on peut le partager avec un ami, et où en trouver de plus tendre, de plus uni que dans sa propre famille ? Que mon fils n’oublie jamais les derniers mots de son père que je lui répète expressément : qu’il ne cherche jamais à venger notre mort. J’ai à vous parler d’une chose bien pénible à mon cœur. Je sais combien cet enfant doit vous avoir fait de la peine : pardonnez-lui, ma chère sœur, pensez à l’âge qu’il a et combien il est facile de faire dire à un enfant ce qu’on veut, et même ce qu’il ne comprend pas. Un jour viendra, j’espère, où il ne sentira que mieux le prix de vos bontés et de votre tendresse pour tous deux. Il me reste à vous confier encore mes dernières pensées. J’aurais voulu les écrire dès le commencement du procès, mais, outre qu’on ne me laissait pas écrire, la marche a été si rapide que je n’en aurais réellement pas eu le temps.

Je meurs dans la religion catholique, apostolique et romaine, dans celle de mes pères, dans celle où j’ai été élevée, et que j’ai toujours professée. N’ayant aucune consolation spirituelle à attendre, ne sachant s’il existe encore ici des prêtres de cette religion, et même le lieu où je suis les exposerait trop s’ils y entraient une fois. Je demande sincèrement pardon à Dieu de toutes les fautes que j’ai pu commettre depuis que j’existe. J’espère que, dans Sa bonté, Il voudra bien recevoir mes derniers vœux, ainsi que ceux que je fais depuis longtemps, pour qu’Il veuille bien recevoir mon âme dans Sa miséricorde et Sa bonté. Je demande pardon à tous ceux que je connais et à vous ma sœur, en particulier, de toutes les peines que, sans le vouloir, j’aurais pu leur causer. Je pardonne à tous mes ennemis le mal qu’ils m’ont fait. Je dis ici adieu à mes tantes et à tous mes frères et sœurs. J’avais des amis ; l’idée d’en être séparée pour jamais et leurs peines sont un des plus grands regrets que j’emporte en mourant. Qu’ils sachent du moins que jusqu’à mon dernier moment, j’ai pensé à eux.

Adieu, ma bonne et tendre sœur. Puisse cette lettre vous arriver. Pensez toujours à moi ; je vous embrasse de tout mon cœur, ainsi que ces pauvres et chers enfants. Mon Dieu ! qu’il est déchirant de les quitter pour toujours ! Adieu, adieu, je ne vais plus que m’occuper de mes devoirs spirituels. Comme je ne suis pas libre dans mes actions, on m’amènera peut-être un prêtre, mais je proteste ici que je ne lui dirai pas un mot et que je le traiterai comme un être absolument étranger.

Der Abschiedsbrief Königin Marie-Antoinettes

Der Abschiedsbrief Königin Marie-Antoinettes

Französische Royalisten gedenken an jedem 16. Oktober auf der Place de la Concorde ihrer ermordeten Königin.

Französische Royalisten gedenken an jedem 16. Oktober auf der Place de la Concorde ihrer ermordeten Königin.

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 109

17 Sonntag Feb 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Deutsche Innenpolitik, Französische Revolution, Monarchie

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

Berliner Stadtschloß, Bosworth, England, Frankreich, Französische Republik, Französische Revolution, Großbritannien, Helmut Schmidt, Kambodscha, König Heinrich IV., König Juan Carlos I, König Ludwig XVII., König Richard III., König Sihanouk, Königin Beatrix, Königreich der Niederlande, Königreich Spanien, Kronprinz Felipe, Papst Benedikt XVI., Prinz Charles, Spanien, Vatikan, Vereinigtes Königreich

Thronverzicht?

Der Papst wird am 28. Februar 2013 endgültig den Stuhl Petri verlassen.

Der Papst wird am 28. Februar 2013 endgültig den Stuhl Petri verlassen.

Ansprache ans niederländische Volk am 28. Januar 2013.

Ansprache ans niederländische Volk am 28. Januar 2013.

Das Jahr 2013 beginnt mit zwei Rücktritten. Neben dem Verzicht Papst Benedikts XVI. ist die aus royalistischer Sicht bedeutendere Nachricht, daß auch Königin Beatrix der Niederlande am 30. April zugunsten ihres Sohnes in den Hintergrund rücken wird, was sie im Januar ankündigte. Journalisten und andere Interessierte nahmen dies sogleich zum Anlaß, auch die Monarchen in Spanien und Großbritannien explizit oder implizit zum Rücktritt aufzufordern und die Royalisten in den jeweiligen Ländern diskutierten lebhaft über einen eventuellen Thronverzicht. Die Befürworter eines Generationswechsels führen an, daß „der ewige Kronprinz“ Charles und auch der Fürst von Asturien schon recht betagt sind und es daher, wird zulange gewartet, nur noch einen sehr begrenzten Verjüngungseffekt der Monarchie gebe. Dieser Verjüngungseffekt der Monarchie sei aber notwendig, denn schließlich müsse sie mit der Zeit gehen und auch für die neuen Generationen attraktiv bleiben. Dieses Argument ist zwar nicht ganz von der Hand zu weisen, jedoch gibt es auch Gegenargumente.

1. Die durch die windigen amerikanischen Finanzprodukte und ihre fehlende Regulierung ausgelöste Wirtschaftskrise, die in den meisten europäischen Staaten bei weitem noch nicht ausgestanden ist, braucht erfahrene Staatsmänner. Gerade Spanien, wo zu der Krise von außen eine selbstverursachte Immobilienkrise kommt, ist schwer getroffen und ein Rücktritt des Königs könnte das Land zusätzlich destabilisieren.

2. Die regierenden Monarchen Europas haben alle ihre Verdienste und es ist durchaus nicht gesagt, daß die jüngere Generation dies nicht auch so sieht. Eine royale Imageverbesserung durch einen jüngeren Monarchen hängt daher sehr stark vom jeweiligen Fall ab.

3. Während die Meinung der republikanischen Presse zu den Thronfolgeregelungen in den Monarchien nicht von Bedeutung ist, weil derartige Medien ohnehin einen Präsidenten der Republik befürworten, sollten die Anhänger der Monarchie den Willen des Königs auch respektieren und sich mit öffentlicher Kritik zurückhalten – sie wären sonst nur schlechte Anhänger der Monarchie.  L.R.

Französische Republik hat Probleme mit einem toten König

Das rekonstruierte Gesicht König Richards III. von England.

Das rekonstruierte Gesicht König Richards III. von England.

Welch ein Zufall: Die Gebeine von zwei Königen wurden nach fast fünfhundert bzw. vierhundert Jahren eindeutig identifiziert: In England wurde König Richard III. in Leicester geborgen, wo er 1483 in der Schlacht von Bosworth fiel; in Frankreich starb 1610 König Heinrich IV. bei einem Mordanschlag. Sein Haupt bereitet jetzt der Republik Kopfzerbrechen. Es tauchte 2008 bei einem Ehepaar auf.

Das wiederhergestellte Gesicht König Heinrichs IV., wie es 1610 im Jahr seiner Ermordung aussah.

Das wiederhergestellte Gesicht König Heinrichs IV., wie es 1610, im Jahr seiner Ermordung, aussah.

Das Familienerbstück war während der mörderischen Französischen Revolution aus der geschändeten Kathedrale von Saint-Denis entwendet worden. Die Grabstätte der französischen Könige wurde geplündert, sämtliche Leichname entehrt. 2011 wurde die Identität bestätigt: König Heinrich IV., einer der populärsten französischen Monarchen, soll nun wieder in Saint-Denis bestattet werden. In Großbritannien ist bereits jetzt klar, daß König Richard III. im September in einem Staatsakt zur letzten Ruhe gebettet wird (Burial fit for a king). Er hat zwar einen schlechten Leumund, aber er war unzweifelhaft König und Staatsoberhaupt Englands. In der Geschichtsschreibung steht König Heinrich positiv da, aber die sozialistische Regierung der französischen Republik will jeden monarchischen Glanz unterbinden. Als 2004 das Herz des Kindkönigs Ludwig XVII. in Saint-Denis beigesetzt wurde, konnte die Republik noch die Unbeteiligte spielen und sich damit herausreden, er sei ja kein wirklich regierender Monarch gewesen. Diese Ansicht gilt nicht für König Heinrich. Ihm stünde ein Staatsbegräbnis zu wie König Richard III. auf der anderen Seite des Kanals und so schreiben es auch französische Zeitungen wie Le Figaro: Le bon roi Henri IV embarrasse la république.

Zwar sehen sich die französischen Staatspräsidenten in der Nachfolge ihrer Könige – und nicht wenige haben sich schlimmer als diese verhalten -, doch mit einem königlichen Staatsakt sollen Royalisten und Prätendenten nicht aufgewertet werden. Und so ruht das Haupt in einem Banktresor in Paris, «sépulture peu digne qu’elle soit royale ou pas » (eine nicht eben würdige Begräbnisstätte, egal ob für einen König oder nicht). Das selektive Geschichtsverständnis zeugt von einem Kleinmut, der Republikanern eigen ist. Selbst der gute König Heinrich ist den heutigen Jakobinern ein Dorn im Auge.   H.S.

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Die vollständige 109. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona -Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 109

Inhalt der 109. Ausgabe:

  • Thronverzicht?
  • Kambodscha: Abschied von König Sihanouk
  • Helmut Schmidts Meinung zum Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses: Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen
  • Französische Republik hat Probleme mit einem toten König

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Serbien: König Peter II. kehrt endlich heim Corona – Nachrichten, Ausgabe 108

27 Sonntag Jan 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Corona Archivausgaben, Europa, Französische Revolution, Monarchie

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Schlagwörter

1945, BILD-Zeitung, Braunschweig, Burg Hohenzollern, Comte de Paris, Exil-Serben, Fürst Karel Schwarzenberg, Fürst Karl zu Schwarzenberg, François Hollande, france 3, Französische Republik, Französische Revolution, Graf von Paris, Griechenland, Hechingen, henri comte de paris, Henri d'Orléans, Herzog Ernst-August, Herzog Ernst-August zu Braunschweig und Lüneburg, Herzogin Viktoria Luise zu Braunschweig und Lüneburg, Illinois, Josip Broz, König Ludwig XVI. von Frankreich, König Peter, König Peter II. von Jugoslawien, Königin Alexandra von Jugoslawien, Kronprinz Alexander II., Libertyville, London, Märkische Allgemeine, Prinz Alexander von Serbien, Prinz Carl Friedrich von Preußen, Prinz Georg Friedrich von Preußen, Prinz Louis Ferdinand von Preußen jr., Prinz Paul von Jugoslawien, Prinzessin Margarita von Baden, Prinzessin Margarita von Jugoslawien, Prinzessin Sophie von Preußen, Prinzessin Viktoria Luise von Preußen, Südwest Presse, Serbien, Tito, Tschechien, USA, Vereinigtes Königreich, Welfenhaus

Frankreich: Fackelzug und Gottesdienst für einen Reformer

«Les Rois ont fait la France. Elle se défait sans Roi» - Frankreich wurde durch seine Könige begründet, ohne sie kann Frankreich nicht sein. Dies ist das traditionelle Motto der französischen Royalisten.

«Les Rois ont fait la France. Elle se défait sans Roi» – Frankreich wurde durch seine Könige begründet, ohne sie kann Frankreich nicht sein. Dies ist das traditionelle Motto der französischen Royalisten.

Traditionell haben die französischen Royalisten in Paris mit einem Fackelzug und einem Gottesdienst in der Église de la Madeleine der Ermordung König Ludwigs XVI. am 21. Januar 1793 gedacht. Die Veranstalter sprachen von 300 Teilnehmern. Prominentester Teilnehmer war Prinz Sixtus Henri von Bourbon-Parma, welcher auch ein Grußwort an die Versammelten richtete. Der Thronprätendent der Linie der spanischen Bourbonen, Prinz Louis, und der Thronprätendent der Linie Bourbon-Orléans, Prinz Henri, Comte de Paris, würdigten das Andenken des Märtyrerkönigs in anderen Pariser Kirchen. Landesweit wurden etwa 50 Gedenkgottesdienste ausgerichtet und selbst in Belgien gab es drei Messen für den König. Nach Paris war Nantes der wichtigste Versammlungsort der Royalisten. Dort kamen noch einmal etwa 100 Menschen zum Gedenken zusammen. Bemerkenswerterweise berichtete auch der öffentlich-rechtliche Sender France 3 von dem Gedenken und gegen die Monarchie wurde in dem Bericht nur gesagt, daß ihre Einführung derzeit utopisch sei. Gleichzeitig wurde den Royalisten jedoch die Gelegenheit gegeben, ihre Sicht auf Ludwig XVI. zu erklären und die Monarchie als Garant für die Einheit einer Nation zu präsentieren – und dies ohne die in Deutschland übliche Gegendarstellung aus „aufgeklärt-republikanischer“ Perspektive.

Die nach wie vor große Anteilnahme am Tod Ludwigs XVI. zeugt davon, daß dieses Kapitel der französischen und europäischen Geschichte nur mangelhaft verarbeitet wurde: Im Geschichtsunterricht an europäischen Schulen wird die Revolution als eine Art Befreiung der Menschheit gefeiert, was bei einer näheren Betrachtung der Bemühungen des Königs jedoch absurd ist: Ludwig XVI. vermied nach Kräften den Krieg – die Schulden, die Frankreich aus seinen militärischen Engagements entstanden, gingen im wesentlichen auf die außenpolitischen Entscheidungen seines Vorgängers zurück, auch wenn er später allerdings die amerikanische Unabhängigkeit mit einem Hilfskorps militärisch unterstützte. Er weigerte sich auch, die steuerliche Belastung der Armen zu erhöhen und versuchte interessanterweise rund 150 Jahre vor Maynard Keynes auch, die Industrie durch staatliche Infrastrukturprogramme und bedeutende Steuersenkungen anzukurbeln, ohne jedoch gleichzeitig die unternehmerische Freiheit zu beschneiden, wie dies etwa der derzeitige Präsident Hollande tut. Ein weiterer Mythos der französischen Republik ist übrigens die Religionsfreiheit, die angeblich im Gegensatz zum Ancien Régime begründet wurde. Ludwig XVI. sprach sich jedoch schon 1774 für die Aufhebung der Protestantenverfolgung aus. Er wollte auch die politische Dezentralisierung fördern, mit der sich Frankreich noch heute schwertut. Es handelt sich bei der Geschichte der letzten Jahre der französischen Monarchie und des Königs also keineswegs um den Zusammenbruch des Alten und Morschen. Ludwig XVI. scheiterte an den inneren Widerständen, die seine Reformbemühungen auslösten. L.R.

Serbien: Ein König kehrt heim

Wenn der Begriff des „traurigen Königs“ nicht schon mit dem belgischen König Baudouin fest verbunden wäre, gebührte er König Peter II. von Jugoslawien. Kaum ein Monarch hatte ein solch tristes Leben wie er und Shakespears Satz trifft gerade auf König Peter zu: Schwer ruht das Haupt, das eine Krone drückt. Am 22. Januar 2013 wurde ihm endlich die Ehre zuteil, die ihm sein ganzes kurzes Leben verweigert wurde:

Bis zu seiner Rückführung war König Peter II. von Jugoslawien der einzige König der Neuzeit, der in den USA zur Ruhe gebettet wurde. Er starb 1970 mit nur 47 Jahren und wurde im serbisch-orthodoxen Kloster von Libertyville in Illinois bestattet.

Bis zu seiner Rückführung war König Peter II. von Jugoslawien der einzige König der Neuzeit, der in den USA zur Ruhe gebettet wurde. Er starb 1970 mit nur 47 Jahren in Denver, Colorado, und wurde im serbisch-orthodoxen Kloster von Libertyville im US-Bundesstaat Illinois bestattet.

Feierlich wurde er in seine Heimat zurückgebracht. Sein Enkel, Prinz Alexander, begleitete die sterblichen Überreste aus den USA nach Serbien, wo König Peter in der königlichen Kapelle Dedinje ruht, bis er im Frühling 2013 endgültig in die königliche Begräbnisstätte von Oplenac überführt wird. Dann wird ein Menschen zur letzten Ruhe gebettet, dessen Leben nicht tragischer hätte sein können.

Kronprinz Peter von Jugoslawien ist elf Jahre alt, als sein Vater König Alexander I. 1934 in Marseille von einem mazedonischen Attentäter (der von kroatischen Drahtziehern bezahlt ist) ermordet wird. Ein dreiköpfiger Regentschaftsrat unter Leitung von Prinz Paul, dem Bruder des Ermordeten, führt die Staatsgeschäfte für den minderjährigen König Peter. Als im März 1941 Hitler Durchmarschrechte zur Invasion Griechenlands verlangt, zeigt sich der Regentschaftsrat bereit, nachzugeben. Die Bevölkerung reagiert empört, das Militär putscht und der Regentschaftsrat tritt zurück. Erst 17-jährig wird König Peter II. für volljährig erklärt und er versucht, der Invasion der Wehrmacht etwas entgegenzusetzen. Am 14. April 1941 muß er nach Athen ausweichen, doch auch Griechenland fällt und die königlich-jugoslawische Regierung geht zuerst nach Ägypten, schließlich nach London ins Exil. Dort heiratet er 1944 Prinzessin Alexandra von Griechenland. In einem zum jugoslawischen Territorium erklärten Hotelzimmer in London kommt 1945 Kronprinz Alexander II., der heutige Chef des Königshauses, zur Welt. Im Machtkampf im Königreich Jugoslawien unterliegen die royalistischen Partisanen den kommunistischen von Josip Broz, genannt Tito, der 1945 die „föderatische Volksrepublik“ ausruft. Für König Peter II. beginnt eine schwere Exilzeit, in der er von den Spenden royalistischer Exil-Serben leben muß, da die Königsfamilie keinerlei Mittel außerhalb Jugoslawiens besitzt. In den USA findet er Hilfe, doch die Ehe zerbricht, Kronprinz Alexander wird bei seiner Tante, Prinzessin Margarita, abgegeben und König Peter glaubt, im Alkohol Trost suchen zu müssen. Nach einer mißlungenen Lebertransplantation in Denver, Colorado, stirbt er 1970, erst 47-jährig.

Es ist fast eine Ironie des Schicksals, daß die einst kommunistische Nachrichtenagentur Tanjug heute Videos von der Rückkehr König Peters im Internet verbreitet. Vielleicht siegt die gerechte Sache am Ende doch. H.S.

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Die vollständige 108. Ausgabe von „Corona – Nachrichten für Monarchisten“ steht hier zum Herunterladen bereit:

Corona – Nachrichten für Monarchisten, Ausgabe 108

Inhalt der 108. Ausgabe:

  • Frankreich: Fackelzug und Gottesdienst für einen Reformer
  • Braunschweiger Ausstellung zur Prinzenhochzeit von 1913
  • Zwillinge für‘s Preußenhaus
  • Serbien: Ein König kehrt heim
  • Fürst Schwarzenberg verliert Wahl in Tschechien

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Die Urkatastrophe der Moderne

19 Samstag Jan 2013

Posted by monarchistundlegitimist in Französische Revolution

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Französische Republik, Französische Revolution, König Ludwig XVI. von Frankreich, Republik

Wie in jedem Jahr, so werden die französischen Royalisten am 20. Januar in Paris mit einem Fackelzug und einem Gottesdienst in der église de la Madeleine (18:00 Uhr) der Ermordung König Ludwigs XVI. am 21. Januar 1793 gedenken. Dieses Mal jährt sich der Tod des Königs zum 220. Mal und auch an zahlreichen anderen Orten in Frankreich finden Veranstaltungen zu Ehren Ludwigs XVI. statt. (Eine Liste mit 47 Orten ist auf Chrétienté.info zu finden, dort wird auch auf deutschlandnahe Orte wie Straßburg und Mühlhausen im Elsaß verwiesen.)

LouisXVIEs ist überliefert, daß der König vor seinem Tod die Haltung bewahrte, seinen Peinigern vergab und den Franzosen wünschte, daß sein Blut das Glück der Franzosen zementieren solle.

Auch ist überliefert, daß die Leiche König Ludwigs XVI. kurz nach seiner Hinrichtung von der auf dem heutigen Place de la Concorde versammelten Menschenmenge gefleddert wurde. Dies geschah jedoch nicht aus Haß gegen die Monarchie, sondern weil zahlreiche Menschen im Angesicht des Verbrechens ihre Taschentücher mit dem Blut des Märtyrerkönigs tränkten oder versuchten, sich Besitztümer des Königs als Reliquie zu nehmen.

Mit Postern wurde in ganz Frankreich auf die Bluttat von 1793 hingewiesen.

Mit Postern wurde in ganz Frankreich auf die Bluttat von 1793 hingewiesen.

Die französischen Royalisten sehen im Tod des Königs den Vorboten der Totalitarismen, welche Europa im 20. Jahrhundert heimsuchten: Die 1. Französische Republik ließ im Namen der Nation und Menschlichkeit alle Andersdenkenden verfolgen und ermordete zahlreiche unter ihnen, führte zunächst einen Verteidigungs-, jedoch später einen Angriffskrieg gegen ganz Europa und hielt ihr Heilsversprechen einer gerechteren Gesellschaft nicht ein. Ironischerweise war es aber gerade Ludwig XVI., der Zeit seines Lebens versuchte, die Steuerlast nicht nur von den Armen schultern zu lassen, sondern auch das reiche städtische Bürgertum und den Adel stärker zu belasten. Die Revolution resultierte letztlich aus nichts anderem als der Weigerung dieser beiden Gesellschaftsschichten, Steuern zu zahlen. Es war Adel und städtischen Bürgern ein leichtes, die Menge gegen den König zu vereinnahmen, dessen Finanzpolitik durch ihre Blockade keinerlei Erfolg vergönnt war. Der König wurde hingerichtet, weil er den Armen helfen wollte. Hätte er sich nicht ihretwegen mit den Mächtigen angelegt, hätte die Französische Revolution nie stattgefunden.

Die Neigung der modernen Historiker, die Französische Revolution als Befreiung der Menschheit zu interpretieren, ist also grotesk. Neben dem hohen Blutzoll, den Frankreich und Europa für den revolutionären Eifer zu zahlen hatten, wurden die sozialen Gegensätze durch die Beseitigung des Ancien Régime nicht geringer, sondern zementiert. Soziale Errungenschaften für die Armen sollte Frankreich erst viel, viel später einführen, als es etwa das Deutsche Kaiserreich unter Bismarck tat. Die wechselnden französischen Republiken des 18. und 19. Jahrhunderts blieben bis auf ganz wenige Ausnahmen eine geschlossene Gesellschaft von Oligarchen. Die Interpretation der Ermordung des Königs als Urkatastrophe der Moderne durch die französischen Royalisten ist insofern korrekt. Es handelt sich nicht nur um eine französische, sondern um eine europäische Tragödie.

L.R.

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