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Am 9. März 1888 starb Kaiser Wilhelm I., nachdem er unser Land viele Jahre lang zusammen mit Otto von Bismarck weise und gerecht regiert hatte. 130 Jahre später hat die „Verkaufsstelle für Sammlermünzen der Bundesrepublik Deutschland“ (VfS) keinerlei Interesse eine Gedenkmünze für den Kaiser der Einheit herauszubringen. Auf meine Anfrage hin hieß es, daβ die Entscheidung zur Prägung einer Sondermünze Jahre im voraus getroffen werden müsse. Als ich daraufhin nachfragte, ob sie denn in den nächsten Jahren eine Gedenkmünze für Wilhelm I. herausbringen würden, entschlossen die Herren vom VfS sich dazu, mich zu ignorieren.
Allerdings hat sich wenigstens der „Bayrische Münzkontor“ entschlossen, eine Gedenkmünze zum 130. Todestag Kaiser Wilhelms I. und 130. Jubiläum des Dreikaiserjahres herauszubringen: https://www.muenzkontor.de/deutsche-muenzen-und-praegungen/deutsches-kaiserreich-muenzen-und-praegungen/xxxl-praegung-10-mark-1888-wilhelm-i-8210606-01.html
Wenigstens sie wissen, dieses bedeutende Datum zu würdigen und schreiben dazu: „Das Jahr 1888 wurde zum Schicksalsjahr des preußischen Herrscherhauses: nach dem Tode Wilhelms I. folgte sein Sohn Friedrich III., starb jedoch nach nur 99 Tagen Regentschaft und Wilhelm II. bestieg den deutschen Kaiserthron im gleichen Jahr.
Knapp zehn Jahre nach seiner Krönung zum preußischen König wurde Wilhelm I. in Versailles zum Deutschen Kaiser proklamiert, das Deutsche Reich wurde gegründet und die Mark löste den Taler ab. Die Goldreserven des Deutschen Kaiserreiches wurden durch kaiserliche Verordnung in ‚gemünztem Gold‘ angelegt und über Jahrzehnte hinweg im Juliusturm der Zitadelle Spandau als Reichskriegsschatz aufbewahrt. Der Schatz bestand aus 100 Millionen Mark in Doppelkronen und 20 Millionen Mark in Kronen, deren Transport zur Zitadelle in 200 Kisten unter strenger militärischer Bewachung erfolgte. Dennoch geschah es, daβ eine Kiste unbemerkt vom Wagen fiel. Der ehrliche Finder liefert die Kiste jedoch ab und verzichtete sogar auf eine Belohnung. Seit deutschen Kapitulation vom 11. November 1918 galten die meisten dieser Goldmünzen als verschollen …
Das Bayerische Münzkontor präsentiert daher eine außergewöhnliche Rarität zum 130. Todestag des ersten Deutschen Kaisers: Die einzigartige 100mm-Prägung ‚10 Mark 1888 Wilhelm I.‘ erinnert an diesen besonderen Goldschatz.“
Dafür gebührt dem BM großer Dank.
Ich empfehle jedoch allen Interessierten, sich die Lieferbedingungen genau durchzulesen.
Christian Schwochert
Mit Verlaub, das Münzkontor weiß vor allem eines: Wie man unbedarften Laien das Geld aus der Tasche zieht. Bei dem angebotenen Erzeugnis handelt es sich um wertlosen Metallschrott. Für stattliche 150 € lässt sich problemlos echtes Edelmetall aus der Kaiserzeit beschaffen – da hat man dann nicht nur ein historisches Originalstück, sondern auch noch einen echten Gegenwert. Ich kann nur dringend vom Erwerb solcher Produkte abraten, von der damit verbundenen Abofalle einmal ganz abgesehen!
Deswegen sagte ich ja: „Ich empfehle jedoch allen Interessierten, sich die Lieferbedingungen genau durchzulesen.“
Echte Edelmetalle aus der Kaiserzeit sind natürlich vorzuziehen, allerdings nur für diejenigen erschwinglich, die 150 Euro übrig haben.
Und vielleicht kennen Sie den Witz:
Wie schafft man es unter Angela Merkels Regierung an ein kleines Vermögen zu kommen? Man muss vorher ein Großes besessen haben.
Tja, aber was machen diejenigen, die kein Großes hatten? Die können sich keine 150 Euro teure Münze leisten.
Aber sei’s drum. Man kann Kaiser Wilhelm I ja auch auf andere Weise zum 130sten Todestag gedenken; ich werde demnächst ein paar entsprechende Postkarten in Auftrag geben.
Ich habe eine Münze mit Bildern drauf von Wilhelm 1 mit Friedrich dem Sohn drauf.1888